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Arbeiterstimme : 02.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193105028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19310502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19310502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-05
- Tag 1931-05-02
-
Monat
1931-05
-
Jahr
1931
- Titel
- Arbeiterstimme : 02.05.1931
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2 8 LS Wir die Die Meißner Volkszeitung lügt! (Arbciterkorrespondonz 914) Weinböhla. Ein gewißer Schmieder besudelt in der Meiß- ner Volkszeitung wiederholt oppositionelle Freidenkergeiw sen in ganz niederträchtiger Weile, so daß man sich mit die em Herrn einmal näher beschäftigen mutz. Da er durch lange Ar tikel meist das Gegenteil von dem behauptet, was Oppositions redner in den SPD- und ihnen nahestehenden Organisations versammlungen richtigstellen, fühlte sich einer seiner eigenen Genossen, Sem dieser Schwindel gegen ehrlich« Arbeiter zu weit ging, genötigt, einiges Material gegen Schmieder zur Ver fügung zu stellen und will auch noch einen weiteren ganzen Stotz Material liefern. Es hat aber vorläufig noch kernen Zweck, das ganze Material zu bearbeiten, es soll deshalb nur etwas herausgegriffen werden. Schmieder erhält für seine Schmie rerei 3 Pfennig pro Zeile, da ist es nicht verwunderlich, wenn er seine Artikel zu Bandwürmern macht. Dies kann er, da es ihm an wirklichen Stoff meist fehlt, lediglich durch Aufbau schungen und Erfindungen von Lügen erreichen. Er macht also durch die Opposition, die er bekämpft, seine Geschäfte. So z. B. in dem betr. Artikel „Schamröte". Der öffentliche Licht- dildervortrag der Ortsgruppe der Freidenker in Weinböhla war in der Mehrzahl von der Opposition und ihren Anhängern l>e- sucht. An der Diskussion über den Vortrag beteiligten sich 2 Anhänger der SPD und 2 Parteilose. Von diesen wies einer daraus hin, datz man auf der einen Seite Bilder gegen das Konkordat und die Kirche zeigt, und auf der anderen Seite mit der SPD und Mitgliedern des Freidenkerverbandes Millionen bewilligt (siehe Preutzen). Er wres ferner darauf hin. datz doch den Arbeitern bei einer solchen Prinzipienlosigkeit die Scham röte ins Gesicht steigen mutzte. Bei den Illyrern könne das allerdings nicht vorkommen, da litt nicht mehr rot, sondern höch stens schwarz werden können. Er fragte die Arbettsbrüder der SPD und Freidenker: Ist es Wahrheitsverdrehung der Oppo sition, wie die Volkszeitung schreibt, wenn wir behaupten, datz die SPD einschließlich Freidenker in Preußen für das Konkor dat gestimmt hat? Ist es Wahrheitsverdrehung, wenn be hauptet wird, datz diese lediglich deshalb für das Konkordat ge stimmt haben, um die Anerkennung öffentlich rechtlicher Körper schaften zu erhalten? Da diese Fragen nicht verneint werden können, handelt es sich um Aufgabe des Kampfes gegen Kapi tal und Kirch«. Der zweite Debatteredner fragte, warum sie sich nicht mehr proletarische, sondern deutsche Freidenker nennen. Aus die Erklärung Schmieders, daß es auf den Namen gar nicht ankomm«, erwiderte der Redner, datz man jedenfalls den Pro- letengeruch nicht vertragen könne und mit einer etwas national angehauchten Firma beuere Geschäfte zu machen glaubt. Schmie der wies darauf hin, datz es ja auch KP Deutschlands hieß«. Hierbei wurde er aber weidlich ausaelacht. Auf di« Frage, warum man die öffentlichen Veranstaltungen anderer Richtun gen meide, erklärte Schmieder, datz man di« Veruirglimpfung der Führer nicht hören wolle. Dieses geistreiche Bekenntnis zeigt uns, datz wir auf dem richtigen Wege sind. GPD-lSenasfen, wenn