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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191408028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-02
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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Seite §. Nr. 388. öonmags»Nusysde. Leipziger Tageblatt. Sparkasse Leutzsch. 'Inter Garantie der Gemeinde. Reserven Ub«r800VV0 Geschäftszeit: Wochentag» 8—1 und 8-8 Uhr, Sonnabend» durchgehend von 8—2 Uhr. Geschästslikiil: z«i»i»"'chäiAchi'Ri?ä»?^ Zinsfutz 87-7». LL' Haltestelle der Strassenbahn Linien I,, » u. H. Postscheckkonto Leipzig 8807. Girokonto bei der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt Leipzig und der Gemeindeverbandsgirokasse Leutzsch. .»i» Zpsrilssre 8ugelrllors-8ommerseli>. Zinsfuß 8'/,°/«. Tägliche Verzinsung. Expediert wird jeden Werktag vor- und nach mittags in Engelsdorf und Sommerseld. l),«, Spartasse Markkleeberg im Rathause zu Markkleeberg — 7 Min. von der End- tation L.-Dölitz der Groh. Lpz. Strafend. Linie U n. 6. ZiiSsiib 87« 7« !ä§l. LkrziiisiiW. Geschäftszeit: Werkt. 8-1 u.3—5Uhr.Sonnab.8—2llhr. -^ernsvr. 117.'>3. PostscheNkonto Leipzig 50 357 Zparkliffe der LtM Grimmn. Geschäftszeit jeden Werktag v. vorm. 8—12 u. nachm. 2—4 Uhr Sonnabends vorm. 8 bis nachm. 2 Uhr. Einlagen werden mir 3'/- v. H. tägiich verzinst. Die Sparkasse verkehrt auch schriftlich, Uebcriragungen nach hier spesenfrei. Sparkasse der Stadt Ärnniaa. Unter Haftung und Sicherheit der Stadtgemeinde. Einlegerguthaben rund 12 3!1OObO ./<: Reserven 810.100 ./< Dom 1. Januar bis 31. Juli 1911 wurden bewirkt: l2871 Einzahlungen im Betrage von 1 404174 k 84 6764 Rückzahlungen „ „ „ 1298 817,, 28 „ Der Gesamtumsatz betrug 4:188 89.1 „ 29 „ Tägliche Verzinsung der Einlagen mit 3'/. vom Hundert jährlich. Die Kasse verkehrt auch schriftlich, und Ueber- tragungen von Einlagen anderer Kassen nach hier werden spesenfrei vermittelt. Geschäftszeit: Jeden Werktag von 8—12 Uhr vor mittags und 2—4 Uhr nachmittags, mit Ausnahme Sonnabends durchgehend von 8-2 Uhr. 8»i Die Sparkassen-Berwaltung. /AV/ Verzinsung von Spar-der /0 einlagen durch die ffBau ¬ genossenschaft des Leipziger Mietervereins, e.G. m. b. H., Markgrafenstr. 8, 1. (Fahrstuhl). Ausgabe von 47-7<Zgen Schuldverschreibungen. Anlage des Kapitals in unverkäuflichen Grundstücken. U-n 4MkWl>ttB«il-ciii>sjc«schcstFksIdchli>ctkr Leipzig, Querstraße 4, l. Mitte, Telephon 13880. Tägliche Verzinsung der Spareinlagen mit 4 Prozent. Die eingelegten Spargelder werden nur in dem soliden Grundbesitz der Baugenossenschaft angelegt. In den Geschäftsanteilen und Haftsummen der Mit glieder in Höhe von 878 VON sind ausreichende Garantien für die Sicherheit der anvertrauten Gelder geboten. Sparkassenannahmestellen befinden sich in allen Teilen der Stadt. Ver /kmnestie-Erlaß für österreichisch-ungarische Ltellungö- flüchtlinge, Deserteure usw. hot folgenden Wortlaut: 1. Allen österreichischen oder ungarischen Staats bürgern, oder aber bosnisch-herzegowiniichen Landes- angehörigen, die wegen einer vor Verlautbarung der Mobilisierungs-Kundmachung begangenen Vereitlung der Stellung oder Ueberprufung durch Ausbleiben oder wegen Stellungsflucht oder Flucht vor dem Militärdienste verurteilt worden sind, oder in Unter suchung stehen, wird