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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140430017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914043001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914043001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-30
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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>14 vonnersisg, 30. April 1914 Inserat e rn spielt gen den ekannte cmania, arn ist srichtcr rbandes lBerlin eben er ze. rlin Anna t mit r als Hause r aus 'har- n die ieltcn, it sich, ihrem nken tz im c der c noch : eine »s ihr d das; lück- ^rigcu März -psers rnden durch wird ans. ver- crs htet lägt in e aus: s gegen reich in 9. oder Oktober : gegen and". -ldct: d bei ocgeu nach ittag U lliontag ley, der ur 2:2, »K ivkann- ihren— n. Die us — Wien >nd im tuie - geleitet -gwerge s Äu gt, Säst uch die o die- keineu : Aus- '«et rächt ftschisi- szepdrm ort der :n gc- Sport- (Leip- tling 'iihrer: üsitzer: lktische e aus- Kon- * Den Vorsitz führt der Vorsteher Justizrat Dr. Not he. Am Natstische: Pärgermeister Dr. Weber, Stadträte Dr. A ct e r m a u n > Trautman», Dr. Kühler, Zopfs, Francke, Joachim, Reinhardt, Peters, Rysscl, Dr. Barthol, Hofmann, S «Ha renberg, Mcper, Herler. Eingcgaiigcn ist ein Dankschreiben der Witwe des verstorbenen Stadtv. Lehmann für die vom Kollegium bewiesene Teilnahme. Der Rat teilt mit, daß vom Vorstand des Deut schen Städternges ein Venretcrtag nach ttöln sam 13. Jun:) einoerufcn worden sei. Dem Vorschläge des Vorstehers entsprechend, wird das Kollegium 4 Vertreter entsenden. Der Rat übersendet ein Schreiben derHandels- t a m iner z u L eipzig, in dem diese erklärt, daß sie nur für, ergie. Pflichtfortbildnngsschule für die im H a n o e I s g e w e r b e angestellten weiblichen Per sonen sich ausgesprochen habe, nicht aber für eine allgemeine Pslichtfortbilduugsschule für Mädchen. Eingegangen ist eine Eingabe der Leipziger Sezession, des K ü n st! e r v e r e i n s und des Örtsvcreins Leipzig der Allgemeinen Deutschen K ii n st l e r g e n o i j e n s ch a f t, in der darum ge beten wird, der Rat möge die Räume in Mädlers Passage, die der Ausstellung der Sezession dienten, mieten und den genannten Vereinigungen, einjchl. dem Verein Leipziger Jahresausstellung, abwechselnd jährlich zu Ausstellungen zur Verfügung stellen, da sich die Räume als sehr geeignet erwiesen haben. Stadtv. Pflaume machte oie Eingabe zur scinigen. Eine andere Eingabe, in der darum gebeten wird, das; die Straße vor dem Grundstücke von Fikentschers Erben vor dem Sportplatz in L.- Lindenuu in einen besseren Zustand gebracht werden möge, machte Stadtv. Knoll zur seinigen. Als Beitrag an den Fiirsorgcverband wurden 40 628,88 nachbewilligt. Der Ankauf eines Walzenstuhles und zweier Mühlsteine für die Windmühle in Canitz mit 1300 c« Kosten wurde genehmigt. Der 1. Nachtrag zum Ortsgcjctz über die Bebauung SilLUNg cker Sisaiverorcknelrn. Leipzig, 30. April. Selten such in unserem StadtocrordnetcnkoNegium die Gemüter im Kampfe gegen einander so ent brannt, als es gestern bei der Beratung der Rats vorlage wegen Einführung einer Pflichtfort- bildungsschule für Mädchen der Fall war. Die Vorlage fand durchaus nicht die allgemeine Zu stimmung, auf die vielleicht ursprünglich gerechnet wurde. Geschlossen traten für sie ein nur die Sozial