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Donnerstag, 17. Hedrnar 1V16 8 Letoziqer Taaeblatt Nr. 8ö. Morgen-Ausgabe. Sette I SV 000 Albanier im Anmarsch gegen Balona (r.) Budapest, 1«. Februar. (Slg. Deuhtdericht.) «»er Konstantinopeler «A Dllag'-MelLong zufolge derichlet «la türkisch« Blatt, bah antzer de» gegea Baloaa operierenden österreichisch- ungarisch«« »ad bulgarisch«« Streitkräften noch eine stark«, hervor ragend aatgerüpete «Itzuulfch« Ar»««, di« ungefähr S0 000 Mann zähl«, auf de« West« »ach Balona fei. «vtd. Bern, 16. Februar. (Drahtbertcht.) «Lorriere della Sera" meldet aus Rom: Aliotlt, der italienische Gesandte in Dorazzo, ist nach Boni zurückgekehrk, wo er eine lange Unterredung mit Sonnino hatte. vtd. Berlin, 16. Februar. (Drahtderickt.) Die .Deutsche Tages- ztg." läßt sich aus Genf melden, die Lage Albaniens erscheine französischen Militärs tragisch- General Zekow beweis« skralegi- jches Hochtalent, weil er die Besetzung von Berat. Fieri und Elbassan gcheimhalte. Falls Fieri sich wirklich in bulgarischen Händen befinde, mühten sich bl« Truppen in Mtttelaldanien dem Sieger unterm oder nach Italien «tngeschifft werden. Entschädigungen der Entente für die griechischen Verluste in Saloniki rvtb. Athen, 16. Februar. (Drahtbericht.) Die Zeitungen melden, dah nach einem zwischen Griechenland und den Alliierten zustande genommenen Abkommen diese nach Beendigung des Feldzuges Entschädigungen für die grie chischen, von den Kaufleuten und Privaten gelegentlich der Be- fchiehung von Saloniki erlittenen Verluste zahlen werden. Die griechische Regierung werde in Athen eine Liste darüber elnreichen. Der König hat alle Offiziere und Mitglieder der italie nischen Mission in Abschiedsaudienz empfangen, die unverzüglich nach Italien heimkehren werden. Spanische Vermittlung Zwischen Oesterreich-Ungarn und Nikita bt. Haag, 16. Februar. (Drahtbcricht.) Das spanische Aus wärtige Amt veröffentlicht eine Note über die Kapitulation Montenegros. Danach fragte am 4. Februar der spanische Botschafter in Wien auf Wunsch der österreichisch - ungarischen Regierung telegraphisch in Madrid an, ob König Alfons die Verbindung mit den m o n t e n e g r i n i s ch c n M i n i st e r n, denen augenblicklich die Führung ihres Landes obliege, und mit König Nikita vermitteln wolle. In Wien wünschte man auch, dciß König Nikita eine Erklärung der montenegrinischen Minister zugestellt würde, wonach sie mit Nikitas Einverständnis die Uebergabe vornahmen, außerdem ein Gesuch iener montenegri nischen Älinister, die diese Uebergabe unterzeichneten, worin sie den König um Ermächtigung zum Friedensschluh ersuchten. Der spanische Minister des Aeuhern Villanu- eva erklärte sich bereit, meinte aber, da König Nikita Frankreichs Gastfreiheit genieße, fei die Vermittlung der französischen Negierung notwendig. Baron Burian erklärte sich damit einverstanden, worauf die Dokumente dem französi schen Ministerium übermittelt wurden. Bevorstehende Vereinigung der Verbündeten in Albanien fr.) Wien, 16. Februar. (Eigener Draktbericbt.) Das «Neue Wiener Journal" meldet aus Sofia: Die bulgarische Armee, die Elbasson besetzte und jetzt weitermarschiert, wird von General Todorow geführt. ' Die östrrretchif ch» ungarischen Truppen sind nur zwei Tagemärsche von den Bulgaren entfernt. Ihrer Vereinigung steht kaum