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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191601307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19160130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19160130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-30
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Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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Leite 2. V.i:. L^itMügs^Äusgaüe Leivzifter Tageblatt Sonntag, 30. Tanuar 1S16 Kriegserlnnerungs-Tafel Sv. 3a««or ISIS Südlich de« Kanat« von La Basste wurden den Franzosen zwei Grüben entrissen. Im wes'.lichen Teile der Argonnen erzielten die Deutschen bedeutenden Gelündegewtnn. Vor Nieuport ist noch französischen Meldungen in der vorigen Woche da« französische Torpedoboot 219 unter gegangen. Südlich desLöwentlnseeS brachen r u s s t s ch e Angriff« im deutschen Feuer zusammen. Da« deuische Unterseeboot „1721" versenkt« in der Irischen See drei englische Handelsdampfer. Ein andere« deutsches Unterseeboot brachte auf -er Höhe de« Tap d'Antifer «inen wetteren engllschen Dampfer zumStnken und b «s ch ü d i g t e einen anderen schwer, der später im Hafen von Le Havre sank. schon ein Frieden mit Montenegro abgeschlossen wird oder nicht. Montenegro selbst ist beseht, die montenegrinische Armee ent waffnet, da« montenegrinische Heer scheidet auS der Reihe unserer Gegner aus, der montenegrinische Feldzug ist zu Ende; und wenn von weiteren Kämpfen die Rede ist, so stehen sie höchsten- unter dem Zeichen des albanischen Krieges. Auf dem türkischen Kriegsschauplatz haben sich in Mesopotamien, Persien und im Kaukasus neue Kämpfe ent wickelt, die in unmittelbarem Zusammenhang miteinander stehen. Der ursprüngliche Plan Ruhlands und Englands, gleichzeitig von Norden her über den Kaukasus und von Süden her längs des Tigris und Enphral vorzurückcn, um sich in Kleinasien die Hand zu reichen und aus einer neugebildeken Front, die etwa von Datum am Schwarzen Meer bis in die Gegend von Bagdad reichen sollte, den Vormarsch gegen Kleinasien anzutreten und aus diese Weise das Herz des Türkischen Reiches zu treffen, ist gänzlich gescheitert. Die Engländer sind südlich Bagdad geschlagen, ein Teil von ihnen in Kut-el-Amara eingcschlossen und belagert und die Entsatz versuche unter schweren Verlusten für sie zurückgeschlagen. Ob es den Engländern möglich sein wird, in nächster Zeit welkere Verstärkungen aus Indien heranzuholen und mit ihnen erneut den Vormarsch zum Entsätze des General Townshend in Kut-el- Amara a rzulreten, läßt sich noch nicht übersehen. Inzwischen sind die Türke,i siegreich in Persien vorgcdrungen, sowohl aus der alten, von Bagdad über Kermanschah und Hammandan aus Tehe ran führenden Karawanenslratze, als auch weiter im Norden in der Gegend des Urmiasees. Die Russen haben unter Heranziehung starker Kräfte die Offensive über den Kaukasus in der Rich tung auf Lrserum begonnen und zunächst wohl auch einige örtticye Erfolge erzielt, alsdann aber wurde ihr Vorgehen zum Stehen ge bracht, und sie sind bisher nicht in der Lage gewesen, den türkischen Widerstand zu brechen. Jedenfalls ist durch die englischen Nieder lagen in Mesopotamien die Vereinigung der englischen und rus sischen Heeresgruppe in der Richtung auf Kleinasien gänzlich ge scheitert. Auf der Westfront in Westslandern und Rordfrankrelch ist seit einiger Zelt eine gesteigerte GefechtStäklgkelk zu bemerken, die zunächst mit einem lebhaften Geschllhseuer einsehte, an das sich örtliche Vorstöße der deutschen Truppen anschlossen. Sie sind namentlich in der Gegend von Neuville bei ArraS erfolgreich gewesen. TS konnten den Franzosen