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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.02.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160208021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916020802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916020802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-08
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
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Seite ?. Nr. SV. Abend-Ausgabe Leipziger Tageblatt statt, une il euvarket Katie, gute, neue Geschütze zu senden, nur alte Laden n ter sür die Lovcenverteidigung zur Verfügung stell ten. Es i s gar behauptet, dah diese Geschütze mit ihrer Schlvatzpniuerladung und ihren riesigen Dampfwoikcn den Oester reichern d e 2lrt licriesteliungen verrieten, die sonst kaum auffind bar gemcien mären. Das ist allerdings nicht richtig, aber immer hin ist die Tesch.stdigung kennzeichnend für die Stimmung, die in den letzten tonalen gegenüber den Verbündeten hier herrschte. Politische Nachrichten Die Verpflegung Polens Dn> , ? ü. ^Ug. schreibt zur LebenSmitlelsrage in Polen u. « Der e n g l i > c!> e Ministerpräsident bat den ame- nkZiiischen .. gegenüber die Genehmigung der Einfuhr amerikani scher Lebe»-» »iii.I nach Polen mit der Begründung abgelehnl, das), roenn L'eunri lnnd und Oesterreich-Ungarn aufhörten, Rahrungsmittci aus Polen nir re eigenen Zwecke zu exportieren, alle HungerSgefahr beseitigt sei ^icse Auslassung ist tatsächlich nicht zutreffend. In dem Kampsgcülel ist die Ernte, soweit der Acker bestellt war, zum großen Teil vernichtet, In dem Rückzugsgcdiet Haden, die Russen durch B r a n d k o m in a n d o >»stemallsch fast alle Getreidevor- räte i» e i n i ib t e t Die bestehenden Zustande sind also säst au»- schlietzlie'» der lussischen Armee zu verdanken, während die deutsche !'e>wallung getan hat, was sie konnte und noch alles tut, um !er Bevölkerung über die schwere Zeit hinmcgzuhelfen. Et kann jeder zeit der urknndl.che Beweis erbracht werden, datz nicht mehr Getreide in die deulschen Grenzmühlen auSgeführk worden ist, als in Form von Mehl wieder w.ch Polen zurückgebracht worden ist. Hieraus ergibt sich, dasz Deulscliland eine nurkilche Ausfuhr aus Polen überhaupt nicht vorgenom in o n hkai. * npt. Unsere Lebenr-iuittetversorgung aus Bulgarien. Man schreibt un->: Bulgarien Hal bekanntlich, um seine eigene Lebensmittelver sorgung sicherzustcllcn, sür Lebensmittel und Rohstoffe Ausfuhrver bote erlassen, und cS ist daher für jede Sendung, die in das Ausland geht, die Genehmigung de« Finanzministers erforderlich. lieber den Umfang der Ausfuhr an Lebensmitteln machte nun vor einigen Tagen in ber Ratioualoersammlunz Finanzminister Tonischem nähere Mit teilung. Danach werden jetzt in Anbetracht der austerordentlichen Ber- bällnisse Au: i'uhrbcwilligungen nur auf Grund von Beschlüssen des Mmisterrale'- - rlcili D e bisherige Ausfuhr hat dem Lande sehr erheb liche GeidmiliA zugesührl. Rach eingehender Beratung mii dem Acker- baumiujster bat die Regierung die Ausfuhr von 200 000 Tonnen Mais nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn gestattet, wovon bereits i OOOO Tonnen verladen sind. Auch nach der Türkei ist eine Ausfuhr von WO Waggons Mais zugelasscu. Weiter wurden an Ausfuhr- bc.viliigungen