mehr etwas im Wege. Die Rischer Speisekarte ntb. Berlin, 16. Februar. Wie wir von zuständiger Stelle er fahren, haben die behördlichen Feststellungen bestätigt, daß der famose Korrespondent der «Daily Mail', der an der Monarchen-Zusammenkunft in Nisch teilgenommen haben wollte, nicht existiert hat und der ganze Bericht auf Schwindel auigebaut ist. (Wie erinnerlich sein dürste, erstreckte sich der Bericht ^er „Daily Mail ' sogar auf die Mitteilung der Speisenfolge bei der Galalasel im Rischer Schloss«. D. S.) England als mißliebiger Käufer auf dem rumänischen Markte (lt.) Wien, 16. Februar. (Eig. Drahtbericht.) Die .Wiener Allgemeine Zeitung" meldet aus Bukarest: Die Getreideankäufe Englands, die gegen jede Erwartung nicht bar bezahlt wurden, haben in den Kreisen der rumäni schen Großgrundbesitzer starke Mißstimmung hervorgerufen, der im «Adeverul" lebhafter Ausdruck gegeben wird. Auch die rumänische Negierung scheint über das Vorgehen Englands ver stimmt zu sein. Es verlautet, daß künftig Getreideverkäufe an England nicht mehr erfolgen werden. Russischer Generalstabsbertcht xvrb. Petersburg, 16. Februar. (Drahibericht.) Amtlicher Kriegsbericht vom Dienstag. Westfront: Deutsche Flieger erschienen über dem Abschnitt von Riga. Der Kampf nimmt im ganzen Abschnitt an Lebhaftigkeit zu. Im Anschnitt von Dünavurg dauert der heftige Kampf um den Minentrichter bei Illurt an: wir besetzten den Trichter. Zwischen dem MeddunSec und dem Demmen-See besetzten unsere Truppen ein Waldstück südwestlich Rugenischki. Zu der Prypec-Gegend griffen unsere Don kosaken bei Iezierce (23 km nordwestlich Rasalowna) den öster reichischen Posten an und ve -nichteten ihn. Am Oberlauf der Strypa beunruhigten zahlreiche Patrouillen von uns die ganze Nacht den Feind. Das durch Patrouillen begonnene Feuer an einem Teil der Stellung in dieser Gegend dauerte den ganzen Tag an. An der mittleren Strypa schoß unsere Artillerie gegen feindliche Flugzeuge. Ein Flugzeug wurde getroffen und fiel in den feindlichen Linien nieder. Kaukasus: Bei unserer Offensive in der Gegend von Lrze- rum nahmen wir nach Artillerievorbereitung noch ein Fort der Festung im Stürm, erbeuteten 20 Geschütze und Munition und machten Ge fangene. Amtlicher Mittwochbericht vom Kaukasus: Auher den beiden kürzlich besetzten Forts von Erzerum eroberten am Abend des 15. Februar unsere Truppen noch sieden Forts. In unseren Händen befinden sich die Forts: Karaginbck, Tasta, Tschobandele, Ta- sanghez, Uzunakhmcn-Karakol, Ilznnakhmen Nr. 1, Kaburga, Ortaiuk und Ortaiuk-Illiavessi. Tätigkeit österreichischer Flieger in Beßarabien (r.) Budapest, 16. Februar. (Eig. Drahtbericht.) .Az Est' meldet aus Czernowitz: Unsere Flieger haben mehrere Aus- kiärungSfl üge unternommen und erfolgreich auf die beßarabische Stadt Lhotin Bomben abgeworfen. Nußlarrdfeirrdliche Stimmung in Japan (r.) Hamburg, 16. Februar. (Eigener Drahtbertcht.) Aus Kopenhagen wird dem «Hamb. Fremdenblatt' berichtet: Pe tersburger Blätter melden aus Tokio, daß in der Zweiten japanischen Kammer eine «sehr russenfeindliche Stimmung herrschte. Die Negierung wurde aufgefordert, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen wegen der russischen Verfü gung über Beschränkung der Fifcherelerlaubnis in den ostasiatifchen Gewässern und die Beschrän kung der japanischen Produkte, die in Rußland