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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.08.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140805022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914080502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914080502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-05
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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Leipziger Tageblatt. Sette 4. Nr. 394. Noenü'Nusysbe. Semliner Lagerleben. Von Paul Schweden Zellt. Poften. „Wer da/".Ruser. Lust'ge Nacht am Tonan-User. Pserde stell'» in« »lreir umher, Angebunden an den Pslocken, , An den engen Sattelbücken Langen Karabiner schwer. Um da» Heuer aus der Erde Bor den tzusen seiner Pierde Liegt bas österreich'sche Pikelt Aus dein Mantel liegt ein >ed«r. Po u den Tschakos wehr die Jeder, Leutnant würselt und Kornett. Es ist hier heute ganz wie in den alten ruhm- aollen Zeiten. Tie werden wieder lebendig und der Geist des Prinzen Eugen schwebt über den nebel- seuchten Dünsten des breiten Donautals bei Semlin. Abermals ist cs Abend geworden und drüben blitzen die ersten Lichter von Belgrad auf Mil brennenden Augen starren wir hinüber. Drunten an der bos nischen Grenze und an der Drina haben sie bereits mit den Feindseligkeiten begonnen und hier schweigt noch alles. Und sie möchien doch so gern hinüber, die graublauen feschen Jungens, die, sechs Kilometer von der Stadt entfernt, „ihr Lager geschlagen und mit Pulver und mit Vier betragen" haben. Oden auf der Laudonschanze hinter dem breiten Rücken des Semliner Bahnhots tut sich offensichtlich etwas. Aber: Ich warne Neugierige! sagte der Semliner Kommandant und lieh kurzerhand den Vertreter eines Berliner Blattes durch drei Pan duren mit ausgcpslanztem Seitengewehr als Spion absühren, als er sich die bunte Zeltitadt -u Fützen der Schanze unmittelbar nach seinem Eintreffen in Semlin aus allernächster Nähe ansehen wollte Wir leben hier eben vollständig unter dem Standrecht, das für Kroatien, Slaoonien und das Syrinier Land, in dem wir unshier befinden, verhängt werden musste, nachdem man hier einen Herd der grogserbischen Propaganda entdeckt hatte. Sechs Semliner Einwohner wurden gestern festgenommen und sie gelten als die Opfer eines millionenschweren südungarischen Grossgrundbesitzers, der sie zur Storung der ungarischen Aufmarsch bewegung »»gestiftet haben soll. Auch sonst schwirren allerlei wilde Gerüchte umher Zwischen Neulatz und der Festung Peterwardein, aus der Zug um Zug hier einläust, soll ein grosfferbisch gesonnener Neu- satzer Rechtsanwalt beim Passieren der Donau brücke einen Koffer aus dem Zuge zu werfen versucht haben, der eine Bombe enthielt. Er wurde sofort festgenommen und nach kurzer Ver handlung standrechtlich erschossen. Sein Sohn, der ihm Beihilfe geleistet haben »oll, wurde zu einer fünfzehnjährigen Kerlerstrafe verurteilt. — Es war unter diesen Umständen ein gewagtes Unternehmen, auf der fast 350 Kilometer langen Strecke von Budapest bis Semlin ganie Regimenter im ein gleisigen Betrieb hin- und herrubewegen, zumal die Donau verschiedene große Ueberbrückun gen erforderte und mehrere Tunnels zu passieren waren. Aber das gesahrvolle Werk ist ohne jede Störung gelungen, fast auf die Minute wurden die einzelnen Transporte durchgcführt — doppelt anerkennenswert in einer