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Sächsische Volkszeitung : 04.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193404045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-04
- Tag 1934-04-04
-
Monat
1934-04
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.04.1934
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Nr. 77. Sächsische Volkszeitung Seite 6 I.siprig Ostern in Leipzig Leipzig, 3. April. Wir sind in Leipzig mit Ostern Mit zufrieden geivesen Vor ollem mar das Weller immer schon. Die Verkehrsmittel jeglick-er Art wurden reichlich m Anspruch genommen: auf dem Hauptbahnhof herrschte sckzon in den Spamachmitlagsstunden des Sonnabends ein ungeheurer An drang. lieber Osten, hatten mir in Leipzig auch sehr willkom menen. Besuch, nämlich die M a r i n e m a n n s ch a f l e n, die unter Führung ziveier Offiziere zum Nugbyspicl hierfür gekom men sind. Tie konnten bei einer durch den Rat veranstalteten festlickzen Ehrung den Siegespreis davontragen. Der Osterver- kehr an den Grenzen der Stadt Leipzig l>at ebenfalls einen ganz bedeutenden Umfang gehabt. Beliebte Ziele der Spaziergänger waren der Palmengarten, der zum ersten Mal« an einem Fest tag ohne Entgelt zu betreten war und der Arbeitsplatz für die Errichtung des Richard Wagner-Denkmals auf den Frankfurter Wiesen. Besonders an diesem Denkmal war der Zustrom so grosz. dafz am Montag durch einen ständigen Polizeiposten der Zutritt venvehrt werden inuszte: die angebrachten Verbotstafeln sind von niemand mehr beachtet worden. — Das Freibad am Hochslutbecken hat am Sonntag auch seine ersten Badegäste er halten: eine gan.ze Anzahl Unentwegter haben sich in die im merhin noch kalten Fluten gestürzt und haben sich von der kiim- merlick-en Sonne so viel als möglich bräunen lassen. Leipziger Theater Oesterliche Ausführung des „Parsifal". Wagners iveltlich-geistlick-es Weihciverk erstand am ersten Ostertag auf der Opernbühne seiner Vaterstadt vor einem festtäglich gestimmten Publikum. — Die Aufführung dieses W.rg- nerscl>en Abendgesangs von mitleidig wissend iverdenüer Heim findung in gralshaftes Heil vermittelte szenisch wie musikalisch unterschiedlich starke Eindrücke. — Paul Schmitz, dessen tempe ramentvoller Dirigierkunst dieses einziggeartete Werk siä>erlich mehr noch reifende Aufgabe als meisterlich erfüllender Eriveis bedeutet, gestaltete die verinnerlichte Partitur kräftig bewegter und lebendiger als man es von anderen Wiedergaben her im Gedächtnis trägt. Seine Interpretation schien uns mehr auf die klare .Herausgestaltung der entwicklungshaften dramatifck-en Moment« und Motive bedacht und angelegt zu sein als auf die lichte Erweckung der tiestaucl-enden weltsinnigen musikalisclzen Symboliverle. So ivard vor allem der zweite Akt, der die Entwicklung Parsuals anbahnt, sehr eindrucksvoll vom Oräzester her gestaltet, mährend dagegen der sakrale Glanz u>ch die heil suchende Hymnik der Gralsszenen und vor allem des Vorspiels an Leuchtkraft hintanbl'eben. — Die gesangliclze und darstelle- risck-e Gestaltung der tragenden Partie durch Gottl>el1 Pistor, dem der Parsifal neben dem Tristan wohl die eigenste Rosse bedeutet, schien al>er dieser Auffassung entgegenzukommen. Pistor gab die dreistufige Entwicklung: von törichter iveltfahrender Nn- befangenlieit über envack>endes Wissend-Wevden zum mitleiden den .Heilswissen und .Heilserlangen beredt mit der herben Hoheit ^vs «Ivf I-ousUr Ostersonntag in St. Mrlenstern Die alle ehrwürdige Sitte des Oster- oder Saalreilens vollzog sich wiederum am 1. Feiertag in l>ergebrach!er Weise. Das sonnige Frühlingswetter hatte trosz staubwirbelnden Nord winds abermals