Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 04.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193404045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-04
- Tag 1934-04-04
-
Monat
1934-04
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.04.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 77. Sächsische Volkszeitung Seite 4 Nr. 77. Kathol. Morgenfeier im MchSsender Leipzig Am Ostermontag früh wurde aus der Pfarrkirche St Zohann Nepomuk in Chemnitz durch den Reichs sender Leipzig eine katholische Morgenfeier übertragen. Nach dein Orgelvorspiel hörte man den fünsstimmigen Chor von Orlando di Lasso „Surrexit Pastor bonus". Sehr schön kam in der Uebertragung heraus die alte Lausitzer Singweise „Christus ist erstanden". Erzpricstcr Neugebauer machte in seiner Ansprache sthr klare, ausgezeichnet verständliche Ausführungen über die Auferstehung des Herrn im Glaubensbcwusttsein der Kirche. Cr würdigte die Bedeutung des Ostersestes als des höchsten festes des Kirchenjahres. Tie Kirche freut sich über die Auf erstehung des Herrn, weil sie in ihr die Vollendung des Er- lölungswerkes erblickt. Tie Auferstehung Christi ist eines der Hauptdogmen der Kirche. Anknüpsend an die Berichte der hl. Schrift legte der Sprecher die Wirklichkeit und di« Verklärt heil. die Vorbildlichkeit und die Scibstbewirkung der Aufer stehung dar. Nm Anschlutz daran wurde die Liturgie der Oster- toge in einer auch für den Nichtkatholiken eindrucksvollen Weise gewürdigt. Ostern ist also für uns mehr als ein Fest der wiedererwachcndcn Natur. Es mutz für uns sein ein Nest des unerschütterlichen Glaubens an den Gottessohn Jesus Christus, der durch seine Auscrstehung das Werk der Erlösung vollendet hat. Der Chor von Engelhart „So freut euch mit dem Gottes sohn" nahm sehr wirkungsvoll den Schluhgedanken der An sprache aus. Orgelspiel beschloss die Feier, deren musikalischer Teil unter Leitung von Kantor Vogt gestanden halte, y. Dresden : Heilige Stunde. Die nächste Heilige Stunde wird am Donnerstag, den 5. April, in der Iosefinenstiftslnrche abends von 8—9 Uhr gehalten. : Zm Bischöfl. St. Benno-Gymnasium Ist in der Oster woche Mittwoch, den 4. April, von 11—13 Uhr Sprech stunde der Direktion. Gemäß der Verfügung des Stadl amtes für Volksbildung werden Montag, den 9. April, Auf nahmeprüfungen für alle Klassen abgehallen. Zugleich findet an diesem Tage die Aufnahme der neuen Sextaner statt. Um 8 Uhr ist Gottesdienst mit Ansprache, zu dem auch die El tern der Sextaner eingeladen sind. An diesem Tage werden mich zwei Prinzen Sr. König!. Hoheit Prinz Ernst Heinrichs in das St. Benno-Gymnasium eintreten. das ja bekanntlich 1709 von ihrem Ahnen. Kurfürst August dem Starken, als Lateinschule des Wettiner Hofes gegründet wurde. Auf die Möglichkeit der Um schulung in die wissenschaftlicln: und praktisch Obcrsekundg wird noch einmal hingemiesen. Die graste Zahl der Neuanmcldunaen für das Schuljahr 1931/35 beweist, dast die sächs. Diasporakatho liken den Wert religiös-sittlickier. wissenschaftlicher und vater- ländisclier Erziehung in ihrer eigenen hölreren Schule, zu deren Aufbau die Glaubensgenossen des kath. Mutterlandes seit 19-33 annähernd eine halbe Million durch den Bonifatiusverein l»eige- steuert haben, zu schätzen wissen. All« Vorurteile sind nnße'ckem durch den äusterst günstigen Ausfall der Zntelliqenwrüfuna. dis das sächs. Ministerium für Volksbildung in allen höheren Schu len des Landes im verflossenen Schuljahr abhalten liest, gänzlich verschwunden: denn unsere Anstalt marschiert im