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Sächsische Volkszeitung : 27.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193406272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-06
- Tag 1934-06-27
-
Monat
1934-06
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.06.1934
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Nr. 145. Sächsische Volkszeitung Seite » vrsscisn : Der KKB. Columbus und der Jung-KKV. Dres den verunstalten gemeinsam am Sonntag, dem 1. Juli 1934, im Landheim Zaschendorf ihr diesjähriges E o IN IN er fest. Das Heim durste vielen Katholiken schon be kannt sein. Cs ist mit unendlicl)er Mühe und großem Qpscrgcist der Jugend geschaffen worden. Das Schönste an diesem Heim ist seine ideale Lage, die einen herrli chen Rundblick über die Sächsische Schweiz und das Erz gebirge bietet. Deshalb sind den Veranstaltern des Festes alle Gäste willkommen, die bei dieser Gelegenheit das Heim kennen lernen wollen. Das Fest beginnt nachm. 3 Uhr — Zaschendorf erreicht man von Pillnitz zu Futz durch den Friedrichsgrund iil»er Meixmühle oder über Dorf Vorsberg. ' Vor der Dresdner Vereinigung Kath. Akademiker spricht Kaptan Dr. Spülbeck (Chemnitz) am heutigen Dienstagabend über das Tl»ema „Lebendiger Geist". Gäste sind will kommen. i Ersrisck»«nder Regen ging am Montagabend über Dres den nieder. In Begleitung eines kurzen Gewitters. Leider wurden nicht alle Stadtteile non dem ersehnten Nah gleichmäßig erquickt. Wenn die Meteorologen diesmal recht behalten, dürste die Neigung zu Gewittern rveiter bestellen. Aus jeden Fall können wir nach viel Niederschläge gebrauck-en. Sollten sie nut einer vorübergehenden Abkühlung verbunden sein, so würden wir darüber mich nicht böse sein. : Ein sapanisches Prinzenpanr besucht Dresden. Am Diens- tagalxmd treffen Prinz und Prinzessin Kana von Japan, von Prag kommend, in Dreschen ein Das Priuzenpaar wird am Mittwoch die Infanterieschulc. das Grüne Gewöll>e. die S'.aat- sick»e Gemäldegalerie und die Porzellanmanufaktur Machen be sichtigen und am Donnerstag über Leipzig nach Berlin iveitcr- reisen. : 8>6 Meter niedriger als 1828. Am Montag früh betrug der is!e<re!stand der EIl>e in Dresden minus 258 Zentimeter. Dies bedeutet gegenüber dem Höchststand des Sommerhoch wassers von 1926 einen Unterschied von rund 6!^ Metern. Am 22. Juni 1926 lxstrug der Elbwnsserstanü in Dresden 398 Zen timeter über Nnll. Sebnitz rüstet zinn Sänaerfest Zn der Grenz- und Blumenstadt Sebnitz veranstaltet der Sänger kreis 1 Dresden im Gnu 20 des Deutschen Sängerbundes e. B. Berlin vom 14. bis 16. Zuii sein diesjäh riges Sängerfest Es ist das erste nach der Bereu,heitlchung des sächsischen ltzesangsvereinsivesens lbelianntlich sind der Elb- gmrsängerbund, der Iulius-Ofto-Bimü. der Sängerbund Dres den. Teile des Sängerbundes Machen Land und das Saronia- Bundes im jetzigen Sängerkrais 1 Dresden verschmolzen). Für Sebnitz ist diese graf,angelegte ttzesangs Beranstaltung in dop peller Hinsicht von außerordeutlick»«» Ddeuluna. Einmal genie ßen seine Sängersclmran den Nus sich von ieber der Pilaae das deutscl>eii Liedgutes besonders intensiv gewidmet zu halum. Zu n anderen hat alx'r gerade Sebirtz als Grenzstadt noch» sehr mit widruzen wirlsckakllickx'n Scklv'eriakeüen zu kämnien und aihoist mit Recht von diesem Kraissängcrsast