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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.08.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140801019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914080101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914080101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-01
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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Sette 6. Nr. 386. Moryrn»Nusvave. Leipziger Tagedian. Amtliche KekanntinachnnM lFsrtsetza», »s« Sette 5.) Auf Blatt 16162 des Handelsregisters ist heute die Firma Töpsersche Trockenmilch - verkaussgesellschasi mit beschränkter Hastung mit dem Sitze in Leipzig eingetragen und weiter folgendes verlautbart worden: Der Gesellsck>aftsvertrag ist am 8. Mai 1914 ab geschlossen warben. Gegenstand d«L Unternehmens ist die Ausnutzung: ») der dem Rittmeister und Rittergutspächter Max Töpfer in Großzschocher und dem Kaufmann Philipp Müller in Bilbel gehörigen, ihnen für das Trocknen von Flüssigkeiten erteilten Reichs patente Nr. 248412 und 255756, l>) der von den Genannten bewirkten, hierauf be züglichen Patentanmeldungen D 18656 V/82«, 1848!» lV/53<-, 18606 1V/53e, ri 51861 v/82a, 54310 V/82u, 55422 VI 1/12.1 2, 55489 V/12n, 55490 V/i»2a, o) aller von den Genannten in Zukunft für das Trocknen von Flüssigkeiten und Stoffen noch zu erwerbenden Patent, Musterschutz-Marken rechte, soweit sie das Trocknen von Sahne, Voll- und Mager milch betreffen und für das Gebiet des Deutschen Reiches erwirkt sind bzw. werden. Diese Ausnutzung wird bewirkt durch Erteilung von Lizenzen zur Trocknung von Sahne, Voll- und Magermilch und weiter durch den An- und Verkauf von getrockneter Sahne, Voll- und Magermilch. Die Gesellschaft kann auch auf eigene Rechnung solche Herstcllungsstellen errichten und betreiben. Sie ist auch berechtigt, gleichartige oder ähnliche Patente-, Musterschutz und Markenrechte, sowie solche Unternehmungen zu erwerben, welche die Ausnutzung solcher Patente, Musterschutz und Markenrechte für das Trocknen von Sahne, Doll- und Magermilch be treiben, sich an ihnen zu beteiligen und ihre Ver tretung zu übernehmen. Das Stammkapital beträgt 300 000 X. Die Gesellschaft wird durch zwei oder mehrer« Ge schäftsführer vertreten Zur rechtswirksamen Ver pflichtung der Gesellschaft genügt die Mitwirkung zweier Geschäftsführer. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Kaufmann Philipp Müller in Vilbel und der Amtsrat Arthur Loth in Domäne Wandersleben. Aus dem Gesellschastsvertragc wird noch bekannt gegeben: Die obenerwähnten beiden Gesellschafter Töpfer und Müller bringen in die Gesellschaft die im Gegen stand« des Unternehmens näher bezeichneten Aus nutzungsrechte bezüglich des Trocknens von Sahne, Doll- und Magermilch für das Gebiet des Deutschen Reiches ein. Der Wert dieser Einlagen wird auf 350 000 -tt festgesetzt. Hiervon entfallen aus jeden der beiden Genannten 175 000 .<t. Von diesen je 175 000 werden jedem der beiden Gesellschafter 75 000 auf Stammeinlagen augerechnct. Die von ihnen zu leistenden Stammcinlagen von je 75000 sind damit erfüllt. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen ausschließlich durch den Deutschen Reichsanzeiger. Leipzig, am 31. Juli 1914. Königliches Amtsgericht, Abt. HB. Hssentliche Versteigerung Sonnabend den 1. August 1914 nachmittags 4'/, Uhr an Ort und Stelle in Leipzig Dresdner Bahnhof Ladestraste 3 2 Wagen Heu sofortige Uebernahme: Zahlung bei Zuschlag Leipzig, 31. Juli 1914 >te« b'elix 0 8ternbore Psaffendorser Str 56 öffentlich angestellter vereidigter Handelsmakler Sparkasse Markkleeberg im Rathause zu Markkleeberg — 7 Min. von der End station L.