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Der Waldschmied veul.^0 vLL«r«ol.o. vn^v^sQttvxlo. nook^isrk/csse rr Sck)iuß. Kindergesicht der Eisen ^«rlcwürcliglcvitsn tausend Erfindungen in tausend Menschen Leben Strassenecke halten muhte und neugierig nach der Ursache der dieser Tage van der einsamen Mexiko eiulrasen, brachten eine Als der Fisc!)er Pedro Cirocito Und als man in einem weiten Vuchenbain die Hochzeit bei Tanz und Wein feierte stellte sich sogar der Gras von Siegen ein und ihm folgten viele andere adlige Herren. Der Herr Gras war bei bester Laune, tat sehr leutselig mit den Waldkerlcn und hielt sich auch gut mit dem Wein, der aus vollen Fässern in die Becher strömte. Oft trank er auf das Wohl des schönen Paares und bliinelte dabei stets dem alten Ritter von Huben zu, aus dessen Augen die Freude strahlte. „Ihr seid doch zusriedeu, Herr Ritter?" fragte er ihn einmal. Als der Alte bejahte, meinte der Herr Graf: „Ich auch, Herr Ritter!" „Helden und Heilige" von Dr. Hans Hümmeler. Gr 8", 399 Seiten. Lwd. 8. Band: Die Tagesheiligcn vom t. Juli bis 31. Dezember. fDcr 1. ^and voni 1. Iammr bis 30. Juni erschien November 1933 s Verlag der Buch gemeinde, Bonn. Hümmeler Ist echter volkstümlicher Erzähler. Auch noch seine aedruckteu Worte sind wie zu einem Kreis .lestiroch«». dcr den Erzähler umsteht. Und es ist ein Kreis völlig heuriger Menschen. Heutiae Menschen wollen wahre Geschichten, kerbe und knauve Geschichten. Hümmeler bietet sie ihnen, und er hat damit einen Stilwandel der Hciligengeschichten bewirkt; denn seine Erzählungen sind nicht mehr In einem blumig ro mantischen Stil gehalten, legen nicht den Ton ausschlirhlich auf die Wunder oder legendarischen Einzelheiten, sondern sprechen klar und nnvatketisch den Kern eines grossen Lebens aus. — Wahrhaft gross sind diese Lebensläufe — nicht weh leidig, nicht kopfhängerisch, sondern tapfer und gesammelt. Die ganze Welt wird in ihnen sichtbar. Denn Mott hat Staats leute und Soldaten. Abenteurer und Feingebildete, liniversi. tätsprosessorrn und Schornsteinfeger, Kinder und vornehme Ta- Die Esel im Salon. Dah engliscl-e Damen im allgemeinen eine Schwäche für Tiere haben, ist bekannt; einen Borsoll, der zeigi. wie diese Vorliebe für die zwei- und vierbeinigen Angehörigen der Zoolo gie einen nicht gewöhnlichen Grad erreicht, weih ein italienisches Blatt aus San Remo zu berichten. An einem Nachmittag, an dem es in Strömen regnete, schien der Herr G. B. Rossi in den unterhalb seiner Wohnung gelegenen Räumen ein verdächtiges und beunruhigendes Scharren und Stnmpien zu vernehmen. Als er den Geräuschen nachging. sand er in der Etagenwohnung einer Engländerin zwei sardinische Ei'el. die sich bei der milden Wärme eine Petroleumosens das Wasser von der regennassen Haut schüttelten und fröhliche Sprünge machten Die Englän derin. die bemerkt hatte, dah der Stoll verschiedene schadhafte Stellen aufwies, halte ihre beiden E«el. um sie vor einem Schnupfen zu bewahren, in ihrem Salon uutergebracht! richtenden Reptils, dah der Wagen unangetastet bleibt. Mister Bunny hat sich an diesen ungewöhnlichen Reisebegleiter so ge wöhnt, dah er keine Fahrt ohne ihn unternimmt. Ter Schlange Hot er es zu verdanken, dah ein Diebstahlsversuch, den kürzlich zwei Burschen in einer stillen Vorortsstrahe Londons unter nahmen, kläglich mihlang. Als einer der Autodiebe sich auf das Trittbrett schwang, richtete die Schlange sich züngelnd auf und jagte ihm einen solchen Schreck ein, dah er seine Geistes gegenwart vollkommen verlor und wie erstarrt stehen blieb. Erst im letzten Augenblick, als der Aulobesilzcr bereits zurück kam, ergriffen die beiden