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Me stekt es mit Koimer-sreutk? 1^kere8e Xeumann unä 6!e 8eIiA8preckung 6e8 ^srt^rerpster8 t,ikerst VVeiü Konnersreuth ist als Sensation vorbei und damit siir die sensationell eingestellte Weltpresse erledigt. Auch nicht wenige Katholiken lehnen heute Konnersreuth ab, besonders deshalb, weil die Theresia Neumann nicht in eine neutrale Klinik geht, wie man cs von ihr fordert. Leider nimmt man sich keine Mühe, die tieferen Gründe für das eigenartige Verhalten der Rest näher zu erforschen, sonst würde man bestimmt ganz anders urteilen. Man urteilt eben nur nach dem Schein, und der Schein spricht gegen Konnersreuth: also ist Konnersreuth siir die „Wissen» schäft" abgetan. Auch viele Gutgesinnte sind infolgedessen im Glauben an die besondere Sendung von Konnersreuth wankend geworden. Sie wollen abwarten, bis die Kirche in dieser An gelegenheit gesprochen hat. Ja, nicht wenigen ist Konnersreuth zum Anstosi und Aergernis geworden. Darum möchte ich die Leser wieder einmal ein wenig über den gegenwärtigen Stand näher orientieren. Zunächst ist zu sagen, das; die Resl schon wiederholt ihre Bereitwilligkeit erklärt hat, sich in einer neutralen Klinik beobachten zu lassen, das, aber ihre Eltern aus wich tigen Gründen sich bis heute nicht entschliegen konnten, ihr die Erlaubnis zu geben. Nach anste» hin scheint das Haupthinder nis beim Vater zu liegen: in Wirklichkeit steht aber hinter dem Vater auch^die t i e f b e k ü in m e r te Mutter der Nesl. Beide zusammen bringen cs nicht über sich, ihr in den Leidensckstasen so schwer leidendes Kind sremden Händen anzu vertrauen. Die zahlreichen unangenehmen, bisweilen ganz bitteren Erfahrungen haben sie belehrt, das; der Weg durch die Klinik siir ihr Kind ein furchtbarer Kreuzweg werden würde. Alle gegenteiligen Versicherungen haben ihre ernsten Grwissens- bedenken bis heute nicht wegzuhcben vermocht. Da kommt zur rechten Zeit wieder einmal in den Zeitungen wieder eine Notiz, welche den tatsächlichen Stand der Konnersreuther Geschehnisse blitzartig erhellt und ins rechte Licht setzt. Wir lesen da folgendes: „In diesen Tagen beginnt in Rom der Prozest zur Seligsprechung eines Priesters, der ein Kind der Diözese Rottenburg ist, dem am 4. Januar 1675 in Konnersreuth geborenen und am 3. März 1710 zu Gondar in Aethiopicn des Glaubens wegen gesteinigten Franziskanermissioniirs ?. Liberal Weitz." Wer die näheren Umstände dieses Seligsprcchungsprozesscs kennt, der mutz darin wenigstens indirekt eine neue Bestätigung dafür erblicken, datz die Kirche über die Konnersreuther Ereignisse und über Theresia Neumann doch ganz anders urteilt, als sich so manche katholische und nichtkatholische Kritiker denken. Ich hatte bereits im Jahre 1929 Gelegenheit, in Konners reuth selbst mit dem Franziskanerpater, der den Selig« sprechungsprozetz des Märtyrers Liberal Weitz vorbereitet, ein gehend zu sprechen. Dieser sagte mir u. a., datz aus Grund der ekstatischen Erkenntnisse der Resl der Seligsprechungsprozetz in hervoriagender Weise gefördert worden sei, nicht als ob etwa die Aussagen der Resl zu Beweisen benützt worden wären, sondern in dem Sinne, datz durch das ekstatische Wissen der Resl die Erforschung der Tatsachen, die sich auf das Leben des Mar- tyrermissionars beziehen, in vielfacher