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Nr. 298. — 22. 12. 84. Sächsische Volkszeitung. keike 5. voppslls 6i.ir"ek sclion.von 50 k^fg. 31. /ilsg ^68lassob6nk SMOfsKlSkl wif- UNS6563 v^k^funcj 75 ?fg. v-»«i»«-^II»t»<!tr »lu-«>n-s 815. » / NMnIU-r 8U. 24 ftcld^e-s 8Ir. Zl , I-rc>dcr8«s PI»'» p,»r«r >lk»a, r« / v/«be^»»'k » D»e,iIen-^teu»t»Ut: Ki»ckol3pI»I» 2 / N»u?lslr»0, 14 ^»Ipii^cr LNoür »4 0f«,<Iei,-7'r«e>>»ui NIe<»tr»üe Z2d v-t-iIro-SlUrieni 4o^rdurxer 8ir üo 27 »k«,<!ki>.g!„e«It,i ^a^dr'ez j 0,»,ck«n-I.IU>t<>u« veubcn« i>!r»ü« l ü-r-elsilorlrr 8Ir«üe A) vr«»<Ien-l.»u<'»ri>»tr verlenelclier >t<»Ue Zl Vr«-lI«n-vobrUi: ^»»IIn.p>u>t8Ü.I p»«I«»Il Unl«!7e vresilner 8N.i « 4b N«ln»d«-,I vresllner 8Ir»Lc 24 Nelilrn»«! Ilro'dner 8Ir»ll.» 7 X8tr»«s>«nbro<i»i b4orilrdurxer 8Ir. b 7N«<Ie-,e<NU»! i.ockvlnrr 8's. 7 PN»,: 8ckul>k»»5« 4 U»<leb«ul l velpr ner 8Ir»l!o b2 V.Io^IIdl«, »»kntioklrille S ^lotirsn Flitterwochen in Himley Hall ven Nnkeg Im Lksco geht trotz der Bemühungen des Völkerbundes weiter. Die Regierung von Paraguay hat soeben die Antwort auf die Mitte November bekanntgegebenen Vorschläge der Völker bundsversammlung zur Einstellung der Kampfhandlungen in Genf überreichen lassen. Sie lehnt die Empfehlungen des Völkerbundes ab und begründet ihren Entscheid aus führlich. Sie weist den Vorwurf zurück, das; fie mit der Eröffnung der Feindseligkeiten gegen die Bestimmungen des Völkerbundes verstoßen habe und stellt sich als der angegriffene Teil hin. Sie hält die vorgeschlagencn Schtedsverhandlungen für undurchführbar mit der Be gründung, daß sie nur während eines Waffenstillstandes mit Aussicht aus Erfolg geführt werden könnten, die Kon trolle über die Einhaltung der Waffenstillstandsbedingun gen aber sei bei den unübersehbaren Verhältnissen des Kampfgebietes im Chaco unmöglich. Die Begleitmusik zu dieser ablehnenden Antwort ist die Nachricht vom Kriegs schauplatz, daß die paraguaysche Armee zu einem neuen gro ßen Angriff auf die Hauptstellung der bolivianischen Trup pen bei Villa Montes übergegangen ist. Die Negierung in Paraguay tut, was jede Negierung an ihrer Stelle tun würde: Sie nutzt ihre günstige militärische Lage aus, um ihren Sieg zu vervollständigen und lehnt jede Einmischung von dritter Seite ab. Umgekehrt hat die bolivianische Ne- aierung schon vor einiger Zeit sich bereit erklärt, die Gen fer Vorschläge anzunehmen in der Hoffnung, daß die Völ kerbundsmächte ihre völlige militärische Niederlage verhin dern könnten. Die Negierung von Paraguay hat um so weniger Anlaß, das Vorrücken ihrer siegreichen Truppen abzublasen, weil sie das schwierigste Gelände, das unweg same Urwaldgebiet, hinter sich haben und jetzt unmittelbar vor dem Zugang zu dem großen Ostgebiet steht, um das der Kampf im Grunde genommen geht. Denn der Krieg im Chaco ist zwar dem äußeren Vorgang nach ein Krieg zwischen Bolivien und Paraguay, aber in Wirklichkeit ein Kampf der beiden großen Oelkonzerne, der englischen Royal Shell und der amerikanischen Standard Oil Compagnie, nie. Er ist ein kleiner Ausschnitt aus dem gewaltigen Ringen der beiden Weltkonzerne um die Oelquellen der Erde, das in dem Buch von Anton Zifchka: Der Kampf um die Weltmacht Oel (Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, kart. 3,80 M.) aus unmittelbarsten Quellen und mit allen einen furchtbaren Einzelheiten und Hintergründen an- chaulich dargestellt ist. Die Hintergründe des Chaco-Kon- likts wurden vor einigen Tagen plötzlich für einen Augen blick