erteilt nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn für 200 Waggon Eier und mehrere Waggon Butter. Auch über die Aus fuhr von Rohstoffen machte der Finanzminister nähere Mitteilun gen. Die Rntionaiversammlung billigte die von der Regierung ge- trossenen M»tznabmrn sür die Ausfuhr. * Goldenes MililärjubNänm Hindenburgs. Der Oberbefehls Haber der gesamten Streitkräfte im Osten, Generalfeldmarschall v B e neckend o r s und v. Hindenburg, wird am 7. April dieses wahres ttivstzig 'fahre der Armee angehvren. Er ist aus dem KatettcnkorpS hcrvvrgeganqen und trat als Leutnant in das 5 Garde-Regiment zu Fuß ein. * Die sächsische Sondermlfsion ist am Sonntag abend von Sofia nach K o n st a n t i n o p e l abgereist. * LnndiagSersatzwahl in Meiningen. Bei der Landkagsersatzwahl Im Wahlkreise Pößneck sAkeininaen) wurde der Sozialdemokrat R e u b e u e r ohne Gegenkandidaten mit etwa IW Stimme» gewählt. litvt Angestellte und Arbeiter der Firma Krupp konnten in diesen Tagen aus eine 25jährige Tätigkeit in den Krupp werken zurückblicken. Die Firma veranstaltete ihnen zu Ehren eine Feier, bei der Herr Krupp von Bohlen nnd Halbach die Ar beitsfreude rühmte, die allen starken Anforderungen und unge wöhnlichen Belastungen, wie denjenigen der gegenwärtigen Zett, slandhalten lasse. Die Königin von Holland machte gestern zum ersten Male seit ihrer Erkrankung wieder eine Aulvnwbilfahrt. Kleine Kriegsnachrichten * Oie Verwundung des Prinzen Oskar von Preußen gibt Berliner Aiäiier» Veranlassung, daran zu erinnern, dast der Prinz am 2-1. Sep tember iOI-i bei Ber dun mit seinem Regimen! schwere Kämpfe gegen die Tu'ko.- zu bestehen Halle. Mehrere Offiziere an seiner Seite fielen, aber de.-. Regime»! erfocht einen vollen Erfolg. Rach dem Kampf brach der Priui an einer akuten Herzschwäche zusammen und mutzte die Hilfe der Aerzle in Anspruch nehmen. Gegen Mitte Oktober war seine Gesuiidhei! wiedcrhergeslellt und er konnte sich zurück an die Fron! begebe». D>e KricgSschäden an den privatforslcn in Ostpreutzen. rue heule abgeschlossene amtliche Abschätzung der Kriegsschä- dc» i» den Privatforsten Ostpreustens ergibt einen Ge- samtsckaden von 1785 000 Al. Weitaus am stärksten bcirossen ist der Regierungsbezirk Gumbinnen mit 1 -100 000 .il, dann folgt Allcnstcin mit 800 000 . K und Königsberg mit 85 000 .tt. Besonders schwer litten unter den Berwüstunge» die kleinen Privatwälder, wäh rend die grohen Forsten nur an den Rändern Schäden ausweisen. * Lin Aubiläum. Am 8. Februar jährt sich der Tag. an dem die /Deutsche Lodzer Zeitung' zum ersten Male erschienen ist. Sie wurde vor einem Jahre durch den Oberbefehlshaber Ost inS Leden gerufen und wird setz! als amtliches Organ vom Verlag der Deutschen Staatsdruckereien in Polen herauSgegcben. Seine Ausgabe erblickt das Blatt vornehmlich darin, daS Deutschtum in Polen zu stärken, im besetz- ten Gebiete die Kenntnis deutscher Art und deutscher Kultur zu ver- breiten und der Bevölkerung des Landes den geistigen und wirtschaft lichen Anschluß an die Zentralmächte zu erleichtern. Der türkische Tagesbericht vom 7. Februar lautet: Keine wichtigen Veränderungen auf den verschiedenen Kriegs schauplätzen. Zu den Truppenlandungen an der kleinafiatischen Küste Aach einer Meldung der italienischen Telcgraphen-Agenlur sind auf der Insel Meis