Volltext Seite (XML)
Einzelnummer 10 Pfennig Lei ZeitungSdänblern unk» in allen Kiosken erftitlMcl, . Jahrgang Nummer Y4 ageSzeltung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / Proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter «ezuosprel?: ,rci monatlich 2.50 RM izahld^c im voranoi, durch dis Poft L.SO RM l«-ne Zustell<?eblihk). Die ..Aebelterstim»«' arlcheiat «La- lich. oukek an «onv- und ivkievagc«. In -lallen dohceer kiewalt begeht kein Anwrulb aut Üiekeiuna der Zeituna oder aul Zurück,akiluna den Bczuasvrelles. Lerlag: Dresdner Perlagsgelclllchctt uidji. Dttdden.A. 'äe!chuii»>reU« und Re daktion: (vüterdoi>nhositr. 2, Fcrnrus 17 253. Poftlchecktsnto: Drerden iS v.ch. Lprechfiunden: Montag, 16—43 Uhr all.i. Sprechltunde, Mitwochs 17—18 Uhr Betriebs- uiw ardeitsrechtl. Kragen, freitags 18—13 Uhr jurlltische Lrrechitunde. " » e« g « a p r «»» : vte neunmal aeipoltene Skonvareillezeii« oder deren lRaum Lr Pt., für FamUIenan^eigea 20 P)., für die Reklame,eile lanfchkithenL an den dreilpalrigen Teil einer Textleite) 1.50 RM. Anzeigen-Annahme nnr !»och»n»aa» von 3 Ude an in der ibrveditian Dt«sden-2l. 1. Hüterbabiidotllras!« ' Dresden, Freitag den 22. Mai 1931 U Fahre Festung siir Remmele M leit, ihrer Opserwilligleit und ihrer Mohilisiernngsarbeil jüi die Kon>inuniitijcl)c Partei! Sic wirk» durch Verzrhnjachnng ihrer Kräslc die Loiung wahrmaclicn: Jeder revolutionäre Arbeiter ein Fnnllionär der kommnnislischen Partei! a, Die nächsteii ^wci Wochen werden Kampftage gegen Klassenjustiz und jaschistifchcn Terror sein, Eine hr.-iii' kompf- Wcrke- una Lammelaltion siir die Hole Hilje nniß zehnionsende neue Kämpfer gegen die Klassenjustiz erfassen. Verstärkung der revolutionären Organisationen, '.Ukassen- mobilisicrung für die Kommunistische Partei — das ist die erste Antwort aus das Terrorurteil des lapitatistischen Staates gegen den Vertreter der KPD und der Komintern'. Schwere Jusammstötze in Essen Mehrere Arbeiter verletzt / Schutzleute entwaffnet In Essen, der Hauptstadt des Ruhrgebiets, ist es gestern ans Kruud des unerhörten Vorgehens von Polizcibcnmtcu zu schweren Zusammenstößen gekommen. Kestern vormittag demonstrierten die Erwerbslosen gegen den n c n c n U n t e r st ii tz u n g s r a u b durch den Essener Oberbürgermeister. Hierbei feuerte rin Polizeibcamter siebe» scharfe Schüsse ab, wodurch vier Pcrsoucn schwer ver wundet wurde». Zwei Arbeitcrsamnriter, Frauen und so gar ein !2>ährigcs Kind wurde» zu Boden getrampelt. Wie blindlings die Polizei drnufloskunllte, geht daraus hervor, das; der Sohn eines mirtschaftvparteilichen Stadt- vcrardnStcn, ein junger Metzger, der friedlich in seinem Laden stand, einen tödlichen Kopfschuss aus einer Polizei pistole erhielt. Bis in die späten Abendstunden dauerten die Polizciattakten au. Aber auch der 'Widerstand der Menge verstärkte sich von Stunde zu Stunde. Verschiedent lich wurden Polizcibeainte. die vorher rücksichtslos aus die Massen einqoschlaqen hatten, in Verteidigung zuriickg-- drnugt. Es hagelte Steine, Flaschen, Holzstucke. Sechs Schutzleute wurden entwaffnet. Dresden, den 22. Mai 1931 '.'koch mehreren Verscksteppungsversuchen der Sozialreaktio när? rvurLe in». Sächsischen Landtag am Donnerstag der kommu- instüche Antrag behandelt, der sich gegen die unerhörte n K ü r z u n g - m a ß n a h ni e n des Leipziger Stadlrats an den W 0 h l i a h r t s f ü r s o r j, c s ä tz k n wendet. Dieler Antrag verlangt, daß 1. den Gemeinden sofort