einzelne Teile ihrer Stel lungen entrissen und gegen alle feindlichen Angriffe behauptet werden. Menn allen diesen Kämpfen zunächst auch nur eine örtliche Bedeutung zukommt, so dürfen sie doch in ihrem Einflüsse und Folgen nicht unterschätzt werden. Sie sind «in deutliches Zeichen deS hohen Offenflvgcistes der deutschen Truppen, der trotz des langen Stellungskrieges und des langen Aufenthaltes in den Schützengräben noch nicht nachgelassen hat. Die deutschen Trup pen benutzen mtt Freuden jede Gelegenheit, wo ste dem Gegner auf den Leib rücken können. Wenn es auf örtlich beschränktem Raume gelang, di« feindlichen Stellungen zu erobern, so kann man auch hoffen, daß dies auf größerem Raume möglich sein wird, wenn die allgemeine Kriegslage ein derartiges Vorgehen gestatten sollte. Im Osten hat auf dem Nordslügel von der Ostsee kiS m den Rokitnosümpfen volle Ruhe geherrscht, auf dem Südslügel in Ostgalizien und Wolhynien sind die russischen Angriffe wiederum unter schweren Verlusten für den Gegner abgewiesen worden. In den letzten Tagen ist auch hier eine gewisse Ruycpouse ein getreten, die aber nur als ein vorübergehendes Atemholen be trachtet werden kann. Die Fliegeranfklärung hat bereits das Eintreffen neuer russischer Verstärkungen sestgestellt, so daß mit dem Wiederbeginn der Kämpfe gerechnet werden muh. Spanien und die Verteidiger von Kamerun Telegraphischer Bericht "tk. London, 29. Januar. Im Unterhaus sagte Lord Robert Eecil in Beant wortung einer Frage, die Regierung habe keine sicheren Nachrich ten, daß deuische Truppen die K ameruner Grenze überschritten hätten und ans spanisches Gebiet übergetreten seien, aber er bezweifle nicht, daß die spanische Regierung sie in diesem Falle internieren würde. Zwischen den Schlachten Von irgendjemand ist in diesen Tagen die Meinung ausge sprochen worden, daß der Krieg, der nun seit bald anderthalb Jahren die Grundfesten der Welt erschüttert, plötzlich aus einem toten Punkt angelangt sei. Bis zu einem gewissen Grade ist daS sicherlich richtig; denn seit der Vertreibung des letzten Engländers von der Halbinsel Gallipoli und seit Beendigung der Kämpfe in Montenegro hat man — abgesehen von den anscheinend nicht un bedeutenden Kämpfen in Mesopotamien, denen übrigens eine un mittelbar entscheidende Bedeutung nicht zukommt — von größeren Akttonen nichts gehört. Dieser Stillstand in den Operationen größeren Stils ist ober nur ein scheinbarer. In Wirklichkeit geht die Arbeit in den Ge neralstäben ununterbrochen weiter, und wenn auch in der letzten Zeit so entscheidende Schläge, wie wir sie allgemach gewöhnt worden waren, nirgends gefallen sind, so kann man doch sicher sein, daß mancherlei llnterneymungen in Vorbereitung sind, die den Stein wieder inS Rollen bringen und für den endgültigen AuSgang des Krieges vielleicht entscheidend sein werden. Das gilt nicht nur für unsere Heeresleitung, sondern gewiß auch für die unserer Feinde. Gewisse Leute, die daS Gras wachsen hören und sich dieser er baulichen Beschäftigung in Lugano, Genf und anderen Lügen nestern in der Nähe der italienischen Grenze mit Eifer hingeben, wissen bereits von einer angeblich bevorstehenden fünften Isonzo- Offensive der Italiener zu berichten, andere, die die nachrichten hungrige Welt aus Bukarest mit den Produkten ihrer Spürtätig- kelt oder — ihrer Phantasie versorgen, dichten dem Zaren die Absicht an, eine abermalige große russische Offensive in Beß- arabten selbst anzuführcn. Wieder andere melden aus Saloniki oder Athen zum so und sovielten Male, daß entweder der deutsch österreichisch - bulgarische oder der englisch - französische Vormarsch tn Mazedonien begonnen habe. Die letzteren Meldungen haben sich bekanntlich