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)14. Preise. i >« Unter« . Freiv. >r. pbil. ln.v.R., »Riesa, r Paul Nartha , Gera. Herrn l.-Jng. Hanna eubnitz n Rud. la geb. Sohn. uU ,«»»» M. tr.7/9. »7>»2 ÜI S7I8. »str., Uu» ttsr VI> erber« uark. tter -Iben- - Ausgabe kür Leip»«, un» Vorvet» »urch unfee, LrSa« VTAU E . und Spesiteur« »molt-gltch In» Hau» vedrachtr in—atttch l.rs m., »lerteyShrllch,.7» M. »ei Ser ch»fthast»g,U«, unser» KlUnle« und Mu»,ad«ft»U,n ad,»h»It: monatlich 1M., »tertey-hrUch S M. vurch Sie Post: inaerhald veutfchlanS» und Ser Seutschen Lolontea monatlich 1.SS NI., vierteljährlich e.ro M., auoschlieftllch postdestrUgel». v« Leipziger Lagedlatt «scheint «erNog« Lmal,Sonn-u.Z«1ertas»Imal. 2» Leipzig, Sen Nachbarorten un» -en chrten mit eigenen Malen wlrS di« sib«nüau»gad« noch am fidenS Se» erscheinen« in» -au» geliefert. VerUuer Neüaktton: 2a »en Zelten 17, Zernsprech. Nnfthluft r Hans« Nr. *»7. ^mrdelsFeituns /irntsbiE des Rates und des polrzeüuutes der Stadt Leipzig Ne-aNion un- »eschtift.steUe: ?ohannl»gafs» Nr.«. o Zerasprech-flnschlug Nr. 1S--S, I«»»r un- I4S4». ISS. Jahrgang für Inserat, au» Leipzig un» Umgebung-«« /MAeigenpreisr. Isp»,«geperlt,»>l,4sps.,»>»n»klam»,«>l«,m.. »»» »«»»art» z» Vf., Neklamen I.ro m., Klein» Nnzetgen -iepetltzetle nue LSpf.-.Vieüerhol.Nad., Inserate von S»HSr»«n im amtlichen LM -I« petit- zell« SS Pf. SeschSst.anzeigen mit platzvorfchrlft >m Preis« erhöht. Nadatt nach Laris. S»ilag«n: Sesamtaufl.» M. -a« Lausen- a»»schl. Postgebühr, stnzeigen-flnnahm,: lohannlsgafse», bet sämtlichen Malen -,» Leipzig« Logeblatt«» unü allen stnnoncen-LepeSMonen -«» In» an- stu«laa»e«. Seschüft»strU« für Serlin u. -i« pr. Vran-endurg: virrktionwalterZllegel, Serlin S-14» vrer»euer Strafte S7. Zernsprech-stnschluft: Moribplay ISS4I. Nr. 403 Montag, -en 10. Nuguk. IS14. Dev Tkrieg. Finnlands Hoffnungen. — 2legyptens Neutralität nicht anerkannt. — Togo durch die Engländer besetzt. — Aufruf des österreichisch ungarischen Oberkommandos an die Oolen. — Mie die Aosaken Hausen. Italien. O Die bahrisclz-osfiziöse Korrespondenz Hoff mann har sich dieser Tage genötigt gesehen, für den italienischen Verbündeten, der uns in zwischen zum wohlwollenden Neutralen gewor den ist, ein warmes Wort cinzulegen. Das ist wohl nicht ganz zufällig, und verdient bei der in Deutschland herrscl-enden Stimmung unter strichen zu werden. Wozu sollten wir es leugnen: wir alle sind ein wenig unzufrieden mit Italien «und hier und da begibt es sich wohl, dag diese Unzufriedenheit sich zu recht unfreundlichen Aeußerungcn steigert. Weniger auf dem offenen Markt, soll heissen, in der Presse, wo wir in diesen schweren Tagen doch auf eine ebenso über raschende wie schöne Weise gelernt haben, Dis ziplin zu halten. Aber unter der Oberfläche gärt es, und deshalb verlohnt es schon, das Problem des plötzlich in die Ecke gestellten Drei« Dundeü sich ein wenig näher anzuschaucn. Ge wiß, cs ist richtig: «vir haben zuzeiten mit dein Dreibund die Vorstellung verbunden, daß in der Stunde der Gefahr, das heißt eines Angriffes von feiten Frankreichs, auch Italien zu unserem Schutze an der französischen Snogrenze erschei nen würde. Inoes ist diese Vorstellung doch immer etwas vage gewesen und hat sich im Grunde nur auf Preßstimmen gestützt, die von Zeit zu Zeit mit schönem Pathos die Festigkeit der italienischen Sympathien für uns zu rüh men pflegten. Ob diese Methode, das Volk mit frommen Täuschungen zu unterhalten, richtig war, ist heute nicht zu erörtern. Tatsächlich, möchten wir glauben, ist inan an den unterrichte