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Sächsische Volkszeitung : 05.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193412054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-05
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.12.1934
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Sächsische Volkszeitung. Seite 8 Utlh Ävrs^v / Sin Serlcht zur gegenwärtigen Lage Die aus rein natürlichen und Insbesondere aus markt technischen Ursachen sich ergebende Gcldverknappung zum Ul timo November ist mittlerweile wieder gelöst. In diesem Ul timo November haben sich mit den durch die Anforderung der Wirtschaft bedingten Geldbediirfntssen bereits die Vordispo- sitionen für den Weihnachtsmonat verknüpft. Ein Rückstrom dieser Gelder macht sich jetzt schon bemerkbar und er wird sich umso stärker sortsetzen, je eher das Weihnacktskaufgeschäft in Flutz kommt, je früher sich also die Bevölkerung zur Ein deckung ihrer Weihnachtseinkäufe entschlicht. Die Lage am Geldmarkt ist soweit vollkommen normal und es sind auch alle Anzeichen dasiir vorhanden, dah der reguläre Zirkulaiionspco- zeh sich in einer Form und Richtung vollzieht, die auch den Dezcmberanspriichen, den Steuerterminen und insbesondere den am Iahresultimo laufenden Anforderungen genügt. Dieser Iahresultimo wird ja geldtechnisch und geldmarktpolitisch schon um deswillen von einer ganz besonderen Bedeutung sein, weil er nach den verschiedensten Richtungen maßgebend sein wird für den Aufbau der Steuernvrischast in den kommenden Jah ren. Dieser Ultimo wird insbesondere Stichtag für eine Reihe wichtiger Vermögensbewertungen im freien sowohl wie im ge bundenen Kapital sein und hier wieder »n besonderen in der Bewertung des Immobilicnbesitzes. So stehen die Effektenmärkte auch jetzt schon un ter dem Einfluß vorsorglicher geld- und steuerpolitischer Dis positionen. Die Bewertung des Aktienbesitzes für die Vermö genssteuer ist ja nack neuen Gesichtspunkten geregelt. Wenn auch gewisse Besorgnisse hinsichtlich der Gestaltung dieser Fra gen in letzter Zeit die Geschäftstätigkeit auf dem Aktienmarkt lähmten, so hat sich dock mehr und mehr herausgestellt, daß zwischen der tatsächlichen Wirtschaftsenimicklung und dem Kurs stand der Industriepapierc ein Gegensatz besteht, der nicht be gründet ist Das scheint man nun auch nach und nach einge sehen zu haben, was sich aus dem wiedererwachten Kausin- teresse des privaten Publikums für Akticnwerte ergibt. Die Kursabschwäcknngen an den Effektenbörsen waren in letzter Zeit auch nicht in erster Linie auf Angebote von privater Seite, sondern darauf zurück.ruführen, daß das Publikum mit Käufen znrück'nelt wählend die eigentliche Umsatztätigkeit sich in den letzten Wochen fast ausschließlich in den berufsmäßigen Vörsenkreiscn abmickelte. Für die Operationen dieser Kreise sind aber andere Gesichtspunkte als für Anlage suchende Pub likum-Engagements maßgebend, und so kam es, daß die in zwischen sich gleichfalls als unbegründet erwiesenen vom Aus land herkommenden Gerüchte und Mutmaßungen über die Be handlung deutscher Aktien, besonders solcher, die im Ausland gehandelt werden, keinerlei nachhaltigen Eindruck mehr aus üben konnten. Da eine nähere Betrachtung der Lage das Er gebnis haben mutz daß der Kursstand der führenden Werte angesichts der günstigen wirtschaftlichen Gesamtlage einen star ken Kaufrciz biete», sind in den letzten Tagen auch wieder stärkere Kauforders an den Markt gekommen, die z» einer .Hebung der Kurse fast aus allen Gebieten der Industriepapierc führten. Das hat sogar zur Folge gehabt, daß das Angebot mancher Werte zur Befriedigung der Nachfrage nicht ausreichte. Auch in dieser markttcchnischen Erscheinung ist die Erhöhung des Knrsniveaus zu begründen. Dazu kamen aber noch an dere Momente, die mehr auf äußerem Gebiet liegen. Es ist schon erwähnt worden, daß bestimmte Gerüchte und Mut maßungen hinsichtlich einer Sonderbchandlung von Auslands papieren sich als gänzlich haltlos erwiesen haben