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Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter ItHieigevprel»: ot» neunmal griooUtn« Nonpareille»«»!, oder deren I v « , u g , p r « > o : irr- Haus monailtch 2.Ü0 NM l,-l>Id>.c rm sorau,>. Sur» I Verlag: Dresdner tlerlaasanlclllchasr mbv. deudakisueUe und »e. : SS Pi.. jür gamiUenan»»»««» !0 Pf., für di» Reklame««» fanlchli«k«nt I di« Post 2.S0 RM lohn« Zustellgebühr). Di» „Arbeitersti«»«' «rfch»i«t «ia- I doktion: GLterdahnholste. 2, Fernrut 17 2S9. Poilichecktonio: Dresden 18 »9U an den breilpaltigen Teil «tner T«x>l»Ui) 1.SV RM. An,eig»n-Annabme nur I lich, auker an Son», und ^eierianon Zn Hallen höherer Gewalt besteh« kein D Sprechstunden: Montags IS—18 llhr allfl. Sprechstunde, Miliwochs 17—18 Uhr ree-bentaa» von 9 Uhr an in der TrpedMon Dresdcn-A 1, GiUerbakmdomrohe ' D .'lnlprinb au» Bekeruna a«r -leiiuna oder au> Zurllck-ahlung des Reruasprelse» I delriebs. und arbeitsrechtl fragen. Zreitag» '8—19 Uhr iuri'!:>ll>e Lvre-itunke 7,Jahrgang Dresden, Dienstag den 23. Juni 1931 Nummer 120 Kein Zahlungsaufschub fürs hungernde Volk Hoover bringt noch mehr Elend und Not Der amerikanische Präsident Hoover hat den Vorschlag gemacht, die Schuldcnzahlungen Englands und Frankreichs an Amerika und die Reparationszahlungen Deutschlands siir ein Jahr ruhen zu lassen; ein Kredit von 300 Millionen Dollar an Deutschland ist geplant. Darüber ist die bürgerlich-sozialdemokratische Presse in schäu, mendc Begeisterung geraten und zum Zwecke des 'Massenbetruges versucht gestern auch die SPD-Volkszeitung, den lo igsl jchivarz angclaufencn „Silberftreifcn" frisch zu polieren. In Wirtlichkeit löst der Vorschlag Hoovers, wenn er diirchkommcn sollte, weder die Poungketten, noch beseitigt er die Wirtschaftskrise, die eine Folge der Widersprüche des kapitalistischen Snftems ist. Vor allem ist der Hooverschc Vorschlag kein Zahlungsaufschub für die Volks massen, gegen die eben jetzt durch die Notverordnung ein furchtbares Z a h l u n g 0 d i k t a t erlassen wurde! ' . Untergrund der Hoover-Aktion ist die Furcht vor dein ri !-üonärcn Aufichwung des Weltprolctariats. Aus der i Winichaftslrisc in Deutschland wachsen die Vorauskctzun- revolutionaren Krise. Angesichts der Wcltwirtichasis- ! ioichren die Kapitalisten die weitere revolutionäre Ent- n : und ihr Uebergreisen. Der sozialistische Ausbau in der »nion schreitet gewaltig vorwärts und „der Vorzug des ! -ätzen Stzsteins gegenüber dem kapitalistischen vifstem ist : aals so plastisch in Erscheinung getreten wie heute", t ' hic '.im des Ekki.) Die Hooverschc 'Aktion ist diktiert nicht I : der Besorgnis, das in Deutschland angelegte amerika- epital zu verlieren, sondern von der Furcht vor der rcvo- I ,:e aren Massenbewegung und dem Kommunismus. ? e Dresdner Volkszeitung schwindelt, wenn sie schreibt: ' eoverschc Vorschlag entspringt letzten Endes der Erkennt- ron der Jnteresscngemcinsamkeit, die im Zeitalter der Welt- tlik jünLts rsvoluttvnsr« or>sni«stion, üis iks veranstaltet sm 24. juni im Keglerheim einen kulturksmivk - slasnel gegen