Tausende auf die Beine gebracht, die die Stra- szen und den Kloslerhof beim Ein- und Abzug der heinnsäzen und Crostwitzer Prozession wie Mauern umsäumten. Schon seit Jahrhunderten Widerhall! der geräumige Klosterhof am holzen Feste von frolzen Osterliedern. der von beiden dreimal umritten wird. Diese zählte 82, jene 25 Paare. Was die crwaäzende Na tur noch nicht an Frühlingspracht aufgebracht hatte, dem half die umsichtige Hand des Gärtners hier nach. Unter den knospen den Kastanien schauen die Säulenheiligen wohlgefällig auf die wogende Menschlzeit, die sich noch einen unverdorbenen Sinn für diesen schönen Osterbrauch erhallen hat. der in der Lausitz auch in der Oslrilzer Pflege treulich geübt wird, der erstmalig im Jahre 1628 in den Blumenberger Stegebüclzern erwähnt wird. Dort steht gewissenhaft verzeichnet, das; die beteiligten Reiter acht Grosclzen und vier Pfennig zu einem Trunk erhalten haben. Vor Jahren wurde auch hier ihnen ein Mast des bekönunliäzen Klosterbieres gereicht, doch ivegen gewisser Unstimmigkeiten aber eingestellt. An der Prozession beteiligen sich die Pferdebesilzer, ihre Angehörigen und Knechte und so ist diese Sitte mit dem ansässigen Bauerntum aufs engst« vermur,zelt, das treu der Väter Erbe durch die Jahrhunderte trägt. Schon tags zuvor treffen viele Fremde ein und nehmen in Gast- und Privathäusern Quartier. Ti« Jugendherberge nahm ihrer Uber 100 auf, die einzeln oder in Trupps zu Rad und Fus; ankamen. Aus iveiter Ferne stellten sich Zuschauer ein, selbst aus Berlin. Nach der nvndisclzcn Nachmiltagspredigt ordnet sich die Fuszprozcssion zum Unigang um die Aecker, um Gottes Segen aus Feld und Flur herabzuflehen, denn niemand ist mehr aiif seine Huld und Güte angewiesen wie der Bauer. Im benachbarten Ostro ziehen Ros; und Reiter schon in frülzcr Moo,en stunde singend und betend um die Gemarkungen, allerdings beide noch im Alltagsgewnnd. Von ferne ist das freudige Allelufa zu hören. Nach Verlassen der Crostwitzer Prozession strömen die Fremden in die ehrwürdige Klosterkirclze, die auf kurze Zeit zur Besichtigung freigegeben ist und wo die Ortsfeuerivehr Wache hält. Ergreifend ist der Augenblick, wo die schmucke Reiterschar im sckpvarzen Nock und Zylinder auf ihren prächtig geschmückten und gezäunten Pferden entblössten Hauptes vor der Kirche mit Gebet und Schlussgesang die Feier beendet. Ein von religiöser Innigkeit und völkisclzer Eigenart durchdrungener Brauch, der unbedingt behütet und erhallen werden muss. —er. Elerschieben und Osterrelten in Bautzen. Auch in diesem Jahre brachte das Osterfest der Lausitz und insbesondere der Stadt Bautzen mit ihren volkstüm lichen Osterbräuchen einen Massenbesuch von Fremden. Die NS-Kemeinschaft „Kraft durch Freude" hatte mehrere Omnibusse mit Urlaubern aus Dresden nach Bautzen gelei tet und ein Sonderzug aus Dresden hatte ebenfalls eine grosse Zahl von Gästen gebracht. Zahllose Besucher waren mit Kraftfahrzeugen gekommen. Beim Osterreiten nahmen von Bautzen 26 Paare Reiter an der Prozession nach Radi bor teil. Auch an den übrigen Orten war die Teilnahme am Osterreiten sehr stark. Ein grosser Teil des ersten Feiertages gehörte in Bautzen dem alten Brauch des Eierschiebens auf dem Proitschcnberg, wo sich zwar der Wind unliebsam be merkbar machte, der aber der Lebhaftigkeit der Gaben for dernden Jugend und der Früchte und Gebäck spendenden Gäste nicht viel anhaben konnte. Am Ostevsonntagabend lzerrschte in den grossen Gaststätten der inneren Stadt «ine solckze Uebersüllung. dass spätkommends Gäste zu Hunderten an den Türen abgewiesen iverden mussten. Leipzig. Neuer Stadtkommandant. Unter dem 1. April sind ernannt worden: der bisherige Komman deur des 11. (Sächs.) Jnf.