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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194409044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19440904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19440904
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-04
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1944
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Mesaer Tageblatt ... ,,nk de« AmtSaerichtS Riesa behördlicherseits Y7. Jahrg. Montag, 4. Sehtember 1944, avenvs ^°207 Ta» Rtelacr Tage» dlatt «rlchelal wo. chentagUch 17LüUhr. Bezugöpieis ü NM monatlich, ohne Zu- itetlgedühr, Poslbe- zug 2,14 NM «injcht. Pvsigrö. «ohne Zu- sirügrdühi;, in der (SclchästhsteUe Wo chenkarte >« ausein» anderjotgendeNum- mern> 5d Nps., Etn- »einowmer ib Nps. ?.8k.LV.»,°;'.S7LL^ »eschistSsteilei Riem, woeihesir. ss. tzrrnrui IM, Draht, anschrift: Tageblatt Sil«Ia.PostsachS!i^r wirokasie Ni-,a «la. Nr. »2 - Postscheck, konio: Dresden I5M. .Bet sernmündl. An- »eigenausgabe keine tz-stuugs.HSrsehleQ ' Vret-Ufte Nr.L knglirck Irsnsclircke^nZttke nörcltick^rsr 1^.1^ / k^rlrisrkärripts irr» Raum vöräliod LLons rurammengevrocnen / k'sillclliolis vuroddruodsvsrsuoks Lvisodsii 8uU uvä LufxskartSSL 1>1 Aus dem Führerhauvtguartter. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nordwestlich Arras wichen unsere Truppen vor hef tigen seindlichen Angriffen einige Kilometer nach Norden aus. Weitere Angriffe der Engländer und Kanadier bra chen nördlich Arras vor unserem Spcrriegel zusammen. Im Raum nördlich Mans sind heftige Kämpfe mit feind liche» Panzerkrästen im Gange. An den Westhäugcu der Ardennen und an der Maas südöstlich Sedan wiesen unsere Truppen zahlreiche feindliche Angriffe ab. Die Verteidiger von Brest zetschlngen auch gestern wieder alle von stärkstem Artillericfcuer, Panzern und Luftftreitkrästen unterstützten Angriffe der Nordamerika ner. Der Feind hatte besonders durch das zusammen gefaßte Abwehrfeuer unserer Marincslak und Heercskiistcn- batterien hohe blutige Verluste. Oertliche Einbrüche im Feftuugsvorfeld wurden im Gegenstoß nach hartem Kampf abgericgelt. Im West- und Mittelabschuitt deb italienischen Front setze» sich unsere Divisionen vom Arno ab. Nachstoßcnde sciudlichc Ausklärungsvcrbäude wurden blutig abgewiesen. Im adriatischen Küstenabschnitt griff der Feind auch gestern mit ucuherangcsührten Kräften unter stärkstem Materialeinsatz an. Unsere Truppen vereitelten in ver lustreiche» Kämpfen die feindlichen Durchbruchsversuche. I» den Süd- und Ostkarpaten scheiterten sowjetische Angriffe. Im Weichsel-Brückenkopf westlich Baranow wnrde gestern wieder heftig gekämpft. Nordöstlich Mar sch an blieben schwächere Angriffe der Bolschewisten er folglos. Zwischen Bug und Narew griffen die Sowjets erneut unter Einsatz massierter Infanterie- und Panzer kräfte sowie starker Schlachtslieqervcrbände an. In schwe re» Kämpfen wurden die feindlichen Durchbruchsversuche unter Abschuß von »5 Panzern durch Gegenangriffe aus gefangen. In Litauen und Estland scheiterten meh rere örtliche Angriffe der Bolschewisten. Schlachtflieger vernichteten ans einem rumänischen Flugplatz erneut 15 abgcstcllte Flugzeuge und beschädigten zahlreiche