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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.08.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140801019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914080101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914080101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-01
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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1914. n Frank» könne. Die Line Pro ras serbische des Innern ren, für die Ausländer kiungen ang. rklärung an nd Politik" >etreff einer lgendes ge- Sestimmun- ung sind in vom Jahre »er den Be- Wenn wir »begriff der ltnisse aus- t der fürm- tatsächlichen Seiten bc- e formelle setzung, um ^rechtlichen it, das; die cherig: An- ische Flotte den 9. Fe- als nichts nale Recht ingt erfor- von 1907 nlich: „Die vseligkeiten ne voraus- dic ent- oersehenen rs mit de in hat also ricgserklä- , sehen. Im ,, der Feind serklärung betrachten. daß trotz rzips der ichen Wir- versteht es ikels 1 für eiche Gel- semäss den »rrekt »er, eine förm- daß diese ort durch zlaubigten aten noti- Befolgung und zwar r Kriegs- üglich. an- i, also an n Mächte u rechnen unft. Es r Kriegs, erst nach auf tele- imnen sich der An sicht. das; ben." Da inten des r Schluß- nung des wirksam mehreren ch in den »acht und Vertrags» nilien lege. t in viel welcher »der nach rnährers > können. > vom wonach Reserve, s Land ungen achunaen und der >s Gesetz iamilien :r Trup- solcher, l Alters bedingte ras »nutz etreffen» eit liegt die nach milien-, rmitteln den All en Vor- i u des helichen unter eigender c Unter gewährt ndestens etragen. uch die L. von treten, arf im zen von nrech» , t statt, i ange- ! Der- iie und >e Ehe» wandte 1- «ms Sonnodenü, l. ktugulr lSl-l. Vir Se-eutung -er.Zeppeline' bet einer Mobilmachung. Ueber die Bedeutung der ..Zeppeline", von denen wir augenblicklich 12 zur Verfügung haben, bei einer Mobilmachung wird dcr Korrespondenz „Heer uns Politik" von militärischer Seite geschrienen: Kein Geringerer als Dr. Eckener, gewiß eine der ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Luftfahrt, hat sich vor einiger Zeit in sehr bemcrkenswer er LVeis« über die Bedeutung dcr Zeppelin-Lustschi fe bei einer Mobilmachung geäußert. Aus den k aren Ausfüh rungen des hervorragenden Fachmannes kann man sich ein vollkommenes Bild von der Tätigkeit der „Zeppeline" bei Ausbruch eines Krieges machen, und man versteht, warum alle anderen Militärmächte sich unter größten Anstrengungen bemühen, ein den Zep pelinen gleichwertiges Starrluftschiff zu erbauen. Dr. Eckener führte aus, daß bei einer Mobilmachung die Zeppeline infolge ihrer langen Fahrdauer und ihrer gewaltigen Tragfähigkeit sowie der Möglichkeit, mit drahtlosen Apparaten ausgerüstet zu werden, sehr schnell bis tief in das feindliche Land eindringen und den Truppenaufmarsch auf schnellstem Wege unserer Heeresoberleitung melden können. Es würde sich höchstens darum handeln, die von den Franzosen als einzige Luftwaffe gerühmten Flug-eug« abzuwehren. Hier ist es bedeutsam, was dieser hervorragende Fachmann — in Uebereinstimmung mit unseren stän digen bisherigen Ausführuiwen, die des älteren be kämpft wurden — über die Bedeutung der Flugzeuge gegenüber den Zeppelinen sagt. Dr. Eckener erklärte, daß die Hoffnung der französischen Militärbehörden allein darum nur auf den Flugzeugen beruhe, weil sie kein wirklich brauchbares Militärluftschiff mit den Leistungen der Zeppeline aufzuweisen haben. Die Zeppeline haben heute bereits die Geschwindigkeit der Flugzeuge übertroffen. Fernerhin sind sie jetzt von atmosphärischen Einflüssen, von stürmischen Win den und böigem Wetter ebenso unabhängig wie