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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194406153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19440615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19440615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-06
- Tag 1944-06-15
-
Monat
1944-06
-
Jahr
1944
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1944
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5rener1e sm Kanal Ü-PK. Run gilt es, sich gegen all« Teufel zu behaupten. Im Dorf haben sich dt« Kanadier etngeigelt und schivere Insantertrwassen au» guter Deckung in Anschlag gebracht. Auf Schußweite vom Dorfrand entfernt lag «in« Kompanie, lauter funge Soldaten. An den Bode» gepreßt lauerten st«, jede Regung konnte den Tod bedeuten. Der Feind hatte Scharfschützen. Ungleich war der Kamps. Tiefflieger pflügten den Bode« ringsherum mit Bomben und Bordwaffen, und man durst« nicht einmal nach ihnen schießen, um de« Kanadiern im Dors nicht die eigenen Stellungen >u verraten. Der Befehl batte nicht» andere» verlangt, al» durchzuhalten, bi» sich eigene schwere Waffen »u einem Keuerliberfall aus günstig« Entfernung herangeschoben hatten. , Di« Zeit riß an den Nerven. In der schwülen N-chmtttagZsonne flimmerte der Blick, und die Hand wurde unsicher vor schemenhaste» Zielen. Unabltisftg verspritzte da» Streufeuer an den Erd-ügeln im Buschwerk der dürftigen Deckung. Wie lange noch? Voreilig versuchten sie au» de« Dorf einen Au»sall zu mache«. Di« junge« Grenadiere gaben ibnen «Ine blutige Abfuhr. Di« Stunden schleppten sich. V» ging dem Abend zu, und st« waren nicht mürbe gavordeu. Zum zweiten Mal brache» di« »anabter vor. Die ersten fetzte« sich eben in Riesensorüng«« vom Dorfrand ab — da türm ten sich Qualmwolken über »««'Mauern, dte Vernichtung schlug über »em Fein» zusammen. l » Die Hllnser, die sich im normannischen Dorf um ihr lkbateau scharten, halten die Zeilen und Menschen ohne sonderlich« Ereignisse «berdaizert. Nun war ta» Dors zur Hülste l««r. Di« noch gut bei Fuß waren, halten vor dem Art eg «etstau« genommen. Ander« verbargen sich in den feste« Kellern de» Schlaffe». Nur «in paar Alte blieben in ihm« Hau». Seitab vom Dorfe liegt di« Ferme de« Bagern Barbusse. Vom Schloß au» steht er «» genau, wie eine deutsch« Sanitlit»stell« unter »en Bllumu« KÜR» »Gß« VUWMv» M-NkWck MO. V-« «itzt 4« «-K »nik Do»»erStag, IS. Jun! sstil .N U8 Riesaer Tageblatt Invs;!on uncl lonnageproblem häufig mußte knckiekiingen sm Isukenclen kancl / Okurodill als Aanaxsr l^tos dte Bevölkerung der Iamilie, die geben, und dann Flotttllenches von Mir. Visus LiodsulaudträKsr Führer»» uvtquartter. Ter Führer hat dem einer Schnellboot Flottille, Kavttänlcutnant Frethcrr Gütz bach, al» »oll. Soldaten der deutschen Wehrmacht da» Eichenlaub zum Ritterkreuz tu» Eisernen Kreuze» für di« BcrsenkungSerfolge bei der Bekämpfung der Invasionsflotte verliehen. — Kerner verlieh der Führer am g. Juni da» Eichenlaub zum Ritterkreuz de» Eisernen Kreuze» an Generalmajor Gottfried Weber, Kommandeur einer Luftwafsen-Feld- divifion, als 4Ng. Soldaten der deutschen Wehrmacht, für die' Verhinde rung de» bolschewistischen Durchbruchs südlich Ple»kau im April diese» Fabre» und an Major Karl Henze, Gruppenkommandeur in einem Schlachigeschwader. al» 481. Soldaten der dentschen Wehrmacht da» Eichen, lau» zum Ritterkreuz de» Eiserne» Kreuze». Der am SN. 1. laist al« Sohn eine» Lokomotivführer» in Holzminden an der Weser geborene Major Karl Henze hat sich in.