sorislreaktion uncl kaschismus! re6ner: reichssokretär 6er proletarischen krei6enker Kohena6el fberlins unter Mitwirkung 6er rev. hilclencier Künstler, 6e8 ^rbeiter-tbester- Hun6es, 6er Spieltruppe 6er espersntisten un6 6er gesangsakteilung 6er naturkreun6e-oppo. euch alle geht es sn! erscheint in massen! u stn: alle Völker umschlingt." Lüge! Es ist nicht das In- : : . . r 'Völker, sondern des kapitalistischen Systems der Aus ¬ legung, siir das Hoover austritt. Das Berliner Tageblatt spricht e - lehr osscn aus: „Di- Welt hat erfahren, das, Amerika seine großen pri vaten Kapitalsanlagcn in Deutschland so wenig in Gefahr geraten loht, wie es duldet, das, die Chancen des Kommu nismus in Europa sich vergrößern." Damit ist nicht etwa gesagt, daß die Gegensätze zwischen Ä:n:.ika und den anderen kapitalistischen Staaten sich ob- hwnchen. Im Gegenteil: sie verschärfen sich und werden sich ich Hoovers Vorschlag weiter zuspihcn. Schon protestiert Frank- I. Alle Welt weis,, das, Hoovers Vorstoß zugleich auf eine . n.irößerung des wirtschaftlichen und politischen Einflusses von ^rika hinzielt. Schon wird überall der Zusammenhang mit „Abriistungssragc", d. h. mit den Kricgsrüstungen festgestellt. 7 yoover-Aktion bedeutet imperialistische Verschärfung und de- is Verschärfung des Hauptgcgensatzcs zwischen den lapita« lisnslhen Staaten und Sowjctrußland. ?er Zahlungsaufschub wird keine Abschwächung der Wirt- ' ni'Irisc bringen. Amerika wird versuchen, aus dem curo- r .ichen Markte starken Absatz zu finden, an Stelle der deutschen r chlicserungen amerikanische Waren Zu verkaufen. Die deutsche urgeoisic wieder wird versuchen, mit Hilfe des Kredites ihren i.>'itz aus den Auslandsmärkten zu vergrößern. Verschärfte v-irtlchaftliche Konkurrenz ist die Folge. Dabei wird das 'cbwächere Deutschland den kürzeren ziehen und eine Vertiefung )-r Wirtschaftskrise Platz greisen. Das Entscheidende ist, daß diese gesteigerte Konkurrenz der Kapitalisten aus dem Rücken der Volksmassen ausgetragen wird. Die Unterbietung wird von neuen Angriffen aus die Löhne und von Sozialabbau begleitet. Was nach dem Hooverschen Vorschlag gestundet werden soll, »ins siir das laufende Jahr 1500 Millionen. Aber schon ver langt Frankreich die Weiterzahlung von 660 Millionen, des „un- pc chiitzten Teiles" der Reparationen. Jedenfalls bedeutet der .'-oover-Plan keine Lösuüg der Rcparationsfrage, sondern aus ^nuid der neuen Anleihe noch eine tiefere Verstrickung in drn Asseln des Versailler- und Poung-Systems. , Die Lösung der Rcparationsfrage ist nur möglich durch den Weg, den das Programm der KPD zur nationalen und sozialen Befreiung des Volkes proklamiert'hat und in dem es heißt: „Wir erklären s«i«rlich vor allen Völkern der Erde, vor allen Regierungen und Kapitalisten des Auslandes, daß wir iv Falle unserer Machtergreifung all« sich au» dem Versailler Frieden ergebenden Verpflichtungen für null und nichtig er klären werden, das, wir keinen Pfennig Zinszahlungen siir im perialistische Anleihen, Kredit- und Kapitalsanlagcn in Deutsch land leisten werden . . . Wir Kommnnistcn sind