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Nr. 145. SäcWsche Volkszeitung Seite 5 feonikämpker iüi» Onilensleute Beim französischen Ministerpräsidenten wurde eine Delegation der „Drac" vorstellig unter Führung des Nbg. Chnnoine Polimann. Der Audienz wohnten etwa 20 Ver treter der verschiedenen Frantkäinpserokganisationcn bei, die ihre Solidarität mit den Ordensleuten, ehemali ge Frontkämpfer, bekunden wollten. Die Delegation überreichte dem Ministerpräsidenten die Resolutionen, die aus der Generalversammlung der „Drac" gefaßt worden sind und die mit allem Nachdruck verlangen, das; den Ordensleuten endlich in Frankreich all die Bürger rechte gewährt werden, die den unbedeutendsten Laien zugebilligt sind. Die Ordensleute fordern Gerechtigkeit und Toleranz, nachdem sie mährend 4 Jahren in den vordersten Reihen für das Vaterland gekämpft haben. Ministerpräsident Doumergue soll diese Delegation sehr freundlich empfangen l>aben lind soll ihnen auch versprochen haben, ihre Forderungen „wohlwollend zu prüfen." „Macken" sick 6ss nickt! Der griechische Kultusminister hat der Kammer ei nen Gesetzentwurf unterbreitet, der die Idee der Errich tung einer Stätte internationaler geistiger Zusammen arbeit in Delphiin die Tat umsetzen soll. Männer ivie Gerhart Hauptmann hätten den Plan begrüßt, Delphi, das Genf der antiken Menschheit, nehme auf diese Weise die symbolische Form einer heiligen Einigkeit u. Zusam menarbeit der Völker aus geistigem Gebiet an. Allen Völkern soll geeignetes Gelände in der Nähe des Apollo- Tempels zur Verfügung gestellt werden. Nun möchte man aber doch fragen: Was soll unserer sorgenbeschwer ten, zerrissenen Welt ein geistiger Mittelpunkt? Hat es einen solchen schon einmal gegeben? Nein. Es hat Orte und Städte^ und Stätten gegeben, auf die einst eine Welt hörte, zu denen man pilgerte, aber es waren nie geistige Weltmittclpunkte im beabsichtigten internationalen Sin ne dieses Wortes, sondern Brennpunkte einer grossen nationalen Kultur, die allen anderen überlegen war und deshalb Leuchtkraft und Anziehungskraft weithin hatte. Das war einst so mit Athen und nachher mit Alexandria, das war so mit Rom und nicht anders mit Paris und Weimar, mit Wien, Bayreuth. Was soll jetzt so ein kon struierter geistiger Weltmitlelpunkt in Delphi? Sollen hier Gelehrte aller Fächer wohnen, über den Parnass hin- wegblickcn und über die Vorzüge kosmopolitischen Den kens debattieren? Oder denk! man etwa gar an einen geistigen Völkerbund, nachdem der andere — allerdings entschieden ungeistigs — sich anschicht, nut bemerkens wert wenig Schönheit u>'d Würde zu sterben? Der ^nteUektualismus „Die deutsche Zukunft", vom 24. 6. 34 Nr. 25, schreibt -u einem Aufsatz, den Dr. Leers in der „Deutschen Zei tung" veröffentlicht hat und der sich mit dem „Intellek tualismus" und der vielfach falschen Anwendung dieses Wortes beschäftigt, folgendes: „In der Dent'chen Zeitung' finden wir einen be achtlichen Aufsatz von Dr. von Leers mit der Ueberschrist: „Sie sind ja intellektuell". Als Motto ist dem Aussatz ein Wort des Zaren Alexander Hl. von Nutzland vorangesetzt, das er 188" an seinen Unterrichtsministcr schrieb. Es lautet: „Es soll alles getan werden, die Bil dung zu hemmen, weil sie unseren allerheiligsten zaristi schen Rechten abträglich ist." . . . Der Verfasser spricht dann „von dem langsam kindisch gewordenen Schlag wort vom Intellektualismus". Unter Intellektualismus verstehe man mit Recht eine ohne Kenntnis der wirkli chen Tatsachen der Geschichte und des Lebens aus rein abstrakten Voraussetzungen abgezogene geistreichelnde Rederei, wie sie besonders in jüdiscl)en Kreisen und Sa lons von Gros; Berlin, in einem Teil der Berliner Presse und darüber hinaus gepflegt worden sei. Dieser Intellek tualismus sei von der NSDAP, bekämpft und seit jeher abgelehnt morden. Er ist im Augenblick auch in Deutsch land so gut wie verschwunden. Das Kampswort gegen de» Intellektualismus aber ist inzwischen zu einem sehr