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Sächsische Volkszeitung : 04.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193412042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341204
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-04
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.12.1934
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Nr. 280. — 4.12. 34. Sächsische Volkszeitung. Seite 7 Die Mahnung -es Advents Kath. Morgenfeier des Reichssenders Leipzig. Prälat Propst I. Strang sprach im Rahmen der Mor genfeier des Reichssenders Leipzig am 2. Dezember über die Bedeutung des Advents für den Christen. Seiner fesselnden Ansprache entnehmen wir folgende Kerngedanken: In ein neues Kirchenjahr treten mir mit dem ersten Adventssonntag ein. Wie wichtig der Beginn des Kirchenjah res sür uns ist, läßt uns die Mahnung des Völkerapostels in der Epistel dieses Sonntags fühlen: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe". Jedes Jahr erinnert uns der Advent daran, datz wir Bürger zweier Welten sind, der vergänglichen und der ewigen. In großartigem Zusammenklang steht diese Zeit des Kirchenjahres mit dem Geschehen draußen in der Natur: So wie draußen Licht und Wärme abnehmen, so fehlen in der Liturgie der Adoentstage die prächtigen und freudigen Züge, Trauer und Butze geben den Grundton an. Dieser Geist der Butze, des Seelenschmerzes ist lebendig in den Gebeten, die der Prie ster sür die Gemeinde ausopsert, wenn er im Trauergewand an den Altar tritt. Advent ist die Zett der Sehnsucht nach dem Erlöser. Wie einst Johannes der Täufer die Menschen mahnte, so mahnt die Kirche die Welt: „Bereitet den Weg des Herrn!" Für alle Menschen ist Gottes Sohn in diese Welt gekommen. Und auch unsere Seele soll gleichsam ein heiliger Mutterschotz werden, in dem ein übernatürliches Leben seinen Ursprung nimmt. Die Kirche, die von Christus gestiftete Heilsanstalt, will uns bei dieser Sorge für unsere Seele zu Hilfe kommen. Hier liegt der tiefe Sinn des Kirchenjahres. Die heiligen Zeiten und Feste mahnen uns an die Liebe Gottes, zeigen uns den Weg, auf dem wir ein Erstarken des Geistes Christi in unserer Seele erreichen können. Die Heiligung des Menschen im Kirchenjahr vollzieht sich nach dem Vorbild der Heiligung der Welt durch Christus. Durch die Sakramente, vor allem durch Taufe, Fir mung und Kommunion soll der Mensch nach dem Willen des Erlösers ein „zweiter Christus" werden. — Möge der Anfang des Kirchenjahres In uns den Vorsatz erstarken lassen, die An wartschaft auf die himmlische Freude erwerben! Dann wird unser ganzes Leben zum Advent der himmlischen Weihnachts feier. — Kantor Georg Trexler schuf durch sein meisterhaftes Orgelspiel und in Zusammenarbeit mit dem von ihm geleiteten Chor der Propstetkirche St. Trinitatis Leipzig einen stim mungsvollen, dem Sinn der Feier angeglichenen musikalischen Rahmen. Auch bei dieser Feier erwies sich aufs neue die hohe Sangeskultur, die unsere kath. Kirchenchöre in enisiger, selbst loser Arbeit in so vielen unserer Diasporagemeinden erreicht haben. y- Dresden KolplngS-Gedenktag in Dresden Alle Kolpingssöhne Dresdens eröffneten feiscUch am 2. 12. 