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Ausgabe k 8 SachMe M 2,70 M. 1,70 V olfsseilung c. und mehrrrrn T«itbeil<ig«» Monatliche ve«u,»prelle: «usg. A mit 8t. Bcnnobtatt und Feuerleiter Ausg. B. ohne Et Bennoblatt u. mit Feuerreiter M 2,29 «usg. T ohne St. Bennoblatt u. ohne Feuerreiter Stnjelnummer lv Psg.. Sonnabend. «. Sonntag-N«. 29 Psg. Kummer 1kl — 33. Jahrgang Lrlcheinl S mal wöchentlich mit der tNustrlerieu Drall», beilag» „Der Feuerreiter' Sonntag, den 15. Inti 1934 Verlag«»,! rre.de, rinzeigenpretle: di« lipalttge rr mm dretl« Fett« I Big., — für gamllienan,eigen und LIeNengeluche d PI». — Für Platzrogchrtste» könne» mir lei»« Gewiihr leisten Bedaltto»; Dresden-«., Polterstr. N, Fernr. 29'11 u. 2I9I2 lielchilltillell«, Dr»ck «nd Verlag: Termanta Buchdruckeret ». Verlag Ih. u. <8. Winkel, Pollerstr. l7, Fernr. 21912, Postscheck: Nr. 1025, Bank: SIndlbank Dresden Nr. 91707 2m Falle von Höherer cüewall, tieidot, cölrell oder Betriebsstörungen hat der Bezieher oder 2»ie'ent leine Ansprüche, lall» die Zeitung in besch'ankl-m Umiang«, oerlpötet oder nicht erjcheint e,'iiN»na or: D'" de» Abschluß des Prozesses gegen Sereke » Das Erlebnis der Kanzlerrede Gereke zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt Freygang sreigesprochen Berlin, 14. Juli. Im Prozeft Fegen den früheren Reichskommissar Dr. ltzercl« e verlriindete am Sonnabend nach etwa vlcr- monatiqcr Verhandlung der Vorsitzende der 8. Straslrain- mer des Berliner Landgerichtes, Landgcrichtsdirelrtor Leinplie, folgendes Urteil: Dr. Gereke wird wegen Betruges in zwei Fällen zu 2' ä Jahren Gefängnis o c r ur teil t. Ein Jahr drei Monate der Untersuchungshaft werden ihm angerechnet. Der Haftbefehl bleibt aus den bisherigen Gründen aufrech Verhalten. Ter Mitangeklagte Freygang iviirde froige- sprachen. Bisher 12 neue Relchstaasabaeordnele Vertin, 14. Juli. Auf Grund des neuen Rcichsgesetzes über die Aenderung der Reichstogswahlordnung find vom Füh- Die Vereidigung der Volksrichter Berlin, 11 Juli. Im festlich geschinückten Plenarsaal des Preutzcn- hauses trat am Tonnabcndvormittag ll> Uhr der durch Gesetz von» 21. April dieses Jahres gegründete neue Volks- gcrichtshof zur Bekämpfung von Hoch- und Landesverrat zu seiner ersten konstituierenden Sitzung zusammen. Tie richterlichen Mitglieder und die Laienbeisitzer des Bolks- gcrichtstzoscs nahmen auf der rechten Empore Platz Tie linke Empore wurde eingenommen van der zunr Volks- gerichtshof abgeordneten Reichsanivaltschast. Der R e i ch s j u st i z m i n ich c r crösinctc die Sitzun.z mit einer Rede, in der er u. a. ausführte: Durch dos Vertrauen des Reichskanzlers sind Sie, meine Herren, zu Richtern des Volksgerichtshofes berufen worden. Sie sollen heule ols erste Honülung dos eidliche Gelöbnis der Irenen Er füllung ihrer Pflichten oblegen. Ter Volksgerichl.chos wird in Zukunft über Hoch- und Londcsvcrrot richten. Kein Volk, wie gesund cs ouch sei, kein Staat, wie festgefügt er auch sei. darf einen Augenblick die Wachsamkeit anher Acht lassen, um nicht solchem Angriff zum Opfer zu fallen. Richt die Füh- rung des unmittelbaren Abwehrkompfcs ist Ihnen in ihrem Nichtcromte zugctcilt. sondern die Sühne für dos erkannte und