Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 22.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193412227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-22
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.12.1934
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 296. — 22. 12. S4. Sächsische Volkszeitung. Seite 4 VorwelhnaOts'Slimmung Man gehl beschwingt, aus leichtern Sohlen, es liegt Geheimnis in der Lust; inan spürt bcini Geh n und Atemholen allüberall schon Tannendust. Ein Zauber, aus der Lust zu greisen, hangt im Büro, im Arbeitsraum, man hört den Ches vergnüglich pseisen: „O Tannenbaum, o Tannenbaum.. .1" Beim Schreiben musiziert die Feder, der Laden lockt nach Dienstes Schlich; man kamt und stopjr ins Aktenleder den D-Zug und die Pfesfernlch. Man kaust das Geld sich aus dem Sacke und lacht dabet das Herz sich warm; inan trägt den Chrislbaum Huckepacke, die pralle Tasche unter». Arm. Man sitzt des Abends mit der Säge am Küchentisch vor einem Brett und schneidet Hölzer, grad und schräge, zusammen sür ein Puppenbett. Man hobelt, bastelt, klopst und zimmert und müht sich ab mit Künstlerslech, bis bronzen dann das Kunstwerk schimmert und auf der Stirne edler Schwech. Man trägt das Herz in seinen Händen, die Welt wird still und feierfromm, als rüste sie in Abendbränden schon zu des Christkindleins Willkomm. Man geht beschwingt, aus leichtern Füßen und wird zum Kinde mit dem Kind... Und möchte alle Menschen grützen, die eines guten Willens sind... W. Drssrien Weitere 50ü0ü Bark sür Arbeitsbeschaffung Mitteilungen aus der Sitzung des Gesamtrates am 18. Dez. 34. Der Rat beschloß, aus den noch verfügbaren Haushalt mitteln für Arbeitsbeschaffung weitere 50 000 NM. »ur Gewährung von städtischen Zuschüssen sür Hausinftand- setzungen usw. nach dem bisherigen, bewährten Verfahren zur Verfügung zu stellen. Als weitere Arbeitsbeschaffungen wurden Instand- sehungsarbeiten in der Altstädter höheren Mädchen schule und im Ermelhause sowie die Vorrichtung des Künstler ateliers im städtiscken Grundstücke Sidonienstratze 6 genehmigt. Nach einer Verordnung des Ministeriums für Volksbil dung vom 30. Nov. d. I. ist die beim Nate bestehende Kom mission für das höhere Unterrichts wesen neu zu bilden. Der Rat, dem nach dieser Verordnung die Befugnisse der Schulkommission selbst zustehen, beschloß, deren Wahrneh mung auf einen Unterausschuß unter der Bezeichnung „K o m- mission für die städtischen höheren Schulen" zu übertragen. Diese Schulkommission soll bestehen aus dem Ober bürgermeister als Vorsitzenden, dem Borstande des Stadtamtes sür Volksbildung sStadtrat Dr. Nedder), 3 weiteren Natsmit- gliedern, dem Stadtschulrat und einem Rektor und einem Ver treter der Lehrerschaft, die beide vom Minister für Volksbil dung ernannt werden. Bei Beratung von Angelegenheiten einer einzelnen Schule ist noch deren Rektor zuzuziehen. Als die drei weiteren Ratsmitgliedcr werden Stadträte Leschkc, Mangler und Dr. mcd. Ernst Müller, als deren Stell vertreter Stadträtc Haustein, Klatsche und Henn. Müller be stimmt. Die im Stadtteile Seidnitz gelegene Straße 18b wird wie die Nachbarstraßen nach einem der am 9. Nov. 1923 an der Feldherrnhalle gefallenen Freiheitskämpfer „Wilhelm-Wols- Straßc" benannt. Zum Bebauungspläne Omsewitz wird ein Teilplan für das Siedlungsgelände an der Warthacr-, Martin-Opitz- und