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Fernruf 1A7, Draht, anfchrtft: Tageblatt Mesa. Postfach Nr.S2 «trokaffe Riesa «io. Nr. «2 - Postscheck, konto: Dresden 1KM. »ei sernmllndl. An- zeigeltausgabe »Rn« Haftung f.HSrfeh ter. VreteUSe Nr.«. Nr. 274 Dienstag, 21. November 1944 97. Iahrg, Vie rck^eren 5<kla<kten im werten ciauern an Nordamerikanische Mafsenangrisfe zwischen Geilenkirchen und Stolberg kamen nicht weit über ihre Ausgangs stellungen hinaus / Britischer Angriff im Maas-Brückenkopf zerschlagen / Ortschaften in Lothringen zurückerobert Erbitterter Kampf im Westteil von Metz / Schwere Kämpfe mit vordringenden feindlichen Verbänden im Ober- Elsatz / Erwarteter britischer Angriff beiderseits Forli / Sowjetische Durchbruchsversuche bei Liban abgewiesen )s Aus dem F ü h r e r h a u p t a u a r t i e r. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Maas-Brückeukops südöstlich Helmond zerschlugen unsere Truppen neue von Panzer« unterstützte An griffe britischer Verbände. Gegen den heldenhaften Widerstand aller Waffengattungen unseres Heeres setzten die Nordamerikaner zwischen Geilenkirchen und dem Raum südöstlich Stolberg ihre Massenangrisfe fort. Tie kamen jedoch auch gestern nicht weit über ihre Ausgangsstellungen hinaus. Gegenangriffe brachten de« Fei«d i« den einzelne« Abschnitten, in denen er zunächst weiter Vorbringen konnte, wieder znm Stehen. SS feindlich« Panzer wurden vernichtet. Au der lothringischen Nordost-Grenze eroberten eigene Panzerverbände eine Reihe von Ortschaften zurück. Die Besatzung von Metz kämpft erbittert mit dem Feind, der in den Westteil der Ewdt ein gedrungen ist. Oestlich Mörchingen konnten dessen angeschlagenen Verbände ihre Angriffe gestern nicht fort setzen. Zwischen dem Rhein—Marne-Kanal und der Burgundischen Pforte gehe» die schwere» Kämpfe in den feind lichen Einbruchsräumen weiter. Auch im nordwestlichen Vorfeld von Belfort wird heftig gekämpft. Am Ober« Elsaß sind erbitterte Gefechte unserer Truppen mit vordringenden feindlichen Verbänden entbrannt. Das Fernscuer auf London und Antwerpen wurde fortgesetzt. A« Atalieu ist in den heutigen Morgenstunden die si. britische Armee beiderseits Forli wie erwartet zum Angriff angetreten. Auf dem Balkan wurden stärkere Angriffe bulga rischer Truppen nördlich Priftina zerschlagen. Oestlich Budapest uud südlich -es Matra-Gcbirges kamen die Bolschewisten bei der Fortsetzung ihrer hart näckigen Großangriffe gegen den Widerstand unserer Divi sionen nur wenig voran. Feindliche Angriffe südlich Mis kolc blieben erfolglos. Um einen feindlichen Brückenkopf an der Theiß im Raum von Tokai und bei Nugvar wird heftig gekämpft. Beiderseits der Dnkla-Paß-Straße er neut angreifende sowjetische Verbände blieben in unserem Feuer liegen. Die Durchbruchsversuche der Bolschewisten südöstlich Liv an wurden auch am zweiten Tage -er Abwehrschlacht in harten Kämpfen abgewiesen oder schon in der Bereit stellung zerschlagen. Die Verteidiger der Halbinsel Sworbe erwehren sich, von unseren Geestreitkrästen durch zusammeugesaßtes Feuer «uterstützt, tapfer der verstärkten Angriffe des Feindes. Minensuchboote versenkten im Kampf gegen sowjetische Seestreitkräfte, die gegen Moutu vorgingen, ein sowjetisches Schnellboot. Am