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Nr. 86. SSchstsche Volkszeitung Leite 7 GrrsAe, <Dc?rr Mersw«rr/e/ üü<;r S-/-pr>--, »pr S»-„a-v-r/»o S. m-d.^-. u»-ivr->-«a» SO. Fortsetzung. M-chd-u« »«b°t.»r O, Neber Kaspar, Neber Kaspar, Hol Wasser, -ol Wasser. Schütt Wasser über mich. Das Veit brennt, das Bett brennt t Das Vett mus; ja brennen I" Anna, die tn der Ecke hockte, wollte sich ausraffen aber eine solche Uebelkeit hatte sie überkommen, das; sie es nicht mehr vermochte. Sie kroch wie ein Kind, kroch gegen das Vett. Da kam auch über ste ein Zittern. Noch war es, als schliefe sie. Sie begann sich hi» und her zu wälzen und zu wimmern. Von der Werkstatt ging die Tür auf, und Vitus wollte herein. Der Vater schrie «hn an. „Um Gottes willen, Vater, was ist degn los?" „Vitus, Vitus", schrie mit einem Male der Vater schwach und erbrechend: „Die Pest ist da!" Er warf sich hin auf den blanken Boden, schlug mit den Fäusten auf die Diele, bist sich in die Hände. Dann raffte er sich auf. „Mutter, Mutter, du darfst sie nicht haben! Du darfst ste nicht haben!" Sabine warf sich im Vett von einer Seite auf die andere. Ihr ganzer Leib bäumte sich auf. Ihre Hände kratzten auf der Brust aus und nieder, zu ihren Hüsten. „Wasser", schrie sie, „um Gotteswillen, Anna, Vitus, Xaver, Kaspar, ich brenne. Ich brenn ja! Löscht doch das Feuer das Bett brennt doch. Seht ihr denn nicht, vas Bett brennt ?" Vitus konnte nicht von der Tür weg. Der Vater stand da wie ein Irrsinniger. „Geh, geh, Vitus, das kenn ich, es geht rasch, wenn es so kommt wie bei der Mutter. O heilige Maria, Mutter Gottes Ich bin doch nicht heim, das meiner Sabine, meinen Kindern zuzuschleppcn, — weiht du das nicht! Ist der Herrgott nicht allmächtig! Die Sabine hat ja nichts getan! Ste darf die Pest nicht haben, — heilige Maria, Mutter Gottes, —" Er warf sich in der Stube aus den Boden, rang die Hände gegen die Decke. Er brüllte wie ein verwundetes Tier und schrie den Himmel an. Drüben in der Werkstatt stand der Xaver, schaute ge hetzt durch den Türspalt hinüber in die Stube. Da schrie doch die Mutter nach Wasser. Er sach nmher- wo eine Kanne wäre. Wie konnte er in die Küche kommen? — Die Mutter brauchte doch Wasser, es brannte doch das Vett. Sah denn das keiner? Um Gottes willen! Drautzen vor der Tür standen die Wachen. Das Volk war fortgedrängt. Nur dann und wann kam einmal einer u>ld lugte aus den Gassen, neugierig, was sich da begäbe, „Wolle Gott", sagte einer der Wächter, „das; das gut vorbcigeht. Man nuif; nicht immer das Schlimmste denken. Der Kaspar ist zwei Jahr in Eschenloh gewesen, und es hat ihm nichts getan. Warum soll es gerade aus dem Häuschen hcrauskommen, wenn es je drinnen wär?" Da hörten sie ein Wimmern, ein Wimmern wie von einem Kindergeschrei. Sie horchten aus: „Hast du etwas gehört?" Was ist das?" Jetzt war es wieder still. Der Morgen kam, ei» schöner Tag. Taufrisch lag die Erde. Man konnte meinen, das; es im Sommer wär. Waren noch Vögel da? Es war den Wächtern, als mühten sie umhorchen »ach dem Gezwitscher der Vögel. Es ging aber schon auf den Herbst zu. ' Jetzt kam wieder das Weinen — jetzt wuchs es an — und jetzt schrie es von da drinnen heraus: „Mein Vett brennt, mein Bett brennt, o Helf mir doch, o heilige Maria und Joses!" Die Wächter sprangen zusammen: „Um Gottes willen", sagte einer, „das ist ja die Sabine! Das ist ja gar nicht der Kaspar! Geht das so schnell?" Sie schlugen das Kreuz. Sie wichen etliche Schritte zurück vom Haus. Sie berieten sich. Einer rannte fort. Noch