Eine Msenstalue wandert nach Indien In einigen Wochen ist ein Niesenbildwerk im Mo dell vollendet, an dem dann in Indien asiatiscl-e Bild hauer einige Zeit zu tun habe» werden.. Denn ist das Modell schon massiv und groß, so wird es doch zwergen haft sein, gegen die Autzmatze, die das Denkmal selbst erreichen soll. 5,5 Meter hoch, aus einem Sockel von rund 80 Meter Höhe — nie stand der englische König im Bild auf einem höheren Podest. Der Auftrag zur Anfertigung des Modells gab der Maharadscha von Kapurthala, der zur Begutachtung eigens nach London kommt. Die Ko sten tragen die indischen Fürsten gemeinsam, so wie sie mich gemeinsam beschlossen haben, datz das Denkmal in New Dehli Ausstellung finden soll. Der Maharadscha von Kapurthala ist berühmt durch seine Schmucksammlung von über 800 000 Pfund Sterling Wert und durch seine romantische Heirat mit der spanischen Tänzerin Anita Delgado. Er ist seit dem 5. Lebensjahr im Amt und re giert sein Pandsä-abreich nunmehr 55 Jahre. Ihm unter steht auch die Organisation all der Veranstaltungen, die für das kommende Jahr zum silbernen Regierungsjubi läum des englischen Königs vorgesehen sind. Zu diesem Zeitpunkt soll dann auch die Statue in New Dehli voll endet sein. Aber vorerst mutz sie einmal im Modell von beliebten und sehr geschickt venvendeten Mittel der über all arbeitenden Reaktionen geworden. . . . Die Reak tion hege Hoffnungen — für die Jugend. Dieser Iugeird blase sie aus allen Seiten ein, datz sie nun nicht mehr zu denken brauci;« . . . die weltapschaulichen Grundlagen gar zu vertiefen, sei eine Angelegenl)eit von Hornbril- len.Der junge Nationalsozialist brauche das gar nicht, sür ihn dächten die Führer u. er brauche nicht zu denken. Er sollte nur seinen Körper pflege», denn nur und allein in einem gesunden Körper lebe ein gesunder Geist." Dr. von Leers fährt fort: „Es ist ganz richtig, datz wir heute unendlich viel mehr Wert auf einen gesunken Körper lcgcn als früher, — aber was nützt der gesundeste Kör- Verordnung gegen konfessionelle Verbände und Zeitungen Berlin, 25. Juni. Unter der Ueberschrist „Hessen unterbindet Z e n t r u m s r e a k t i o n" meldet der „Völkische Beobachte r": „Durch Verfügung des hessischen Staatsmini sters wurden auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 für das Gebiet des Landes Hessen im Interesse der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung folgende Verbote erlassen: 1 Den Angehörigen der konfessionel len I u g e nd v e r bä n d e wurde bis auf weiteres mit sofortiger Wirkung untersagt, a) jedes geschlossene Auf treten in der Oessentlichkeit, b) das öffentliche Tragen von Bundestrachten oder von Kleidungsstücken mit Ab zeichen. die sie als Angehörige d. konfessionellen Jugend organisationen kenntlich machen. Unter diese Derbotsord- nung fällt auch das Tragen zur Bundestracht gehöriger Das englische Clearing-Gesetz angenommen Zum Schluß der 'Aussprache im englischen Unterhaus erklärte der Finanzsekretär des Schatzamtes, Höre Belisha, datz die Vollmachten des neuen Gesetzes mit Mäßigung an gewandt würden. Solange Deutschland keine Schritte zu weiteren Handelsbeschränkungen irgendeiner Art unter nehme, bestehe kein Grund zu der Annahme, daß das Clea ringsystem nicht zur gegenseitigen Zufriedenheit arbeiten sollte. Es sei nicht zu erwarten, daß Deutschland Schritte unternehmen werde, die seinen eigenen Handel stören. Daher bestehe kein Grund zu der Befürchtung, daß das Gesetz irgendwelche ernsten Rückwirkungen haben werde. Die eng lische Regierung beabsichtige nicht, Bankierguthaben, Verst- cherungszahlungen oder Geldsendungen in das Clearing einzubeziehen. Das Unterhaus nahm dann das „Gesetz zur Einrich tung von Schulden-Clearingäintern und sür Vergeltungs maßnahmen für Einfuhrbeschränkungen" in zweiter Lesung ohne Abstimmung an. Die deutsch-französischen MrtschafiSbeziehunaen Die seit einiger Zeit in Aussicht genommenen Verhand lungen über eine Neuregelung der deutsch-französischen