34 den Kolpings-GcdenlUng durch gemeinsamen Empfang der heiligen Kommunion in der Hoflrirche, dem eine schlichte Feier im Kolpingshaus folgte. Nachmittags 4 Uhr ivar die Hauptversamm lung des Jahres, in der die Kolpingssöhne mit begeister tem Herzen ihre Treue zu Pater Kolping neu bekunde ten. — In klaren Umrissen zeichnete der hochwürdige Herr Bezirksprüses Kaplan Pfeiffer den heroischen Füh, rcrweg des großen Iugendapostcls Adolf Kolping. Hand werkssöhne an Ambos und Maschine fanden Ziel- und Wegweisung durch den Schustergefellen und Gottesmann von Kerpen, dessen Liebe zu Volk und Heimat in seinem Werk Ausdruck sand. — Nachdem der Senior die Neu- milglieder verpflichtet hatte, sammelten sich alle Kolpings söhne zur Cchiußandacht der K o l p i ng s - N o v e n e. Im Spiel „Der Kolpingssöhne Treue spiel" am 4. 12. 34, abends 8 Uhr, im Kolpinghaus wird die Deutsche Kolpingssamilie Dresden ihr öffent liches Bekenntnis ablegen. — Alle Katholiken Dresdens sind herzlichst einge laden. Sine Mahnung zur Saarahslinimimg An der Augustusbrücke, auf dem Podest zwischen Drücke und Garten des Italienischen Dörfä>ens ist ein reichlich fünf Meter hohes Mahnmal errichtet wo^dm, das an den Tag der Saarabstimmung erinnern soll. Aus drei Seiten trägt der Sockel des Mals in großen Holz'mch- staben die Anzahl der Tage, die bis zur Saarabstimmung noch zurückzulegen sind, (Die Zahl wird täglich geändert.) Den Abschluß des Mals nach oben bildet eine monumen tale Opfcrschale, auf der bis zum Tage der Abftimm.'Ng Aus dem Dresdner Kunstle-en Dle Dresdner Musikschule veranstaltet setzt wieder regel- mätzig an den Sonntagvormit tagen Schiileraufsührungen, die beredte» Zeugnis oblegen von der sleitzlgen Arbeit dieses In stitutes. Ein freundschaftlicher Rat, eine Warnung sei jedoch ausgesprochen: Programme kürzen! Rund 1)4 Stunden mu sikalische Darbietungen und dann »och ein längerer Vortrag ist entschieden zu viel. — Die letzte Ausführung, mit einem Mo zart-Quartett eingeleitet, brachte zwei Solokonzerte: ein Flö- tcnkonzcrt Mozarts, für das sich Herr Kadncr erfolgreich ein setzte sKl. Büchner) und Stamitz' Violinkonzert B-dur, von dem Primgciger des Quartetts Br. Czerny (Kl. Gebauer) beachtlich vorgctragen. Klavieroorträge von Chopin und Liszt gaben Hellm. Stübncr sKl. Dir. Schneider) Gelegenheit, sein erheb lich überdurchschnittliches starkes Können zu zeigen, und bei Echumannliedern lernte man in Ruth Zenker eine kultivierte, entwicklungsfähige Sopranistin kennen. Im zweiten Teil der Ausführung hielt Hcrwin Härtel einen interessanten, von flei- tzigslein Studium zeugenden Vortrag über „Die Bedeutung der Psychologie für den Musikpädagogen". Dr. W. Die OSK-Dresden führt ins Blaue. Zum Festabend der OSK — dem elften in der Reihe — hatte sich in der Aus stellung eine große Schar von Gästen, Mitgliedern und Freun den zusammenaefunden. Man bemerkte Generalintendant Ge heimrat Dr. Adolph, Generalmusikdirektor Dr. Böhm, Staats minister Dr. Hartnacke, Präsident der Reichsbahndircktion Dr. Domsch» und viele andere. Dle OSK hatte unter der Leitung von Opcrndirektor Kutzschbach, Obersplelleiter Dr. Staegemann und Kapellmeister Hintze ein sehr ansprechendes Programm zusammcngestellt, das ganz aus eine heitere Note abgestimmt war. Nach einer humorvollen Begrüßung durch Hofrat Scham bach und der schwungvoll gespielten „Aufforderung zum Tanz" von C. M. v. Weber gab es sogar eine Uraufführung: nach berühmtem Vorbild hatte Ehrenfried Walter-Berlin, ein ehe- eine Flamme lodern soll. Sie wird zum ersten Male am Sonntag, i). Dezember, nach einem Aufmarsch der natio nalen Organisationen auf dem Aüolf-Hitler-Plaß 17.Z0 Uhr abends entzündet. Gin Sonntag bet -er kath. Atlmstelle Mit zwei außerordentlich reichhaltigen, je 2)4 Stunden füllenden D^-bictungen und außerdem noch einer Kindcrver- ansta-idung eröffnete am gestrigen Sonntag die kath. Filin ste lie Dresden den Reigen ihrer allmonatliä)en Vorstellun gen im neuen Heim, dem