von den Sonnenvöen an heißen Sommertagen, an denen bekanntlich die Flieger vor Eindruck des Abends nicht auffteigen. Hierin übertreffen die Zeppeline die Flugzeuge bedeutend. Auch eine Verfolgung der Zeppeline oder ihre Vernichtung durch Flugreuge ist nur in ungewöhnlichen Fällen möglich. Dar Luft schiff hat nämlich ein« viel größere Steigfähigkeit als die Flugzeuge und übertrifft sie darin um mehrere Minutenmeier. Bei einer Begegnung eines Zeppe lins mit einem Flugzeug kann also der Zeppelin viel schneller auffteigen und über das Flugzeug ge langen, und es dadurch durch Bombenwürfe ver nichten. Nach den Angaben Dr. Eckeners kann durch einen Zeppelin ein« Anzahl von 30 Flugzeugen ver nichtet werden, bevor ein Flugzeug imstande ist, einen Zeppelin zu zerstören. Der Zeppelin kann sich dem gemäß im Kampf gegen «in« große Flugzeugflottille noch vorzüglich behaupten und a s Sieger hervor gehen. — Diese Ausführungen Dr. Eckeners zeigen zur Genüge, worin der Wert der Luftfahrzeuge besteht. Natürlich hat das Flugzeug auch ferne gewaltige Be deutung. Dagegen mangeln aber den französischen Luftschiffen ebenso strategische Werte wie den alten und langsamen Kriegsschiffen. Ein Luftschiff, das 13 bis 1t Meter in der Sekunde fährt, hat für den Krieg nur sehr geringe Bedeutung. Eine öfierreich - freundliche Kundgebung auf -em Leipziger Hauptbahnhofe. - Leipzig, 81. Juli. Kurz vor 12 Uhr erschien vor dem Hauptportal des Hauptbahnhofes ein Automobil, dem ein höherer österreichischer Offizier in Uniform entstieg. Kaum wurde das Publikum des Offiziers ansichtig, so stimmte «s laute Hurras an. Di« Treppe brauchte der Offizier nicht hi naufzugehen, man hob ihn auf die Schulter und trug ihn bis zuden Bahn- steigen. Hier bestieg der Oesterreicher den Zug nach Eger. Das tausendköpsige Publikum stimmte „Deutschland, Deutschland über alles" an und verabschiedete den Vertreter dcr befreun deten Bundesmacht in nicht endenwollenden stürmi schen Hurrarufen. Auch sonst fanden am Freitag abend vielfach be geisterte Kundgebungen in einzelnen Lokalen und auf den Straßen Leipzigs statt. Hier und da hatten sich Züge von Menschen formiert, die unter Absin- gung von patriotischen und Soldatenliedern durch di« Stadt zogen. Das regste Leben herrschte auf dem Hauptbahnhof. (Einzelheiten darüber siehe an an derer Stelle dieses Blattes.) Letzte Depeschen rrrrd Frrrrsprech«el-ungerr. Vermählung des Prinzen Oskar von Preußen mit der Gräfin von Bassewitz. Berlin, 31. Juli. Heute abend 7 Uhr wurde im Kgl. Schlosse Bellevue mit Genehmigung des Kaiser paares die Vermählung des Prinzen Oskar von Preußen mit der Gräfin Ina von vassewitz st an- desamtlich durch den Minister des Kgl. Hauses Gpaf«n A. zu Eulenburg vollzogen und darauf die kirchliche Einsegnung durch den General superintendenten Händler vorgenommcn. Der Feier wohnte die Kgl. Familie und die nächsten An- gehörigen d«r Braut bei, die nunmehr den ihr aller, höchst verliehenen Titel einer Gräfin von Ruppin führen wird. Berlin, 31. Juli. Als die Kaiserin mit den Prinzen Adalbert und Joachim von der Trauungsfeierltchkeit in Bellevue nach dem Schloß zurückkehrte, wurde sie ebenso wie das darauffol gende kronprinzliche Paar auf dem ganzen Wege mit Ovationen überschüttet. Die Kaiserin und Kronprinzessin dankten der Menge tiefbewegt und auf das freundlichste. Der Kaiser, dcr noch ! im Generalstabsgebäudc ocrgefahren war, traf erst um 8Z4 Uhr im Schloß ein. Das Publikum um drängte sein Automobil und begrüßte ihn mit don nernden Hurras, mit Tücher- und Hüte- schwenken. Der Kaiser salutierte andauernd. Die Kundgebungen in dcr Umgebung dcs Schlosses dauern fort. Das Publikum hält eine sehr gute Ordnung. "^Prin, H«t«rich hat sich »ach Kiel