über lllllll. Fcindflügen ou-gezelchne«. (Glückwunschtelegramm deS Führer- an Antorrescu js Berlin. Der Iührer sandte dem rumänischen StaotSführer Marschall Antoncscu zu seinem heutigen Geburtstag ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm. I'iuuisoksr IVskrruLoktdsriolit ss Helsinki. Im westlichen und mittleren/Teil der Karelischen Landenge hat der Ieind seine Angriffe fortgesetzt. In den Abschnitten von Ballelsnu und Kivennapa wurden die feindlichen Angriffe abgewehrt, die schwersten Kämpfe wurden bei Kivennapa in Richtung Siiranmaeki geführt, wo unsere Truppen die den ganzen Tag hindurch unternom menen Angriffe zurückschlugen und dem Feind Verluste von etwa 1000 Mann an Gefallenen zufllgten. Auch west lich von Lempaalaffe wurden feindliche Angriffe abgewehrt. Ein eigener Zug vernichtete eine feindliche 6ll Mann starke Abteilung bis auf den letzten Man». Im Laufe des gestrigen Tages wurden sieben schwere Panzer vernichtet. - Im westlichen Teil der Nunuslandenge griff der Feind nach heftiger Feuervvrbereitung und Einnebelung einen unserer Stützpunkte an. Der Angriff wurde abgewehrt und dem Feind ein Verlust von etwa lvll Mann an Gefallenen zugefllgt. An den anderen Teilen der Nunuslandenge wurden an drei Stellen feindliche Kampftrupps vertrieben und der Versuch einer feindlichen Abteilung, über den Swik zu setzen, vereitelt. Bon den übrigen Teilen der Landfronten nichts Besonderes zu melden. Im westlichen Teil der karelischen Landenge schoß unsere Jagd- und Bodenabwehr gestern elf feindliche Maschinen ab, darunter sieben Sturjbomber, zwei Zerstörer und zwei Jagdflugzeuge. vsutsods Lrisxsxsfau^sus sisssssloüor USA.-Journalist schildert seine Eindrücke in einem Gesangeuenlager ff Stockholm. Ein Assoctated-Preß-Bertreter, der ein amerikanisches Kriegsgefangenenlager für Deutsche im Jn- vasionsgebiet besucht hat, stellte fest, daß die Gefangenen außerordentlich gut ausgerüstet und in guten Uniformen gekleidet seien. Sie stammten zum Teil au» den von den Deutschen besetzten Ländern, seien groß und kräftig gebaut. Der amerikanische Journalist berichtet von einem SSjährigen Hauptn.ann, der fließend englisch sprach und auf vielen Iah» ren Seereise England und die Vereinigten Staaten besucht hatte. Sobald die Sprache auf Hitler kam, habe er begeistert behauptet, Deutschland könne den Krieg nicht ver lieren. Einige Soldaten, so heißt es in dem Bericht weiter, benähmen sich wie Tiere in einem Käfig; sie liefen an den Zäunen entlang und beobachteten alles, was dort an Trans porten und Truppenbewegungen vor sich ginge. LaäosUo wsürsxslts italisvlsodo OtLräsrs Mailand. Wie Stefant erfährt, sind von der in zwischen zurückgetretenen Badoglio-Regierung nach einem amtlichen Kommunique wegen faschistischer Gesinnung 2V Generale, 31 Oberste, 178 höhere Offiziere und 8406 Offiziere niedren Dienstgrades aus der von der Badoglio-Regierung aufgestellten Liste des Heeres gestrichen worden. Die Offiziere hatten sich geweigert, nach dem Verrat vom 