ten und maßgebenden Stellen schwerlich darüber im Zweifel gewesen, daß Italien im Ernstfälle kaum mit seiner bewaffneten Macht uns zur Hilfe eilen werde. Will man gerecht sein, wird man zugeben müssen, daß cs für Italien allerlei gewichtige Gründe gibt, sich bei diesem Äoali- tionskriege, in dem Orient und Okzident sich gegen das deutsche Wesen verbanden, Zurück haltung aufzuerlegcn. Zunächst einmal: «vir ken nen den authentischen Wortlaut des Ver trages mit Italien nicht. Hans Helmolt hat ihn dieser Tage aus mancherlei gelegentlichen Aeußerungcn zu rekonstruieren versucht. Doch wird uns versichert, daß der wirkliche Wortlaut sich damat noch nicht decke. Aber angenommen auch: der Bünonisfall wäre nach strenger Aus legung des Vertrages gegeben, so blieben für Italien noch immerhin allerhand Motive, die es an der Ausübung seiner Bündnispflicht hin dern könnten. Die Italiener könnten sich so gar auf Bismarck berufen, der ausdrücklich in dein in diesen Tagen so viel zitierten Kapitel über den Dreibund sagt: „Ter hätte nur die Bedeutung einer strategischen Stellung in ocr europäischen Politik nach Maßgabe ihrer Lage zur Zeit des Abschlusses; bedeute aber kein für jeden Wechsel haltbares Fundament." Schließ lich wird man den Italienern nicht bestreiten dürfen, daß die europäische Lage sich seit den Zeiten des ersten Vertragsabschlusses recht erheb lich geändert hat. Vielleicht kann man sogar sagen: die Voraussetzung für Italiens Anschluß an den oeutsch-österreichisclzen Bund «var ein freundschaftliches Verhältnis zwi schen Deutschland uno England. Das war damals vorhanden, und auch seither haben wir immer wieder beobachten können, wie die Stellung Italiens zum Dreibund gewissermaßen automatisch intimer wurde, wann immer unsere Beziehungen zu England sich freundlicher zu ge stalten schienen. Wir mögen ja als Deutsche über den Begriff der Treue und Verpflichtung andere Auffassun gen haben. Auch dann werden wir nicht verken nen dürfen, daß Italien mit seinen zwei langen Secküsten und seinem afrikanischen Besitztum in eine ungeheuer schwierige Lage geriete, sobald es mit Frankreich und England in Krieg stünde. Und da ergibt sich denn für den nüchternen, von Sentimentalitäten unbewegten Politiker die Frage: wäre ein von der englischen und fran zösischen Flotte ins Kreuzfeuer genommenes Italien, dessen blühende Küstenstädte zerschossen und dessen Schiffe in den Grund gebohrt wür den, uns in diesen Zeitläuften wertvoller, als das neutrale Land von heute, das diese Neu tralität, wie man billig zugcstchcn muß, muster haft wahrt. Und das, zumal da nach der Auf hebung der Zölle, für unsere Nahrungsmitlcl- zufuhr im allgemeinen und die Versorgung des deutschen Südens im besonderen von weit tragender Bedeutung ist. Wer sich derlei ver gegenwärtigt, wird, scheint uns, kaum gerechten Anlaß finden, sich über Italien weiter zu er hitzen. Einstweilen bringt uns die Haltung Ita liens, so ivie sie ist, immerhin manchen Vorteil. Und i..i übrigen sieht es doch so aus, als ob das deutsche und das österreichische Schwert ge nügten, die Kricgsarbeit allein zu besorgen. Ist das Kriegsglück uns auch fürder günstig, so wird vermutlich die bnndcsbrttderlichc Gesinnung Italiens auch noch aktivere Formen annehmen. Wären wir aber am Verlieren, so würde Italien, auch wenn es jetzt mit uns zur Feldschlacht hin- ausgezogcn wäre, kaum geneigt sein, uns yer- auszuhauen oder sich für uns aufzuopfern. Es geht mit den Staaten wie mit den Einzelnen: man muß sie nehmen wie sie sind. Schon Bis marck als Schöpfer des Dreibundes und also dessen authentischster