bogobe«. Leipziger Lageblatt. Nr. sss. Mvrgrn-Nusgsve. Seite 3. Vie deutsch-liirsizche Spannung. Eine Ansprache -es Kaisers. (Eigener Drnhtbericht.) Berlin, 81. Juli. Di« Knndgebunge« setzte« sich in der Hauptstadt den ganzen Nachmittag fort. Um Uhr erschien der Kaifer, die Kaiserin und Prinz Adalbert am Fenster des Rittersaal«» de» Schlosses und wurden stürmisch begrüßt. Der Kaiser richtete eine Ansprache an das Publikum. Seine Worte wurden von tosenden Znstim- mung, rufen der Menge übertönt. Der Kaiser sagte: „Eine schwere Stunde ist heute über Deutschland hereinge- brocken. Neider überall zwingen unS zu gerechter Verteidigung. Ma« drückt uns das Schwert in die Hand. Ich hoffe, daff, wenn es nicht in letzter Stunde nreinen Bemühun gen gelingt, die Gegner zum Gin» sehen zu bringen und den Frieden zu erhalten, wir das Schwert mit Gottes Hilfe so führen werden, daff wir es mit Ehren wieder in die Scheide stecken können. Enorme Opfer an Gut und Blut würde ei« Krieg vo« dem deutsche« Volk for dern. De» Gegner« aber würde» wir zeige«, waS eS hetfft, Deutsch land anzugretfe«. Und ««« empfehle ich euch Gott. Geht jetzt in die Kirchen, kniet nieder vor Gott und bittet ihn um Hilfe für unser braves Heer." Mit Hoch, und Hurrarufe« und mit de« Abfingen patriotischer Lieder antwortete di« Menge dem Kaiser. Als kurz darauf die Majestäten da» Schloß verließen und im offene» Auto durch die Reihen fuhren, wurden ihnen brausende Ovationen dargebracht. Eine Zrisi von ir Stunden für Rußland. Berlin, 31. Juli. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Nachdem die auf den Wunsch des Zaren unternommene Ber- mittlungsarbeit von der russischen Re gierung durch die allgemeine Mobil machung der russischen Armee und Marine gestört worden ist, hat die Regierung Sr. Majestät in Petersburg wissen lassen, daß die deutsche Mobil machung in Aussicht stehe, falls Ruß land nicht binnen IL Stunden seine Kriegsvorbereitungen einftelle und hier über eine bestimmte Erklärung abgebe. Gleichzeitig ist an die französische Re gierung eine Anfrage über ihre Haltung im Falle eines deutsch-russischen Krieges gerichtet worden." (Da aus Vieser Meldung nicht ersichtlich ist, wann in Petersburg die befristete Note überreicht worden ist, läßt sich auch nicht mit Bestimmtheit sagen, wann die Frist von 12 Stunden abläuft. Wahr scheinlich ist die Ueberreichung am Freitag nach, mittag erfolgt, so daß dann di« russische Erklä rung bis zu den frühen Morgenstunden des heutigen Sonnabends zu erfolgten hätte. Die Red.) Der Kaiser im GeneralstabSgebäude. (Eigener Drahtbericht unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 31. Juli. Heute abend fuhr in der neunten Abendstunde auch der Kaiser vor dem GeneralstabSgebäude vor. Ihn geleitete die ganze kaiserlich« Familie. In dem ersten Auto saß der Kaiser allein, dann folgte ihm im zweiten Auto die Kaiserin und, soviel wir seh«n konnten, ihr« Enkel. Das dritte Auto enthielt Prinz Eitel Fritz und seine Gemahlin, das vierte das Kronprinzenpaar, das fünfte den Prinzen Adalbert allein und das sechste das Prinzenpaar Angust Wil helm. Die kaiserlich« Familie fuhr durch die Straße „In den Zelten", die mit einer Reihe von Bergnügungslokalen beginnt, di« auch heute wie allabendlich bis auf den letzten Platz ge füllt waren, nur daß die Stimmung dort jetzt eine andere war als sonst! Der ewige Tana« ist ver schwunden, an sein« Stelle find patriotische Lieder getreten. Ueberall wurde di« Durchfahrt der kaiser lichen Familie stürmisch bejubelt, und überall er schollen laut« Hochrufe. An den Privathäusern öffneten sich die Fenster, «nd Tücher winkten au» den Häusern, vor dem Generalstabsgebänd« stieg, soviel wir seftftellen konnten, nur der Kaiser aus. E» hatte sich