Gegend, in der auf verhältnismäßig kleinem Gebiet vier Sprachen gesprochen werden und meilenweit Steppen- und Heidelandjchaft sich dehnt. Datz alles zum Losichlagen bereit ist, merkt man auch an den vier Donaumonitoren, die oberhalb Semlin ganz still und unscheinbar verankert liegen, aber mit Kanonen bis obenhin bepackt sind und erst- klaisige, aus Offizieren und Mannschaften der öster reichischen Adria-Flotte zusammengesetzte Besatzung auiwcisen. Noch aber atmet alles anscheinend Ruhe und friedliche Behaglichkeit. In den Kaffeebäufern sitzt die schwatzende Menge der aus Belgrad geflüchteten Ungarn, Österreicher und Deut schen, unter welch legteren »ch überraschend viele Württemberger, Sachfen und Berliner befinden. Sie waren drüben in Bankhäusern, Kaujläden und Fabriken tätig und schildern mit bewegter Stimme, wie sie alles verloren gaben, als der österreichische Gesandte Baron Giesl die Stadt verliest. Mit an erkennenswerter Objektivität bestreiten sie in ihren Erzählungen durchweg, dasz man sie bei ihrer Ab reife von Belgrad belästigt habe; die Belgrader hätten mit sich selbst genug ,u tun gehabt und wären von der im Konak und in der Slupschtina zutage getretenen Halsstarrigkeit keineswegs erbaut gewesen; aujzerdem hätten sie mit ihren eigenen Angelegenheiten zu tun gc- habt, da man die Truppenanfnmmlungen jenseits der Donau wohl bemerkt hatte und damit rechnen mutzte, datz in den nächsten Tagen eine gründliche Kanonade der Stadt durch die österreichisch-ungari schen Truppen beginnen würde, so dasz auch für sie eilige Flucht geboten erschien. Mit überraschender Schnelligkeit hat sich die infolge der Mobilmachung schulfreie Semliner Jugend in die Lage hinein gefunden. Die bildete alsbald hoch oben auf , dem Zigeunerbcrg mit seinem wundervollen Ausblick aus das schwermütige Donautal und die Feste Belgrad eine Semliner „Jugendwehr" und ahmte alle Exerzitien der in und um die Stadt lagernden Soldateska nach. Und cs sind da teil weise entzückende Bilder, die man da zu sehen be ¬ kommt. Am Donauufer entlang liegen und träumen die rothosigen ungarischen Honveds jHusaren), den Tschako mlt dein schwarzen wehenden Haarbusch neben sich Ihr herrliches Pserdematerial tummelt sich derweilen ringsum auf dem grünen Rasen, und ein lustiges ungebundenes Lagerlcben lüszt vorüber gehend die Meinung aufkommen, als befinde man sich nur im Manöver. Doch es scheint nur so; denn eben naht drüben ein Trupp Bosniaken, die zur feldgrauen Uniform den ihnen als Mohammedanern gestatteten Fes allerdings in feldgrauer Farben, tragen. Sie bringen einen Schub serbischer Militär pflichtiger, die mit einem letzten Dampfer nach Belgrad hinübergedracht werden sollen, und schon schwärmen Infanteristen und Geheimpolizisten aus, um jede Annäherung an die Truppe zu verhindern. Um Mitternacht hört auch die letzte Verbindung mit Belgrad auf, und es beginnt der latente Kriegs zustand. Wenn auch die Festungswerke Belgrads durch das Glas nahezu verlassen erscheinen und nur auf der Höhe des Kalimcgdan, „wo die Kanonen stehen", eine gewisse Bewegung bemerkbar ist, so must man doch annehmen, datz die Serben wenigstens einige Bomben und Granaten zum Semliner Bahnhof hinübersenden werden, um die von Norden kommenden Truppentransporte entsprechend zu be- grützcn. Es lies mir unwillkürlich kalt über den Rücken, als der liebenswürdige Stationschef mich eben bei einer