Interpret hat gesagt: der Dreibund dispensiert nicht von dem tou^ourd, on veäette. In der Beziehung aber scheinen weder wir, noch die Oesterreicher etwas zu wünschen übrig zu laisen; erst heute berichtete uns ein von seinem Gestellungsort wieder zurückgesandtcr österrcichisclier Reserveoffizier: von den Land sturmpflichtigen hätten sich nicht weniger denn 07 Prozent gemeldet, gerechnet aber hatte man nur auf einige 60 Prozent. Es sind also (neben bei genau so wie bei uns) mehr Leute zu den Fahnen geeilt, als vorläufig überhaupt Ver wendung finden können! -KW.» -er Koijerpaares »om 1. SarSereglmeat. Berlin, 10. August. Gestern vormittag begab sich das Kaiserpaar mit großem Gefolge im Automobil von Berlin nach Potsdam, um dem 1. Garde- regiment Lebewohl zu sagen. An der West seite des Potsdamer Lustgartens erhob sich ein F e l d- altar. Nachdem der Kaiser die Front abgeschrittcn hatte, intonierte die Kapelle den Choral: „Ein feste Burg ist unser Gott." Hofprediger Richter, in Felduniform, richtete an das versammelte Regiment eine Ansprache. Gebet und Segen beschlossen den Feld gottesdienst. Dann richtete der Kaiser einige Worte an sein Regiment, worauf Prinz Eitel Friedrich als Regimentskommandant gleichfalls eine Ansprache hielt, in der er Treue bis zum letzten Augenblick gelobte. Das rücksichtsvolle Deutschland. Der „Voss. Zeitung" wird aus München ge meldet: Angesichts der Drangsalierungen, die Deutschen in Rußland und Frankreich zuteil werden, verdient die Rücksicht, die gegenwärtig an im Deutschen Reiche zurückgebliebenen Russen und Franzosen geübt wird, besonders ver merkt zu werden. In den bayrischen Bergen leben eine Anzahl Russen, denen es gar nicht einfiel, das Deutsche Reich nach der Kriegserklärung zu verlaßen. Sic warten, bis sic in polizeiliche Vcrwahrungshaft genommen werden. Sie fühlen sich, wie sie ganz ruhig sagen, im Deutschen Reiche sicherer als in Ruß land. Der russische Botschafter in Paris, Iswolski, der in Rottach am Tegernsee eine Villa bewohnte, erteilte einer Verwandten den Rat, ja nicht nach Petersburg zu reisen, sondern in Rottach zu blei- b e n, solange sie bleiben könne. Sesetzung von Togo -urch -ie Engländer. Berlin, S. August. fBerspätet eingetroffen.) Wir wir hören, erschien vor der Hauptstadt von Togo, Lome, eine starke englische Truppenexpedition von der benachbarten englischen Kolonie Gold lüste. Zn Abwesenheit der kleinen Polizeitruppe und sämtlicher wehrfähiger Weißen, die sich mit dem stellvertretenden Gouverneur zum Schutz« wichtiger Stationen in da» Hinterland begeben hatten, nahmen die Engländer von der Haupt st adt Besitz unter feierlicher Zusage, die Ordnung zu wahren und das Eigentum zu schützen. Diese vorübergehende Besetzung unserer deutschen Kolonie hat für deren weitere Entwicklung unter deutscher Schutzherrschast keinerlei Bedeu tung. Wohl aber ist es für die Kampfesw-ife der Engländer ungemein bezeichnend, daß sie sich zuerst auf die wehrlosen deutschen Kolonien stürzen, ehe sie einen ernsten Gang mit unserer Flotte wägen. Megppteno Neutralität nicht anerkannt. Wie«, 1«. August. sEig. Drahtmeld.) Die Dreidundmiicht« lehue» »ie «nertennung der englischen Neutralität für Aegypten entschieden ab. Das ist die beste Antwort auf die Besetzung der deutschen Kolonie Togo durch die Engländer. 