weitere. Zwei Flugzeughallen und ein Betriebs stofflager wurden zerstört. Feindliche Bomber führten gestern im Schutz der Wol ke» Terrorangrisse gegen Mannheim und Ludwigs ¬ hafen. Feindliche Jagdflieger stießen nach West- und Südwestdcutschland vor und verletzten mehrfach schweize risches Hoheitsgebiet. Msitsrdin ^Vslisn von „V I"-VS8odo88SQ Berichte über die Abwehr vozi höchster Stelle verboten ff Stockholm. Die „V l"-Geschosse kamen wieder in ganzen Wellen nach London und die südenglischcn Bezirke, io meldet die Times und berichtet weiter, daß eine ganze Neide von Häusern in London zerstört und andere schwer beschädigt wurden. Mehrere Häuser, so meldet Manchester Guardian, wurden durch Geschosse englischer Jagdflug zeuge, die hinter herjagten, um sic, wenn möglich, abzuschießcu, beschädigt. , . Dail» Mail meldet, ein „V 1"-Geschoß habe Flug blätter mitgebracht, auf denen Kinder und Frauen ab- aebildet waren, die von den englischen Terrorfliegern ick Hamburg und Köln getötet worben feien. Darunter stelle ein Ausspruch von Churchill, der zu dem Mord an Frauen und Kindern bemerkte: „Es ist ein Experiment, das wir versuchen wollen." — Ein anderes Bild trägt den Aus spruch des Kapitäns Balfour: „Jeder, der Deutsche tötet, ist mein Freund." » . Vor einigen Tagen wurden Vertreter sämtlicher Lon doner Bezirke von dem Leiter der englischen Abwehr, Sir Frcdcric Pile, zur Besichtigung der Äbwehrpnnkte gegen „V 1" eingeladen. Die Flak inszenierte ein ivildes Ge schieße, daß der Himmel, wie der Vertreter von News Ehronielc schrieb, „voll von Granaten" war. Sir Pile bat die Zuschauer, sie möchten doch der Londoner Bevölkerung sagen, daß alles getan werde, um der Gefahr Herr zu wer den. Einen Tag nach diesem Schauschießcn wurden plötz lich, wie News Ehronicle weiter mittcilt, alle Berichte darüber von höchster Stelle gesperrt und alte Zuschauer wurden aufgefordert, unter keinen Umständen von dem, was sie gesehen hatten zu erzählen. Niens. Ter pcwaltia« Gebauöclchndkii in London trisit - wie die „New» slirvnicle berichtet — den britischen Hochadel, dem der prosit« letl de» städ tischen Ssrundbestves geliort, nur znm geringen Teil. Alte Schaden mnsiicn von den Pächtern getragen werden. vis äbv/etickämple an öer ^ertßont / st Berlin. Nm Lanniag lag da» Schwergewicht der Nbwcftrkämpse an der Westsront im sraniösisch belgischen steinet. Nn der Lamme Mon dung schlugen unsere Truppcn beiderseits Nbbcnille von Liiden an- gesepte Nngrifse kanadischer Trnppcn zurück und bauten dann zwischen Authie und Ln » einen Lgerricgcl auf. der erfolglos angegriffen wurde. Al» die Bitten die srgctniidiasigkeit ihrer Bemühungen erkannten, di tickten sie nach Nordost und erhöht«» ihren Druck gegen die belgische Grenze. Unter fortgesetzten Luftangriffen entlang der Hanvtstrahr und unter ständigen Panzcrstösien gewannen sie Boden »ach Osten, wobei bel gische, durch Massenavwurs non Maschinengewehren, Gewehren und Muni tion bewaffnete Terroristen auch die Ncbcnstrahen für dir vorfuhlendcn Panzerspitzen ätsnetcn. Gleichzeitig entwickelte der Gegner starke NkUoitat gegen das Ltadtdreteck B a l c n c i c n II c s — M o n s — M a u b c u g c. Einen Panzcrtcil trieb er nach Nordosten nach