ihr den richtigen Weg zum Kampf gegen Kapital, Pfaffentum und Konkordatsbewilliger beschrei te« »allt, dann führt mit uns Len proletarischen Klaffenkampf 8m Kampfe gegen den Schänd- varagravhen Die Ortsgruppe Gittersee der Roten Hilfe veranstaltete in der Rehbock-Schänke Gittersee eine Protest Versammlung gegen den Schandparagraphen 218. Genosse Heinrich Bausch, Role Hilfe, Bez. Sachsen, zeichnete in seinem Referat ganz treffend aus, was die Arbeiterfrauen und ihre Männer unter diesem Paragraph zu leiden haben und was ihnen bevorstcht. Am Schluß des Referates wurde folgende Resolution einstimmig angenommen und verlangt, selbige weiter zu leiten: „Die am 11. 4. 31 in der Rehbock-Schänke, Gittersee, ein berufene Versammlung nimmt Stellung gegen den 8 218. Die Anwesenden erheben schärfsten Protest gegen genannten Para- graph. Sie stellt fest, datz sich dieser Schmachparagraph nur gegen die Werktätigen richtet. Wir verlangen: 1. Aufhebung dieses SchanLparagraphcn, 2. unentgeltliche Freigabe von Verhütungsmitteln, 3. ausreichenden Mutter- schütz! Richt wir bisher, daß nur Geld für Reichswehr und Poli zeirüstungen ausgegeben wird. Gleichzeitig protestiert die Ver- sammlung gegen die Sparmaßnahmen, durch welche der gesamte Sozialetat gekürzt wird. Wir verlangen ausreichende Unterstützungen und Renten, um menschenwürdig leben zu können." Eltern, auf zur Wahl der Lifte: Proletarischer Schullamps! Oefsentliche Elternratswahlversammlungen in Freital Schillerschule Döhlen: Heute um 19,30 Uhr in Krilles Gasthof, grotzes Zimmer. Ref.: Een. Schierack (Dresden). Pestalozzischule Deuben: Heute um 19,30 Uhr in der Pesta- lozziichule (alte Schule), Zimmer 6, Parterre. Referentin: Ge nossin Lewinsohn. Keine Stimme den Christen und Reformisten, keine Stimme dei sozialdcmakratlfkyen weltlichen Eltsrnliste. — Alle Eltern, Vater und Mutter, geben ihre Stimme der revolutionären Liste Proletarischer Sch »Hamps! Gtternratswahlen am Sonntag dem 3. Mai in Freital Die Mahlzeit ist in allen Schulen von 9 bis 13 Uhr. lassen hier die ersten 4 Kandidaten der Liste Proletarischer Schul kamps folgen: Pestalozzischule Deuben: 1. Lissel Alfänqsr, 2. Gustav Huhn, 3. Willi Muller, 4. Martha Zeidler. Lessingschule Potfchoppel: 1. Oswin Bach, 2. Johanna Haupt, 3. Arthur Gläser, 4. Erich Lau. Schillerschule Döhlen: 1. Richard Kotzlitz, 2. Ernst Pötschke, 3. Minna Pokorny, 4. Arno Walter. Poisenschul« Niederhäslich: 1. Hermann Seidler, 2. Albert Gersdorf, 3. Willi Fleischer, 4. Max Rentsch. Stistsschule Burgk: 1. Grete Lewinsohn, 2. Kurt .'scheile, 3. Frieda Sommer, 4. Paul Pöschel. Glllckaufschule Burgk: 1. Ernst Zschcilc, 2. Willi Balzer, 3. Max Schmidt, 4 Martha Zscheile. Ludwig-Richter-Schule Birkigt: 1. Heinrich Pötschke, 2. Hed wig Körner, 3. Max Zimmer, 4. Grete Lewinsohn. Arbeitsrcltcrn! Erscheint restlos z»r Wahl und wählt Liste „Proletarischer Schulkamps"! in Neirienatil krWmig der Mrgrrsteuer! so Del öchnelljustiz im „Frei staat Sachsen lUnter Als oi Holzarbeitc klameschrei zent, zusan RGO an ! daß Wagn Micsmachc schwächen, Lohnabbar die Belegs Der 2 NGO-Gen den Arbei II Pfenni, sofort die dem 27. 