demokraten. Die bürgerlichen Fraktionen waren in zwei Heerlager von etwa gleicher Stärke gespalten, denn wie die Abstimmung ergab, stimmten 22 bür gerliche Stadtverordnete gegen die Vorlage über haupt. Doch das war nur eine Nelnmepijode des langen Streites. Der Hauptkamps drehte iich darum, ob auch die Dienstmädchen dem Unterrichts zwange in der Fortbildungsschule unterworfen sein sollen. In den Ausschüssen hatte ein Kompromiß: Pflichtschule sür alle weiblichen Angestellten in Handel und Gewerbe, dagegen fakultativer Unter richt für Dienstmädchen und Haustöchter, mit 8 gegen 7 Stimmen den Sieg davougetragcn. Zugleich hatte man die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden sür ungelernte Arbeiterinnen (sowie für k Dienstmäbchcnf von sechs auf vier gekürzt. Und die sem Kompromiß ist gestern auch im Kollegium die Mehrheit beschieden gewesen. Allerdings nur eine knappe Mehrheit, denn die — von sozialdemokratischer Seite beantragte — namentliche Abstimmung ergab k die Annahme des. Ausschustantragcs mit. 34 gegen » 30 Stimmen. Damit hatten sich alle hierzu gestellten A Anträge erledigt und die weitere Abstimmung ging k glatt vor sich. Ein sozialdemokratischer Antrag auf H Lernmittelfreiheit wurde mit großer Mehrheit abgc- K lehnt. Daß aus der Vorlage nunmehr ein Torso ge- H worden sei, wird man dennoch nicht behaupten L» tönncn. Es wurde, wie der Vorsteher bemerkte, der M erste Schritt nur etwas begrenzt. Der weitere Aus- « bau wird sich auf Grund gemachter Erfahrungen bc- wertjiclligen lassen, und gerade die Gegner der Vor- W tage waren es, die diesen Ausbau bald kommen sahen. — Wegen der W o h n u n g s d e b a t t c ver- weisen wir auf nachstel-enden Bericht. Rur eins '« möchten wir noch erwähnen. Die wachsende Zahl der <c an das Kollegium gelangenden Eingaben vcr- « anlaßte den Vorsteher, darauf aufmerksam zu machen, »L daß viele Eingaben nur an die Stadtverordneten ge- richtet werden. Das sei kein ordnungsmäßiges Ver- sahrcn. Erst möchten sich die Petenten an den Ist a t »D wenden. Genüge ihnen der gewordene Bescheid nicht, M ' oann seien die Stadtverordneten die weitere Instanz. Leipziger Tageblatt. Nr. 216. Morpen-Nusgave. Lettr 11. von Alt-Leipzig — Innere We st Vorstadt wurde genehmigt. Bei dem nächsten Punkte der Tagesordnung, Acnderung des^Ortsgesctzes über die Bebauung von L.-Stünz — Süd, handelte es sich um den von uns schon besprochenen Einbau einer dritten Wohnung im Geschoß in Fronthäuscrn, der vom Ministerium beanstandet wird. Der Bericht erstatter Stadtv. Dr. Tschar mann bemerkte, daß diese Stellungnahme des Ministeriums bei der Aus schußberatung bedauert worden sei. Zum billigen Wohnungsbau werde sie nicht beitragen. Man habe schließlich Zustimmung zum Ortsgesetz beantragt, in dem man sich der Hoftnung hingab, daß es doch noch gelingen werde, das Ministerium umzustimmen. Stadtv. Zähne hielt den Standpunkt des Mini steriums für unbegreiflich. Alle Gründe, die vom Ministerium gegen den Einbau einer dritten Woh nung im Geschoß angeführt werden, seien hinfällig. Stadtv. Kressin teilte im allgemeinen den Standpunkt des Ministeriums. Es sei nicht zu be fürchten, daß durch die ministerielle Verordnung der Kleinwohnuimsbau verhindert werde. Stadtv. Hofmann hielt es sür wichtig, daß Wohnungen in kleinerem Umfange geschaffen werden, denn geschehe das nrcht, so werden die Abnehmer der Wohnungen zur