Volltext Seite (XML)
wochenlaA» von Ü Uhr an in d»r Dresden, Donnerstag den 11. Juni 1931 Einzelnummer -io Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Änternatio^ - /» Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Nuno^ Erdball / proletarische Sozialpolitik / FUr unsere Frauen / Der revolutionäre Jung I >b « z u g » p r « , » :H-I 5>ou, monaUIch 2,50 AM lzahlb-.c im ocrau,,. ur-'i I dl« Post r.ro RN koha. ZustrUgebühr), DI« „Arbiit-rstimm«" «,scheint «La- I Uch aukrr »n Son», und F«!eriog«n. In Jollen höherer Kea-alt besteh« kein 1 Anspruch aus Lleseruna der Zeitung oder aut Zurllinahlunn de» Bezugspreise». Anzeiaenpr««»: dt« »«unmul g^oallea« RonpareiU«»«iI, od«r 0«r«n Roum Sü Pi., sür Famtliruanzeige» 20 Pf., für di« RekiamezeUe fanschlief>«»L a» den dreispaltigen Teil eiuer Textleit«) 1.V0 RM. Anteigen-Annakm, nur wocheniags von v Uhr an in d«r Expedition Dresden-A. 1. »llterbahnhomraste^ 7. Jahrgang ^^M^^^G,IchaI»»st«ll« und Re. Dr«»d«a lS«9tt. P«rl,g: Dresdner Siitt'voch» 17—IS Uhr -»attlon: Tüi.rbahnhofstr. „llg. Ep."^g Ub'r iuristifch« Sprechstunde Nummer HO binsetzung eines Direktoriums geplant Verhaftete Streikende in Meißen befreit Die Metallarbeiter von Micha». Freital, beschließen den Streik durch die Strassen. Der kommende Sonntag, der 11. Juni, wird die Arbeitenden vereinigen in den gewaltigen Kundgebungen des Internationalen Solidaritätstages, während die NGO auf ihrem Landeskongrcss in Dresden den strategischen Kampfplan der roten Sozialosfensivc ausstellen wird. Das sind die Antworten des ar beitenden Volkes an die Brüning-Diktatur. Unter dem Banner der Volksrcnolution sammelt sich das werktätige Deutschland zum Kampf gegen das mcnschcnmordcnde kapitalistische Diktatursystem und dieses werktätige Deutschland wird siegen unter Führung der KPD über Brüning, Wels und Hitler! Berlin, 11. Juni. (Eig. Drahtmeldung.) In der gestrigen Sitzung des Ältestenrates des Reichstages stimmten die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei geschlos sen den Antrag der Kommunisten aus Einberufung des Reichstages für nächsten Dienstag nieder. Eine erneute Sitzung des Aeltestenausschusscs wurde anberaumt. Diese Verhinderung der Stellungnahme des Parlaments zu den ungeheuerlichen Mass nahmen der Diktaturvcrordnung stellt eine direkte Aufmunterung für das Brüning-Kabinett zur weiteren Fortsetzung seines Hungerkurscs dar. Gleichzeitig veröffentlicht das Stcgerwald-Blatt „Der Deutsche" eine sensationelle Meldung, die heute durch das Berliner Tageblatt bestätigt wird. Danach plant die Schwerindustrie die Einsetzung eines Direktoriums an Stelle der Ncichsregierung bzw. die Bildung eines „K e n e r a l st a b s der W i r t s ch a s t v s ü h r e r" als Rebenrcgierung, an deren Spitze der neue finanzpolitische Vertrauensmann der Nazis, Dr. Schacht, und Scharfmacher vom Schlage Krupps stehen soll. Dies bedeutet nichts anders als die Proklamierung der offenen unverhüllten Diktatur! die NGO nicht wäre, dann würde dieser glänzende Stteil und der erfolgreiche Mafscnftrcilschutz nicht möglich fein. Die Stimmung ist vorzüglich. Aber die Meissner Arbeiter können schon jetzt erkennen, das, sie von