Brentano-Straße und zum Bebauungspläne Loschwitz ein Teil plan für das Gelände östlich der Waldschlößchcn-Brauerei neu sestgestcllt. : Neue Rektoren an den Oberrealschulen Dresden-Iohann- stadt und Seevorstadt. Der Minister sür Volksbildung l»at aus Vorschlag des Gesamlratcs die Ernennungen des Studienrates Gerhard Gchmlich zum Oberstudiendirektor an der Oberrcal- schul« Iohannstadt und des Studienrates Dr. Hermann Iörschke zum Oberstudiendirektor an der Oberrealschule Seevorstadt mit Wirkung für die Zeit vom 1. Januar 1935 ab bestätigt. Die Rektorstelle an der Oberrealschule Iohannstadt war durch den Uebertritt des bisherigen Oberstudiendirektors D. Dr. Thomsen in den Ruhestand am 30. September 1934 frei geworden und die Rcktorstellc an der Obcrrcalschulc Scevorstadt ist seit 1. Juli 1934 unbesetzt, zu wclci)em Zeitpunkte dem bisherigen Rektor Donna Diana Die Weihnachtspremiöre des Schauspielhauses. Den erfolgreichsten Theaterstücken ist das schon ost so er gangen: Dezennien lang behaupten sie den Spielplan, dann ist plötzlich kein Interesse mehr da. Es vergehen wieder Dezennien und ebenso plötzlich erwacht das Stück, dem man nur noch ge legentlich auf der Liebhaberbiihne begegnete, aus seinem Dorn röschenschlaf. Nur die ältesten unserer Theaterbesucher werden sich noch aus „Donna Diana" besinnen können. 50 Jahre lang, nachdem die erste deutsche Bearbeitung Schreyvogels erschien, der den Originaltitel „El dcsb'-n con cl besten" („Trotz wider Trotz") in „Donna Diana" umsormte, stand das Stück aus allen deutschen Spielplänen. Dann trat es immer in Perioden auf und war sedes Mal wieder einige Jahre aktuell. Viele Bear beiter haben sich im In- und Auslande stets aufs neue um das Stück bemüht. Unter ihnen befinden sich auch Gozzi, ja sogar Mallere. Bei uns ist setzt die Westschc Bearbeitung am meisten gespielt. Tie Handlung von der schönen, lisbcfeindlichen Prinzes sin, die sich denjenigen unter den drei Freiern erwählt, der sich ihr gewachsen zeig», was kaum denkbar erscheint bei ihren An sprüchen, die schließlich mit Hilfe des Arazioso, des lustigen Be dienten der spanischen Komödie, doch hincingelegt wird, bietet so viele Gelegenheiten zur Entfaltung der speziellen Begabung Moretos, daß man über dem Wechsel von Situationen und Epi soden überhaupt nicht zum Nachdenken kommt. Ein Eingehen auf den Inhalt selbst, wiewohl dieser so ziemlich In Vergessen heit geraten ist, erspare ich mir. Ich kann nur raten, sich das Stück anzuschen und wieder zu lernen, was große Komödie heißt. Und dann z» begreifen, warum diese Donna Diana jahrhundertelang e>n Weltcrfolg war. Und auch, warum sie mit Fug und Recht in den jetzt begonnenen Zyklus des Schau spielhauses „Komödie der Völker" gehört. Und schließlich: weil man diese von Gielen vorbereitete Aufführung unserer Staatsbühne einfach gesehen haben muß! Kein Kichern des Publikums läßt dieser Regisseur unter den Tisch fallen. Zuerst tut es di« ernsthafte Komödie, die eomme- dla erudita. Mit spanischer Gespreiztheit und Galanterie. dieser Schul«, Oberstudieirdirektor Dr Dache, die durch das Ab leben des Obcrstudiendirektors Neumann frei gewordene Stelle eines Rektors der Neustädter Höheren Mädchenschule mit Müd- chengyinnasium und dreistufiger Studienanstalt übertragen wurde. — Die neu ernannten Rektoren werden bei Wieder beginn des Schulunterrichtes nach den Weihnachtsserien am 7. Januar 1935 in ihre neuen Aemter eingewiesen iverden. Dresdner Polizeibericht Flüchtiger Mörder, 500 RM. Belohnung. Am 20. d. M. wurde in Lübeck das 18 Jahre alte Hausmädchen Gerda Schulz in dem Keller eines Grundstückes mit einem Beil erschlagen aufgesunden. Als Mörder wurde der Student Johannes Schrö der, am 12. 