fcstgestellte Verbrechen. Das Schwert des Gesetzes und die Waage der Gerechtigkeit ist in Ihre Hand gegeben. Beides zu sammen ist der Inbegriff des Richtcramtes, dessen Gröhe und Verantwortung gerade im deutschen Volk von jeher ehrfurchts voll empfunden und mit der Gcwiffenvcrpflichtung der Unab hängigkeit bekleidet worden ist. In dieser Erwartung bitte ich Sie jetzt, die treue Erfüllung Ihrer Pflichten durch einen feierlichen Schwur zu geloben, Der Eid, den Sie leisten sollen, hat einen doppelten Inhalt. Sic nehmen darin die allgemeinen Pflichten aus sich, die jeder Reichs beamte zu erfüllen hat und Sie geloben ferner die gewissenhafte Erfüllung der besonderen Pflichten, die Ihnen als Richter des Volksgerichtshofes obliegen. Der Minister verlas dann di« Eidesformel, die fol genden Wortlaut hat: „Ich schwör« «s, so wahr mir Gott Helse!" Sie schwören bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, das» Sie Volk und Vaterland Treue l-alten, Verfassung und Gesetze beachten und Ihre Amtspflichten gewissenhaft erfüllen und datz Sie die Pflichten eines Richters des Volksgerichtshofes getreulich erfüllen und Ihre Stimme nach bestem Wissen und Gewissen ab geben werden. Nach der Eidesleistung und der Aushändigung der Bc- stellungsurkunden schloß der Minister mit den Worten: Die Vereidigung ist beendet. Der Volksgerichtshof Ist zusammengetreten. Ich gebe an ihn den Auftrag des Gesetzgebers weiter, seine Tätigkeit nach dem Gesetz vom 24. April d. I. aufzunehinen und sie zu führen im Dienste der Gerechtigkeit, zum Wohle des deutschen Volkes. Nach der Eröffnungsrede des Ministers erhob sich der Präsident des Volksgerichtshofes, Rehn, Zu einer kurzen Ansprache, in der er im Namen der Mitglieder rer der nationalsozialistischen Rcichstagssraktion, Reichsminister des Innern Dr. Frick, bisher folgende 12 Persönlichkeiten neu in den Deutschen Reici-stag berusen worden: Landwirt und Gauarbeitssührer Arndt-Breslau, Landrat in Fulda Dr. Burkhardt, Kullurbaumeister und Gauarbeits sührer in Dortmund Kreischbaum, Polizemräsident in Walden burg von Hiddessen, Oberbürgermeister in Schweidnitz Vrzeciak, Landwirt und Kreisleiter in Liegnitz Klieber, Dipl.-Ing. und Gaukulturwart in Hannover Schirmer, Tladtrat und Ches der politischen Polizei in Wismar Oldnch, Reichsleiter in Wasser trüdingen lFrankenf Ittameier, Landrat in Crossen a. O. Krü ger. Obsrsekretär und Gaugerichtsvorsitzenü.r in Baueeuth Götz und Lehrer und Gauwirtschajlsberater in Neustadt a. d. Haard» Bösiug. Ser deutsche Gesandte bei Anbenmlnlster Beck Warschau, 14. Juli. Außenminister Beck hat am gestrigen Freitag den deutschen Gesandten von Moltke, den französischen Botschafter Laroche und den rumänischen Gesandten Cadere empfangen. Am Abend hat Beck Warschau verlassen, um sich, wie gemeldet wird, zum Wochenende an die See nach Gdingen zu des Volksgcrichthofes dem Führer und dem Minister sür das dem Gerichtshof entgegengebrachte Vertrauen dankte. Wir wer den, erklärte Präsident Rehn, unsere ganze Kraft daran setzen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen. Das Gesetz, nach dem wir zu urteilen haben, ist klar und eindeutig. 