4 statt, wo ausgesordc wie die R weisen. Ü schaftsopposit immer mehr Berücksichtige die schärfste ( In eine zu den einze Stunden-Wo dem Datum fetzen, um dl und auch in marben. Di gejcl' .hen ei! diese wichtisi kralligen R wurde äugen Kam „Die Je arbeiter Sai . lung zu de ior--- I m per st i irstbsrötewt In den 11 > jcrun geosiie werd Hebers ch pnalistischen Gas, Wasse sind eingesi Massen zu», rung ist vci schäften nr Arbeite- sührt Rätst Interesse dl rüstuug der Neue Musik — Paul Aron. Paul Aron schloß seinen dies jährigen Zyklus „Neue Musik" mit einem Orchesterkonzert. Das erste Stück „S oin inernach t" von Zoltan Kodaly, eine Komposition, die so lyrisch verträumt ist, so fern allen Bestre bungen der „Reuen Musik", datz man nicht versteht, warum Aron sie in sein Programm ausgenommen hat. Ganz entgegen gesetzt im Rhythmus, in der Instrumentation das nächste, Bela Bartoks „Konzert für Klavier und Orchester", die in ihrem mitreißenden Rhythmus und Tempo, in ihrem nicht erklügelten, musikantischcn, santasicvollen Einfallsreichtum interessanteste und eindrucksvollste Komposition dieses Abends. Arnold Schön bergs „Begleitmusik zu einer Lichtspielszenv", eins zu theore tische und farblose Musik. Viel stärker, wenn auch noch nicht an Bartok heranreichend, die „1. Symphonie" von Nicolai So- patnikosj. Auch hier wie bei Bartok nicht bloß eins rein intellektuell erdachte Musik, sondern eine bewußt moderne Kom position eines wirklichen Musikers. — Das Philharmonische Or chester spielte diese gewiß -nicht leichten Stücke unter Fritz Buschs Leitung hervorragend. Allerdings liegt Busch diese Art Musik nicht jo recht, so gelang i.tzm am besten die romantische „Sommernacht" Kodalys, während bei Bartoks Konzert Paul Aron, der den Klavierpart meisterhaft spielte, unbestreitbar der Führer war. —mm— Capitol. „Hans in allen Gassen." Und wenn dem Filin- dichter auch gar nichts einfällt, ein Film läßt sich „mit Gottes Hilfe" (d. h. durch Abgucken) immer noch machen. Man ver- schreibt sich einige Stars, die schaukeln's. Die Russen zeigen, wie man Ausnahmen machen kann, Hollywood schreibt den Frauentyp als Abziehbild vor. Seniation, viel Liebe, mit der Herr Wirth nicht einverstanden wäre, ein Reagieren und An stacheln der Sinne, ein inhaltlich leerer, unzusammenhängender Quatsch. Unverständlich wie Hans Albers, der maniriert wirkt, sich zu diesem Film hergibt. Wer die bürgerlich-christliche Kultur „erleben" will, sehe sich diesen Film an. „Erbaulich" war die Zusammensetzung der Wochenschau: Der spanische König von Franzosen umjubelt, die Pfasfenweihe (Erzbischof) in Turin, „unsere blauen Jungen" mit Deutschland, Deutschland über alles. Das natürlich ist keine Politik!! " 8/. Im Städtischen Planetarium finden die ordentlichen Vor führungen mit erläuternden Vorträgen vom 1. Mai ab wieder regelmäßig täglich um 17,30 Uhr statt. Lis einschließlich den 3. Mai wird die jetzt laufende Vorführung „Der Mond, unser Nachbar im Weltraum" gezeigt, währens vom Montag dem 4. Mat ab „Der Himmel der Heimat" zur Vorführung kommt. Die Sächsisch-Böhmische Dampsschisfahrt-AG läßt am Sonn- tag dem 3. Mai folgende Dampfer verkehren: 1t Uhr Dampfer Leipzig Konzextsahrt von Dresden nach Bad Schandau und zu rück, kein Mustkzuschlag. 8 Uhr Dampfer Meitze» von Dresden Notwendigkeit dieser einheitlichen Richtsätze und weifen nach, ^s, I dadurch kaum das Existenzminimum erreicht wird. Der Antrag, beim Bezirk vorstellig zu werde«, allen Unterstützungsempfängern die gehobene Fürsorge zahlen, wird angenommen, der Antrag über einheitliche Fürsorgesätze für ganz Sachsen wird I von der SPD abgelehnt. Die KPD-Fraktion beantragt weiter, I datz nun endlich einmal die schon längst beschlossene Einfühlung D einer Ehe- und Sexualberatungsstclle in die Tat umgesetzt wird I und bei der Beratung die Verhütungsmittel kostenlos mit ab- « gegeben werden. Die Beratungsstelle soll im Mai dieses Jahre; I eröffnet werden. Der Antrag kostenlose Abgabe von Verhütung;- Z Mitteln wird durch die SPD abgelehnt. Mehrere Anträge oe> « fassen sich mit Arbeitsbeschaffung und größerer Sicherheit