Unterredung auf Liese Möglichkeit hinwies. Er hatte noch bis vorgestern in Dresden auf Urlaub geweilt und erzählte mir mit stolzer Freude, datz er dort zum ersten Mal in seinem Lebem einen „Zeppelin" gesehen habe Datz der oberste Leiter einer der im Auaenblick der Mobilmachung gegen Serbien wichtigsten Eisenbahnstationen der Doppel monarchie beurlaubt war und erst durch den Dresdner österreichischen Koniul aus dem schönen Elbathen ab berufen werden mutzte, beweist wohl am schlagendsten, datz man den Krieg in Oesterreich keineswegs pro voziert hat. Nun aber ist die Kugel im Rollen, und niemand weist zur Stunde, wo sie ihren Ruhepunkt findet. Aber das lätzt die Leute im Semliner Lager vorläufig und erfreulicherweise ganz kalt. Sie feiern eine fröhliche Verbrüderung mit den blauen Jungen von der österreichischen Kriegsmarine und sind alle samt lustig und guter Dinge. 2m Hintern Saale des Grand Hotel fiedelt eine famofe Zigeunerkapelle. Der Primas intoniert einen Tschardafch, und schon tanzen die grauen und blauen Offiziere paarweise trotz des Schleppsäbels und der breiten goldenen Fetdbinde mit bewunderungswürdiger Grazie nach den Klängen des Zimbals. Einer von ihnen aber singt mit einer famosen Tenor stimme die schwermütige ungarische Weise mit, datz einem fast die Tränen kommen. Doch dann wechselt der Primgeiger die Melodie: ein paar Takte, alles erhebt sich, mit den Gläsern voll roten serbischen Negotiners („ . . Doch seine Weine trinkt er gern!") in der Hand und stimmt ein in den Sang der Sänge „Prinz Eugen, der edle Ritter" Und cs klang wie Ungewitter nach dem Türkcnlager hin!" . . . Als ich um Mitternacht dielen Brief zum Bahn hof bringe, hängt die Mondstichel in blutig-rotem Scheine über Belgrads alten Mauern. Vom Westen her zieht ein schweres Gewitter herauf „und des Donnerers Wolken hangen schwer herab auf Ilion!" ttecvt una lieeittrt. Reichsgericht. Leipzig, 4. August. j-,. Haftung Les Fiskus für das Verschulden des Richters. Für den Kaufmann Ma; H. in Barmen stand auf dem Grundstück des Wirtes Josef N. in Barmen eine Hypothek von 31 000 .<i eingetragen. Als das Grundstück auf Antrag eines anderen Gläu bigers zur Zwangsversteigerung gelangen sollte, wurde in dem Versteigerungstermin vom 6. Mai 1907 der bar zu zahlende Teil des geringsten Gebots auf 4000 . tt festgesetzt. Max H., der mit seinem Berater, dem Justizrat K., dem Termin beiwohnte, gab ein Gebot von 36 000 .st ab. Meistbietender blieb der Brennereibejitzer D. mit einem Gebot von 30 500 -st, er trat sein Recht aus dem Meistgebot dem Bauunter nehmer I. ab, dem das Grundstück am 27. Mai 1907 zugeschlagen wurde. In dem Kaufgeldbelegungs termin fiel H. in Höhe von 1008,12 -st aus, weil eine bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigte Forderung des Brenncrcibesitzers D. als seiner Forderung vergehend erachtet wurde. Da «ine Beschwerde des H. nichts fruchtete und seine Ansprüche gegen D. und I. auf Erstattung seines Ausfalles ab gewiesen wurden, erhob er gegen den Justizrat K. und gegen den Preutzischen Fiskus Klage auf Er stattung des Betrages von 1008,42 -st, sowie auf Er stattung der Kosten des gegen D. und I. geführten Prozesses. Das Landgericht Düsseldorf ver urteilte den Justizrat K. zur Zahlung der 1968,12 -st, wies aber im übrigen die Klage ab, und zwar gegen den Fiskus deshalb, weil durch Art. 1084 «xnlc eivil eine Haftung des Staates für