8. Septeuiber gegen den deutschen Verbündeten zu kämpfen und dte Waffen den anglo-amerikantschen Truppen auszuliefern. Ein großer Teil dieser aus dem Heer ent lassener Offiziere ist von der antifaschistischen Regierung wegen Gehorsamsverweigerung vor ein Kriegsgericht gestellt worden. ^Q8lo-^.rr»sriIcLQSi' uuä IVsItjuäsuttuu Aus, Nord-Italien. Die sofortige Wiedereröff nung der großen Synagoge in Rom ist, wie in maß- gebenden italienischen Kreisen festgestellt wirb, ein sichtbares Zeichen der Solidarität zwischen den anglo-amerikantschen Mächten und dem Weltsudentum. An der Eröffnung der Synagoge haben zahlreiche englisch« und USA.-Offizter« teilgenommen. Die anglo-amerikantschen BesatzungSbehörben haben durch diese Geste deutlich ihre Zusammenarbeit mit dem Weltjudentum unterstrichen. Für das italienische Volk und für Rom, al» dem Zentrum der katholischen Christen heit bedeutet jedoch — so betont man hier — dte Wieder, eröffnung der Synagoge in Rom eine schwere Beleidigung und ein« Entehrung der geschichtlichen und religiösen Ideal«. bange, al» rr einig« Alt«-«« im Ttesflug über sein««, Grundstück kreisen steht. Zwisch«» Furcht nnt Hoffnung verbringt da« Dorf di« Stunden. Die ärgste Gefahr ist wohl vorbet, den» au» dem eigentlichen Kampfraum sind sie ja heraus. Der Bauer Barbusse wird sich sein Lebtag an diesen schrecklichen Tag erinnern. Unter den Salven englischer Schiffsgeschütze wurde da» Dorf begraben. Dte au» dem Schloßkeller waren unversehrt geblieben. Kein deukscher Soldat war unter den Loten und Verwun- d«t«n — den» keiner war tm Dorf gewesen. E» war nlirdltch der Oft-West-Straß«, bi« der Engländer am Vortage aufgeben mußt«. Am Schutze ter Nacht hatte er darauf seine nächstliegen den Panzer gesammelt. Jung« Grenadiere logen in einer Riegelstellung vor dem ne« gewonnenen Raum und wußten, daß ein Angriff de» Fein de« bevorstand. St« wußten auch, daß eigene Panzer im Anmarsch waren — e» ging nur um da» Durchhaltrn bi» zu einer gewißen Zeit. Lolllkühn waren die »Neuen" und umsichtig zugleich. Eine kleine Gruppe war zur Deckung zweier Pakgeschütze im Buschwerk verborgen, während sich die übrige Einheit in ter nächsten Hügelstellung verschanzt hatte, den Feind auf sich zu lock««. Di« Panzer brachen vor. Sie arg. wähnten nicht», ließen sich durch da» hinhaltende Feuer der Schützen ver leiten. ihr« begleitend« Infanterie in einer vorspringenden Waldzunge »«deckt vorzuiühren. Nun war da» Buschwerk im Rücken der Panzer. E» Ivar an der Zeit, di« Ueberraschung zu wagen. Di« betten Pak. »«schütz« sahen knapp au» d«m Buschwerk, «an, nüchtern nahmen sie die Panzer von hintrn an. Ein Fehlschuß — rin zweiter — Treffers Treffers Fehlschuß — Trcsfer! Minuten toternsten Schweigen» »ergingen, da di« Waffen allein da» Wort hattmi, Dur «tn« Richtschütze wirt »rl«g«ntlich > für drei Wochen in Urlaub g«h«n unt hat da» E. lk. > und l zugleich bekommen — sechs Panzer gingen allein auf seine Rechnung. Li« Feindgruppe hatte -»gedreht, al» sie über die Pan,erdecknng»I»cher ter Grenadiere binweggerollt war unt ienseit» de» Hügel», selbst schon geschwächt, auf Hitz onrollenden deatfcha» V«»er stieß. Dt» SS ratz« bli«b t« deutscher Hand. ' Sobald ich mit meinen blutenden Händen Strauchwerk zertetlte, um Au», schau zu batten, setzte »erschärstcs MG.