wissenschzst- liclzen Wettbewerbe in vorderster Reihe mit. Das ist der tref fendste Dank nicht nur für die kath Eltern, die ihre Kinder unserer Schule vertrauensvoll überaalum. sondern auch für den Bonifatiusverein und das V-schöll Ordinariat in Vantzen. deren vpsersreudrakeit nicht nachlästt. Unter aünftiaen Auspizien kann das neue Schuljahr am 10. Avril mit G->"es Hilfe und unter St. Bennos Schutz und Schirm lieg innen. Nn diesem Tage ist uni 8 Uhr ein feierliches .Hockamt z» Ehren des Heiligen GeUtes. : Eine Autofahrerin, die den Kops verlor. Am Oster montag sticst in der Nähe des Wasserwerks Cossebaude ein LieserKraftwagcn, der von einer Frau gesteuert wurde, mit einem Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer, der 27 Jahre alte kaufmännische Angestellte Hans Kriege aus Borna bei Leipzig und seine 26 Jahre alte Kollegin kamen zu Fall und erlitten so schwere Verletzungen, dast sie dem Friedrichstädier Krankenhaus zugcfiihrt werden mustten. Zn der Ausregung fuhr die Frau mit dem Lieferwagen in eine Nadsahrerkolonne. Hier bei wurden mehrere Radfahrer leichter verletzt. Der 63 Jahre alte Obcrmusikmeister Dölle, der Zeuge des Unglückssalls war, erlitt kurz daraus einen Herzschlag. : Waldbrand in der Heide. Am zweiten Ostcrseiertag ent stand in der Dresdner Heide in der Nähe der Todmiihle wahr scheinlich durch die Unvorsichtigkeit eines Rauchers ein Wald brand. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehren der um liegenden Ortschaften gelang cs, das Feuer zu löschen, bevor cs grötzcren Umfang annahm. Dresdner lMspleke Capitol: „A be n te u e r i m S üü « x p re st" schildert Erich Waschneck in einem sehr flotten Lustspielfilm, dessen Drehbuch Ernst Manschst« und dessen Musik Nol>ert Stolz beigesteuert hat. Eine spannende Geschichte von einem Schmucküiebstahl, bei dem Unschuldige verdächtigt, aber der wahre Uel>eltäler schlief',lich doch gefaßt wird, bildet den Hintergrund, und das Lielvsspiel zwvsclzen einem Speisewaaenkellner und einer Hotelbesitzerin stehl im Vordergrund. Dieses Paar ist Charlotte Susa und Cars Ludwig Diehl. Den Uebestäter mimt Ralph Arthur Roberts, aber so. dast man ihm nicht böse sein kann. Köstlich ist Richard Nomanowsky als Prinataelehrter. der halb nüder W-llen schligst- lich den Verbreclzer iilrerfiihrt, sein Gegenspieler ist Paul Hei demann als Privatdetektiv. Vleibt nur noch zu erwähnen, dast Hans Richter der Piccolo im Si»ciscivagen ist. Zwei Stunden lang kommen die Zuhörer ans dem Lacszen und aus der Span nung nicht heraus. — Zm Beiprogramm läuft ein sehr sehens werter Streifen, der eine Fluozeuareise von Mainz nach Köln schildert, und diese schönste Rhcinstrecke in der ungewohnten Schau des Luftbildes zeigt. Prlnzest-Theater. „Zn Sachen Timpe" hüll Paul Beckers' urwüchsige, höchst originelle Komik die Zuschauer 1)4 Stunden im Bann fröhlicher Heiterkeit und lachsroher Stimmung. Dieser Wilhelm Timpe, seines Zeichens ein ehr samer, fälschlicherweise beschuldigter Schuster — und passio nierter Kaninchenzüchter im Nebenberuf — wird von Paul Beckers so trefflich gezeichnet und dem wirklichen Leben nach gebildet. dast man wähnt, ein Stück Wirklichkeit zu erleben. Zn allen Lagen erleben wir Meister Timpe, wie er im engen Nanin seiner Schusterwerkstatt sein bescheidenes Tagewerk vollbringt, wie cr, der Unschuldige und Unbefangene, plötzlich in die ihm fremde Atmosphäre einer Gcrichtsstube gerät, wo er begreiflicherweise eine höchst ulkige Rolle nbgibt. Zu Tode ge kränkt ist Meister Timpe über den Urteilsspruch „frei wegen Mangel