mutzte der Arzt, dem vom Amt letzte Nacht geschickt worden war. in Ammergan sein. Ein anderer lies fort, den Pestvogt zu hole», den Bürgermeister herauszupochen. Um Gottes willen Es dauerte nur eine Weile. Das Schreien da drinnen im Haus versank einmal und stieg dann immer gewalti ger au. Jetzt hörten sie, es schrie noch eine zweite Stimme. Jetzt schrie auch Anna, jetzt schrie auch Anna, das Mädchen. Die Nachbarn schauten aus den Häusern, schlaftrunken noch und entsetzt. Jetzt kam der Pestvogt die Gasse herunter, mit ihm eine grauenhafte Gestalt, ein Mensch mit einem Tiertops. Das war ein Geierkops statt des Kopses eines Menschen, und aus dem Schnabel quollen Dämpfe, giftige, ätzende Gerüche, Dämpfe grauenhast fremder Art Aufgeregt, gehetzt liefen ein paar Burschen um den Vermummten, trugen Näucherpsanne» Vor dem Haus des Kaspar Schisler hielten sie an Sie horchten. Das eine Schreien da drinnen, das versank gurgelnd. Das andere aber brach von Zeit zu Zeit immer stärker anschwellend vor. „Kein Zweliel", sagte der Vermummte zum Pejtvogt, „tresst alle Anstalten!" „Wo ist der Totentrügcr?" „Die leben ja noch", sagte einer der Wächter. „Wenn cs so geht, leben sie nicht lang", sagte der Arzt. „Wo ist der Faistenmantel?" Zwei Wächter, die wegkommen wollten von dem un heimlichen Haus, erboten sich, sortzuspringen und ihn zu suchen. Jetzt kam der Bürgermeister die Gaffe herunter. Gaffendes Volk lief hinter ihm drein. Sie warteten vor dem Haus. Einer sing laut an zu beten, um das Grausen der Stunde niederzuwürgen im Herzen. „Nasch!" befahl der Arzt, „Pestvogt, gebt Eure Be sohle, das; das Dorf abgcricgelt wird. Wenn das so ist, wollen viele nicht in de» Häusern bleiben, flüchten über die Felder in die Berge. Was im Ort ist, mutz herinnen bleiben." Der Pestvogt rannte fort Eine Weile. Tann kam er wieder. Die Menge stand geängstigt und betend in den Gassen. Wieder einmal schrie einer einen Fluch, warf einen Stein gegen das Schislerhaus. Da ward von drinnen das Fenster ausgerissen, Vitus Schisler rief heraus: „Ter Herrgott ist da! Lagt meine Mutter in Frieden sterben!" „Die Mutter?" raunte das Volk ,Hat es die Sabine?" Sie brachten den Faistenmantel. Er schrie. Er wollte nicht da hinein, er mit seinen sech;ehn Kindern. Er schrie alle Menschen an. die rechts nnd links von der Stratze standen, rief sie um -Hilfe an, um Gottes willen. Die Wächter trieben ihn mit den Spietzen voran. Einer brachte einen Karren. Etliche andere waren sortgelausen in hastigem Tun, schichteten drautzen vor dem Ort den ersten Holzftotz aus. „Ist sie denn schon tot?" „Latzt sehen!" sagte der Arzt. Er gab den Burschen, welche die Nänchennannen tru gen, einen Wink, das; sie sich zur Nechten und Linien der Türe hinstellten. Er ging dann hin an die Tür, pochte und rief etwas hinein. lJorlsetzung folgt.» Eine Rundfunkrede über alle deutschen Sender Dr. GoebbeLs zur politischen Lage Reichsminister Dr. Goebbels hielt am Freitagabend über alte deutschen Sender eine Rundsunkansprache an das deutsche Volk, in der er u. a. nusjiihrte: Wir dürfen niemals vergessen, das; dem deutschen Volk auch in der Zeit des nationalen Wiederaufbaues nicht geschenkt wor den ist, das; cs sich im Gegenteil alles durch Arbeit, Fleitz, Diszi plin und hartnäckige Zähigkeit erwerben und erkämpfen mutzte. Es wirkt deshalb geradezu kleinlich, um nicht zu sagen lächer lich, wenn ein Teil der Auslandspreise angesichts dieser Tat sachen auch jetzt noch versucht, die Ersolge der neuen deutschen Politik zu bagatellisieren. Denn sie sprechen