einge- führt werden können, wodurch die japanischen Interessen schwer geschädigt werden. Die in Japan aufgelegte russische An leihe von 50 Millionen Jen ist vom Publikum voll st än- dig unbeachtet gelassen worden. Der Gesamtbetrag der An leihe ist von japanischen Banken und Versicherungsgesellschaften gezeichnet worden. Neue russische Steuerpläne (-.) Hamburg, 16. Februar. (Eig. Drahtber.) Aus Ko penhagen wird dem «Hamb. Fremdenblatt" berichtet: Unter Vorsitz des russischen Finanzmintsters hat eine Beratung der Vertreter verschiedener Ministerien sowie von Handel, Industrie und anderen Verbänden über die neuen russischen Steuerpläne stattgefunden. Der NelchZrat wird sich in seiner ersten Sitzung am 22. Februar mit der Einkommen steuervorlage befassen. Es werden heftige Debatten er wartet, da die Rechte mit allen Mitteln die Vorlage zu bekämpfen gedenkt. König Friedrich August in Lodz K. AI. Dresden, 16. Februar. (Drahtbertcht.) .König Friedrich August traf am 15. Februar nach längerer Eisen bahnfahrt in Lodz ein. Unterwegs verlieh Sc. Majestät in Lukow und Nowominsk aus kurze Zeit den Zug, um die aus den Bahnhöfen ausgestellten sächsischen Eisenbahnbeamrcn zu be grüßen nnd sich nach ihrem Befinden und persönlichen Verhält nissen zu erkundigen. In Lodz fand Empfang -nrch den General- aouvernear aus dem Bahnhof statt, worauf Ä«. Majestät verschie dene Einrichtung«?., wir Soldatenhelm and Telearaptzemnrtt, de- sichtigte nnd ßch «tue größere Anzahl ftlckstfcher Efseudab»beamt«» sowie Iusttzdeamken und Mannschaften sächsischer EftnnttnngehZ- rigkeik varsiesien ließ. Letzte IrihtmlMen Eine schNVeizerische Liebesgabe von neu« Millionen wld. Bern, 16. Februar. (Vrahkdericht.) Unter d«r Ueberschrist «Eine LlebeSgab« von SMillivnen' beleuchtet der .Bund' die finanziellen Folgen der Portofrei-«» für die Schweiz. Er führt avS: Der LazauSfall infolge der massenhaften portofreien Sen dungen der fremden Kriegsgefangenen und Inter- nierten sowie der Pakeidurchfuhr, der Postanweisungen und der Briefpostdurchfuhr belief sich »usammrn aus 9 M lll.men Franken. Ohne vnS denen besonders zu rühmen, darf doch an Aakb dieser Zahlen darauf yingewiesen werden, bah die kleine Schweiz, abgesehen von den übrigen philanthropischen Leistungen und Bestrebungen zur Linderung der Kriegsleiden einzig auf postalischem Gebiet «In Opfer von rund 9 Millionen Franken, also säst von .3 Franken -uf den Kopf der Bevölkerung, gebracht hat »nd im laufenden Jahre infolge der natürlichen Zunahme der KrieqSzefangenenpost voraussichtlich c'n noch größeres bringen wird. Nrdefewzuy Harrisons gegen Mlson (r.) Rotterdam, 16. Februar. (Eigener Drahtbericht.) Aus New Pi o r k wird gemeldet, daß die Gegnerschaft gegen die Vergrößerung des Heeres und der Flotte im Kongreß die Halste aller Senatoren umfaßt. Die Mehrheit der Gegner setzt sich aus den eigenen Parteigängern Wilsons, den Demokraten, zusammm, während die Republikaner säst geschlossen f-r die Rüsiuvgsvorlag« einkreien. - Der gewesene Kriegsminister Garrison bat eine Vorkragsreise durch die Vereinigten Staaten Hennen, um gegen Wilson zu agitieren. Politische Nachrichten Aus der Ersten Kammer Die Sitzung der ErskenKammer zeichnete sich heute durch eine sehr lange Tagesordnung und einen Besuch der Damen tribüne bis auf den letzten Platz aus. Auch das Herrenhaus wird