Belgien hinein und eine» zweiten die Lamörc nuswart» vor. Erbitterte »sämpie gegen de» langsam Raum gewinnende» Feind sind an den zahlreichen jiaiialcii zwischen Dand re und Lamörc im Gange. Nuch hier leisten nuscre Truppe», bald in kleineren, selbständig operierenden Gruppen and Ltlitzpiinklcn, bald in breiten -verriegel» hartnäckige» Widerstand, während der Gegner durch schmcrpnnktarlig eingesetzte Bomberverbände die Sperren auszu brechen und den Ausbau neuer Bericidignngsliinen zu verhindern sucht. Der weiter südlich im tltauni nördlich E I> a r I c u iIlc uorgedrungene feindliche Keil soll in erster Linie den Angriff im UV'obclgischcn Nanin vor Gcgciiangrisfcn von Lüde» her sichern, Zn diesem 'Abschnitt setzten sich unsere Truppen schrittweise ab und schlugen den nachdrangenden Feind hier ebenso w c an dem breiten, tüdlich Lcäan an der Maa» entlang aus gebauten Lperrtcgcl blutig ob. Zm Einbrucheraum an der Maa» zöge» die Nordamerikaner wettere strästc heran »nd fühlte» gegen da» Loibrin- ger Becken vor. Bet L o n g w n, bei P o n t a M u t s v n und bei Toul kam es zu einer Neihc erbitterter, noch anhaltender .stampfe. Zn der Bretagne erneuerten die Nordamerikaner mit 4 Divtsioiien nach vorausgegangenen heftigen Bombardierungen ihren Ansturm auf B r c st. Der Hanptdruck lag an der Westseite des FcstungSgcbiktcd. Hier wurde der Gegner unter sehr schweren Berlnstcn abgeschlagen. 'Bor dem Abschnitt einer einzigen Panzers,igcrkompanic blieben über INN gefallene Amerikaner liegen, was einen Masistab für die schweren blutigen Berluste de« Gegner» gibt. Zni Laufe de» Tages verlegte der Feind seinen Schwer punkt vorübergehend an den nördliche» Abschnitt. Aber auch hier blieb ihm der Erfolg versagt. Einige kleinere Einbrüche wurden in cnergischen Gcgcnaiigriffen wieder bcsctiigt oder angewiesen. Leittier sind pauscnlo» Luftangriffe im Gange. Zn Lüdsranlrcich gingen die Bewegungen unserer Truppen plan- niäsiig weiter. Die am Westrand des Zura vorstofzendcn Nordamerikaner waren auf unsere energischrn Gcgcnschlagc offenbar nicht vorbereitet, denn die nordöstlich Ehatillon gegen die Ostslanke unserer Truppen vorstostcn den .strüste wurden überraschend gefah« und völlig zersprengt. Auch die Bcrsuchc französischer Terroristen, die deuischen Nachhuten zu bedrängen, scheiterten in Mincnscldern und Gcgcnangrissen. «nnlsnö suk gekäkrlimer kakn / Wie man aus Regierungstreuen hört, hat die finnische Regierung auf englischen und amerikanischen Druck hi» be schlossen, im Interesse der Sowjetunion die Beziehungen zu Deutschland abzubrcchen und die von der Sowjetunion ge stellten Bedingungen onzunehmcn. Nähere Einzelheiten über die Bedingungen sind noch nicht bekannt. * Noch immer hat sich der Ausbruch ans der kämpfenden Front gegen den Bolschewismus als verhängnisvoll erwiesen. Hunger, Chaos und Verderben sind stets die un ausbleiblichen Folgen einer Kapitulation vor Moskau gewesen Auch Rumänien, das jüngste Beispiel dieser Katastrophen Politik, wird seinen Kniesall vor dem Kreml schließlich mil dem Ende seiner nationalen Selbständigkeit bezahlen müssen Man hätte meinen müssen, daß dieses jüngste drastische Bei spiel auf Finnland hätte abschreckend wirken müssen. Aber