in ihrer Grütze für sich selbst und bedürfen keiner Lobrcdncr, weder im eigenen Lande noch jenseits unserer Grenzen. Das deutscl)« Volk weis; das auch zu gut, um sich durch hämische Randbemerkungen über eifriger Kritikaster in seinem neuerwachlen Lebensmut irgend wie beirren zu lassen. Die ganze Nation ist von einer un bändigen Schöpferkraft erfüllt; in dem wunderbar-harmonischen Zusammenwirken »wischen Volk und Regierung wurde das Wunder der deutschen Wiedcrgesundung erst möglich. Man vergegenwärtige sich, das; vor unserer Machtübernahme die deutsche Ration in all ihren Ständen und Schichten von einem lähmenden Pessimismus befallen war, datz demgegenüber heute wieder gewagt, geplant und geschaffen wird, das; ehedem findige Köpfe und geschickte Arbcitshände untätig der Erwerbslosigkeit ausgeliesert waren, heute dagegen schon überall wieder ge lernte und geschulte Arbeiter gesucht werden, nnd man wird sich mit staunender Bewunderung der Tatsache bewusst, datz Deutsch land wieder den Weg nach oben beschritten hat. Niemand weih bester als wir, datz dafür vom ganzen Volk grosse und schwere Opfer gebracht worden sind. Der deutsche Arbeiter hat sich in diesen Monaten der Wicdcringangsetzung unserer Produktion zum grotzen Teil mit Löhnen begnügen muffen, die nicht dazu ausrcichtcn, ein dem hohen Kulturstand unseres Volkes entsprechendes Lebensnicveau zu halten. Er hat sich dieser Aufgabe, die im Rahmen des deutsck)en Gcsamtaus- baues eine nationale Verpflichtung in sich schloff, mit einem Heroismus ohnegleichen unterzogen. Denn er hat in den Zeiten unserer deutschen Wicderbcsinnung gelernt, datz die Probleme, die uns gestellt worden sind, Zug um Zug und Stück für Stück gelöst werden müssen, datz es oft notwendig ist, bei der Lösung de« einen Problems schwere Opfer zu dringen, um die Lösung des andern erst möglich -u mache». So hoch die Negierung die Opfer einfchüht, die gerade von den breiten Volksmaffen für den organtffchen Wiederaufbau Siä-iisches Bestattungs-Ami Reue» Rathaus L52SS Er- Sestatlmigen Überführungen T«Ns«, «><ch<Ss« togmi»-. VUnflzelt: S—11 Uhr; auch o» vamc- «ab z-fti-cg« Sarg -Musterlager: Kleine Zwtngerstraße s unserer Wirtschaft mit heroischer Selbstverständlichkeit gebracht werden, so unermüdlich auch ist sic tätig, um durch weitere Maffnahmcn den allgemeinen Leluensst'ndard nn'-'res n;.,ir,-s für alle Schichten und Sräade zu heben. Tenn auch sie weis; sehr wohl, das; cs nicht ihr letztes Ziel seiu kaun, allen Deutschen ein Einkommen, sondern allen Deutschen ein Auskommen zu ver schaffen. Damit auch erst begründen wir für den neuen national sozialistischen Staat jenes wictjchastliche und soziale Fundament, aus dem er unerschütterlich ruht. Die Parteien sind beseitigt. An ihrer Stelle hat die nationalsozialistische Bewegung die alleinige und ausschlictzlicl-e Führung und Verantwortung über nommen. Sic leitet den Staat nach grotzen weltanschaulichen Grundsätzen und lässt sich in der Durchjührung ihrer, auf weite Sicht gesehenen Prinzipien durch nichts und niemanden beirren. Es gibt im Lande nur wenige und kleine Konventikel. die das bis heute noch nicht cingeseheu haben. Wenn beispielsweise Zeitungen, die vor der uationalsozialistischeu Revolution nichts oder nur wenig zur Beseitigung des vollszcrspaltenden Klasjen- kampscs getan oder geschrieben haben, heute meinen, sic könnten die unter schwersten Opfern errungene deutsche Vollsgcmein- Gebühren für Fernsprechanschlüsse gesenkt Bis zu einem Viertel. Nachdem vor einiger Zeit die Neichspost den