bisher immer noch als Enten herausgestellt. Was an den neuen Osfenstvabstchten der Italiener und Russen Wahres ist, muh die Zeit lehren. Ausfollenderweise haben die Prophezeiungen lnbezug auf die früheren Hauptkrlegsschauplätze im Westen und an der Ost- front in der letzten Zeit fast ganz aufgehört. Das ist angesichts der Tatsache, daß die Initiative der Heeresleitungen des Vier bundes sich seit vielen Monaten nur auf den Orient zu richten und namentlich auf Aegypten abzuzielen schienen, sehr natürlich, schließt aber nicht aus, daß wir gerade auf diesen Schauplätzen des Weltkrieges die nächsten größeren Kampfhandlungen zu erwarten haben. Inwieweit die nach Kopenhagener Berichten in Rußland herrschende Besorgnis vor einem neuen deutschen Vorstoß gegen Riga berechtigt ist, entzieht sich der Beurteilung. Dagegen ver dienen die Ereignisse, die sich in den letzten Tagen im Westen zugekragen hoben, ernste Beachtung. Die letzten Berichte unserer Heeresleitung, die Meldungen deS französischen und deS britischen Generalstabes und auch die Erklärungen des englischen Ilnlerstaatssckretärs Tennont im Unterhaus über die Fliegcrtätigkeit an der englischen Front lasten deutlich erkennen, daß die Kampfhandlungen an der Westfront an Stärke wesentlich zugenommen haben. Besonders lebhaft sind feit einigen Tagen die Kämpfe bei Neuville, wo es unseren Truppen am 26. Januar bereits ge lang, dem Feinde durch Sturmangriff nach vorangegangener Sprengung Steilungen in einer Brette von etwa 60-Metern abzu nehmen. Diesem schönen Erfolg hat sich gestern die Erstürmung der nordwestlich von LaFolie, einem Gehöft nordöstlich von Neuville, gelegenen französischen Stellungen in Breite von 1500 Metern sowie südlich -er Somme die Eroberung des Dorfe- Frise und einer anschließenden, 1000 Meter breiten Stellung anqeschlosten. Ein weiterer bemerkenswerter Erfolg wurde vei Arras errungen, wo eS unfern Truppen gelang, den Franzosen eine Häusergruppe im Westteil von St. Laurenk im Sturm zu entreißen. Bei diesen Kämpfen wurden insgesamt etwa 1200 Franzosen zu Gefangenen gemacht. Ob diese Ereignisse Vorboten einer größeren Aktion auf dem westlichen Kriegsschauplatz sind, läßt sich nicht ohne weiteres sagen. Die starke Fltegerlätigkeit, namentlich an der englischen Front, scheint beinaye darauf hlnzudeuken. Inzwischen hat auch der österreichisch-ungarische Vormarsch an der Adria weitere Fortschritte gemacht. Der gestrige Wiener Bericht bestätigt die bereits von feindlicher Seite gemeldete Besetzung von San Giovanni di Medua und Ale ff io, dagegen siegt noch keine offizielle Meldung über die von HavaS schon am 2s. Januar aus Saloniki gemeldete Besetzung von Berat durch die Oesterreicher und Bulgaren vor. Der Eifer, mit dem die französische Agentur sich beeilte, diese Nachricht zu verbreiten, läßt daraus schließen, daß man durch sie Griechen land und Italien zu entscheidenden Handlungen zu drängen hoffte. Wie wenig berechtigt solche Erwartungen sind, zeigt die Tatsache, daß einerseits Griechenland sich durch nichts von seiner Neuiralität abbringen läßt, anderseits Italien — weit davon entfernt, sich dem Vormarsch der Oesterreicher enkgegenzustellen — ernstliche An ¬ stalten zum endgültigen Rückzug seiner Streitkräfte aut Albanier trifft. ruck Frankreich und England Jur Mißhandlung deutscher Soldaten durch britische und indische Truppe« Telegraphischer Bericht vtd. Loudon, 29. Januar. Reuter meldet: DaS Forelgn Office veröffentlicht «ine Mitteilung -es amerikanischen Botschafters in Berlin, der eine Rota d«S deutschen Auswärtigen Amte« belgeschloffen ist. E« wird darin über die Mißhandlung deutscherSoldaten durch britische und indische Truppen bei Aubert lm März ISIS