die Verblendung der sogenannten demokratischen Politiker läßt sie einfach die Gefahr aus dem Osten nicht erkennen. Wie soll man es sich sonst erklären, daß ein Land wie Finnland, das das bolschewistische Joch in der Vergangenheit schon schwer zu spüren bekommen hat, das selbst mit ansehen mußte, wie seine südlichen Nachbarstaaten im Baltikum dem bolschewistischen Mordterror anheimsielen daß Finnland dem Beispiel der Polen, Italiener, Bulgaren und Rumänen folgen und sich den Forderungen Stalins beugen würde. Gewiß mögen London und Washington ihren stärksten Druck auf die Regierung in Helsinki ausgeübt haben. Angesichts der drohenden Gefahr aus dem Osten aber ist es unverständlich, daß finnische Poli tiker ihr freiheitliebendes Land dem Sowsetimperialismus preisgegeben haben. Es/ bleibt abzuwarten, ob die finnischen Soldaten unter ihrem Marschall Mannerheim sich dem Unter werfungsbeschluß ihrer Regierung beugen werden. Jedenfalls muß Finnland damit rechnen, daß die deutsche Kriegführung alle Gegenmaßnahmen treffen wird, die im Interesse der aus finnischem Gebiet stehenden deutschen Truppeneinheiten er forderlich sind Eine Ueberraschung bildet die jüngste Entwick- lung tn Finnland ja nicht, denn die unter dem Einfluß der NsWMNvWM WM« WWW tzWil- WW»;' holt den Versuch unternommen, thr Lanv in vas Lager ver Feinde hlnüberzuziehcn. Mit dieser Tatsache ist von deutscher Seite gerechnet worden und dementsprechend alles geschehen, was im deutschen Interesse vorzubereiten war. Moskaus Vorbedingungen für Finnland js Berlin. Ueber die Bedingungen, die die Sowjet union der finnischen Regierung gestellt hat, wird jetzt be kannt, daß Moskau von Finnland als Vorbedingung zur Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen gefor dert hat, die Beziehungen zu Deutschland abzubrcchen und die deutsche Wehrmacht aufzufordern, bis zum 15. Sep tember Norbsinnland zu räumen. Erst wenn Finnland durch Erfüllung dieser Vorbedingungen feines Schutzes beraubt ist, will man in Moskau eine Abordnung der fin nischen Regierung zur Ucbergabe der Waffenstillstands bedingungen empfangen. , ' Lr8t Sodllap8, äallu 3okü88S Bolschewisten ermordeten 582 entwaffnete rumänische Soldaten Das 8. rumänische Grenzschutzregiment tn Grumesest hatte von der neuen rumänischen Verräterregierung den Befehl er- halten, vor den Sowjets die Waffen zu strecken und sie als Bundesgenossen zu betrachten. Das 2. Bataillon des Regt- ments in Stärke von 606 Mann, zu denen auch der Soldat Vrencianeu Wassili gehörte, ergab sich daraufhin den vor rückenden Bolschewisten. Mit Händeschütteln und Schnaps wurde die große Verbrüderung gefeiert. Dann erhielt das Ba- taillon den Befehl, auf der Straße nach Cracoane neben der weiter vorrückenden sowjetischen Abteilung zu marschieren. Mitten in dem Orte Cracoane schossen die Bolschewisten Plötz» lich aus die entwaffneten Rumänen. Innerhalb kurzer Zeit verbluteten 582 rumänische Soldaten; nur 18 Mann konnten sich in die Häuser retten. Von der Bluttat der Bolschewisten hätte niemand ersah- ren, wenn eS nicht einem der 18 Ueberlebenden, dem Soldaten Vrencianeu Was^li^ gelange« wär«, sich »ach den Xsus RittsrkrouLtrLssr )k Führcrbauptquarttcr. Der KSHr-r perlte» st-s RUtrr» kr-u, «fernen «reu,e, an: Oberst d. R. Herwann B » ck«l, Komma», deur eines bayrischen Grenadier-Regiment-; Hauptmann Kurt Schäfer, BakaUU>n»führ«r in einem maintränkilchen Paa„r«rena»ier-R-«i.: Lenk- nant o. R. Alfred Henn, Zugführer in einem sächsischen Grenadier-Rgt: ss-Sturmbannführer Rudol, Enseling, Abteilung,.