-Fcuer ein. Einen Moment laug dachte ich an alte mein« Freunde. Ich hielt mich am schlammigen Grabenrand scsi und betete. Zentimeterwetse versuchte tch, mich tm Graben voranzurobben. Doch wurde ich nur noch nasser und fühlte mich noch hungriger. Nach 12 Stunden war der Graben noch immer mein einziger Schutz. Inzwischen hatte ich mein Gesicht tiefer in den Treck gegraben und lag mit nicincm ganzen Körper so flach wie eine abgewetzte Fußmatte. Schließlich stieß ich auf einen Oberstleutnant au» Neuqork. Er war mit mir geflohen. Da fühlte ich mich rin bißchen wohler. Aber der Feind ließ UN» nicht zur Ruhe komme». Wir waren sein« Zielscheiben. Er beantwortete jede unserer Bewegungen m't neuen Feuerstößen. Schließlich verlor ich noch meinen Stahlhelm, mußte ibn aber auf Befehl de» NSA.-Offizier« im Feuer suchen, weshalb ich den Oberstleutnant schließltch haßte wie di« Pest.' Darrow sagt schließltch, er habe sich in der daraussolgenden Nacht au» dem Staube gemacht, da er nun von der Invasion genug batte: »Ich lief allein in einen Wald und verbrachte «ine miserable Nacht mit einem anderen amerikanischen Oberst und einer sehr mitleidig dreinschauenden Kuh im stachligen Gestrüpp.' Noch den ganzen Tag hab« er wandern müssen, um eine Notkommandostcll« zu erreichen, die die Deutschen schließlich auch noch übersielen. »Weitere Wanderungen an drei Meilen langen Hecken folgten, bi» ich endlich den Strand erreichte. Eine» weiß ich beute: Ich werde ewig einen Buckel behalten, so ich meinen Kopf vor deutschen Kugeln einziehen." Von Kriegsberichter Heinz-Johannes Mult Haupt DNB 13. Juni. sPK.j. „Das war mein schön ¬ ster Augenblick in meinem Leben, als ich wieder bei den Deutschen war!" In diesem Bekenntnis, das aus der Tiefe des Herzens kam und einen Blick auf die andere Seite frcigibt, liegt noch die ganze Ireude über das gerettete Dasein wie eine Wiedergeburt. Bon wirksamen Gesten unterstützt, erzählt der vor uns stehende 37jährige Russe Pjotr. M. weiter: , „Aber cs war ein fürchterlicher Augenblick in meinem Leben, als ich durch einen unglücklichen Zufall wieder den GPU.-Organen in die Hände fiel!" Ich bin Tischler und ging mit I-reuden wahrend' der deutschen Verwaltung mei ner Arbeit nach. Ich hatte all die vergangenen Strapazen der Kolchosen und die Greuel der GPU. längst vergessen. Ich durfte in meinem Berus wieder tätig sein. Vom Herbst 1941 bis Irühjahr 1943 schenkte mir die Arbeit das tägliche Brot, während ich daheim außerdem noch zwei Kühe und drei Schweine im Stall hatte. Es ging uns allen im Dorf sehr aut, konnten wir doch endlich wieder frei leben und uns sogar Getreide aufsparcn, bis dann eines Tages die Bolschewisten wieder das Gebiet besetzten. Dem Russen stehen die Tränen in den Augen, als er von dem unglücklichen Zufall seiner Krankheit berichtet, die ihn damals daran hinderte, mit den Deutschen zu ziehen. „Und dann kamen", so erzählte er weiter, „die sowjetischen Truppen wie eine I- uric in das Dorf gehetzt und mach ten Jagd auf Lebensmittel, Bich sowie auf truppendienst taugliche Menschen. Sie haben jeden genommen, bis aus die, die gemetzelt werden sollten oder ein Holzbein tru gen, und von den letzteren gab es nur zwei in unserem Torf. Tann spielten sich