und so kam es, daß gerade derlei Werte wieder stärker umgesetzt wurden. Das gilt namentlich für die auf den internationalen Märkten einen ganz besonderen Rang einnehmenden I. G. Farben- und Siemens-Halske-Aktien, die von einem schon seit Tagen an haltenden Kursdruck befreit wurden und beachtliche Gewinne erzielen konnten. In Finanzkreisen glaubt man richtig unter richtet zu sein, wenn man geltend macht, daß die Neuengagc- ments in den eben genannten Werten hauptsächlich aus der Verwendung von deutscher Sperrmark herrühren und zwar so, daß Sperrmarkguthaben in diesen wie aber auch in anderen führenden deutschen Aktien angelegt wurden. Im Zusammen hang damit konnten solche Aktienwerte einen starken Kursge winn verzeichnen, bei denen jetzt schon ein durchaus befriedi gendes und die günstigen Ergebnisse des vorigen Jahres noch übersteigendes Iahreserträgnis erwartet wird, wobei die Be sorgnisse, die eine Zeitlang die Umsatztätigkeit lähmten, daß nämlich die Verstärkung des Anleihestockgesetzes die Dividen denhöhe weiter beeinträchtigen wird, mehr und mehr zurück traten. Unter den weiter gängigen und gefragten Werten ra gen die des Montanaktienmarktes und hier wieder insbesondere der Stahlvereinsgruppe, ferner alle Maschinen-, Metall-, Ka bel- und Motorenwerte hervor. Dazu kommen als von starkem Interesse ausgezeichnet die elektrischen und chemischen, die Braunkohlen- und die neuerdings wieder gefestigten Erdölpa piere hinzu und einer guten Nachfrage haben sich unter Füh rung von Feldmühle, Aschaffenburger die Werte von Papier fabriken erfreuen können Auf den überaus wichtigen Bericht über die Bankenreform hin haben auch die Bankaktien kurs mäßig gewinnen können. Aber nicht allein unter diesen rein wirUchastlicken An regungen stand die Neubelebung der Umsätze aus dein Effekten markt, sondern die außenpolitischen Momente haben gleich falls wesentlich auf die Gestaltung dieser Dinge cingewirkt. So hat neben dem Abschluß einer neuen deutsch-französischen Waren- und Zahlungsverkehrsabmachung die Aussicht auf einen Fortschritt in den Bemühungen zur deutsch-französischen Ver ständigung bei ast dem eine erhebliche Roste gespielt. Die Acnßerungen Lavals in der französischen Kammer und die ver änderte, die Regelung der Saarsrage erleichternde Haltung Frankreichs im Zusammenhang mit den Bestrebungen der fran zösischen Frontkämpfer zu einem Ausgleich mit Deutschland zu kommen, haben die wirtschaftsnolitischen Maßnahmen an der Börse zweifellos günstig bcinflußt, wobei naturgemäß die Frage nach der Weiterentwicklung der französischen Außen politik und die Folgerungen, die von dieser für die Behand lung der deutsch-französischen Annäherung gezogen werden, noch vollkommen offcnsteht. Nr. 281. — 5. 12. 34. in seinem Vartelviatt: „Ich sage offen, daß mir die polt- tische Verurteilung des Abg. Strschibrny auch nicht im ge ringsten imponiert." Einige ltnksdenkende tschechische Universitätsprofessoren verUetzen die nationaldemokratijche Partei, aber dafür ge wann Kramarsch in Strschibrny und seiner skrupellosen Presse eine ständig wachsende agitatorische Kraft. Zwei Gemeindewahlen in kleinen tschechischen Städten zeigten, daß die „Nationale Einigung" vor allem die kleinbürger lichen Schichten zu sich herüberreißen werde, die bisher bei den tschechischen Nationalsozialisten (nicht zu verwechseln mit dem reichsdeutschen Nationalsozialismus, da der tschechische Nationalsozialismus schon aus der Vorkriegszeit stammt!) und bei den Sozialdemokraten Unterschlupf ge sunden hatten. Die stärkste Aktivität entfaltete der tschechische Faschismus bisher auf kulturellem Gebiete, zu mal sich die tschechische Linke verschiedene Blößen gegeben hatte. Es entbrannte zunächst ein ziemlich derb geführter Kampf um die Vorherrschaft der liberal - sozialistisch marxistischen Schriststeller in der tschechischen Literatur. Im sogenannten „Befreiten Theater", das in seinen Stücken einen gewissen Ueberpatriotismus ironisierte, kam es zu einem inszenierten