ein'^a Belebung. Es wird alles getan, um die Veranstaltung a:sts würd' ute vorzuberaiien. u. a ist dar Bau der grob, n Festhalle, di« 10WO Personen las sen soll, im Gange. Um den lOedanken des Festes in recht ineila Kreise zu tra<»en. war von der Kreisfiihruna ein Presse Empfang veran staltet worden, bei dem dar Kreissiihrer, Oberlehrer Rösler sehr feinsinnig die 'tbdautung und Ausgabe des Sängarscslas darlegte. Für den Sänger selbst sei die Porarl>ail in Verein und Gruppen stärkster Ruf zur Aufgn!>e am deutschen Lied. Dia Sängersestc dienten der Krästesammlung und itzesinnung, sic sollten die Vereine mit neuen Arbaitsinipulsen erfüllen, und neue Begeisterung für die Cm-nchnnvagung wecken. Sängcr- bundesfaste seien aber mit dem Volksaanzen unlösbar verbun den. Da das Fest einen Querschnitt durch das Ehois-lwssen der Gegenwart biete von, Zugend- und Kirckzenkonzerl ükrer Eon- derkonzerte bis zu den groszan Hauplaussührunien. finde das Singen unseres Volkes und damit deutsches Mesen. daulfch>as Gemüt und deutscher schöpferisch»«.'»' (Oeis! klinaanden Ausdruck. Das deutsch»« Lud ich'inge ein ?iand um alle Deutsch»« diesseits und jenseits der Grenzen. Aus ihm erwachse neue Kraft für den Kampf um deutsches Volkstum und jeder einzelne in Stadt und Land werde durch das deutsche Lied hineingezogen in die ivachsende Volksgemeinschaft. Der Vorsitzende des Sebnitzer Festausschusses Gottfried »nachte noch interessante Mittei lungen über die Vorbereilungsarl>aiten in Sebnitz und machte auch mit dem schmucken Festabze:ck»en — Erzeugnis der hei mischen Industrie — bekannt. Seinen Appell, in den Tagen vom 11. bis 16. Zuli die an landschaftlichen Schönheiten reiche Blumenstadt Sebnitz aufzusuch)en, geben wir gern weiter. j. Dresdner Polizeibericht Vorsicht! Kautionsschwindler! Unter den falschen Namen Winker und Gnaak setzt sich seit einiger Zeit ein etiva 37 Jahre alter Mann mit Arbeitsuchenden in Verbindung und bietet einen Vcrlrancnsposten bei einer Firma in der .Hauptmarkthalle an. Die Firma hat mit der An gelegen leit nichts zu tun und sucht z. Z. keine Arbeitskräfte Der Schwindler lässt sich von den Arbeitsuchenden 20 RM. Kaution zahlen, die der Arbeit geber angeblich fordert. Außerdem Inst er bei seinen Betrü gereien Papiere aus die Namen Erich Winker, Richard Ehrt. Fritz Obendorf, Fritz Andree und Hugo Müller erlangt. Bei er neutem Auftreten des Schwindlers benachrichtige man die Po lizei. Sachdienlich»« 'Mitteilungen erbittet das Kriminalaml nach Zimmer 88. : Vom Auto Ubcrsahren. Zn der 4. Nachnittagsstunde des Montags wurde aus der Leipziger Straß« eine etiva 50 Zähre alte Frau beim Ue ix r schreiten der Fahrbahn von einem istersonenkraftivagen überfahren. Schververletzt mußte sie ins Friedrichs!äüter Krankenhaus eingeliesert werden. Dresden. Beim Baden ertrunken. Montag nachmittag ist unterhalb des Loschwitzer Elbbades ein acht zehn Jahre alter Schüler beim Baden ertrunken. Die Leiche wurde von den Fluten abgetrieben und konnte noch nicht geborgen werden. d. Freiberg. Sachsens Klempner in Freiberg. Der Landesverband Sächsischer Klempner und Installateurs hielt am Wochnende hier seinen 14. Verbandstag ab. Bei der Hauptversammlung im Tivoli erstattete der Vcrbandsvorsitzende Obermeister G i e l «-Dresden den Iahresix-richt, aus dem l»er° vorgeht, daß der Verband mit 1818 Mitgliedern die (Gesamtheit der sächsisches Klempnerinnungen umfasse. Mit der Tagung war eine Ausstellung von Fachartikcln verbunden. Als nächster Tagungsort wurde Annalxrg bestimmt. Amtliche Bekanntmachungen Ausschreibung der Dschleusung und des Ausbaues der Straßen 27 und R im Stadtteile Strehlen. Bedingungen und Vordrucke im Tiesbau- und Betriebsamt Rathaus, Ringstr. 