sogenannten „Apparatbeitrag", der für alle neuen Fernsprcch.rnschliijsc in Höhe von 50 Mark erhoben wnrde, sorlsallen lies;, hat sie jetzt einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbreitung des Fern sprechers getan. Ab 1. Mai werden die Grundgebühren für Fernsprechanschlllffe im Durchschnitt fast um ein Viertel gesenkt, womit ein alter Wunsch vieler Teilnehmer ans dem Mittelstand, dem Kleingewerbe und Kleinhandel erfüllt wird. Die Grundgebühren werden ermässigt in Ortsnetzen mit 5l bis 100 Hauptanschlüssen von 4,60 NM. auf 3,80 RM., d. i. um 12.8 v. H., bis 200 Hauptanschlüsse» von 5,00 NM. auf 4,00 RM., d. i. um 20,0 v. H., bis 500 Hauptanschlüssen von 0,00 RM. aus 4,50 RM.. d. I. um 25.0 v. H., bis lOOO Hauptanschlüssen vou 6.50 NM. auf 5,00 NM., d. t. um 23,l v. H., bis 5000 Hauptauschlüsten von 7,00 NM. auf 5,50 NM., d. k. uni 2l,4 v. H., bis 10 000 Hauptanschlüssen von 7HO RM. auf 5H0 RM., d. um 26,7 v. H., über 10 000 Hauptanschlüsse von 8,00 NM. auf 6,00 RM„ d. i. um 25,0 v. H. In den kleinen Ortsnetzen mit nicht mehr als 50 Haupt anschlüssen nnd einer Grundgebühr von nur 3 RM. mutzte mit Rücksicht ans den geringen Betrag der Gebühr und auf die in diesen Ortsnetzen beiondcr, hohe« Anschlnffkonten von einer schäft durch Wiederbelebung koiifcstronellcr Grundsätze stören und gefährden, so beweisen sie damit nur, datz sie des Geistes der neuen Zeit keinen Hauch verspürt haben, unterschätzen aber an dererseits offenbar die Entschlossenheit, mit der wir gewillt sind, solche frevlerischen Bersuchc zurück Zuschlägen. Es gibt in Deutschland weder eine Arbeiter- noch eine Bürger, weder eine protestantische noch eine katholische, sondern nur noch eine deutsche Presse. Die Konsestionen iu ihrer Beiälignugsjreilieit zu beschützen, ist Sache der "Negierung. Sie wirs di-eien Schutz wahricheuU'ch wirt amer ausüben als Zeitungen und Parteien, die ihn ehedem in einer unnaiürlichen und widerwärtigen Koalition mit dem goUesleugnerischen Marri-.-mus betätigten. Ihre Hintermänner haben auch am allerwenigsten ein Recht da zu, der Negierung und dem Nationaliozialismus. die allein die Kircknnr vor dem "Ansturm des Bolichewiemiis geleitet bnben, d e s li a > b Reuheideninm vor-guversen, weil sie am dem Gebiet des Policiichen die alleinige Tolalisin sä» sich beanspruchen, an sonsten aber jeden nach seiner Fasson selig werden lasten. Jedenfalls stehen wir aus der Wa bi. Wir werden cs nicht dulden, das; das Werk unseres Glaubens irgendwo auch nur den geringsten Schaden erleide. Unser Langmut ist nicht Schwäche, und wenn wir die paar Dutzend Stänlcrer, die im Lande her umgehen, gewähren lallen, lo nur, weil ihre groteske Betrieb samkeit uns Spas; macht. Sie gehören zu jener Sorte von Men schen. die von Natur aus unbelehrbar sind. Sie wollen vor lauler Bäumen den Wald nichr sehen nnd ärgern sich schon, wenn sic in den Spiegel hincinschauc». Sic zu belehren, ve>lohnt der Mühe nicht. Die sieghafte Kraft des Nationalsozialismus geht über sic zur Tagesordnung. Gebllhrenfenknng abgesehen werben. Die Ermässigung der Grundgebühr ist für die Deutsche Neichspost mit einem erheb lichen Einnahmeausjall verbunden: ste konnte daher auch erst durchgesllhrt werden, nachdem der Finanzminister jür 1034 aus einen Teil der von der Deutschen Neichspost an das Reich ab- zulicsernden Beträge verzichtet hat. Die Deutsche Neichspost hofft, das; durch eine regere Inanspruchnahme des Fernsprechers und durch die Gewinnung neuer Teilnehmer, ein Teil dieses Gebührenausjalls wieder ausgeglichen wird.