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Nummer Y5 7. Jahrgang AraßenMcht in AMart! Die Kommunijti'che cs jicki um eine wohl organisierte Provokation aller faschistischen Kräfte handelt. Be>m Kamps habt» sozialdemokratische Arbeiter gemeinsam mit kommunistischen und parteilosen Proletariern Widerstand geleistet. Zu de» Bolgangen wird »ns au«- -Stuttgart berichtet: Zn Vem Arbeiternororl Hasloch tdni es zu blutigen Zu sammenjtoszen zwischen der werktätigen Bevölkerung, national- Dic Betriebsversammlung der „Astra"-Mafchinensabrik Dres- I den wühlte in einer Bekegschastsversammlung, zu der ein NGO- , Referent angefordert wurde, einstimmig einen vorbereitenden Kampsausschuh. Die Firma will durch Entlassungsdrohung den Lohn senken und, schon rechnend mit dein Durchsetzen der ttnteruehmersordc- run.g auf die Abdingbarkeit der Löhne, durch Einzclverträge mit den Arbeitern die Löhne gewaltig senken. Die Belegschaft der „Astra" ist entschlossen, den frechen Anschlag abzuwehren. Die Widcrstandssront der Metallarbeiter gegen die Lohn räuber wächst unaufhaltsam an. In den Betriebe» wächst die Empörung gegen die DMB-Biirokratic, die schon heute er kennen läßt, das, sie init den Metallkönigcn bereit ist, im Wege des Kuhhandels die Lohnabbauforderüng der Ausbeuter zu hal bieren. Die Metallarbeiter aber rüsten zum Streik gegen jeden. Pfennig Lohnraub. Sie erkenne», das; die Beschlüsse der Ehem- uitzcr Konferenz der söchsüchcn Metallarbeiter am 17. Akai allein den Ausweg zeigen. So beschlossen die Arbeiter des Lauch- ^Hammerwerkes eine Resolution, die dcu^KSMpfwillen der Arbeiter döknine'ntierr. -Sie lautet: „Die ölsentl'chc Delcgjchastsverfammlmng des Louchhommer- wrtkes Gröditz am 2V, 5 1 Stellung zu nehmen gegen diese Borgänge. Partei und oie revolutionären Massenorganisationen werden die Arbcitersöiajt mobilisieren, um gegen weitere Vorstoszc der saschi- , stischen Terrorbanden gewappnet zu fein. Tageszeitung der KfiD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachfen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter s-nialistuch-'!'. Sturmtrupps und der Polizei. Schon seit Wochen ?:ob»eu die Natiouoliozialisten mit einer Ltrasexpeditiou gegen . rs rote Haslach, das in ieiner Mehrheit kommnniiwch ist. Seit Tagen iordcrte das 'Naziblatt öffentlich zum „Marsch durchs rote Haslach" auf. Die Stuttgarter Polizei unternahm nichts, um die i'o snüematisch vorbereiteten Uebersällc zu verhindern. Gestern obeud sammelten sich die Sturmtrupps der Ratioualsozialistcn, »wer bcmaiinel, um ihre Drohungen wahrzumachen. Die Kom- uiunistiscbe Partei hatte die Arbeiterbcvölkerung zur Eegcn- eeinonstratiou auigerusen. lieber .'MU Arbeiter und Angestellte folgten dem Rufe der Kommunistischen Partei, um die werktätige Bevölkerung vor dein Terror der nationalsozialistischen Mord- ricgeu zu schützen Unter dem Schutze von mehreren Hnndcrt- schosten Polizei rückten die Nationalsozialisten gegen den Arbei- lerort vor. Ermutigt durch die offen zutage tretende Shinpalhic der Polizeiossiziere und mehrerer faschistischer Polizisten provozierten die