Untervermietung gezwungen lein, und das sei zweifellos der größere soziale Schaben. Der Rat stehe auf oem Standpunkt des Ausschusses und hoffe, daß es noch gelingen werde, diesem Stand- vunkr auch beim Ministerium Zustimmung zu ver schaffen. Stadtv. Zähne verblieb bei seiner Ansicht. Das Ministerium sei inkonsequent, wenn es in Eckhäusern drei Wohnungen zukaste, sie aber in Frontyäusern nichi genehmige. Stadtv. Seger hielt die Häuser mit vielen Wohnungen, die sogen. Mietkasernen, für besonders schädlich wegen der Menge der Liewahner. Es können nicht bloß die Interessen der Hausbesitzer, sondern es müssen auch die der Mieter in Betracht gezogen werden. Stadtv. Pflaume legte dar, in welcher Weise der Bau von drei Wohnungen verbilligend auf den Wohnungspreis cinwirke. Den sczzialdemolratcn liege freilich nichts an der Herstellung billiger Woh nungen. Ihre Parole sei: je mehr Unzufriedenheit, desto mehr Sozialdemokraten. Stadtv. Dr. Tscharmann bemerkte, daß bei den Wohnungen, wie sie nach den Ortsdaugesetzen in den Außenbezirken hergestellt werden sollen, von der Schäftung von Mi-etkasernen nicht die Rede jein könne. Stach kurzer weiterer Debatte wurde Zustim- m u n g zum Ortsgesetz beschlossen. Das gleiche geschah mit den Ortsgesetzen über die Bebauung von L.-Möckern (am Tauchaer Weg) und über die Bebauung von L.-Eutritzsch — 'N orbwe st. Zu letzteren wurde beschlossen, daß auf den Bauslächen 1V, 17, 21a und 21b jede Hinteriand- bebauung ausgeschlossen sein sott und nur Garten anlagen zu,gelassen werden sollen. Weiter wurde beschlossen, von der bauplanmäßigen Feststellung des Weges zwisct>en den Bauflächen 30 und 31, soweit er durch den Jnaenplatz führt, sowie Feststellung der Lage und Größe des öffentlichen Spielplatzes abzu- johen, und den Znnenplatz ganz allgemein für G a r t e n a n l a g c n und öffentlichen Spiel platz zu bestimmen. Es folgte nunmehr die Beratung der Ratsvor lage über die Errichtung der Pflichtsortbitdungsfchrtle fiir MüdcheK, und die damit im Zusammenhänge stehenden Ein gaben a) des Deutschen Frauenbundes, b) der Ortsgruppe Leipzig Les Dcutjchnatlo- nalen H a n d l u n g s g e h i l s e n v e r b a n de s sowie <) der Ortsgruppe Leipzig des Verbandes sächsischer Z n d u st r ie l l e r. Der Schul- und Verfassungsausschuß beantragen: 1. dem 1 des Ortsgesetzes folgende Fassung zu geben: Für den Stadtbezirk Leipzig wird eine Fach und Fortbildungsschule für Mädchen errichtet. Zu deren Besuch sind alle unverheirateten, aus der Volksschule entlassenen, in Leipzig wohnhaften oder beschäftigten Mädchen (Lehrlinge, Gesellen, Gehilfen usw.), die in einem gewerblichen, kaufmännischen oder sonstigen Betriebe beschäftigt werden, drei Jahre lang verpflichtet. Berechtigt, an dem Unterricht zwei Jahre lang t e i l z u n e h me n. sind diejenigen Mädchen, die nach ihrer Schulentlassung noch weiter in der Familie verbleiben, sei es a) in der eigenen Fa milie (Haustöchter), sei es b) als Dienst bar e oder Aufwartung in fremdem Haushalt. Die Verpflickstuirg erstreckt sich auch «ruf di« Zett de: Arbeitslosigkeit. 2. den 8 3 Absatz 1 Satz 1 folgendermaßen zu fassen: „Der Haushaltungsunterricht ilft m den Mittelpunkt des Unterrichts zu stellen. Daneben ist Berufsbildung und Allgemeinbildung zu be treiben." 