den Reformisten bei den Oohnverhandlungcn verkauft wurden, das, sie deshalb nur unter Führung der NGO gegen Lohnraub und Terror siegen können. Freital, 11. Juni. Gestern nahm die Belegschaft des Metallbetricbes Michalk in Freital Stellung zu dem Lohnraubschiedospruch. Der Bericht von der Generalversammlung löste grosse Empörung Uber die Haltung der reformistischen DMV-Bonzen aus. Stach dem Re ferat eines NGO-Vcrtreters wurde gegen 3 Stimmcnthaltuizgcn beschlossen, mit dem Streik auf jeden Pfennig Lohnraub unter Führung der NGO zu antworten. Zu dem roten Einhcitskonareh am 13. und 11. Juni wurde ein Delegierter gewählt. SevslNSe »uiMebmw lm Lu88le»un68vsl«8l Vreden! (verimi Im Inneren aes vlsiies) Mcttzen, den 7. Juni 1931 Der Lfenarbeiterstreik in Meitze» hat sich bereits autzeror- dentlich zugespitzt. Erotze Massen Meißner Arbeiter sammelten sich gestern aus dem Neumarkt und nahmen gegen die Streik brecher Stellung, die verprügelt wurden. Polizei wurde einge setzt und wollte Verhaftungen vornehmen. Die Massenstreik- postcn entrissen der Polizei einen verhasteten Arbeiter. Das ganze werktätige Meitzen übt größte Solidarität mit den Streikenden. Besonders zahlreich sind die Frauen bei den M a s s e n st r e i k p o st c n vertreten. Eine gemeinsame Versammlung der E r w e r b s l o s e n u n d S t r ei lenden appellierte in einer Entschließung an die werktätige Öffentlichkeit: alle Kräfte für die Volkssolidarität bis zum Sieg der Streikenden zu organisieren. Der Einfluß der NGO wächst schnell an. Sozialdemokratische Arbeiter erklären: Wenn Die Meldung über die Verhinderung der Reichstagsein- berusung durch die sozialdemokratischen Führer und die Rüstung t lapimlistischcn Scharfmacher zur Proklamierung der offenen D ktaun ü id ein gellendes Alarmsignal für das gesamte arbei- - ! '< Vs l. Richls konule besser den Verrat und die Verhöhnung l nualoemokrauschcu Führer gegenüber den Massen ihrer An- l nr zeige» als diese Slelluikguahme, die eine offene Schritt- - mecci jür die faschistische Diktatur bedeutet. Daß die SPD- , ''rer sich bei der Durchsetzung dieses Kurses einig sind, de- v it deutlich die ungeheuerlich freche Verteidigung der sozial- ? lokratischen Volkszeitung, die als angeblich „linkes" Organ ern offen gegen die Einberufung des Reichstags Stellung i nmt. In ihrer Spitze erklärt das Presjereptil der SPD» uzen, die Kommunisten wollten die Reichstagseinberufung er- ngcn. weil „sic das Chaos wollten, und weil sie die Auf- i ining der Notverordnung in Bausch und Bogen fordern". Die sozialjaschistischen Journaillen wagen es, folgendes wört lich zu schreiten: „Was kümmert sie die Finanzlage des Reiches, was die t.3 'Millionen Arbeitslose? Ihre Sorge ist nicht, wie die Situation uniercs Volkes gebessert, sonder» wie sie verschlim mert werden kann." Für die SPD-Führer ist also die Stellungnahme des Reichs- irges zur Brüning-Diktaturverordnung — Chaos. Jetzt ent- l Uen sich diese Mustcrdcmokraten als offene Faschisten, die jede nsentliche Erörterung der Maßnahmen der Kapitalsregierungen ..Chaos" bezeichnen, demgegenüber sie die schrankenlose Dik- >iur der kapitalistischen Machthaber als „Ordnung" betrachten. ?ie SPD-Führer sind damit offen in die Front der faschistischen Diktatur getreten, als deren Schrittmacher sie sich längst erwiesen ! V'n. Schamlos ist jedoch der Versuch zu nennen, der Hunger- d kiaturvcrordnung Brünings das Mäntelchen der „Sorge um d>. 