die zur Durchiiihrung der Wohtfahrts- sürsorge notwendigen Beträge vom Staat znr Verfügung zu stellen sind; 2. ober den bereits angenommen?» Antrag hinaus Io Mil lionen zu diesem Zwecke zu bewilligen, im Bedar»falle noch weitere M'ttrl zur Verfügung zu stellen und Metaller, durchkreuzt das Sprengungsmanöver! Die Verhandlungen der Bonzen mit dem Lohnraubdiktator Dr. Bruhn, die am Mittwoch begonnen, hoben als erstes Ergeb nis gezeitigt eine Vereinbarung für die Hüttenindustrieorbeitec Sachsens die bestehende Arbeitszeit bis März 19,12 zu verlängern. Zu dem Antrag der Schweriudujtriclleu aus Lohnsenkung nm 2ö Prozent wurde vereinbart, von» Landestarifamt entschei den zu lassen, ob eine Sonderregelung der Löhne für die Schwer industrie zulässig ist. Im Juni soll dann über de» Lohnraub- antrag des Stahltrnst entschieden werden. Diese Vereinbarung dient dem Zweck, die Hüttenarbeiter aus der Kampsfront aus scheiden zu lassen, damit die übrigen Metallarbeiter.erst nieder gerungen werden. . , . ' Der schändliche Sprengungsversuch der Aketallarheilersront^ gegen den Lohnraub durch diese Vereinbarung der lDMV- Bonzen mit dem «chlrchtvngsdiktator Drohn ist offensichtlich.'Er kann nur pariert werden durch Wahl von »orberejtcnden Kamps-s ouvschüssen und stärk«/, Streikrüstung -er Metallarbeiter unter Führung der RVO. 3, die Masznahmo des Stadlrates zu Leipzig sofort als ungesetz lich anszuhcben. kennzeichnend für die Wirkung dieses kommunistischen Vor stotzes war die Zahl der hierauf von anderen Fraktionen ein gereichten Abänderung--- und Ergänzungsantrage. Die Deutsch nationalen hatten, nm Negierung und Leipziger Ttaötrat an der Schlinge zn ziehen, zur Ablenkung non den lommunistüchen Forderungen einen anderen Antrag eingebrachl, der die Bildung einer „Schicksals-bäemeinschajt" von Reich, Ländern und Gemein den propagiert. Die SPD begnügte sich damit, zu dem kommn- nijtiichen Antrag eine Ergänzung vorznschlagen. wonach auch ein evtl. Gemcivoetammerbeichlntz zugunsten des Stadtrats nicht (Fortsetzung 2. Seite) Wohnungen. Jeder Parteigenosse und Mitglied des KIVD erhält einen Vermerk im Mitgliedsbuch. ö. Die Ortsgruppe»» bzw. Siadttkjllcitungcn müssen ihrer seits folgende Maßnahmen tressen: a> Trcjipunlle und Lolale müssen sofort lontiel fehgelegt nno der Nedattion der Arbciierstimme zwecks Veröfsenilichun,, in der Tagsprcsje- bis spätestens Mittwoch, den 27. Mai mit geteilt werden. . b) bis zum Freitag, den 2!>. Akai, 17 Uhr. mutz der Geschäfts- leitung der Ariwilerstimme, bzw oem UB-S-kretariai. Mit teilung gemacht werden, wieviel Exemplare ocr besonders gut ausgemachten Sonnabcnbnummer der Arbciterstimme zum Verlauf benötigt werden. lDie Zeitung wird mit lu Pfennig vertäust und mit b Pfennig verrechnet.) r) Losort müssen bei der BcziZlsIeitung oder durch den LU- obmann bei der Literainrstcilc Broschüren bestellt werden, die am Werbejonntag verlaust werden. Tie Leitungen müssen die erforderlichen W<rbematerialicn (Abonncnlcnb stell zettel. Ausnahmcslheine usw.) ansordcrn. d) Alle Lladtteillcilungen müssen dafür Sorge tragen, datz durch besonöcrc Einladungen das letzte Parteimitglied mabi- liesierl wird. Fnn'itionäle der GrotzDiesduer Organisaiivn'werde s!le-, daran setzen. »Nl die Aufgaben, sie ihr im Nohtnen des Halb» jahrplaücs der PL für- die Dnrchjiihrnng der Werbearbeit gestellt. . wurden, .zu verwirtlikhcn.. Sie fordern die Fnnktis-'äre der Leip ziger Parteiorganisation ans, mit ihnen in einen Wettbewerb nm -ie Prämie der BL ciyzutrcten. Die Dresdner Flinklionäre verpflichten sich nicht nur die gestellten Aufgaben schlecht.hin zu läsen.