richterliche Handlungen nicht begründet würde. Die Berufung des Klägers wurde vom Oberlandesgericht Düsseldorf zurückgewie- sen, während das Verfahren gegenüber dem beklag ten Justizrat K. in der Berufungsinstanz ruhen blieb. Auf die Revision des Klägers hat das Reichs- gc richt das Urteil des Oberlandcsgcrichts Düffel dorf ausgehoben und den beklagten Fiskus v e r u r t e i l t, an den Kläger 1368,42 -st nebst 4 Proz. Zinsen seit der Klagezustellung zu zahlen. Zur Be gründung dieses Urteils führt das Reichsgericht unter anderem folgendes aus: Das Berufungsgericht verkennt, indem es ohne jedes nähere Eingehen auf die Lage des Falles das Versehen des Versteigerungs richters für ein geringfügiges erklärt, das von dem Verschulden des Justizrats K. bei weitem überwogen werde, durchaus das Matz der richterlichen Verant wortung. Die Festsetzung des geringsten Gebotes er folgt, wenn auch nach Anhörung der Beteiligten, durch das Gericht. Der Richter also trägt in erster Reihe und hauptsächlich die Verantwortung für die Richtigkeit dieser Festsetzung, nicht die Beteiligten und deren Anwälte, die cs unterlassen haben, den Richter in seiner amtlichen Tätigkeit wirksam zu kontrollieren. Die näl>erc Würdigung der Sachlage aber führt hier dazu, im geraden Gegensatz zu der Entscheidung des Berufungsgerichts das Ver sehen des Richters in seiner ursächlichen Bedeutung sowohl als auch nach dem Matze des Verschuldens gegenüber dem etwaigen Verschulden des Klägers und seines Anwalts für ganz überwiegend zu erachten und deshalb dem Beklagten die Ersatzpflicht hinsicht lich des Ausfalles des Klägers im vollen Umfange aufzuerlegen. Nach der Feststellung des Berufungs gerichts war die Anmeldung des Zinsanspruchcs von D. im Versteigerungstermin dem Gericht persönlich übergeben worden, bevor die Festsetzung des ge ringsten Gebotes verkündet war. Es war eine un abweisbare Pflicht des Richters, diese im Termin selbst erfolgte Anmeldung zu prüfen, insbesondere daraufhin, ob die angcmeldete Forderung dem An spruch des betreibenden Gläubigers vorging und deshalb bei der Festsetzung des geringsten Gebots, sowie ob sie nach 8 49 des Zwangsversteigerungs gesetzes bei der Berechnung des Bargebotes zu be rücksichtigen war. Nahm der Richter aber diese Prüfung vor, dann konnte ihm ohne gröbliches Ver schulden nicht entgehen, datz diese Forderung bei der Festsetzung des Bargebotes berücksichtigt werden mutzte, und datz die, wohl vor dem Termin erfolgte, Berechnung, welche nur Kosten und Steuern und die Zinsanmeldung der Frankfurter Hypothekenbank be rücksichtigte, berichtigt werden mutzte. Bei der Ein fachheit der Sachlage ist es kaum verständlich, wie diese eben angemeldete Forderung bei der Festsetzung des Bargcbotcs sowohl von dem Richter als auch dem mitwirkenden Kerichtsschreiber hat übersehen werden können. (Aktenzeichen: IH. 52/14.) Sächsische Nachrichten Dresden, 5 August. * Die Sächsisch-Böhmische Dampsschiffahrts-Gesell- schast bat zwar ihren Betrieb infolge der äutzerst zahlreichen militärischen Einziehungen aus ihrem Personal nicht unerheblich einschränken müssen, immerhin bietet der neue, vom 3. August d. I. gül tige Fahrplan noch genügende und gerade unter den jetzigen schweren Verkehrsvcrhültnissen aufden Bahnen äutzerst wertvolle Verbindungen sowohl für den Per sonenverkehr, wie auch für Frachttransporte zwischen den verschiedenen