Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.04.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19150408011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915040801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915040801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-04
- Tag 1915-04-08
-
Monat
1915-04
-
Jahr
1915
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Joftres Zrühjahrsabsichten. In. Roosendaal, 7. April. Generalissimus Ioffre besuchte in Begleitung des Unterchef» des belgischen Generalstabs und des General« Gros, setti die Stellungen der Arme« König Al, bert s. An ein Freiwilligen Regiment richtete der französische Oberbefehlshaber folgende Worte: „Liebe Waffenbruder! Der Tag unserer großen Offensive, der über das Schicksal Belgiens entscheiden soll, ist nahe. Der Feind rüstet sich zu einem hartnäckigen Widerstande. Wenn alles gut geht, sind wir in drei Wochen im Herzen Belgiens und zücken das Schwert, um Deutschlands Herz zu treffen. Macht euch auf große Opfer gefaßt! Es gibt kein Zurück, wenn der Ruf »vnnl!" erklingt." Russische amtliche Lügen festgenagelt. «vtd. Berlin, 7. April. «Amtlich) Die Russen geben in ihrem Generalstabsbericht vom 1. April an. daß sie bei dem P l ü n d e r u n g s z u g nach M e in el nur 140 Tote, Verwundete und Vermißte ver loren hätten. Es wird hiergegen folgendes fest gestellt : Bei M emel wurden 000 Russen begraben, bei Memel und Polangcn 0 0 0 Russen ge fangen. Hiervon wurden 0 Offiziere und 400 Mann über Tilsit abbefördert, der Rest ist noch in Memel zum Teil im Arbeitsdienst verwendet, zum Teil verwundet im Lazarett. Der österreichische Tagesbericht. vib. Wien, 7. April. Amtlich wird mitgctcilt: 7. April 1910, mittags. An der Front in den Karpathen dauern die Kämpfe fort. Die Zahl der auf den Höhen östlich des La bore zatales gemachten Gefangenen hat sich noch um weitere 939 Mann erhöht. In den Kämpfen wurden auch zwei Geschütze und sieden Maschinengewehre erobert, zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet, darunter über 5909 Gewehre. In Südostgalizien nur stellenweise Ge- schiitzkampf. Zn Weitgal izien und R ussisch-Polen keine Veränderung. Am südlichen Kriegsschauplatz wurde die am 0. April erfolgte neue liche Beschießung der offenen Stadt Orsooa durch eine kurze Be schießung von Belgrad beantwortet. Der Stellvertreter des Chefs des keneralstabes v. Hoeser, Feldmarschalleutnant. Oie karpathenfchiacht. fr.) Graz, 7. April. (Eigener Draht- be richt.» Die Grazer Tagespost" erfährt aus dem k. und k. Kriegsprcsseguartier: Am Lupkower Abschnitt gewannen unsere Truppen und die Verbündeten unter einer hcstigen Gegenoffensive Raum und erbeuteten viele Gefangene und Kriegsmaterialien. Die Ereignisse werden in kürzester Zeit zeigen, welche Folgen dieser Waffen erfolg auf die weitere Entwicklung der Kämpfe haben wird. Die Kümpfe gewinnen in westlicher Rich tung an Ausdehnung und Heftigkeit. Auch im Ondavatal wurden größere russische T r u p p e n m a s s e n v o r g e t r i c b e n. Mit Rück sicht aus die fortwährende wechselnde Lage ist eine Beurteilung der Situation nicht möglich. An ein zelnen Punkten machen unsere Truppen Fortschritte, während sic an anderen Punkten vorübergehend Ter rainverluste erleiden, ohne daß in irgendwelcher Richtung von einer Entscheidung geredet werden tann. Vi» Seschießung von Selgrad. fr.) Wien, 7. April. (Eigener Draht bericht.) Das „Neue W. Journal" meldet: Dir Wirkung des österreichisch-ungarischen Feuers auf Belgrad war furchtbar. Die Stadt wurde auch von den Donaumonitoren beschossen. Alle Fabriken und