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Arbeiterstimme : 23.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193104236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19310423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19310423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-23
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Arbeiterstimme : 23.04.1931
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»oHl der Mniper Stegerwold immer «feder behauptete, ^xrß er unter kein»» Umständen «e der Grundfeft« der Sozialversicherung - rüttel» lasse» wird, tonnt« doch auf Grund seiner Prägt« kein Zweifel darüber bestehen, daß er auch in Zukunft alle Forderungen der Unternehmer auf «eiteren Abbau durchführen wird. Der Sn« griff der vourgeoistr richtet sich jetzt besonder, gegen di« Inva- liden- und Xnappschast-versicherung. Beide versicherung»zw«ig« sind durch di« wirtschaftlich« Kris«. die Rationalisierung, di« Ar« deit,losigl«it und durch den ständigen Abbau der Reichs.zuschüsi« in ihrem finanziellen Bestand auf, schwerste gefährdet. S, kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß entweder nur au,reichende Zu schüsse oder, wie da, die Absicht der Unternehmer ist, «Ine gewaltige Senkung der Leistungen dies« sozialen verjichcrungseinrichtungen »or dem Zusammenbruch retten können. Ausreichend« Zuschuss« kommen nach der Auffassung der Unternehmer unter keinen Um» ständen in Frage. Dir Streichung der Reichszuschüsi« erfolgte ja bereit, in einem solchen Moment, wo bereits der finanziell, Zu« iammcnbruch sowohl der Invaliden- al, auch der Knappschaft»»«»- Iichrrung ossenbar war. In dem vorbezeichneten Artikel wird die Gewährung jede» Reich»Zuschüsse, aus, schärfste bekämpft und obgelehnt. Umso wärmer wird die Rotwendigkeit de» Abbaue, der Leistungen befürwortet und in langen Ausführungen eingehend begründet. Dabei stellt der Artikelschreiber, der ehemalig» Reichs- rnlnister Gothein selbst sest, daß die durchschnittlichen Invalidrnren- ren im Jahr« 19.19 gleich .16. G Mark pro Monat betrugen. Au» verständlichen Gründen wende« er sich gegen jede Erhöhung der Beiträge. Die Wochenbeiträg» sind von ISIS, wo sie durchschnitt lich 3.'».7 Pfennig betrugen, aus 112.3 Pfennig im Jahre 1929 er höh, worden. Natürlich ist es für die Arbeiter ausgeschlossen, eine Beitragserhöhung, die ja nicht» weiter als eine Kürzung des Realeinleminen» bedeuten würde, in Kauf zu nehmen. Wenn die reformistische und sozialdemokratisch« Fiihrerschast die Beitragser höhung fordert, so muß dem schärfsten, entgegengetreten werden. Kathrin glaubt, r» verantworien zu können, wenn eine gewal tige Kürzung der jetzt gezahlten Hungerrenien erfolgt Er schreibt: „Es wäre durchaus zu verantworten, die Renten um durch schnittlich 30 Prozent zu senken und di» dadurch hcrdeigeführte Einsparung zur Halste aus die Beiträge, zur Hälfte aus den Reichsziischutz zu verteilen " Die Durchführung dieser Forderung würde also bedeuten, daß der jetzige durchschnittlich« Rentensatz 36.16 Mark um 11 Mark ge kürzt nürde. Ein« unerhörte und unglaublich» brutale Forderung, dir hier erhoben wird. Der Invalid«, der sein Leden lang für den Profit des Unternehmers ausgcbeuiet und