Elbcortschaften, und zwar auf der gesamten Strecke Leitmeritz in Böhmen durch Sachsen hindurch bis nach Mühlberg in Preutzen. Obwohl die sächsische wie die österreichische Regierung in ver ständnisvoller Weise bemüht gewesen sind, den Weiterbctricb der Dampfschiffahrt zu ermöglichen, lätzt sich doch bei allem guten Willen die eine Be stimmung nicht beseitigen, datz nach behördlicher Bekanntmachung bei Fahrten von und nach Oester reich für jeden Passagier, ob Mann, Frau oder Kind, ein voller Auslandspatz lnicht Patzkarte) er forderlich ist, dessen Ausfertigung nicht vor dem 1. August 1914 stattgefunden haben darf. ' * * Plauen i. V., 5. August. Polizeiinspektor Heitmann, der langjährige verdiente Leiter der hiesigen Exekutiopolizei, ist rin Alter von 57 Jahren gestorben. Er stammte aus Anklam in Pommern. — lieber 200 Nottrauungen sind in den letzten Taoen hier vollzogen worden. Gestern blieb das Standesamt die ganze Nacht über ge öffnet; erst zu fünf, dann zu sechs und zuletzt zu zehn Paaren wurden die Chcschlictzcnden aufgcrufen. — Die Sparer, die in den ersten Tagen des Kriegs zustandes die Kassen stürmten, sind zur Vernunft ge kommen. Gestern waren die Einlagen hier erheblich höher als die Auszahlungen. — Durch einen un glücklichen Sturz mit dem Rade erlitt auf einer Fericntour bei Saalburg im Reutzischcn der in Mittwoch, S. Äugult l9l4. Chemnitz angestellte Bürgerschullehrer Paul Fischer einen schweren Schädelbruch. Der 38jährigr Mann starb im hiesigen Krankenhause. * Oelsnitz i. P., 5. August. Tödlich ver unglückt ist im nahen Görnitz der 67jährige Gutsauszllgler Aug. Wi Isert. Der noch sehr rüstige Mann, Veteran aus den Kriegen 1866 und 1870/71, geriet beim Durchgehen der vor die Mäh maschine gespannten Pferde unter die Messer und erlitt so furchtbare Verletzungen, datz er bald darauf verschied. Thüringen unö Provinz Sachsen. I'. Dessau, 4. August. Nach Schluß der Beratung der gestrigen Kemeinderatssitzuna teilte Oberbürger meister Dr Ebeling die Maßnahmen mit, die vom Roten Kreuz und von der Stadt Dessau in Anbetracht des Krieges getroffen worden sind. Er betonte zu nächst, datz sämtliche Stadtröte, nämlich Dr. Neu mann, Schmelzer und Jahn, ebenso der Magistrats- affessor Dr. Medicus, zu den Waffen gerufen worden seien. Insgesamt seien 41 Personen, die bei der S^dtvecnrwaltung tätig waren, zu den Fahnen ge eilt. Neue Kräfte sollen, obwohl sich viele Personen freiwillig zur Mitarbeit gemeldet haben, nicht ein gestellt werden, sondern die zurückgebliebenen Be amten wollen die Ressorts ihrer ins Feld gezogenen Kollegen mitübernehmen. Der Landesvcrein bzw. die Kreisvereinc vom Roten Kreuz werden eine um fassende Tätigkeit ausüben. Einstimmig wurden zunächst 5000 .st für diesen Zweck bewilligt. Es ist ein Äusschutz von zehn Personen gebildet worden, der das Erforderliche in die Wege leiten soll. Der Schwerpunkt soll bei den Kreisoereinen vom Roten Kreuz liegen. In Dessau soll eine Annahmestelle für Geldspenden und für Lebensmittel für die An- gehörigen der ins Feld gezogenen Reservisten ge bildet werden. Grotze Quantitäten von Mehl und Grietz sind dem Magistrat bereits überwiesen worben. Den städtischen Beamten, die unter die Waffen getreten sind, wird das volle Gehalt weiter bezahlt. Die Unterstützung für die Familien der ins Feld Gezogenen seitens der Stadt soll, wenn nicht andere Unterstützungen gewährt wcvoen, mindestens