9. 1906 in Lübeck geboren, sestgestcllt. Schröder ist kurz nach der Tat geflüchtet. Er ist 108 Zentimeter groß, hat blasses, spitzes, hohlwangiges Gesicht, blondes Haär und über dem linken Auge eine frische Wunde, die vermutlich mit Heft pflaster überklebt ist. Bekleidet war er mit braunem Anzug. Für die Ergreifung des Mörders hat die Oberstaatsanivaltschast in Lübeck 500 RM. Belohnung ausgesetzt. Unter Hinweis auf die Belohnung ersucht das Kriminalamt um scharfe Mitsahn- dung nach Schröder und erbittet sachdienliche Mitteilungen an die nächste Polizeidienststelle. Schaukasteneinbrecher. In der Nacht zum Donnerstag zer störten Einbrecher an einein Weißwarengeschüst in der Bors bergstraße die Schaufensterscheibe und entivendeten von der Auslage Oberhemden, verseh. Wäschestoff, Bettwäsche, Nacht hemden, Dainenstriiinpse u. a. m. im Gesamtwert von 200 RM. Wer hat hierzu Wahrnehmungen gemacht? Dresdner Amtliche Vekanntmachungen In das Handelsregister ist eingetragen worden: Blatt 23183, Sächsische Getreide-Kreditbank, Zweigniederlassung der Getreide-Kreditbank Aktiengesellschast in Dresden (Hauptnie derlassung Berlin): Zu stellvertretenden Vorstandsmitgliedern sind bestellt die Kausteute Friedrich Eggert in Charlottenburg und Georg Langowski in Berlin-Lankwitz. Ihre Prokuren sind erloschen. Prokura ist erteilt dem Friedrich Schnurra in Ber lin. Er bars die Gesellschaft nur gemeinsam mit einem Bor- standsinitgliede oder mit einem anderen Prokuristen vertreten. — Blatt 7708, Aktiengesellschaft Sächsische Bodencreditanstalt in Dresden: Der Bankdirektor Dr. Walter Hartmann ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. — Blatt 21660, Münchner Loden- sabrik Joh. Gg. Frey Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Zweigniederlassung Dresden in Dresden (Hauptniederlassung in München): Prokura sür die Zweigniederlassung Dresden ist er teilt dem Geschäftsführer Servatius Joses Schütt in Dresden. — Blatt 13983, Papierverivertungs-Gesellschast mit beschränkter Haftung in Dresden: Der Gesellschastsvertrag vom 9. März 1916 ist durch Beschluß der Gesclljchastcrversammlung vom 4. Dezember 1934 in den Paragrapben 1 und 2 laut notarieller Niederschrift vom gleichen Tage abgeändert worden. Gegen stand des Unternehmens ist jetzt der Großhandel und die Verar beitung von Rohstoffen sür die Papier- und Textilindustrie, sowie die Beteiligung an gleichen oder ähnlichen Unternehmun gen. Die Firma lautet künftig: Papier- und Textilverwer- tungs-Gesellschast mit beschränkter Haftung. — Blatt 17717, Sächsische Fiughäsen-Betriebsgescllschaft mit beschränkter Haf tung in Dresden: Durch Beschluß der Gesellschastcrversamm- lung vom 23. November 1934 ist das Stammkapital um eine Million zweihunderltausend Reichsmark, sonach auf eine Mil lion Reichsmark in erleichterter Form herabgesetzt worden. Der Gesellschastsvertrag vom 26. August 1925 ist demgemäß in Paragraph 4 und weiter in Paragraph 18 durch Beschluß der selben Gesellschasteroersaminlung laut