Klage geführt. Die Beschwerde wurde an Marschall French gesandt. Er antwortete, daß in ter erwähnten Gegend von den Vorfällen nicht« bekannt sei. Englische Truppen hätten sich zu angegebener Zett über haupt nicht tn ter Gegend befunden. (Aus eine solche Antwort konnte man seit Greys zynischer Note über die .Baralong'-Angelegenheit ge faßt sein. D. S.) Die parlamentarische Schützengrabelrkorrtrolle Eigener Drahtbericht Kr. Genf, 29. Januar. Die sozialistische Fraktion der französischen Depu- tterkenkammer hat ihren Antrag, einen Ausschuß von 44 Mitglie dern zu wählen zur freien Ausübung der Aufsicht an der Front bis tn die vordersten Linien, zurückgezogen, da dieser Antrag verfaffungsree-llichen Bedenken begegnete. Sie haben nun beschlossen, die Frage der Aufsicht den anderen Partei gruppen vorzulegen, um zu sehen, wie wett sie hier Entgegenkom men findet. Britischer Generalstabsbericht vtd. London, 29. Januar. Amtlicher Bericht aus dem bri - tischen Hauptquartier tn Frankreich: Vorgestern am späten ' Nachmittag versuchte der Feind unter dem Schutze von heftigem Ge wehr-, Maschinengewehr- und Artilleriefeuer Insankerieangriffe aus einen Vorsprung in unserer Schühengrabenlinie nordöstlich von Loos zu unternehmen. In unserem Feuer brach der Angriff zusammen. Letzte Nacht war der Feind östlich von Armentieres tätig, unsere Ar tillerie erwiderte. Die feindliche Artillerie war nördlich Maricourt und zwischen Loos und dem La Bassäekanal sowie an anderen Stellen lebhaft tätig. Wir erwiderten das Feuer und beschädigten die feindlichen Laufgräben an vielen Punkten. Tranzöfischer Generalstabsberlcht Telegraphischer Bericht vvtb. Pari«, 29. Januar. Fortsetzung des amtlichen Berichts von gestern abend: In dem von uns südlich der Straße Neuville —La Folie zurückgewonnenen Sprengtrichter zählte man 159 deutsche Leichname. Arras und unsere Stellungen südlich dieser Stadt wurden heftig beschossen, ohne daß Infanteritangrisse erfolgten. Unsere Batterien haben energisch die feindliche Artillerie bekämpft. Zwischen Somme und Oise schossen unsere Schützengrabcnkanonen feind liche Werke zusammen und zerstörten einen Beobachtungspunkt süd östlich Lasflgny. In den Vogesen feuerte unsere Artillerie wirksam auf Stocks (?) und Stoßweiler. Zur Vergeltung für das Bombardement, r ß L-Ä» was -ar O-ol V besonders auszetchnet vor allen anderen Mundrelnigungsmittcln, ist seine merk- würdige Dauerwirkung, die aller Wahr- scheinltchkeii^ach darauf zurückzuführen l E t tI jsj, haß sich das Odol beim Mundspülen förmlich in die Zähne und die Schleimhaut einsaugt, diese gewisser- maßen imprägniert und so gleichsam die Mundhöhle mtt einer mikro skopisch dünnen, aber dichten antiseptischen Schicht überzieht, die noch stundenlang, nachdem man sich den Mund gespült hat, ihre Wirkung äußert Diese Dauerwirkung besitzt kein anderes der für die tägliche Mund- und Zahnpflege überhaupt in Betracht kommenden Präparate. Sie gibt demjenigen, der Odol täglich gebraucht, die Gewißheit, daß sein Mund stundenlang geschützt ist gegen die Wirkung der Gärungs stoffe und Fäulnlserreger, di« die Zähne zerstören. Iä2O „Was für ein wildes Volk sind doch die Engländer!" Aussprüche Napoleons über die Engländer und englische Politik. Schon mehrfach wurde in der deutschen Presse daraus hin- gewiesen, daß die politischen Erscheinungen des Weltkrieges uns Deutsche gelehrt Haden, Napoleons Europa-Kriege objektiver zu betrachten. In Napoleons Briefen und in Napoleons Memoiren spielt der Kamps gegen England eine bedeutende Rotte, und wir ersehen daraus, daß für Napoleon dieser Kampf das treibende Element bei seinem Zuge nach Aegypten und seinen Europa- Kriegen war; er wollte zuerst Frankreich