-sondern alles daran zü letzen, dotz die Aufgaben in bezug, auf Betricboarbeit crsülll,werden. Dfe Dresdner Organisation migo nichf zum >. Ol'obek. sondern zu einem weit früheren Ter min das gestellte Soll erreichen. ., In diesem Sinne fordern wir alle Parteimitglieder und alle Mitglieder der Wit nn-s jhmpaihis,<-renden Massenorganisa tionen auf, an .die-Arbeit zu. gehe». ' . Das Stu^mbauncr der ÄL muh im Brzirkooorort hleiben. KPI ivehrt Wohlsahrtskürzung ab 2m sächsischen Landlao Antrag gegen Wohlsahriskürzung und für Lieberweisung von GtaatSgeldern an Gemeinden angenommen Dir Funktionarkonserenz, die am Donnerstagabend in Dres den tagte und an der alle leitenden Funktionäre der Betriebs- und Slraßcnzellcn sowie der Stadtteile trilnahmcn, beschloss, am Sonntag, dem 31. Mai einen Grohmerbrtog für die Arbeiter stimme und für die Kommunistische Porte» durchzusührc» Die Parteiarbeiterkonscrenz appelliert an alle Ortsgruppen des Untcrbezirks und an alle Ortsgruppen im UB Bautzen »nd Riesa, die zum Verbreitunqsgcbirt der Arbeiterstunmc gehörrn, sich diesem Wrrbetag anzuschließen und die untenstehenden Werbemahnahmen ebenfalls sofort in Angriff zu nehmen. Die Konferenz legte fest, in der Groh-Dresdner Organisation folgende Mahnohmcn durchzuführen: 1 Am Dienstag dem 26. Mai. finden in allen Stadtteilen und Ortsgruppen Lcnung-sitzungen statt, in denen konkrete Pläne für die Durchsührnng des Werbcsonntags ausgestellt werden. Alle Veranstaltungen werden, in diesen Sitzungen terminmahig sestge- legt und verantwortliche Funktionäre sür die einzelnen Zellen bestimmt. , 2. Nm Donnerstag, dem 28. Mai finden in allen Betrlebs- und Strahenz-llen Bersommlvngrn unter Hinzuziehung der Funk tiouärc aus den Masfenorganisationci, statt. In diesen Vcrjamm lungen werden konkrelt Mobilisierungsmas,nahmen lLchassung von Adresicn nnd Bildung von Stoßbrigaden) dnrchgesprnihen. 3 Am Sonnabend, dem 3». Ma! finden in allen Stadtteilen und Ortsgruppe.» grohe öffentliche Mitglicdcrversammlnngc,, statt. An diesen Versammlungen nehmen alle Mitglieder der Partei, der Fugend des kampsbundcv. der NH. IAH, IB Freidenter, Sport, ZlKO nnd sozialpolitischen Organifasionen leit- In der Veriannn- lung wird ein kurzes politisches Nejcrat gehalten nnd zum Mobisj-. isierungsptan üc» Bezirlsleituna Stellung genommen. Am schlich, 'der Vorjammlnng criotgt die Matcrialausgabe an die verantwort- 'lichcn Fünllloifärc der einzelne» Zellen.- A,v Sonntag, dem 3l. Maj. werden alle Musikkapellen, Tamböurchor'e' »sw. ab 7.3» Uhr in den einzelnen Strahenzügen, die'bearbeitet werden sollen. Konzerte veranstalten. Alle Parteigenossen lresjeU sich um 8 fshr in ihfeli Tresst lokalen. Die,Stosstrupps holen die letzten Genossen au- ihren. Mobilmachung der WZ Dresden! Zroßwerbetag Mr Arbetterslmrme und Partei am 31. Mai Alle KPI-Zunttisnäre als Höchserräter erklärt Leipzig, 22. Ma»'. (Lig. Drahlur.) Kestern nachmittag nernrteilte der berüchtigte t. Strafsenat -es Berchsgerichts nach zweitägiger Verhandlung den ?e»chstngsnbgeoidnc1en. Genossen Hormann Ncmiuclc, Nki'glied des Zentralkomitees der Kommunislischeu Intcruatio- lale, »pogen Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehe»» gegen Ncpublikschulzgesctz, begangen durch eine Vcihc vou Artikeln in der Zeitschrift der Jugend-Internationale, zu zwei Jahren und nenn Monaten Festung. Dieses