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p«rvl.ciairi5c«cL fkuil.t.kiot< Lum Lsi,«is»tstLrss sm 74. /un, IAH. vnd -er Bischof von St. Gallen Po« AöteL fLüttck) U » Siau! on I weck Landwirt Peter Brodersen wegen Rund- MW Tierschutz Zn Sen Sommer Mik Ser kMlü Diese Frage beantwortet LsrantworlUctz! vitlvard «raute, «vertu». Jahren und sechs Monaten wegen Gcfängnlsbcamten, in Tateinheit die Kirche in Toggenburg ihre Positiv.- Arbeiterinnen wird tüchtig eingeheizt. ; griis sahi Siu gab! beg. k o i trie lick' rca Loh ein Koi moi ren de.i bas „Ki in! Eitre Suppenküche wird eingrnL-r ' Und kochen wird ja, für irgend etwas ist der Täciliei'cx' daß man all dies erst sieht, wenn die Zn der Schweiz, tnr schSnen schnmrzkatholischenT o g g e n - bnrg, ist „der Teufel" los. Denkt euch, dort hat sich seit Jahr zehnten und Jahrzehnten eine solche Menge von Geduld und Füg samkeit in der; Arbeitern angesammelt, daß sie, wie die Herren Pfaffen, Ausbeuter und sonstigen Bourgeois meinten, mindestens für eine halbe Ewigkeit ausreichen mühte. Und nun - ganz un erwartet — kriegte dies« Gednkd ein Loch. Und dazu ein recht be deutendes. Die Spinnerei und Weberei Diethfurt A. - G. in Dieth- furt und Bütschwil Hal ausgerechnet, daß sie zwar aus ihren Ar beitern recht nette Sümmchen herauspreßt. daß es aber nach mehr sein könnte. Und da gerade Krise ist und man einemeg am Ab bauen ist, wollte sie gerade richtig dran gehn. Gruppenarbeit mit Äie / Bon Felix Ham Der Direktor des Zuchthauses griff jetzt die Akten Brodersen und las: Peter Brodersen, Landwirt, geboren am 23. März 1800 in B. (Schleswig-Holstein), wohnhaft dortsclbjt, verheiratet. Nus der Strafanstalt N. überführt zwecks Berbützung einer Zuchr- Hausstrafe von insgesamt zwei tätlichen Angriffes aus einen mit Totschlag. — Bor einem Jahr war der Bcamtenbelcidigung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Be drohung und Aufreizung zum Landfriedensbruch zu einer Ge fängnisstrafe von zusammen elf Monaten, unter Anrechnung von fünf Monaten erlittener Untersuchungshaft, bestraft worden. Es war wegen der Steuer. Sechs Wochen bevor er aus dem Gefäng nis entlassen werden sollte, sah er eines Morgens beim Gabs sowas schon? non ganz anderer Seite als der IAH. Cäcilienverein. Na schließlich da. Aber kommt? Noch behauptet Den Arbeitern und dürsten — bei hoher Gottesstrafe — nichts von der IAH. n I nehmen! Gar nichts! Man verläßt sich in dieser Beziehung doch nicht ganz aus t Cäcilienjungsrauensuppe. Auch ein Idealist, auch der zn ! gläubigste Pfaffe kann schließlich auuehmen, daß einem hungrig Arbeiter ein Stück Fleisch in der Suppe lieber ist, als drei Dvtn- eingekochte Vaterunser in leerer Brühe . . . So wird dann den Arbeitern mit dem Fegefeuer gedrv: wenn sic etwa eine Solidaritätsgabe der ZAH. annehmen soll!«: Selbstverständlich hat ein Teil der Toggendurger Weber diese Drohungen gepfiffen und die große Mehrheit hat «klar- daß diese 1000 Franc nicht als Hilfe, sondern als Zudasgeld zr- dacht waren. Sie werden nicht für diesen dreckigen Tariks markschein ihre und ihrer Kinder glückliche Zukunst verlaus» und haben durch die IAH. einen guten Anschauungsunterrit: über internationale Solidarität bekommen. führt uns der neue „Arbeiter-Fotogras", der diesin^ wirklich eine ganz ausgezeichnete Nummer geworden ist. -unser- volle Fotos über die Maidemonstration»», ein Bild au; einer Kollektivwirtschaft in der Sowjetunion so wie «fiele andere interessante Bilder, unter denen besonders ein Foto „Polizeiaufsicht" lMohlfahrtserwcrbslosc werden von Polizei zu Psvrd beim Buddeln beaufsichtigt) hervorzuheben ist. Dcr „Arbeiter-Fotograf" bringt diesmal neben einigen allgemeineren kurzen Beiträgen über das Fotografieren im Sommer einen