«kommandeur in »er »-Panzerdivision »Da« Reich"; ss Hanpkfknrmführer Hein, Werner, Bataillonlführer in der si-Panzerdivision „Das Reich": si-Obersturinsührer Fran, »rahmana. «ompauiechej t» ^.Po-e«rdwi,wn ^da» Der fjekbittermin Das Jahr 1614 ist in das letzte Drittel seines Ablau. fes eingetretcn. Wir schreiben bereits Leptember, dessen letztes Viertel uns kalendermäßig den Herbst bringt. Ter Herbst aber ist, nach (shurchills ahnungsvollen Worten, ein Entscheidungstermin dieses Krieges. Man braucht nach bisherigen Erfahrgunen Prophezeiungen dieses Kriegs spielers nicht allzu ernst zu nehmen. In diesem Fall verbirgt sich hinter seinem Wort aber etwas mehr als eine agitatorische Phrase, hinter ihm steht — nach Morrison — das Wissen von „furchtbaren Dingen. - Es kann nicht uusere Sache sein, festitellcn zu wollen, welch „furchtbare Tinge" schwer auf der Feindseite lasten. Für uns-genügt es, zu wissen, dan unsere Gegner von der ^erminangst befallen sind, nachdem sie errechnet haben, dan ihre zahlenmäßige Ueberlegcnheit an Menschen und Material nur so lange ein gewichtiger Faktor für die Kriegsentscheidung darstellt, so lange eben nur die Zahl und nicht die Art der Kampfmittel und der Kampsmetkwdcn gleichwertig sind. Wir wissen aber aus berufenem Munde und unseren Feinden ist das auch nicht verborgen geblie ben —, daß sich gerade auf diesem Gebiete Wandlungen vollziehen, die dem Krieg und vor allem der Kriegstechnik ein völlig neues Gesicht geben werden. Nach Dr. Goebbels handelt es sich „bei unserer kommenden Angrisfstechnik nicht um die Weiterentwicklung eines alten, sondern um neue Verfahren". . Wir stehen zur Zeit in einer krisenhaften Entwicklung der Kampffronten, die von unseren Feinden — besser von der feindlichen Agitation — so dargestellt wird, als seien wir dem Generalsturm unserer Feinde nicht mehr gewach sen. Wesentlich zurückhaltender in der Beurteilung der augenblicklichen militärischen Lage aber sind die Militäri schen Sachverständigen und Kommentatoren aus der Feind seite, die immer wieder davor warnen, aus dem äugen- blicklichen Frontenstand zu weitgehende Schlußfolgerungen ^Ausschlaggebend für uns und also für den Kriegs- ausgang ist die Kriegsmoral des deutschen Volkes. Keiner- von uns steht den Ereignissen an den Fronten und auf politischem Gebiet gleichgültig gegenüber, weil wir wissen, daß der Feind ein Wettrennen mit der Zeit gestartet hat, bas von unseren Soldaten das Höchste an kämpferischer Leistung fordert. Denken wir zum Beispiel an unsere Italienkämpfer, die zum Teil seit Sizilien in ununter brochenem schwerem Ringen gegen den nach Norden drückenden Gegner stehen. Auch unsere Divisionen im Osten haben Uebcrmenschliches geleistet, um nicht von dem Masienansturm der bolschewistischen Horden erdrückt zu werden. Von unseren Soldaten im Westen aber wissen wir, daß sie den anglo-amerikanischen Invasionsarmeen nun