großen Skandal. Am deutlichsten aber trat das Zusammenspiel der verschiedensten faschistischen Gruppen im Universitätsstreit hervor. Als im Vorjahre der Nationaldemokrat Pros. Dr. Dom in Rektor der tschechischen Universität wurde, setzte er alles daran, das revolutionäre Universitätsgesetz dürchzufiihren. Zunächst ließ er das Carolinum grund buchlich als Eigentum der tschechischen Universität ein tragen. Seine nächste Forderung war: „Die Deutschen aus dem Carolinum heraus!" Das gelang ihm allerdings nicht, da der Staat bisher versäumt hatte, der deutschen Universität die im Universitätsgesetz versprochenen neuen Gebäude zu geben. Die Hauptforderung Domins aber be iras die Ablieferung der altehrwürdigen Insignien der Deutschen Universität an die tschechische Universität. Er hatte auch mit dieser Forderung zunächst keinen Erfolg, da man auf tschechischer Negierungsseite wohl einsah, daß eine solche Maßnahme das Ehrgesiihl der Deutschen im Staate tief verletzen müsse Bei der letzten Negierungsumbildung wurde der tschechische Universitätsprosessor Krtschmarsch Echulminister. Er mag sicher nur daran gedacht haben, sich um seine Universität verdient zu machen, als er den be kannten Erlaß herausgab. Aber was ist aus diesem Erlaß geworden! Die deutsche Universität wußte wohl, daß sic nicht die Macht habe, ein Gesetz abzuändern: Sie protestierte nur grundsätzlich gegen die demütigende Forin der Ueber- gabe, die so angeordnct war, daß sie als Sieg der tschechi schen Universität über die deutsche Universität erscheinen mußte. Wir müssen feststcllen, daß in der t'chechisch- faschistischen Hetze der Universitätsstreit bald gegenüber der allgemeinen Hetze gegen die Deutschen vostkommen zurück trat. Nichtstudentische Elemente mischten sich ein und die Abgeordneten der faschistischen Gruppen stellten sich an die Spitze. Schließlich wurden die Demonstrationen zu einer Kundgebung des tschechischen Faschismus gegen die heu tigen Regierungsparteien. Vor den Parteihäusern der Koalitionsparleien gab es stürmische Auftritte. Festzuhal ten ist, daß ein Teil der tschechischen Professorenschast den politischen Mißbrauch eines Unincrsitätsstreites nicht nur nicht verhindert, sondern noch kräftig unterstützt hat. Die tschechischen Regierungsparteien beugten sich zunächst völlig dem Terror des tschechischen Faschismus, bis sie schließlich doch erkannten, daß die Bewegung auch gegen sie selbst ge richtet sei. Es trat eine astgemeine Ernüchterung ein. Auch der spontane Widerhall der Prager Demonstrationen im Aus lande dürfte sowohl die Negierung wie auch die Faschisten belehrt haben, daß es durchaus ratsam ist, auf die Gefühle von 3,5 Millionen Sudelendeutschen Rücksicht zu nehmen. Noch hetzt eine gewisse tschechische Presse gegen die Universi tät überhaupt, doch ist nicht abznsehen, welche politischen Folgen ein weiterer Eingriff in die Neste der deutschen Hochschulautonomie in der Tschechoslowakei haben würde. Unterredung Zwischen Laval und Franklin-Bouillon Pari», 4 Dez. Außenminister Laval hatte am Montag vormittag eine längere Unterredung mit dem Abgeordneten Franklin-Bouillon, der, wie erinnerlich, während der außen politischen Aussprache in der Kammer eine eineinhalbstündige Rede über die deutsch-französischen Beziehungen hielt. Ueber die Unterredung zwisck;en ihm und dem Außenminister ist zu nächst nichts bekanntgeworden. Klsins Lkronile Ter Gouverneur »Ines mexikanischen Staates mit dem Flugzeug tödlich abgestürzt. Mexiko, 4. Dez. Tas Flugzeug, In dem der Gouver neur des Staates Mlchoacan, General Benigna Serratos, «ine Reise unitrnahm, stürzte am Montagmorgen infolge «Nies Motorschadens in der Nähe von Barranca Honda Im Staate Mlchoacan ab. Dabei sand der Gouverneur den Tod. Der Adjutant des Gouverneurs sowie der Flugzeugführer und ein Mechaniker wurden schwer verletzt. Furchtbare Schnrestücm» im amerikanischen Mittelwesten. Chicago, 4. Dez. Furchtbare Schncestürme haben am Mon tag den amerikanischen Mittelwcsten durchrast. Ter