ausgepliindert wurde, müßte sich mit einer Durchschnittsrrnte von wenig mehr als 23 Mark im Monat absinden Abgesehen davon, daß diese Hungcr- piennige unter keinen Umständen auch zur Fristung de« schlimmsten Hungerdasein» ausreichen würden, müsste «in solcher Anschlag eine neue Belastung der Gemeindesinanzen nach sich ziehen. Aber auch vor sachlichen Unrichtigkeiten schreckt Gothein zur Begründung dies«, neuerlichen Raubzuge, nicht zurück. So be hauptet er dreist und gottesfürchtig, daß «in großer Teil der Renten an solche gezahlt wird, die keineswegs vollerwerbsunfähig sind, :oas ganz besonders „von der großen Mehrzahl der Witwen gilt". Der sozialpolitische Theoretiker der Bergwerk«,eitung sollte doch wenigstens die einfachsten, geseßlichen Bestimmungen der Invalidenversicherung beizerrschen, wonach Witwenrenten nur »ach Erreichung des 65. Lebensjahres ausgezahlt werden. Aber >iele kleinen „Fälschungen" gehören ja zum Handwerk der Unter- ikhmerknechte. Roch brutaler ist der Anschlag, der gegen die Reich-knapp- hast von der Schwerindustrie vosbereitet wird. Die Sonder- .'ehandlung der Bergarbeiter, wie das im Reichsknappschasts- zesetz vprgeschrieben wird, sollte «in verbriestr. Recht der Berg arbeiter unter Berücksichtigung ihrer außerordentlich schweren. " Stahlhelm-Seldte in Dresden! GPD-Albetterl Kümpft in roter Slnvritsfront gegen die Mordbanben des Saschkinu, De«»«», d«n 23. AprU. Der Stahlhel« begi»»t t» Dresde» sein« Prspokalftne« planmäßig «utfputehen. Angeficht, de» Durchta»»««, de, sa- schistisch»« Vslftbegehr««» t» Pr«»ße, will «r »ft«»»« wett«« vorftotzen, da ja d«r Staatmippamt ihn vor der Arbeiterschaft schützt »»» dies« daran hindert, «ft ihm L»sz»räm»e». Dl, Dr«vd,tr Stahlhelm«, Hai«» de^alb für he»« -«er» G«ldt«, d«» berüchtigte« Sch«ap^abrika»ft« ««» v»»d«»slhr«, da» Stahlhelm, geladen, um den Triumph au^ukchte«, den ih«,« di« «everin^ch« KmUfti,n,politlk verschafft hat. Am Dienstagabend hatten die faschistischen Banden demon striert, wie sicher sie sich in dieser Republik fühlen. Fr«h« Ueber- fälle wurden auf offener Straße verübt, al« di, Tetlnehmer an der SPD-Kundgobung nach Haufe zogen. Geradezu bezeichnend rst di« Tatsache, daß überall di« Polizei so dsmonstrattv spät er- schien, daß di« SPD-Arbeiter etnsahen, daß man im Kampf gegen den Faschimmi, di« eigenen Fäuste gebrauchen muß. will man sich nicht von den Mordbuben abschlachten lassen. Bei Uebcrfällen auf kommunistisch« Arbeiter hat ja di« SPD-Press«, besonder, gerad« di« Dresdner Volkszeitung, die Schuld auf di« Arbeiter geschoben, um der Polizei Rückendeckung zu gewähren. Diesmal aber kann sie den SPD-Arbeitern nichts derartiges er zählen; denn diesmal waren es ja die SPD-Proleten selbst, die die Brutalität und Gemeinheit der faschistischen Banditen zu spüren bekamen. Daß sich hierbei Ra zis und Stahlhelm« ge meinsam betätigten, kennzeichnet nur die gemeinsame Bafi, der Schütztruppen de» Kapital». Erfreulicherweise ist festzustellen, daß die SPD-Proleten trotz des staatstreucn Giftes der reformistischen Presse,Licht verlernt haben, ihr« Fäuste gegen den Faschismus zu gebrauchen. Daß kommunistisch« Arbeiter aus ihren Parteilokalen herbeieilten, um den angegriffenen Klasiengenosien