Ratiaiinlsozialisleu in der unglaublichsten Weife, Mit Dolchen. Schlagringen und Totschlägern schlugen hie Natio nalsozialisten auf die arbeitende Bevölkerung ein. Als die an gegriffenen Arbeiter sich zur Wehr fetzten, stellte sich die Polizei deinonftrot v auf die Seile der Nationalsozialisten und schlug mit Gmnmilnünpeln auf die Arbeiter ein. Völlig unbeteiligte Männer und Frauen, völlig unbeteiligte Passanten, alles, was nicht zu den Nationalsozialisten gehörte, wurde von den Polizei- ossizieren und den Nazifafchisten niedergeschlagen. Die Arbeiter schaft leistete gegen die .gemeinsame Front der Polizei und Nationalsozialisten Widerstand. Es entwickelte sich eine regel rechte Strafzenfchlacht. Stundenlang tobte der Kampf. Die Arbeiter, die keinerlei Waffen besahen, rissen die Steine aus dem Strahcnpflastrr und fetzten sich damit zur Wehr. Es bildete sich daoei eine offene Einheitsfront, SPD-Arbeiter kämpften Schulter an Schulter mit den kommunistischen und parteilosen Arbeitern.. Die Zahl der Verwundeten aus beiden Seilen ist sehr groß. Viele der Verletzten mutzten ins Kranken haus gebracht werden. Erst in den Morgenstunden flauten die Kämpfe ab. Unter Führung der Kommunisten veranstalteten die Arbeiter sofort eine grotzc Protestdemonstration. Was sich in, Stuttgart ereignet hat, ist nach den Vorgängen m L im, b a ch niid^R e i ch fn b a ch das Tollste, was man bisher. chinnchtUch ders Zusammen arbeitens' zwischen Poläzei wia^Notio- nalsoziolijten erlebte'. Die Stcllunguahnse der Polizei für die bewaffneten SA-Arbeiter war so ojfenkunoig. dotz selbst ein Boger Teil der bürgerlichen Presse nicht umhin kann, scharf 'chaft in -er SPD wende ich mich ab und trete zur KPD über, Vie die Trägeriu und Förderin der besten Tradiiioncn Vcr sozia listischen Bewegung ist. Arbeiter, Genossen, folgt meinem Bei spiel!" - Ans der neuen Broschüre „Wo bleibt der zweite Mann", Vie für 10 Ps. beim Internationalen Arbeiterverlag, Berlin'E. -5, und bei jeser Arbcitcrbuchhandlung zu haben ist. brlverbskose stürmen Rathaus Halle, 23. Mai. sEigene DrahtmeldungZ Am Donnerstag kam es in mehreren Ortschaften des halle- schen Bezirks zu wirkungsvollen H,Nigeraktionen der Erwerbs, losen. In Gräfenhainichen demonstrierten Hunderte Erwerbslose für ihre Förderungen. Sic stürmten das Rathaus und erzwangen vom Bürgermeister die Auszahlung der ungekürzten Unter stützungssätze und eines Vorschusses von K Mark. Die ANseiü- andcrsctzüngen mit dem provozierenden Dezernenten des Wohl fahrtsamtes hatten zur Folge, dasz dieser ärztliche Hilfe in An- Zpruch nehmen mutzte. Eine stark besucht« ErmerbsloscnveLsammlung in. Schornemitz bcschlotz die Durchführung eines Hungermarsches und wählte eine Delegation zum Gemeindevorsteher, der unter, dem Druck der Massen sich zur Auszahlung der Unterstützungssätze in alter Höhe bereit erklärte. In Holzwcisig stürmten die Erwerbslosen das (Scmeindeamj. Die Scharfmacher unter den Bürobcamfen flüchteten panikartig in die Aborträume. Die Erwerbslose« erzwangen die Heraus, gäbe von Lcbcnsmittelscheincn zum kostenlosen Bezug von Lebens mitteln. Eine