den Betrag ausmachcn, den der Staat gewährt. — Während der Sitzung wurde der Oberbürgermeister ans Telephon gerufen, und es wurde ihm von Magdeburg der Befehl zur Ausweisung sämtlicher Ausländer erteilt, da unsere Gegend von einem Netz von Spionen überzogen sei, die zu allen ver brecherischen Handlungen fähig seien. Gegen den Lcdensmittelwucher, der sich auch in Dessau breit macht, will die Polizei mit aller Schärfe vorgehen. * Heiligenstadt, 5. August. In dem Konkurs verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Bern hard Look in Heiligenstadt soll die Schlußvertei- lung erfolgen. Zur Verfügung stehen 18 337 .st, zur Verteilung auf 624 625 .L nichtbeoorrechtigte Kon kursforderungen und 19 784 F zur Befriedigung von Aussonderungsansprüchen. * Nordhalben, 5. August. Der hiesige „Grenz bote" hatte in seiner Notiz über die hier vorgekom menen 20 Fäll« von Wurstvergiftung auf die Geheimnisse der Wurstkessel angespielt. Das hat die Metzgervereinigung so arg verstimmt, datz sie sich zur Absendung folgenden Briefes entschloß: „An die Redaktion des „Erenzboten", Nordhalben. Die Herren Metzgcrmsister der Metzgervereinigung Nord halben bestellen von heute ab die Zeitung ab, und bitten keinen die Zeitung mehr zuzustellen. Die Metzgervereinigung Nordhalben." Der „Grenzbote" bemerkt hierzu, datz er, wie jedes anständige Blatt, dem Wohl der Allgemeinheit diene. Deshalb sei er verpflichtet. Vorkommnisse aufzudecken, welche der Allgemeinheit Schaden verursachen oder -ufügen können. Er tue dies ohne Rücksicht auf irgend jemand, ganz gleich, ob nun 10 oder 20 Abonnenten den „Grenzboten" abbestellten. * Friedrichroda, 5. August. Vor zehn Jahren brannte das Rathaus der Stadt Friedrichroda, das über 250 Jahre seinen Zwecken gedient hat, völlig nieder. lieber einen Neubau ist in dem ver flossenen Jahrzehnt viel geredet, geschrieben und ge druckt worden, aber bis heute sind wir noch immer ohne Rathaus. Damit nun wenigstens das alte, historisch denkwürdige Rathaus dem gegenwärtigen und künftigen Geschlecht in guter Erinnerung bleibe, hat es der Verschönerungsverein unternommen, auf der Stätte des vernichteten Rathauses einen ein fachen Denkstein mit guter Nachbildung des alten Rathauses zu setzen, der mit schlichter Feier geweiht und der Stadt übergeben wurde. Temperatur des FlnftwasferS. abends 6 Uhr früh 5 Uhr mittags 12 Uhr Schwimmanstalt (Elster) . 4-210. 4-19 0. 4-20 0. Gcrmaniabad (Pleiße) . . -ft 20 0. 4-19-/-O. -s-IO'/.O. ttermirtungsliste ttes „Leipziger Tageblattes". Kontor-, Laden-, Lager- nnd TLellerränirie, Stallung, wagerrremife usw. Straße, Nr, Etage Nähere Auskunft erteilt Zu beziehen Pr«i» 2l>ohn- rimm. Kam» mern Küche Spell«, kammer Bad «all. Logg. Erker Ver. J-Kl. W.-Kl ««ll. Walch. Haus Trost.. Boden Stallung — St. Garage — G. Sonstige Angaben Innere Stadt Rotzplatz 14 (Königstr. 1) Hausmann sofort od. sp. 3500 8 1 1 1 B. J.W. 2 Q«M. Wohnung vird vollst, neu herger. Czermaks Garten 12o, II. l. ll. Etage, rechts 1,10. 1914 1350 5 2 1 1 1 — I. K. 1 1 sehr ruh, f. Lage nahe Bahnhof G-ten Stephanstr., Eing. Stern- xzx.d. Ü,U!M. 8e«dulgUs. ivv u.de! sogleich oder später sofort 3200 g^rove. 1 1 1 1 1 1 J.W. 2 J.W. 2 1 W.r. W.T. warrcnstr. <9. 11. l. Göichenstr.22,EckeDrsdnSt. Rotzbachstratze 22, 1. Etage X. d, Xi>X!«f. ftudcdksmez r> Hausmann 7 .lr.mo 2 -'B.-ii B. 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