sichtbar, als der Nye-Ausschuß in Washington di- Waffenlieferungen ans England und Amerika an die bei den kriegführenden Staaten erwähnte, aber nicht weiter behandeln wollte. Der Völkerbund hat bereits im No vember einen Vertreteransschuß von dreiundzwanzig Staaten ernannt, dem die Untersuchung des Chaco-Kon- slikts übertragen ist und der bis zum 20. Dezember eine Entscheidung im Sinne einer Einstelluna der Kampfhand lungen herbeiführen wollte. Zu dieser Entscheidung ist es nicht gekommen, und der Völkerbund muß wohl oder übel darauf verzichten, der Welt den Frieden im Gran Chaco al« Weihnachtsgeschenk zu offerieren. Denn vorläufig haben die Kanonen bei Villa Montes das Wort, und ein neuer Sieg an dieser Stelle würde Varagnan und seinen Hintermännern den Weg zu den großen Oelreichtümern Boliviens eröffnen. 6^un6sälrtickes rum neuen Unekelieken^eckk Die Nechtsabteilung der NSDAP, hat den zuständi ge» Stellen kürzlich eine» Gesetzentwurf über die bevor stehende Neuregelung des Nechls der unehelichen Kinder eingereicht. In der gesamten juristischen, pädagogischen und sozialpolitischen Zeitschriftenliteratur wird eben gerade jetzt dieser Entwurf lebhaft diskutiert. Wesentlich ist, daß in der umfangrcili)en Begründung der Vorlage die Ansicht vertreten wird, die Stellung des unehelichen Kindes gegenüber der Volksgemeinschaft müsse eiire andere bleiben als die des ehc - Z8 Stunden im Kino - Sine freudige Ueberraschung für die junge Herzogin von Kent London, 21. Dez. Gleich nach der feierlichen Trauung in London hat sich der Herzog von Kent mit seiner jungen Gattin bclianntlich auf das Schloß Hunley Hall bei Birmingham zurückgezogen, da cs der Wunsch des jungen Paares gewesen ist. die Flitter wochen in aller Einsamkeit zu verbringen. Nach einem Aufenthalt in Hunley Hall, der bis jetzt zwölf Tage gedauert hat, fiedelte nunmehr das jungoerinählle Paar aus ein Schloß in der Nähe von London über. Marina soll auf diese Weise Gelegenheit haben, ihre Weihnachtseinliäufe in London zu machen. Nach dem Fest wird der Herzog mit seiner Gattin zu einer kleinen Weltreise aufbrechen. Die Neise wird auf einem englischen Kreuzer durchgeführt werden, mit dem zunächst Italien und dann die griechische Heimat besucht wer den soll. Die weitere Route ist noch nicht ganz sestgelegt, aber sin wird entweder nach Indien, oder nach Südafrika gehen. Die beiden glücklichen Menschen haben auf ihrem Mär chenschloß in Himley Hall beneidenswert schöne Tage verbracht. Man musizierte, spielte Und ging auf die Jagd oder ritt durch die prachtvollen Wälder der Umgebung. Die einzige Unterhal tung, die der Herzog und die Herzogin in den ersten Tagen schmerzlich vermißten, war ein Kino, denn beide sind eifrige Filmbesucher. Dem Uebclstand ist jedoch abgeholfen worden. In aller Eile wurde in einem der größten Säle des Schlosses ein prachtvolles Heimkino eingerichtet, das dann auch starken Anklang gesunden hat. In den letzten zehn Tagen sind näm lich die Iungvermählten nicht mehr und nicht weniger als 38 Stunden in ihrem Kino gewesen. Das macht aus den Tag im merhin durchschnittlich mehr als drei Stunden. Ein Film plaudert aus der Vergangenheit. Es kamen Dramen und Operetten zur Ausführung. Auch die Wochenschau fehlte nie, und außerdem sind einige der besten amerikanischen Lustspielfilme gezeigt morden. Ucber 70 MO Nieter Film liefen ab. Eine besonders freudige Ueberraschung wurde der jungen Herzogin am Vorabend ihrer Abreise in die Nähe Londons ge boten. Einer der