Artikel „Arbeiten mit Film pack" sowie einen tcchni-ch- historischen Beiträg „Wie alt ist die Fotoplatte?" - „Können Arbeiter filmen? ein anderer Beitrag durckzaus positiv, indem er sestsieilt: Filmen ist Kollektivarbeit. Die Bilderkritik des „Arbeiler-Fotograsen" wird auch bei Nichtlachleuten großem Interesse begegnen, lehrt sie doch „richtig sehen". ! Schweiz Sie will den Streikenden helfen. Suppenküchen ein- ichten, Lebensmittelpakete verabrerchcn. . . Erfreut und mit sehr erleichtertem Herzen gibt oer Gemeinde vorsteher die Bewilligung zur Benützung der notwendigen Räum lichkeiten. „Ach, jetzt fällt mir ein Stein vom Herzen", sagt er. Denn niemand hat bis jetzt Miene gemacht, den Streikenden beizustchen. Nur die ZAH. Aber — die SP. und die Reformisten strecken ihre Rüssel vor. Der Textilarbeitersekretär Thut, die langweilig-sadc Figur, die aus einein Methodistenroman Sinclair Lewis' herausgcschnitten jein könnte, ist mit dabei. Der träumt nachts von nichts Schlim meren« als von Kommunisten, ich glaube, der hat vor klappernder, wütender Angst seit 1620 Hämorrhoiden bekommen. «IAH. — das find Kommunisten!" zetert er, zetern die an deren, zetern alle. Kommunisten in Toggenburg, das ist unglaub licher als wie ein Komet mit Spiralschwanz! Ganz Toggenburg gerät in Aufruhr. Wie wehrt man sich gegen kommunistische Bazillen, noch dazu jetzt, wo die Arbeiter streiken? Ein Serum wird gesunden. Nur keine IAH.! Aber die Ar beiter hungern ... Da muß man in den sauren Apfel beißen und selber was tun. Der Bischof von St Gallen schickt 1000 Fran ken für die Streikendenk gange im Hof eine Bohne, eine einfache weiße Bohne, am Wege liegen. Er hielt seinen Schritt an, natürlich hielt der Bauer Brodersen seinen Schritt an. „Weitergehen! Abstand bewahren!", erschall sofort die scharfe Stimme eines Aufsehers, . Zwei;, dreimal kam Brodersen an der Bohne vorbei. Er mußte sie haben! Wie unversehens ließ er seine Mütze, die er adgenommen hatte, fallen, um sie zusammen mit der Bohne wieder auszuheben Bei seiner Arbeit in der Zelle — Brodersen hatte Tüten zu kleben — nahm er die Bohne unter seine Zunge und freute sich des bittcrfaden Geschmackes. Ain nächsten Morgen brachte er eine Handvoll Erde voin Hose mit nach oben. Als abends Ruhe in dem großen Ba.u herrschte, nahm Brodersen aus seinem Putzkasten den Deckel, einer kleinen, runden Blechschachtel, füllte ihn mit der Erde, netzte diese und drückte die Bohne hinein. Einen Augenblick stand er ganz losgelöst von allen und stau'.- da: Der Landmann Peter Brodersen hatte der Erde eine Fru-l übergeben, damit sie keime. Und sie begann zu keimen, die kleine weiße Bohne Asch einiger Zeit sproß ein dünnes, kränkliches Hälmchen ans, sas sich langsam entwickelte. Während der zwei Stunden am Tag«, ns die Sonnenstrahlen sein Fenster trafen, stellte Brodersen d» Blcchdeckel auf das untere Ouereiscn des Gitters, und jede-^j, wenn er den Eintritt eines Beamten vermuten konnte, wir « mit einem Satze am Fenster, um das Pflanzen in Sichcrlicn zu bringen. Wie er es liebte ... In den Mondnächten stanv « lange davor . . . Er, der Bauer, dem die Viertelstunde der Bewegung aus Sen Gcfängnishose die Kraftspenderin für den ganzen endlosenTaz war, verzichtete auf den Nundgang, aus Furcht, ein revidieren»« Beamter könne seine Bohne entdecken. Daß er jegr jedem .'Ir scher, der in der Zelle erschien, sofort cntgcgentrat und un wesentliche, hastige Fragen stellte, fiel allmählich unter dem Per sonal auf. Bei dem Gefangenen Brodersen stimmte etwa; nicht Eines Tages, während der Arbeitszeit, besichtigte ein schnei diger, neuernannter Inspektor unvermittelt die Zelle. Brodersen konnte gerade noch eine Tüte über das vor ihm stehende Pflanzten stülpen, als der Beamte schon