nachmittags von 100 bis 5lM Erwerbslosen be suchte Kampskundgebung forderte in einer Entschließung die Or- ganisierung eines Mieterstrciks und Lchulstreiks. Einzelnummer io Pfennig L«t ÄrUungUfttjnvIern uns In allen Kiosken erhtiltNg, stellen, vatz Vie Nationalsozialisten in Haslach bewaffnet ein, gezogen find. Die sozialdemokratische Schwäbische Tagwacht ver fangt Bestrasniig der schuldigen P o l i z e i 6 c a m t c n. Wenn sich das sozialdemokratische Organ zu einer solchen Forde rung niifschwiiigt, so ist das nur der Beweis dafür, wie groß die Erregung de:: gesamten werktätigen Bevölkerung Stuttgarts ist. Die gestrige Ausgabe der nationalsozialistischen Zeitung überschlägt sich förmlich in Mordhetze .gegen die Kommunisten. Die Faschisten sind von der Haltung der Polizei begeistert und -spenden ihr reiches Lob. Trotz der wüsten Mordhetzc wurde dir»« Zeitung nicht beschlagnahmt. GVD-Vresse mutz Volizetschuld zugeben Gestern früh wurde die Süddeutsche Arbeiter-Zeitung, noch bevor sie fertig gedruckt mar, durch die Polizei beschlagnahmt. Das ist die zwenc Beschlagnahme in den letzten 5 Tagen. Die erste Beschlagnahme ersolgle wegen der Verössentlichnng eines 'Artikels von Scheringer zu dem gewaltigen Massenauf- morlch der Arbeiter in der Neichswehrgarnisonsiadt Alm. Die gestrige Beschlagnahme erfolgte wegen einem Bericht der Süd deutschen Arbcitcr Zeilniig über Vie Stratzenschlacht in Haslach. Obwohl dieser Bericht schon mit Rücksicht aus die besondere Ver folgung der Süddentichen Arbeiter-Zeitung abgesatzt worden war, wurde die Beschlagnahme dnrchgesiihrt. Das hiesige sozialdemokratische Organ und eine Anzahl bür gerliche Zeitungen müssen unter der Wucht der Tatsachen fest Bewaffnete Nazi-Banden unter Schutz faschistischer dokizeioffiziere Kommunisten und sozialdemokratische Arbeiter stehen zusammen Stuttgart, 23. Mai sEig. Berichts Die letzten -18 Stunden haben zu Vorgängen geführt, die die gesamte Bevölkerung Stuttgarts und ganz Württem dcrgs in ungeheure Aufregung versetzten. Eine Nazi Mordhrigadc hat nach öffentlicher Ankündigung einen Bachc- feldzng gegen die Arbeitervorstadt Haslach unternommen und wurde dabei von der Pokizei in bisher beispielloser Weise unterstützt. Es kam zu einer Stunden andauernden Strafzenfchlacht, bei der es auf beiden Seiten viele Ver wundete gab. Die Arbeiter, die unbewaffnet waren, fetzten sich mit Pflastersteinen nnd Gartenzaunlattcn zur Wehr und behaupteten die Strohe. Ans beiden Seiten ist die Zahl der Verwundeten sehr grosz. Die kommunistische Tages zeitung, die Süddeutsche Arbeiter-Zeitung, ist beschlagnahmt worden, tt e b e r g n n z W ü r t 1 e m b c r q i st der Kleine B e l o g c r u n g s z u st a n d verhängt. Die gesamte werktätige Bevölkerung ist sich einig darüber, dos; cs sich um eine wobt organisierte Provokation aller faschistischen .Kräfte handelt. Beim Kamps mit den Faschisten den 'Mordstaffeln Dezuaspreio: ,rc: -aus monaNich 2.50 RM <,ahlbuc im poraus). Su-ch LI« Pog 2,50 RM lohn« Zustellgebühr). DI« „Arbilterstlmme" erscheint täg lich, ouhcr an Sann- und Feiertagen. In Fällen