die einzige Partei, die sich de» Sturz des Imperialismus und die 'Befrei ung der Völker von der Macht des Finanzkapitals zum Ziel jeyt. Deshalb fordern wir die werktätigen Massen Deutschlands ans, vor allem gegen den Feind im eigenen Lande . . . zu kämpfen." Was briirgt der Hoc.verplan für das werltätige 'Volk? Keinen Zahlungsausichub. Tas Berliner Tageblatt schreibt kurz: „Könnte man . . . die letzt- Notverordnung ungeschehen machen . . Rein!" Rock) schärfer als bisher wird das Kapital seine Offensive ge gen di- '.Mafien führen. 'Roch mehr 'Vorstöße gegen die Löhne und Gehälter, gegen die Arbeitslosenunterstützung, noch hürtere Lleuern gegen die Kleinbauern und Mittelstandler Der einzige Ausweg siir die Massen ist der. den die KPD und NGO zeigen: Der Weg der Volksaklion siir Arbeit. Brot, Freiheit Im Bordergruno gehl, was die NGO in ihrer Reichs konferenz jcstlegte: Der Massrnkamps gegen die Notverordnung und ihre Auswirkungen und gegen das Terror-Regime, der Kamps im Sinne des Arbeitsbeschassungoplancv und des Vauern- hilssprogramms der KPD, der Streik der 'Betriebe, gesteigert zum Massenstreik! Und Werbung für die KPD, NGO und für die Arbeiter stimme am Großwerbctag am 28. Juni! Berlin, 23. Juni 1031 Gestern sanden im Reichsarbeitsministcrium die Verhand lungen über die Gehaltskürzung der Privat- und 'Behörden angestellten durch Verkürzung der Arbeitszeit statt. Nach dem Entwurf der Negierung sollen außer den vorgesehenen Gehalts kürzungen, der Kriscnsteuer, noch die Kürzung des Gehalts in vollem Umfange der Arbeitszeit verkürzt werden. Der Schwindel der Kewerkickzastsbonzen über die erfolgende Einstellung neuer Angestellter infolge der verkürzten Arbeits zeit wurde widerlegt durch die kategorische Erklärung der Re gierungsvertreter: „Neueinstellungen kommen nicht in Betracht". Die DHV-, ZdA- und GDA-Vürokraten haben gewinselt, man soll« doch irgend eine „Hoffnung" mit aus den Weg geben, und prompt wurde deshalb „in Aussicht gestellt, daß Härten vermieden und die Einkommenverhältnisse txr Angestellten ge prüft l?) werden sollen, bevor die Arbeitszeitverkürzung er folgt". Im Innern des Blattes: MV StsrMervrancler mit vvlirciöesvsii cntternl M waNkicL in vulgsnen Sofortige Rüstung zum Streit! Die Reichskonferenz der NGO ruft znm Massenkamps! Am 20. und 21. Juni, saft zur seiden Zeit, als vie nn Aroerrer- verrat ergrauten Bonzen des Bundesausschufses des ADGB. zu» fainmentraten und berieten, wie sie die Massen von ihrer neuesten gemeinen Unterstiitzungsaktion für Brüning ablenken wollen, tagte die N e i ch s k 0 n s e r e n z d e r NGO. in Berlin. Ueber 250 ver antwortliche Leiter der Bezirke und Jndustriegruppen, der Troß, betriebe und der Erwerbslosen beschlossen einmütig: Die Antwort aus den ungeheuerlickfen Streich der Bourgeoisie und ihrer sozialdemokratisck)«» Handlanger mit der Notverordnung kann nur die fosortige Rüstung zum Streik der Betriebsarbeitei und die Organisierung des Masscnkampfev der Erwerbslosen gegen jeden Psennig Lohn- und Unterstiitzungsabzug sein. Nach einem ausjührlichen Referat des Reichsleiters