unge- icnre Klnssenurteil ist ein Alarmsignal für die gesamte Arbeiterschaft, ocun es ist ein offensichtlicher Anschlag der fcrrschendcn Klasse gegen die Führung des Proletariats und seine Partei, die KPD. Seil Jahren versucht die Bourgeoisie nnd ihre sozialsaschi- tischen Zuhälter, oic von ihnen gefürchtete und gehahw Führung >er revolutionären Arbeiterschaft unschädlich zu machen. Wir rinnern an das seine rzcil gegen dix Genossen des t e n 1 r a l i o m i t e e s c i n g c l c i t c i c H o ch u e r r a t s n e r- T'^a h r e. n, dessen Durchiiihrung nur durch Massendruck der em- ^pörten Brbeitkr vereitelt wurde. Jetzt unter der Diktatur Prü f' nings glaubt die Bourgeoisie die Zeit für gekommen, den lange vorbereiteten Schlag führen zu können. Wie immer kann, sie sich -ahei aus die Hilfe der s o z i.a l d e m o 1 r a t i s ch c n F ü h - rer stützen, die im Nkichstag ihre Zustimmung zur Strafverfol gung oes Genossen Nemmele gegeben haben. Wenn das deutsche Pros'-kariät einmal Abrechnung mit seinen Feinden hält, dann HI)ird es die Henkerikcn'ste der SPD-Führer, der Loziatfajchisten »rr die Bourgeoisie nicht vergessen. Die Vernehmung des Genossen Nemmele. und seine Stellung- zu der Anklage gestaltete sich zu einer gründlichen Ab- ^E'bnnng mit dem nhi-Ften Klnsscvgeiicht der deutschen Republik i'iki seiner Richter Nach der Verlesung eines Artikels der Mugendint'-rnationale. der och Lehren ans der' Zersetzung der DEranzösrjchen Besatzungsarmee des Jahres 1923 »m Ruhrgebiet -Mehr, bekannte Genosse Remmele sich zu ihm und rief den SMiichtefN zu: „Wenn Sir wegen dieses Artikel» einen Kommunisten verurteilen oder schon verurteilt hoben, dann begehen Sie Landesverrot, denn hundertmal sorderch die deutsche Regie- .ung zu» Zersetzung der französischen Armer auf, was im «W Iobre 1923 als nationale Besreiungstat galt. " 2atjächlich hat das Reichsgericht Remmele wegen oieses verurteill. Das mutige Austrete», des Genossen Remmele Merseblte seinen Eindruck nicht. In der Urteilsbegründung jagte Vorsitzende, datz die ganze Persönlichlei, des Genosse Nem- Wnele oasur spreche, batz er sich voll uno ganz seiner lat bewusst Wewesen sei. Er Hobe in der Verhandlung erkennen lassen, dasz W' zur Erreichung der revolutionären Ziele kein Mittel ver- Zu seinen Ungunjten spreche die grotze Anzahl non und vor allem, datz er als geistiger Führer eine höchst Propaganda betreibe. Diese Propaganda, derctwegen IMbon viele verurteilt wurden, sei äußerst hochverräterisch. Auch «M-i-, Verhalten des Angeklagten vor dem Senat habe zu seinen DWlngunsten gesprochen. ..Er nahm nichts zurück und war noch WMelz auf den hohen Strafantrag des Staatsanwaltes. Das be- s^keutet eine Verhöhnung unserer Strafgesetze uno diesem Treiben mit äußerster Schärfe begegnet werden." Daß es sich hier um einen Anschlag auf die Führung der WMirbciterttasse. auf die KPD, handelt, geht klar daraus hervor, der Vorsitzende des Reichsgerichts, Baumgarten, zur „Vc- Dgrundung" des ungeheuerlichen Urteils noch erklärte: „Der Angeklagte hat sich außerdem durch Unterstützung des Funktionärapparates der Kommunistischen Partei eines Ver gehens gegen aas Nepnblikschutzgesctz schuldig gemacht; den»» der Funktionärkorper stellt eine staatsfeindliche Verbindung dar, wobei es völlig gleichgültig ist, ob man diese Verbindung als eine geheime betrachtet oder nicht." Die Arbeiterschast beantwortet diese offene Kampfansage an Dihrc revolutionäre Führung durch Steigerung ihrer Werbetätig-