-Regts., Oberst Friederici, zum Kommandanten von Leipzig, Oberstleutnant Reinhard, bis her beim Stab der Kommandantur Leipzig, zum Komman deur des Jnf.-Regts. 11. Leipzig. Gemeindevereinigungen. Das Sächsische Innenministerium genehmigte die Bereinigung folgender Gemeinden mit Wirkung ab 1. April: Cradefeld und Grassdors mit der Stadt Taucha Holzhausen und Zuckel hausen zu einer neuen Gemeinde Holzhausen, Mölkau und Zweinaundorf zu einer neuen Gemeinde Zweinaundorf, Gundorf und Böhlitz-Ehrenberg zu einer neuen Gemeinde Bühlitz-Ehrenberg, Probstdeuben und Grossdeuben zu einer neuen Gemeinde Grossdeuben und die Gemeinden Dechwitz, Göhren, Göltzschen, Gruna und Tanzberg zu einer neuen Gemeinde Magdeborn. Leipzig. Mutter von elf Kindern verun glückt. Am ungeschützten Bahnübergang der Strecke Leip zig-Rötha bemerkte anscheinend eine Radfahrerin nicht das Herrannahen des Abendzuges und fuhr unmittelbar in den Zug hinein; sie war sofort tot. Es handelt sich um eine Frau Godek aus Stöhna, eine Mutter von elf Kindern, von denen das Hinast-.xsz drei Jahre zählt. seiner auserlesenen Stimme. Aus der Spiel- und Singgeincin- schaft ragten mit ihm vor alle», die Darsteller der beiden Ge stalten l>eraus, die Parsifals Weg bestimmen und begleiten: En,st Osterlramps vorbildlich deutlich gesungener Gurne- manz, di« ungewöhnlich eindrucksam gespielte Kundry der Margarete Bäumer. Das Zusammenwirken dieser drei kam an, schönsten in der Karfreitags-Szene zu», Ausdruck, die in ein die andern Bühnenbilder — vor allem die viel zu wenig geheim nisvoll entrückt«, linear zu glatte Gralsburg — vorteilhaft aus stechendes Szenarium gestellt ist: eine echt deutsch Wald- und Wiesen-Landschaft von Thoma-Eick-enüorsjsck-cr lichter Innigkeit. Dr. A. K. S. „Missa solemnls" von Beethoven. Leipzig. Es ist dem Mitteldeutscl-en Rundfunk hoch anzu rechnen. dass er — in Verbindung mit dem Riedel-Verein — dieses Niesenivcrk deulsä>er Musik zur glanzvollen Aufführung im Gewandhaus brachte. Hans Weisbach verstand es meister haft, den sinfonischen Gehalt dieses einmaligen Werkes in sel tener Eindruckskraft wiederzugeben. Wesentlich unterstützt von Elisabeth Feuge-Müncl>en (Sopran), Margret Kramer-SIuttgirt (Alt), Joseph Witt-Köln (Tenor), und Iohs. Willy-Frankfurt a. Main (Bass), sowie vom Leipziger Smsonic-Orck-ester und dem stark aufgefüllten Niedelvcrein. Der Chor überraschte durch leuchtende Klangfülle und beispiellos« Durchschlagskraft. Es wäre sehr wiinscl-ensivert, ,venn es gelingen würde, auch im kommenden Jahre den Karfreitag mit einer solchen Wieder aufführung auszuzeichnen. Dr. Hugo Löbmann. s. Ostrltz. Das diesjährige Osterreiten konnte bei schönstem Osterivetter vonstatten gehen. Pünktlich 1 Uhr setzte sich der stattlicl-e Reiterzug vom Pfarrhof aus in Beivegung. Nach Umreiten des Marktplatzes, wo sich schon sehr zahlreich Be sucher eingestellt hatten, gings über die Fluren und Felder der Gemeinden. Kurz nach -1 Uhr war der lange Prozessionsiveg beendet und die Reiterfckzar hielt ihren Einzug. Beteilig» ,g. Schmuck und Berkaus der Bittprozession liessen nichts zu wün- sckzcn übrig. Auf dem Markte erwarteten Tausende, die von nah und fern mit assen möglichen Verkehrsmitteln l-erbeigeeilt waren, die Prozession. Beteiligt waren 03 Reiter, und zwar -12 Ostritz-Leuba. 