gestrigen Tage griffen anglo-amerikanische Terror« flieaer wieder Orte in Westdeutschland an. Weitere An griffe richteten sich gegen Oberschlesten. Au der Nacht war fen britische Störflngzeuge vereinzelt Bomben in West-, Nordwest- und Mitteldeutschland. Flakartillerie unserer Luftwaffe schoß LS feindliche Flugzeuge, darunter 18 vier motorige Bomber, ab. Noch ein weiter Weg...» Der pessimistische Roosevelt Genf. An einer Rundfunkansprache erklärte Präsident Roosevelt, der Krieg werde die Vereinigten Staaten allein im Monat November 7S00 Millionen Dollar kosten, und es wird noch viele kostspielige Schlachten geben. Man habe also nicht den geringsten Grund, die schwierige Straße zu übersehen, die man noch zurückzulegen hat. England hat drei Fliegermarschälle in 14 Tagen verloren )s Madrid. Die Zeitung „Arriba" weist anläßlich des Todes des britischen Fliegermarschalls Trafford Leigh-Mallory darauf hin, daß die britische Luftwaffe innerhalb von 14 Tagen drei Luftmarschälle verloren und damit einen empfindlichen Verlust erlitten hat. Tie anderen beiden Luftmarschälle sind John Linnell und John Dill, die am 8. und 4. d. M. ums Leben gekommen sind. „kurcktbsre öeukdie Vertelöigungtttellunsen" ss Stockholm. Der britische Militärsachverständige Liddle Hart weist in einem Kommentator über die Lage im Westen auf die Wetterunbilden und die Qualität der deutschen Reserven hin, die die anglo-amerikanischen Er wartungen bitter enttäuschen könnten. Die Deutschen leisteten trotz des starken Bombardements ihrer Stellungen fanatischen Widerstand und kämpften verbisse» um jeden Zoll Boden. Die deutschen Verteidigungsstellungen in der nördlichen Flanke der amerikanischen 1. und st. Armee wer den als die furchtbarsten beschrieben, auf die bis jetzt anglo-amerikanische Truppen im Westen gestoßen seien. „Die ungeheuer schweren Kampfhandlungen haben", so heißt es im Londoner Nachrichtendienst, „noch längst nicht zu dem geführt, was man vielleicht als einen „Durchbruch bezeichnen könnte." An allen britischen Kommentaren wirb immer wieder festgestellt, daß der erbitterte Wider stand der Deutschen die Kämpfe an der ganzen Westfront zu den schwersten seit Beginn der Anvasion und alle Vor aussagen über den weiteren Verlauf unmöglich machten. „Wir kämpfen für den Führer" Die deutschen Soldaten die m den Kämpfen mit der 9. USA -Armee gekangengenommen wurden, sähen gut aus und hätten bis zur letzten Kugel gekämpft, so schreibt der Associated-Preh-Berichterstatter Gallagher. Alle seien warm gekleidet und sähen gut ernährt aus. .Wir haben vielleicht eine Schlacht verloren, aber wir kämpfen fetzt für einen gerechten Frieden und für den Führer", habe einer der Deut schön gesagt. » - , . . ss Stockholm. Die Londoner Zeitung „News Lhronicle" muß fcststcllcn, daß die Moral der deutschen Truppen, die sich der alliierten Offensive im Westen ent Gegenstellen, nicht im geringsten erschüttert sei,' die deut- Iermiilblmg5«ßladlt gegen Im Weste» tobt die neue Durchbruchsschlacht tu Ihrer ganzen Aus dehnung von Stachen bis zur Schweizer Grenze. Hanptsch verpnnlt ist weiterhin der Raum nm Aachen, wo die Amerikaner mit zwei Ar mee« mit allen Mitteln einen Durchbruch zwischen Geilenkirchen n»d Würselen zn erzwingen suchen. Sic fitesten