dort eine stattlich« Schar angesammelt. Hochrufe schallte« zu den geschlossenen Fenstern zum oberen Stockwerke empor. Dann trat de, Kaiser in Begleitung de» Generalstabschef» auf »en «eit aus ladenden Balkon, «nd nun erreichte die Begeisterung ihren Höhepunkt. Etwa um 8'^ Uhr »erließ der Kaiser da» «eneralftobogebäude, um in schneller Fahrt, von den Jubelrufen der Bevölkerung be- gleitet, nach dem Schlosse zu fahren. Kundgebungen in Berlin. (Eigener Drahtbertcht unserer Berliner Redaktion.) Berlin, »1. In«. Avf dem Schloßplatz hatte sich am Nachmittag eine tausendköpfig« Menge »«rfammett, di« Hochruf, ans »— Kaifee an ¬ brachte «nd Patriot ischeLiedee sang. Wenige Minute« nach 4 Uhr «nrd« das -auptportal de» Schlosses geöffnet, und im Auto fuhr der Reichs, kanzler heraus, begleitet von feinem Adjutanten. Der Reichskanzler wurde mit lauten Zurufen begrüßt und dankte, indem er da» Haupt entblößte. Bald daraus verließ auch Prinz Heinrich das Schloß, jubelnd begrüßt von der Menge. Unbeweglich standen die Massen. Zwischen der !i. und 8. Nachmittagsstunde sammelte sich die Menge vor »em kronprinz- liche» Palais, sang dort ebenfalls tausendstimmig vaterländische Lieder und bracht« fortgesetzt brausend« Hochrufe au». Kurz vor 0 Uhr erschiene« der Kron prinz und die Kronprinzessin auf dem Balkon, mit donnerndem Jubel begrüßt. Der Kronprinz, »er Litewka trug, winkte ebenso wie »ie Kronprinzessin der begeisterten Menge dankbar zu. Auch als sich da» Thronsolgerpaar wieder iu seine Gemächer zurück, gezogen batte, verharrte die tausendköpsige Menge vor de« Palais. Regieruags-veror-nung. Berlin, 31. Juli. Der „Reichsanzeiger" ver öffentlicht in einer Sonderausgabe folgende Ver ordnung: 1. betreffend die vorübergehende Einführung des Paßzwanges; 2. betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durch fuhr von Waffen. Munition, Pulver und Sprengstoffen sowie von anderen Artikeln des Kriegsbedarfs und von Gegenständen, die zur Her stellung von Kriegsbedarf dienen; 3. betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durch fuhr von Eisenbahnmaterial aller Art, von Telegraphen- und Fernsprechgeräten so wie Teilen davon, von Luftschissgeräten, von Fahr zeugen und Teilen; 4. betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durch fuhr von Ro h st o f f e n, die bei der Herstellung und dem Betrieb von Gegenständen des Kriegsbedarfs zur Verwendung gelangen; 5. betreffend das Verbot der Ausfuhr und Durch fuhr von Verband- und ärztlichen Mit teln sowie von ärztlichen Instrumenten und Ge räten; 8. betreffend das Verbot der Ein- und Ausfuhr von Tauben; 7. betreffend die Verwendung von Tauben zur Be förderung von Nachrichten. Vke Sicherheit -er Sparkassen un- -er Reichsbanknoten. Berlin, 31. Juli. Die „Berliner Korrespon denz" veröffentlicht folgendes: Angesichts der in ein zelnen Orten auftreteaden Besorgnisse der Beoötterung wegen der Spareinlagen in den öffentlichen Sportassen hat der Minister des Innern unter dem 30. d. M. allgemein darauf hingewiesen, daß kein Anlaß zur Beunruhigung vor liege. Für jede öffentliche Sparkasse hastet ihre Stadt »der der Kreis oder der sonstige Kommunal oerband, der sie errichtet hat, mit dem ganzen Vermögen und der gesamten Steuer kraft. Di« Geld«, der öffentlichen Sparkassen find ferner im Kriegsfälle al» Privateigentum absolutsiche, und jedem Zugriff des eigenen Staates wie des Feindes entzogen. Die össrnt- lichen Sparkassen bieten daher dem Einleger die denk bar größte Sicherheit. , Es kann den Sparern gar empfohlen werden, auch im Kriegsfälle alles verfüg bare Geld dort niederzulegen, nicht aber Ersparnisse abzu heben. Die letzten Tag« haben bewiesen, daß in «eiten Kreisen de« Publikums völlige Unkenntnis übe, den