-Dölitz der Groh. Lpz. Strastenb. Linie l) u. 6. MW »'/«"/. Al. LtrjinsW. Geschäftszeit: Werkt. 8 -1 u. 3—5Uhr. Sonnab.8-2Uhr. Fernspr. 14753. Postscheckkonto Leipzig 50 357. „in Lngekäors-simmersett. Zinsfuß 3'/, «/o. Tägliche Verzinsung. Expediert wird jeden Werktag vor- und nach mittags in Engelsdorf und Sommerfeld. l>,<, Vie unnötige Zurcht -er Sparer. Die abergläubischsten Vorstellungen sind unter den abholungslustigen Leuten verbreitet. Viele meinen, der Staat lege, sobald ein Krieg ausbrecl>e, auf alles Geld der Sparkasse Be- schlag. Ganz abgesehen davon, daß jede ver nünftig verwaltete Sparkasse möglichst schnell dafür sorgt, ihre Gelder kicher und nutzbringend anznlegen (nne sollte sie denn anders die Zinsen gewähren, die Verwaltunglttosten decken und noch für gemeinnützige Zwecke einen Ueberschuß her- answirtschaften?), wird weder ein Staat noch eine fremde Macht Karkassen«lder mit B»- schlag belegen. Im zwanzigsten Jahrhundert gel ten auch in Kriegszeiten gewisse Grundsätze. Kor allem schützen internationale Abmachungen das private Eigentum. Wie aber sollte der eigene Staat dazu kom men, das Geld seiner Sparer mit Beschlag zu belegen. Bleiben wir einmal beim Deutschen Reich. Nehmen wir einmal an, cs würde in einen Krieg verwickelt. Wie steht cs da mit un serer finanziellen Kriegsbereitschaft? Der jetzige Oberbürgermeister Berlins Exzellenz Werinuth kam, als er in einer Unterredung mit unserem Berliner Korrespondenten aus die Unklugheit der kleinen Sparer hinwies, auch auf die finanzielle Kriegsbereitschaft zu sprechen. Er durfte sich dabei, ohne ruhmredig zu werden, auf eine ge wisse Erfahrung dank seiner früheren Stellung als Staatssekretär des 'Reichsschatzamts berufen. Er erklärte unumwunden, das; unsere finanzielle Bereitschaft in ernster Zeit die denkbar beste ist. Mt absoluter Sicherheit setzen im gegebenen Zeitpunkt alle Massnahmen — sowohl technische wie wirtschaftliche — ein, um in wenigen Tagen die nötigen Summen für den Krieg aufzu bringen. Die Frage, ob Deutschlands finanzielle Mstimg die Gewähr bietet, das; sein Wirtschafts leben den Anforderungen eines Krieges gewach sen ist, must unbedingt bejaht werden. Das braucht man nicht im Ueberschwang patriotischen Gefühls zu versichern; das lehrt uns ein nüch ternes Ncchenexcmpcl: Wer öfter in die Spalten des Handelsteils unserer Zeitung geblickt hat, ivird sich vielleicht mitunter gewundert haben, über ivelch hohe Goldreserve unsere Neichsban^ die übrigens aus tvohlweislichen Gründen kein reines Staatsinstitut ist, verfügt. Nach dem Aus weis für die dritte Juliwoche war ein Gold bestand von 1357 Millionen im Besitz deS Zen tralinstituts. Daneben verfügte die Bank über 65 Millionen Rcichskasscnscheine und außerdem noch über mehr als 250 Millionen Mark Metall vorrat. Sie hätte auf Grund eines Barbestandes von 1757 Millionen Mark das Dreifache in Banknoten ausgeben können: 5271 Millionen. Ain genannten Tage aber betrug der Noten umlauf nur 1891 Millionen Mark. Er hätte demnach sofort um 3380 Millionen vermehrt werden können. Doch haben wir dabei den Kriegsschatz im Jnliusturm, der fett der Zah lung der französischen Kriegsentschädigung nn- benutzt daliegt, und die neue Kriegsreserve, von der rund 85 Millionen vorhanden sind, noch anster