höherer vcwalt begeht kein Anspruch au» Lieieruna der Leitung /-der au- gurück-akluna des Beruarpeeiles Kampfbeschluß Lauchhammer, Gröditz! Kampsausschuß bei Astra-Maschlnenlabrtk, Dresden, gewählt nähme der Beschlüsse der Delegiertenkonferenz der vorbereiten den Kampsausschiisse der sächsische» Mctavbctriedc in Chemnitz, sich hinter deren Forderungen zu stellen. Die Bcrsam.ninng be schlicht, alles eiuznsctzcn, damit einem 'Aufruf Vcs Zentralen Karnpfausschnsfes zur 'Arbeitsniederlegung durch alle Metall arbeiter Folge geleistet wird. Die Versammelten protestieren gegen den Ausschluß der rote» Betriebsräte des Lanchhammer- wcrkes aus den, DMV und werde» als Antwort aus die Spal tungsarbeit der reformistischen Bürokratie crjt recht alles ein fetzen, um eine starke Bctricbsgruppe der RGO zu schassen. Die Versammlung spricht den reformistische«, Betriebsräten, die an dem Ausschluh und der Spa!t„ngsarbc>t beteiligt sind, Vas fchärsstc Mißtrauen «ns. Alles sür einen einheitlichen Kamps der Metallarbeiter unter Führung der RGO!" Dieser Beschlug der Stahlwerksarbeiter iu Gröditz ist Vic einzig richtige Antwor, an die Lahnräuber und ihre refor mistischen Helsers-Hclser, die an cic.n gleichen Tag, wo oie Arbei ter Viesen Beschluß säszten, Vie berüchtigte Vereinbarung gezen die Hüttenarbeiter trafen, um Vie cinheillich^Kampsiront ver RieKrilnrbejE'^ZU^McngMi Rüstet^.»» ollen Metallbeirieden zum Streik gegen jeden Pfennig Lahnraub! Kämpft gegen die Mstsversammlung des Lauchhammer, Halbicrungstaktik des „Ncinercn Uebcls" seilens der DMA« beschloß einstimmig nach Kenntnis- I Bonzen! Wählt vorbereitende Kampfansschiisje! Uerlaa: Drcsdnce Beilaasgelclllchast mb-, Dresden-2. Helchä>i»IteUe und Ne. daktlon: Elllikbahnhotllr. 2, Fernruf ,7 259. Postscheckkonto; Dresden ,8 690. Lprschsiunüen: Montags 16—18 Uhr allg. Sprechstunde, Mitlmochs 17—18 Uhr betrieb?- und arbeilsrcchtl. Fragen. Freitag» '8—19 Uhr juri tllche Sprech,tunb«. „ ic e i g e n p r e , s : p,e neunmal gespaltene üconpareillcr«U« oder deren .piaum «Pf., für FamiNeaanzeigen 20 Pf., für dl« Reklamezelle sanlchließent fon den dreispaltigen Teil einer Tertseit«) 1,50 RM. Anzeigcn-Annahme nur rpo-ben,aas von 9 Ubr an tu der Crpevition Dre»den-A. 1. Güterbabnbolitraße ? Dresden, Sonnabend den 23. Mai 1Y31 45 SPD-Arbeiter kommen zur KPD Königsberg, 23. Mai. (Gig. DrahtmZ Vor kurzem meldeten wir den Ucbertritt des ostprenßijchen SPD-Kreistagsabqeordneten Latza zur Kommiinisti, ,chen Partei. Der intensiven Werbearbeit des Genossen Latza ist es gelungen, 45 sozialdemokratische Arbeiter im Kreis Sensburg zur KPD zu bringen. So war es möglich, das; in d i e s e m Kreis wo u n s e r e Partei bisher noch recht schwach war, 7 neue Ortsgruppen der KPD gegründet wurden. Der Arbeiter Tietsch aus Dessau erklärt: „Viele Arbeiter glauben au Vic Möglichkeit der Aeuderuug des Kurics der SPD. Ich habe, wie io viele andere, erkannt, Vajz es unmöglich ist, die Handlung eines Hermann Müller und Sevcring zu vertieren. Diese haben mich überzeugt, vasz ihre Politik zum Faichismus führt. Nach -'7 Jahren langer Mitglied-