4000 russische Reservisten kriegsgefangen! Wien, 1v. August. (Eig. Drahtmeld.) Die „Wiener Reichspost" meldet aus Krakau, daß in Czen stoch au, nachdem die Stadt von den Russen geräumt war, nicht weniger als 4000 russische Reservisten zurückgeblieben sind, die als kriegsgefangen erklärt wurden. Ein Aufruf an -ie Polen. Wien, 10. August. sEig. Drahtmeld.) Das Ober kommando veröffentlicht folgenden Aufruf an die Russisch-Polen: Die verbündeten österreichisch- ung arischen und deutschen Armeen überschreiten die Grenze. Wir bringen hiermit euch Polen die Befreiung vom mos- kowitischen Joch. Begrüßt daher unsere Fahnen mit Vertrauen, die euch Gerechtigkeit bringen werden. Die wichtigste Aufgabe, die uns aus dem Feldzug erwächst, ist, die Schranken zu sprengen, die euch bisher den Weg zu den Errungen schaften der westlichen Kultur verhinderten, um euch so den Weg zum geistigen und wirtschaftlichen Aufschwung zu erschließen. ZianlanSs Hoffnungen. Ein deutscher Musiker, der nach sechstägiger Fahrt mit seiner Frau aus Helsingfors in Berlin eingetroffen ist, gibt dem „B. T." über die Zustände in Finnland folgende Schilderung: „Ganz Finnland erfüllt heute nur ein Wunsch: Daß die deutsche Armee, die Befreierin vom russischen Joche, kommen möge, und nur die Angst, die rückfluten den Russen könnten noch einmal unsagbares Elend und ein unerhörtes Blutbad über das geknechtete Land bringen, hält sie vor offener Empörung ab. Für den, der in Liesen Tagen in Rußland oder in Finnland weilte, wird es eine feststehende Tat sache sein, daß die Russen den Krieg tatsächlich schon lange vor der effektiven Kriegs erklärung begonnen haben. Schon am Sonn tag, den 20. Juli, ist allen Schiffen und Booten das Fahrwasser zwischen Helsingfors und Porkala verboten worden, auch wurde das Fahrwasser zwischen Schweden und Finn land gesperrt und alle Feuer wurden ge löscht. Am Freitag, 31. Juli, haben wir mit eigenen Augen gesehen, wie der reguläre Dampfer zwischen Stettin und Petersburg „Prinz Eitel Friedrich" bei Reval durch ein russisches Torpedoboot an gehalt en und ihm zuge- rufc.' wurde, den Hafen von Reval aufzusrchen. Zn Reval wurde die Besatzung des Dampfers gc- sangengenommen. Die Passagiere auf dem Dampfer wurden festgehaltcn und erst zwei Tage später wurden sie durch die russische „Ariadne", die zwischen Stettin und Helsingfors verkehrt, nach Helsingfors gebracht. Seit mehreren Tagen lagern russische Kriegsschiffe unter Dampf vor Helsingfors und am Freitag ist der russische Dreadnought „St. Andreas" vor Hangoe bis zur halben Länge auf Grund a u f g e f a h r c n, ohne daß cs bis zu unserer Abreise gelungen wäre, ihn wieder flottzumachen." Amnestieerlast in Bayern. München, 10. August. Der König hat einen umfassenden Amnestieerlaß verfügt, nach dem angesichts der opferwilligen Vaterlandsliebe, die das gesamte Volk beweist, Strafen für eine Reihe von Vergehen erlassen werden. Eine ^«spräche -es Sroßherzogs von Sachfen-Weimar. Im Schlotzhqfc zu Weimar fand am Freitag eilte Abschi ed s f e i er l für die ausziehenden Krieger -der Garnison statt. ' Nachdem Hofprcdigcr »Treine'r herzliche Abjchiedsworte und Obcrhof- iprediger'I). Spinner Gebebund Segen gesprochen Halte,'richtete der Eroßherzog eine Ansprache an das Bataillon. Er wies darauf hin, daß den deutschen Kriegern eine schwere Aufgabe bcvorstehe uckd daß di« ganze Welt jetzt auf das deutsche Heer blicke. „Wir stehen," so fuhr der Eroßhcrzog fort. „hier auf historischem Boden, der uns an die traurige Zeit erinnert, als am 11. Oktober 1800 unser Heer bei ^ena und Auerstedt unter Napoleon zusammenbrach. Auf diesem Schloßhofe stand damals der Kaiser Napoleon. Aber wir müssen auch an die Zeit denken, in der der große König Friedrich von Preußen sein« „Wachparade" hier ausgestellt hatte. Durch aller höchste Kabincttsorder bin ich dem Generalkommando des 