acht gelassen. Beide Goldreserven wer den im .Kriegsfall (die zweite ist es schon vor her) rn die Verwahrung der Reichsbank gegeben, die diesen Zuwachs an Gold durch Ausgabe von Noten gleichfalls verdreifachen kann. Aus- den rund 200 Millionen Gold wurden also rund 600 Millionen Papiergeld, so daß — der Status vom 23. Juli zugrunde gelegt — «in Plus von rund 4 Milliarden an Rcichsbanknoten möglich wäre. Damit ließe sich der erste, der sog. Angst bedarf decken. Geheimrat Riester hat in sei nem bekannten Buch „Finanzielle Kriegsbereit schaft und Kriegsführung" die Kosten für Heer und Flotte in den ersten 6 Wochen nach der Kriegserklärung auf 1800, den Bedarf für In dustrie, Handel und Gewerbe und Landwirtscimft auf nicht weniger als 1500 Millionen gcscl)ätzt. Rechnet man noch 600 Millionen dazu, die das Publikum aus seinem Guthaben, Sparkassen einlagen usw. zurückzieht, so sind im höchsten Fall 4000 Millionen Mark au Zahlungsmitteln aufzubringen. Dazu ist die Reichsbank aber ohne weiteres in der Lage. Dazu bedarf es keiner „Beschlagnahme" der Sparkassen. Wozu also die unnötige Angst, nm so mehr, als wir noch gar nicht in einen Krieg verwickelt find. Ruhe und Besonnenheit sei also auch dem deut schen Publikum empfohlen. Kecvt unck Sericktt. königliches Lanögericht. Leipzig, 30. Juli t Auf de« städtische» Leihhause festgenommen wurde der Kellner Karl Alexander Brodowski m dem Augenblick, al« er Kleidungsstücke versetzen wollte. B. hatte bi- zum 1«. Dezember o. I. eine länger« Gefängnisstrafe verbüßt, und dann kam er nach Leipzig, um sich hier nach Arbeit umzusehen. Er hatte aber keinen Erfolg mit seinen Bemühungen, eine passende Stellung zu finden. Schließlich war B. vollständig mittellos. Er geriet wieder auf die schiefe Ebene und beschloß, sich durch einen Diebstahl Subsistenzmittel zu verschaffen. Dieses Vorhaben hat er auch ausgefiihrt, indem er sich auf den Bcüren eines Hauses in der Porkstraße schlich, eine Kammer er brach, und aus Schränken und Koffern für 800 Kleider stahl. Mit dem Paket ging er zum Haupt bahnhof und gab die Sachen als Gepäck in Ver wahrung, um sie nach und nach abzuholen und zu ver- setzen. Gleich bei dem ersten Versuche wurde er aber abgefatzt. Di« Ferienstrafkammer Ö verurteilte den Angeklagten wegen Rückfallsdiebstahl unter Zubilli gung mildernder Umstände zu einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr 3 Monaten und erkannte ihm die bürger lichen Ehrenrechte auf die weitere Dauer von drei Jahren ab. t Unterschlagung von Beteranennnterstüßungen. Von dem Milttärvereinsbunde ttr Dresden bekam der Gastwirt Karl Thum in Brandts 1060 -4t zuge schickt mit dem Auftrage, das Geld an ihm namhaft gemacht« Veteranen zu verteilen. Da Thum sich selbst in ungünstigen VermSgensverhaltuissen befand, so verteilte er von dem ihm übersandtem Bettag« nur einen Teil und behielt den Rest für sich, um sich aus seiner Verlegenheit zu helfen. Zur Ver deckung seiner Veruntreuungen fälschte Th. mehrer« Quittungen auf den Namen von Veteranen und sandte sie nach Dresden ein, so den Anschein er- weckend, als ob mit der Verteilung alles in Ordnung sei. Weiter hat Th. dann noch ein mit dem Namen „Schatzmeister Web le" — im Bundesyräsidium gibt es einMitglied dieses Namen« aber nicht—unter zeichnetes Schriftstück airgc'ertigt und an sich selbst gerichtet, in dem es hieß, es sei ein Rechnungsfchler unterlaufen» ans diesem Grunde fei es nicht möglich, die Auszahlung so ganz glatt zu erledigen. Dröses Schreiben hat