1'2 Millionen Arbeitslosen" umzuhängen! Ist es nicht ge- i-oe die neue Hungcrvcrordnung, die den Erwerbslosen den Hungerstrick um den Hals legt? Ist es nicht das Brüning-Diktat, d s die Aerurslen der Armen zur Verzweiflung treibt? Ist es uilbt der durch die neue Notverordnung organisierte Raub der Unterstützungen, der Renten, der Beamtengchältcr, der Angcstcll- renbezüge und die neue Massenbclastung durch die Krisenstcuer, die die weritätigen Massen in furchtbares Elend stürzen? Und d s wagt die Dresdner Volkszeitung den sozialdemokratischen Ar beitern als „Sorge uni die 1!4 Millionen Arbeitslosen" anzu- r -isen! Ihre verlogenen Phrasen Uber einen „Kampf zur Ab- nnderung "des Brüning-Diktats sind mit dieser offenen Abwür gung des KPD-Vorstoßes restlcs entlarvt. Ein Sturm der Empörung geht durch das werktätige Volk, der Hungerschrci der Massen gellt in den Straßen der deutschen Großstädte, erhebt sich in den Dörfern, täglich wächst die Massen bewegung gegen das Brüning-Diktat, Barrikaden werden gegen die Polizeibataillone errichtet. Da treten die sozialdemokratischen Führer unverhüllt als Verteidiger dieses Regimes, des Hungers In zahlreichen Städten des Niederrheins marschierten gestern die Erwerbslosen in machtvollen Kundgebun gen gegen die Hungcrnotverordnung aus. In Grete nboch erzwang sich eine Delegation der Erwerbslosen Zutritt zu der Kreisausschußsitzung und forderte sofortige Rückgängigmachung des durch die Notverordnung erfolgten 20prozentigcn Abzuges von der Hungerunterstützung. Bankrott der AntimarMen Estche" i°n, „Die Fragestellung, die ^jschland aus der Tages rollen müssen, die k^ute .. z„ Wirklichkeit die »rrorn ordnung steht, laute: wer '» des Marxismus vertnrr. SA-Plenum, Jan. 1931.) Di- Thron- ist d-r »rost- P^7-"d-7ZPD ^-rt-og, stch arbeiterverräterische reaktionäre ^^^tionär ist. Des nicht mit der marxistischen Marxismus abrücken und halb muß die SPD immer ossci r v erfinden, an seiner Stelle .'Theorien , „«.schnitzt und an einigen ^ie werden aus burgerliche ' Holz g,ä> kurze Zeit zur Stellen dünn „Marxist,ich « ^ld von den Tatsachen Rechtfertigung des Arbcitcrbetrugs v SPD, aus N-.«- "'u° 'u—w. """L L-ipst--. P°,.n.an i.°nd --L^kd°7L.7n 7-- Hilserding 1927 in Kiel unter der g 1 „ organi- strn.n KaMattsmas". k>>il«-d>n« d > « Kapitalismus bedeutet..-der prinzizie «„..„izuzz.z,-, Ich-N P.last-o d°r L" M KNn,-7o, ,-rL-n °»d stö« d.. M'ME'M. m Anarchie der kapitalistischen W1 rt scha s tde mon s t r'crtz u sd ein Leipziger Parteitag ließ Tarnow d,e bankrotte „Theoric Hilfer dings in verschleierter Form fallen. Aber an ihrer stelle legte er ein Leipziger Allerlei vor. Tarnow nennt die „Entwicklung des Monopolkapitalismus eine sehr entscheidende Strukturwandlung des ganzen kapital - stischen Systems", aber er unterschlägt die leninistische Feststel lung daß der Monopolkapitalismus das höch,te Stadium des Kapitalismus, das Stadium des