Wirt schaftsbeziehungen nach Ablauf des Handelsabkommens vom 17. August 1927 haben am 23 Juni in Berlin begonnen. Um das Eintreten eines vertragslosen Zustandes am 30. Juni zu vermeiden und um die Verhandlungen von dem in diesem Termin liegenden Zeitdruck zu befreien, haben die deutsche und die französische Regierung durch Notenwechsel vereinbart, die Geltungsdauer des Handelsabkommens noch einmal um einen Monat, also bis zum 31. Juli 1934, zu verlängern. Soweit der Warenverkehr zwischen den beiden Ländern durch Kontingente geregelt ist, werden diese für den Monat Juli in Höhe von einem Drittel der Viertel- jahrcskontingente festgesetzt werden. Fluazeua stürzt in Zuschauermenae Bei einer Flngveranstaltung in Esseg in Südslavien stürzte plötzlich eine Maschine ab und siel in die Zuschauer menge. Fünf Personen wurden aus der Stelle getötet, zwölf wurden verletzt. Im Lauf der Nacht sind drei Ver letzte im Krankenhaus gestorben. England nach Indien wandern, vorausgesetzt, das; sie dem Maharadscha so gefällt. Rian mutz vorsichtig sein, denn cs geschieht nicht oft, das; man lebenden Zeitgenos sen und gerade Königen schon Denkmäler setzt. Wo der Vergleich mit dem lebenden Objekt noch möglich ist, be darf es einer besonders guten Hand, zumal bei einem Bildwerk 5,5 Meter hoch, erinnernd an die Göttcrstatuen des cxlten Indien. Volschewlstlsche Grausamkeit Warsckpni, im Juni. Die Zentralverwaltung der Komso mol (Kommunistische Jugendorganisation) hat anläßlich des Heranuahens der Erntezeit eine Verfügung erlassen, in der alle Mitglieder ausgcsordert werden, mitzuarbeiten an der Sicherstellung der Kartoffel- und Getreideernte. ..Diese Mit arbeit", lesen wir in dem Rundschreiben, „ist unlwgrcnzt. Alle, die einen Teil der Ernte aus Eigennutz verstechen wollen, auch wenn cs ihre eigene Ernte ist. müssen sic sofort bei den Orts gruppen der Partei anzeigen." Die rusischen Blatter haben bereits einen Fall von „vor bildlicher Disziplin" mitgcteilt. Pronpa Kolibin. ein dreizehn jähriges Mädchen, hat die Verwaltung des örtlichen Komma- nislischen Bundes daraus aufmerksam gemacht, das; ihre Mut ter auf dem Speicher ihres Hauses Getreide versteckt habe. Die unglückliche Frau wurde sofort zu drei Jahren Zwangs arbeit auf einer Kolchose in Sibirien verurteilt. Die Tochter hat eine Geldprämie erhalten und ihr Name wurde ehrenvoll im Bundesorgan der Komsomol erwähnt. per, wenn der Geist darin völlig unklar und verschwom men ist und von jedem reaktionären Schaumschläger be einflußt werden kann . . . Die Reaktion wendet sich hier sehr geschickt an die allgemein menschliche Eigenschaft der Faulheit, und sie weif; natürlich ganz genau, das; geistige Arbeit dem Menschen schwerer fällt als marschie ren, turnen, schwimmen, — also redet sie'rechtzeitig den jungen Studenten ein, allzu viel Bildung des Geistes sei doch nur Intellektualismus." — Genug der Zitate. Der Verfasser ist sicl)er vielfach im Recht. — Wen aber meint er eigentlich in diesem Zusammenhang mit dem Begriff „Reaktion" und .Reaktionen"?, so fragt zum Schluß die „Deutsche Zukunft". Kleidungsstücke und Abzeichen unter Verdeckung durch zivile Kleidungsstücke sowie jede sonstige einheitliche Kleidung, die als Ersatz für die bisherige Bunüestracht anzusehcn ist, c) das Mitsühren oder Zeigen von Wim peln oder Fahnen in der Oessentlichkeit: d) der öffent liche Vertrieb oder das öffentliclze Verteilen von Pres- seerzeug nissen konfessioneller Jugend verbände (Iugcndzeitungen, Jugendzeitschriften, Flugblätter), jede sportliche oder geländesportliche Betä tigung innerhalb der konfessionellen Iugendverbände. Hierunter fällt auch das gemeinsame Wandern und die Errichtung von Gruppenlagcrn. 2. Tageszeitungen, die im Gebiet des Landes Hes sen gedruckt und verlegt werden, dürfen keine religiösen Beilagen enthalten. Zuwiderhandlungen gegen diese bei den Anordnungen werden nach 8 4 der Verordnung de» Reichspräsidenten vom 28. Februar 1933 bestraft. 