grausigste Szenen ab. Er schießungen am laufenden Band. Der Starost (Bürgermei ster) wurde als erster an die Wand gestellt, während man die Iamilie gänzlich ihrer Habe beraubte. Die Iran des Bürgermeisters rannte in ihrem zerrissenen Kleid, das Kind in den verkrampften Armen tragend, weinend und verzweifelt mit bloßen Iüßen auf der Straße umher. Sie bat die Henkersknechte schließlich, auch sie mit ihrem Kind erschießen zu wollen. Ein älterer Dorfetnwohner mit weiß gewordenem Haar wurde schon nach einem Verhör von zwei Minuten erschossen, weil er einen Juden mißhandelt Haber sollte. Man sprach davon, daß auch er ein Verräter an der sowjetischen Sache sei, und in solchen Iällen gab eS kein Pardon. „Mit satanischer Rücksichtslosigkeit", so erzählt der Russe weiter, „durchsuchten schließlich die Milizionäre die Wohnung des Mannes, plünderten sie vor den Augen seiner Iran gänzlich aus, stürzten sich über Ge treide, Speck und Eier und nahmen schließlich auch noch baS Vieh mit. Nur das wenige, was die Iran auf dem Leibe trug, durfte sie behalten. Dann irrte sie ohne die geringste Habe in den Wald. Lis«sv1uui<1»l8»odiSo »tLnäls la Lsparstur Uebertreibung festftellen, daß «ine Riesenhandels- slotte sich ständig in Reparatur befindet und so dem eigentlichen Einsatz entzogen wird. Die Zusammenstellung und Bereitstellung der notwey dlgen JnvasionStonnage konnte also von unseren Gegnern durchaus nicht auS dem Handgelenk geschüttelt werden. Auch hierbei sind die Ieinde ein gefährliches Wag- Laaäolpk Et» Loblied des Churchill-Sprötzlings auf das Bandenwesen ft Genf. Major Ranbolph Churchill, der Sproß des englischen Premierministers, der sich offenbar im Son derauftrag im Hauptquartier des Bandcnhäuptlings Tito aufhält, bemühte sich vor jugoslawischen Pressevertretern, das Bandenunwesen und das Tito-Regime überhaupt als eine Musterorganisation hinzustellen. Der junge Churchill vcrstieg sich dabei zu der Erklärung, man. könne hier „im kleinen das Europa sehen, das geschaffen werden solle". Weng Randolph damit sagen wolle, daß Tito die Miniaturausgabe des Europas zu schassen gedenkt, das der Bolschewismus erträumt, dann dürfe er recht haben, denn das Tito-Regime ist ein getreues Abbild des bolsche wistischen Systems. Und dafür wirbt der Sohn des briti schen Premierministers, des Mannes, der das Empire verspielt und Europa verrät, um dafür die Hilfe der Bol schewisten zu erkaufen. LLauäal Lu fixier )( Vichy. Unter dem Titel „Emporkömmlinge" er öffnet der Lourrier Republicain d'Algier einen Ieldzug gegen die gaullistischen Beamten, bei denen — wie das Blatt feststellt — seit der Ankunft der Anglo-Amerikaner jegliche Hemmung verschwunden sei. „Wir beobachten.mit Unwillen", so heißt es in dem Artikel, „wie sich der persön liche Appetit entfalte". Die Schar der Bedenkenlosen und Emporkömmlinge in Beamtenstellungen vermehrt sich stän dig. Sie können nicht rasch genug ihre eigenen Vorteile sichern, und man ist verblüfft über die Schnelligkeit, mit der sie in die höchsten Stellungen gelangen. Der Skandal in den Zivilbehürden sicht' jedoch nicht vereinzelt da. In den Dienststellen, die den militärischen Behörden unterstehen, gehe es ähnlich zu, schreibt' das Blatt. So sei in Algier die Erbitterung groß über die