32 Marienthal und 10 Bluml^rg. Die Beteili gung war also stärker wie nn Vorjahre. Anschliessend fand in der Pfarvkirck)« feierlickze Vesper statt. —r. Bautzen. Schwere V e r k e h r s u n f ä l l e. Am Gasthof in Spittwitz fuhr ein Auto gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Die mitfahrende Frau Gnttmann aus Dresden wurde bei dem Anprall aus der Stelle getötet. Ihre Tochter erlitt mehrfache Verletzungen. Bei Steindörfel fuhr ein Motorradfahrer einem anderen Kraftfahrer ins Hinter rad. Der Mitfahrer des zweiten Rades wurde in den Stra ssengraben geschleudert, blieb jedoch unverletzt. Dagegen erlitt der Fahrer dieses Rades einen schweren Schädelbruch, während der andere Motorradfahrer beide Beine brach. I. Seltendorf. In der öffentlichen Schulausschuss- sitzung am Dienstag erfolgte die Beratung des Haushalt planes. Einnahme RM. -1080, Ausgnl-e RN! 8110. Das Schul vermögen beträgt RN!. 59 362,50, denen RM. 19 271 Schulden gegenüberstehen. Frl. Friedel wird ab 1. April nach Zittau ver setzt, an ihre Stelle kommt Frl. Fünfstück. Als Schularzt tritt an Stelle von Herrn Dr. Liebscher, Hirschfelde Herr Dr. Kutscha, Dornl-ennersüorf. Die Besorgung der Zuckertüten für die Schulneulinge wird in einheitlick>er Grösse durch de» Bürger meister erfolgen, zuvor findet noch eine Besprechung nut den Eltern statt. Herr Kantor Mannlzeim gab sodann einen Be richt über den von ihm freiwillig geleiteten Vastelunlerricht für Knaben. Gegen 9,30 Uhr wurde die Sitzung mit einem drei fachen Sieg-Heil geschlossen, der noch eine nichtöffentlicl-e folgte. l. Hainltz. Herr Kantor Otto Seifert schreibt uns: „Dem Berichterstatter in Nr. 16 sind in der Notiz über mein Jubiläum einige Irrtümer unterlaufen. Ich lege im Interesse der Wahr- l>eit Wert darauf, dieselben richtig,zustellen. 1. In Kamenz war ich von 1909—1912 als Hilfslehrer tätig und habe erst nachlwr (1912—1914) mein Musikstudium absolviert. 2 Ich hab« nur «in Jahr im Kriegsdienst gestanden. 3. In Bautzen war ich nicht Organist, sondern stellvertretender Chorrektor. 4. Meine Verehrmgz A. Bruckners dürfte iveit bekannter fein als die M. Negers. Lürlwsst-Lacksen Gisenbahnunfall bei Sof Auf der SkrassenÜberslchrt Ballaer Strasse bet Hof entgleiste am Ostersonnabend ein von Marxgrün kommender Güterzug. Zwei geichiosfene wagen stürzten rechts des Bahndammes die Böschung hinab. Zwei offene wagen blie ben aus der linken Seile des Bahnkörpers zertrümmert lie gen. Bei der Entgleisung rissen 19 wagen ab, die dann auf den voraussahrenoen Zugteil nach ungefähr 120 Meter auf prallten. Durch den Aufprall wurde» mehrere Schotter wagen und einige Viehwagen stark beschädigt. Lin wagen meister wurde schwer und ein Zugschaffner leicht verletzt. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. Nachts gegen 3 Uhr konnte der Verkehr auf der Strecke wieder ausgenommen werden. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht bekannt. Heilige Mache der Zungmänner Eucharistische Feierstunde im Hedwigsdoin In der Rocht von, Gründonnerstag zum Karfreitag hiel ten etwa zweitausend katholische Iungmänner der Neichshauptstadt im Hedwigsdom die Heilige Wache vor den, Eucharistischen Christus. Diese kirchliche Feier, voller Schlichtheit und Schönheit, liegt in der Linie der ncuerstärkcn- den volksliturgischen Bewegung, die ausgehl von dem lebendi gen, religiösen Sinn unserer Jugend und ihrem Willen, der Glut im Innern in zeitgemässer Form gemeinschaftlichen Ausdruck zu geben. Wer etwa von der Heiligen Wache Sensationen erwar tete, hat sich gründlich getäuscht. Ganz einfach war das äussere Bild. Eine einzige Kerze brannte in der Apsis hinter den, Altarkreuz, ein Sinnbild Christi. Erst als nach dem Appell des Priesters das eucharistische Brot auf dem Tabernakel zur An betung ausgesetzt wurde, entflammten weitere sechs Lichter, die nach dem Segen wieder verloschen. Das, was die Iungmänner aus assen Teilen der Vier millionenstadt zur