3. im 8 4 de» ersten Satz durch folgende Bestim mungen zu ersetzen: „Die Zahl der obliga torischen Unterrichtsstunden beträgt sür die Handelsklassen und die Gewerbeklassen der ge lernten Berufe wöchentlich sechs, für die anderen obligatorischen und fakultativen Klassen wöchentlich o i e r." 4. im 8 9 die Wort« „Pflichtfortbildungsschulc" durch „Fortbildungsschule" zu ersetzen. 3. dem Ortsgcsctz im übrigen zuzu- st i in m e n. 6. die in der Ratsvorlage gemachten Vor schläge mit den aus vorstehenden Beschlüssen sich ergebenden Abweichungen grundsätzlich zu ge nehmigen. 7. die Anstellung eines Direktors für das Mädchenfortbildungsschulwesen nicht für den 1. Ok tober 1914, sondern erst für den 1. Januar 1913 mit der Besoldung der Knabenfortbildungsschuldirektoren zu genehmigen. 8. dein Aufwand für Studienreisen usw. zuzu stimmen. 9. durch vorstehende Beschlußfassung die Ein gaben für erledigt zu erklären. Der Berichterstatter Stadtv. Hiemann gab ein erschöpfendes Bild von den Beratungen in den Aus schlissen. Die Vorlage wurde in zwei Sitzungen er ledigt. Zn der ersten fand eine attgeme ne Debatte statt; in der anderen wurde Stellung genommen zu den einzelnen Punkten der Vorlage. Es gab in den Ausschüssen drei Gruppen. Die Gegner der Vorlage wiesen zunächst auf die hohen fmanzrellen Kosten hin. Weiter betonten sic, daß die bevorstehende Gehalts regulierung für die Volksschnllehrcr ebenfalls er hebliche Mittel in Anspruch nehmen dürfte. Endlich wurde hcrooraebaben, daß durch solche Fortbildungs schulen sür Mädchen das weibliche Geschlecht immer mehr zur Konkurrentin für das männliche Geschlecht werden dürfte. Wenn man die Dienstmädchen in die Fortbildungsschule zwinge, so sei zu befürchten, daß diese sich nach anderen Städten hinwenden. Die Ratsvorlage wurde diesen Anschauungen gegenüber namentlich von Stadtrat Dr. Ackermann vertreten. Dieser hob hervor, daß das, was den Knaben recht sei, auch den Mädchen gewährt werden müsse. Sachsen stehe in der Frage des Fortbildungsschulunterrichts für Mädchen hinter anderen Staaten zurück. Es sei unbedingt Zeit, daß etwas geschehe. Die Vorschläge des Nates ziehen in gleicher lllZeise die Interessen aller beruflichen Gruppen in Betracht. Die ent stehende finanzielle Belastung sei nicht so groß und werde sich namentlich in der ersten Zeit wenig fühl bar macken. Schließlich gab es in den Ausschüssen noch eine dritte Gruppe, die einen Mittelweg be schreiten wollte. Deren Anschauungen sind in der Hauptsache in den gestellten Anträgen nisdergclegt. Er habe um deren Annahme zu ersuchen. Vizevorsteher Schnauß: Er und einige seiner Freunde seien mit einer PflichtfortbUdungsschule einverstanden, die sich auf den Haushaltungsunter richt beschränkt. Richt aber können sie .sich mit dem Zwangssortbildungsschulunterricht sür Mädchen in; Handeisgewerbe einverstanden erklären. Das werde zu einer vermehrten Konkurrenz des weiblichen Ge schlechts im Handelsgewerbe führen, und zwar zu einer Zeit, wo cs den Handlungsgehilfen schon sowieso schwer falle, Stellung zu erhalt««. Den Ein wand, daß gewerkschaftliche Organisationen der weib lichen Angestellten in dieser Hinsicht Wandel schaffen, könne er nicht gelten lassen. Es sei das eherne Gesetz von Angebot und Nachfrage, das den Lohn regele. Er und seine Freunde werden deshalb gegen die ganze Vorlage stimmen. Stadtv. Nüllig trat üasür ein, daß auch für die Mädchen im Haushalt der P f l i ch t fortbilduugs- schulunterricht eingeführt werde. Gerade bei diesen