von D Stratzenpassanten mit der Anlegung von Fußwegen an der 8 Eüterbahnhosstraße bis Luga, der Dresdner und der Haupi- » stratze, weiter mit dem Bau einer Lntlastungsstraße durch den 8 Stadtteil Gommern und den Van von Talsperren im Gottleuba- I und Müglitztal. Die Begründung zu diesen Anträgen geben die I Genossen Höntsch und Schemel, besonders macht man aufmerksam F auf die Schulkinder, die die Ludwig-Richter-Schule besuchen und 8 vom Autoverkehr aus der Güterbaynhosstraße, weil keine Fuh- s wege vorhanden, besonders gefährdet sind. Die SPD glaub!, I daß die neue Durchgangsstraße bald gebaut wird und ist deshalb I nur für beschränkte Anlegung von Fußwegen. Heidenauer SPD gegen Talsperrenbau Der kommunistische Antrag an die Reichs- und Lander- I regierung wegen Talsperrenbau wird von der SPD abgrlchnt, S Ein Antrag vom 17. Februar d. I. auf Gewährung einer Mit- I schaftsbeihilfe für alle Arbeitslosen und Rentenempfänger komm! s heute erst zur Behandlung. Die Genossen Günther und Hofmann z zeigen die Notwendigkeit dieser Beihilfen. Die SPD lehnt bei der Abstimmung den Antrag ab. Die SPD für Demonstrationsverbot Die kommunistische Fraktion hat noch eine Protestentschiie- tzung gegen die vom Reichspräsidenten erlassene Verordnung be- tresss Knebelung und Einschränkung des Vereins-, Demonstri- tions-, Versammlungs- und Presscrechts eingebracht. Die EPI beantragt durch Walther, diesen Punkt von der Tagesordnung abzusetzen. Es ist ihnen sichtlich unangenehm, gegen eine rmi ihrer Partei gedeckte, erlassene Notverordnung Stellung zu neh men. Genosse Günther zeigt die verräterische Stellungnahme Lei SPD im Reichstag auf. Auch diese Sitzung ist Anschauungsunterricht für die West tätigen. Den Kamps um ihre Existenz können sie nur erfolgreich führen unter Führung der KPD! Am Lb. u der NGO. Sachsens. 12 i Gemeindebetr Di« Kon des Genossen der Gern ei Hilfe einer r nosje Stolt in Gemeindebetr len „G « ine i Gemeindebetr ternehmen al werden in de ausführlicher mit einem R Betriebs! m eindebe fortgesetzt, l die Industrie RGO bei de verzeichnen h Es ist ge der Niem acrcinige denen ro Einhcits In diese Einhcits 1083, di, Chemnitz- (A r b c i r e r k o r r c s p o n d e n z 9 h 7) Die letzte Eemeindeverordnetensitzung hatte eine Reihe Punkte zu erledigen, die noch von-der letzten Sitzung unerledigt geblieben waren. Als wichtiger Punkt wurde zuerst behandelt: Die Aushebung der kostenlosen Totenbestattung Die Amtshauptmannschaft Pirna mit ihrem deutschnationa len Leiter, Herrn v. Thiiminel, hat Einsparungen befohlen, und Herr Gröger bemüht sich, diesen Befehl zu realisieren. Bisher bestand eine Grenze von 5000 RM Einkommen.. Alles, was darunter war, wurde kostenlos beerdigt. Jetzt verlangt Herr Gröger di« Aufhebung des Ortsgesetzes. Die Bürgerlichen unter stützen ihn. Die SPD ist natürlich wie immer für das kleinere liebel. Sie macht den Vermittlungsvorschlag, die Einkommens grenze auf 3500 RM herabzusetzcn. Genosse Günther spricht sieben diesen Vorschlag und verlangt Beibehaltung der jetzigen Sätze. Am Schluß wird der Vorschlag der SPD angenommen. 