Weise erleichtert wurden. Unter anderem hat die Resl dem Pater genau gesagt, wo das Haus In Konnersreuth stand, in dem Pater Weitz bzw dessen Familie wohnte, hat ihm gesagt, datz dieses abgebrannt sei und datz die Familie nach Arzberg übersiedelte, hat ihm die Wunder namhaft gemacht, die an dessen Grabe geschehen sind, hat ihm gesagt, datz über dem Grabe der Marterer (es wurden mit dem Pater Liberal noch zwei weitere Missionare ermordet) eine Kirche gebaut wurde. Als nun der Pater die Resl fragte, ob die Kirche heute noch stehe, da verneinte sie dies, erklärte aber, datz von derselben noch Ruinen vorhanden seien. Der Pater lietz nun auf die Aussage der Nesl hin in Acthiopien an Ort und Stelle durch einen Missionar nach den angeblichen Ruinen forschen: und siehe: die Nachforschung ergab die Nichtigkeit der Angaben, die die Nesl gemacht hatte. Aber '< die anderen Angaben der Resl erwiesen sich als richtig, >ow ,i diese bis zum Jahre 1929 nachgcpriist werden konnten. Alle Angaben waren bis zu jener Zeit noch nicht nachgcpriist worden. Es scheint nun, datz auch diese sich unterdessen als richtig erwiesen haben. Wer weist, wie sehr die Nesl sich der Seligsprechung des Paters Liberal Weitz annahm, wie sehr sie bzw. ihre Ange hörigen die Konnersreuther Besucher durch Wort und Bildchen aufmuntcrte», um dessen baldige Seligsprechung zu beten, der wird mit mir aus der Tatsache der bevorstehenden Selig sprechung den Schlutz ziehen müssen, datz die Resl an dieser Be schleunigung der Seligsprechung hervorragenden 'Anteil hat, und datz das Wissen der Nesl keine Phantastereien einer hysterischen Person sind, sondern datz demselben wirkliche Tatsachen zugrunde liegen. Die Geschehnisse von Konnersreuth sind immer noch volle Wirklichkeit und Gegenwart, ja es scheint, das; sie sich langsam immer noch mehr steigern und bis zur Vollendung reifen. Es wäre aber verwegen und abwegig, das Ende derselben als be vorstehend anzunehmen. Dieses alles liegt in Gottes Hand. Meiner früheren Feststellung und Folgerung: „Konners reuth ist ein Finger Gottes siir unsere Zeit", möchte ich noch den weiteren Satz hinzufügcn: Konnersreuth ist ein Weg weiser zum Glauben an Christus und an seine heilige Kirche. Wenn auch die Kirche selbst über Konnersreuth noch nicht endgültig ihr Urteil abgegeben hat und noch nicht abgeben kann, weil die Geschehnisse in Konnersreuth noch nicht abgeschlossen sind, so kommt doch der Tatsache, knitz durch das Wissen der Nesl der Seligsprechungsprozetz des Paters Liberal Weitz nicht wenig gefördert wurde, eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu, weil dadurch indirekt von der kirchlich höchsten Stelle ans anerkannt wird, datz dem Wissen der Resl wirkliche Geschehnisse zugrunde liegen. Wie hier das autzcrordentliche Wissen der Resl als Tat sache dokumentiert wird, so werden auch später einmal die anderen autzerordcntlichen Geschehnisse in Konnersreuth sich als das auswcisen, was sie in Wahrheit sind: Lebendiger Ausdruck und Beweis einer echt christlichen Mystik, wie wir sie nur in der katholischen Kirche finden, und die wie die Kirche selbst nur Gott zum Urbcber haben kann. llugo Ganter. MoSken8cksu Wie ging uns doch die 'Nachricht nah', Datz man iin dunblen Afrika Das Goldland Ophyr hat entdeckt In dessen Schluchten, tief verstecht, Demant- und