jetzt häufig von höheren Schülerinnen besucht, die sich dort augenscheinlich mit den Formen des sächsischen Parlamenta rismus vertraut machen oder wohl mehr staatswissenschaftlich etwas profitieren wollen. Man kann cs nicht wissen, wie man solche Kenntnis einmal verwerten kann, wenn etwa einst das Frauenstimmrecht zur Wirklichkeit geworden ist. Bis dahin ist zwar voraussichtlich noch gute Meile, ober auch ohne ein der artiges Recht kann man es nur begrüßen, wenn möglichst weite Kreise sich eine Vorstellung davon zu verschaffen suchen, wie parlamentarisch gearbeitet wird nnd Gesetze zustande kommen. Die Gelegenheit hierzu war heule allerdings wenig verlockend. Es handelte sich im allgemeinen um trockenes Rechnungswerk: Bahnhofsumbauten, Gleisverlegungen und andere schöne Dinge, die nicht gerade zur Lösung großer politischer Probleme und zur politischen Erleuchtung harmloser Mädchengemüker geeignet sind. Sämtliche 14 Punkte der Tagesordnung wurden ohne weitere Erörterung nach den Vorschlägen der Berichterstatter erledigt, augenscheinlich zur Enttäuschung der höheren Töchter, die wohl lieber gesehen hätten, wenn die Geister auch einmal aufeinander platzten, was im sächsischen Herrenhaus allerdings sich nie er eignen kann. Nach Schluß der heutigen Sitzung fand noch eine vertrauliche statt. Die Brennholzfraftc in der Deputation - Die Finanzdeputation ä der Zweiten Kammer hät über Kapitel 1 des Staatshaushalts (Forsten) Bericht erstattet. Hiernach hak sich die Kgl. EkaakSregierung zu der Behauptung eines Abgeordneten, dah das fiskalische Brennholz fehl teurer verkauft werde, als in Friedenszeiten, dahin geäuherl, dah die Oberforstmeistereien beS Landes bereits im Vorjahre durch Verordnungen angewiesen worden seien, die Not um Brennholz durch besondere Mahnahmen zu mildern. So können sie an bedürftige Angehörige von Kriegsteilnehmern, wie an all« Notleidenden, insbesondere auch an Arbeitslose im Falle besonderer, nach Befinden durch ortSpoll- zeiliche Bescheinigung nachzuweisende Bedürftigkeit Brennholz, und zwar in der Hauptsache Knüppel, Reisig, Aeste und Stöcke aus freier Hand abgeben, auch gegen Ueberweisung größerer Mengen an Gemein den oder Wohlfahrtsausschüsse, die die Verkeilung der Hölzer an die Bedürftigen besorgen. Auch ist gestattet, die Preise für Holz, wo ein Bedürfnis vorliegt, um 20 bis höchstens 50 Prozent zu ermäßigen. Weiter ist die Abgabe von ,Reisig ohne Lohn" und von Stöckehvlz zum Selbstroden zu niedrigeren Preisen oder nach Befinden auch unentgelt lich jederzeit gestattet. Reisigholzzsichen können bis auf weiteres in großer Anzahl an Bedürftige gegen Geld oder auch unentgeltlich abge geben werden. Weiter ist verfügt worden, dah neben dem Verkauf oder der Verteilung von Brennholz anch die Abgabe aus freier Hand in größerem Maßstabe ohne Nachlaß von den üblichen Preisen an Besferbemitkelke erfolgen darf. * Interpellation in der Zweiten Kammer. Die Abgeordneten Dr. Böhme (Kons.) und Genossen haben in der Zweiten Kammer folgende Interpellation eingebracht: Was gedenkt die König!. Staats»rgierung zu tun, um der in der Auslegung der .Nordd. Allg. Zlg." vom 13. Februar 1916 zutage getretene Auffassung des Herrn Reichskanzlers gegenüber, dah nur der Reichstag be.echtigl, zu Fragen der auswärtigen Politik Stellung zu nehmen, die Rechte des Bundesrats und der sächsischen