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Sächsische Volkszeitung : 05.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193412054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-05
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.12.1934
- Autor
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Nr. 281. — 5. 12. 34. Sächsische Volkszeitung Seite 6 Hus cisr l.ousi»r Aus der kath. Gemeinde Zittau, Elisabethseier. Nachdem der hiesige Elisibcthverein, der zur Zeit 203 Mitglieder zählt, am Bußtage seine kirchliche Elisabethseier durch gemeinsamen Kirchgang mit hl. Kommunion festlich begangen haste, fand am ersten Adventssonntag die weltliche Feier statt. Bei dieser Gelegenheit konnte Pfr. Schindler, als Präses des Vereins S Mitgliedern, die über 40 Jahre dem Verein ununterbrochen angehört haben, ein kunstvolles Elisabechbild eingerahmt überreichen, wobei er ihnen herzlich dankte für ihre Treue und ihnen die besten Wünsche für die Zukunft übermittelte. Unter den geladenen Gästen befand sich auch Herr Tischlermeister Krahl, dem Herr Pfarrer die herzlichsten Wunsche zum 93. Geburtstag aussprach. (Herr Krahl ist der älteste Einwohner von Zittau und ein treues M Iglied der hiesigen kath. Gemeinde. Er geht allsonnläglich noch zur hl. Messe.) Ein außerordentlich abwechs lungsreiches Programm sorgte für die Unterhaltung der zahl reich Erschienenen die den großen Saal bis auf den letzten Platz füllten. In bunter Reihenfolge wechselten Lieder, Kon zertstücke, ernste und heitere Ausführungen von Groß und Klein. Besonders hervorgehoben sei das Märchenspiel „Am Jungbrunnen", ein Singspiel, das von 8 Iungmädchen in ganz hervorragender Weise ausgeführt wurde, ebenso der Einakter „Das Palasthotel" das einige Elisabethdamen, mit großem Bei fall belohnt, spielien. Besonders herzlich dankte Herr Pfarrer Herrn Kantor Helm, der in selbstloser Weise die Begleitung der einzelnen Gesänge auf dem Klavier besorgte, wobei man Gelegenheit hatte, sein künstlerisches Können zu bewundern. Besonders gedankt wurde auch der Vereinsvorsihenden, Frau Grosser, sür ibre unermüdliche Elisabetharbcit. Innigen Dank gebührt auch Frau Balatka, die auch wie in andern Jahren durch ihr klangvolles Organ, mit dem sie einige pas sende Lieder vortrug, die Anwesenden erfreute; sowie Herrn Kaufmann Bartsch, der mit einigen Getreuen die Bühnen dekorationen besorgt hat, und allen, die zum Gelingen des Fe stes irgendwie beigetragcn haben. Das Kath. Kasino Zittau hielt am Sonntag, dem 2. De zember, abends 8 Uhr, im Saale des Hotels „Weißer Engel" seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab. Ein leitend sprach der Vorsitzende, Oberlehrer Lorenz, in auf klärender Weise über „Positives Ehristentum" und machte in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Sächsischen Volkszeitung aufmerksam. In Erledigung der geschäftlichen Tagesordnung wurden die Jahresberichte über die Vereins tätigkeit, die Kassenvcrhältnisse, die Bibliothek und den Ka sino-Männerchor vorgetragen, der Haushaltplan genehmigt und die Ersatzwahlen vorgcnommen. Den Herren Glaubitz, Perlich, Krause und Salomon wurden anläßlich ihrer 25- bzw. 40jähr. Mitgliedschaft die besten Glückwünsche übermittelt. Ferner wurde der im vergangenen Jahre verstorbenen Mitglieder ge dacht. Aus der lath. Gemeinde Schirgiswalde Wcihnachtsaussührung des Kalh. Kinderheimes „Albert- stist". Wie alljährlich veranstaltete