bet ihren immer wieder holten Angrissen aber aus einen so sanatischcn Widerstand, dost klctncre itrtliche Gelandegewinuc für den AuSgang dieser Schlacht überhaupt nicht >nS Gewicht fallen. Die deutschen Verteidiger Haden auch am vierten Tag der großen Durchbruchsschlacht bet Aachen ihre Stellungen restlos ochauptet. Umso blutiger sind die Verluste, die hier die Divisionen -der I. und o. nordamerikanischen Armeen bisher erlitten haben. Das wird >uch in allen Berichten, die aus EisenhowerS Hauptquartier gegeben verdcn, täglich bestätigt. So hieft eS dieser Tage in einem englischen Bericht, hast die anglo amerikanischen Verbände noch niemals seit ihrer Landung auf einen derartig entschlossenen deutsche» Widerstand gestostcn mären, wie in der jetzigen neuen Grostschlacht. Reuter nennt diese Schlacht „eine der blutig st en und vertu st reich ft en Schlachte» überhaupt". Das besonders Charakteristische der setzigen Grostschlachten im Westen ist die Tatsache, dast nach unerhörtem Aritllericseuer und Lustbombarde. ments, die nach feindlicher Auffassung jedes Heben in den deutschen Stellungen hätten zum Erlöschen bringen müssen, beim Angriff der «nglo-amerikanischen Panzer- und Infanterie die deutschen Soldaten sich immer wieder zu wuchtigen Gegenangriffen au» ihren DeckungSIüchcrn erheben und den Anglo-Amerikaner« jeden Geländegewinu wieder streitig machen. Dast diese deutschen Gegenangrifs« nicht ohne Erfolg bleiben, geht aus der Tatsache hervor, dast ans de» einzelnen Tagesschlachten immer wieder Hunderte von amerikanischen Soldaten tu di« Gefangen schaft wandern, Li« Kämpfe im Raum von Metz habe» sich gleichfalls zu größter Härt« gesteigert. Di« Amerikaner weisen immer wieder neue Divisionen in den «avlpf. Trotzdem konnte die Mast« ter feindlichen Angrisf« von unsere« Truppe« abgewehrt werde«. Wo der Feind kleiner« örtlich« Geltindegcwtunc erziele» kann, sind st« nicht antschlaggcbend für die Ent scheidung der neuen Grobschlacht. An,wisch«! Haden sich Li« Kämpfe auch i» de» Weftvogesen und im Eingang der Burgundischen Psort« zu einer erbitterten Grotzschlacht entwickelt. Auch hier konnte ter Gegner keinen Durchbruch erzielen, wohl aber ist es ihm gelungen, unmittelbar an der Schweizer Grenze einen Einbruch in da« Elsaß zu sche Taktik sei „sehr verbessert", womit das Blatt wohl auf die zu erwartenden sannen Verlustlisten vorbereiten will. Ter englische Militärschriftsteller Liddle Hart sagt zu der alliierten Offensive im Westen, dank den neugeschaffenen Volksgrenadierdivisionen würden die deutschen Gegen angriffe künftig größte Kraft entfalten. Die Alliierte» zu höchstem Einsatz gezwungen „Die englisch-amerikanischen Operationen eines sportlichen und kinemalographischen Stils, wie sie der alliierte Oberbefehl nach dem Durchbruch durch Frankreich siegesqewiß für wahr scheinlich hielt, haben sich nicht als nützlich und empfehlenswert erwiesen. Es zeigte sich vie Nolwendigkeil, „die große, klassische und fürchterliche Schlacht anzunehmen", schreib! der Militär kritiker der „Jnsormaciones" zu den Kampshandlungcn an der Westsronr, „eine Schlacht, in der Menschen gegen Menschen und Material gegen Material geworfen werden, eine drama rische Schlacht, in der Ströme von Blut die Rolle tra gischer Kanäle