Burschen die Flucht. Allerdings scheinen die Londoner Verkehrspolizisten mit dem seltsamen Autoivächter nicht ganz einverstanden zu sein; denn es ent stand schon mehrmals eine Paistk, ivenn Alister Bunnys Wä gen an einer die mitfahr?"do Schmnae sich Verkehrsstockung um,uh. „Das wachsende Reich", Saarroman von Johannes Kir- schweng 8", 294 Seilen. Verlag der Buchgemeinde, Bonn. Heimat, vielgeliebte Heimat ist dieser Roman des saae- deutschen Dichters Kirschweng. Es lebt die Landschaft, Stra ßen und Häuser sind voller Geheimnisse und Geschichten Ohm Hansgörg erzählt dem Knaben Ludwig Burgund, seine Ge stalten stürmen am Abend aus der dunklen Ecke der Küche dem Iunae» entgegen. Die Schule lebt, in ihr als beglückendste Gestalt Vsarrer Habcrmah, der Freund der Kinder und des ganzen Dorfes. Die tapferen Eltern Burgund sparen und dar ben. dah Ludwig nach Trier ins Konvikt und ans Gymnasium ziehen kann. Trier mit seiner Geschichte und seinem Bischof Ist neue Offenbarung für Ludwig Burgund. Seme Freundschaft mit Wulf von Kalte, dem Sohn aus preuhischem Adelsgekchlecht. bedeutet Auseinandersctzuna zwischen Preußentum und Deutsch tum. Der .Kaiserbesuch Wilhelms ll. in Trier wird zum Sam bal; der Kriea bricht ein und reiht die Freunde an lick Wulf von Kattc fällt, der Vater Burgund stirbt bei einem Flieaer- anoriss in der Etavpe. Ludwias Begegnung mit Barbara dem Mädchen seiner Heimat, wird für ihn zur Schicksalswende S- in innerer Kamps nm den Vriesterberns ist erschütternd gestaltet. Besatzung an der Saar. Not. Kampf, Hilfe, Gefängnis und Be freiung. Die Fülle dcr Gedanken und Geschehnisse ist in diesem Roman mit einer klaren Ruhe in herrlicher warmer Sprache gestaltet. Feiner Humor leuchtet auf. und wie ein Leitmotiv zieht sich dos Geheimnis der Saar seit Ludwig dem K« «d durch das ganze Werk Es schöpft aus den Urkräften des katholischen Volkstums und ist ein Bekenntnis zum Reich, wie es eindring licher nicht abgelegt werden kann. men, Dienstmädchen und in glücklicher oder unglücklicher Ehe lebende Mütter zur Heiligkeit erweckt — alle, ohne Schranken der Herkunft. Und eben diese Heiligen waren cs dic die Kirche immer wieder erneuert haben. Was sind alle Erfolge der Wissenschaftler oder der Politiker gegen das wunderbare Wir ken dieser Heiligen! Was ein einzelner begann, wurde Welt bewegung; was ein einzelner scheinbar völlig ergebnislos ver suchte, brachte nach Jahren herrlichste Frucht; was ein ein zelner verlacht und geschunden aus ganzem Einlalz heraus lebte, offenbarte sich plötzlich als Glanz der U'bernatur. Weil aber dieses Buch alles Menschliche umfaht, vermag es auch dem einzelnen Menschen viel zu bedeuten. Durch diese Geschichten gewinnen die nichtssagenden Zahlen des Kalenders aus einmal Gestalt und Leden, auf das die Initiale» von Rudolf Wirth durch andeutende Bild «eichen viestagend norbereiten. Inmit ten unserer rasch verlinkenden Eintaasbücker ist Hiimmclers Werk berufen, eine Tage Buch zu werden, d h. ein Buch, das man jeden Tag zur Hand nimmt. Sucher Nationalkirche. Die Frage der „Nationalkirche' bewegt heute Millionen katholischer und protestantischer Christen im deutschen Vater land. Eine sorgfältig abgewogene «Antwort von ka tholischer Seite gibt nun in Ausübung seines Hirten amtes der Freiburger Erzbischof Dr. Conrad Gröber in einer eben im Verlag Herder, Freiburg, erschienenen Schrift: „Nationalkirche?" Ein ausklärcndcs Wort zur Wahrung des konfessionellen Friedens i82 Seiten, Kari. >>,8» M >. Zunächst wird der Begriff erläutert und geklärt. Es wird dann aus die Vorgänger oer heutigen Rufer zur Nationalkirche hingewiesen und gezeigt, daß dcr