die Strafe, soweit sie noch nicht vollstreckt ist, beziehungsweise die Untermchung und Strafe, sowie die Verlängerung der Dienstpflicht nach gesehen. Jenen Personen, die wegen einer der im 1. Absatz erwähnten, vor Verlautbarung des Mobilisierungs befehles begangenen strafbaren Handlung verfolgt werden oder deshalb eine Verfolgung zu gewärtigen haben, wird die Untersuchung und strafe sowie die Verlängerung der Dienstpflicht in dem Falle nach gesehen, wenn sie sich de.r ihnen noch obliegenden Stellungspflicht dzw. ihrer gesetzlichen Dienjtpjlich! unterziehen und sich zu diesem Zwecke unvcrwcilt bei der politischen Bezirksbehörde ihrer Heimatgemen,de persönlich anmelden. Die Nachsicht der Untersuchung und Strafe hat auf die Mitschuldigen und Teilnehmer keine Anwendung. Rückgewanderte, die nach dem Austritte aus der lll. Altersklasse assentiert werden, sind nur bis zum .11. Dezember jenes Jabrcs dienstpflichtig, in dem sic das 33. Lebensjahr vollenden. Die Amnestie erstreckt sich auch auf die Pcr,onen, die sich einer der im 1. Absatz angeführten strafbaren Handlungen vor Beginn der Wirksamkeit des gelten oen Wehrsatzes schuldig gemacht haben. 2. Allen Angehörigen des gemeinsamen Heeres und der Kriegsmarine sowie der beiden Landwehren, die wegen einer vor Verlautbarung des Mobilisie rungsbefehles begangenen Desertation oder Nicht befolgung eines Militär-Einberufungsbefehles in Untersuchung stehen, verfolgt werden, oder eine Der- folgung oder eine Disziplinarstrafe zu gewärtigen baden, wird die Untersuchung und Strafe nack-gesehcn, und zwar jenen, die abwesend sind, unter der Bedin gung, daß sie zur Erfüllung ihrer Militärdienstpflicht unverweilt einrücken, doch werden jene, die eine Charge bekleiden und zur Zeit ihres Einrückens als Deserteure bereit» vorschriftsmäßig außer Stand ge bracht waren, ihrer Charge verlustig. Das Deserteurinterkalar« ist in die Dienstzeit ein zurechnen. Di« Nachsicht der Untersuchung und Strafe hat auf di« Mitschuldigen, Teilnehmer und die Personen keine Anwendung, di« zur Desertation oder Nichtbefolgung eines Militär-Einberufungsbefehles verleitet werden. 3. Das Zusammentreffen der in der Amnestie be rücksichtigten strafbaren Handlungen mit anderen trafbar«n Handlungen schließt, wenn eine Verurtei lung noch nicht stattgefunden hat, die Einbeziehung der betreffenden Personen in die Amnestie nicht aus, für di« letzteren strafbaren Handlungen bleiben sie ledoch verantwortlich. 4. Dagegen sind von der Amnestie ausgenommen j«ne, die gleichzeitig wegen «ines nach Punkt 1 in die Amnestie einbezogenen Delikte, und anderer straf. baren Handlungen bereits verurteilt worden sind, für diese können jedoch bei Vorhandensein rücksichtswür diger Umstande besondere Enadenanträge gestellt lverden. Vie Rußland seinen Gsfiziers- veöalf deckt. Im Gegensätze zu anderen Landern hat Rußland grosse Schwierigkeiten seinen Omziersbedarf zu er gänzen. In Deutschland und in Frankreich z. B. ist der Zustrom gerade aus gebildeten Kreisen durchaus beiriedigend, in Rußland dagegen wird im allgemei nen wenig Lust zum Rescroeoffiziersiand verspürt. Diese bewnderen Verhältnisse zwingen Rußland neuerdings zu ganz besonderen Maßnahmen. Zwi schen die Unteroffiziere und Mannschaften eiaerpeits und die Offiziere andererseits wird in Gestalt der „Unterleutnants der Reserve" eine b e - sondere Kategorie eingeschaltet. Diese Offi- ziersstellvenreter lollen im Mobilmachungsfalle die Offiziersstellen ihrer Waffe ergänzen, und sie werden aus jenen Dienstpflichtigen gebildet, die en.w.der eine Universität besucht, oder zum mindesten das Aogangszeugnis eines Gymnasiums oder Realgymna siums erlangt haben und damit die iogenannten „Bildungsvorrechtc erster Ordnung" d sitzen. Die Bevorrechtigten dienen bei freiwilligem Eintritt nur 1 Jahr, sonst 2 Jahre bei der Fahne und 12 bis 18 Jahre in der Reserve, denn die Dienstzeit im stehenden Heere dauert in Rußland 18 Jahre, von denen je nach der Waffe 3 bis 4 Jahre aktiv, der Rest in der Reserve abgeleistet wird. Werden diese Ossizicrstellvertreter zu Unteroffizieren ernannt, so müssen sie die Prüfung zum Unterleutnant der Re serve machen. Zu diesen Prüfungen werden sie in besonderen Lehrgängen vorbereitet. Wer die Prüfung nicht besteht, muß eine um 6 Monate längere Dienst zeit im aktiven Heere ableistcn. Nach Bestehen der Prüfung und nach der Ernennung zum Unterleutnant der Reserve können die Betreffenden in diesem Dienst grade verbleiben, bis ihre Reservepflicht obgelaufen rst. In der ganzen Zeit haben sie nur zwei sechs wöchige Uebungen abzuleisten. Diese Unterleutnants der Reserve können auch den eigentlichen Re- serveojfiziergrod erringen, doch ist hierzu die Ab legung einer besonderen Prüfung notwendig. Wie jedoch schon betont, besieht eine Verpflichtung zur Ablegung dieser Prüfung nicht, vielmehr können die Offizierstellvertretcr bis zur Beendigung ihrer Re- servepflicht in diesem Dienstgrade verbleiben. Uebun gen sind nur dann abzulciften. wenn die Beförderung zum eigentlichen Reserveoffizier oder in höhere Dienst grade angestrebt wird. Die eigentlichen Reservsossi ziere ergänzen sich entweder aus diesen Unterleut nants der Reserve oder aus ehemaligen aktiven Offi zieren. Sehr zum Nachteil der russischen Militäro.r- hältnisje besteht keine besonders innige Verbindung mit den Truppen. Es gibt nämlich keine Reserve offiziere an bestimmten Truppenteilen, sondern die Offiziere einschließlich der Unterleutnants unterstehen den Kreistruppenchefs, die etwa mit unseren Bezirks, kommandcuren zu vergleichen sind. Ganz ähnlich wie bei »ns ist auch in Rußland die unerläßliche Tor bedinaung für die Beförderung der Reserveoffiziere die Ableistung von Uebungen, deren Gesamtdaucr mindestens 4 Jahre im jeweiligen Dienstgrad be- «raor und auch die Teilnahme an einer vollstäuG.zen Lagerübung in sich schließt. Eine Beförderung ist bis zum Stabshauptmann möglich, der ungefähr in der Mitte zwischen unseren Oberleutnant und unserem Hauptmann steht. Die Erreichung höherer Grade ist nur Offizieren des aktiven Dienststandes möglich, die in ihren Dienstgraden zur Reserve übertreten. Die Reserveoffiziere verbleiben nur dis zur Vollendung ihrer gesetzlichen Dienstpflicht in der Re erve, nach Ableistung ihres Dienstes werden sie in den Ruhe stand verätzt Auf ganz besonderen Wun ch rönnen zedoch auch die Leutnants, Oberleutnants und Haupt leute bis zum u>. Lebensjahre, die Stabsorfipere bis zum .10. Lcbrnsjabre in der Reserve verbleiben. Ein noch längeres Verweilen in der Reserve wird nur Offizieren mit sehr langer aktiver Dienstzeit oder ans ganz besonderen Gründen