Seegclkung gegenüber Englands Ilebergewickt verschaffen, und nachher das Festland zu einem Sckntzmall gegen England, insbesondere gegen die englische Alleinherrschaft zur See und englische Seetnrannei vereinigen. Man lrante jedoch in Europa dem schlauen Zweckpollklker nicht, oder man fürchtete sich vor dem gewaltigen England, und so erlag er. Wir Deutschen haben nun gelernt, seinen Ausführungen mehr Glauben entaegenzndringen. und wir haben auch das Furchten vor England ausgegeben. I,n übrigen aber sieht die Situation von 1914—1916 der vor 100 Jahren verteufelt ähnlich. . . . Doch «in wcsenMcder Unterschied ist zu erkennen: diesmal sind die Rollen vertauscht und diesmal wird England nicht wi-der triumphieren! Napoleons politische Gedanken und seine Aeußerungen über die enaliscbe Politik und die Engländer sind von ungewöhnlichem Reiz und von aktuellstem Interests. Wir wollen uns für heute daraus beschränken, einige Aussprüche über diesen Gegenstand wiederzu geben, die Napoleon als englischer Gefangener ans St. Helena ge tan bat. Diese werden nnS durch ein dreibändige« Merk ver mittelt. das der bekannte Herausgeber der Memoiren Napoleons, Heinrich Eon rod, unter dem Titel: .Napoleons Leden auf St. Helena' im Verlag von Robert Lutz »n Stuttgart Kat scheinen lassen, und das In chronologischer Reihenfolge alle die unaergä'ns lichen Aeußerungen deS gefangenen Gelstesriesen ent hält, wie sie uns durch die Tagebücher von General Gourgaud. Las Cafes und Graf Monlholon überkommen sind. *) Napoleon all Detonaeiier -ei LnglanSel. veidannl aus eine ungclund« Insel In, 'kopllchen ÄeNmeer. vnierqedsach? >n einem oon Betten wimmelnden, mU -Dackoapp« ««deckten «demallI«., NablaN, rtcktla »inAeoterckt aus kder, scha'lenloser Hocksläche -- »elckis Schicksal »a« Ee,k«r«r«I Zhn> ovn d«i »arstan NnNnrnativn", den Sn,. General Gourgaud berichtet: Der Kaiser spricht über England. .Ich lese gerade Hume, lagt er: .wa« für ein wildes Volk sind doch dies« Engländer! Welche Verbrechen weist ihre Ge schichte auf! Ich will nur Heinrich den Achten ansühren, der einen Tag, nachdem er der Anne Boleyn hat den Kopf abschlagen lasten, die Lady Seymour heiratet. Bei uns wäre so clwaS unmöglich gewesen. Selbst Nero hat sich nickt solcher Verbrechen schuldig gemacht. Und die Königin Marie! Äh, daS Salische Gesetz hat doch sein Gutes!' LaS CaseS berichtet: .Es kam die Nede auf die diplomatischen Agenten Englands. Der Kaiser sagte, nichts sei gefährlicher, als sich amtlich mit dieser perfiden Gesellschaft abzugeben: Sie kommen nie im Auftrage ihrer Nation, sondern verhandeln immer au« persönlichem An triebe. Und di« Regierung betrügt dann die Nation mit dem. was sie von ihren Agenten gehört Hot ... Eine große Anzahl von Engländern selbst stimmt darin mit unS überein. Viele erklärten hier an Ort und Stelle, ihnen steig« die Schamröte über das Vorgehen ihres Landes ins Gesicht.' .Tatsache ist', fuhr der Kaiser fort, .dah feder politisch« Agent Englands stck erlauben darf, über denselben Gegenstand zwei Berichte zu macken: einen öffentlichen falschen, der für das Archiv des Mini steriums bestimmt ist, und einen vertraulichen, der Wahrheit entsprechen den, der nur zur persönlichen Kenntnis der Minister gelangt. Wenn dann deren VeraniworlNchkett In Frage kommt, berufen sie sich aus den ersten, der zwar falsch ist, sie aber deckt. So können selbst die besten Einrichtungen zum Fluch werden, wenn sie aus keiner moralischen Grundlage beruhen und wenn die Männer, die sie benutzen, sich nur von Selbstsucht, Hochmut und Frechheit teilen lallen. Die absolute Ge- wall hat e« nicht rktig, zn rügen- sie schweigt! Die verantwortliche Ne gierung dagegen versteckt sich binter