Mädchen sei ein weiterer Unterricht on besonders notwendig. Leipzig habe im Schulwesen tn früheren Jahren immer eine führende Stellung eingenommen. Möchte es diese auch in diesem Punkte behalten. Er stelle einen weit entgegenkommenden A nlrag : an Stelle der fakultativen Fortbildungsschule möge auch für Dienstmädchen und Haustöchter die Zwangssort- bildungsschule treten, jedoch mit der Maßgabe, daß nicht 6, sondern nur 3 Stunden Unterricht an einem Tage der Woche erteilt werden. (Der Antrag reurd« ausrcick)end unterstützt.) Vizevorsteher Tobias wendete sich gegen die Ratsvorlage. Auch jedes Kompromiß werde schließ lich zu einer vollen Pslichtfortbilduugsschule führen. Die Vorlage bestehe seiner Auftastung nach aus einer Fülle von Worten, nicht von Gründen. Man habe auf Bayern, Baden mit den dortigen Fortbildungs schulen hingewiesen. Warum habe man aber nicht von Oldenburg, Braunschweig, Preuße» und anderen Staaten gesprochen, wo für Dienstmädchen nur fakultativer Unterricht bestehe? Die ganze Maß nahme werde nur da- gebildete Proletariat im weiblichen Geschlecht vermehren. Man komme schließlich, wie tn England, zu den snffragettes. (Widerspruch und Heiterkeit.) Die Vorlage sei seiner Ansicht nach noch nicht reif zur Verabschiedung. Der Redner ging dann näher auf die finanzielle Seite der Vorlage ein. Es dürfte nns gehen wie beim Theater. Die Kosten werden schließlich auherordent- ttch groß werden. Wenn das so weiter gehe, erhebe man schließlich die Einkommensteuer nur noch für die Polizei und die Schule. Er bitte, die ganze Vor lage abzulehnen. Stadtv. Wildung: Ihm scheine es, daß der Vorredner weniger vom Standpunkte des Finanz mannes, als vielmehr von dem des Fabrikbesitzers gesprochen habe. Die Hauptsache sei diesen die Aus- beuturig der weiblichen Arbeitskräfte. Ebenso müsse er den Standpunkt des Vizevorstehcrs Schnauß ent schieden bekämpfen. Zn den Eingaben der Deutsch nationalen Handlungsgehilfen spiegele sich nur elender Konkurrenzneid wider. Redner befür wortete die Einführung des obliflatoriscku.ii Unter richts für Dienstmädchen. Er sei w notwendig, wie nur irgend etwas. Gerade in diesen! Punkte sei die Ratsvorlage allen Fortbildungsschulen anderer Staaten voraus. In seinen weiteren Ausführungen sprach sich der Redner gegen die Herabsetzung der Unterrichtsstunden sür ungelernte Arbeiterinnen aus. Er stellte sodann Len Antrag: ..Die Lernmittel werden den schulpflichtigen Mädchen aus Kosten der Schulkasse geliefert." Redner beantragte ferner drei jährigen Unterricht für Dienstmädchen. Stadtrat Dr. Ackermann: Rach dem Dafür halten des Nates haben die Mädchen das gleiche Anrecht auf Forrbildnngs chulunterricht wie die Kna ben, und zwar alle Mädchen, auch die Dienstmädchen und die Haustöchter. Was die Auoschußnnträge an belange, so habe er persönlich keine Bedenken gegen die Abänderung der stunden sür ungelernte Ar beiterinnen. Was aber den Antrag betreffe, den Unterricht sür Dienstmädchen und Haustöchter nur fakultativ zu gestalten, so müsse er darum bitten, diesen Antrag abzulehnen. Gerade bei den Dienst Mädchen sei eine Weiterbildung von hohem Nutzen. Wenn mau aber den Fortbildungsichulunterricbt für Dienstmädchen nur aus die Freiwilligkeit stelle, io werde man einen Erfolg nicht erzielen. Sollte mau jedoch glauben, daß ein Ostündiger Unterricht die Mädchen zu lauge oem Haushalt entziehe, so möge man die