er feiner Schwester, der Mitangeklagten Wirtschafterin Emklie Johanne Th., gegeben, di« es vorlegen sollte, wenn einer der Veteranen sich melden würde, um sich nach seiner Ilntcrstützung zu erkundigen. Die Schwester hat den Brief indessen verloren, und mm fertigte sie selbst zwei ähnliche Schreiben an, um die Veteranen zufriedenzustellen. Erhebliche Schädigungen sind den Empfängern nicht erwachsen, denn Ly. hat in den meisten Fällen Ersatz geleistet. Die mitangeklagte Wirtschafterin Th. hat einen Betrog von 15,60 .41 nicht abgeführt, den sie von Mklitarvereinsgeldern an eine Leipziger Firma ab senden sollte. Die Ferienstrafkanvmer O, vor der sich die beiden Angeklagten zu verantworten hatten, zog bei Th. strafschärfend in Berücksichtigung, daß er sich nicht gescheut hat, bedürftige Veteranen um die ihnen geschenkten Unterstützungen ,zu bringen; wegen Unterschlagung und schwerer Urkundenfälschung wurde der Angeklagte zu einem Jahre Ge« Sngnis verurteilt, gegen die Angeklagte Th. autete das Urteil wegen Urkundenfälschung, Unter- chlagung and Begünstigung auf eine Gefängnis- trafevon drei Wochen und drei Tagen. i Wegen Nötigung im Amte verhandelte die Fcricnsträskammer O gegen den 35jährigen ehe maligen Schutzmann Albert K röck von hier und ver urteilte den Angeklagten zu drei Monaten Ge fängnis. Die Verhandlung fand unter Aus schluß der Oefjentlichkeit statt. Leipziger veremsieben. * Lende-kirchlich« <Y « m e i a s ch« ? t, Sidonien- straft« 44a. Sonntay, nochnrirkrgS 4 Uhr. Bibeistund« in Vlütnaundors; abends 8 Uhr <N«m«inschaftSversammUlNg. — Vibclbrsvrechnngen finden in folgenden Stadtteilen statt: Montag, naännitiagS 4H Uhr, L.-P!agwiv, Alte Strafte 23 NI: Dienstag, abend? 8>/, Uhr, Sidomenstratze 44 I: Mittwoch, nachmittags 3>/, Uhr, Missions-Nähverein; abends 8 Uhr, MisfionSversammInng; Donnerstag, nachmittag .-> Uhr, Sidonicn- straftc 44 I; abends 8>/, Uhr, L.^flohlis, Schillerwcg 29 I rind slaiwsch, Ochscher Strafte 30; Freitag, abends 8V» Uhr, Zkohlgartenstrafte 47 1 ond Frrdinond-Jast-Strafte 20 kV. S»nn»draü, l. ltagrill isl4. Gefthästsjubiläum. Das 2Kjährtg« Gefchäftsjubiläu« feiert heute am 1. August die Firma F. O. Mü l l er. Königsplatz 2. Aus kleinen Anfängen entwickelte sie sich zu dem bekannten Leipziger Spezialgeschäft samt- licher Haus- und Küchengeräte, Nickel- und Stahl, waren. Die Firma betreibt ein großes Spezial geschäft, iu welchem unsere oerehrl. Hausfrauen stets di« größte und reichhaltigste Auswahl aller Bedarfs- «genstände für Küche und Haushalt, Gebrauchs- und Luxusartikel oorsinden. In allen Auteilunaen des Geschäftes sovgt ein gut geschultes Personal für auf- merksame und fachmännische Bedienung der Kund schaft. Stabtexpedition und Versandabteilung sorgen für prompte Erledigung der Kommissionen. Welt bekannt wurde die Firma durch die Lieferung kom pletter Küchenausstaltungen. Jährlich werden eine große Anzahl Küchenausstattungen mit Möbeln nach allen Teilen Deutschlands und des Auslandes ge sandt. Die Bemühungen um die Verbreitung der Original Weckschen Frischhaltungsartikel durch be lehrende Prospekte und Lehrvorträge großen Stils finden allgemeine Beachtung. Hauptprinzip der Firma ist cs, ihrer verehrten Kundschaft nur gediegene und solide Waren zu mäßigen Tagespreisen zu liefern. Dem Gründer und Chef der Firma, Herrn F. Otto Miller, wünschen wir an diesem Ehrentage eine noch recht lange und erfolgreiche Tätigkeit. Geschäftsverlegung. Mit dem heutigen Tage verlegt die wohlrenom. mierte