Kolpinghaus in der Küusser- slratze. Dr. Sudbrack richtete an die Erschienenen srvuud- tiche Worte der Begrüßung. Im Mittelpunkt der beiden Haupt- voislellungen nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr stand das mo numentale Filmwerk „Das Nieer rüst". Es ist dies die zutiefst ergreifende und auch in ihrer Darstellung einzigartige Filmtragödie eines dem Meer und seinen dümonfichen Lockun gen verfallenen Seebären (Darstellung: Heinrich George): eine urwüchsige Krastgestalt, so recht geschaffen, den Kamps mit Wellen und Stürmen aus hoher See zu bestellen, aber trotz der rauhen Schale von einer Gesühlstieje und Innerlich keit, die wiederholt den Kampjplatz in das Innere dieses Helden Les Meeres verlegt. Eine Meisterleistung von Regie und Darstellung ksl die Szene, in der der von allen verlassen« Steuermann das untergehende Schiss mit dem Ausgebot der letzten Krast gegen Sturmfluten und Wogengang verteidigt. — Auch das Beiprogramm der Vorführungen ivar recht interes sant. Autzer einem Kulturfilm vom Krokodil fesselte vor allem der tönende Bildbericht „4 Tage Sonnenschein", der uns eine Gruppe Berliner Neudeutsche aus ihren Wanderungen durch die Bergivclt Tirols zeigte. Ganz vortressliche Ausnah men vermittelten starke Eindrücke von dein Reiz der Berge und Täler dieses landsct-aftlich so anziehenden Erdstrichs. Man erlebte das Volk der Berge bei seiner Arbeit, bei Spiel und Tanz und Vergnügen und — bei seinem getreuen Dienst gegen über dem Allerhöchsten. Das über die trutzigen Höhen von Ort zu Ort getragene Geläute der schmucke» Dorskirchen rüst cs laut in di« Well: Arbeit und Erholung, Bekenntnis zum airgestammle» und immer wieder bearbeiteten Boden vertragen sich sehr wohl mit der geossenbarten Heilsbotschaft Jesu Christi, von dem all die Kirci-en, Kapellen und Wegkreuze stumme uird doch beredte Zeugen sind. — Im Ganzen: Man verbrachte zwei fruchtbare Stunden der Unterhaltung und seelischen Aufrichtung, deren der gehetzt« Mensch des 20. Jahr hunderts so sehr bedarf. Wg. Von der kath. Schule Dresden-Löbtau Wie im Vorjahre lud die Lehrerschaft der 4. kathol. Volksschule die Eltern zum Besuch der Unterrichtsstunden an den Tagen vom 20. bis 27. Novenrber ein. Von dieser Einla dung wurde allseits beachtlich Gebrauch gemacht. Die Ellern konnten sich dabei überzeugen, daß ihre Kinder sich in bester Obhut befinden und datz die Geuvühr besteht für di« Vermitt lung reichen Wissens verbunden mit einer guten christlichen Erziehung. Als Aüschlutz dieser Unterrichtstage fand am Freitag sür die Eltern und nm Sonnabend iür Freunde und Gönner der Schule in der Turnhalle der Schule ein Unterhai tu ngsabend statt. Zur Freude der Lehrerschast sowohl, als mich der Kin der waren beide Abende autzerordentiich gut besucht. Die Dar bietmrgen der Kinder standen aus beachtlicher Höhe. Die Vor- tragssolge setzte sich zusammen aus deklamatorischen, gesang lichen, musikalischen und theatraliscl-en Ausjllhrungen. Die jugendlichen Künstler ernteten von seit«» der Anwcscrrden reichen Beifall. Besoirders hervorzrrheben ist das Reigenspiel von Classen „Die zertanzten Schul)«". Bor Beginn der eigent lichen Beraiistoltuiig nahm der Leiter der Schul«, Herr Lehrer Mieth, nach Worten der Begrüßung Veranlassung, den El tern darzustellen, wie wertvoll die Zusammen- und Mitarbeit der Eltern sür die Erreichuirg des Erziehungszieles ist. — Dec Verlauf der Abende ließ die Anweserrden auch erkennen, daß die Vorbereitung derselben von seilen der Lehrerschast mit vieler Liebe und viel Fleiß unbeachtet der Fülle der damit ver bundenen