das Kath. Kinderheim „Albertstist" und das Kath. Attersheim „St. Joseph" auch Heuer am ersten Adventssonntage im Erb- gerichtssaale ihre jchöne We i h n a ch t s j e i e r. Der Einladung des Verwalters der König-Aibert-Jubiläuins-Stistung, des hochm. Herrn Pfarrers Molt, und der ehrwürdigen Schwe stern hatte die gesamte Psarrgemcinde in bewährter Treue Folge geleistet. — Nach einen» mehrstimmigen Weihnachts gesang und einer poetischen Begrüßung aus Kindermund hieß der Anstaltsleiter alle erschienenen Freunde und Wohltäter der beiden Anstalten l)erzlich willkommen. Wenngleich die beiden Anstallen nur ein kleines Reislein an» Baume der großen deutschen Caritas sind, so haben sie doch seit ihrem Bestehen (das Kinderheim besteht seit 1911, das Altersheim seit 1926) ihre Daseinsberechtigung voll erwiesen. 168 bediirjtige Km- der wurden im Kinderheim und 16 Pflegebefohlene wurden im Altersheim seit der Gründung untergebracht. — Und nun zauberten die Kleinen und Großen des Kinderl)eiins, unterstützt von zahlreichen jugendlichen Hilfskräften, weihnachtliche Stim mung auf die Bühne. In „Weihnachten »m Puppenladen" von Igna Maria zeigten die Allerkleinften in» Eifer und Geschick ihre Kunst. Eine liebevoll zusammengestellle Gruppe: „Im Stall zu Bethlehem" und ein gut gelungener Glockenreigen leiteten Uber zu dem reizenden Weihnachtsmärchen „Wcih- i.achlsfahrt" von Hans Rinddorss-Potsdam Der Glanz und der Humor eines alten schönen Kindermürchcns wurde uns endlich in dein schönen Spiel „Die goldene Gans" von Georg Orlmüller beschert. Kindermund brachte zum Schlüsse noch einmal schlichten Dank zum Ausdruck, der aber von den be geisterten Zuhörern all den lieben kleinen Künstlern und ihren unermüdlici)en Helferinnen hinter den Kulissen zurückerstaltet wurde. — Während der Wechnachlsseier sand eine Ausstellung und ein Verkauf von geschmackvollen Kinderarbeiten der Zög linge des Heimes statt. Elisabethseier des Kath. Jungfrauenoereins. Die Miltel und Unterabteilung des Kath. Jungfrauenvereins gestaltete ihre letzte Versammlung zu einer schlichten Elisabeth- feier. Sie begann mit dem St. Elifabelhliede und einem poetischen „Grüß Gott". Hieraus hielt der Präses hochw. Herr Kaplan Wörner eine feinsinnige Begrüßungsansprache, in der er den Sinn wahrer und echter christlicher Freude deutete. Ein Gedicht „St. Elisabeth" erzählt« von der helfenden Liebe der Heiligen. Mit den Liedern „Entzündet die Fackel" und „Wir siitü jung" wurde der erste Teil des Abends bandet. Nun folgte der heiter« Teil, bei dem die beiden Lustspiele „Das vertauschte Namenstagsgeschcnk" und „Der Instituts teufel" für Stärkung der Lachmuskeln sorgten. Auch diese Stücke waren von frohen Liedern umrahmt. Mit dem Ge dicht: „Du Mutter segne" und dem Liede „Jetzt gaben wir, so manche Stund'" klang der schöne Abend aus l. Ostritz. Frauen, und Iungfrauenver. e i n hielten am Sonntag im „Bereinshause Weihes Roh" eine gemeinschaftliche Ad v e n t s f e i e r ab, die sich eines guten Befucl-es erfreute. Die Tische mären der Advents, zeit angepaßt mit Tannengrün, Adventskränzen l.nd Ker- zen stimmungsvoll geschmückt. Mit dem Gesang von „Tauet Himmel den Gerechten" und einem Vorspruch von Fräulein Magde Junge wurde die Feier eingeleitet. Pfar rer Rösler sand herzliche Worte der Begrüßung. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag von Schullei ter Hohlfeld über die Adventszeit und das Weihnachtsfest. Die Bortragsfolge wurde vervollständigt durch Lieder eines Frauenchores, Zwiegespräche, dargeboten von Mit gliedern des Jungfrauenvereins. Weitere Gedichtvoriräge und Lieder sorgten für die echte Weihnachlsstimmung. -r. l. Seitendorf. K a n i n che n a u s sie l l u n g. Der Ka- ninchenzüchlerverein veranstaltete eine Ausstellung, in der in reichlich tOO Nummern 19 verschiedene Sorten gezeigt wur den. Preisrichter Schurz aus Cunnersdorf konnte 14 Ehren preise verteilen. H. Benno Postest erhielt die Reichsverbands- urkunde. Auch die vielen ausgestellten Produkte sanden bet den zahlreichen Besuchern anerkennende Beachtung. I.viprig ) von der Landesunioersität. Der ordentliche Professor an der Universität Frankfurt a. M. Dr. Bonhoesfer ist vom 1. November 1934 ab zum ordentlichen Professor der physika lische»» Chemie in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Der nichtp1anmäß»ge außerordent liche Professor an der Universität Rostock, Dr. Walter von Brunn, ist von» 1. November 1934 an zum ordentlichen Pro fessor der Geschichte der Medizin in der M»diziniscl)en Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Der Privaddozent in der Philofophisci)«»» Fakultät der Universität Leipzig, Dr. Gehlen, »st voin 1. November 1934 an zum ordentliä-en Pro fessor der Philosophie in dieser Fakultät ernannt worden. Der Privatdozenl an der Deutschen Universität Prag, Dr. Bruno Schier, ist vom 1. November 1934 ai» zum planmäßigen auher- ordentlict-en Professor der deutschen Volkskunde in der Philo- sophisci-en Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. ) Stadtrat Ludwig-Wolf 95 Jahre alt. Stadtrat Ludwig- Wolf, Leipzig, konnte am 2. Dezember feinen 95. Geburtstag feiern. Das greife Geburtstagskind war voin 19. Dezenrber 1879 bis Ende 1908 als Stadtrat in Leipzig tätig. ) Betriebsunfall beiin Neubau der Luppen-Regulierung. Am 1. Dezember gegen 19.50 Uhr sind zivei Feldbahn-Lokomo tiven, die beim Neubau der Luppen-Regelung in der Burgau« auf euren frisch ausgeschütteten Damm gefahren waren, in folge des Naci-gebens des Erdreichs den Damm hinabgestiirzt. Dabei erlitten die beiden Maschinensührer fcl-were Verletzungen und Brandwunden. Sie mußten dem Krankenhaus zugesührt ivevden. Aus dem Leipziger Kunflleben Altes Theater. „Jenseits der Sorgen" — Lust spiel in drei Akten von Harald Bratt„— Der Verfasser la det ein, einmal die Mühen und Grillen des aufreibenden All tags zu vergessen und sich — „jenseits der Sorgen" — einmal dem befreienden Lachen hinzugeben. — Und das hat er er reicht. Gelacht wurde viel, herzlich, mitunter stürmisch. So »vollen auch »vir uns keine Sorgen darüber machen, daß dieses Lustspiel nicht die Gedankentiefe eines Shakespeare ausweist. Und doch: der bühnenkundige Verfasser legt dem Ganzen eine beachtliche Wahrheit zu Grunde: Wahres Glück — auch in Kreisen „Jenseits aller Sorgen" — will verdient, will ernst erarbeitet, will erkämpft sein. Auf Bühnenwirkung versteht sich Harald Bralt. Juden» gibt er willkommene Gelegenheit» aus den» Stück „etwas" zu machen. Und dies hat der Spiel leiter Erhard Siedel ausgezeichnet verstanden. Er verfügte aber auch über eine Anita Redlich als eine»» Wildfang, wie er köstlicher, bezaubernder nicht leicht gedacht werden kann. (Warum diese begabte Künstlerin nur als Gast?) — Ernst Glase »nanu als treuer Ekkchart des Schlosses eine gera dezu vollendete Leistung. — Martina Otto »vie