unverschämten Lügen, wenn sie ge zwungen wird, den Mund au;zu un.' Der Kaiser gibt seinen Getreuen von St. Helena Kenntnis von seinem Schreiben an den König von Holland vom 8. Aprll 1808, betr. die Koniinentalsperre, worin es über Holland und England u. a. heißt: .Holland war der Kanal, auf dem seit mehreren Jahren England seine Waren nach dem Kontinent führte. Die holländischen Kaufleute ländern: Mtt ktnen-.alograpdllcker Naturtreu« Ickllderl da« Derk von ^«Inrlck Tvnrad dar I-tqllck» Leden de« p«slürt>en NnIIer« »nd seiner Umgebung, die Untert-altungen Naprleon«, der tick zu leinen Vetren»,i g!« Menjch r» Mentcken outlprach: „der sich letdlt und lelii -Werk, „der sein« Fehler, seine gedetmslen -Pläne, Uder sein Land und sein, Feld, deeeen, «der Europa« Bdlker und ihr» -erricker, Uder nallsna!« und Weltpollltk, über Doti und Welt und aite Vegenlländ«, die den stürmenden (Leist de« elngelperrten Titanen belckätliglen Lin unverganglicke« Buch, eine ungcwddntlck interessant« Lektüre siir reif« Menschen. Jeder Band einzeln kdaslich zu Mk. 7.^ gehefiel, Mk. L— aebvndcn. haben bei diesem Handel unermeßliche Summen gewonnen. Da Haden Sie die Ursache, warum dis Holländer den Schleichhandel und die Eng länder lieben, und warum sie Frankreich nicht lieben, daS den Schleich handel verbietet und die Engländer bekämpft. Die Gnade, die sie den Mördern bewilligen, ist eine Art Huldigung, die sie dem Geschmack der Holländer für den Schleichhandel darbringen; sie scheinen mit ihnen ge meinschaftliche Sache zu machen.' ... Der Kaiser erzählt von einem Besuche in Amsterdam und daß er den Holländern gesagt habe: .Man lagt, ihr seid mißvergnügt, c»^ warum? Frankreich hat euch nicht ervvcrt, cs hat euch an Kindes Star" angenommen; ihr seid von nichts ausgeschlossen; ihr teilt alle Familien vergünstigungen. ... Ihr klagt über eure Leiden: in Frankreich leidet man aber noch mehr, wir leiden alle, und dies wird so lange dauern, als der gemeinschaftliche Feind, derTyrann derMeere, der Vampyr eures Handels, nicht zur Vernunft zurückgebracht ist.' Der Kaiser zu einem englischen Offizier: .Welch schändliche Be handlung haben sie für uns ausgebacht! Dies ist schlimmer als Tod! Zu Gewalt und Ungerechtigkeit fügen sie Beschimpfung und langsam lötend« Oualen! Wenn ich ihnen so furchtbar erscheine, warum haben sie dann die Welt nicht von mir befreit? Einige Kugeln ins Herz oder tn den Kopf wären genügend gewesen, sie hätten dann wenigstens Mut und Energie im Verbrechen bezeigt.' Der Kaiser tn einer schriftlichen Beschwerde: .Wenn die britische Regierung bei ihren Ungerechtigkeiten und Gewalttätigkeiten gegen mlck beharren will, so würde ich eS als eine Wohltat ansehen, wenn sie mir den Tod gäbe.' Der Kaiser zu Admiral Malcolm am 3. Mai 1817: .Ist man denn- wirklich nur ein Hund, wenn man nicht zur englischen Nation gehört? Ist eü wahr, dah ein Engländer seine Handlungen nur nach seinem persönlichen Vorteil abwägt? Man hat eS oft behauptet, ich hab« «S aber nie glauben wollen, obwohl es Tatsache lst, dah Londoner Bankier« im Jahr« 1815 mir Millionen geliehen haben, um England zu bekriegen!' Napoleon auf dem Sterbelager (sich mit seine« Sohne« und Frank reichs Zukunft beschäftigend) zu Graf Montholcn: .E« ist möglich, daß die Engländel, um das Andenken ihrer Verfolgungen auszulöschen, die Rückkehr meines Sohnes nach Frankreich begünstigen; aber am mit England in guter Eintracht zu leben muß man um jeden Preis seine Hondelsinteressen begünstigen. Diese Nolwenbipkett schließt zwei Ding« in sich: entweder England bekämpfen, oder sich mit demselben tn den Welthandel teilen. Nur das Zweite ist heutzutage möglich,'
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