beizustehen, besonder, im Zen. tmm der Stadt und in Löbtau war di«, der Fall, ist ein deut liches Zeichen von der Kampfbereitschaft der Arbeitermassen, vom Willen zur Bildung der einheitlichen Front gegen alle Arbeiter feinde. Diese, geschlossene Auftreten verfehlt auch sein« Wirkung auf manchen verirrten Proleten nicht, der in die Klauen der Na zi» und Stahlhelmer geraten ist und den e, wieder herauszu holen gilt au» dem fatchistllchen Sumpf. Gleichzeitig aber sind diese Dorgänge ein« ernste Mahnung an die SPD-Ardeiter. Sie erlebten diesmal selbst, was ihr« kommunistischen Klasiengenosien in ihrem Kampf gegen den Fa- schisinus tagtäglich erleben müssen. Sie werden jetzt leichter er kennen können, wie verlogen und niederträchtig die Hetz« ihrer Presi« ist, wenn diese di« Kommunisten „schuldig" spricht an den Mordüderfällen der Faschisten und wenn st« bei jeder Arbeiter abwehr der Polizei die Möglichkeit gibt, sich auf di« Arbeiter zu stürzen und di« faschistischen Mordbuben al» dl« „Angegriffenen" zu decken. Diesmal ist di« Volkszeitung gezwungen, um die Kampfstimmung der SPD-Arbeiter aufzufangen, öffentlich zu er klären, daß diese sich selbstverständlich nicht dies« faschistischen Pro vokationen gefallen lasten können und zu Gegenmaßnahmen grei- fen werden. Wir sagen den SPD-Arbeitern: Jawohl, es ist höchst« Zeit, den wehrhaften Kampf gegen die faschistischen Ban den auszunehmen! Wir sind jederzeit bereit. Schulter an Schul ter mir allen Klasiengenosien gegen den Faschismus zu mar- chieren. Wir begrüßen di« Kampfentlchlolsenheit der SPD-Ar beiter. di« st« -ei der Abwehr der Faschisten zeiglen. Wir warn«nst« ab«r, den plötzlich so radikalen Worten der Volks zeitung Glauben zu schenken und von den „staatserhaltenden" Führern Kampf g^en d«n Faschismus zu erwarten, mit Hess,. Vertretern diese Führer in Sachsen Mndnlspolitik. in Th^ ring«n Stützungywlittk und im ganz,» Reich« schamlos« Koali. .tionppolitU treiben. Dies, Führer find es di, die Pslizei h«, bürgerlichen Staate» gegen di« antifaschistischen, kämpfend«» llr> beiter schicken, sie opfern auch don Kampfeswillon der SPD-Ar- beiter den Interessen d«, Staatsapparate, und d«r Bourgeois», von ihnen zu erwarten, daß fi« den Kampf gegen den Foschi», mu, organisieren, heißt: auf den Kampf verzichten; denn der Ja. schimnu, ist ja auch nur «in Hilfmnitftl d«r Klassenherrschaft d« Bourgeoisie, wie «, di« Koalition», und Staatspolitik der SPT- Führer ist. Di« SPD-Arbeiter wollen jedoch kämpfen, das Haden st« b-wiefen. Jetzt kommt es darauf an, diesem Willen organisa. torftch Au^ruck zu verleihen, aber nur unter wirklich tlasirn. bewußter revolutionär«! Führung kann di«s«r Kampf begonnen und erfolgreich geführt werden. Wir appellieren deshalb an alle kampfbereiten SPD-Arbeiter, in allen Stadtteilen und Orlen sofort Verbindung aufzunehmen mit den bereits -«stehenden Al- tionsausschüsien gegen Faschismus. Wir fordern auch die Ak- tionsausschüsi« auf, ihrerseits sofort an die SPD-Arbeiter ihres Bezirks zur Herbeiführung gemelnsamer Aussprachen und g«. meinsamer Maßnahmen heranzutreicn, Einheitsfront gegen den Faschismus ist das Gebot der Stunde! Dies« Einheitsfront kann ober nur im Kampf« gegen all« diejenigen