Häuser im Umkreise von 2'Kilometer wurden vernichtet. ver Unterseekrieg. xvib. London, 7. April. „Daily News" meldet über die Versenkung der russischen Barl „Herme s" durch ,,l^' 3 1": Als das Schiff 30 bis 40 Meilen von S t. C a t h e - rines Point war, erspähte die Besatzung ein Unterseeboot, das sich von rückwärts näherte. Das Unterseeboot fuhr sehr schnell au und feuerte zur Warnung Gewehrschüsse ab. Der Kapitän des Unter seebootes forderte die Dark auf, die Flagge zu zeigen, und befahl, als er sah, daß sic russischer Nationalität war, der Besatzung, binnen 19 Minuten das Schiff zu verlassen. Der Kapitän der Bark wurde «Ungeladen, an Bord des Unterseebootes zu kommen. Es wurden Bomben an Bord des „Hermes" gelegt und zur Erplosion gebracht. Das Schiss sank nach wenigen Augenblicken. Das Rettungsboot wurde 40 Minuten von dem Unter seeboot geschleppt, bis der Dampfer „Olvine" in Sicht kam, der dann torpediert wurde. «i-ib. London, 7. April. „Morning Post" meldet aus Dublin vom 5. April: Ein Fischdampser hat gestern ein Rettungsboot mit der Aufschrift „S. S. MerjeFleetwoo d", das er in der Iri schen See aufgesundcn hatte, eingebracht. Zünf englische Getreiüedampser überfällig. tr. Amsterdam, 7. April. Nach einer Londoner Depesche des „Baderland" sind bei Lloyd weitere fünf englische Dampfer, hauptsächlich mit argen tinischem Getreide, übersättig geworden. Bon Madeira ab fehlt sede Nachricht über den Kurs dieser Schiffe. Lloyd erhöhte die Versiche rungsgebiihr für englische Handelsschiffe seit dem 31. März nm 60 vom Hundert Vie Torpedierung -er -Selri-ge". Ehristiam«, 7. April. Die von norwegischen Zei tungen gebrachte Mitteilung, da» norwegische Auswärtige A«t habe in Sachen der „Bel» ridge" ein Gutachten abgegeben, ist — wie dem Vertreter des W. T. B. offiziell mitgeteilt wird -- unrichtig Ebensowenig stammt die Mitteilung norwegischer Blätter, daß die norwegische Regierung beabsichtige, die Angelegenheit der deutschen Regie rung zu übermitteln, von amtlicher Seite. Seemannsgarn. wifi. Amsterdam, 7. April. „Allgemeen Handels blad" berichtet: Heute wurde das Harwick- Boot im Dock in Rotterdam untersucht. Dabei ergab sich, daß nicht einmal die Farbe des Schiff bodens beschädigt war. Daraus ergibt sich, daß der frühere Bericht, nach dem das Schiff ein Unter seeboot g-rammt haben sollte, auf reiner Phantasie beruhte. Vie englischen Schiffsverluste. Laut Mitteilung des britischen Handelsamtes gingen imMärz 33 e n g l i s che Da m p f e r mit einem Gehalt von 61 383 Tonnen verloren. Hiervon wurden 26 Schiffe mit 49 419 Tonnen Gehalt torpe diert, und 1 Schiff von 115 Tonnen Gehalt lief auf eine Mine. Insgesamt kamen bei den Schifssver- lusten 217 Mann ums Leben. Die Zahl der verloren gegangenen Segelschiffe beträgt 25 mit einem Gehalt von 8110 Tonnen. Hiervon wur den 3 Schiffe torpediert. Die letzte amtliche Bekanntmachung der britischen Admiralität wußte von 27 Schiffen zu berichten, die „seit Beginn der deutschen Blockade" versenkt worden seien. Jetzt werden für den März allein 33 bzw. 26 Llerfeiikungen zugegeben. Die englische Buchführung läßt noch sehr zu wünschen übrig. Englisch-amerikanische Vorsichtsmaßregel. Aus dem Haag wird der „T. N." gemeldet: Aus Londoner Handelskreisen verlautet, daß die englische Regierung als Bestimmungsort für alle Kricaszeuglieferungen aus Amerika nicht die gcwöhnlickien Handelshäfen, sondern einen kleinen Handelshafen an der Nordwestküste Englands bezeichnet habe, der wegen der von den deutschen Unterseebooten drohenden Ge fahr geheim gehalten werde. Auch für die non der Regierung in Südamerika