'Wir werden es so an wenden, wie es dem Willen des Ges c lz g ebcr s ent spricht, wie wir cs vor Gott und unserem Gewissen verantworten können. Als Vertreter der Rcichsanwallschaft sprach dann Ober reichsanwalt Dr. Werner. Er betonte, dab, die Reichsanwall schuft. die sich in dem Eifer ihrer Pilichtersüllung von nieman den übertreffen lasse, stolz auf diese Berufung sei und ihr freu dig folgen werde. Der Reichsjuslizminister brachte darauf ein dreifaches Sieg-Heil auf den Reichspräsidenten und den Führer aus. Da mit mar die erste Sitzung des Volksgerichtshofes beendet. Zum LLrieil gegen Hermes Schuldig der Untreue, nicht schuldig des Betruges. Wie bereits gestern berichtet, wurde Dr. Hermes zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Tas Gericht hat die Untreue darin erbliclt, das; Dr. Hermes hdg.zot) NM. von den 7hm für. die der Rationalisierung der Ge- uojjenjchaslcn anverlraulen Millionen NM. zugunsten der seiner Leitung unterstehenden „Vereinigung" verwendet hat. Verwendet hat außerdem gegen den gve-lgebundenen Auftrag, der Picußcnkasse uud zum Nachteil der sür die Verteilung der Nationalisierungs-Mittel rechtmäsjig in Frage kommenden Zcntral-Insiitute. Von der Anklage des Vckrugcs hat die Strafkammer Dr. Hermes sreigesprochen. Die Urteils-Begründung skizzierte zunächst kurz die Vorgeschichte und das Wesen der Nationalisierung ländlicher Gcnosiewchasten nach dem Jahre Ib'ZZ. Das Reich, die Ncnlcu- bank-Kredit-Anstalt, die Prcusjenkaüe geben j c 2Z Millionen Reichsmark in einen Fonds zur Durchführung der Nationali sierung Verfügungsberechtigt für die Verteilung der Mittel war der Reiäsernählungsmiiiiiter Richtlinien des Reichstags banden die Verwendungsmöglichkeiten der Gelder. Doch die am stärksten engagierte Preufjenkasie war mit den Richtlinien des Reiches nicht einverstanden. Elkdnsalls war die „Vereini gung der Deutschen Ebriülicl-en Banern-Vcreinc" — repräsen tiert durch ihren Präsidenten Dr Hermes und auch den Rc-^u brugcr Geheimrat Dr. Heim — unzufrieden, das; nur dr „R c i f f e i se und der „R e ichs l a n d b u n d" -V c r- band saniert und rationalisiert werden sollten. So trasen sie Klepper, der ehemalige maßgebliche Mann in der Preußen lasse, der spätere Finanpninister, und Dr. Hermes. Man schloß gewissermaßen einen L e i st u n g s v e r t r a g Dr. Hermes und seine Freunde sollten im Sinne der Preußen kassc-Wiinsche für eine Abänderung der Neichstagsrichtlinien hinsichtlich der Verwendung der Nationalisierungszelder sorgen Sollten außerdem ihren Einfluß in der Rcntenbank-Krcdit-An- stalt dahin geltend machen, daß diese Rcnlcnbank sich an der RationalisicrungsaNion mit 28 Millionen beteiligte. Als Lohn sollte der „Vereinigung" und ihrem Präsidenten Hermes die Einschaltung in die Rationalisierungsaktion und eine Vertei- lungsquote von 3ZL Millionen Mark zuteil werden. Fast ürwr alle Tender der Fratzen Kulturjlaaten ist an» Freitagabend die große Rede verbreitet worden, die der .Kanzler vor dein Reichstag Fehalten hat. Selten ist eine Rede mit svlcher Tpauuuug erwartet warden. sollte sie doch den Rechenjchastsbericht brinFen über die Ge schehnisse des "U. Juni. 