immer: fes selnd in Erscheinung und Spiel. Max Eckart „spielte" we niger seine immerhin schwierige Nolle, als daß er sie mit einer geivissen Zurückhaltung vorlebte. Das aber kam der Gcsamt- ivirkung — hier — zugute. Zumal als Gegenspieler zu der Quccksilbernatur seiner jungen Frau. — Aber sie alle verhälfe»» durch ihr flottes, sicheres Spiel dem Stück zu einein vollen Er folg. Der starke, lang anhaltende Beifall »var verdient. Dr. Hugo Löbmann. Die Schneelönigin Weihnachtsmärchen im Leipziger Schauspielhaus. Am erste»» Adventssonntag 1934. Liebe Leipziger Kinder! Das Schönste an der Weihnachtszeit ist doch eigentlich immer die sreudlg gespannte Erwartung, das besinnliche Hin einwachsen in die bezaubernde Stimmung, die in der Stern stunde voi» Gottes Geburt ihre Krönung erhält. Das habt Ihr doch alle schon viel schöner erlebt als ich es Euch hier schildern könnte. Abc» eine der schönste»» Vorfreuden schenkt uns doch das Weihnachtsmärchen, das uns in das Zauberland unserer Wünsci)« wie ein Traum hinüberträgt. Besonders wenn es aus dem Buche eines gütigen und spannenden Mär chenerzählers aussteigt ins bunte lebendige Bereich der Bühne, wen»» es ins Tljealer als sichtbares Spiel übertragen wird. Und seht Ihr. das ist jetzt gleich zu Beginn der Advenlszeit im Leipziger Schauspielhaus in der Sophienstraße geschehe»» mit einem wunderschönen Märchen voi» Andersen, dem berühmten dänischen Märchenonkel, mit seinem Winter märchen: „Die Sch n e e lr ö » i g i»»". Paul Hermann Hart wig hat dieses Andcrsensci-c Märchen von der Schneekönigin in sieben sinnigen u»»d lebendigen Bildern sür die Bühn« zu- »echtgemacht und Friedrich Bermann hat es mit einer hüb schen Musik umkleidet. Wie jedes echte und gute Märchen, so hat auch dieses einen tiesen Sinn. Es handelt von der Erlösung eines trotzig verstockten und erkalteten Mensci-en- hcrzens durch unentwegt getreue, »varmherzig mitlcidcnde Liebe. — Die beiden kleinen Helden unseres Märcl-ens sind Peter und Gerda, die von Florian Zeise-Gött und Hilli Wildenhain herzgewinnend gespielt iverden. Wir treffe»» sie in einer kleinen stillen Stadt in der winterlich gemütstchen Stube — zusammen »nit Peters Großmutter, die von Melanie Krüger-Michaeli-; in all ihrer getreuen Fürsorge warmherzig verkörpert wird und mit dem gutmütig schnurrigen Onkel Tetje, den Reinhold Balquo uns überzeugend glaubhaft macht. — Die Freuden des Winters sind mit der weiße»» Pracht des Schnees eingezogen. Peter, der sehnsüchtig über die weiße»» Giebeldächer hinaus sci-ant, »vird entführt von der schimmernd schönen, aber Kasten und herzlosen Schnee könig in, die »nit klingenlndem Gefährt durch die Lande zieht, um sich dienstbare Gesellen für ihr weltentlegenes Schneereich einzusangen. Sie lockt Peter, schlägt ihre»» »veißei» wallende»» Mantel um ihn, wodurch er alles Geivesen« ver gißt, und nimmt ihn als ihre»» Leivpagen »nit sich. Nie mehr soll er in die Weit zurück dürfen, wenn ihn nicht reine Liebe erlöst. Die aber trägt Gerda im Herzen, die um ihre»» lieben verlorengegangcnen Peter trauert. Ihr ist kein Weg zu »veit, keine Blühe zu groß, um ihn wiederzufiirden und hciinzuholen; und »väre er an» Ende der West. Dort weilt er auch; denn das weiße Reich der Schneekönigin (die Hilde Sessak verführerisch spielt) liegt hoch oben an» Nordpol. Durch Tage und Nächte, durch Hassen und Verzagen, liebe Kinder, geht nun die abenteuerliche Sucl-e der kleinen