alte Firma Pörsch L Kornills, Spezial haus für Kleiderstoffe, ihre Goschäftslokalitäten vom Königshaus«, Markt 17, wo die Firma seit 30 Jahren ansässig, nach dem Prachtbau der Mrdler-Passage, Erinrmaische Straße 2—4, ins Nebenhaus. Das ge räumige neue Geschäftslokal ist wohl eines der schön sten und modernsten Leipzigs, mit künstlerischem Ge- schmacke eingerichtet sind die herrlichen großen Ver kaufsräume. Der Inhaber der alten Firma, Herr Paul Ratzsch, hat es verstanden, sich in den Jahren seiner Jnhaberschast die Gunst des Publikums zu er werben und sein Geschäft durch strenge Reellitüt zu einem hohen Ansehen zu bringen, so daß seine bis herigen Räume bei weitem dem Andrange und der Bequemlichkeit seiner Kundinnen nicht mehr genügte. Diesem ist nun in dem herrlichen neuen Lokale Ab hilfe getan, und jeder wird in dem mit vornehmer Eleganz eingerichteten Laden wohlfühlen, noch dazu jedem Gelegenheit gegeben ist, für seinen Geschmack und feinem Geldbeutel entsprechend das Passende zu finden. Die alte Firma hat bewiesen, daß sie stets zuerst den Eingang aller Neuheiten zu verzeichnen hatte, und die liebenswürdige Bedienung ist ebenso bekannt wie die strenge Rcellität der genannten Firma. Möge dem Inhaber der Firma Poersch L Kornills auch im neuen Hause sein altes Glück bewahrt bleiben! Am Sommer ist die Milch reich an Sahne. Die Eier find frisch, billig und gut, frische Früchte, die man am besten schmort, sind stets zu haben. Die vorsorgliche Hausfrau gedenke dann der vielen köstlichen Gerichte, die sich aus Milch, Eiern und Früchten in Verbindung mit iAonäamin schnÄl Herstellen lassen. Gute erprobte Rezepte finden sich in fedem Mondamin-Paket, z. B. Milch flammeri, gebackener Eier-Milchflammeri, Zitronen-Auflauf, Eis-Cröme. Alle diese Mondaminspeisen sind geeignete Zugaben zu geschmortem Obst; denn geschmortes Obst ist bekanntlich gesünder als rohes. - Mondamin überall erhältl. in Pak. ü60,30u.15Pfg. wie Prinz Eugen Selgraü nahm. Wo immer in Oesterreich-Ungarn kriegsbegeisterte Menschenmassen die Straßen durchziehen, da findet das Gefühl, das alle beseelt, gewiß seinen treffenden Ausdruck: man singt wie in Deutschland „Die Wacht am Rhein", das Lied vom Prinzen Eugen, der dem Kaiser Belgrad wiederbttngen wollte, die Feste Belgrad, vor der jetzt die Kanonen donnern sollen. An der historischen Stelle, die jetzt die Einfallspforte Oesterreich-Ungarns nach Serbien bildet, hat Prinz Eugen vor nunmehr fast 200 Jahren im Dienste Oesterreichs die Heldentat vollbracht, die seinen Namen auf immer durch das Lied mit der Erinnerung an die Kämpfe Oesterreichs auf serbischem Boden ver knüpft. Wie Prinz Eugen sich vor Belgrad Lorbeeren pflückte, davon gibt die Geschichte jenes Kampfes, zum Teil nach den Angaben des Siegers, folgenden Bericht: Am 14. Mai 1717 verabschiedete er sich vom Kaiser, der ihm mit den Worten. „Unter diesem sollen Sie diesmal kommandieren" ein mit Diaman ten besetztes Kruzifix schenkte. Am 15. und 16. Juni ließ Prinz Eugen bei Pancsowa „einen Brucken" über die Donau schlagen und drang direkt auf Belgrad vor. In seinem Gefolge befanden sich ungefähr dreißig deutsche, französische und ander« Prinzen, z. B. der Kurprinz von Bayern und dessen Bruder, zwei Prinzen aus dem Hause Lothringen; ein Prinz von Cond«; ein natürlicher Enkel Ludwigs XIV., der Bruder Johanns V. von Portugal «sw. Ein statt licher Zug und ein prächtiges Heer, das er um Belgrad ausbreitete? Aber was bedeutet dieses Häuflein gegenüber den Rieseninassen, die