19, 3. Obergeschoß. Zimmer 3(>2. erhältlich. Einreichung der Ange bote tue Ach! assen) mit Antichrist ..Preisangebot Beschleusung und Ausbau der Straßen 27 und R — Strehlen —" el>cnda bis Montag, den 2. Juli 1934. 10 Uhr sEröffnung der Ange bote). Gebt denWen Kindern Landerholnna! Das deutsche Hilssivcrk „Mutter und Kind" wird am 30. Juni und 1. Juli mit einer groben Sammelaktion an die Oesfenllichkeit treten. Es gilt, möglichst vielen deutschen Kin- dern Ferienaufenthalt zu verschlissen. Jeder deutsche Volks genosse ist sich heute bewußt geworden, daß es nichts Besseres geben kann, als unseren Müttern und Kindern zu helfen. Deutsche Mütter, deren ganzes Handeln, Denken und Füh le»! ihren Kindern gilt, durften früher nur mit größter Be sorgnis an ihre Zukunft und an die ihrer Kinder denken- Jetzt soll geholfen werden durch Verkauf einer Plakelte mit der Inschrift: „Kinder aufs Land". Wer fie kaust, tut ein gutes Werk und unterstützt eine Arbeit, zu zu tun dringend notwendig ist. Ncichstraßc Berlin -Hamburg vorsichtig bcsahrcn. Nus der Neichsstraße Berlin- Hamburg werden zwischen Nauen und Kyritz auf der Neichsstraße Potsdam Wittenberge zwischen Michcudors uud Trcueubrictzen Obcrjlächenbinduugcn durchgc- führt. Die Fahrbahn und teilweise der Sommerweg werden srcigchalten. Die Baustellen sind vorsichtig zu befahren. Wehrmacht wlrbt für Schwimmen Ei»r Soldat, der nicht schwimmen kann, ist kein vollkom mener Soldat. Darum wird im Heer das Schwimmen eifrig betrieben, und wie man in der nun abgelaufenen Reichs- schwimmwoche feststellen konnte, mit bestem Erfolg. Wie in anderen Standorten hatten sich auch die Truppenteile Dres dens in den Dienst der Reichsschwimmwoche gestellt und durch mancherlei Vorführungen nicht unwesentlich zu dem schönen Verlauf der großen Werbung für das Schwimmen beigetragen. Ein Kampf um den Uebergang über die Elbe war das erste, nicht alltägliche Schauspiel, das am vorigen Sonntag die Neichsschwimmwoche einleitete. Ein anderes Bild: hun dert kräftige, braungebrannte Männer, Abordnungen aller Truppenteile, nur mit Schwimmhose bekleidet, erscheinen ur- plötzlich auf dem Dresdner Neumarkt. Schnell sind sie in Reih und Glied mit Zwischenräumen ausmarschiert. Unter brochen von Trompetenstößen erklingen Rufe: „Hier Reichs wehr! Wir werben für das Schwimmen. Deulschland braucht Schwimmer! Lernt schwimmen und retten I" Marsch musik ertönt und dann werden Freiübungen mit Armen und Beinen als Vorarbeit für Brust-, Rücken- und Kraulschwim men gezeigt. Zuletzt ein Kraulkarussell. bei dem ein paar Soldaten, von den Händen ihrer Kameraden getragen, ein Kraulschwimmen in der Lust vorsühren. — Auch Sonntag abend im Arnholdbad beim Schwimmfest, das als Abschluß der Reichsschwinnnwoche veranstaltet wird, fehlt die Wehr macht nicht. Unversehens knallen Schüsse aus Maschinenge wehren. Aber kein Grund zur Aufregung — es waren nur Platzpartonen. Unter dem Schutze dieses