Manager hatte keine Mühe gescheut, in aller Eile die Archive der größten englischen Gesellschaften zu durch stöbern, um dann aus einzelnen Teilen einen Film zusammen- zustellcn, der ein genaues Bild von dem Werdegang des jungen Herzogs vermittelt. Man kann in diesem Film die Feierlich keiten in London bewundern, anläßlich der Geburt des vierten Trendekenburg in derReichswlrtschaflSkammer Das Ncichswirtschastsministerlum teilt mit: Neichsbankpräsi- dent Dr. Schacht hat an den Leiter der Ncichswirtschasts- kammcr, Ncgierungsrat a. D. Ewald Hecker, ein Schreiben folgenden Inhalts gerichtet: „Als Stellvertreter des Leiters der Reichswirtschaftskammer habe ich Herrn Staatssekretär i. e. R., Ernst Trendelen burg in Berlin-Dahlem, Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Vereinigten Industricuntcrnchmungen AG in Berlin bestellt." Damit ist Staatssekretär i. e. N. Dr. Trendelenburg ebenso wie die bereits mit dem Leiter der Ncichswirtschaftskammer berufenen Herren: Pros. Dr. Lüer und Neichshandwcrksmeister Schmidt Stellvertreter des Leiters der Reichswirtschasts- kammer. Vas Wei! im Detmolder Llrkunderrsäischer- prozeß bestätigt Leipzig, 2t. Dez. Das Reichsgericht verwarf am Donners tag die von dem Angeklagten Ernst Meier-Jerxen gegen das Urteil des T-etmolder Landgerichts vom 2,'. August dieses Jah res eingelegte Revision mit einer jür die Lirachöhe belang losen Lchuioipruchbenchtigung als unbegründet. Damit ist der Angeklagte wegen schwerer Prwalurknnoenftftschung und teils vollendeten uno teils versuchten Betrugs zu 3)- Jahren Zucht haus und üjährigcm Ehrenrechlsverlug rechtskräftig verurteilt. Dein als Neoenkiager zugelasjenen früheren Reichsminister Hugenberg wurde tue Verössenrtichungsbejug- nis des Urteils zugrgprochen. Bei den Reichstugswahlen lm Frühjahr 1028 war Meier als Spitzenkandidat des nut einer eigenen Liste hervorgelre- tenen Bauernstandes im Kreise Wesftaien-Nord zugunsten des nachmaligen Reichsmimslers Treviranus zurückgelreten. Die hierüber getragenen Verenrbarungen Halle oer Angeklagte mit einem Zusatz verftn.cht, wonach Meier eine geldliche Entschä digung nicht nur, wie verabredet, jur die Damr der damaligen Wahlperiode, sondern jür sechs Jahre erhielt. Als nach oer Auslosung der Teutjchnationaten Bvüispanei, die bis 1033 an Meier geleisteten Zahlungen eingestellt wurden, legte der An geklagte dem damaligen Reichsuiinisler Hugenberg eine Ur kunde vor, in der sich Hugenberg verpslichtete, Meier eine Ent schädigung in Hohe von MO OM'RM. daftir zu zahlen, daß er seine politisä)e Laujbahn nicht Haos verjoigen können. Hugen berg erklärte sofort, niemals eine derartige Erklärung unter schrieben oder abgegeben zu haben. Als Meier schließlich sogar liche n. Uneheliche Verbindungen seien gewöhnlich Ver bindungen des Leichtsinns und seien deshalb für die Er haltung und Höherzüchtung der deutschen Nasse uner wünscht. Das uneheliche Kind sei in der Regel rassisch nicht ebenbürtig. Seine gesetzliche Auswirkung hat dieser Standpunkt bis jetzt nur in der Bestimmung des Erbhof rechtes gefunden, nach dem bekanntlich ein uneheliches Kind nicht Anerbe werden kann. Abgesehen von grund sätzlichen Einstellungen zum unehelichen Kind soll cs säst alle Rechte des ehelichen Kindes bekommen, insbesondere soll das Verantwortungsbewußtsein des Vaters ihm gegen über gestärkt werde». kine vuckbespneckung Das evangelische „Neue Sächsische Kirchenblatt" vom 16. 12. 