Gerda nach ihrem lieben Gespielen. Ueber viele Stationen, die als traum haft schöne Bilder an dem entzückten Auge und Herz vorüber ziehen, geht cs den» fernen Ziel zu. In» Reich der Schnee königin findet Gerda inmitten des gleißende»» Eispalastes ihren Peter als prächtigen Prinzei» verzmchert. Die Schnee königin ist gerade ousgesahren, um di« Berge in weiße Gc- Feuer in einer Maschinenfabrik. l. Zittau. In der Tischlerei der Maschinenfabrik von Robert Kuner in Ebersbach entstand aus noch unbekann ter Ursache ein Feuer, Has schnell großen Umfang annahin. Außer Fertig- und Haibfertigsabrikaten wurden in der Werkstatt auci)Holzvorräte vernichtet. Die Maschinen wurden erheblich besci)ädigt. Der Betrieb -er Fabrik er. leidet durch das Scl)adenseuer zwar eine Unterbrechung, doch sollen die Arbeiter bei den Ausräumungsarbeiten be« schäftigt werden. wände» zu hüllen. So steht der Errettung und Erlösung nichls mehr in» Wege. Gerdas heiße Freudentränen tauen Peters erstarrtes Herz auf. Er wird wieder Mensch, und nun geht es glückselig zurück in die Heimat. Gerade an» Weih nachtsabend treffe»» sie ein be» Großmutter und Onkel, die sie wehmütig schon gar nicht mehr erwarten . . . Nun kennt der Jubel keine Grenzen und man weiß nicht, liebe Kinder, »velcher Jubel größer ist: der Jubel der Herzen oder der der Lhristglocken . . . Das alles haben der Schauspieldirektor Werther und der Bühnenbildner Nitsche in so viel Farbe, Gla»»z und Pracht gekleidet, daß es ein unsagbares Glück und eine wahre Augenweide bereitet. So gab es in dein bis aus den letzte»» Platz besetzten Haus denn auch nur leuchtende Augen, laä-ende Gesichter, froh Klopsende Herzen und dankbar klat schende Hände . . . Kinder und Eltern, scl-aut Euch dieses Märchen an! Daß Ihr, liebe Leipziger Kinder, dabei soviel rein« Freude habt wie ich, das wünsche ich Euch als Euer Freund Adolf Karl Sauer. Klrchweihe in Oschatz s Oschatz. Nach jahrelangem Bemühen ist es nu« Len Oschatzern gelungen, ein eigenes Gotteshaus zu be kommen. Am 18. Oktober dieses Jahres wurde in der Kaiserstraße der ehemalige Saalbau des Gasthauses „Deutsches Haus" erworben. Zu dem 21 Meter langen und 12 Meter breiten Saal gehören zwei Anbauten, von denen der eine als Sakristei und der andere als Ver- sammlurgsraum Verwendung findet, außerdem ein Vor garten und ein kleines Gärtchen hinter der Sakristei. In 5 Machen wurde der Umbau sertiggestellt, so daß am 1. Mventssonntag die neue Kirche als Christkönigskapelle eingewciht werden konnte. In freudiger Begeisterung waren die Oschatzer in großer Zahl gekommen, so daß der an sich sehr große, schöne Kirchenraum überfüllt war. Mit der Vornahme der kirchlichen Einweihung war vom Bischöflichen Ordinariat der frühere Pfarrer von Huber tusburg, Erzpriester Rudolph, beauftragt worden. Die Verwaltungsbehörden, die evangelische Kirche, die Schulen und die Partei waren durch ihre leitenden Persönlichkei ten vertreten. Nach Vollendung der Weihezeremonien hielt Erz priester Rudolph die Festansprache, in der er, aus gehend vom „Ecce Dominus veniet" in ergreifenden Wor ten oas Kommen des Herrn in die neue Kirche vorberei tete, das sich nach wenigen Minuten vollziehen werde, um dann weiter hinzuweiscn auf das Kommen des Herrn an jenem Tage, da er auf den Wolken des Himmels erschei. nen weide, um die Menschen zu richten, und an den» es für keinen mehr eine Ausrede gebe. Das Dasein der Kirche in Oschatz stelle den Katholiken vor die Entschei, düng, sich nunmehr restlos zu bekennen zu dem Herrn, der da komme. An die Festrede schloß sich unmittelbar das feier liche „deutsche" Hochamt an mit dem ergreifen» den Augenblick, da zum ersten Male der Herr hernieder kam auf den Altar und das civige Licht entzündet wurde. 