angckausten Ertreide- lieserungcn werde ein besonderer geheimer Hasen benutzt. wie sich England Amerikas Freundschaft erhalten will. nib. London, 7. April. Die „Daily Mail" schließt eine Artikelserie ihres nach Amerika entsandten Korrespondenten ab, der widerwillig die Bedeutung und das Gewicht der deutsch-freundlichen Propaganda anerkennt und schließlich den Eng ländern den Rat gibt, wie sie sich die Sympathie Amerikas erhalten könnten. Die britischen Poeten sollten keine Verse voll anmaszlicher Herrschsucht dich ten und die britischen Wochenblätter sich roher An spielungen aus die Schäbigkeit der Amerikaner ent halten. Die Zensur sollte die Interessen der a in e r i k a n i sch e n Presse besonders berücksichti gen und die amerikanische Kriegskorrcspondenz nach eigenem Augenschein über den Krieg berichten lassen, um sich von britischer Seite bei den Lesern populär zu machen. Die britische Regierung sollte beständig daraus bedacht sein, das Scerecht liberaler zu gestalter. Die diplomatischen Mitteilungen an die Vereinigten Staaten sollten einen Ton annehmen, der Konzessionen nicht auf philologische Späße be schränke. Peinliche Höflichkeit seitens der Downing- strcet ohne greifbare Konzessionen sei wirkungslos. Echt englisch! vvib. London, 7. April. Archibald Hurst be spöttelt im „Daily Telegraph" die Gastfreundschaft, die die Vereinigten Staaten dem Dampfer „Prinz Eitel Friedrich" gewähren. Statt das Schiff wegen Versenkung des Dampfers „Frye" unter Arrest zu stellen, sei Kapitän Thierichens als Held gefeiert worden. Der Dampfer „Prinz Eitel Friedrich" habe in aller Ruhe seine Vorräte an Lebensmitteln und Kohlen ergänzt. Man habe auch nicht vergessen, mehrere tausend Flaschen Bier ein zuladen. Durch Ausbesserung der Maschinen und Reinigung des Schiffskörpers habe der Dampfer an Geschwindigkeit gewonnen. Inzwischen müßten die britischen Kreuzer, die auf den „Prinz Eitel Friedrich" lauerten, in. Sturm und Wetter auf offe ner See kreuzen. Hurst erinnert an den Fall des Kriegsschiffes „Alabama". Es entkam infolge der Nachlässigkeit der britischen Regierung, die später der Regierung der Vereinigten Staaten über drei Millionen Pfund Entschädigung zahlen mußte. Hnrd fragt, was die amerikanische Regierung sagen würde, wenn die Bereinigten Staaten mit Deutsch land Krieg führten und die britische Regierung ähnlich oorgingc, dem „Prinz Eitel Friedrich" in einem kanadischen oder westindischen Hafen Unter schlupf gewährte und dabei über die genauen Be stimmungen des Völkerrechts hinausginge. weitere Einzelheiten aus -er amerikanischen Note an England. vld. London, 7. April. Die Blätter ver öffentlichen den Wortlaut der amerika- n i s ch c n N o t c, die noch folgende Ausführun gen enthält: „Die britischen Noten vom 13. und 1ö. März stellen eine Bedrohung des Rechtes der Nent ralen dar, mit den Kriegführenden und untereinander Handel zu treiben und zu ver kehren. Tie KabintttSordcr vom 15. März würde, wenn sie tatsächlich dnrchgeführt werden sollte, faktisch die Anmaßung unbegrenz ter Rechte von feiten der Kriegfüh renden über den neutralen Handel der ganzen europäischen Gebiete bedeuten und beinahe eine unbedingte Verneinung der souveränen Rechte derjenigen Rationen, die jetzt im Frieden leben, darstellen." Die Note definiert hierauf den völkerrecht lichen Standpunkt und besagt weiter, man er warte zuversichtlich, daß die britische Regierung nicht verneinen werde, daß, selbst wenn die Blockade besteht und der Konterbandegrund satz für unblockiertes Gebiet streng durchgeführt wird, harmlose Schiffsladungen durch nentralcS Gebiet frei zwischen