notarieller Niederschrift vom gleichen Tage abgeänderl worden. — Blatt 23286, Firma Hugo Philipp Baumeister in Dresden: Der Baumeister Friedrich Heinrich Hugo Philipp in Dresden ist Inhaber. (Ausführung von Eisenbahn-, Beton-, Eisenbeton-, Hoch- und Tiesbautcn, Straßen- und Wasserbauten, Kanalisationen, Industriebauten u. Steinsetzarbeiten, sowie Dainpsstraßemvalzenbetrieb. Winckel- mannstrahe 33). — Blatt 12948, Firma Friedrich Zitkow in Dresden: Prokura ist erteilt dem Kaufmann Hermann Rudolf Jahn in Coswig. Er darf die Firma nur gemeinsam mit einem anderen Prokuristen vertreten. — Blatt 15206, Firma Johannes Neumann in Dresden: Die Firma ist erloschen. — Blatt 9397, Firma Fritz Müller in Dresden: Die Firma ist erloschen. — Blatt 13371, Firma Emil Neumann in Dresden: Die Firma ist erloschen. — Blatt 15479, Firma Richard Stange Nachf. Inh. Will,. Gocht in Dressen: Die Firma ist erloschen — Blatt 21707, Firma Tapissertcwaren- und Wäschefabrik Georg Nitzsche in Dresden: Die Firma ist erloschen. Auf Antrag des Bauern Max Theodor Vager m Rippien wird am 19. Dezember 1934 das Entfchuldungsversahren eröff net. Tödlich verunglückt. In der Nacht zum Freitag gegen Mitternacht trug sich aus der Bergstraße qin bedauerlicher Unfall zu, der ein Menschenleben forderte. Bon einer Gruppe junger Leute, die die Bergstraße entlang gingen, lief der 21 Jahre alte Hermann Weber aus der Mommfenstraße auf der Fahr bahn und markierte einen Schienenrciniger. In mäßiger Dann aber wird rasch der zweite Gang eingeschaltet, der in der Führung Perms der commcdia dell' arte der Italiener sehr ähnlich wird. Pcrins Worte, wohl erwogen, klingen immer wieder ivie Stegreif. Und wirken darum so faszinierend. Mahn Ke gibt den Hellen, fröhlichen Rahmen dazu, den Brandt mit seiner Technik bewältigt und Elisabeth von A u eninüller zeichnet siir phantastisches Barock-Spanien der Kostüme verantwortlich. Ein netter Gedanke auch, die „Kleine Nachtmusik" Mozarts, dieses unvergleichliche Masken-Schcrzo, als Zwischenaktsmusik spielen zu lassen. So kann die Stim mung von Anfang an nicht fehlen Den Puppcnzieher Perin spielt Hoffmann über alle Maßen köstlich. Er macht den Eindruck der Improvisation vollkommen. Seine niedlichsten Puppen sind Grctelott Praxis, die sich besonders gut auf den „Stil" versteht, Lotte Meyer, die niedliche, neckische Lotte Gruner und die zwei Freier Zieglers und Geldcrns. Um bildhaft zu bleiben: sie sind das Orchester dieser Sinsonia comica. Die Solisten: Ebba Johannsen und Steinböck, das von Perin zusammen gebrachte Paar. Frl. Johannsen hat die schwerere Rolle. Sie muß hochnäsig abweisend, kalte Kokette, endlich hilflos verliebt sein können. Es gelingt überzeugend. Man kann sich dieser neuen Kraft freuen. Steinböck trifft seine Momente der Schwäche ebenso fein wie er sich Im aufgezwungenen Intrigen spiel bewährt. Kottenkamp macht den gutmütigen Gra sen behäbig. — Nach dem Erfolg des ersten Abends zu schließen wird eine neue Ersolgsperiode für Donna Diana einsehen. Pausenloses, fröhliches Schmunzeln, unterbrochen vom besagten Kichern, pflegt dauerhafter zu sein als ein Bombenlachersolg... » Vor dem 1. Akt nahm der R e I ch s d r a m a t u r g Dr. Rainer Schlösse» das Wort zu dein Gedanken, die Ko mödie der Völker nach und nach aufzuführen. Er sprach von der Freiheit des deutschen Theaters, das heute schon wieder