mitternächtigen Stunde in der Bischosskathe- drale zusammensührte, mar nicht der Wunsch, etwas zu sehen oder zu hören, sondern das Verlangen, Zeugnis abzugcben für den katholischen Glauben. Deswegen füllten sie das weite Rund bis aus den letzten Platz und harrten aus in stillschwei gender Anbetung oder in einförmigem Wechsel des chorischen Gebetes. Es macht, so hat cs unsere Jugend wirksam zum Ausdruck gebracht, nicht das laute Gepränge, sondern die in nere Haltung. Nur von hier begreift man die Bedeutung der Heiligen Wache, und besonders die Wucht der schweigenden Demonstration, als nämlich am Schluss ein Iungmann die Kerze von, Altar holte, die Christus versinnbildet, damit wort los mitten durch die Reihen nach dem Ausgang schritt, und als alle anderen ebenso wortlos ihm folgten, aus der Stille der Kirche hinaus in die unruhige Grossstadt. Die Stunde der Heiligen Wache war, und das ist das Wesen der volksliturgischen Bewegung, eine organische Ver bindung kirchlicher Orationen und Hymnen mit deutschen Kir chenliedern, ergänzt durch eine Reihe von Gebetstexten, die ganz aus dem Erleben und der Not der Gegenwclrt hinaus ge formt sind. keicks Scverlngs „Weg zu Hitler". Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" meldet, dass in Kürze eine Broschüre des früheren preussischen Innenministers Karl S c v c r i n g, betitelt „M ein Weg zu Hitle r", erscheinen soll. In dieser Broschüre will Scvcring beweisen, dass von seinem „Uebcrgang" zu den Nationalsozialisten keine Red« sein kann, da er in der Tiefe seiner Seele stets für Hitler Sympathie gehabt habe. Niemand kann mir den Vorwurf machen, dass ich Mangel an nationalem Selbstbewusstsein habe", schreibt Severing: „Ich habe meine Diensttätigkeit im Jahre 1919 mit einem Kampf gegen die linksradikalen Elemente des deut schen Volkes begonnen. Diesen Kampf setzte ich im Jahre 1920 fort und bei der Unterdrückung der Unruhen in Mitteldeutsch land im Jahre 1921 wurde nichts gegen die rechtsstehenden Elemente unternommen." (?) Weiler äusscrt sich Scvcring über die Unterdrückung des Kapp-Putsches durch ihn. .Kapp war ein Monarchist", schreibt er. während Hitler ein Republikaner ist. Das ist eine prinzipielle Differenz, die die Kommunisten nicht verstehen. Schon im Jahre 1932 sagte ich aus einem Kon gress: Wenn der Natonalsozialismus de facto beweisen wird, dass er in der Lage ist, eine fruchtbare Tätigkeit zu entfalten so wird die sozialdemokratische Partei diese Be wegung anerkennen. Mein ehemaliger Parteigenosse Paul Loebe hat bereits den Nationalsozialismus anerkannt Nun folge ich seinem Beispiel. Als Deutscher bin ich mir und meiner Politik treu geblieben und habe auf diese Weise meinen Weg zu Hitler gefunden. Am 20. Juni 1932 habe ich mich der Gewalt unterworfen. Jetzt aber folge ich der Stimme meine» deutschen Herzens." * Arbeitsfront schlägt die Ehrenrichter der Arbeit vor. Die soeben vom Ncichsarbeits- und Neichsjustizminister be- kanntgegebcn« dritte Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur nationalen Arbeit, die die Bildung und das Verfahren der Ehrengerichte regelt, bestimmt u. a., dass für das Amt der Beisitzer in den Ehrengerichten besonders Wirt schaftszweige zu berücksichtigen sind, sür die durch Ncichsgesetz eine stäudische Gliederung durchgesührt wurde. Das Verzeichnis der Beisitzer ist erstmalig bis zum 20. April 1934, im übrigen bis zum 15. März des Jahres, in dem das Amt der Beisitzer tndet, durch den Vorsitzenden des Ehrengerichts der Deutschen Arbeitsfront zur Ausstellung der Vorschlagslisten für die Beisitzer zu übermitteln. Die Deutsche Arbeitsfront hat sür die in den, Verzeichnis bezeichneten