1931 bringt eine Vuchbesprechung (Seite 801), die sich mit einer vielgenannten Neuerscheinung befaßt: „Studien zum Mythos des 20. Jahrhunderts" sind als „Amtliche Beilage" des Kirchlichen Anzeigers der Erzdiö zese Köln erschienen und gleichzeitig in ähnlicher Form von anderen Ordinariaten publiziert worden. In diesem Buche sind die historischen Behauptungen Rosenbergs sachlich ge ordnet und mit bewundernswerter Sorgfalt ihre Quelle, sowie die Art ihrer Benutzung aufgedeckt worden, wobei sich überraschende Resultate ergeben. Vollkommener ist wohl nie — und dabei in sachlichster Form — ein Buch kri tisch verneint worden." Sohnes Georg V., ferner sieht man alle entscheidenden Episoden aus der frühen Kindheit des Herzogs, aus seinen Iugcndjahren, als er Schüler von Eton gewesen ist, und später seine Lauf bahn bei Heer und Marine. Die Herzogin Marina soll so begeistert gewesen sein, daß sie immer wieder Teilvorsührungen verlangte. Wenn ein Wiener Gaul einen Rausch hat Eine unterhaltsame Verhandlung fand vor dem Fünf hauser Bezirksgericht in Wien statt. Angeklagi war der 30- jährige Kutscher Alois Zaradil, da durch seine Unachtsamkeit eine Frau von einem Pferd einen Husschlag in den Bauch erhallen hat. Angeklagter: Schau'n S', Herr Richter, t kann an dera ganz'n G'schicht nix dafür. Mei Schneckerl Hann halt dä Weiber net leid'» und weil eahn dö Frau wahrscheinli z'nah' kommen is und eahn beim Fressen g'slört hat, wird er halt mild g'word'n sein. — Richter: Na, wie alt ist denn Ihr Pferd. — Angeklagter: Ah, dös is scho uralt! Dös hat sogar den Weltkrieg milg'macht und nachher hab' is vom Aerar kaust. I glaub' es dürst' so fünfundzwanzig Jahr' alt sein. — Richter: Na, hören Sie, das ist doch direkt noch jugendlich für ein Pferd. — Angeklagter: Dös kann i g'rad net sind'n. Aber miss'n S', Herr Richter, mei Schneckerl hat no nie wem g'schlag'n. Aber dösmale san ganz besondere Umständ' daran schuldtragend g'wes'n. I bin nümli d'raufkommen, dann nachher, daß der Raubersbua von an Stnllwaschl in den Hafer a Bier neig'schütt' hat. Na, der Schneckerl is halt Kan Alkohol g'wöhnt und hat si halt dann net so benommen wie ma's von eahm sonst g'wöhnt is s.HeiterKeit). I glaub' nämli sogar, daß an Rausch g'habt hat Zeugin Josefa Martinkowitsch: Ieschusch Maria Herr Richter, hab' ich ren g'laubt, wie ich den Pserdelritl bekommen ha', daß i scho dö Himmelssahrt antritl, so schlech is mir word'n. Sogar Nettungsgesellschast ise kommen und hab'n s' mi wegg'sührt. Dabei hab' i dem Vicherl gar nix g'macht. Aber der "dort am Anklagebank! Hal nix achtgeb n aus das Gaul sondern hat g'spielt Kart'». Heul' no kann i ka Gansl ess'n, so schlechtes Mag'n hab' ich. Der Beschuldigte erhielt eine Geldstrafe von 20 Schilling oder 48 Stunden Arrest. gegen Hugenberg in einem Zivilprazcß eine Teilsorderung von 10 000 RM. aus die angeblich vereinbarte Entschädigung in'Höhe von 200 000 RM. geltend machte, erstattete der üainalige Mini ster gegen Meier Strafanzeige wegen Urkundcnsälschung. Diese zweite Urkunde war von Meier gefälscht worden. Hollywooder Vlond muß dunkeln Da ist nun über Nacht das platinblonde und blonde Hackr in Hollywood entthront, wie es schon im vergangenen Jahr vorausgesagt wurde. Man sagt das nicht in der Oeisenlüchkeit, aber jeder Star weiß es und überlegt sich nun, wie er die zu letzt gewünschte Haarsarlu: bekommen kann. Die meisten haben nur einen Klemen Urlaub genommen. Sie sprechen von einer Nervenkrge und ähnlichen schönen Din gen. Und dabei hängt alles an den Haaren uirü nur an den Haaren. Nach