spielen, da das Rad der Geschichte kreiden." Dieser harten Probe, betont der Militärkritiker, könnten sich die Amerikaner nicht eniziehen. und vas Kriegspanorama sei heule sehr verschieden von jenem, das sich den Alliierten noch vor zwei Monalen geboten habe. Heute müßten sie kämpfen wie die Sowjets, bis zum Gürtel im Schlamm, und gegen einen Menschsnwall anrcnncn, ohne daß ihnen ihre Kriegsmaschinerie auch nur einen einzigen Menschen zu er sparen vermöge. Eisenhower könne keine Einheit seiner Re serven schonen und beginne ^bereits mit Sorge an den Erjatz der Reserven zu denken. Jetzt werde bekannt, schließ, der Kommcniar, daß die Deutschen allein im Aachener Frontabschnitt 42 Angriffe z u r ü ck g e s ch l a g e n Hütten, und daß die neuen Waffen erst sprechen würden, wenn die Ermüdung des Feindes ihren Höhepunkt erreicht habe. kkenßover; vurdidruclurlel erzielen. Hier war die deutsche Abwehr durch die Grenze behindert, so daß eine ausreichende Flankensicherung nicht ausgcbaut werden kannte. Zur Beurteilung der jetzigen neuen Großschlacht im Weste» muß man von der Tatsache ansgehcn, daß Eisenhower sic noch vor Einbruch des Winters mli dem Ziel begann, einen grasten strate gischen Durchbruch zu erzielen. Sein« Absicht war t» nicht, sich um einige Ortschaften oder um einige Kilometer wochenlang herumzuschlagen. Er hatte eine wenn nicht entscheidende Operation im Auge, von der der Ausgang des Krieges abhängig sein soliie. Ob er dabei allein nach seinen operativen Ueheriegun- gcn oder unter dem politischen Truck Roosevelts, Ehurchill» und Stalins handelt, ist sür uns unerheblich. Für uns kommt es darauf an, das operative Ziel unseier Feinde zu zerschlagen. Daß bei dem massier- len Keinddruck örtliche Kroniverändcrungen unvermeidbar sind, ist eine natürliche Erscheinung. Schon hentc gewinnt man den Eindruck, daß Eisenhower sein D u r ch b r u ch s z i « I gegen eine Zer- miirbungsschlLcht einiauschen mutzte, die ei unter allen Umständen vermeiden wollte. Nach seinen Landungsoperationen, die er mit ungeheurem Blut- und Matcrtalverlust bezahlen mußte, mollttz er in der jetzigen großen Durchbruchsschlacht eine Ersahrungsstrategie in Anwendung bringen, die ihn gleichsam im ersten Anlauf die Schwierig- keilen der deutschen Ärcuzbesestigungen überwinden helfen sollte. ES sicht aber nicht jo ans, als ob seine Berechnungen ausgchen werden. Die bcreiigcstciilen Masten an Divisionen und schwerstem Kriegsmaterial haben jedenfalls nicht ausgereicht, diesen Durchbruch t« ersten Ansturm zu er zwingen. Daher die schon jetzt in der englisch-amerikanischen Presse zum Ausdruck kommend« Moll-Stimmung. Der deutsche Soldat, in erster Linie der deutsche Grenadier und Panzern,ann, aber auch ter deuische Flieger, der, wie aus dem letzten Wehrmachtdericht hervorgehl, sich immer wieder trotz der feindlichen Ueberlegenheit ln den Kamps stürzt, zeigen »in« «ampsentschlostenheit und einen AngrissssanatiSmuS, »er alle» bis herige übertrifft. Banz anders ist di« Stimmung bei den amerikanischen Soldaten. So schrieb dieser Tage die „New pork Times": Was «an den amerikanischen Soldaten seit »er Invasion habe promten wüste», sei für »«».