Wirtschaftszweige und Wirt- ichastsgruppen als Beisitzer mindestens je drei Führer der Ve- 'riebe und je drei Vertrauensmänner namhaft zu machen. Für einen durch reichsgesetzliche Regelung errichteten Stand sind die Beisitzer von der Deutschen Arbeitsfront im Ein vernehmen mit dem betreffenden Stande vorznschlagen. Aus der Vorschlagsliste der Arbeitsfront werden die Beisitzer von dem Vorsitzenden des Ehrengerichts auf die Dauer von drei Jahren berufen. Die Beisitzer müssen das 25 Lebensjahr vollendet haben. Sie sollen im Bezirk des Ehrengerichts seit mindestens einem Jahre als Führer des Be triebes, als Stellvertreter eines solchen, oder als Angehörige der Gefolgschaft tätig sein. Die Uebernahme des Beisitzeramte« kann ablehnen, wer das 60. Lebensjahr vollendet hat, wer durch Krankheit oder Gebrechen verhindert ist, wer durch andere ehren amtliche Tätigkeit stark in Anspruch genommen ist, und wer in den sechs der Berufung vorhergehenden Jahren als Beistker eines Ehrengerichts tätig war. Auch Frauen, di» glaubhaft machen, dass ihnen di« Fürsorge für ihr« Familie die Ausübun- des Amtes besonders erfchwcrt, dürfen ablehnen. lieber das ehrengerichtliche Verfahren wird festgestellt, dass Verhaftung, vorläufige Festnahme und Vor führung des Beschuldigten sowie Beschlagnahme und Durch- fuchung unzulässig sind. Der Vorsitzende hat di« Zustellung der Ladungen und Entfcheidungcn zu veranlassen. Der Treuhänder der Arbeit ist von der mündlichen Verhandlung zu benachrichti gen. Das Ehrengericht kann auch entscheiden, wenn der ordnungsmässig geladene Angeklagte weder erschienen noch ver treten ist. Es kann das persönliche Erscheinen des Angeklagten anordnen und muss nicht unbedingt einen Vertreter zulassen. Die Rechtshilfe durch die Gerichte ist vorgesehen. Im übrigen bestimmt der Neichsarbeilsminister im Einvernehmen mit dem Iustizminister den Sitz der Ehrengerichte. tz. Werdau. Das 30jährige Küsterjubiläum konnte am 1. April Herr Anton Pimper Werdau, feiern. Die St. Bonifatiusgemeinde gratuliert ihm lzerzlich und wünscht ihm nock) weiteres segensreick)es Wirken. SäcöstscSe ( Ost> Reichlicher Ost Aga, wo alle 'Man auswärtige Mann berrajchung bracht konnten am Sonn tigcn. Siegreich mit 5:3 gegen Fi am Montag eine Der Chemnitzer B und die Spielvg. schlagen endeten k Glauchau gegen 1 Sport- und BC g> schied im Leipziw eine 1:3-Niederlo den Turnicrsieg c Spielvg. Leipzig Süddeutschland, v a. M. gegen den lagen aber am t heim mit 1:2. 1 gegen Wacker H> Guts Mu Am ersten schauern in Dre antretende Elf r lag«, die alxr > etivas mehr Gl, höher aussallen Polizei Das Cl»emi einer grossen Zi gebung für das Schmidt wohnte lich schlugen fick Vor allem impc zum Schluss du, VfB. C Die Glauck eine nicht unvc Stürmer zahlr« die sickiere Abw vermochten. Fußball Im Beztrt Spielvg. Dres) aer Eportsrem sehen und bli Larthau mit ! SV 08 Bischof tag SC Grosse gegen die Sp, von Sachsen v Montag vom Im Bezir Osterturnier LV 99 Leipzi, -egen Spiel»; Leipzig, der a rend sich Wa< Leipzig den Fortuna Leis Eintracht Lei: die Sportfreu legten. Am Zwenkau 3:1 mit 4:2 gegc Im Dezi Georgenthal Waldhaus-La Hand. Meera legen. Crim, aus. Am Mi 4:1 schlagen. Im Bezi len ausgetra, ssen Chemnitz wesentlich, l mit 4:3 üb gegen Germc Sturm Cken Lüemnik der Lelv Vet prä Gau Sachse Erfolg. Ach aus Jugend «eiligt. Die fang. Die ' schäft des konnte Dre 2:1 gewanr die erste R Dorschlussr, sicher mit - einen schöi hatten sich tagvormitb am Monta nitz in ein mit 3:2 t Leipzig 1 r CiegerShru das von a tag unten Schweiz. Y Verhi in der 1. 1 lauten: Ost- Dresden 1 Dresden k 9:1 (4:0).
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