an Beweisen" und cr fühlt sich trotz winkenden Glücks aus der Freundschaft eines reichen Zugendbekannten, trotz Frack und meister Weste bedrückt und betrübt, bis ihm durch Zufall der Beweis seiner Unschuld gelingt. Neben Paul Beckers, der diesen Schuster Timpe mit einer gewissen souverä nen Tölpelhaftigkeit lebenswahr verkörpert, behauptet sich als eigen zu bewertende Figur noch Hugo F i s ch c r - K ö p p e als stark knrrikierlcr Zustizwachtmeister. Alle übrigen Dar steller sind Nahmengcstallen: Else Elster. Paul Richter, Paul Henckels. — Dir Film ist seiner befreienden und höchst kulti vierten Komik »ege» sehr zu empfehlen. Starker Reiseverkehr zu Ostern Uebcr das Ostenvetter konnten mir uns diesmal wahrlich nicht beklagen. Fast zu gut meinte es die Sonne zum Beginn des als launig verschrieenen Monats April. Was Wunder, wenn an den beiden Osterfeiertagen eine wahre Massenflucht aus dem Häusermeer der Städte hinaus in die neu grünende Natur ein setzte. Eisenbahn und Autobusverkehr hatten gegenüber dein Vorjahr eine erlzeblich stärkere Benutzung aufzuweisen, lind auch die Strassenbahnen, die an die Periplzerie der Stadt führ ten, waren beängstigend voll. Wer ein Auto oder Motorrad sein Eigen nennt, war besser dran. Glücklich«nveise haben sich trotz des austerordentlich starken Krasttahrzeugveikehrs in der Um gebung Dresdens keine nennenswerten Unfälle ereignet. Bei der Reichsbahn wurden in diesem Zahrv auf dem Dresdner Hauptbahnhof 122 289 Fahrkarten verkauft gegen 108 622 im vorigen Zahre. In ganz Deutschland war der Reiseverkehr zu den Osterfeicrtagen riesenhaft. Obwohl die Wetteraussichten am Gründonnerstag noch sehr unbestimmt waren, lagen die Verkehrsziffern am Karfreitag schon wesentlich hö ¬ her als im Vorjahr. Der Wetterumschwung, der dann am Karfreitag in ganz Deutschland einsehte, hat zahllose längst aufgegebene Ausflugspläne doch noch ausführen lassen. In der Neicl-shauptstadt allein erreichte, wie uns unsere Berliner Schriftleitung drahtet, der Feiertagsver kehr wieder Millionenzifsern. Auf der Havel, der Spree und den zahlreichen Seen wurde der Dampferverkehr wieder ausgenommen. Im buchstäblichen Sinne des Wor tes genossen die Berliner „in vollen Zügen" das herrliche Ostcrwctter. Erfreulicherweise hat sich der außerordentlich starke Verkehr auf den Ausfallstraßen ohne nennens werte Unfälle abgemickelt. Zwar waren einige Verkehrs unfälle zu verzeichnen, doch handelt es sich durchweg nur um solche leichter Natur. Primiz in Sebnitz Zum ersten Male erlebt die Sebnitzer katholische Gemeinde an diesem Osterfest die große Freude, einen jungen Primizianten in ihre schöne Pfarrkirche begleiten zu dürfen. Glockengeläut, strahlender Sonnenschein, we hende Kirchcnfahnen, froh flatternde Wimpel der Ju gend, lassen alle Herzen rasclfer schlagen, als der Neu priester aus dem Orden der Oblaten Siegfried Herlt das Pfarrhaus verläßt. Mit ihm reihen sich in den festli chen Zug seine Eltern und Brüder. Sein Vater, Bau meister Franz Hcrlt, hat vor reichlich 40 Jahren unsere Kircl-e mit gebaut. Pfarrer Ketten, Pfarrer i. N. Reime, Pfarrer Graf, sein geistl. Milbruder P. von Themen aus Tepl E S N. begleiten den jungen Priester zum Altar. Die Festprcdigt hält Pater von Themen und spricht zu den Eltern, zur Gemeinde, zur Jugend und besonders zum Primizianten von der Freude, aber auch von dem hehren Ernst des Festtages, den alle Sebnitzer Katholi ken am diesjährigen Ostersonntag erleben. Dann feiert der Neupriester seine erste hl. Messe in seiner Heimatstadt. Der kath. Kirchenchor singt