Zahl der Stunden auf 4 oder selbst auf 3 herabsetzen. Jedenfalls sei eine Pflichtfortbildungs schule mit 3 Stunden entschieden noch bester als eine fakultative mit 6 Stunden. Der Redner wendere sich dann eingehend gegen die Eingabe des Deutsch nationalen Hanolungsgehitfeuverbandes. die vieles von dem , was in der Ratsvorlage steye, unberück sichtig: laste. Die Erziehung der Mädchen habe zwei Dinge zu berücksichtigen: den Beruf als Hausfrau und die Erwerbstiichtiaieit l»i Leben. Hiervon sei auch die Ratsvorlage ausgegangen. Er bitte noch mals. ihr in der von ihm dargelegten Weise zu zustimmen. Stadtv. Jäh ne: Es läge lein gesetzlicher Zwang zur Einführung einer PsUchtsortbildungsschule sür Mädclzen vor. Er könne daher nicht einsehen, wes halb man sich zu großen LchuUasten noch weitere auf erlegen solle. Er sei für Ablehnung der ganzen Vorlage. Stadtv. Bollerhof sprach sich im Interests des -gewerblichen Standes dafür aus, daß der Fort bildungsschulunterricht sür die im Gewerbe tätigen Mädchen in der Weis/ erteilt werde, daß er eine Er gänzung der ausbildenden Tätigkeit des Lehr» Herrn sei. Stadtv.-Vvrstel»er Dr. Rothe hielt es für falsch, wenn die Ratsvorlage ohne weiteres abgelehnt würde. Sie sei klar und gebe auch ein ungefähres Bild von dem, was finanziell zu leisten fei; die Frage sei nur die: wie weit solle man jetzt gehen? Von den Gegnern werde gesagt, daß, wenn man den ersten Schritt tue, dann das andere folgen werde. Das könne möglich fein. Aber der Schritt, den inan nach oen vorliegenden Kompromiß anträgen tun wolle, fei derart, daß er d>e Stadt nicht zu sehr belaste, daß er das Sammeln von Erfah rungen gestatte und danach die Möglichkeit gewähre, die Fortbildungsschule weiter auszugestaltcn. Er stehe auf dem Standpunkte, daß jedem Menschen Bil dung von Vorteil fei. möge er männlichen oder weib lichen Geschlechts sein. Was in den Kompromiß vorschlägen beantragt werde, sei oer erste Schritt. Was weiter sich als notwendig ergebe, werde man später um so leichter beschließen können. Stadtv. Hieman n verteidigte die Ratsvorlage. Man habe früher die Fortbildungsschule für Knaben befehdet. Jetzt werde sie allgemein anerkannt. So werde es auch mit der Fortbildungsschule für Mädchen sein. Redner bestritt, daß Leipzig für jein Ipril, ) el ¬ fte rn dem rdete n d- esi- mit daß aus- nchr des nken etil aden itv mit »den -tigc c»r 7. hlmielmlt L.eicMigkeilllbe^ jecjes k^pis?. kiel' mi!-spikiysd,ki'sfrsnüeki,klecksenden ? FeL-s Sl 6 Zta-zr, / Fz kHz 7. W M» I.eiprigei' Lambus-, 1.uxu8- unk! ttolii'-lVIöböl-fZbl'ik tertijil jvltvr aus LLallii, uvcl aünllellva ^»torialleil. .««« dtüvck. >tu8ierl»x«r: L-vtprix. veclZnczen nun AlAlMMsKsf Die Seife der Schönen - deren Bestreben dahin gerichtet ist, durch die Entfaltung körperlicher Anmut auf die Mitwelt angenehmen Eindruck zu machen. Sie bedienen fich der allerfeinsten bewährten Erzeugnisse. Di« Aftra. Seife ist von -zarter, fein duftender Eigenart. Für di« empfindlichste Hanl bildet ihr wunderbar sahniger Schaum ein« die sammetartige Beschaffenheit eines schönen TeintS fördernde Liebkosnnq. Den Ansprüchen der verwöhntesten Eleganz genüg! diese bei allen Vorzügen billige und sparsame Ideal-Seife. SW« ro PfeniNa, Kanon Mtt 4 Stück «. l.Sv. «aufiZch tn au« Drogerien. ^-4 PatfiUNeN«, SNsmrg^hüstm d» «Poch«*». »rallt, LanUxao.
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