gestattet. von -er Stimmung im serbischen Lager gibt uns der nachstehend'' Bries eines Bericht erstatters Kenntnis, der zwar schon am Sonntag, den 28. Juli, in Belgrad resp. Eemlin aufgegebcn worden war, aber wegen seines Inhalts um so aktueller wirkt, als verschiedene in dem Bericht gemachte Andeutun gen über Vorgängeamserbischen Königs hofe das Bild wirksam ergänzen, das man sich von den Kräften zu machen hat. die in Serbien die Haupt rolle spielen. Es heißt in dem Brief: Als ich gestern abend in Belgrad einen höheren Offizier, der als Mitglied des Generalstabs die Reise nach Nisch antreten wollte, fragte, wie sich die Ge neralität eigentlich den Kampf gegen das üb:r- mächtige Oesterreich vorstelle, bekam ich folgendes zu hören: Sie sehen hier Knaben non 16 und 17 Jahren und Greise von 7.1 Jahren unter die Fahnen eilen. Ja, cs haben sich Krieger wieder sreuvillig 0-stell,, deren im Balkankriege erlittenen Wunden noch nicht gc heilt sind. Sie können Blessierte mit einem Auge, mit einem Arme jetzt unter den Waffen erblicken. Wenn sie auch nicht vor der Front erscheinen werden, so können sie doch als Wachtposten und so weiter Ver wendung finden. Die Kriegsbegeisterung ist über wältigend. Unser alter Generalissimus Putnik >st von der Artritis fürchterlich gequält, da er in den Balkankämpfen nächtelang in Sturm und Regen im Freien aushalten mußte und sich ein schweres Leiden zuzog. Aber der Enthusiasmus sür den Krieg belebt kranke und verdoppelt die Kräfte der Gesunden. Wtr bringen 400 900 Mann aus die Beine. Und um diese niederzuringen, muß Oester - reich mindestens eine Million Soldaten unter de» denkbar schwierigsten Gelände- und Ver pflegungsverhältnissen mobilisieren. Der Feind kennt zwar die Wege in dem Sandschak van Novibazar, auf die er es abgesehen hat. Aber er kennt nicht den Empfang, den wir ihm dort bereiten werden. Bei Belgrad mag er hereinkommen, ohne daß er den Weg verrammelt findet. Aber bei den Nudniker Bergen und unweit von kragujewatz werden wir ihm ein Halt gebieten. Dieser Feldzug soll Oesterreich vor den finanziellen Bankerott bringen, denn er wird auch in einem Jahre noch nicht beendet sein. Ich gab Ihnen diese hochgemuten Worte des höhe ren Generalstäblers wieder, damit Sie sich ein Bild von dem Geiste machen, den die Offiziere gern in anderen erwecken möchten. Wie es mit dem kriege rischen Geiste in der Armee selbst bestellt ist, dafür habe ich bisher nicht allzu Günstiges zu hören bekommen. Die Haupttruppen sollen in der Nähe von Pirot und Leschkowatz sowie in dem Sandschak von Novibazar bei Ustiza, Walliewo und Schwatz zn- jammengezogen sein. Doch darüber mögen sich zu nächst andere die köpfe zerbrechen, wo die Serben ihre Schlachten zu schlagen gedenken. Viel wichtiger erscheint mir die Tatsache, daß das getäuschte Volk diesen aufgezwnngenen Krieg höchst ungern m , tmacht. Es ist mir jetzt voll kommen klar geworden, durch die Angaben vertrauens würdiger Personen, daß weder die Regierung noch der Hof noch die Mehrheit der Skupschtinamitglieder den Abbruch der Beziehungen mit Oesterreich gewollt haben, daß vielmehr eine Gruppe von Offi zieren, die man ruhig als Verschwörer be zeichnen darf, mit Hilfe russischer Stimulantien, die wahrscheinlich nicht einmal echtrussisch sind, den Ver tretern der Regierung und dem Thronfolger