golddurchsetzte Erden 'Nur warte», um geholt zu werden. Wen locht nicht diese Länderei Jetzt, da die Lotterie vorbei, In der man wiedcrmal zum Kummer Gesetzt auf eine salsck>e Nummer. Genau so launisch wie das Glück Ist der April, denn lässt zurück Du morgens deinen Schirm im Hause, Setzt sicherlich des Himmels Brause Mil einem Dauerregen ein Und bringt dir Schnupfen obendrein. Berdiistert hat auch manchen Sinn Der österliche Schulbeginn Denn wenn ein Knirps sechs Lenze zählt, Wird aus der Schulbank er gequält, Mutz fleissig sich aus's Höschen setzen, Um lernend dieses durchzuwetzen lind wird zum Meishcitsquell geleitet, So datz sein Hirn sich mächtig weilet. Doch auch sein Leib wird lang und länger, Der Eltern Miene bang und bänger, Denn täglich fast cnlwächst voll Tücke Der Sprötzling seiner Kleidungsstücke. Dies fordert manchen runden Taler, Drum wünscht sich jeder schwache Zahler, Er wär' dem Goldland Ophyr nah' Im fernen, dunklen Afrika. Fl nie. I^ine !Nänek6n^an8 Goldene Gäme gibt es eigentlich nur in Märchen, aber auch die liebe Wirklichkeit hat unlängst etums Aehnliches zu- standegebracht. An der rutheuischeu Grenze versuchte eine Frau eine geschlachtete Gans iilxr die Grenze zu bringen. Das war an sich kein Staatsverbrechen: den Beamten schien das Gewicht des Bratens aber aussailend hoch. Sie untersuchten ihn und sairdeu in jcinem Innern für zweitausend Mark Goldstücke. Zckweine uncI Iiei86nd6 In Budapest wurde ein Abkommen unterzeichnet, wonach sich zur Sicherung des ungarischen Winlerreiseverkehrs in die Tatra die Tschechoslowakei verpflichtet, für .'> Mill. Kronen Schweine und Schafe von Ungarn zu übernehmen. Schweine gegen Reisende ... die Wirtschaft kennt keine Romantik! ^prit lockt uns in8 Meite Plauderei sm lVockenen6e Von „In Drehbach blühn die Krokuswiesen, Und Hiininelschiüssel überall, Der Elbe Wellen nmnlerer fliehen, Und lauter tönt der Vöglein Schall. Sind auch ganz grau noch mancize Tage Und manche Tage rauh und kalt. Wir lachen dieser Negenplage, Des Winters letzter Ungestalt. April kann uns nicht imponieren, Wie wetterwendisch er auch sei, Er bringt uns nicht mehr zum Erfrieren — In vierzehn Tagen ist es Mai!" „Ich weih gar nicht, was Ihr bloss egal mit dem Mai habt", sagte mein Freund Fred, als ich dieses Ge dicht vorgelesen hatte, „ich finde, an dem Mai ist auch nichts weiter dran. Erstens einmal ist statistisch naäM- miesen, datz es im Mai viel häufiger regnet als im April. Zweitens steht ebenso statistisch fest, das; der April im Durchschnitt mehr Sonntage hat sowohl als der März wie der Mai, also ganz zu Unrecht verleumdet wird . ." Hier fiel ihm Rudi ins Wort. „Es gibt drei Arten von Lügen", sagte er, „die gemeine Lüge, die beschwo rene Lüge und die Statistik. Du scheinst für die letztere Art eine besondere Schwäche zu haben." „Aber in keiner Weise", verteidigte sich Fred, „ich sage nur, was ich denke. Mit dem ganzen Frühling ist ja überhaupt nicht so viel los, wie die Leute drum herum wachen. Ich ziehe mir den Winter vor. Da gibt es keine Mücken und Fliegen, die Bazillen sterben vom Frost und im übrigen kann man Einfahren. Es ist eigentlich schade, datz es wieder Frühling wird. . . Äk Aber ehe ich diese bemerkenswerte Unterhaltung weiter wiedergebe, bedarf es einer Erklärung: Ist dem grotzgünstigen Leser nicht