erstehen, die sich d«m Staat der herrschenden Klass« und der Bourgeoisie verpflichtet und oerbunden haben. Di« proletarisch« Kampffront muß und wird siegen, jedoch nur unter revolutionärer Führung, unter der politischen Führung der einzigen antifaschistischen und antikapita- listifchen Partei, der KPD! <e Naüvrovolotiou abgewedki I» «»egstädt und i» Leipztg-Levtzsch versuchten Nazi, Uebersälle aus kommunistisch« Arbeiter durch,uiühren. In Burgstädt gelang es ihnen auch, einen Arbeiter erheblich zn ver. letzen. Di« empörten Proleten gingen daraus gegen das Partei lokal -er Nazi, vor. 2 Nazi, wußten in» Krankenhaus gc- schasst «erden; dlr Fenster des Lokal, gingen in Trümmer. -. I» Leutzsch wurden die Nazi» i« di« Flucht gelchlagea und mußt,« et«,» Schwerverletzten ins Krankenhaus bringen. Die Polizei versuchi hier, obgleich fi« selbst erklär,« nruß, «in klares Bild sei noch »icht vorhanden, di« Schuld den nngegrissenrn Ar- heitern tu dt, Schuh« zu schieben. Schwere Geiängnirstrasen für Reich'- bon ^erarbeitet! Weis fi« sich gegen die Mordtaten der Razl, zu, Wehr setzten Hamburg. 22. April. (Eig. Drahtmeldung) Hier wurde «in Prozeß gegen Neichsbanuerarbertrr durchge. führt, di« sich am 80. August 1989 gegen «i»en Trupp von 80 Nationalsozialisten aktiv zur Wehr setzten. Wie üblich kawrn di« Nationalsozialisten nicht aus di« Anklagebank, sondern wegen schwerer Körperverletzung und verbotener Wassensührung aus Grund d«r Notverordnung«» wurde« zwei Retchsbanncrarbester zn 8 bz«. 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Role Siege bei Siemen»! Berlin, 23. April. (Eig. Drahimeldung.) Di« erste» Vetriebsrätewahft» bei Siemeao ergäbe« einen glänzenden Erfolg sür dlr rote» Listen. Im Schaltwerk, wo fast die Hälfte der Kollegen ab gebaut und meistens oppositionelle Kollegen hinausgeworsen wurden, errang die rote Liste die Mehrheit. Jin vorigen Jahr war hier eine Mehrheit der Reformisten. Es wurden im Schalt werk abgegeben für die RGO 712 (1939: 1027), sür die Refor misten 663 (1980: 1161), sür die Gelben 11b (1936: 259), für die Nazis 89 (—) Stimmen. Im Elmo-Werl; RGO äbl (1936: 179), Reformisten 871 (19.16: 1211), Gelbe 169 (—), Nazi, 265 (—) Stimmen. In beiden Werken Haden die Reformisten eine empfindliche Niederlage erlitten. Manöver der sdanischen Sozial demokraten Werve» Vie S,zi-»N«ist«r ««»scheide»? Wie die Boijiiche Zeitung aus Madrid meldet, hat der sozial demokratische Finanzminister Prieto ihrem Korrespondenten gegenüber erklärt, die sozialdemokratischen Minister dürsten bald vor oder bald nach der Einberufung des verfassunggebenden Par lament, aus dem Kabinett ausscheiden, da dieser Beschluß seiner zeit von der Partei gefaßt worden sei. Allerdings — so fügt« der schlau« Reformist hinzu — lönn« di« Partei bi, dahln noch andere Bcschlvsie fassen. Prieto versicherte im übrigen, daß er und seine Partei die bürgerliche Republik immer stützen würden, ob sie in oder außerhalb der Regierung säßen. Wir halten diesen letzten Teil der Erklärung für den glaubhaftesten Teil dieser Unterredung, di« immerhin zeigt, daß die Reformisten nur durch das Anwachsen der proletarischen revolutionären Bewegung zu derartigen Manövcrn gezwungen sein können. Ueber die Lage in