gegenüber Eastcllerizzo starke französische M a r i n c t r u p p e n - Abteilungen gelan- d e t worden. Die wahren Ursachen der portugiefischen Unruhen Eigener Drahtberlcht (r.) Budapest, 7. Februar. Einem hiesigen Blatte sind von zuverlässig unterrichteter Seile Nach richten über die Lage in Portugal zugegangen, die erkennen lassen, daß die gegenwärtigen sehr ernsten inneren Unruhen auf ganz andere Ursachen zurückzustihren sind, als die englische und französische Presse anglbl. Man bemüht sich, die Erregung der Bevölkerung und die daraus entstandenen Gcwalliaten lediglich auf Lebensmittel- mangel und Teuerung zurückzusühren. Diese Umstände sind aller dings tatsächlich von starkem Einfluß auf die Bevölkerung, der Ausbruch einer offenen Revolution ist jedoch allein auf den Umstand zu- rückzusühren, daß die Bevölkerung jetzt den wahren Grund der seit einiger Zeit durchgcsührten teilweisen Mobilmachung der Armee erkannt Hal. Man weiß jetzt, daß die Regierung entschlossen ist, Por tugal in den Weltkrieg hereinzuziehen, weil England in feiner Ohnmacht noch einet neuen Bundesgenossen bedarf. Ursprünglich konnte man dem Volke einreden, die Lage in Angola, wo ein Aufstand der einheimischen Bevölkerung auSgebrochen war, erfordere die Entsendung neuer Trup pen, und zu diesem Zwecke sei die Mobilmachung angeordnek. Der Auf stand in der Kolonie ist aber inzwischen mit Hilfe von BolhaS Truppen belgelegl, und der Kriegsminister ist bereits aus Angola zurückgekehrt. Trotzdem wird die Mobilmachung fortgesetzt, nnd man hak daher be griffen, daß et sich um nichlt weiter als um eine Beteiligung am Weltkriege handelt. Der erste Erfolg war eine außerordentlich starke Auswande rung von vielen Tausenden von Wehrpslichiigen, die über Spanien noch Brasilien flohen. Andere Wehrfähige, die sich der Einberufung nicht durch die Flucht entziehen konnten, widersetzten sich ihrer Ein stellung mit offener Gewalt, wodurch die Erregung unter der ausgehungerten Bevölkerung nalurgemätz neue Nahrung erhielt. So kam «S in vielen Ortschaften zu blutigen Kämpfen zwischen der Fremdes Gut 8j Roman von Konrad Döring lenpvriskiit I>v < I»il Vliiu-Ki-I- Nerling Die Zuhörer schwiegen einen Augenblick. .Vielleicht stimmt's,' meinte Annamirl dann träumerisch. . Drüben in Bozen lebt eine alle Frau, die in ihrer Jugend eiuuu.l drinnen gewesen sein will im Zaubcrgarlen der Zwerge, nnd seit der Zeil, sagt sie, seien ihr allerlei Gaben verliehen worden, und e ie Lculc glaubens auch. So kann sie in die Zukunft schauen und vcrmag vorauszusagcn, was dem Menschen Gutes oder Böses au> seinem Lebenspsade zustoßen mag. Manches ist schon ein- ge rossen, und inan weiß nie " .Aber so Iah doch solch Gerede, du törichtes Mädel,' warf d » Mutter ein, .ich bin sehr böse, datz du trotz meines Verbotes z:: der närrischen Hexe in Zwöls-Malgreien gelaufen bist." .Aber Mutter, bedenk doch, dast wir heute einen lieben Gast im Hause haben, und mach dem Mädel keine Vorwürfe,' be schwichtigte Vater Oberweyer. .So abergläubisch ist doch unser Kind nicht, um das Getratsch -:r ulken Veronika ernst zu nehmen. Besser wäre es freilich ge wesen, wenn das Mädel nimmer Ihren Fritz über die Schwelle der Alien gesetzt hätte." Albrecht Webers Neugierde war durch dies kleine Intermezzi erregt und unwillkürlich blickte er fragend auf den