deutsch-nationalkirchliche Ge danke altes Erbgut eines gewin'en Liberalismus ist und dah auch der Altkatholizismus von der Hoffnung auf eine deutsche Nationalkirche erfüllt war. Alsdann wird geklärt: Was «st Re ligio»? Gibt cs eine arteck'e deutsche Religion? Deutlich wird der Widerspruch zwischen religiöser Bindung auf Grund germanischer Gleichheit und Rasse, 'Blut und Bodenständigkeit und der christlichen Legre von Gott, dem Schöpfer und Ziel aller Menschen, heraus,» stell?. Ausführungen über die Kul- turkrast des Katholizismus, über die Grenzen zwischen staat licher und kirchlicher Macht, über die «Bedeutung des Konkorda tes leiten über zur Widerlegung alter und neuer Vorwürfe gegen den deutschen Katholizismus, dic zur Begründung der Forderung nach einer deutschen Nationalkirche dienen. In Knappen Zügen wird in anschaulicher Sprache allge meinverständlich erwiesen, dah der Plan einer Nationalkirche eine Illusion ist: Das hohe G„t der nationalen Einheit und Geschlossenheit wird nicht gehütet und gefördert durch die Ent fachung religiöser Kämpfe, sondern durch die Betonung und Pflege dessen, was allen Deutschen gemeinsam ist und sic eint; gegenseitige Duldung und Achtung innerbalb der christlichen Be kenntnisse. und.eine ncrständnisvo'le Ehrfurcht vor der reli giösen llebcrzeugung und'rer ist darum M »ns Deutsche ein dringendes Gebot. Wanduls blieb auch jetzt noch seinem Handwerk tret«. Er besuchte keine Turniere und sonstigen ritterlichen Feste. Ein Mann, der ost in seiner Nähe weilte, war der kleine Eisenhans. Und die Pläne des Hüttenmannes verwirklich ten sich bald. Eine Hütte nach der andern erhob ibr Nauh- ^emäuer neben den Wasserläufen im Tal. Mit rauchend Köpfen standen sie dort, spien ihren glühenden Inhalt aus, daß der Schein des fliehenden Eisens nächtlich das Land durchzuckte. Da liehen die Hütlenmänner in den Bergen ihre Schmelzöfen im Stich und zogen zu Tal. — Der Eisenhans triumphierte. Denn er gab der Eisenindustrie ein neues Gesicht, Und dieses Gesicht behielt sie, bis man in dem benach barten Bauernland an der Ruhr die schwarzglänzende Kohle aus ihrem Schlaf von Iahrmillionen weckte. Die Kohle wachte auf. entfaltete mit roher Gewalt ihre Macht, schuf gigantische Hütten, gebar menschlichen Hirnen, schenkte und Kraft. Wer denkt noch an das tndustrie? — Nur die bemoosten Schlackenhaldcn in den Bergen zeu gen davon, was einmal war . — Ende — Ein Mönch traute das Paar in der Waldkapelle, wo man allsonntäglich den Waldleuten die Messe las und Gottes Wort erklärte. Sie war dichtgedrängt voll, und auch vor der Kapelle stand die Menge noch Kops bei Kops. Kein Schmied fehlte, aber auch die Hüttenleute und Köhler waren säst alle da. Neben dem Altar aber stand ein Mann, mit weißem Bart und in ritterlichem Gewand, — ein Bater, der seinem Kinde vergessen und verziehen hatte: Ritter von Huben. — „Du sagtest mir doch, dah du mich verachtetest . . ." „Das sagte ich, weil du . . ." „Schweig, Wandulf!" „Ja, ich will über alles Vergangene schweigen — nicht mehr daran denken. Ich jah in dein Herz, als du vor den Richtern standest und für mich sprachst — und meinetwegen Stand und Ehre und Wohlleben dabinaabst." Er blickte in das Blau ihrer Augen, ergriff ihre Hände und drückte sie fest. „Ich will dich nicht mehr rauben, Eralinde", so fuhr er leise fort, „aber ich hoffe, dah du mir freiwillig folgst. Siehst du, es ist Morgen und die Sonne geht aus, sie soll über unser beider Glück scheinen und lächeln. Willst du mit mir kommen, Eralinde?" Da nickte das Mädchen und erwiderte den Druck seiner Hände. — Die Bäuerin erschien aus der Tiirschwelle, mit zorn rotem Gesicht, und begann ein wütendes