Tahiti und Florida reisen sie. Sie haben die Erholung soooo innig, wie sie aller Welt vorklagen. Daheim aber heben sie vorsichtig den noch immer platinsarbenen Schopf hoch und schauen nach, um wieviele Millimeter die Haarwurzeln nun schon nachgeduukclt sind. Sie werden danach ausrechnen, wie lange sie Urlaub haben müssen, Ins sie wieder ganz zur Natur zurückgemachsen sind — die Haare. Das persona! der Wiener Volksoper Wien, 21. Dez. In einigen deutschen Zeitungen erschienen vor kurzem, zum Teil mit der Ueberschrift „Bühnenbabei", kritische Mitteilungen über die Volksoper in Wien, mit der Behauptung, daß die Mehrzahl der Künstler aus Rumänien, Polen, Südslavien und der Tschechoslowakei stammten. Die Leitung der Volksoper erklärt, daß damit ein ganz falsches Bild von der Zusammensetzung des Personals gegeben werde. Unter 220 Künstlern und Angestellten seien bei der Volksoper nur sieben Ausländer tätig, außerdem vier Reichsdeutsche, die die Leitung unter keinen Umständen als Ausländer betrachtet sehen möchte, ferner vier Personen, zum Teil deutschen Volkstums, aus den Staaten der alten Monarchie. Tie zufällige Wahr nehmung des Direktors, daß sich zwei ausländisä>e Mitglieder im Volksoperngcbäude, wenn auch nur privat, in ihrer Mntter- spraci)e unterhielte», habe ihn sofort zu der durch Anschlag am schwarzen Vrelk verkündeten Anordnung veranlaßt, daß auch sremdsprachige Mitglieder in der Volksoper ausschließlich in Lcutscher Sprache mit einander zu verkehren hätten. Nach die sem Tatbestand könne von der behaupteten babylonischen Spra- chnoerwirrung an dieser Wiener Bühne keine Rede sein. Friedensarbeit der Frontkämpfer Französische Frontkämpfer veim Führer Die Besprechungen zwischen deutschen und französischen Frontkämpfern, die mit einer Unterhaltung des Präsidenten der Union Federale der Frontkämpfer, P i ch o t, mit dem Neichskriegsopferführer Oberlindober am 2. August 193-1 in Baden-Baden ihren Anfang genommen haben, wurden am Donnerstag in Berlin fortgesetzt. In den Besprechungen kam der Wille zum Ausdruck, den die Frontkämpfer beider Länder haben, dem Frieden und damit ihren Völkern zu dienen. Herr Pichot und der Generalsekretär der Union Federal der Frontkämpfer, Randoux, weilten in Ber lin und hatten Gelegenheit, den Führer und den Stell vertreter des Führers, Rudolf Heß, zu sehen, die sich mit ihnen so freimütig unterhalten haben, wie Front kämpfer untereinander zu sprechen gewohnt sind. Die Be sprechungen zwilchen Herrn Pichot und dem Neichskriegs- opfersührer sollen, wie zum Ausdruck kam, keinerlei Pro bleme der großen Politik behandeln, sondern lediglich dem Willen Ausdruck verleihen, der in jenen lebendig ist, die im Krieg ihre Pflicht getan haben, nämlich dem Willen, einen ehrenvollen Frieden und eine ebenso ehrenvolle Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Kultur- und Soldatennationen anzubahnen. Die Gespräche zwischen den französischen und den deutschen Frontsoldaten werden ihren Fortgang nehmen; sie werden zwilchen allen deut schen Frontkämpfern und allen französischen Verbänden in der nächsten Zeit fortgesiihrt, ohne daß deshalb in den Krei sen der Frontkämpfer die Absicht besteht, den offiziellen Vertretungen beider Länder in ihren Ausgaben vorzugreisen. Es »reffen sich hier nicht die Träger großer Namen aus dem Krieg sondern In allererster Linie die Soldaten aus den vordersten Gräben des Weltkrieges, die Träger einer akti ven Politik waren» ohne sich im Krieg dessen bewußt zu lein.