die Kunst des Auslandes mustergültig aufführen könne, vor- ausgesetzt, daß es sich um wikliche, für das betreffende Volk typische Kunst handle. Er kam dann im einzelnen auf die beabsichtigten Werke unseres Zyklus und die Dichter zu spre- cheir und legte nochmals die Grundsätze für die werdende deutsche Kunst dar. Franz Zickler. Geschwindigkeit näherte sich von hinten ein Personenkraft« prägen. Der Führer, der W. auf der Straße bemerkte, wollte nach rechts ausweichen. Obwohl W. diese Absicht erkannt haben mußte, lief er plötzlich auf den Wagen zu. Der Fahrer bremste sein Fahrzeug stark ab und brachte es auf kürzeste Strecke zum Halten, konnte aber nicht verhin dern, daß 26. von dem linken Kotflügel erfaßt und auf die Straße geschleudert wurde. Hierbei wurde er so schwer ver letzt, daß er kurz danach verschied. Nach den polizeilichen Feststellungen trifft den Krastwagenführer keine Schuld. An die Saarländer in Sachsen! Zwei Sonderzüge für Saarabstimmungsberechklgke Der Obinann der Saarabstimmungsberechtigten de» Saarvereins der Ortsgruppe Dresden teilt uns folgendes mit: Zufolge Bestimmung der Regierungskommission müssen die Abstimmungsberechtigten — von Ausnahmen abgesehen — geschlossen nach dem Saargebiet und geschlossen zurück geführt werden. Es verkehrt daher für die Abstimmnngsberechklg- ken aus den Bezirken Dresden, Lhemnih, Zwickau und Plauen der Sonderzug Rr. S mit dem Ab- gangsbahnhos Dresden. Der Sonderzug fährt die Strecke: Dresden, Chemnitz, Zwickau, Plaue»,, Hof, Schweinfurt, Aschaffenburg, Worms, Kaiserslautern, Homburg, Neunkirchen, Saarbrücken und Saarlouis. Abfahrt des Sonderzuges am 10. Januar 1935, 17.40 Uhr, Hauptbahnhof Dres den. Transportleiter für den Sonderzug Nr. 8 ist Justiz- amtmann Hans Bürkner, Dresden-A., Hindenburgstraße 18. Als Fahrtausweis für die Sonderzugreisenden werden von dem Transportleiter besondere Beförderungsscheine ausgegeben; diese enthalten die sämtlichen Angaben über Durchführung der Fahrt von» Ausgangsbahnhof des Ab stimmungsberechtigten bis zum endgültigen Bestimmungs bahnhof im Saargebiet, also einschließlich der Zufahrtsstrek- ken zu dem Sonderzug und der Abfahrtsstrecken von diesen». Der Beförderungsschein lautet aus den Namen und ist nicht übertragbar. Um eine einheitliche Regelung und sichere Zustellung der Beförderungsscheine zu gewährleisten, »nacht es sich not wendig, daß alle Abstimmungsberechtigten den» Transport leiter u in geh end ihre genaue Anschrift (Na,ne, Vornan»«, Wohnsitz, Straße und Hausnummer) und den Abstimmungsort iin Saargebiet durch Postkarte melden; ebenso find Zweifelsfragen und Sonderwünsche an den Transportleiter Hans Bürkner zu richten. Außer diesem Sonderzug Nr. 8 verkehrt sür die an den Strecken Cottbus—Leipzig oder Riesa—Leipzig oder Dobeln —Leipzig wohnhaften Abstimmungsberechtigten ein Son derzug Rr. 6 mit Abgangsbahn Hof Leipzig. Transportleiter dieses Sonderzugcs Rr. 6 ist Karl Schnei der, Leipzig-R. 24, Stöckelstraße 29. Die gesamte Stadtverwaltung auf Wohnungssuche! Mithilfe der Einwohnerschaft dringend erwünscht. Der Oberbürgermeister hat an sämtliche Ratsgeschäfts stellen und alle städtischen Betriebe einen Ausruf gerichtet, den »vir unfern Lesern nicht vorenthalten wollen. Wir bringen ihn vielmehr der Oefsentlichkeit nachslehend zur Kenntnis mit der Bitte, die in ihin dargelegten Ziele durch