bundesstaatlichen Volksvertretung zu wahren? Parlamentarischer Abend beim Präsidenten der Zweiten Kammer. Der Präsident der Zweiten Ständckammer, D r. Vogel, hatte für gestern zu einem parlamentarischen Abend Einladungen in das Ständehaus ergehen lassen. Unter den etwa 300 Erschienenen bemerkten wir u. a. die Staaksmlnister Dr. Beck, Graf Vitzthum von Eckstädt, von Seydewitz und Dr. Nagel, ferner den preußischen, den bayrischen und den österreichisch-ungarischen Gesandten, zahlreiche Mitglieder der Zweiten und Listen Ständckammer, Vertreter von Handel und Industrie, Kunst, Wissenschaft und Presse. Das Abend essen wurde an kleinen Tischen eingenommen. Die Teilnehmer der ge selligen Veranstaltung blieben dann noch längere Zeit in angeregtem Gedankenaustausch in den Wandelqängen der Kammern vereint. * * * Ausreichende Kaffeebestände in Deutschland. Wie W. T. B. hört, hat die im Januar dieses Jahres durch den Reichskanzler angeordnelc Bestandsaufnahme der deutschen .Kaffeevorräte ergeben, daß für absehbare Zeit ausreichende Bestände zur Befriedigung des deutschen Konsums vorhanden sind. * Zentralviehhandelsoerbände. Der «prruh. Slaa'sanzetgec' ver öffentlicht eine Minifierialverorünung, wodurch für Preußen Prooinztal- und Be.sirksverbände zur Regelung der Beschaffung, des Ab satzes und der Preise von lebendem Bl eh zu einem rechts fähigen Gesamtverbande gebildet werdrn. Gleichzeitig wird die Satzung dieses Zentralviehhandelsverdandes veröffentlicht. Auf der gleichen Rechtsgrundlage gebildete ViehhandelSverbänü« deutscher Bun desstaaten können in den Gesamtv;rband '.usgeuommen werden. * Budapests Patenaeschenk fSr Verdauen. Dqr Budapester Magistrat beschloß, der städtischen Generalversammlung den An trag zu unterbreiten, zum Beweis der Bündnistreue 50 000 Kro nen zum Wiederaufbau der ost preußischen Stadt Verdauen zu votieren und den Betrag der Landes-Kriegs- fürforgekommisston mit dem Ersuchen zu übermitteln, die weitere Sammlung zu veranlassen. * Peter Earp wurde nack seiner Rückkehr in die rumänische Hauptstadt vom König in mehrstündiger Audienz empfangen. Die Denraffrrnttg der 5-andesschiffe »vtb. Washington, 16. Februar. (Drahtber.) Eine Refo- lution, in weicher erklärt wird, der Senat betrachte mit Sorge den Befehl der deutschen Admiralität, bewaffnete Handelsschiffe ohne Warnung zu versenken, ist von dem republikanischen Senator Sterling cingebracht worden. Die Resolution versichert, die Vereinigten Staaten und die andere» Neutralen würden sich nicht bei den» deutschen Vorgehen beruhi gen, und erklärt, der Befehl stände in Widerspruch mit den seit langem anerkannten Rechten der Neutralen. Die Finanzlage Kanadas »vtd. Ottawa, 16. Februar. (Drahtbericht.) Neutermeldung: Der Finanzminister wicS bei Einbringung des Staatshaus halts darauf hin, daß als Ergebnis der Vermehrung der Einnahmen und der Verminderung der Ausgaben gegen das letzte Jahr die eingelaufenen Gelder um 57 Millionen Dollar stiegen. Die Regierung habe bei Einbringung des letzten StaatShanshaits mit einer Vermehrung der Einnahmen bis zu 150 Millionen Dollar gerechnet. Dieser Betrag, erklärte der Minister, sei überschritten worden, denn die Einnahmen im laufen den Finanzjahre würden mindestens 170 Millionen Dollar betra gen. Bisher bewilligte das Parlament 150 Millionen für Kriegs zwecke, aber die Regierung