in kritischer Stunde die Pistole im wahren Wortsinne auf die Brust gesetzt hat, um der Gefahr zu entgehen, als Verbrecher und Teil nehmer an dem Komplott von Serajewo in dem Augenblick bloßgestellt zu werden, wo mit der non der Regierung im Einverständnis mit dem Hose gewollten Annahme der österreichischen Forderungen das gerichtliche Strafverfahren gegen eine Reihe hoch gestellter Mitglieder des serbischen Heeres Platz greifen mußte. Heute ist es mir noch der Unter redung mit angesehenen Männern aus der Volks vertretung sonnenklar: Offiziere, die in der Narodna Odbrana die Hauptrolle spielen, standen vor der Alternative, entweder als gemeine Verbrecher oder Helfershelfer bei gemeinen Verbrechen vor Gericht gestellt zu werden oder das Land in den vom Volk verwünschten Krieg zu verwickeln. Eine Untat zieht die andere nach. Die Urheber des Konfliktes zogen den Krieg vor. In den höheren Kreisen kennt man diese Zusammenhänge seit langem. König Peters Weltflucht in sein Bad darf auf das Konto der Ver schwörer gesetzt werden. Man wird alsbald höre», wie sich die Volksvertretung zu den letzteren stellt. Das Volk aber, das dumme, das arbeitende, muß für die Freveltaten der bezeichneten Offiziere bluten, die der Regierung den Krieg vorgeschriebcn haben Heer un- Zlotte. Der Munitionsverbrauch in einem modernen Kriege. Die Kriege per Gegenwart stellen hinsichtlich des Verbrauchs an Gewehr- und Geschützmunition an alle Heeresverwaltungen die denkbar größten An forderungen. Gegenüber früheren Kriegen ist eine unzweifelhafte Steigerung des Munitionsverbrauchs zu konstatieren, die natürlich in den gewaltigen Fort schritten der modernen Waffen begründet liegt. Seit dem Russisch-Japanischen Krieg hat man genauere Anhaltspunkte für den Munitionsverbrauch in einem modernen Kriege. Das russische Eeneralstabs- lverk über den mandschurischen Feldtzug von 1904/05 enthält darüber authentische Angaben, die im gegen wärtigen Augenblick erhöhtes Interesse beanspruchen dürfen. Es erhellt daraus, daß die russische Infan terie in der Schlacht bei Liauyang 170, in der Schlacht am Schaho 195 und bei Mulden 196 Patronen auf den Kopf benötigte. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß diese Zahlen nur den Durchschnittsverbrauch darstellen. Für besonders exponierte Regimenter, die durch ihr Feuer die Verteidigung am stärksten durchzuführen hatten, stellte er sich wesentlich höher. Es ist für solche Truppenteile sogar ein täglicher Pa tronenverbrauch von 400 Patronen pro Gewehr zu verzeichnen gewesen. Die entsprechen den japanischen Ziffern sind leider nicht be kannt, so daß man, um vergleichsweise Feststellungen zu ermöglichen, auf die Verhältnisse im Deutsch-Fran zösischen Krieg zurückzugreifen genötigt ist. Für d.'n Feldzug 1 870 hat mau einen Durchschnittsverbrauch von 56 Patro nen für jedes Gewehr ausgerechnet, während der Höchstverbrauch an einem Schlachttage mit 200 Patronen erreicht wurde. Man ersieht also, daß der Munitionsverbrauch der Infanterie in einem Somtts-, 2. Susult rsiL^' Kriege der Gegenwart sich um da. Doppelte und Dreifache gesteigert hat. Ja, die letzten Balkankriege lassen sogar noch den Schluß zu, daß inzwischen eine weitere Zunahme des Munitionsverbrauchs ein- getreten ist. Die Fachschriftsteller haben auf Grund der Erfahrungen in diesen Kriegen den Durchschnitts verbrauch auf 250 Patronen für jeden einzelnen In fanteristen errechnet, eine Ziffer, der die Munition», ausrüstung der deutschen Infanterie in mehr al» ausreichendem Maße entspricht. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei der Feldartillerie, auch hier ein außerordentlich beträchtlicher Munttionsaufwand, der die früheren Verhältnisse weit hinter sich läßt. Während noch bei St. Privat 53 und bet Sedan 37 Schuß als durchschnittlicher Munitionsverbrauch der Feltartillerie und nur ganz selten einzelne Geschütze die Höchstgrenze mit 200 Schuß erreichten, gilt heute diese Zahl allgemein als Durchschnittsverbrauch. Soweit die darüber bisher bekannt gewordenen An» gaben einen Anhalt zulassen, führt ein deutsches Armeekorps für jedes Geschütz 385' Schuß mit. Dar aus ist zu ersehen, daß der Munitionsverbrauch der Artillerie seit den Tagen des Russisch-Japanischen Krieges große Fortschritte gemacht hat, denn noch in der Schlacht nm Schaho kam man auf 130 Schuß, bei Liauyang auf 240 Schuß. Nur für die leichten Feldhaubitzen ermäßigt sich wegen des größeren Kalibers die Schußzahl entsprechend. Das Automobil im österreichisch-ungarischen Heere. Das t. k. österreichisch-ungarische Kriegsmini- sterium ist — wohl veranlaßt durch besondere ört liche Verhältnisse — bereits sehr früh an eine aus gedehnte Verwendung des Automobils zu Zwecken der Landesverteidigung herangegangen. Außer der Kraftfahrertruppe des Heeres verfügt die Heeres verwaltung im Mobilmachungsfalle über «ine große Anzahl von Subventionswagen, d. h. von Lastkraft wagen im Prioatbesitz, deren Besitzer im Frieden eine Subvention beziehen, dafür aber verpflichtet sind, im Mobilmachungsfall ihre Wagen der Heeres verwaltung zur Verfügung zu stellen. Die Subven tion, die in Oesterreich-Ungarn gewährt wird, be trägt bei einem Anschaffungswerte des Wagens von 26 500 Kronen etwa 10 000 Kronen. Erst kürzlich wurde bekannt, daß man sich im österreichischen Kriegsmiuisterium mit der Absicht trüge, einen Ein heitstyp für die Subventionswagen einzuführen: man erhoffte von dieser Einführung eine größere Krisgsmäßigkcit durch die Benötigung geringerer einheitlicher Bestände von Reserveteilen, bessere Aus bildung und Ausnutzung des zur Verfügung stehen den Bedienungspersonals und dadurch auch ge-^ ringeren Kostenaufwand. DiMeltausslMintz HE fürVmHgewerbe Graphik. * Der große Sonntag auf der Ausstellung. B«i dem Massenkonzert von 4000 Sängern, das der Leip ziger Gausängerbund unter Leitung seines Dirigenten König!. Musikdirektors Gustav Wohlgemut h heute auf den Brückenterrassen der Ausstellung veranstaltet, beginnt der erste Teil des vortrefflich ge wählten Programms um ^5 Uhr nachmittags, der zweite Teil Atz Uhr abends. Ein Frühkonzert um 11 Uhr vormittags sowie Doppelkonzerte am Nach mittag und Abend tragen zusammen mit der großen Illumination des ganzen Geländes, der Konturen beleuchtung der Ausstellungsbauten und der Farben fontäne dazu bei, diesen Sonntag auf der Ausstel lung besonders glanzvoll zu gestalten. Nachmittags 5 Uhr und abends 9 Uhr treten außerdem die Turm- seilkiinstler auf, deren Abendvorstellung um 9 Uhr mit einem Feuerwerk auf dem Seile verbunden ist. Die Gasfackeln vor dem Verwaltungsgebäude werden am Abend ebenfalls brennen und den festlichen Ein druck des Ganzen erhöhen. Das angesagte Elitefeuer werk ist auf einen späteren Termin verschoben worden. - Im Konzertsaal der Musikverleger. Das anfangs für Freitag, den 31. Juli, nachmittags ,1 Uhr, an.