-«erhält- niste unerhört. Di« Soldaten seien müde. Autzerdem hätten sie genug davon, ihre« Weg in einer Stadt oder einem Dors zn erkämpfen, um dann ohne Ruhepause weitergejagt zu werden. Selbst aber, wenn die Schlacht nicht hin und hergehe, so gäbe es doch t«»«n Tag Toi«, und da» Weschützseuer höre nie aus. kr zekt um mekr s!r 6a; l.eben! Bon ^-Kriegsberichter Rupert Rupp Schwerere Stunden hat der deutsche Grenadier hier nie erlebt als die, in denen er sich in Absatzbewegungen und Rückzugsgefechten der Reichsgrenze näherte. Nach einem Kampf ohnegleichen schien plötzlich ein Dammbruch erfolgt zu sein, dem ein Bergrutsch zu folgen drohte. Wo sollte es noch einen Halt geben, wenn die grauen Armeen in wenigen Wochen durch ganz Frankreich zurückfluteten? War es nicht, als rollte eine Lawine in die Tiefe herab, die nur aufgehalten werden kann, wenn sie zerschellt? Wo gab es ein Beispiel dafür, daß eine Bewegung wie diese wieder zum Stillstand gekommen wäre? Viele sahen in diesen Stunden alles verloren — wie sollte es auch anders fein? Tann, als sich wieder bi« ersten Funken ihres Glaubens entflammten, zerstörten die politischen Ereignisse in europäischen Oststaaten erneut die Hoffnungen auf eine Schicksalswende. Der Feind versuchte, das Getöse der Schlachten durch seine Triumpf gesänge zu übertönen: Der Sieg ist errungen, der Krieg ist zu Ende. Ueber alle Landstraßen Frankreichs bran deten die deutschen Verbände zurück, Tag für Tag und Nacht für Nacht, Kompanien, Regimenter, Divisionen, Armeen. Es war ein Bild tiefer Tragik. Wurde zuvor noch täglich nm Gräben, Gehöfte, Häuser und Straßen gekämpft, so ging es nun im gleichen Taktschlag um den Besitz von Dörfern und Städten, bis ganze Landstraßen über Nacht ihren Besitzer wechselten. Und noch immer vergrößerten sich die Maßstäbe. Noch immer steigerte sich die Flut. Was hals es, daß in tausend verwegenen Fällen der unerhörte Mut von einzelnen über die Masse triumphierte? Wenn hier drei deutsche Panzer den Kampf gegen acht- undvierzig feindliche aufnahmen, sie zurückschlugen und -um größten Teil vernichteten, wenn dort eine deutsche Batterie zwölf feindliche Batterien niederhielt, oder wenn eine deutsche Anfanteriegruppe mit einer Kampfstärke von acht Mann ein feindliches Stellungssystem von Batatl- lonsstärke aufrollt und dabei einhundertzwanzig Gefan gene einbrachte? WaS half es, wenn der Feind dann eine Stunde später statt achtundvierzig Panzer sechsund neunzig, statt zwölf Batterien vierzig, statt eines Batail lons ein Regiment in den Kamps warf, während in den eigenen Linien der winzige Haufe unserer Grenadiere immer mehr gelichtet wurde? Was half ihnen bann noch der verbissenste Mut, wenn dem Gegner doch immer wie der der Durchbruch gelang, wenn er immer übermächtigere Mafien in die Bresche warf und unter seiner tosenden Sintflut den einzelnen Mann tödlich ertränkte? Und doch gewann hier das scheinbar Sinnlose einen Sinn, da sich in diesen Stunden ein höheres Gesetz erfüllte. Ueber den Augenblick der härtesten Bedrängnis hinweg rettete das übermenschliche Opfer des einzelnen den Bestand des Ganzen und verlieh ihm einen neuen Lebenswillen, der härter, unbeugsamer und kühner war als je zuvor. Tie Taten ohne Beispiel diese- Feldzuges wurden zu Fanalen des SiegeswillenS, wie sie heldenhafter nie bekannt geworden sind. Es ist nüchterne