Feuers werden Gummiboote ins Wasser gelassen, und über sie hinweg wird ein schmaler Laussteg gelegt. Im Laufschritt eilen die Sol daten hinüber. Ebenso schnell, wie die Brücke gebaut wurde, ist sie wieder abgebrochen. Alles klappt und lebhafter Bei fall dankt den Soldaten. Deutsche VEemelnfchafi Aus Anlaß ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptver sammlung veranstaltete die Deutsche Bnugemeinschaft, Sach sens einzige private, Mitteldeutschlands größte Bauspar kasse, am Sonntag in Leipzig eine Kundgebung unter der Devise: „Die DBG-Bausparer im Dienste der deutschen Arbeitsschlacht". 3000 Bausparer aus allen Teilen des Rei ches waren nach Leipzig gekommen. Nach Begrüßungsan sprachen des Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Walsleben- Plauen, des Kreishauplmanns Dönicke und des Bürger meisters Dr. Löser erstattete der Borsitzende des Vorstandes, Weiland-Leipzig den Rechenschaftsbericht. In einem Ueberblick über das Werden und Wachsen der Deutschen Baugemeinschaft zeigte er, was Kamerad- schaftsgeist zu vollbringen vermag. Am Gründungstage vor sechs Jahren stand den elf Gründern das bescheiden« Kapi tal von 88 NM zur Verfügung. 426 sächsische und lti ivürt- tembergische Bausvarer folgten ihrem Ruf. Vis Ende 1928 stieg die Zahl auf 1000 Bausparer, und heute sind 10 000 deutsche Sparerfamilien in der DGB zusammengeschlossen. Im Jahre 1933 erreichten die Geldeingänge eine Höhe von 3,05 Millionen RM. Hierzu konnten 2,9 Millionen RM aus der Kreditaktion für Bausparkassen. Jedoch konnten diese Mittel zum Teil erst in den ersten Monaten des lau fenden Jahres verteilt werden. In 1317 bis zum Jahres schluß 1933 statistisch erfaßten Beleihungssällen stehen einer Forderung der Bausparkasse in Höhe von 11,57 Millionen Reichsmark Werte in Höhe von 27.61 Miilftmen RM gegen- über. Es wurden in diesen Fällen 2926 Wohnungen mit 12164 Wohnräumen finanziert, in denen 9710 Personen wohnen. Aeues Vetäligungsverbot Berlin, 25 Fun). Die gesamte Betätigung katholischer Jugendorganisationen (Kath. Jungmännerverein, DJK, Jungmädchenvcrein) in Üechte Ihausen in Franken ist bis aus weiteres ver boten worden. Das Jugendheim der katholischen Organisationen tn Uechtelhausen wurde polizeilich geschlossen Kulturgut puppenspiel Morgenfeier in der Historisck»en Theatersck»au Sachsens. Das Pupix'iispiel. das für das Kind eine so ungemein große Ddeutung hat, darf nicht künstlerisch vernachlässigt wer den. Schon um der Kinder willen nicht, deren künstlerisches Empfinden gerade durch diese Form - wir erinnern nur an das Zeugnis Goethes - ans das stärkste beeinflusst und ge bildet wird. Aker auch um der Erwachsenen willen nicht! Das Puiyxu spiel, das keine Individuen jeder Schauspieler bleibt dock» stets tslersönlichkeit - auf die Bühne stellt, sondern Typen, Ix>sitzt dadurch unoergleichftche Möglichkeiten. Ideen rein zur Darstellung zu bringen. Das hat im Mittelalter tue Kirche er kannt. wenn sie gerade in dieser Form Mysterienspiele zur Aufführung brachte. Das haben unsere Klassiker erkannt, wenn sie dem Puryx-nspiel wieder hol»« Aufgaben zmveisi'ii wollten. Aus dieser Erkenntnis heraus muß auch in der (oe- genwart das Pupixurspiel im Sinne des 'Mysterienspiels er neuert nx'rden können. Es fast nicht mehr ein grundsätzlicher Unterschied sein zwisckx'n