- qesetzte Konzert von Alexander Brailowsky wurde auf Sonntag, den 2. August, verschoben. Da? Konzert beginnt also heute nachmittag 6 Uhr. Veutsthe Säckrrei - Fachausstellung. Endlich einmal eine fertige Ausstellung, die uns in den Räumen des Kristallpalastes geboten wird. Das ist um so mehr anzuerkennen, als die gegen wärtigen Zeiten in der Tat danach angetan waren, in hohem Maße hemmend aus die Vorbereitungen ein zuwirken. Aber man ist der großen Schwierigkeiten »j Herr geworden, und dort, wo uns sonst im Theatersaal die Varicb-künste gezeigt oder in der Alberthalle die „hohe Schule" geritten wird, da erblicken wir jetzt Maschinen und andere Geräte in großer Zahl, die im Bäckereibetrieb verwendet werden. Und man muß sich wirklich wundern, in welchem Grade die Maschine in ein Handwerk eingedrungen ist, von dem unsere Alt vordern glaubten, daß es für alle Zeiten der Tätig keit der Hände Vorbehalten bleiben wird. Da gibt es Teigteil-, Misch- und Knetmaschinen, Schlag maschinen, Kaltentrahmer usw. Und nun erst diese Backöfen! Ein Bäckermeister kommt wirklich heute in Verlegenheit, welchem der verschiedenen Systeme er den Vorzug geben soll. Mit den herrlichsten Namen wird ihm zudem alles angepriesen. „Die Königin der Knetmaschinen", die „Eskimo-Eismaschine. das „Wendeschnell" und ähnliches. Dann erblickt er wieder von hoch oben die Aufforderung „Backe mürb", und so geht es in einem fort. Jedenfalls bietet diese Ausstellung dem Gewerbe eine außerordentlich große Auswahl aller Bedarfartikel, und sie ist eine der besten Fachausstellungen, die bisher in den Mauern unserer Stadt veranstaltet worden sind. (Ueber di« Eröffnung hatten wir schon in gestriger Abend nummer berichtet.) Wir möchten dann noch der Wissenschaft lichen Abteilung besonderer Aufmerksamkeit empfehlen. Man lasse sich die 93 Stufen nicht ver drießen, die zu dem über der Decke der Alberthalle gelegenen Raume führen. Wenn wir die verschiede nen Abteilungen durchwandern, so merken wir erst, was ein Bäcker der Jetztzeit alles wissen muh, und um was er sich bei Ausübung seines Gewerbe» zu kümmern hat. Es wurde zu weit führen, sämt liche Abteilungen einzeln aufzuzählen: wir möchten jedoch mit Genugtuung feststellen, daß auch eine große Anzahl Innungen ihre alten Artikel usw ausgestellt hat. Alles in allem: Diese Ausstellung ist als eine vortreffliche Leistung zu bezeichnen. 2 -lu D ttnl gester 2udil zu d, recbni Insel Nach biete sich elektr Nebei bedeu hatte fieruv sehnli ausnc ihr d Stell, Berei der wo 1 Eebä, arößei fügun klein einer Platz schäft Jahr entstai 15 490 Arbei: Betri« mit ei zeugt, Fabri! Größe Fabril lampe Fabri! und i Marir Vorbe Schein messer Projek hergest bis jej Absatz» fünf t! ; sation, betrieb etwa 4 sorgt j schickte, ootteil »is3- goldl 'Diplon Entwi« rastloj« beiten lachen land n sind. ' lich er lich ert der ? trägt dors mit ei gewähr Erholu sonen beiter, Anspru Außerd kasse, Sterbe die i besitzt. 1, F l k I T-, Preisen zurück al den Stat Son: Preisen v nach Leit wird 8 A auf den 1 «tznigl.
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