100 Prozent Bürgersteuer mehr Eine andere Vorlage fordert die Erhöhung der Bürgersteuer um 100 Prozent. Genosse Günther begründet die ablehnende Stellung der kommunistischen Fraktion. Er zeigt wie mehr Geld hereingeholt werden könnte. Millionärsteuer, Tantiemesteuer und Besteuerung der großen Vermögen würden Milliarden er bringen in Deutschland. Die Erhöhung wird abgclehnt. Die Bürgerlichen gegen Rentner und Erwerbrlose Zur Beratung stehen nun mehrere Anträge der kommu nistischen Fraktion, die sich mit Hilfsmaßnahmen für die Er werbslosen befassen, ferner Arbeitsbeschaffung bezwecken. Die Bürgerlichen erklären durch Käthe, daß sie sich an der Beratung dieser Anträge nicht beteiligen. Sie verlassen mit höhnischem Lächeln das Sitzungszimmer. Im Antrag a) der KPD-Fraktion wird gefordert, Zahlung von Wohlfahrtsunterftützung nur nach den Sätzen der gehobenen Fürsorge. Ein weiterer Antrag hierzu fordert die Stadtverordneten auf, bei der Landesregierung vor stellig zu werden zwecks Einführung von einheitlichen Fürsorge katzen in ganz Sachsen. An Unterstützung soll gewährt werden für ein Ehepaar monatlich 110 Mark, für alleinstehende Personen mit eigenem Haushalt 85 Mark, ohne eigenen Haushalt 70 Mark und einen Zuschlag für Kinder in Höhe von 35 Mark. Die SPD in der bürgerliche» Front Göpfert (SPD) ist gegen die vorgeschlagenen Sätze. Er ist der Auffassung, daß^bei solchen Sätzen der Anreiz zur Arbeit ver loren geht, die im Verhältnis zu den Löhnen gesehen viel zu hoch sind. Genosse Hofmann und die Genossin Scholz begründeten die Durch die erlassene Notverordnung werden sich die ungeheu ren Zahlen der von der Klassenjustiz verurteilten revolutionären Arbeiter gewaltig steigern. In Sachsen wurde die sogenannte Lchneiljustiz bis vor einigen Tagen noch nicht angewe rdet. Aus Zwickau erhalten wir jedoch die Meldung, daß der Arbeiter S. wegen Flugblattverteilnng am Donnerstag verhaftet wurde und bereits am Freitag durch das Schnellgericht zu 3 Monaten Ge fängnis verurteilt wurde. Damit ist also der Anfang für die Einführung der Schnellfustiz in Sachsen gemacht worden. Wir bringen nachstehend einige Ratschläge wie sich der Arbeiter vor dem Schnelllichter zu verhalten hat, empfehlen aber jedem, sich sofort bei einem Funktionär der Noten Hilfe die Broschüre non Felix Halle „Deine Verteidigung vor dem Schnellgericht" zu bc- ichasien. (Preis 10 Pfennig.) Was muß der Arbeiter also tun? 1. Keine Aussage bei der Vernehmung vor der Kriminalpolizei machen, keine Vernehmungsprotokolle unterschreiben. 2. Sofortige telefonische oder schriftliche Benachrichtigung der Angehörigen, sowie der Noten Hilfe zwecks Stellung eines Verteidigers zu verlangen (Berufung auf 8 118 der Straf prozeßordnung). 3. Sofortiges Ueberlegen, welche Entlastunasbeweise dem Ge richt zum Nachweis der Unschuld vorgetragen und welche Entlastungszeugen namhaft gemacht werden können. 4. Unbedingte Aufmerksamkeit vor dem Richter vom ersten Augenblick der Verhandlung an. 5. In der Verhandlung gleich zu Beginn verlangen, daß ein Verteidiger (proletarischer Rechtsanwalt) vom Gericht tele fonisch benachrichtigt wird, damit er sofort zur Verhandlung erscheint, wenn nicht erreichbar, sofort einen anderen be nennen. 6. Ein vom Gericht angebotener Offizialverteidiger ist unter allen Umständen abzulehnen. 7. Sofort nach der Erhebung der Anklage durch den Staats anwalt in der Verhandlung die Forderung stellen, daß die Entlastungsbeweise erhoben werden, ^n schweren Sachen verlangen, daß die Dinge vor dem Schössengericht zur Ver handlung kommen. 8. Im Falle der Verurteilung das Urteil nicht annchmen, uistti allen Umständen innerhalb einer Woche, vom Termin ar gerechnet, schriftlich oder zu Protokoll bei der Geschäftsstelle des Schnellgerichtes Verusung im vollen Umfange einleger, im Falle der weiteren Inhaftierung Freilassung fordern sofortige Benachrichtigung der Roten Hilfe. 