den Türken zur Verfügung standen? Der tapfere Mustapha-Pascha lag mit 30 000 Janitscharen in der Stadt. In der Nähe standen ungefähr 15 000 Mann Reiterei und von Adrianopel her rückten der Großwesir und der Taiarcnkhan mit 220 000 Mann heran! Eine ge fährliche Lage, in der sich Prinz Eugen befand Bor sich die Stadt, die damals in drei Teile, das Schloß, die eigentliche Stadt und die Vorstädte, zerfiel, zur Rechten und zur Linken zwei große Flüsse, die den Uebergang und auch den Rückzug stark gefährdeten, und hinter sich ein feindliches Heer, das dem seinigen um mehr als die Hälfte überlegen war. Wie konnte Prinz Eugen sich aus der gefährlichen Stellung be freien, noch mehr : wie kann er den Endzweck des Feld zuges, die Eroberung von Belgrad, unter so schwie rigen Verhältnissen erreichen? „Entweder werde ich mich Belgrads, oder die Türken werden sich meiner bemächtigen." Mit diesen Worten drückte Prinz Eugen die eiserne Entschlossenheit, sein Ziel zu er reichen, aus. Alle Stürme, die er gegen die Festung ausgefiihrt hatte, waren abgeschlagen worden. Während eines furchtbaren Orkancs, der am 13. Juli über Belgrad hinfegte und die Brücken zerriß, machten die Türken einen Ausfall, der dem kaiserlichen Heere gefährlich werden konnte. Und eines Tages ver kündete endloser Jubel von den Zinnen des Schlosses, daß der Großwesir mit seinen, Entsatzhecre bereits in Sicht sei. Sofort beschloß der Prinz, sich dem über legenen Gegner cntgegenzuwerfen. Es war dies wohl das Klügste, aber auch das Gefährlichste. Gegen seine Gewohnheit rief er die vornehmsten seiner Generale zum Kricgsrat zusammen und legte ihnen seine Meinung vor. Niemand wagte zu widersprechen, und so erteilte er schon für den folgenden Tag, den 16. August 1717, die Befehle zur Schlacht. Er wurde durch einen Bries LhaUls an Mustapha, den ein Ucberläufer, Jobann Vakony, überbrachte, in seinem Entschlüße bestärkt. Prinz Eugen erfuhr daraus, daß der Großwesir einen Angriff für den 17. plane. Vakony erhielt eine goldene Kette, ein Hauptmanns patent und den Adelsrang. Noch war Mitternacht nicht vorüber und schon rückten, so leise wie möglich, die kaiserlichen Regimenter vor. Die Nacht war hell und klar, so daß zu befürchten war, daß die feindlichen Wachen auf den Anmarsch des kaiserlichen Heeres aufmerksam wurden. Gegen Morgen fiel jedoch ein dichter Nebel; von diesem Schleier umhüllt, rückte Prinz Eugen gegen die feindlichen Verschanzungen vor. Bald aber zeigte cs sich, daß das, was bisher zum Schutze gedient hatte, ein großes Hindernis war. Das Heer konnte sich in dem Nebel nicht recht orientieren und so stieß denn der rechte Flügel der Reiterei unter Palffy plötzlich aus die Türken. Die Schlacht war sofort im Gange. Die beiden Flügel des kaiserlichen Heeres drangen rasch vor. aber sie ver loren die Fühlung, so daß cs einem kräftigen, in die Mitte getriebenen Keil von feindlicher Siete genügt hätte, eine furchtbare Katastrophe herbeizuführen. Da gegen 8 llhr morgens, zerrißen plötzlich emige leichte Windstöße die Nebelschleier, und Prinz Eugen sah mit erschrecktem Blick die furchtbare Gefahr, in der er schwebte. In demselben Augenblick zeigte er auch die Ueberlegenheit seines Feldherrngenies. Rasch zog er die Flügel näher zusammen, stellte sich selbst an die Spitze des zweiten Treffens und führte dieses zu einem kräftigen Frontangriff gegen die Osmanen. Dem Ansturm konnte das feindliche Heer nicht wider stehen. Es wurde über den Haufen geworfen. Um 9 Uhr stand Prinz Eugen als Sieger auf den erstürm ten Anhöhen des feindlichen Lagers, deßen rote und grüne Zelte am Tage vorher bedenklich gedroht hatten. 