seil drei Monaten verbissenen Widerstand entgegen fetzen und sie zum außerplanmäßigen Einsatz immer neuer Divisionen zwingen, weil die feindlichen Verluste über durchschnittlich hoch sind. In der gleichen Zeit ist von der Heimat ein Höchstmaß von physischer Leistung und seelischer Kraft gefordert wor den, weil der Kampf an der Front und die Arbeit in der Heimat zusammen die Widerstandskraft des deutschen Vol kes ausmachen und im Willensfeuer von Kampf und Arbeit der deutsche Tieg geschmiedet wird. Es liegt keinerlei .Grund vor, am deutschen Sieg zu zweifeln. Dafür sind uns gerade die Ereignisse an den Fronten und die Er scheinungen auf der Feindseite die sichersten Garanten, liniere Feinde haben falsch kalkuliert, als sie im vorigen Jahr die politische Gleichung aufstellten 1918—1948. Sie glaubten noch nicht an die grundsätzliche Wandlung des deutschen Volkes und rechneten wie 1918 mit unserem moralischen Zusammenbruch. Die bittere Enttäuschung, die sic im vorigen Fahre auf diesem Gebiet erlebten und die sich mit dem 20. Fuli dieses Jahres weiter vertiefte, zwang sie zu jenem militärischen Generalsturm auf Europa, ivie wir ihn zur Zeit in seiner stärksten Entfaltung erleben. Dieser Generalsturm unserer Feinde hatte in Ost, West und Süd nur das eine Ziel: die Vernichtung der deutschen Armeen. Sic ist ihnen weder hier noch dort gelungen. Tie Raumgewinne sind Scheinerfolge, die dre militärische Gesamtlage nicht beeinflussen, solange die deutsche Kampf kraft und die deutsche Kriegsmoral auf gleicher Höhe bleibt. Kein Anzeichen aber liegt vor, daß sich daran in nega tivem Sinne etwas geändert hätte. Im Gegenteil: Mit der Verwirklichung des totalen Krieges ist unsere Kampf kraft — zum Entsetzen unserer Feinde — in steilem An stieg, und die Höhe unserer Kriegsmoral kann nicht besser gekennzeichnet werden als durch den Zuwachs nicht nur der gesetzlichen, sondern vor allem auch der freiwilligen Arbeitskräfte in Stadt und Land. Das sind zunächst die äußeren Erscheinungen der Hal tung des deutschen Volkes, das bereit ist, sein Letztes für i'nsern Sieg und damit für unsere Zukunft zu geben. Hinzu tritt jene Umwandlung unserer .Kriegstechnik, von der Dr. Goebbels sagt, „daß damit zuerst einmal die ge fährlichsten Wakfen unserer Gegner, die ihre technische und materielle Ueberlcgenheit ansmachen, nach und nach zu wesentlichen Teilen unschädlich gemacht werden und sich dann im Zuge dieser Entwicklung auch ein Einsatz neuer Waffen offensiven Charakters auf allen Gebieten durch führen läßt". Das ist die Entwicklung, die unsere Feinde fürchten, vor der sie trotz ihrer zahlen- und materialmäßigcn Ueber lcgenheit bangen. Diese Furcht entwickelte bei ihnen eine Derminangst, die ihre jetzigen militärischen Anstrengungen auf allen Fronten ohne Rücksicht auf Blut- und Material verluste auslöste. Während ihr« Presse „Sieg" meldet, dämpfte dieser Tage ein USA.-Kommentator im Londoner Rundfunk diese Stimmungsmache mit der Feststellung: „Der Hauptkampf liegt noch vor uns." Damit sprach er aus, was der Wahrheit näher kommt und was sich mit dem Wort Churchills von dem kritischen Herbsttermin deckt. Und der Herbst ist im Anzug.
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