Geschimpfe, als sie ihre Magd bei Wandulf am Brunnen sah. Eralinde hob erschreckt ihren Eimer vom Boden auf und wollte ihn von neuem füllen. Da hielt sie Wandulf zurück und ging init ihr lachend aus die Bäuerin zu. „Regt Euch nicht auf. gute Frau", sagte er, „ich bin Wandulf. der Waldjchmicd, und dieses Mädchen hier ist meine Braut. Wenn Ihr noch Wasser haben wollt, so holt's Euch selber. Meine Braut wird's ferner nicht mehr tun..." Sofort legte sich der Zorn der Bauersfrau; sie wurde sogar sehr höflich und freundlich, nachdem sie Wandulf länger betrachtet. Sie lud den berühmten Gast ein, ins Hans zu kommen und trug ihm in der besten Stube ein gutes und reichliches Mahl auf. Daun aber nahmen beide Abschied von den Bauers leuten und gingen unter dem heiter lächelnden Antlitz der Sonne den heimatlichen Bergen zu. Sie hatten sich viel zu erzählen, und ihre Rede nahm die letzten trübenden Flecken von ihrem Glücke fort. Zwischen ihnen aber klimperte oft hell und lieblich ein feingejchmiedet Metall. Das war das Geschenk Wandulfs, der Leuchter, zwifchen dessen Armen ein Herz unter Rosen lag . . . ba-pIIchrtlll-II«» winket: veelril« D- Verlintn>oiU!<h silr ocn Inhalt: Gioig Winkel, Deeade» V-enntm-eMckee Nnc-la-nIeUer: lheador Winkel. Lenck »»» tieeiag N>»-m«nI» Vnck>»-ock»ee> V-»«»«». >1. D A XI. 34 5437. Ät. P P,«i»UK« ttr. » ^-ül4. Die Schlange als Autowächter. Ein englischer Globetrotter, der über einen beneibenswer- ten Wagen versügt, hat sich «inen originellen Autowächter zu- aelcgt, der iipn volle Garantie für die Sick)«rhcit seines Wagens viclct. Mister Bunny braucht keine Sorge zu haben, daß ihm fein kostbarer Wagen gestohlen wirb. Eine über zivct Meter lange Schlange bleibt in drin scheinbar unbeaufsichtigten Wagen als Wächter zurück. Obwohl die Schlang« vollkommen unge fährlich ist, bewirkt schon d«r Aitblick de» sich plötzlich aus Elefant wirst Lokomotive um. Es scheint, als ob in einem Vertreter dcr gewaltigen Ele- janlenrasse der Zorn über die Konkurrenz auf dem Schienen weg« explodiert wäre. Aus Hinterindien trifft die Meldung ein. das; in dcr Nähe von Bangkong Estenbahnarbeiter Zeugen eines furchtbaren Zusammenstoßes zwischen beiden Giganten wurden. NIan war gerade mit der Reparatur einer Lokomotive beschäftigt, als ein wildgewordener Elefant, augcnsckrcinlick durch das Fauchen der Maschine gereizt, schnurstracks aus die Loko motive losrannte mcb sic «insach in den Graben umkippte. Das Tier ruht« nicht eher, bis auch der Tender von den Gleisen verschwand. Fünf Arbeiter, die mit der Reinigung des Kessels beschäftigt waren, konnten ihr Heil nur in einem verziveiseltcn Absprung suchen. Der entsetzte und erschrockene Hüter des Tieres versuchte den Elefanten zu lwruhigen. Aber mit einem zornigen Geschrei stürzte sich der Dickhäuter auf seinen Wärter, zertrampelte ihn und entschwand in den unergründlichen Dschungeln des siamesischen Urwaldes. Man weiß nicht in Hin- tcrindien, wie man in Zukunft die Lokomotiven vor den Ele fanten schützen wird, wenn cs sich unter ihnen „l)erumsprechen" sollte, daß man Lokomotiven in den Groben werfen kann . . . Die verhängnisvolle Perle. Einige Fisck-ersleute, di« Insel Ccrralva in La Paz in merkwürdige Geschichte mit: nach einem schweren Stur»? an den Strand ging, fand er unter Bergen von Muschelschalen, die dic Brandung angefpiiit hatte, ein« Riesenperlc — «in herrliches Juwel, das über hundert Karat wog und völlig fehlerfrei war. Halbverrückt vor Freude, machte er sich unverzüglich nach La Paz auf, um seinen Schatz dort zu verkaufen; aber die Händler, die offenbar beschlossen halten, den Mann zu betrügen, weigerten sich samt