Flugver kehr muhte allenthalben eingestellt werden, und bei den übrigen Verkehrsmitteln traten sehr erhebliche Verspätungen und Unter brechungen ein. In Wiscon entgleisten zwei Eisenbahnzüge auf der tief verschneiten Strecke. In Minneapolis und Sl. Paul mußten die Schulen geschlossen werden, um die Kinder vor den Gefahren der Witterung während des Schulweges zu bewahren Tas Sturmgebiet breitet sich über Michigan und zieht in nordöstlicher Richtung weiter. * Neuer Flug Kalifornien — Australien begonnen. Los Angeles, 4. Dez. Zu einem neuen Flug über den Stillen Ozcan startete am Dienstag bei Oakland in Kalifor nien der australische Flieger Ulm. Außer ihm sind nock ein zweiter Flugzeugführer und ein Navigationssachmann an Bord. 800 Warsck)auer Krankenhausinsasten im Hungerstreik. Warschau. 4. Dez. In einem Warschauer Krankenhaus, das von der Universität verwaltet wird, ist es zu einem Hun gerstreik der 800 Patienten gekommen. Die Ursache gab ein Wechsel in der Verpflegung. Die versucksweise cingcführtc neue Kost ist nach Ansicht der medizinischen Wissenschaft für die Kranken viel bekömmlicher als die bisherige. Die Kranken erblicken jedoch in der Schmälerung der Fleischrationen eine Verschlechterung Die Verwaltung des Krankenhauses hat den Forderungen der Kranken nachgegeben. Vankdirektor Brüning zu 8 Zähren Gefängnis vernrteitt Im Prozeß gegen Bankdirektor Dr. Brüning wurde am Dienstagvormittag das Urteil gefällt. Der Angeklagte Dr. Brüning wurde wegen gewinnsüchtiger Untreue in Tateinheit in zwei Betrugssällen und In Tateinheit In drei versuchten Betrugssällen zu acht Jahren Gefängnis und Aberken nung der bürgerlichen Ehrenrechte aus drei Jahre verurteilt. Die Untersuchungshaft des 'Angeklagten wird angercchnet. Die Kosten des Berfahrens werden dem Angeklagten auserlcgt. Sine Rede Graf Keyserlings im Sarnack-SauS Verlm-Dahlem Im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem sprach dieser Tage zum erstenmal seit dem Regierungsantritt Hillers in einem öf fentlichen Vortrag Graf Keyserling über das Thema „Kreuz und Adler". Gras Keyserling, der baltischer Herkunft ist und nach dem Kriege Reichsdeutscher wurde, hat von seiner Phi- losophenschulc in Darmstadt aus einen gewissen Einfluß aus die geistig-philosophische Entwicklung ausgeübt. Mit seinen Schriften und Vorträgen hatte er sich eine Gemeinde geschaf fen. die in ihm eine Art modernen Sokrates erblickte. Nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus war cs Riesige Unterschlagungen bei einer französischen Finanz, geselischas«. Paris, 4. Dez Die gerichtliche Untersuchung gegen Char les und Joseph Levy, die Leiter einer Finanzgesellschaft, hat bisher ergeben, daß die beiden Angeklagten seit 1020 für ihre persönlichen Bedürfnisse nicht weniger als 00 Millionen Francs veruntreut und vergeudet haben. Die 5000 Mädels von Brisbane. In Brisbane haben fünftausend Mädchen, einer Auffor derung des katholischen Erzbischofs Folge leistend, das Gelöb nis abgelegt, vor -hrem 25. Geburtstag weder zu rauchen, noch Spirituosen zu sich zu nehmen. Die 5000 Mädchen von Bris bane bilden zur Zeit den Gegenstand lebhafter Debatten in England. Die Wiener Wirren kosteteten 100 Mist. Schilling. Der Wiener Vizebürgermeister Major Bahr hat in Krems eine Rede gehalten, in der er die Mitteilung machte, daß die Wirren, die sich im Februar und im Juli d. I. in Oesterreich abgespielt haben, den Staat 100 Millionen Schilling kosten. Dadurch werden die seit längerer Zeit schon umlausenden Ge rüchte von kompetenter Stelle bestätigt. Ser Alpinist Vilcerl tödlich verunglückt Wien, 4. Dez Der bekannte Alpinist Bilgeri ist töd lich verunglückt. Bilgeri veranstaltete seinen ersten Ski kurs in diesem Jahre. Bei einem Sprung kam er so unglück lich zu Fall, daß er schwere innere Verletzungen erlitt, denen er kurz darauf criag. Bilgeri, der im 04. Lebensjahre stand, hatte als Pionier des Skilaufs europäischen Rus. Schon vor dem Kriege erschloß er die österreichischen Alpen dem