Herrn des Hanfes, der auch nicht zögerte, ihm eine Erklärung zu geben. .Eigentlich ist die Geschichte ja viel zu töricht, um darüber ein Voit zu verlieren, aber da die Sache nun einmal in Ihrer c>- genwart zur Sprache gekommen ist, mögen Sic Näheres hören. D» wohnt nämlich drüben in Bozen eine alte Vettel, die allerlei unnützes Zeug treibt. Sic bespricht allerlei Krankheiten und heilt Menschen und Tiere oder bringt sic vollends unter die Erde. Dann r erkauft sie Salben und Kräuter, Amulette und allerlei sonstigen Tc ifelskram. Die Polizei hat schon manchmal versucht, ihr das Handwerk zu legen, ein paarmal hat sic auch schon vor Gericht gestanden. Aber die Herren vom Kreisgcricht im Dcutsch-Ordens- i vlise In Bozen muhten sic immer wieder lausen lassen, weil ihr nichts nachzuweisen war. Diele alte Hexe beschäftigt sich nun ar Herdern mit ber Dahrsagcrei, und daS abergläubische Bauern- »eck kommt von weit und breit her, um sich von ihr die Hucke voll li en zu lassen. Seitdem nun gar einige von ihren Prophe zeiungen zufällig eingetrosfen sind, ist auch mit unseren Weids- leutcn in der Stadt hier kein Halten mehr, und meine Annamirl hatte vor ein paar Wochen nun auch nicht!, Eiligeres zu tun, als zu der alten Veronika zn laufen, um sich von ihr aus den Linien der Hand wahrsagen zu lassen. Mit verweinten Augen und niedergeschlagener Miene Kani mir daS Mädel an jenem Abend noch Hause, ah nichts und trank nichts, und wimmerte nur leise vor sich hin. Wir zerbrachen uns den Kops, was dein dummen Ding wohl zugestvtzen sein mochte. Endlich kam sie von selbst mii der Sprache keraus: eine gute Freundin habe ihr zugercdct, doch auch einmal bei der Veronika einen Blick in die Zukunft zu tun. Meine Kleine wutztc zwar wohl, datz uns dies gar nicht recht sein konnte, schlietzlich aber hat sich das dumme Ding doch über reden lassen und das Haus der Alten betreten, Umgeben von allerlei wunderlichem Kram hol dort die Hexe in einem jahr- hunderkatten Lehnstuhl gebockt, einen grotzen grauen Kater aus dem Schatz, und Kat meine Tochter durch eine riesige Hornbrille ungeschaut. Dann Kol mein Madel ihr die Han- hinstrccken müssen, die die Alte mit ihrer dürren Kralle fest gepackt Hai. Daraus soll Veronika allerlei sonderbare Zeichen in die Luft ge schlagen und seltsame Sprüche gemurmelt haben. Schlietzlich er klärte die Alte meinem Kinde: Es wird bald ein Mann zu uns kommen, den das Annamirl gern haben wird. Im Augenblick aber, da Annamirl glaubt, datz nun mit ihm das Glück ihres Lebens erblühe, wird diesem Mann ein schweres Unheil wider fahren. Seidcm die Alte nun mit diesem unklaren Gewäsch ihr den Kaps heiß gemacht Kat, ist mit -em Mädel nickls mehr anzufangen. Sobald ein junger Munn aus der Nachbarschaft unser Haus be tritt, versteckt sie sich in ihrem Stübchen und kommt nimmer zum Vorschein, aus Furcht, es könne ein Unglück geschehen." Albrecht hatte während dieses Berichtes wiederholt das An gesicht des jungen Mädchens gemustert, und fast war cs ihm vor gekommen, als träfen sich verstohlen die Strahlen beider Augen. ES erscyicn ihm. als beobachte Annamirl. welchen Eindruck die Prophezeiung -er alten Veronika auf ihn macke. Albrecht warf nochmal einen langen Blick auf das Antlitz des schönen Mäd chens und bemerkte dann: .Aus derartige Prophezeiungen sollte eine so