auch schoiz ausgefallen, datz man das Rahen des Frühlings auch daran erkennen kann, datz man von auswärts Besuch bekommt? Richt nur die Schwalben kommen um diese Zeit, sondern auch in den Menschen regt sich der Wandertrieb. Und wenn man Glück hat, dann bekommt man um die Osterzeit gleich mehrere gute Bekannte aus einmal zu Gesicht, die man lange nicht gesehen lstst. So war es mir ergangen und, so fassen wir nun alle um einen Tisch: Fred und Rudi und Max und Marabu in der Mitte. Freds mutige Verlästerung des Frühlings rief nun Max auf den Plan. „Mensch", sagte er, „Du bist ja vollkommen schief gewickelt. Ich bin ja todfroh, datz es mit dem Winter endlich vorbei ist. Das Eis ist weg, die Strassen sind trocken, jetzt kann man endlich, endlich wieder Auto fahren, ohne Schneeketten! Da kommt einem die grotze Gnade des Daseins doch erst recht wieder einmal wieder zum Bewusstsein!" „Du musst also erst die Frühlingslust mit Benzin verstänkern, wenn sic Dir gefallen soll", gab ihm nun Fred heraus. „Brauchst Du denn unbedingt Pferdekräste, um diese Welt zu genictzen?" „Ra ja", meinte Rudi, „um sie zu genietzen will ich nicht sogen, aber um sie zu verdauen, dazu braucht man nicht Pferdekräste, sondern Elcsantenkräste." „lind einen Rilpfeiiunagcn!". setzte ich hinzu. „Ach, Ihr mit Eurem traurigen Pessimismus", ent lüftete sich Max. „Der Pessimist ist der einzige Mist, auf dem nichts wächst — das ist ein alter Witz, aber Ihr hcrbt ihn immer noch nicht begriffe». Setzt Euch nur ein mal hinter das Steuerrad und dreht den Motor bitzchen auf, dann werdet Ihr sehen, was es siir Spatz macht . ." an der nächsten Kurve an einen Baum zu fahren", ergänzte Rudi sarkastisch. ..Wenn ich in einen solchen Stinkkasten steigen mutz, lobe und danke ich im mer Gott, wenn ich glücklich wieder heraus bin, ohne einige Verzierungen al'gebrochen zu haben . . ." „Ihr seid eben Stubenhocker", zuckte Max die Schultern. „Ich halte es mit denen, die in die weste Welt fahren im Vertrauen, datz ihnen Gott rechte Gunst enveist. Gott sei Dank gibt es mehr solcher Leute, sonst iväre ja das Leben vor lauter Trübsalblasen nicht mehr auszuhalten. 200 00» Autos bringt die deutsche Automo bil-Industrie in diesem Jahre heraus. Was glaubt Ihr, ivas das für eine Steigerung des Lebensgesühls in un- scrcm Volk ergeben wird!" „Das Autofahren in allen Ehren", lenkte Rudi be- hulsam ein. Aber es gibt ja schliesslich auch noch andere Frühlingsfreuden. Wenn man in diesen Tagen an den Vorgärten entlang geht, geht einem das Herz auf. Da blühen die Stiefmütterchen, die Forsythien hängen ihre gelben Vlütenschleier über die Zäune und ganz schüchtern beginnen schon an sonnigen Stellen die Magnolien ihre Blütenknospen leise zu öffnen " „Jawohl", stimmte ich begeistert bei, „und auf der ärmsten Wiese blühen die Himmelschlüssel und Gänse blümchen in verschwenderischer Zahl . . ." „Ach ja, Gänseblümchen", spottete Fred „Da kann man so schön Orakel zupfen, nicht wahr? Siehe Faust I. Teil: „Er liebt mich, er liebt mich nicht". Das ist ein Volkssport, der seit hundert Jahren nicht an Beliebtheit verloren hat." „Blumen abreitzen ist verboten", sagte Rudi pedan- tisch „Das Orakelzupse» sollen die Leute also lieber bleiben lassen, llebeihaupt sollten die Menschen endlich vernünftig genug geworden sein, datz sie sich darin vom