'Richt nur in Deutschland, son dern auch in England, Italien und Amerika lauschten ge- spannt Hörer an den Lautsprechern. In allen Grälichen Gemeinden wurde dieser Funkbericht auch auf Strotzen und Platzen durch Groß-Lautsprecher überlraFen Es ist keine llebertreibniiF. wenn nurn festslellt, datz seit Er st n d u n F des R t> n d f li n ks noch niemals eine Rede so viel Hörer gehabt hat wie diele. lind wohl auch niemals sind die Hörer von einer Nt.ndsnnkrcde so im Innersten errzrissen und erschüttert worden, wie von diesem Bericht des Kanzlers, die sich zu einer Anklage FcFen die gerichteten Hochverräter und schlietzlich zu einer Tchilderuug van höchster dramatischer Wucht steiFerte. Es wurde j-dmr Hörer klar, in welcher Fratzen Gcw.hr sich der Staat in diesen schicksalsschweren Dao en des Juni befunden hri. WohlüberleFt stellte der Kanzler zunächst die Feststellung der Le'stuugen voran, die die n rtionalsozla! ilifche Füh- rnnF für Volk und Reich vollbracht hat Gegenüber der Grosze dieser LcislnnF wird nm so deutlkher der Frevel des hochverräterischen Planes, den der Kreis um Röhm enlworsen hatte. Mit scharfen Worten kennzeichnet der .Kanzler den Dnp der Revolnlionärc >ie die Revolution Der Feuerre'ier der der A- und B Ausgabe beilicgt, ist beute besonders lesenswert. Prächtige, teilweise über zirw! Seilen lau fende Bilder non den GIaubciiskuu>?ebuugeu in Bam- berg, Essen und Dortmund Bilder vom siamesischen Ka nia,sbesuch und von der Landshuter Fürslenbochzeit wech seln ob mit Bildartikeln über dos Iitau:scl>e Rational- heiligtum Ostra Brama und die Postkutsche Hal z Kirchen» Dietramszell. Ein Bildbericht „Beim Re-ze.su'.tan Vik tor" schlacht das wohlgclungene Heft ab, a.u rauen T:el- seite ein liebliches Fraucnbildnis als Tiuubi'.d des Som mers Flicht. — um der Revolution willen betreiben, raren Taugakr niemals aus das Bolk, sondern nur Fc'Fen dw Fchatzte staatliche Ordnung gerichtet ist und die ans 'Prinzip Feinde jeder Autorität sind. Man erlebt, wie der Kanz ler immer wieder Röhm Fewarnt hat, immer versucht, die Schäden ohne schwersten Komps zu beseitigen. Wie diese Versuche ober nur dazu Feiührt haben, datz am Ende beschlossen wurde, den Kanzler selbst bei Durchführung des Feplanten Putschs zu verhaften und dann zu de» seitiFcn. Man hört die Stimme des Kanzlers zittern, als er feslstellt. datz er gerade Ernst Röhm, der an ihm zum Per- röter geworden ist, stärkste Beweise der Treue gegeben und ihn jahrelang in unerschütterlicher Kamcrad''civ.ft gedeckt hat. Mit erbarmungsloser Harte aber w.rd dann ausgesprochen, datz es gegenüber dem offenen Hochver rat keine Rücksicht mehr geben konnte. Der Bruch der Treue und der geschworenen Eide, die Fühluiw :ab mit auswärtigen Mächten zeigen klar die ganze Grotze der Tchuld, die die Verräter autgehäust haben. Militä risch knapp, säst nüchtern ist der Bericht über die schwere Tiihne, die diese Verbrechen gesunden hoben. 77 Per sonen, die in den Kreis der irrerschivörung verstricht waren, sind erschauen worden, darunter lu habere TA- Führer. 'Reben General von Schleicher ist auch General von Bredow in diesen verhängnisvollen Kre:s ei' bezogen gewesen, ebenso v on Dett e n uns G r e g o c Ttra s s e r. Tie alle hat das Th ick'al e.eut. D.- Z:v' schenträger zwischen Rohm und i-ch'.e ch r hat dec von Oie Eröffnung des Bolksgerichishofes