Spanten «erden widersprechend« Nach, richten verbreitet. In Madrid kam es zu schweren Zusammen stöße« zwischen demonstrierende« Arbeitern und Studenten und Polizei. In Barcelona und Sevilla herrscht noch der Belage- rung^ustand. Die Streikbewegung In Barcelona und Bilbao dauert an. kbensgesährllchen und vorzeitig die Arbeitskraft verbrauchenden "lrbcit sein. Noch bei der Schaffung de» Reichsknappschaft»» zesttzes im Jahr« 1921 wurde diese Sonderstellung der Berg- ilbeiter von dem damaligen Arbeitsminister Braun« besonders mterstrichen. Heute gelten diese Versprechungen nicht mehr, 'brutal fordert Gothein hinsichtlich der Rcichsknappschast: ..EI« 2,«deroersicheru»a,träg«, stft ei«e» auf absteigendem Ast befindliche« Sr»«rb,z«eig, wie ve« Bergbau, hat sich al« unmöglich «rwiefe« ... Sie muß sich fetzt unter di« Fittiche ver allgemeine« Versichern»» rett««." Wir diele „Rettung" ausichauen soll, auch dafür hat Gothein da» Rezept bei der Hand: ..Selbst bei nicht weiter eingeschränkter Belegschastszisfer müiien die Knappschaftsbeiträg« von 8.5 auf 11/» Prozent de.- Lohne» erhöht werden, um da» Defizit -u decken. Da das «nmöalich ist, bleibt nur ein« scharfe Senkung der Lei- il'.inqen übrig. Di« bt«herig« hat nur 11 bi» 17 Millionen Mark an Einlparunaen aebrächt. Da es sich dabei vielfach um wohlerworben, Recht« d<r Rentenempfänger handelt, wild man um «inen gerichtlichen Zwangsvergleich mit ihnen oder um de« Konkurs nicht wohl hermnkommen. Die auf da» Maß der Reichsinoalidenverficherung beraLzuminderndrn Renienieistungen würden auf dies« zu übernehmen sein." Men muß wohl lagen, daß da» eine offene Sprache der Schlot- daran« ist. 8i« beftätigen nur da«, wa« anläßlich der verhand- langen über di» Sanierung der Reich^nappschaft von mir bereits im vorigen Jahre gesagt wurde. Für di« Knappschaftsrenten- empsänger würde das «ine durchschnittlich« Senkung ihrer Renten non 6.1.30 Mk, auf rund 25 Mark pro Monat bedeuten. Der Plan ist klar: di« Reichsknappfchast soll endgültig beseitigt werden. D«e Brüning-Regierung leistet diesem Treibcn d«r Unter nehmer durch ihr« hinschleppend« Taktik den größtmöglichsten vorickttib. Sie hat nichts getan, um da» Defizit in der Reichs- knappichas, auszugleichen, im Gegenteil: di« Reichszuschüjft, di« im vergangenen Jahre US Millionen Mk. betrogen sollten, stnd jetzt fast restlo, gestrichen. Dies« Politik von Etegerwald beschleu- nigt den finanziellen Bankrott und macht somit di« R«ich,knapp. schast zu diesen Plänen, wie fi, von der Schwerindustrie vor bereitet »erden, reis. Di« Sozialdemokratie trägt dabei di« Hauptverantwortung; denn sie hat dieser Vrünina-Regierung durch ihr Vertrauen di« weiter« Amtsführung und ihren faschi stischen Hungerkur» ermöglicht. Dieser neu« Anschlag trifft di« Gofamtarbeiftrfchaft. Erwerbe koke. Betrie-eardeiter, Rentenempfänger. Witwen und Waisen müssen jetzt bereit, gegen die neuen Pläne mobil gemacht werden. Die Rententürzungen sind da, «tweMgc Ergabnis de» Lohnraude». Di« Gefahr, daß di« Hungerrenten bei fsrt-efetzfta Sahiekvrzu»»«« di« Hungerlöhm „Übeckchreiten". fall durch de» radikale« Adba« der Renten -Zeitigt werden Lohuvoub »nd M«»ch»r«ch liehen in einer Linie. Der Aftkfichtsleft Kampf da^ae» O die Fmderuug des Ta^a Di« RGO hat ihn «f ihm Faha« geschrieben: PfUcht »8«, O oa, fich st, »ft Kampffront «tntzugtiedmn. «m die Gefahr M bmmen. üdrkträIl klorkau—VlexLen: licht verhaftet. f«tzer» verpawwep N Udr «lem ttefiieltwtm "...