den Vereinigten Staaten und dem Gebiet der Kriegführenden ver frachtet werden dürfen, ohne daß sie Strafen für den Kontcrbandehandel und Blockadebruch ausgesetzt sind. „Wenn die britische Regierung von Ver- geltungsmaßregeln spricht, die durch das Vorgehen des Feindes nötig wurden, so glauben die Vereinigten Staaten, daß hierdurch nur eine erhöhte Tätigkeit der See- streitkräfte, nicht aber ungesetzliches Vor gehen gerechtfertigt wird. Wenn das Vorgehen der Feinde Großbritanniens sich als illegal und Mißachtung der Prinzipien, nach denen auf geklärte Nationen Krieg führen, erweisen sollte, jo nehme die Regierung der Bereinigten Staaten keinen Augenblick an, daß die britische Regie rung wünschen könnte, daß ihre Handlungen der selbe Vorwurf treffe, noch würde die Regierung der Vereinigten Staaten das als Rechtfertigung für ähnliche Akte ansehen, sofern die Rechte der Neutralen beeinträchtigen. Die Regierung der Vereinigten Staate: hoffe zuversichtlich, daß die britische Regic rung, die bei der An haltung vvn Ladungen nach und von feindlichen Gebieten eine ungewöhnliche Methode anwandte, ikre Praxis mit den anerkannten Regeln des Bölter rechtsinEinklang bringen werde, zumal das blockierte Gebiet so ausgedehnt sei, daß die Schiffe notgedrungen die blockierenden Seestreitkräfte passieren müssen, um wichtige neu trale Häfen zu erreichen." Die amerikanische Note weist sodann auf den Umstand hin, daß die skandinavischen und däni schen Häfen für den amerikanischen Handel frei gegeben sind, obwohl cs diesen Häfen tatsächlich sreisteht, mir den deutschen Ostseehäfen Handel zu treiben. Der Hauptgrnndsatz für die Blockade sei, daß sic alle Neutralen gleichermaßen treffen müssen. Die genaue Anwendung der Kabinetts order würde vielfach den legitimen Handel schä digen und der britischen Regierung eine schwere Verantwortlickiieit auserlegen. Die britische Regierung müßte für alle ge gen das Völkerrecht verstoßenden Maßnahmen volle Entschädigung leisten. Die Regierung der Vereinigten Etaaten halte daran fest, daß die Rechte und Pflichten ihrer Bürger durch die bestehenden Gesetze des Völker rechts und die Verträge der Vereinigten Staaten ohne Rücksicht auf die Bestimmung der Londoner Deklaration umgrenzt feien. Sie behalte sich vor, in jedem Falle, in dem die definierten Rechte und Pflichten verletzt würden und ihre freie Aus übung durch die britische Regierung behindert werde, Protest einzulegen und Schaden ersatz zu verlangen. Rekrutierungspropayanda in London. London, 7. April. Zwischen dem 11. und 25 April sollen in London 2000 Berfamm- lungen abgehalten werden, um für den Eintritt in die Armee Propaganda zu machen. Amerikanisches Kriegsmaterial für Rußland. ntb. Amsterdam, 7. April. Hier einaetrossene amerikanische Blätter bringen folgende Meldung der Associated Preß aus Seattle vom 23. März: Achtzehn weittragende Geschütze amerika nischen Fabrikats, die der russischen Armee über Wladiwostok geliefert werden sollen, warten in Vancouver auf Verladung, ebenso 384 Lastauto- mobilc. Die Geschütze sind von demselben. Typ wie die früher versandten, die wahrscheinlich bei der Belagerung von Przemysl verwendet worden sind. Zwei verdächtige vamyfer. >vtb. London, 7. April. „Daily Mail" meldet: Der schwedische Dampfer „Japan" und der norwegische Dampfer „S ta v n" sind zur Unter suchung ihrer Ladung nach Leith eingebracht worden. Vie gescheiterte Mission -es Fürsten Trubetzkoi. sr.) Wien, 7. April. (E i g. Draht der.) Die „Reichspost" meldet aus Sofia: Die „Nowoje Wremja" veröffentlicht unter dem Titel „Poli tische Diversionen" einen bemerkenswerten