sterbenden, untergchenden Kap,- und der Massenverclendung auf, mährend auf der anderen Seite bi-- Mordbataillone der Nazis den organisierten Rachezug gegen die revolutionären Arbeiter verschärfen. SPD-Führer und Nazis treten als Schrittmacher der angekündigten Diktatur-Regierung der Industriellen auf, um das rebellierende Volk niedcrzuhalten. Und doch haben sie verspielt, die Lakaien und die Herren! Die täglich wachsende Zahl der ttebertritte jahrzehntelang mit der Sozialdemokratie verbundener Proletarier zur KPD, der Ab marsch der ehrlichen und besten Elemente aus dem Lager Hitlers zur roten Klassenfront — das sind die Flommenzeichen der Volks aktion gegen die faschistische Kapitälsdiktatur und deren Lakaien. Schon laufen die ersten Kampfbeschlüsse sächsischer Metall arbeiter ein. Schon demonstrieren die -Erwerbslosen überall Wieder ein KPD-WaWeg In Groh-Zimmern (Hessen) fanden am 7. Juni die Bei ßeordnetenwahlen statt. Die KPD erhielt 1 219 Stimmen (gegen über 911 bei der Reich'stagswahl), die SPD 139 (302), „Zentrum (170), Renegatengrupve der Ealm-Leute 122 Stimmen. Die KPD Hai die absolute Mehrheit der Stimmen erreicht. Be- ^kenswerl ist der starke Verlust des Vriining-Zentrums. Der 'Zuwachs erklärt sich daraus, doß bürgerliche Parteien, die jur Neichstagswahl kandidiert hotten, jetzt keinen Kandidaten »usgrjtellt hatten, sondern ihre Stimmen der SPD gaben. Barrikaden in Hamburg nnd Mannheim Hamburg, 11. Juni. (Eig. Drahtmcldung.) Im Verlaus des gestrigen Tages kam cs hier zur Errichtung von Barrikaden und Erstürmung von Lebensmittelgeschäften. Im Innern der Stadt herrschte gegen Abend die grösztc Erregung. Die am Tage in den Straßen stationierte Polizei wurde ver stärkt und riegelte die gesäurten Zugangsstraßen zum Gänge- viertcl ab. In der Schlachterstraße, bildeten sich Sprechchöre von Kindern, die riefen: „Was bnbcn unsere Eltern? Hunger! Gebt ihnen Arbeit, mir hungern!" In einzelnen Straßen nahm die Polizei Säuberungsaktionen vor. Um 22.30 Uhr errichteten Ar beiter im Nadmachcrgang Barrikaden von Aschecimern, um der Polizei den Weg in die innere Stadt zu versperren. t Tosende Hungerruse ertönten aus allen Straßen der Innen stadt. Gegen 2t Uhr erstand im.Nadmachcrgang eine, zweite Aschceimcr-Barrikade. In der Wexstraße und anderen Straßen erlosch das Licht. Gaslaternen wurden van der Bevölkerung ausgelöscht. Auf der Stempelstelle Kohlhest erschien gestern wieder ein starkes Polizeikommando, das den Hof und die Ein gänge besetzt hielt. Die Erw-rbolosen sangen zum Protest revo lutionäre Lieder im Hof. Redner sprachen aus mehreren Fen ¬ stern zu den Massen. Unter dem Druck dec Erwcrbslaicn muute die Polizei den Hos verlassen. Sie bemühte sich, durch Stachel- draht den gesamten Kohlheft abzujperrcn, um dadurch weitere Anlamm >mn-n uam°aUch ,u mach-n. Nom nostlh-st In, k k" v-b-nomltt-IM. nm Dl- Liw-id-l-l-n-h-Ucn ' 7,7 » L. ! »'ist- nsto. nno cs ineiit sofort aus der Straße. ' . Mannheim, 11. Juni 1931 kommuniMlu^^n«?»^''-'''' """et: Im Anschluh an eine nung kam cs kicacn die neue Notvcrord, der uncnstadl ,u icbmm ""ichn'dcurn Ströhen und Plätzen wiederholt von dem G mmiknUppel^eb^ au, Ll°» s,»d<8 m'L