volkslümliäiem und künst!erisck»em Puppenspiel Sondern auch das volkstümliche Puppen spiel soll, in rechter Form und mit rechtem Inhalt dargeboten. Kunst sein. Alle Volkskreise sind berusen. an der Pflege dieses Kulturgutes mitzuarixiten. Kunstmaler Georg Böhmak trug diese beachtenswerten Gedanken im Rahmen einer Morgenfeier des Reichsverbandes der Deutschei Artistik e. V. ein-uu ausgeivählten Publikum vor. Ter Banketliaal des vormals königlichen Residenzlchlosses gab der Veranstaltung einen geradezu idealen Rahmen — Die Prolx guffs Ercmpel. die nach dein Vortrag geboten wurde, fiel freilich etwas schwach aus. Der Versuch etwas dem miltz'lalterlickxn Mysterienspiel gleichivertiges für die moderne Puppenbühne zu schallen, ist mit dem dramatischen Ged'chl „Üble Za Hiera", das als Mysterienspiel gewertet sein will ziveisellos neckst gelun gen Georg Völnnak ha! in diesem Gedicht Motive aus der Faust Sa-ie und der Geschichte vom verlorenen Sohn miteinan der »xifchflin-en: Ein junger, ehvzeistger und wisscnedurstigec Mann gerät n die Fällst, cke des bösen Freundes, wird zum Dieb und Üsistermörder. Er fühlst l?) durch Selbstmord: die Here, die ihn lxlort hat. imrd verbrannt. — Man wird der Lehre des Spiels, daß nur Arlx'il, alxr nicht frevles Jagen nach müßigem Gewinn Segen bringt, zustimmen, aber nicht finden, daß si« in jeder Hinsicht glücklich vorgelrngen wird. Unhistorifch und irresührend ist die Darstellung des Inquisitwnsversahrens gegen die Hexe: die Hinrichlung der grinen Sünder ist nie durch Organe der Kirckxe. sondern stels durch die weltlich«: Ge walt ersahst, tsieiulich berührt am Schlüsse die Rechtfertigung des Selbstmords. Ein Mysterienspiel ist nur auf der sickeren Grundlage einer religiösen Ueberzeugung und Ueberlivseruug möglich: hier aber wird die christlistx Lehre in einem entsckxi- üenüen Punkte verlassen. Ueberhaupl dürste die Tat sack»«.', daß eine einheitliche, allgemein anerkannte religiöse Grundlage im deu!sck»en Volke fehl!, eine Hauptlehwierigkcit für die Erneu erung des Mysterienspiels auf der Puppenbühne sein. Die Ausführung zeigte »velck»er Leistungen eine künstlerisch geslallele Puppenbühne fähig ist. Iah. Nieder le in Georg Böhmak und Richard Nagler sprachen ausdrucksvoll die Rollen. Mitglieder der Orchester schule der Sächsisck»en Slaats- knpelle gestalteten den von Karl Heber enlworfenen musika lischen Rahmen unter Leitung des Komponisten. Die aus drucksvollen Figuren stammten aus den Werkstätten Böhmak und 'Niederlein, 'th'sonders die Massenszenen s.Herenprozeß und -Verbrennung) ließen erkennen, »vclch erstaunlickx Wirkungen die moderne Pup,x'»ibü!me erzielen kann. — De Zuschauer würdigten das hohe Wollen der Beranstalter durch reiäx-i Bei fall. Dyk. Schiilerkonzert Else Zeidler. In der Kauftnannfcksaft bo ten G.'sanastudiercudc von Else Zeidler sVerlrcterin der Eteika Gxrster-Gesangsschule) einen Vortrags-Abend, der 'n allen Teilen Zeugnis von fleißigem Studium uud ziel bewusster (B'sangsnusbildung ablegte. Else Zeidler Halle eine Knappe, konzentrierte Vortragsfolge zusammengestellt, gerade tvviel, wie ein Großstadtmensch lx'ute sunü besonders bei dec herrschenden Tcuyxraturi vertragen kann. So folgte man in teressiert den Duetten, Terzetten und Quartetten. Ter erste Teil umfaßte geistliche Gesänge von Schiilxrt. Schütz. H. van Eyken, I. Sckxlle und F. 