die Gode- Hardi-Messe von P. Griesbacher. Festlichen Schmuck hat das Gotteshaus angelegt. Heute sind alle Vankreihen des schönen großen Kirchenschiffes dicht besetzt. Nach dem Tedeum erteilt der Primiziant seinen Anverwandten und den Priestern den Primizsegcn. Dann geleitet ihn die Gemeinde zurück zum Psarrhaus. Wie strahlen in der Hellen Oslersonne die Wimpel der Jugend. Die Jungen schaft trägt festlich weiße Hemden. Die jungen Mädchen und Jungfrauen haben viele Meter Fichtcnzweiglein ge bunden und geleiten zwischen frischem Grün Eltern und Verwandte des Primizianten. Möge die freudige Hoch stimmung in der Sebnitzer kath. Gemeinde noch recht lange wachblciben? „.Heute geht Christus um und wirbt nm treue GefolgsclPst!" rief der Festprediger seinen Zu hörern und vor allem der Jugend zu Nachmittags, zur Andacht waren nochmals viele Männer und Frauen, Jungens und Mädchen gekommen, um den Primizsegen zu empfangen. —t. Ein St. Venno-Mar in Mißen Aus Meisten gehl uns folgender Bericht ans der Feder von Stadlarchivar Dr. Gröger zu: Ein neues Meißner Kunstwcrk aus Meist - ner Werk floss weihte am Ostertage die katholische Ge meinde: Einen Altar ihres Patrons St. Benno. Keine Gestalt der kirchcngeschichtlichen Vergangenheit Meistens hat sich so viel Leben in der Erinnerung alter be wahrt wie dieser Bischof, der in den unruh- und tatenrcichen Zeiten Kaiser Heinrichs IV. in der Vorderlinie der markmeist- nischen Geschehnisse stand. Die Geschichtswissenschaft sicht ihn anders wie die Legende, und die Legende hat einen Schein um ihn gebreitet, der den Katholiken erwärmt, den Andersgläubi gen nicht blendet oder stört. Deshalb die allgemeine Volks tümlichkeit der Gestalt im Sagengcwand. Heinrich Thein, der cntfaltnngsreiche Plastiker der So- mng, hat den Altar geschaffen. Die katholische Christenheit feierte im verganoenen Zokre die Vollendung des neunzehnten Jahrhunderts christlichen Glaubens; denn sie setzt den Anbe nin» der Kirche mit Zesu Erlösungstode gleich, und die katho lische Gemeinde unserer Stadt hielt diese Zubelfcier für den rechten Anlaß, ihr 1886 erbautes und wie alle neueren Kirchen Meistens architektonisch nicht sonderlich geglücktes Gotteshaus innerlich zu bereichern. Das ist entscheidend geschehen. — Zm nördlichen Seitenschiff steht die neue Andachtsstättc. Zwei Stufen führen zum Altartisch, aus dessen schlichter Platte sich Der KöniaSleutnant Operetten-Erstaussührung im Eentraliheater Das 1849 zu Goethes 100. Geburtstag geschriebene und zu allen Zeiten immer wieder hervorgeholte Gutzkowsche Lustspiel „Der .Königsleutnant", das erst in dieser Spielzeit im Albert- Theater gegeben wurde, hat nun auch seine Bewährung für die Operette bestanden. Seit man Goethe als Operettcnheld cingesührt hüt, ist es kein Wagnis mehr, die hehre Gestalt anderweit für die Operette zu bemühen, ja. der junge Wolf- aang ist hier dank Gutzkow viel delikater behandelt als bei Lehar. Zu Ohren gehend, sehr gefällig und hübsch Instrumentiert ist die Musik des bekannten Schlagcrkomponistcn Fred Ray mond, wenn man auch nicht behaupten kann, dast sie über mäßig orginell sei. Von den Spiel- und Tanzdnettcn sind ..Zwei Herzen und ein Parch'luie", das neckische „Auch in Frnnk- kurt am Main", das stark Schnbcrische „Quartier in der Vor stadt" und ein zündend rhythmisiertes Marschlicd mit Trommel duo als besonders erfolgreich zu nennen. Otmar Lang hat diese Operette mit Schneid und unter Betonung ihres lyrisch-sentimentalen Einschlags inszeniert. Schott hat sehr schöne Bühnenbilder geschaffen und Kunz- Krause