Artikel, in dem das Blatt zugibt, daß die politische Mission des Fürsten Trubetzkoi bei den Balkan st aaten gescheitert sei. „Nowoje Wremja" bezeichnet als Grund für den Mißerfolg der Sendung Trubetzkois vor allem die Haltung Griechenlands. Sulgarien und Serbien. Io. Rom, 7. April. Der hiesige bulgarische Gesandte erklärt zur Antwort seiner Regierung auf die serbischen Beschwerden, daß sie nicht nur die in Paris und in London erwartete Entschuldigung nicht enthalte, sondern, jede Verant- wortlichkeit der bulgarischen Regierung entschieden ablehnend, Serbien ernstlich vor Grenzverletzungen warne. Der Gesandte sagt, daß die Komitatschis, die sich gegen die Grausamkeiten der serbischen Be hörden empört und verfolgt das bulgarische Asyl recht in Anspruch genommen hätten, keine Bulgaren, sondern Mohammedaner seien. Vas Eiferne kreuz zweiter und erster klaffe für den Sultan. Das „Berliner Tageblatt" veröffentlicht eine Unterredung seines Konstantinopeler Korrespon denten mit dem Sultan. Als das Gespräch sich von der Goltz-Pascha zuwandle, drückte der Sultan seine große Freude über dessen soeben er haltenes Telegramm aus, daß der Kaiser ihm das Eiserne Kreuz zweiter und erster Klasse verliehen habe. Zum Untergang -es .Medjidije". vtb. Konstantinopel, 7. April. Ein Offizier des untergegangenen Kreuzers „Medjidije" hebt in einer langen Erzählung ül>er den Untergang des Kreuzers mit Bewunderung die Tapferkeit und Kaltblütigkeit des Kommandanten, der Offiziere und Mannschaften des „Medjidije" hervor, die nach der Erplosion der Mine, auf die das Schiff geraten war, all« auf ihrem Poften blieben, um die an Bord befindlichen beweg lichen Gegenstände in Sicherheit zu bringen und die übrigen zu zerstören. Die Boote wurden nicht früher bestiegen und die Rettungsgürtel nicht früher um- acnommen, als bis der Kommandant die Unmöglich keit. länger an Bord zu verweilen, einsah und den Befehl dazu gegcbcn hatte. Die Offiziere und Mann schaften wurden von ottomanijchen Torpedoboots zerstörern gerettet. Einem von ihnen erteilte der Kommandant des „Medjidije" den Befehl, einen Torpedo gegen den Kreuzer abzuschießen, dessen Hin terteil noch aus dem Wasser hervorragte, da das Schiff in ein« Untief« gesunken war. Da, Flotten komitee hat eine Subskription eröffnet, um den ge» sunkenen Kreuzer „Medjidije" durch ein neues Schiffzu ersetzen. Aus mehreren Provinzen kommt die Anregung,' als Ersatzschiff einen Dreavnoughr desselben Namens zu bauen. ^apan und China. nrb. London, 7. April. „Mornina Post" meldet aus Tientsin vom 5. April: In den Verhandlungen zwischen China und Japan wird jetzt eine japanische Forderung besprochen, daß China über 50 Pro zent der Kriegsmunition von Japan kaufen oderein chinesisch-japanisches Arsenal ein richten soll. Die Tatsache, daß diese Forderung ge stellt wurde, sollte eine hinreichende Ant wort auf die Erklärungen, die Okuma in der Unterredung abgegeben hat, bilden. wib. London, 7. April. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" meldet aus Peking: Der ge. fährlichste Punkt der Verhandlungen zwischen ^apan und China ist, wie man annimmt, glück lich überwunden. Als Beweis für die günstige Gestaltung der Dinge führt der Korrespondent die Tatsache an, daß ein japanischer Transportdampfer, der für Taku bestimmt war, die territorialen japa nischen Gewässer gar nicht verließ und die Truppen wieder ausgeschifft wurden. Lob der deutschen Lazarette. N'tb. Kopenhagen, 7. April Im hiesigen Sama riterverein hielt Dr. Louis Fränkel geitern einen Vortrag über die deutschen Lazarette an der rranzösischen Front, di« er vor kurzem