Zahlungswert der Reichsbanknote« herrscht. Es wird deshalb darauf aufmerksam ge macht, daß durch Gesetz oom 1. Juni 190» (Reichs gesetzblatt Seite SIS) den Reichsbanknoten die volle gesetzliche Zahlkraft beigelegt wird. Reichs banknoten find deshalb wie Goldmünzen von jedermann in jedem Betrage zu dem vollen Nenn wert in Zahlung zu nehmen. Wer die Annahme einer ihm geschuldeten Summe in Reichsbanknoten ablehnt, setzt sich den Folgen des Annahme verzuges aus. Die Umwechslung von Reichsbank noten in Goldmünzen erscheint deshalb völlig zwecklos. Aufgebotsbesreiunge« für Militärpflichtige. Berlin, 31. Juli. Aufgebotsbesrei« ungen für Militärpflichtige zu erteilen sind vom veginn der Mobilmachung an die Standesbeamten ermächtigt. Einer Anfrage bei den oberen Behör den bedarf e« nicht. Ferner sind österreichisch-»»-«, rische Staatsangehörige, die durch die Mobilmachung betroffen find, für die Eheschließung in Preußen all gemein durch den Erlaß des Ministers des Innern vom 31. Juli vom Aufgebot befreit. Für die Ange hörigen anderer Staaten bewendet es bei den be stehenden Bestimmungen. Meldung von Kriegsfreiwilligen. Berlin, 31. In«. Wie die „«. Z." erfährt, laufen seit länger al» einer Woche Meldungen von Kriegsfreiwilligen zum Eintritt in da» Heer ein. Die Meldungen rekrutieren sich viel fach au» denjenigen Kreisen, für die kein Zwang zum Militärdienst besteht, insbesondere aus Mitgliedern de» Landsturms und aus solchen, die bei der Au», Bekanntmachungen der Zivil- und Militärbehörden. Stuttgart, 31. Juli. Der „Staatsänzeiger" veröffentlicht eine Bekanntmachung des Gesamtmiuisterium», in der der König das beste Vertrauen ausspricht, daß die Zivilverwaltungen und die Gemeindebehörden ihre Unterstellung unter die Militärbefehlshaber mit dem dem Moment gerecht werdenden gehobenen Pflichtbewusstsein aufnehmen und die ihnen obliegen den Amtsaufgaben mit besonderem Pflichteifer ans das gewissenhafteste erfüllen werden. Der Kommandierende General des 13. Armeekorp« spricht in einer Bekanntmachung die Erwartung aus, dass die gesamte Bevölkerung alle Militär- und Zivilbehörden freudig und rück haltlos unterstützen und damit Vie Erfüllung der hohen vaterländischen Pflichten erleichtern werde. Dann werde der alte Waffenruf des Armee korps aufrechterhalten werden und vor den Augen dcs Kaisers, des Königs und des deutschen Volkes in Ehren bestehen. Graf Tisza beim Kaiser Franz Joseph. Wien, 31. Juli. Ministerpräsident Graf Tisza traf heute au» Pest hier ein. Er hatte «ine Konfe, renz mit dem Minister des Aeußern Gras Berch, told und wurde «m 1K Uhr vom Kaiser in einer ei«, stündigen Audienz empfangen. Der Kaiser nahm den Bericht Tiszas über die gehobene Stimmung, die Treue und den Opserwillen der Bevölkerung Ungarn» entgegen. Die Begeisterung in Wien. / Wien, 31. Juli. Auch weiter folgen die Völker Oesterreich-Ungarns ohne Unterschied der Nationa lität begeistert dem Rufe zu den Waffen. Besonders vermerkt zu werden veödient die aus gezeichnete patriotische Begeisterung der serbischen Bauernschaft in Süd-Ungarn. Der französische Ministerrat über die auswärtige Lage. Pari», 31. Juli. Der Ministerrat unter dem Vorsitz des Präsidenten Ps ' ncars beriet über die auswärtige Lage. Minister Noulens legte dar, unter welchen Bedingungen er die Bestimmung an wenden lassen wolle, die gestattet, dass die Spar kassen alle 14 Tage nur je 50 Franken an jeden Ein leger auszahlen. Der Ministerrat berät morgen über die Frage der Verlängerung der Wcchselfälligkeiten. Der König gibt die Beteilignng an der Regatta von Towes auf. London, 31. Juli. Der König hat die Absicht, sich zur Regatta von Towes zu begeben, wegen der europäischen Lage aufqegeben. Mobilmachung in Hollon-. Haag, 31. Juli. Die Königin der Nieder lande hat heute mittag um l'/L Uhr durch Erlass die sofortige allgemeine Mobilmachun'g befohlen. Haag, 31. Juli. Die Kammer ist für den 3. August nachmittags zusammenberufen worden. Schweden hofft auf England. Stockholm, 31. Juli. (Tig. D r a h t b e r i ch 1.) „Svens!