tätige Mitarbeit zu unterstützen und alle Möglichkeiten zur Erfassung von Klein wohnungsraum unverzüglich dem Sladtamt sür Volkswvhlsahrt, Theaterstraße, mitzuteilen. Der Aufruf des Oberbürgermeisters, der sich au alle Be amte, Angestellte und Arbeiter der Sladlverwailuug wendet, lautet folgendermaßen: „Neben dem Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit steht die Sorge um die Beseitigung der schlimmsten Wohnungsnöte im Vordergründe. Mehrfache Besichtigungen von Eleudsivohnun- gen im Stadtgebiete haben mir erschütternde Zustände gezeigt. Es gibt noch viele bedauernswerte Volksgenossen, die zum Teil von jahrelanger Erwerbslosigkeit heimgesucht, in kalten, nassen und dumpfen Kellern Hausen oder in engen, lichtlvsen, ost menschenübersüllten Räumen ihr Dasein fristen. In solchen menschenunwürdigen Unterkünften wachsen Kinder auf, deren Gesundheit schon von den ersten Lebenslagen an gefährdet ist und die unter solchen Zuständen besonders leiden müssen. Wie schwierig es für eine kinderreiche Familie ist, eine Wohnung zu bekommen, ist allseits bekannt. Zwar iverden Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Wohnungsmüngel diesen bedauernswerten Mitmenschen Erleich terungen bringen, jedoch ist durchgreifende Hilfe nur von der Zuweisung geeigneter billiger Wohnungen zu erwarten. Die ln nächster Zeit zu erstellenden Wohnungen reichen bei weitem nicht aus. Deshalb müssen alle Möglichkeiten, die zur Woh- nungsbeschassung führen können, erschöpft werden. Es gibt im Stadtgebiete noch genug leerstehende Räume, die sür Wohnungen geeignet sind oder sich dazu einrichten lassen. Aufgabe ist es, sie ausfindig zu machen. Nicht selten dürften Geschäfts- oder Kontorräume, die zu anderer Zeit Wohnungszwecken dienten, ihrer früheren Zweckbestimmung wieder zugesührt werden können wenn der Inhaber solche Räume freistellen kann oder im Hinblick auf die Wohnungsnot sich bestimmen läßt, dafür leerstehende Gcwerberäume einzu tauschen. Zu prüfen wäre auch, ob in leerstehende Fabrikge bäude mit nicht allzu hohen Kosten Wohnungen eingebaut wer den können. Alleinstehende Mieter haben ost Wohnungen inne, deren Mietzins bei ihren jetzigen Einkünften kaum noch er schwinglich »st und die auch mit Hilfe der Untervermietung die Wohnung auf die Dauer nicht zu halten vermögen. Ihnen wird unter Umständen mit Einzelzimmern gedient sein, so daß die dadurch sreiwerdenden Wohnungei» kinderreichen Familien über lassen »verden können. Nötig ist, daß solche und ähnliche Fälle zunächst ermittelt werden. Ich rufe alle zu dieser Mitarbeit auf und erwarte, daß alle im städtischen Außendienst tätigen Arbeiter, Ange stellten und Beamten durch ihre unmittelbaren Beziehungen zur Bevölkerung und die Vertrautheit mit den Wohnverhältnissen ihres Bezirkes in erster Linie in der Lage sind, auf ihnen be kannte oder bekanntwerdende verfügbare Räume hinzuweisen. Meldungen sind an das Stadtanit 8 — Verw.-Dlr. Hille — zu richten. Gleichzeitig Meldung sämtlicher städtischer Dienststel len und Betriebe (Fehlanzeige erforderlich), ob in ihrem Be reiche Möglichkeit besteht. Es gilt, notleidende Volksgenossen aus dem Wohnungs elend herauszuzlchen. Ihnen zu lebensnotwendiger, menschen würdiger Umgebung zu verhelfen!" u cmiiniv» TNüonprn vresüen-R^ Lcke Sparer - uncl Scllössergasss
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)