die musikalische Einstudierung schwungvoll besorgt. Die Girls der B au m - G r ii n dig sind reizend und leisten allerhand im Fustspitzentanz. Für die schwierige Rolle des Königslcutnants hat man sich keinen Geringeren als den be- das Neliguiar erhebt, das in kirchlichem Blau gehaltene Ta bernakel, welches hinter schlichtem Handschmiedegitter das sil berne Religuienkreuz verwahrt. Beiderseits strebt je ein kräf tiger Pfeiler als Rahmen des Altarbildes auf. Hinter seiner abgerundeten Fase verbirgt er die künstlichen Lichtquellen, welche außerordentlich mild das einigermaßen zurückgerückte Altarbild erhellen. Das Altarbild oder die Altarbilder — je nachdem wie man sagen will; denn der Künstler hat zunächst die Gestalt des Schutzheiligen vollplastisch über den Altartisch gestellt. Das Werk sagt eins: Döst die Wärme eines tiefen, aber nicht blinden Glaubens die schöpferische Hand führte; denn Haltung und Gebärde sind von solcher Würde und doch natürlichster Menschlichkeit, von der Bucht geistlichen Fürsten tums und doch erdennaher Milde erfüllt, daß der Ausdruck kaum vollendeter gelingen konnte. Zm Linicnsluß hat der Künstler etwa die Zeit des geschichtlichen Benno zu berühren gesucht; denn so manches der Ersckeinnng kündet die edlen Züge deutscher Hochromanik. Der Werkstoff — hartgebrann ter, sehr grobgckörntcr Meißner Ton — entspricht in seiner Art der männlichen, feierlich herben Sprechweise jenes Stils. Der Künstler hat gut daran getan, die architektonischen Glieder des Gcsamtwerkes stofflich und farblich ans der gleichen Stim mung zu halten und das Graubraun der Stufen, des Tisches Der Markgraf von Meißen beim Papst Am Mittwoch in der Karwoclze wurden ra:u He-Noen Na:er in Privatauüienz empfangen: Ihre Königlickzen Hoheiten der Markgraf und die Frau Markgräfin von M eisten, sowie Prinz Maria Emanuel. Der Hl Vater fr ule sich kresondcrs über die Anwesenheit des 8jährigen Prinzen, mit dem er sich lange Zeit in liebevollster Weise unterhielt. Deutscher Soch-Adel am Gründonnerstag tm Vatikan Am heiligen Gründonnerstag waren an die in Rom wei lenden Fürstlichkeiten von Sr. Heiligkeit Einladunzen ergangen zur Teilnahme an dem holzen Amt und der anschl eßenden Pro zession im Vatikan. — Bei der feierliäien Prozession, die sich von der Sixti»isci>en Kapelle in die Capella Paolina i ewcgte. folgten hinter dem Heiligen Vater, der das Nllerheiligste trug: Erbprinz Albrecht von Bayern und Gemahlin, Prinz und Prinzessin Friedrich Christian von Sachsen. Prinz und Prin zessin Zohann Georg von Sachsen. Fürstin Wrve. von Oettingen-Wallerstein, Fürst Salm-Dyck und Gemahlin. Gräfin Gundelinde Preysing. Erzherzog Hubert und 'Z -nahlin und Mit glieder der Häuser Bourbon-Orleans und Sizilien. und der Säulen noch mit Silbertönen zu unterbrechen; den Spitzbogen aber, in dem die Säulen sich vereinen, steigert er in der strengen Kraft der angewandten Farben, sofern cr ihm Schwarz und Weiß zumißt. Diese Gestaltung einer ernsten und sehr klaren Gläubig keit klingt aber mild und heiter im räumlichen Bilde ctus: Bunt, in sanft zueinander gestimmten Farben, dem Wesen der Sage und ihrer Herzcnswirkung entsprechend, faßt der Hintergrund die Benno-Legenden vom „Schlüssel im Fisch" und von den „Fröschen im Heiligen Grunde" zusammen. Alles wiederum in wohlgclttngcnen Zügen romanisch gehaltener Handschrift, nicht abschreckend, sondern dem Wesen des Objektes folgend und unscrm zeitgenössischen Verstehen unaesuckt klar und zugäng lich. — Wir sollten uns freuen, daß einem der tüchtigsten unserer heimischen