Zahl der jüdischen Soldaten, dte sich vor kurzem in das Militärlazarett Mallox haben aufnehmen lassen. Dte Aerzte und Leiter deS La. arettcö seien ebenfalls Juden. Während eS schwierig sei, wirklich kranke Sol daten unterzubrtngen, habe eine von den Militärbehörden befohlene Untersuchung ergeben, daß keiner dieser Juden wirklich krank sei, sondern daß sie sich nur vor Abkomman- dierung auS einen gefährliche« Posten brücken wollten. Als verschiedene Mitglieder der Kommunistischen Partei bei den jüdischen Aerzten vorstellig wurden, seien sie ge beten .worden, diese GefälltgkeitsauSnahmen zu ver- schweigen, um einen öffentlichen Skandal zu vermeiden, der dem Antisemitismus in Sllgier neuen Antrieb geben würbe. Entsprechende Anweisungen seien auch an die jüdi sche« Organisationen ergangen, La man um jede» Preis bet Ler Bevölkerung Len Eindruck vermeiden wolle, baß bi« jüdisch«» Goldattn sich ihrer soldatischen Pflicht zu ent ziehen versuchten. „Die überaus hoben Steuern find «in langsamer Ruin für dte, die bisher an dem Schrecken deS Terror- vorbei- aegange» sind. Biele tausend Rubel mutz ei« einfacher Bauer allein in einem Jahr an Steuern bezahlen. Um den Iorderungen LeS Staate- gerecht zu werden, ist schließlich Von den Menschen an der Waterkant und von einigen Ausnahmen abgesehen, sind wir ein Volk der Landratten und damit geneigt, alle Vorgänge aus See mehr neben sächlich zu behandeln. Da wir aber gegen die größten See mächte der Welt im I-clde stehen, wird in allen Phasen des gigantischen Ringens zugleich ein Seekrieg von .unerbitt licher Härte geführt, in dem sich, wie es erst jetzt zu Beginn der feindlichen Invasion sich wieder in besonderem Maße zeigt, unsere leichten Seestrettkräste gegen eine vielfache Uebermacht geradezu bewunderungswürdig schlagen. Tie feindliche Agitation stellt diesen Seekrieg gern so dar. als ob es sich hierbei um belanglose Mückenstiche handle und als ob für die Ieinde die Tonnagefraae schon restlos gelöst sei. ES lohnt sich, dieser feindlichen Agitation einmal rein sachlich aus den Grund zu gehen, zumal die Invasion für sic zugleich ei» außerordentlich schwieriges Tonnagcproblem darstellt. Und trotz Le» MassenschtffbaueS .in den USA., trotz der „K ays e r - S L r g e" ist für dte anglo-amcrikanischen Länder die Tonnagefrage schwieriger denn je. Ein Blick auf die-I-rachtenlagc -er Weltschisfayrt zeigt, daß in allen wichtigen Verschiffungshäfen der Erde ein fühlbarer Tonnagen, angel herrscht. Iür la gernde Rohstoffe und sonstige Frachtgüter ist eine überlange Wartezeit notwendig, bevor der zur Verladung ausrei chende Schiffsraum zur Verfügung gestellt werden kann. Von dieser Verknappung werden sogar kriegswichtige Gü ter betroffen. Iür die Anglo-Amerikaner aber sind mittler weile die Möglichkeiten längst erschöpft, zum Ausgleich neutrale Schiffe zu chartern, denn das Angebot freier neu traler Tonnage ist auf den Weltmeeren mehr als mager geworden. Wir erkennen daraus, daß die großen Erfolge unserer Seckricgführung und die Massenversenkungen feindlichen Schiffsraums von dem Gegyer noch längst nicht überwunden werden konnten. Der Zwang der Anglo-Amerikaner zur amphibischen Kriegführung auf allen Kriegsschauplätzen unter stündiger Bedrohung und ständiger Vernichtung