wird darüber hinaus mindesten- 250 Millionen anfordern. Die Finanzlage Kanadas ist infolge der sehr guten Ernte und der Nachfrage nach Kriegs material sehr günstig. Es sind bisher 250 000 Mann anae- worben. Die Zahl der Soldaten soll auf eine halb« Million gebracht werden. Es muß Geld flüssig gemacht werden, um di« neuen Kontingente auszurüsten und die ganz« ' kavobifche Streitkraft auf den Beinen zu erhalten. .. Deutschfeindliche Maßnahmen in Australien >vtb. Sydney, 16. Februar. (Drahtbericht.) Der Premier minister machte, wie Reuter meidet, den Vorschlag, allen Deutschen das Wahlrecht zu entziehen, wenn sie nicht beweisen, daß ihre Naturalisierung ehrlich gemeint ist. Wenn sie nicht eine vollständige und aufrichtige Erklärung ihrer Stellung ablegen, so sollen sie das Recht, Land und anderes Eigentum zu besitzen, verlieren. Unterredung zwischen Vriand und Kardinal Mercier tu. Von der Schweizer Grenze, 16. Februar. (Drahtbericht.) Der «Tcmps" bestätigt, daß der Ministerpräsident Briand in Rom mit Kardinal Mercier zusammenaetroffen ist. Der Kardinal besucht täglich die in der Villa Medici unkergebrachte französische Akademie, wo er dem Direktor, dem Maler Besnard, Sitzungen für ein Porträt aewä'hrt. Während einer dieser Sitzungen statteten Briand und sein Gefolge der Akademie einen Besuch ab, wobei Besnard ihm den Kardinal vorstelltc. Nach der Vorstellung zogen sich die übrigen Anwesenden zurück und Briand konnte sich während 20 Minuten allein mit dem Kardinal unterhalten. Italiens tripolitanische Sorgen (r.) Graz, 16. Februar. (Eig. Drahtderickt.) Die .Grazer Tages post" meldet aus Konstantinopel: Die Lage der Italiener in Tripolis hat sich durch die forwährenden Angriffe der ein geborenen Mohammedaner außerordentlich verschlechtert. Di« tripolitanische» Postämter haben ihre Tätigkeit bereits eingestellt, so daß der Postverkehr Italiens mit Tripolis ganz anfgebört hat. Der deutsche Tagesbericht tWiedorholt well nur in einem Teile dec Ausfog« «nlhallen.s DaS Wolffsche Bureau meldet amtlich: Gröhes Hauptquartier, 16. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Engländer griffe» gestern abend dreimal vergebens die von uns eroderle Stellung süd östlich von Vpern an. Ihr Gefangenenverlnst belrägt im ganzen rund 100 Mann. — In der Champagne wiederholten die Franzosen den Versuch, ihre Stellungen nordwestlich von Ta hu re zurückzugewinnen, mit dem gleichen Mihersolge wie am vorhergehenden Tage. — Allgenwin beeinträchtigte stürmisches Regenwetter die Kampftüttgkeit. Oestllcher Kriegsschauplatz: Bei Schneetreiben auf der ganze» Front hat sich nicht« von Bedeutung ereignet. Balkan-KriegSschauplah: Nicht« Neue«. Hauptschriftleiter: HanS Schaack. Beroulwoclitchtr Schclstl«U«c für polilik Georg Müllrr-Hahn; für die Hand«i»j«ttu»a Wallher Schindler; für c«ip,lg«r und sücksische Lng»l«gknb«N,n Arnold Zünd«: für Kunst und Wistrnlchaft Dr. Friedrich Srdrrchl; für Musik <kug«n Segnitz; für Gericht. Spur», Reis«, Bädrr und B«rd«br 3«liu1 Haurirlt. — Zur den Anzeigen!«» Heinrich Balser. — Druck »ud Verlast: Luipjlaer Taaedlall Dr. Reinhold ck L» Siimllich in LulPUlst Burliner Schrlfilritung: Dr. Richard Bahr. Dresdner Schriftleitung: Dr. Bru» Gstnlher. XkiOllOtil Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 4 Setten, die vorliegend« Ausgabe 12 Seiten, zufannne« 1« SuNun