11. Armeekorps zugeteilt, und ich freue mich, daß ich so in der Nähe meines Regiments bleiben kann. Noch ein Wort des Abschieds an diejenigen, die nicht gleich mit ausrücken können, und an die, die über haupt Zurückbleiben. Zeder kann nicht gleich mit, aber es kommt noch die Zeit, wo Ihr alle ge braucht werdet. Die Zahl der Feinde ist so groß, daß es noch sehr viel zu tun gibt. Ihr alle werdet Gelegenheit haben, für unser liebes deutsche» Vaterland zu kämpfen." Ueberwachnng der Bäckereien in Breslau. Breslau, 10. August. Verschiedenen Blättern zu folge hat der Magistrat 18 Bäckermeister beauf tragt, die Vorschriften über das Gewichtundden Preis der Semmeln und des Brotes zu überwachen. Sie sind mit Ausweisen versehen. Es wird unnachsichtlich mit den schärfsten Maß nahmen gegen diejenigen Bäckermeister vorgegangen werden, die die Vorschriften des Magistrats verletzen. keine Lholerafürcht. Das Auftreten der Cholera wird aus mehreren Distrikten des inneren Rußlands gemeldet. Zn welchem Umfange Choleraerkrankungcn dort vor kommen, läßt sich natürlich bei dem Mangel jeglichen unmittelbaren Nachrichtendienstes nicht beurteilen. Die in Frage stehenden Distrikte sind wohl im Som mer selten ganz cholerafrei. Dank unserer vortreff lichen sanitären Einrichtungen und Abwehrmaß- regeln ist aber eine Verschleppung der Krankheit nach Deutschland schon in Friedenszeiten und bei unge störtem Verkehr über die Grenzen stets verhindert worden. Selbstverständlich sind wir bei geschlossenen Grenzen, wie das im gegenwärtigen Kriegszustände der Fall ist, erst recht geschützt. Dänische Kundgebung für Deutschland. Berlin, 10. August. Die dänische Kolonie ver öffentlicht einen Aufruf an die Dänen Berlins, in dem es u. a. heißt: „Wir, die seit Jahren hier leben, fordern unsere sämtlichen Landsleute auf, in dieser ernsten Stupde unseren deutschen Freun- d e n mit Herz und Hand tatkräftig zur Seite zu stehen, um ihnen unsere Freundschaft und Sym pathie zu beweisen." Spanien bleibt neutral. Kaiser FranzZoseph hat, wie der „Voss. Zig." von unterrichteter Seite mitgcteilt wird, ein in den herzlichsten Ausdrücken abgefaßtes Telegramm des Königs von Spanien erhalten mit der Erklärung, daß Spanien strengste Neutrali tät beobachten werde. wie -ie Kosaken Hausen! Wenn es noch eines Beweises für die Grausamkeit der Kosaken bcdurstc, so liefert ihn folgende, der „Kreuzztg." zur Verfügung gestellte Karte, auf der die Besitzerin eines kleinen Gehöfts in dem Grenz dörfchen Skodden bei Bialla (Ostpr.) ihrem Bruder in Berlin schreibt: „Mein lieber Bruder! Teile Dir mit, daß wir seit Montag hei matlos sind. Unsre Heimat ist ein Trümmerhaufen und Asche. Wir mußten fliehen und haben nur das bloße Leben ge rettet. Vater, Emma und Hugo, die zurück blieben, wurden von den Kosaken ermordet. Was sott nun werden? Wir haben alles verloren. Wer weiß, ob Dich die Karte trifft, denn Du bist wohl selber im Feuer. Deine Mutter, Großmutter, Trude, Meta und Lina." Den Bestien in Menschengestalt, die wehrlose Landbewohner hinmordeten, wird hoffentlich recht bald die verdiente kräftige Züchtigung zuteil. Ein erfreuliches ^Reiaigungs^werk. Berlin, 10. August. fE' g. Drahtmeld g.) In der verflossenen Woche ist von 48 Kaffee» Häusern und Hotels der Reich-Hauptstadt die bisher französische und englisch« Bezeich nung durch reindeutsche Namen ersetzt worden. De« Königlichen Amtsgericht Berlin-Mitt« liegen von 28 Firme» Anträge auf Firmem Änderung vor. Bedeutende Chirurgen im Dienste der Armee. Folgende bekannte Chirurgen sind als konsul tierende Aerzte zur Armee abgegangcn: Geheimrat