400 Jahre lang hatte der Heiland in Osäjatz keine blei, bende Stätte mehr gehabt, da die schönen alten Kirchen, die Oschatz aufzuweisen hat, in den Stürmen der Nefor- mationszeit verloren gegangen waren. Nach deu» letzten Evangelium wandte sich der Ortsgeistliche noch mit eini. gen Worten des Dankes an die Gemeinde und die Ehren gäste, in denen er besonders des Bonifatiusvereins ge. dachte und vor allem auch der Stadtverwaltung und Bür gerschule für die bisherige so wohlwollende Ueberlassung der Cchulaula dankte. Mit einem inachtvollen „Großer Gott, wir loben dich" und feierlichem Segen schloß die schöne Feier. §üc>^es»-8oclissn Kolplngsnovene und Gemeindeabend in Reichenbach tz. Reichenbach. In einer neuntäglgcn Kolpingsnovene be stürmten die Kvlpingsjöhne den Himmel, uin recht bald Vater Kolping als Heiigen verehren zu können. Wer abkommen koimte, war jeden Abend znr Stelle. Treue um Treue! Und ain Sonntag, dem letzten Tage der Novene, knieten alle an der Konununionbank, vereint zu einem lebendigen Bande, um Jesus Christus zu bitten und zu- bestürmen, daß wir Vater Kolping bald als Heiligen anrusen können. Das ist Christus« und Kvlpingstreue! Der Abend brachte das 9. Stiftungsfest des örtliä-en Ver eins. Wenn sich auch die Veranstaltungen der katholisci-en Ge meinde in letzter Zeit gedrängt haben, so wies doch dieser Abend keinen mangelnden Besuch aus, zumal die De in e i n d e« N i k o l a u s s e i e r damit verbunden »var. Der kalholisä-e Gcfellenvcrein brachte an dem von Frohsinn durch wehten Abend das Spiel „Die ersten Sieben" von Hubert Göbels zur Ausführung, das aus die ersten sieben Mitglieder, mit denen Kolping sein Werk gründete, zielt. Die Spieler gaben ihr Bestes. Die Ausnahmeseier brachte dem örtliä)en Verein Zuwachs! Packende, inhaltstiese Worte sprach Pfarrer Kirsch, die ganze Gemeinde mitreißend. Kolping ist der Führer der werktätigen kath. Jugend, sein Werk ist fest verankert in seiner Gefolgschaft. Nach einer Pause kam auch noch Sankt Niko» laus, stürmisch umjubelt voi» Groß und Klein. Daß auch er etwa auf dem Herzen hatte ,sah man ihm an. In dichterischer Weise ließ er nochmals das Jahr abrollen, Freud und Leid der lOeineinde zurückrusend. Dani» ging er Süßigkeiten spendend durch die Reihen. Der Knecht Ruprecht mar natürlich auch zur Stelle. Erwähnt sei noch, daß unsere Musikgruppe den Abend musikalisch sein umrahmte. Voriveih- nachtlichcr Zauber war eingekehrt in alle Herzen. Ein Abend, sroh und livbereich hals mit, wahr« Volksgemeinschaft zu schaffen. tz. Plauen. Flüchtender Einbrecher ange« schossen. Am Sonntagnachmittag stellte ein Polizeibeamter >m Keller der ehemaligen Krögerschen Lederfabrik einen jun gen Mann, der, als er abgesührt werden sollt«, einen Flucht versuch unternahm. Nach mehrmaliger Aufforderung, stehen zu bleiben, macht« der Beamte von seiner Schußwaffe Gebrauch und traf den Fliehenden ii» den Oberschenkel. Es besteht der Verdacht, daß an dein Einbruchsversuch mehrer« Personen be- teiligt sind. Der Verwundete wurde ins Krankenhaus ge bracht.
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