Wahrheit, was hier verzeichnet wird, denn sogar der Gegner spricht von einem neuen Wunder — und er bereitet sich bereits auf neue Rätsel und Ge heimnisse der deutschen Kriegführung vor. Am ersten Rausch seiner Siege hatte er vergehen, daß er nur die gleichen Landstriche betritt, die er selbst einst verloren hatte, daß sein Gewinn also nichts bedeutet gegenüber der Lage in den vergangenen Kriegsjahren. Aber er vergaß zugleich, daß ein entscheidender Unter schied zwischen den beiden Feldzügen in Frankreich in den Jahren 1940 und 1944 besteht. Ohne die Schicksalsschwere der Ereignisse zu verkennen, besitzen wir doch historische Treue genug, um sehr klar die eigentlichen Schlachten erfolge beider Parteien gegeneinander abzuwägen. Ta- mals, im Jahre 1940, gelang es uns durch eine völlig neuartige Strategie, die Mafie der feindlichen Armeen Zug um Zug auszuschaltcn oder zu vernichten. Inzwischen haben die Gegner unsere Strategie in weitgehender Weise nachgcahmt, sie Haden ihre Generalstabsofsiziere einseitig daraus eingewixsen, sic haben Anlauf um An lauf zu ihrer Verwirklichung genommen, sie ließen sich Zeit zur Vorbereitung, sie erkämpften sich sogar den Raum zu ihrer Durchführung — und nun, da sie endlich kurz vor dem Ziel angelangt zu sein glauben, da sie bereits de« Triumphgesang dieses Sieges anstimmten, nun erweist eS sich, daß sie sich trotz allem verrechnet haben. Tenn in dem Bau ihres Gewölbes fehlt der Schluß stein, der alles tragen sollte. Tie Deutschen haben ihre Verbände in Ordnung zurückgeführt, sie haben sie aus jeder Umklammerung freigekämpft, sie wurden nirgend wo entscheidend geschlagen, wie eS das Gesetz des Handelns beim Gegner erfordert hätte. Sie haben zugleich gezeigt, daß es für den deutschen Menschen keine Grenze des Opferwillens gibt, zumindest keine Grenze, die von menschlichen Mafien bestimmt wird. Sie haben durch diesen Opferwillen aber auch jene Steigerung eines fana tischen Siegeswillens erreicht, dte überhaupt erreicht wer den kann. An biescm Fanatismus wirb der Gegner eines Tages zerbrechen. Was aber verleiht dem deutschen Grenadier diese Macht, auch in scheinbar ausweglosen Augenblicken weiter- zukämpfcn und unverwandt zu glauben und zu wissen, daß der Sieg dennoch errungen werben wird? ES kann nicht ein stumpfes, mechanisches Befolgen von Befehlen sein, wie es das Kampfelement der Sowjets ist. Denn der deutsche Grenadier ist hellwach. Es ist mehr: Es ist bas glasklare Bewußtsein dessen, -aß es um mehr ak- bas Leben geht. Seit der größte Teil der deutschen Soldaten das Land der Sowjetunion betreten hat, weiß er. daß öäs Leben nach einem verlorenen Krieg düsterer und schrecklicherer sein würde als der Tod auf dem Schlacht felde. Er weiß sehr genau, daß er auch im Westen, wo er jetzt zwar Engländern und Nordamerikanern gegenüber steht, das Reich gegen den Bolschewismus verteidigt. Und wenn er eS noch nicht gewußt hätte, so erfährt er es in diesen Tagen. Er erfährt es aus Rom, Paris, Helsinki, aus Sofia und Bukarest. Er erfährt von den Schreckens herrschaften des äußeren Despotismus: von Hungersnöte::, von Mafiendcportationcn, Standgerichten, Belagcrungs- zustänben, von anarchistischen Tribunalen und Reihen- »eutv sdsn6 gvkt gsnr kivss In «Us HL0L9.-!<un6gedunasn!