verständige junge Dame nichts geben. Lassen wir uns darum nicht die Laune verderben und leeren wir unser Glas aus das Wohl der liebens würdigen Tochter des Hauses,' und sein Glas klang mit dem Kelch Annomirls aneinander. Eine halbe Stunde daraus vcrtietz Albrecht nachdenklich das gastfreie Haus des Tiroler Wcinhändlcrs. Er trat hinaus in die südlich schwüle Maiennacht die ihn dnftend uinkoftc. Durch daS schwellende Grün der Gric r Gärten schritt er über die Brücke der leise zu seinen Füßen murmelnden Talfcr und betrat die widcrhallendcn Laubengänge des alten Bozener Pons Drusi — wie es zur Nömerzeit hictz. Bald war er am Tor seines Gast Dienstag, 8. Februar ISIS 7 ' ' - - Bevölkenmg und der republikanischen Garde. ES wird als eine unde streitbar« Tatsache versichert, dah die Gärung unter den Trupp«» «inen solchen Grad erreichl hat, daß ihre Absendung auf die von, englischen Oberkommando bezeichneten Kriegsschauplätze unterbleiben muhte, »eil bi« Truppe» bei» AuSmarsch ass ihren Kasernen meuterte«. Mehr Glück Hal die Regierung mil ber Mari»« ge- habl; »aS Portugal h««>« an Schiffen besitz», die im Krieg« irgendwelche Verwendnng finden können, fleht bereit« unter britischem Oberbefehl Da« Volk i» feiner Gesamtheit lehrt aber febe Ge- inelnschast mit dem englischen Zwingherrn ab, weil es fühlt, dah der erzwungene Söldnerdienst dem Lande nur zum Verderben gereichen wird. Wie der AuSgang au« dieser schweren Krise sein wird, läht sich zurzeit noch nicht übersehen, eS ist aber nicht ausgeschlossen, datz eine allgemeine Revolution dem verderblichen Treiben des gegenwärtig«» Regimes ein Ende bereitet. Die englische Admiralität bestreitet die Vernichtung der »Caroline" Telegraphischer Bericht "tb. London, 7. Februar. Die Admiralität veröffentlicht folgende«: Nach dem heu tigen deutschen drahtlosen Bericht meldet die .Kölnische Zeitung", datz sie von der holländischen Grenze dir Nachricht erhalten habe, es sei bei dem letzten Luftangriff auf England auf dem Humber das britische Kriegsschiff «Caroline" von einer Bombe getroffen worden und mit großem Verlust an Menschenleben gesunken. Weder die «Caroline" noch irgendein anderes britisches Kriegs- oder Handelsschiff, ob groß oder klein, wurde auf dem Humber oder in irgendeinem anderen Hafen von einer Bombe getroffen. - Italienischer Generalstabsbericht Telegraphischer Bericht Rom, 7. Februar. Amilicher Kriegsbericht: Im Trentino und in Kärnten die übliche Tätigkeit der Artillerie und unserer Aufklärungsabteilungen. An der gesamten Isonzofront lebhaftere Tätigkeit der feindlichen Artillerie und Flieger. Das wirksame Feuer unserer Artillerie zwang die Flieger, sich in g'vßer Höhe zu halten. Im Abschnitt vonZa- gora, am mittleren Isonzo, zwang einer unserer Flieger durch Maschincngcwehrfeuer zwei feindliche Flugzeuge zur Flucht. Französischer Generalstabsbericht vvtb. Paris, 8. Februar. Amtlicher Bericht von Montag nachmittag: Aus dem Verlaufe der Nacht ist kein Ereignis von Bedeutung zu verzeichnen. Amtlicher Bericht von Montag abend: In Belgien be schotz unsere Artillerie erfolgreich die Schanze Vauban bei Her Sas nnd die feindlichen Gräben von S t e e n st r a a l e. Im Artois ver ursacht« das Feuer unserer Batterien heftige Explosionen innerhalb der deutschen Linien bei Saint Laurent, nordöstlich Arras. Zwischen Oise