Künstler die Gelegenheit kam, sich in einem Werke auszusprechen, welchem ob seiner Bestimmung ein über viele Geschlechter reichendes Dasein zu weissagen ist. Wir ent sinnen uns: Die Kirche ist es gewesen, in deren stillen Be zirken die deutsche Kunst aller Zeiten ihre vollendetsten Früchte brachte und der der gläubige Enthusiasmus auch diese Früchte widmete. Was die katholische Gemeinde Meißens unternom men. was Heinrich Thein geschaffen, und was die Somag mit freundlicher Milde gefördert hat, das liegt In gerader Fort setzung einer Ueberlicserung, welche in Tausenden großer Werke unsere Achtung fordert. So beglückwünschen wir Ge meinde, Künstler und Stadt als die ideellen Teilhaber des würdigen Kunstwerks ob dieser Bereicherung. rühmten Gestalter vornehmer Kavaliere, Alfred Abel, als Gast verschrieben, der einen großen verdienten Erfolg erntete. Entzückend die Darstellerin des jungen Goethe, die frische, sing- und spielsrohe Edith d'Amara, die alles tat, den kleinen Wolfgang würdig und ohne Ucbcrtrcibung zu gestalten. Ilse Wend land und G r o c n c n s e l d t, gewandte Sänger und Darsteller, gaben das Paar Bclindc-Alcidor, Ehrhardt Hardt und Friedl Wilhelm das nette, liebenswürdige Bufsopaar. Eine reizvolle Darstcllcrlcistung bot auch Susanne Heym als Fran Rat Goethe: alle Güte und Lebenslust dieser Lichtgcstalt wußte sie prachtvoll wicderzugeben. Mühlberg spielte den franzosenfcindlichen Herrn Rat mit Würde und die Kattner, Ian da. Willy Müller, Vendey und Kle ber waren in gut gesehenen Episoden erfolgreich. Das ausver« kaufte Haus spendete lebhaften Beifall und beklatschte insbe sondere den anwesenden Fred Raymond, der einen seiner Königsleutnant-Schlager vor dem 3. Akt selbst dirigierte. Zck. Staatsoper. In der dritten Aufführung des „Parsifa I* am Karsamstag sang Schöffler den Nmfortas. Mit beson derem Ausdrucksvermögen wird er der darstellerischen Seite, dein qualvollen Leiden des Gralswalters gerecht. Sein um- sangrcicher Bast siegt auch Uber die höhere Lage. Ucberwälti- gend wiederum die Kundry der Maria Fuchs, die wohl die beste Gestalterin dieser Rolle geworden ist. die wir in Dresden hörten. Im übrigen die gleiche Besetzung wie bei der ersten dies jährigen Aufführung. Dr. V ö h m dirigierte abermals. Zck. <2^rr 20 Fortsetzung. Nach einer hinaus zu den 6 saßen, ging zwiß auf die Tische g hin und dann sc Da kam auc von ungefähr, s< lallend und johl Schatten und k gingen die zwei Hütte der Sabii Sabine saß Ecke am Ofen, , Schoß gefaltet i heiligen Worte weltliches DenI mußte an Kasi und wartete au kommen, seit I gangen, und er er nicht. Sie sangen. Sie r zweites Jahr, sie ihn geborgt Aber leit in ihr auf un Wachen. Wen Es war ihr, al zu Eschenloh, s Er durfte Durfte sie Mußte sie Die zwei Pestdorf war, Pest war. M es durch einen Sorge um Kc anderer Art x als sei eine l Ms Das Testame vurcy dc sich sein Lebc zoologisch-wiss mtttelte Stu allen Erdenso gekannt zu h< Die jun, solche ein« j Cambridge, «rtlcgenes A fesselt, daß fi sie einen Ze ersten Augen Witz geleistet Auf dem demjenigen e aus wissensch belohnen. 2 Testament a klärt« ihr, d kett habe. Co hat jährlich 20 0t befreit ist. Dag Bu Heirat aus Vang« fein« geliebt «l, die sei, Standesamt, drückte der Kuh auf di< sehen", bat zog ihr Gat «» entfaltet Ilka wo in Ohnmachi Herr, nämli Herr Orova zeugen. Tief be rück und le auf den Tis, mit verhalt, zu berichtig, Der Be mit bedauer Sie sind mi Standesamt das ist ja sr dazu, mit d ich Herr» V »III. Es m Der Be
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)