der RGO. Franz Dahlem, wurden die konkreten Kampfmaß nahmen beraten und tn besonderen Tagungen feder einzelnen Jnduftricgruppe konkret sestgelegt. Die Tagung beschloß weiter eine energische demonstrative Verbesserung der revolutionären Arbeit au der innergewerkschaft lichen Front der reformistifchen und übrigen reaktionären Ber- bände durchzusühren, nm die Millionen Arbeiter, Angestellten und Beamten, die dort noch organisiert sind, von innen heraus für den gemeinsamen Kamvs acaen di« Bnlningdiktatur zu ge- Zu dem ungeheuerlichen Gehaltsraub werden jetzt die Bonzen noch di« Angestellten verhöhnen, wie das bereits in ber bürgerlichen Press« ersolgt. Jen«, die jahrelang milhaifen, die Lebensvcrhältnissc ber Arbeiter und Angestellten zu verjchl-ch- tcrn, wagen angesichts der Hungergehälter der Angestellien, sie in übergroßer 'Mehrheit nicht einmal 200 Mark monatlich l-aben, solch einen Schwindel auszutifchcn. Die ganze Erbärmlichkeit dieser Angestelltcnsiihrcr ist völlig klar geworden. Die 'Angestellten können so wenig wie die Arbeiter und 'Be amten eine Lohnkürzung ertragen. Sie sind empört und sehen jetzt, daß es höchste Zeit ist, in die Bruderhand einzuichlagcn, die ihnen von den revolutionären Arbeiter» entgcgengestrcckt wird. Gemeinsam gilt cs zu kämpfen gegen die Rot, gegen den Hunger, gegen den Verrat der 'Bonzen, siir ein menschenwürdiges Da ein. Die einheitliche ttampssront der Arbeiter, Angestellten und Be amten unter Führung der KPD und RGO ist 'Voraussetzung für die Verwirklichung der Volkvsorderung auf Artzest Möglichkeit siir alle Werktätigen. Der 28. Ium 1831: kür rlsins Part«! - für eisinv presse! sVükUM wlra geworben? >VeiI 6ie llungerverorclnung, 6ie politische Dnter6rückung un6 6ie -^usheutung 6er Birheite, Klasse ^assenkan"-^ gen 6ie Kspitalscliktatur erkorüern. Verstärkung 6er roten klassenlront — 6as ist 6as Xiel 6er Werkung; sVss wlrü geworben? hleue Mitkämpfer kür 6ie Volkssktion, neue Streiter kür ^rkeit, Drot un6 Freiheit — 6ss gilt es ru werken. Ge winnung von Arbeitern, Angestellten, vesmten kür ciie Organisatorin 6es Kamples 6er lassen, /u> c/co /sommunis//- «c/ie ?ar/ei, Lrokerung neuer l^eser kur c/ie „/irLeikersklmme", 6ie Pagesreitung, un6 /u> c/ic? neue sVoc/K-nrp/kung c/er ^ommunisklsc/ien /'arke// Me wlrg geworben? kestlose Mobilisierung aller Uitgliecler uncl Anhänger 6er roten Klassenkronti Ausrüstung mit XVerkerieitungen uncl ^lassenbroscbüren, gute Einteilung sämtlicher 8traöenrüge un6 FX/ohnklöcke. 8es^t7.ung 6er HIHbä4er uncl 6er- Lihwiesen, persönliches,^nsprechen uncl sachliche Diskussion, Verkauf unseres ^laterials un6' 6u hast cleine Bkliclit erfüllt: 6u hast 6ie Kampktront>6urch neue Uitkämpler verst,ärl^tl vu selbst erswllesl verimi! /Xm 28. Zuni giht es keine >^usre6e! Du hast erst krei, kl" Bericht erstattet lisst, Diesmal ist es nicht we niger wichtig als ein Wahltag, an äem clu 6ocli^ okt 6vn Weg rum l^elekon sinäestl bln6 6ein ^nrul geht äa l725?l^ Neuer Lohn- und Gehaltsraub von 17» Stegerwald erklärt: Arveitszeltverkllrzung ohne Gehattsausgleich und ohne Neueinstellungen .'