und Aisne wurde ein Blockbaus des Feindes an der Lisidre südlich vom Walde vom Ourscamps zerstört. In der Champagne rief die Beschießung durch unsere schwer« Artillerie in den Bauten des Feindes bei Challerange einen grohen Brand hervor. Aus der übrigen Front Arkilleriekamps. Belgischer Bericht: Zeitweilige Ariillerietätigkeit an ver schiedenen Stellen unserer Front. Unsere Batterien führlen auf feind liche Arbeiten und Bcobachkungsposten ein vernichtendes Feuer ans. —» Vsrsusksn Lis Kitts: —- mir anlissMiscN wiv- kenelerrr Lisst» clsrnit 2is eZis decZsutsncls in Wirkung u WoMgsselunsEK soglsietr selbst ksstststtsn. Lists nur irr veuteln ru 15,25 u N PH übsrsU eäort wo Ksklsrns i.5snstsr. MsmÄls lose! Hauses angelangt. Nach längerem Sturmläuten öffnete der ver schlafene Hausknecht. Unser Freund betrat sein Zimmer, ver riegelte die Doppeltüren und öffnete seine Brieftasche. Er son deren kostbaren Inhalt unversehrt. Dann öffnete er das Fenster und ließ die würzige Frühlingslust cinskrömen. Er blickte hin aus in die schwelgende Nacht. Der Schein des Mondes versilbert die Balkone und Arkaden, und seine silbernen Strahlen kostet' schmeichelnd mit dem Glanz der Butzenscheiben in den Erkern der alten Häuser. Albrecht ließ die Eindrücke dieses Abends noch mals an seinem geistigen Auge vorübcrziehen. In seinem Ohre tönten die Klänge der Zither. Er vernahm nochmals die Stimme des biederen Mannes, dessen Gastfreund schaft er heute genossen, dann glaubte er die braunen Augen Annamirls auf sich gerichtet zu sehen, aus denen keimende Liebe und verhaltene Furcht leuchteten. Vom Turme der alten gotischen Pfarrkirche schlug es nun ein Uhr, und Albrecht schloß das Fenster, um sich zur Nuhe zu begeben. Bald war er sanft eingeschlafen, und im Schlummer schaute er König Laurins Nosengarten in seiner Pracht und Herr lichkeit. Wie leiser Gesang aus einer anderen Welt klang cs ihm nach in das Reich des Traumes: Ogni sei» ch sotto sl' mio ksicona Ssnto cantar' uns esnron' ä'smoro. Viertes Kapitel Vom Bozener Waltersplatz her tönte der Radetzkymarsch, nach dessen schmetternden Klängen die Bozener Kaiserschtihen durch die Straßen marschierten. Die Töne der Musik erweckten Albrecht. Seine erste Sorge galt der Brieftasche, doch sand er sie wohlbehalten vor. Er klingelte dem Zimmerkellner und ließ sich sein Frühstück bringen. Dann machte er sich auf den Weg und eilte nach Gries und nach der Be Hausung Obermeycrs, der ihn bereits erwartete. Albrecht erkundigte sich zunächst nach den Damen des Hauses und vernahm, daß beide ausgcgangen seien, um Einkäufe zu machen. Im übrigen beabsichtigte man, am Nachmittag einen Ausflug nach Kaltern zu unternehmen. Wenn Herr Weber sick daran beteiligen wolle, so sei er freundlichst eingeladen. Den Vor mittag wollten die Herren natürlich dazu benutzen, ihre Geschäfte zu erledigen. Unser Freund war gern mit allem einverstanden. Die beiden Männer begaben sich nun nach den Kellereien de> Firma Obcrmeyer, die ein wenig außerhalb der Stadt gelegc" waren. Albrechts kundige- Auge bemerkte sofort, daß der Ge schäftsbetrieb unter wohlerfahrener Leitung stand. In lang:- Reihen ruhten hier die schweren Stückfässer mit den gepriesensi-: Marken des ganzen Etschlandcs. (Fortsetzung In der Morgen-AuSgabe.)
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