eines Teils seiner Schiffe durch I-eiudeinwirkung bedingt außerdem noch einen hohen natürlichen Verschleiß an Handelötynnage, der den Ieinden schwerste Sorgen bereitet. Die Ueberbelastuug aller analo-amerikanischen Reparaturwerkstätten für Schiffe spricht hier eine deutliche Sprache, und man kann ohne „k; v/sl elnlaöi rum Vekkücktwelciesi" LuzU-odsr LrlszrtzlcorrsspondsLt, äsr dsrstt» aru srstsu Dass von äsr Invasion xsuus Katts n i s eingegangen, weil diese JnvasionStonnage ständig zur Verfügung stehen muß, weil sie ständig ergänzt werben muß. Und wtil sie ebenso ständig einem schweren Ader- laß unterworfen ist, der die Vorausberechnungen der Anglo-Amerikaner, wie eS die SchiffSverluste deS Ieindes in der ersten Invasionswoche bereits aufzcigen, sehr leicht über -en Haufen werfen. Diesem Aderlaß kann sich die JnvasionSflotte nicht mehr entziehen. Unsere leichten Seestreitkräfte und unsere Luft waffe werden ihr so zusetzen, daß auch hierbei die großen Seemächte eine unerwartete Niederlage hinnehmen müssen. st Gens. Hannen Swasfer schreibt tm „Dail» Hcralb'. bie Berichte ber von »er Invasion-front inzwischen belwgekebrten Korrespondenten stünden tm krassen Widerspruch zu den Leiiarttkeln und redaktionelle» Gtellungnahmen ter ZeUunaen, die in ihrem Opttmiouiu« ossensichtllch daraus abgestellt seien, dte Bevölkerung auszuvulvekn. Nehmen wir einmal, sagt Swasfer, aut ber Fülle de« Material» Narrow» Erlebnisbericht an» ter „Dail, Mail'. Narrow, ter sich Liistlanbetruppen angtfchlossen batte und in einem Lastensegler noch Nordsrankrctch ge flogen war, berichtete danach u. a.l „Neber dem Kanal schon wackelt« unser Segler mächtig. Dte Soldaten recht« und link» von mir waren bereit« krank. Ich laut« besitz aus dem Kaugummi, ganz nach Anweisung, schluckte einige Pillen gegen Seekrank, heit, und versuchte, an irgend etwa« Luftige« zu denken. Aber ich konnte nicht. Heber der französischen Küste ging der Zauber von unten lo». Dt« Flak schoft durch unsere Holzwitnde. Al« der Segler da» Schlepp seil loswars, stürzten wir mit einem solchen Ruck, dast e» jedem übel wurde. Große Keuerbälle sausten kreuz and quer durch unseren Legler. Wir kreisten, um zu landen. Ein« pliitzliche Bewegung wars mich zu Boden. Unser Segler ächzte und stdbnte, z « r b a r st schließlich und ich landete in einem Graben. Einen Augenblick lang war ich benommen, erwacht« dann aber durch da» Psetfen der Maschtncngewebrkugeln, dte unaushörltch über meinen Kopf hinwegsegten. Ich stieg tieser in den Graben und »ersank bi» an die Brust in stinkendem, mit Algen bedecktem Wasser. Wir waren in einer stark verteidigten Zone gelandet, mehrere Meilen vom festgelegten Punkt entfernt. Do — ohrenbetäubender Lärm: ein Mörsergeschoß hatte die Trümmer unsere» Segler» weiter zermalmt. Nun setzt« unaufhörliche» Mörser- und MG.-Feuer «in. E« war einfach znm Nerrücktwerden. Ich befand mich — tch gebe e» osfen zu — in einer Panik. Mein einziger Wunsch war: nach Hause zurllckl lyilllig verdreckt lag ich tn dem Graben und sühlte mich hundbmtserabel. LrsoLüttSliiäs ^.ussaxsn siuss Russsu gezwungen, auch noch den einzigen Besitz Kuh, die jetzt 59 09kl Rubel kostet, abzu stehen bie Iamilien vor dem Nichts."
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