Winter sport. Er mar der Organisator der Wintersno-stausbildung der alten österreichisch-ungarischen Armee und bildete ein beson deres System des alpinen-Skilauss aus Die von ihm ge schaffene Bilgeri-Bindung Hal seinen Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht. D«r französisch« Hand«lsminist«k in Moskau eing«tross«n Moskau, 4. Dez. Der sranzösische Handelsminister Marchandeau ist am Dienstag in Moskau eingetrossen. still geworden um den Grafen, der sich von jedem öffentlichen Hervortreten fernhielt. Nach einer Darstellung der „United Preß" soll Keyserling vor kurzem wegen staatsfeindlichen Ver haltens die Reichsungehörigkeit aberkannt morden sein. Eine spätere Verfügung des Reichsinnenministers Dr. Frick habe die Ausbürgerung aber wieder rückgängig gemacht In seinem Vortrag in Dahlem führte Keyserling ans. er sehe im Adler das Symbol der aus Kraft und Macht beruhenden Auffassung des Lebens In asten seinen Erscheinungen. Die schönste Ent faltung des „Adlertunis" sei das Nömcrtum; cs habe aber Abarten gegeben, die sehr an einen Geier erinnerten. Der „Kreuzmensch" strebe nach geistiger Erneuerung und Nahrhaf tigkeit. Heute ringi^die Welt um eine neue Synthese, und diese würde, wie Keyserling meinte, nur aus dem Symbol des Kreuzes als Grundlage einer inneren Wahrhaftigkeit, wenn auch erst nach mehreren Generationen des Kampfes, wieder eine neue Form für das Abendland finden. Dieser Kampf werde wieder in Deutschland, dem „Laboratorium Europas", ausge tragen. Gerichtliches Verfahren auch aeaen die Reederei der Mrro Castle Newyork, 4. Dez. Die Bundesgerichlsbchörde hat nun mehr auch gegen den Vizepräsidenten der Reederei der Morro s Castle, der Newyork-Cuba-Mail-Stenmship-Company, Cabaud, die Anklage erhoben. Gleichzeitig wurde der stellvertretend» Kapitän Warins und der Chefingenieur Abbott angeklagt. Alle genannten Personen werden beschuldigt der Verletzung der Bundesgesetze über die Sicherheit zur See. Schweres Explosionsunglück in einer mexikanischen Feuerwerkskörpcrfabrik. Mexiko, 4. Dez. In einer hiesigen Werkstatt für Feuer« werkskörper ereignete sich eine schwere Explosion Ein Ar beiter wurde getötet und 18 Arbeiter wurden so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Dresdner Börse vom 4. Dezember Fester. Die Grundstimmung war unter dem günstigen Eindruck der Saarvereinbarung fester, die Kursgewinne gingen ' jedoch nur vereinzelt über 1 Proz. hinaus. Die Nachfrage stieß, in einigen Fällen aus leere Märkte. Anleihen zeigten gleich falls eine Befestigung. — Dresdner Bank und Deutsche Bank gewannen je 1 Proz Nennenswert höl)«r lagen Gcbler-Werke plus 2,25 Proz., Bcreinsbrauerei Greiz plus 2,5 Proz., Asckas- senburger Brauerei und Gebr. Unger je plus 2 Proz., Rosen thal Porzellan und Plauener Gardinen je plus 1,5 Proz. Eine größere Anzahl Papiere stestte sich um je 1 Proz. fester. Die wenigen Abschläge fallen demgegenüber naum ins Gewicht. — Reichs- und Länderanleihen zeigten Gewinne bis 0.5 Proz., mit Ausnahme von Reichsanlcihe Altbcsitz (minus drei Achtel Proz.). Dresdner Stadtanleihe von 1028 gewannen 055 Proz. und Dresdncr Stadtanleihe 1020 0,8 Proz. Leip ziger Stadtanleihen profitierten 0,5 Proz. Pfandbriefe freund lich. Kursnotierungen: Reichsanleihe Altbcsitz 103,25; Reichs bank 150: Sächsische Bodencreditanstalt 84,25; Chen». Fabr. o. Heyden 04; Lhem. Fabr Helsenberg 01; Dresdner Gardinen 55,75; Elektra IM,5; Erste Kulmback>er 07,5; Felsenkeller 83,25; Kulmbacher Rizzi 105; Mimvsa 154; Peniger Patentpapier 30,5; Polyphon —; Radeberger Exportbier 158,5; Reichelbräu 114; Schubert u. Salzer 150; Soe.-Brauerei Waldschlötzchen 85; Wanderer 127,5; Zeitz-Ikon 73. WltterungSavSflchten der Dresdner Wetterwarte Witterungsoussichten: Zunächst noch Fortdauer der sehr milden Witterung, später aber langsamer Tempera« turriickgang. Teils wolkig, teils auikeiternb und stellen weise neblig bei leichten westlichen Winden. Vereinzelt etwas Regen.
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