9. Sich keineswegs eiuschüchtern lassen, weder durch die Polizei- liche Verhaftung, noch durch die Vernehmung, da das Schne'st- W gericht auch nach der Verurteilung die Haft aufheben muß, A außer bei einer hohen Strafe von mindestens einem Jahr W oder bei Obdachlosigkeit. Die Rote Hilfe hat mit der Herausgabe des kleinen Büch- 8 leins der Arbeiterschaft ein wichtiges Hilfsmittel für die Ver-W teidigung vor den Schnellgerichten geschaffen. Damit aber ist die W Abwehr gegen diese neueste Errungenschaft der Hindenburg- K Demokratie gegeu die Massenfabrikation von Terrorurteilen über 8 proletarische Klassenkämpicr nicht erschöpft. Der Kampf gegen ß die Schnellgerichte ist ein Teil des politischen Kampfes der Ar- I beiterklasse gegen ihre Unterdrücker, insbesondere ein Teil jenes A unermüdlichen Kampses, den die Note Hilfe gegen die Klassen- I justiz führt. Das Solidaritätvausgebot, das von der Roten Hilfe jeßt durchgesührt wird, muß die Zahlen der Mitglieder verdoppeln. Denke jeder daran, daß auch er in den Zeiten der wachsenden Reaktion eines Tages zu den Opfern der Klassenjustiz gehören kann. Darum hinein in die Rote Hilfe, werdet Helfer im Kampfe gegen Klassenjustiz und Polizeiterror! nach Riesa und zurück. 10 Uhr Dampscr Dresden von Dresden nach Bad Schandau und zurück, außerdem weitere Sonderfahrten nach Bedarf. Dresdner Volksbühne. Für die Hygieneausstellung können die Mitglieder vcr Volksbühne Dauerkarten zu bedeutend ver billigten Preisen erhalten. Einzcichnungen werden in der Ee- schüsrsstelle, Schloßstraße 34/36, II., täglich von 11 bis 15 Uhr entgegen genommen. Lichtbilv ist erforderlich. — Im Residenz ¬ theater sind in der Woche vom 5. bis 11. Mai die Nummern 201—300 aujaeruseu. Die Wahl des Besuchstages im Lauft dieser Woche bleibt den Mitgliedern überlassen. — Für die Son derausführungen in der Komödie erhalten die Mitglieder gegen Vorweis der Mitgliedskarte an dLLTheaterkasse Eintrittskarten für 1 Mark. — In der GeschäftssWW^werden Eintrittskarten für das Planetarium für 50 Pfennig ausgcaeben. Vorführungen finden täglich statt. — Neu eintretende Mitglieder zahlen jetzt nur noch 1 Mark Jahresbeitrag anstatt 2 Mark, Eintrittsgebühr 1 Mark. Anmeldungen zum Eintritt nehmen entgegen die Ve> schästsstelle, Schloßstraße 34/36, A. sowie die bekannten Werbe stellen. Staatlicher Kraftverkehr. Auf den staatlichen Kraftwagen- linien kommen die ab 15. April 1931 erhobenen Zuschläge vom 15. Mai d. I. ab wieder in Wegfall. Die hieraus erfolgende Herabsetzung der Monatskarten tritt bereits am 1. Mai d. Z. in Kraft. Bei Monatskarten für Schulpflichtige über 10 Iah« tritt eine OOprozentige — bisher oOprozentjge — Ermäßigung auf den fünfzigfachen Fahrpreis ein. Bedürfnisanstalten im Großen Garten. Die Bedürfnis anstalten a l l er im Großen Garten vorhandenen Schankwirt' schäften sind auf Grund der vom Finanzministerium mit den Pächtern abgeschlossenen Verträgen jedermann unentgelt lich zur Verfügung zu stellen. Ob's wahr ist, was ein Fabrikant von seiner Ware sagt, findet das Publikum schnell heraus. Es weiß: versprechen und halten ist manchmal zweierlei. Mtt solchen Gedanken brauchen sich die Vulgaria-Raucher glücklicherweise nicht zu befassen. Sorg los und höchst zufrieden vertrauen sie den anerkannten Bulgarin- Zigaretten. Deren, bulgarische Edel-Tabake halten in ihrer unvergleichlichen Qualität immer, was sie versprechen! , ... — . — — 1 Bereit sein ist alles. Die kluge Hausfrau sollte stets Maggis, Fleischbrühwürfel vorrätig halten. Hat man keine selbstgemachte Fleischbrühe, oder kommt unerwartet Besuch, immer sind Maggis Fleischbrllywiirfel gebrauchsfertig und Helsen schnell aus der Ver legenheit. Sie sind mit bestem Flcischextrakt und feinen Gemüse auszügen hcrgeftellt und enthalten alles, was zu einer guten Fleischbrühe geyärt.
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