«»WM , ÜL UakzErdeÜschch w uml A) tt. Nazi-Rückzug: Aus Schleichwegen in ven Reichstag Berlin, 23. April. (Eig. Drahtmeldun.z.) Im Reichstagsausschutz zur Untersuchung dsr Roggenstützung, der gestern seine Sitzung wieder aiifnahm, erschienen zur allgt- meinen Ueberraschung auch di« Nationalsozialisten, einschließliä, des Abgeordneten Wendhaulcn von der Landdundpartci, der seinerzeit mit den Nationalsozialisten den Reichstag verlassen hatte. Die Nationalsozialisten beteiligten sich an den Verhand lungen des Ausschusses nicht, blieben jedoch bis zum Ende rn- wesend. . Mo-de-neg. 22. April. (Eig. Berich») Di« Zersetzung der Razipartei ist auch in Magdeburg in vollem Gange. Sine Anzahl SA-Leute ist in den letzten Wochen und Tagen zur Kommunistischen Partei übergetretrn. An sie richtete Genosse Scheringer ans der Festung Gollnow folgendes Schreiben: „Golluiw (Powwer»), 15. April. Lieb« Kawerade»! Mit außerorveuistcher Freude Hörte ich »o« Gurr« U«L«k- trirt zur roten Front. Ich Lrglückwüufch« Euch z» diese« ««tigen Schritt. E« kommt »u« all«, daraus o«, de« ehrliche» Kämpfern, die h«ut« »och glaube«, die NSDAP würde di« Reoelutioalerung des werktätige« deutsche« v,lk«, darchsühn», zu zeige«, welche Rolle sie i« Wirklichkeit unter Hitler, Führung spielt. Es dorl unter k«i«e« Umstände« dazu kowme«, daß revolutiouär« Ele ment« bei» E«tscheidu«g,ka«ps noch aus der fälscht« Stile stehe«. Ma« «uß th»e» »«« Wah, «»»ieeide«, daß dk faschi stische» Führer di« «,ti,»al« u»d sozial« Befreiung anstrrdrn. Ma» »uß ih»e» zeigeu, daß diese Dewogsge« mit ihre« sozia- llstische» Phraseu di« Prolitt« nur «insangt« wellr«, um sit den Z«»«ck»» des Kapitoliemu» ditnstbar z« machen. Di« Revolution ' «arschiert allein »it ««». Wir werde« das kapitalistische Snstkin zerschlag««, wir allein »erd«, di, Friedensdiktat« zcrreiß,«.' Klärt »ft U«»isie«de» a»f »>d reißt »ft Schwante»»«« mit Euch. Setzt Eure s««z« Kraft dar««, r,„l«ti,«äre Zelle« i« der SA z« bilde« u>» Neftknti,«,» ,o, Sturma-teilungelcute« sü, dit Volk,r«»,l»tio». gegen Hitler »nd Faschismus h,rnus,uMng,n. «k »üfie» all« Haktheite, »^ alle Schwäche« hinter u»s wer- ft«, «acht ganz« Arbeit ««» reißt die rot«« Fahne« hech! Mit re»,l»ti,«Sre« Gruß Euer Kamerad gr^ Scheringer ' 2»«>»»btO«all,zt«list tawmt -»» KIVD. .Lurch dft fttztea Ereiguisft luaerhalb dor NSDAP hab« ich klar erlonnt, daß dies« Partch niemals dft Intercssen ver Albei« terjchaft vertrete« kenn. Die letzt«« Ereignisse zeig,« klar, dah dft Führer dieser Partei korrumpierte Elemente sind. Dar»» mub für jeden klar denketrdea Arbeiter innerhalb d«r RSDAP dft Paraft laut«»: Herou» au, der Partei vi« v,m Kapital bezahlt und er»ährt wir- Si»«ln in dft wirklich« Klassensront der reoolutionär«» Arbeilerschost! Ich rollzieh« drn- selben Schritt, den Leutnant Scheringer vor emigen Wochen getan hat. Ich trot« hiermit »in ist den Kommunistischen Iugenr- verband. K«^ iß. AprU IM. K»«r«d wilde».
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