'Mendelssohn-Bartholdy. Bei jeder dieser anspruchsvollen Darbielungen — vor allem in den mit telalterlichen Gesängen von Schütz und Schelle — offenbarte sich die sorgfältige Stimmschulung, die bei aller Formung darauf bedacht ist, die Nal-urslinune zu wahren. Darülxr hinaus verfügen die Studierenden ülxr gute Alemtechnik und ausge zeichnete Tertprägung. Diese erfreulick»en Eindrücke wurden im zweiten Teil des Abends, der Duette aus Open» brachte, noch verlieft. Die Proben aus Mozarts „Figaros Hochzeit" und „Zmstxrflöle" halten die notwendige leichte Beschwingtlx'it, »nährend die Gestaltung des große»! Dietls aus Wagners „Hol länder" der dramalisck-en Färbung nicht entführte: ebenso form gerecht gelang dgs Duett aus dem „Rosenkavalier" van Richard Strauß. Das große, feierlich-ernste Schiuszduett und Finale aus Verdis „Aida" brach!« den aus der Schülerschaft zusamme»ge stellten Chor auf den Plgn, dessen klangschönes Zusammen wirken der Leitung Johannes Lange von der Slaalsoixr all« Ehre machte. Ein ebenso stimmungsvoller wie würdiger Aus klang der erfolgreickxn Veranstaltung. Zu alleni Gesgng spen dete Dr. Artur Immisch eine mustergültige, beiveglickx und dockx die Sänger führende Begleitung am Flügel. j. Sturmbannführer Mcklburg tödlich verunglück Auf der Rückfahrt von Elsholz' Beisetzung in Potsdam. Schwerin sWarthe), 25. Juni. Sturmbannführer Meckelburg von der Standarte 141 ist aus der Rückfahrt von der Beisetzung des ermordeten Amts walters Kurt Elsholz in Potsdam zwischen Kiistrin und Schwerin/Warlhe mit seinem Kraftwagen tödlich ver unglückt. Er zog sich schwere Quetschungen und einen Schä- dclbruch zu und erlag iin Schweriner Krankenhaus, ohne txis Bewußtsein wicdere-langt zu baben. seinen Verletzungen. Aeues Vergwerlsunglück Kattowitz, 25. Juni. Wie berichtetet, ereignete sich am Sonnabend aus der Re de ngrube in Dombrowa ein schweres Einsturzunglück, wobei drei Bergleute unter den Kohlenmassen verschüttet wur den. Nach über 2lstündiger gefahrvoller Arbeit gelang es den Bergungsmannschasten, an die Unglücksstclle vorzudringen. Ein Bergmann konnte nur noch als Leiche geborgen werden, die beiden anderen wurden besinnungslos zutage gebracht. Es be steht wenig Hoffnung, die völlig Erschöpften ain Leben zu er halten. Aeuer Treuhänder der Arbeit sllr das Wirtschaftsgebiet Hessen. Mit Wirkung vvin 1. Juli 1934 ab ist der bisherige Bank direktor Franz Joses Schwarz kommissarisch mit der Wahr nehmung der Geschäfte des Treuhänders der 'Arbeit für dar Wirtschaftsgebiet Hessen beauftragt worden. „Elke der Splegler-. Mrmifführnng am Dessauer Frieürick>-Tl>ealer.) Aus Anlaß der 700. Wiederkehr des Todes tages von Eike von Re»»goiv. dem Schöpfer des „Sachsenspie gels". wurde ein Vühnemverk von Dr. Waller Lange, dem Kustos des Stadtgeschichtlichen Museums zu Leipzig, uraufae- sllhrt. Unter dem beifallsfreudigen Festpublikum bemerkte man u. a. Neichsjustizminister Dr. Gärtner, Reichsjustizkommissar u. bayrisck»en Siaatsn'nnsler Dr. Frank. Reichsgerichlspräsidcnten Dr. Vnmke sowie Reick»sstaIIHaIIer Loeper. Auch Sladtrat Hauptmann, der Leiter der Kulturpolitischen Ab'ml.ing der NSDAP., Kreis Leipzig, war erschienen Dr Per stier wurde im Kreise der Darsteller oft an die Rannx geruien
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