in der Tür stand. „Schrank öffnens . . . Putzkasten öffnens ... Wo ist der Deckel der Sanddose?" — Brodersen wußte es nicht. ... „Bett herunterklappen! . . . Decken auseinander!" Es fand sich nichts. Das Kitter wurde abgeklopst. Nichts Verdächtiges. Da hob der Schneidige, als Brodersen sein Bett wieder m Krönung brachte, und einen bangen Blick auf den Tisch warf, die aufrecht stehende Tüte hoch, riß das Pflänzchen aus seinm winzigen Beet und schleuderte alles in die Ecke. Dumpf aufstöhnend stand Brodersen still. Höhnische Frage: „Sie wollen hier wohl Ihren Kohl Ein Aufschrei und der Beamte lag am Boden. „Ich — mache — dich — kalt — du — Hund . . .!" Die Saat des Bauern Peter Brodersen wurde von den Behörden wieder zertramp elt. ... So war alles gekommen. Von Ostp. Da soll noch einer behaupten, die Bourgeoisie hätte kein gutes Herz und es gäbe keine Demokratie! Da gibt es in den Dschungeln von Afrika wilde Büffel, Anti lopen und anderes Getier. Auch Elefanten und Schmetterlinge. Alle diese Tiere sind dauernd der Lebensgefahr ausgesetzt im Kampf um das Dasein, lind die Jäger Haden an ihren Gene rationen große Breschen geschlagen. Sie sind dem Untergang ge weiht. O, die armen Tiere! Man muß sic retten. Zu diesem Zwecke müssen die Rrgerstämme, die in Brlgisch-Kongo fast aus schließlich von Jagd leben, vertrieben werden. Man nimmt ihnen einfach das Brot. Was weiter aus ihnen wird, ist schließlich ganz egal. Einige Tausend Antilopen bleiben am Leben, einige Tausend Neger werden verhungern. Das nennt sich Tierschutz und ein kost spieliger Tierschutzpark wird angelegt. Für Menschenschutz hat inan nichts übrig. Der Kolonialsklave ist nicht Objekt der kapitalistischen Wohlfahrt. Zn den Faktoreien von Belgisch-Kongo pflegen die Sklavenhalter des belgischen Im perialismus di« renitenten Neger als Strafe in die Erde einzu buddeln, daß bloß der Kops sichtbar ist, — auch das ist ein beliebtes Mittel: man steckt den ungehorsamen Neger in einen Ameisenhaufen und freut sich dann, wenn er nach einigen Tagen als Skelett zuin Vorschein kommt. Man ließ sie an Pfählen andinden und verbrennen, Das war die Praxis der dclglschcn Kolonialpolitik Jahrzehnte hindurch Die Engländer blickten jedoch neidisch auf das Kongogcbiet. sie wollten der belgischen Konkurrenz das Wasser von der Mühle nehmen. Deshalb schrien, sie Alarm und veröffentlichten die Zustande in. Belgisch Kongo Aber die Belgier rächten.sich und veröffentlich»«!« die Zustände in d?n englischen und französijrben Kolonien. Die Spießer empörten sich. Es geschah sedoch nichts . - , Und heute? Es hat sich seit dem Krieg nicht viel geändert. Atrs einem Gebiet von zwei Millionen Morgen Wald werden die Neger vertrieben. Zugunsten der Antilopen! Aus Humanität! p-azentualer Lohnaufteilung wurde eingcführt und gleichzeitig die Akkordlöhne fo angcsetzt, daß die Arbeiter nach dem neuen System zwar mehr leisten müssen, aber bis zu b09i> kleinere Löhne bekommen. Was taten die Toggcriburger Weder, die zum grüßten Teil gar nicht organisiert sind und deren organisierter Teil hauptsächlich im Lager der Ebristlichsozialen sieht? Ein Teil übte passive Resistenz und trat dann in Streik. Ein anderer Teil wurde ausgesperrt. Eine ganz unerwartete Sache. Za, wo ist denn nun die Geduld? Wo der Wille, alles und nach mehr zu ertragen? Schon in normalen Zeiten sind die Toggendurger Proleten recht armselig dran. Hungern und schuften sich durchs Leben und hosten aus da? bessere Jenseits. Jetzt hat aber das Diesseits sie so sehr gezwicki, daß die Hafsnung aus später zu schwach mar, um sie weiterbin stille zu halten. Sie streiken. Streikende Arbeiter verdienen nichts und müssen doch essen und Frau und Kinder auch. Die ZAH. kommt, die junge, kaum geborene IAH. der