besuchte. Er lobte besonders lebhaft den praktischen Ordnungssinn der Deutschen. Die deutsche Heeresleitung habe die bedeutendsten Spezialisten für die Lazarette herauge ogen, io daß die Behand lung der Verwundeten a u ß e r o r d e n t l ch sorg fältig sei. Das Verhältnis der in den fran zösischen Orten zurückgebliebenen Eingeborenen zu den deutschen Soldaten sei das beste. Eiferne kreuze. Mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse wurden ferner ausgezeichnet: der Leutnant und Kompanie führer im Infanterie-Regiment 65 Mann ter erhielt außerdem das Anhalt-Dessauische Friedrichkreuz), der Oberleutnant der Lanowebr Rechtsanwalt Dr. Plot tner aus Plauen (gleichzeitig mit dem Mei ninger Kriegsorden: das Eüerne Kreuz zweiter Klasse und den Albreclitsordcn zweiter Klasse mit Schwertern hatte er sich bereits früher erworben), der Hauptmann in einem Infanterie-Regiment Gerhardt, Sohn des Geheimen Oberbaurars Ger hardt aus Zehlendorf, der Hauptmann und Komoanie- führcr Carl Retzmann, Teilhaber der Firma Retzmann <L Co in Hamburg, der Leutnant und Kompanieführer Friedrich Schlenk Hofs aus Herne, der Gefreite Julius Gallas aus Herne, der Leutnant Alexander von Daniels ais Westhofen bei Hörde, der Leutnant der Reserve Grotsch aus Roisdorf (Wests), der Oberleutnant Werner-Ehrenfeucht aus Aachen, der Unter- ossizier Bernhardt Ickerodt aus Lünen, der Gutspächter Kassow aus Klein-Mohrdors bei Stralsund, der Oberleutnant und Regimentsadjutaut in einem Mecklenburgischen Grenadier-Regiment Kurt von Storch, der Vizeseldwebel in einem Mecklenburgischen Grenadier - Regiment Schier- städt aus Waren (Mecklenburg), der Leutnant der Reserve Eggeling aus Elsterwerda. Das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhielten ferner verliehen: der Professor der Physik an der Handelshochschule in Berlin und Privatoozent an der Berliner Universität, Stationsoffizier einer Radiostation F. F. Martens, der Unterarzt Dr. Kurt Guttmann, Sohn des Hozzahnarztcs Pro fessor Euttmann-Berlin. der Sanilätsrat Dr. Fried rich Schueler aus Friedrichshagen, das Mitglied des Kaiserl. Freiw Äutomobillorps Alexander Lewin, Direktor der Berlin-Gubener Hutjabrik, der Einj.-Kriegsfreiw Gefreiie Alsr. Glocke, Sohn des Stadtverordneten Theod. Glocke in Berlin, der Chirurg in einem Reservelazarett zu Saarburg Dr. med. Hans Reiner aus Berlin-Wilmersdors, der Leutnant u. Bataillonsadiutant Karl Haen - chen. der Leutnant und Nachrichtenoffizier beim Gouvernement der Festung Graudenz Fran^Kyser aus Königsberg i. Pr., Rechtsanwalt und Syndikus des organisierten Baugewerbes der Provinz Ost preußen, der Vizewachtmeister Rudolf Lrietschel, Telephonstenograph bei der Königsberger Allgemeinen Zeitung in Königsberg i. Pr„ die Oberleutnants zur See Christiansen, Kable rt, v. Swi- uarski, die Leutnants zur See Äona, Gy ring, Hoope, Kissner und Schelske. der Leutnant im Landwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 104 Gustav Leßmüller, prakt. Zahnarzt in Meerane. Fürs Vaterland gefallen. Wie aus den Familiennachrichten der vorliegen den Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland der Soldat Fritz Vochert aus Markranstädt, Bürovorsteher bet dem Asiekuranzdüro Felix Kiewel in Leipzig, der Soldat Arthur Richter, Schlosser der Firma Herfurth L Heyden, G. m. b. H„ der Soldat Richard Müller, Schmied bei der Firma Rudolf Sack, die Former Georg Schmidt, Karl Wolf, Max SalemAEerkumoder bringt. prsls dw IX 4 S « S IO 3-t 4 SSÜ LV ZLL/8chws1w4ssi7 SV 5tQKH<1poLtm<!Lsiy verpackt lONVorto! D Trvrstikretk (M
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)