und sonders, ihm mehr als tausend Dollar zu zahlen, die mehr als das Hundertfack;« wert war. Und Cirocito kehrte, bitter enttäuscht, nach seiner Insel zurück. Dort schloß er sich in seine Hütte ein, hört« nicht auf die Ratschläge seiner Freunde und brüiei« stumm vor sich hin — bis er eines Tages, nnsct)eincnd in einem Wutansall, an den Strand eilte, seine Perle in die Flui Ivars und hinterl-erspraug — um sosori von den Haien, die an der Küste von Cerralvo überaus zahlreich sind, zerrissen zu werden. Cein« Verwandten und Freunde fischten tagelang nach der Riesenperle — fanden sie aber niemals wieder. Warum Japan alte Schisse kauft? Japan kaust in England eifrig alte Schiffe ein. so alte, daß sie kaum noch in der Laoe sind, mit eiaener Kraft die lauge Reise van England nach Nippon zu überstehen. Man hat sich ein« Zeitlang darüber den Kopf zerbrochen, was Japan, das dock selbst eine ausgedehnte Schisfsindustrie lustitzt, mit diesen alten Kästen eigentlich wist. Des Rätsels Lösung er fahren wir aus „Japan Times". Die nicht mehr verwendungs fähigen im Ausland gekauften Schiffe werden mich von Ja pan nicht mehr in Dienst gehalten, sondern verschrottet. Man wird versucht sein zu fragen, ob es sich nicht billiger stellt. Alt eisen statt alter Schilfe einzuführen. Das ist jedoch nicht der Fast. Auf die Einfuhr von Alteisen wird ein so hoher Zoll ge legt. daß der Import sich niemals lohnen könnte. Wer dagegen olles Eilen in Form von Schissen einsiihrt, braucht überhaupt keinen Zoll zu zahlen. Der Stahl und das Eisen der Schiste wird in Japan mit mandschurischem Erz wieder einaeschmol-cn, und der so gewonnene Stahl mlrd sür den Bau neuer Schisse verwandt. Wandulf versprach dem asten Freunde gern, dies zu tun. Er ging in die Stadl Siegen. Doch dort jagte ihm ein gräflicher Veamtcr. das; der Herr Graf auf seinem Dillenburgijchen Schlosse weile. Da machte sich Wanduls aus den Weg. um den Graf dort auszujuchen. Der Graf freute sich sehr über den Besuch und bewilligte gern die Bitte des Eifenhans, In aller Morgenfrühe trat Wanduls den Rückweg an, denn Dillenburg lag weit von feiner Heimat, und er musste slch beeilen, wenn er spätabends wieder zu Hause sein wollte. Er mar noch nicht eine Stunde gegangen, da er blickte er auf einmal vor einem Bauernhaus eine schlanke Mädchengestalt die mit einem Eimer ans den Brunnen zu ging. Wanduls blieb wie gebannt auf dem Weg stehen und vllate mit verwunderten Augen Uber den Zaun, der das Gehöft umgab. Fleißig kurbelte das Mädchen den Eimer in die Tiefe, schwer kam er wieder herauf. Als sie ihn aus der Zugkette nestelte und wieder ins Haus zurückgehen wollte, sprang Wandulf mit einem Satz über den Zaun und stand bald neben dem Mädchen. Das sah erschreckt auf; dann entsank der Eimer seinen Händen und das Wasser bespülte die klobigen Holzschuhe, in denen die nack ten Füße staken. Dieses Mädchen war das stolze Burgfränlein Eralinde. Aber ihre weißen und schmalen Hände waren rauh und rissig geworden, die zarte Haut ihres Gesichts hatte die Sonne gebräunt und ihren schönen Körper umgab das schmucke Gewand einer Magd. „Wandulf!" stieß sie hervor und bedeckte mit den Hän den ihr Gesicht, als ob sie sich schäme. Daun wollte sie fliehen ins Haus, doch er hielt sie am Arme fest. „Bleibe hier!" bat er, „denn ich muß dir sagen, daß ich sehr lange nach dir gesucht habe . . „Du — nach mir?" fragte sie mit bebendem Munde. „Ich muß dir sagen", so fuhr er fort, „daß ich Gott ans tiefster Seele dafür danke, daß er mich endlich zu dir geführt. Denn ich habe doch immer nnr an dich gedacht und mich nach dir gesehnt. Es ist jo einsam um mich, Eralinde, mein Vater ist tot."