20 000 Türken lagen auf dem Schlachtfdld, 300 Ge schütze, 51 Fahnen und 9 Roßschweife fielen dem Sieger in die Hände. Eugen, der selbst von einem Streifschüße am Arm getroffen worden war, hatte 1500 Tote und 3500 Verwundete. Auf die türkische Besatzung von Belgrad, die während der Schlacht un tätig zugesehen hatte, machte die Niederlage des Groß« wesirs einen solchen Eindruck, daß sie am folgenden Tag zu kapitulieren verlangte. Am 22. August war die Festung von den Türken geräumt und von den Kaiserlichen besetzt, denen gegen 700 Kanonen und die ganze feindliche Donauflottille in die Hände gefallen war. Darauf ließ Prinz Eugen ein feierliches Sieges-Dankfest abhalten, oei dem aus jedem der er oberten Geschütze drei Salven abgegeben wurden. wie hoch liegt -er Süüpol? Nach Professor Mohn, dem bekannten nor wegischen Meteorologen, der gegenwärtig Be rechnungen über diejenigen Sndpolgebiete an stellt, die Roald Amuudsen auf seiner Schlitten reise zum Pol berührte und in denen er Be obachtungen ausführte, Uegt die Stelle, wo Amundsen die Mnigin - Maud - Gebirgskette kreuzte, auf etwa 2000 Meter ü. M. Eine ähnliche Höhe hat auch der Südpol. Die genaue Höhenlage kann Prof. Mohn zwar erst in einiger Zeit bestimmen, doch ist er nach der „Deutschen Rundschau für Geo graphie" der Ansicht, daß sich der Südpol 2800 bis 2900 Meter ü. M. befindet. Hierzu sei be merkt, daß überhaupt das ganze antarktische Festland, soweit aus den bisherigen Forschun gen ersichtlich ist, ein Hochland dqrstellt. Dies gilt besonders von dem in den vierziger Jahren von Roß entdeckten Viktorialand, das den höch sten Gipfel der Antarktis, den Mount Melbourne enthält, der an der Ostküste des Biktorialandes zwischen dem 74. und 75. Breitengrade liegt und auf 4500 Meter Höhe geschätzt wird, so das; er dem Montblanc (4800 Meter) nicht viel nachsteht. Auch der tätige Vulkan Erebus, der beim 78. Breitengrad liegt und eine Insel bildet, hat die beträchtliche Höhe von 3770 Meter. Auf der östlichen «seit» der Antarktis ist das Hoch land, das im Bereich des Forschungsgebietes der deutschen Südpolexpeditton von 1901 bis 1903 liegt, weit über 2000 Meter hoch, und ein ähn liches Hochland dürfte das Mikes-Land sein, worüber von dem Leiter der australischen Süd polexpedition, Dr. Mawfvn, nähere Angaben zu erwarten stehen. Vergegenwärtigt man sich nun, daß die Tiefseeforschungen der deutschen „Val- divia"-Expedition. 1898 bis 1899 ergeben haben, daß das südliche Eismeer kein flaches, sondern ein sehr tiefes Meer darstellt, so bildet der antarktische Kontinent eine gewaltige Erhebung. Die Lotungen der „Valdivia" am Packeisrande auf der östlichen Seite der Antarktis, unter an derem beim Enderbyland, ergaben nämlich Tie fen über 5000 Meter und nie unter 4000 Meter. Auf der entgegengesetzten Seite ist durch die belgische Südpolexpedition unter De Herlache (1897 bis 1899) festgcstellt worden, daß sich zwi schen der Südspitze Ärnerikas und dem antark tischen Festlande eine Meeresrinne von 4000 Meter Tiefe hinzicht. Alle diese Umstände, die großen Meerestiefen und die bedeutenden Höhen der bisher bekannten Teile der antarktischen Landmassen, lassen gleichzeitig die Schlußfolge rung zu, daß man es bei diesen Landmasien mit einem zusammenhängenden Gebiet, also Mürtttchen Festland zu tun hat.
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