3. Die in Mainz erscheinende Woclxmschrift „Der Katholik" wurde auf die Dauer von drei Monaten ver- boten." (Letzteres bereits gestern gemeldet.) Aeue Anschläge ln Oesterreich Wien, 25. Juni. In den bekannten kommunistischen Hochburgen Kapfenberg und Voitsberg (Steiermark) haben sich einer amtlichen Mittei lung zufolge neue Anschläge ereignet. In Kapfenberg wurde an der Eingangstiir des Pfarrhoscs ein Sprengkörper zur Explosion gebracht. Dabei wurde Kaplan Eibcl durch ein Sprengstück so schwer verletzt, daß er im Lause des Sonntags im Krankenhaus verstorben ist. Zwei weitere Personen wurden leicht verletzt. In Voitsberg wurde ein Sprengkörper, und zwar ein Stück Wasserleitungsrohr, das mit Ammonit geladen war, aufge sunden. Man vermutet, datz der Sprengkörper in das von der Vaterländischen Front geplante Sonncnwendfcucr gcworsen wer den sollte. Auch in Wien explodierte in der Wohnung eines Rudolf Änderte ein Sprengkörper, der durch das ossenc Fenster geworfen worden war. Durch die Explosion wurden die Ehefrau und di« Kinder Anderles leicht verletzt und großer Sachschaden an gerichtet. ArbeitSdienstpfllcht im Gau Halle-Mrsebura Berlin, 25. Juni. Im Sau Halle-Merseburg soll demnächst die ein jährige A r b e i t v d i e n st p s l ich t eingesührt werde», wie ein Ausruf des Eauleiters Jordan aniündigte. In eine» Rede betonte Jordan: „Wir fragen nicht nach Herkunft, Besitz, Studium und Titel, sondern nur nach dem C h a r a k t e r w c r l des deutschen Menschen. Im Gau Holle-Merseburg soll von nun <cn die e i n j ä h r i g e A r b e i t s d i e n st z e i t die Voraus setzung sein, um im bürgerlichen Leben als vollwertiger Volks genosse anerkannt zu werden. Mit dem heutigen Tage legen wir den Grundstein zu einem Wirten, das herausragen soll aus den Tagen unserer Zeit, es soll zum Fanal werden auch für die an deren Gaue unseres Vaterlandes." Aus diesem Anlatz hat Gauleiter Jordan an den Reichs- arbeitsführcr Hier! folgendes Telegramm gerichtet: „Im Vor marsch zum deutschdk Sozialismus hat heute der Kampfga» Halle-Merseburg in einer großen Kundgebung der NSDAP die einjährige Arbeitsdicnstzcit ohne staatlichen Zwang durch geführt " Gegen den VLWNtiniSmuS Das Gauamt Hannover-Ost lx'richtet nach der . National sozialistischen Gemeinde" vom 15 Juni an das Amt für Kom munalpolitik u. n. Folgendes: „Besonders Werl wid daraus gelegt, daß die Oeffentlichkeit über die ('Ku'ckieknisse in der Selbstverwaltung genügend unterrichtet und dadurch die Ver bundenheit zwischen Bevölkerung und Gemeiudeleituaa aufrech:- erhalten wird. Haben doch nichtnalionalsozial sliiche Genie nde- siihrer die genügende Unterrichtung der OeiienIIichkeit unter lassen. Da viele Zeitungen, insl'esondere biir-rerliche Blätter, es sich nach der Machtülx'rnahnie angewöhnt bal-eu. über nat'onal- sozialistisckn.' Amtslräger. darunter auch ül»er Gemeinde lei ter stets in einem ül>erschwenglicl>en Tone, der sich in nichts vom Byzantinismus untersetze'det. zu berichten und da solche Art der Berichterstattung dem Wek-n des Nattona'tozmlwmw-. fremd ist. sind die Kreiskeiter angewiesen, der Presse diesen byzanti nischen Ton abzugewöhnen." „Tlno PaUIera vor Gericht". In der in Nr. 137 der S. V unter dicker Ncbcrkchritt wiedergegebenen Meldung geht uns von dem Recht ist and Tino Pattieras, Rechtsanwalt Prof. Dr. Kastner, Dresden, folgende berichlübmde Mitteilung zu: „Herr Kammersämzer Tino Pattlera wurde bereits 1939 rechtskräftig in Cavtat in Dattnalien von Frau Erika von Tl-ellmann. mit der er 1929 (übrigens nach katholischem Rttus) die Ehe eingegamzen mar, getrennt. Da Frau von Thellmann (nicht MAliera) eine neue Elze einzugelien lxabsichttgt und da zu noch eine czerichllick-e Feststellung, di« ihr das ermöglicht, be darf. für Pattiera aber kein Anlatz l>esteht, ihr dieses ihn nicht l>erührende und nur sie betreffende Entgegenkommen zu ver weigern, ist rein formal noch ein Perfahren zwecks Beschaf fung dieses EI>efül>igkeilsz«ugnisses ein-zeleitet." . 'N b -