« Dagbladet" schreibt: Die Verant wortlichkeit für den Weltfrieden liegt bei England Durch eine feste Haltung gegen russische und französische Ansprüche auf englische Unterstützung gusn<1 mömr- wird Eng land vielleicht die beiden anderen Ententemächte dazu bringen können, auf eine Kraftmessung zu ver zichten, in welcher das germanische Volks element in ruhigem Zutrauen zu der vor trefflichsten Organisation der Welt zu einem Streit gehen wird, dessen Ausgang kaum zweifelhaft sein kann, wieviel Blut und Tränen er auch kosten wird. Die Haltung Rumäniens. Bukarest, 31. Juli. Die offiziöse „Zndepen- dence Ronmaine" schreibt: Die Pflicht Rumäniens ist es, da es nicht in seiner Hand lag, den Konflikt zwi schen Oesterreich-Ungarn und Serbien zu verhüten, sich jeder Kundgebung zu enthalten, die unzeit gemäß und im Widerspruch mit seinen Interessen, so wie seinen Freundschaftsverhältnissen sei. Die Cholera in Rußland. Lemberg, 31. Juli. Infolge der Ausbreitung der asiatischen Tholer« in, Gouvernement Podolien hat die Statthalterei di« sanitäre Re vision der aus verseuchten Gebieten ankommenden Reisenden und de, Reisegepäck» auf den Stationen Brckdy «nd Podwolosznska verfügt. Vie Aussperrung ln -er Laufitzer Tuchin-ufirie been-et. Kottbus, 31. Juli. Angesichts der politischen Lage erachtet es der Arbeitgeberverband der Lausitzer Tuchindustrie für seine nationale Pflicht, di« Aussperrung sofort für beendet zu er klären. Die Berbandsbetriebe werden am Mon tag, den 3. August, früh 8 Uhr, wieder geöffnet. Die Lage in Durazo. Durazzo, 31. Juli. Die Lage ist unverändert. Heute vormittag unternahmen rumänische Frei willige eine Erkundigung in der Richtung nach Spitali. Hebung al» untauglich befunden bzw. aus gelost wurden. Zurzeit werden diese Meldungen keine Berücksichtigung finden, nur im höchsten Not fall »erden Freiwillige dieser Art zur Verwendung i« innere« Dienste kommen. Dagegen haben »le verabschiedeten Offizier«, die sich ebenfalls melden, Aussicht auf baldige Annahme. Gegen die Verbreiter von Falschmeldungen. Berlin, 31. Juli. Gegen die Verbreiter der faljchen Meldungen, daß gestern die deutsche Mobil machung befohlen worden sei, ist bereits gestern die Verfolgung eingeleitet worden. Es han delt sich um eine Reihe von Zeitungen, gegen die ein Verfahren im Gange ist. Rach Stuttgart zurückgekehrt. Stuttgart, 3l. Juli. Der König fährt heute abend non Friedrichshafen hierher zurück; ebenso fährt der Armeeinspetteur Herzog Albrecht von Württemberg au» Gumuden zurück. IMP- Unsere gestrlge Abendau»gabe umsaßt 8 Seiten, die vorliegend« M-rgennummer 18 Seiten. znsamme« SV Leite«. k>nur»smnbl-U,r: Dr. Bern». tz-elteutzeraer. Herantwortl. «chrrstlnter: lltr Polark Dr. Ar«» Aüuttzarr sllr die .tzandcl.jeitung «tzalttzer -chiutzler: iür Leimiger und lächiilchr Nngelrüenhetreii Aruot» Aiint«: srlr «uns» «nd itSiUen- lchast Dr. Artetzrich -«»recht: für Kritik Eu»e» Geouttzr Sport >- Spiel Allee» Verl»: -«richt -. -aarkeltz: siir die Steile», Bäder» und Verkehr«, ei tun, gutztsl« Metzer. — Iür den Nn!ki,«ntril -«tue. Voller. Verl«,: ket»»io«e Looedlatt, -esrllschaft mit beschränkt« bfifvm,. Druck: gisch« » tkrlrg^ * SZmtssch in Leipzig. Zuschriften sind nicht persönlich «u adressieren, sondern an den «erlag, di« Redaktion oder dir <tzeschöst»stelle de» Lrinjig-r Taardlatte», Seselischas« «it beschränkter Haftung »u richt«.
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