Arbeit, statlgefunden hatte. — Zum Schluß der Vor- tragssolge mahnte Herr Schulleiter Mieth rroch besonders, auch immer des Vaterlandes, der Heimat und des Führers eimp:- denk zu sein. Das begeistert gesungene Deulschlairdlied gab den Ade irden einen weihevollen Abschluß. : Dle DAF. wirbt für den Film „Ich für Dich — Du sür mich!" Das Presse- und Propagandaamt der Deutschen Ar beitsfront, Bezirk Sachsen, teilt mit: Am Freitag sand in Dresden die feierliche Uraufführung des Spielfilmes „Ich für Dich — Du für mich" statt, den die Reichs-Propcr^inda- leitung der NSDAP, rn Verbindung mit der NS-Gemein- schast „Krast durch Freude" und der Deutschen Arbeitsfront hcrgestellt hat. Diese Uraufführung hat aus alle Teilnehmer einen ungeheuren Eindruck gemacht. Es handelt sich bei diesem Film nicht un, einen Parteijilm, nicht um einen Film mit Aus märschen, Kundgebungen und wehenden Fahnen, sondern um eiiwn reinen Spielfilm mit einer ganz außergewöhnlich packenden und mitreißenden Handlung. Es ist ein Film, aus dein Leben und aus der Arbeit hcrausgestaltet. Er redet die Spracl-e des schassenden deutschen Volkes, sä-ajseude Menschen inallger OSK-Schüler „Humoristische Variationen über ein be kanntes Volkslied" im Stil von Bach, Mozart, Verdi, eines Czardas' und vpn Johann Strauß verfaßt, nur daß er „Der Mat ist gekommen" zugrunde legt. Walter zeigt in den auch tn der Besetzung recht abwechslungsreichen Sätzen (zwei Frau enstimmen, Klavier, volles Orchester, Chor) einen guten musi kalischen Humor, mit dem er die einzelnen Stile treffend cha rakterisiert. Dann stieg die eigentliche „Fahrt ins Blaue" unter der zuverlässigen Fahrtleitung von Staegemann und Hintze, die, amüsant, reizend erdacht und famos ausgesührt, in S Stationen, natürlich musikalische Stationen, Lieder aus dem Liederbuch des Deutschen Sängerbundes, Quartette und Terzette aus Opern und Operetten, ein Kassee-Duett, ein sächsisches Minnelied brachte und ausklang im Walzer „An der schönen blauen Donau", mit dem die gesamte Opcrnschule einen stür mischen Beifall erzielte. Natürlich sanden auch die anderen Fahrtlcilnehmer, die alle auszusühren zu weit führen würde, verdienten und reichen Beifall. — Ein wohlgelungener Abend, dem ein ebenso wohlgelungener Festball folgte. Dr. W. Reinhold Bauer Ehrenmitglied der Staatstheater. Die Ortsgruppe „Am Taschenberg" der NSDAP, beging am Sonn abend dem Tag der vor vier Jahren erfolgten Gründung der Theatersachgruppe mit einer schlichten Feier im Schauspiel hause. Generalintendant Geheimrat Dr. Adolph hielt eine An sprache, in der er u. a. mitteilte, daß Neinhold Bauer in An erkennung seiner persönlichen Verdienste mit Zustimmung des Ministeriums und des Vcrwaltungsrats zum Ehrenmitglied der Sächsischen Staatstheater ernannt worden sei. Kurt Liersch setzt am Sonnabend, 1b. Dezember die Reche der Streichquartette von Schumann — Schabert — Brahms fort. Zum Vortrag gelairgt von Schubert Quartett G-Moll und „An die Musik" u. a. Lieder; von Brahms op. 91, zivei Gesänge sür Alt, von Rob. Schumann das Quartett A-Moll op. 41 Nr. 1. Der Abend findet im kleinen Saale des Ge« sellscl-astshauses, Ostra-Alle« 1ü, statt. sind seine Darsteller, die Arbeit lein Iichalt, die Volksgemein schaft sein Grundgedanke. Eine Ermäßigung der Eintrills- pieise gibt jedem Arbeitskameraden und jeder Arbeitskamera din die Möglichkeit zum Besuch des Films. In diesen Tagen werden in allen Ortsgruppen und Betrielx-n des Kreises Dres den, sowohl sür regelmäßige als auch sür Sondervorstellungen Karten angeboten. Die Arbeitsfront erwartet, datz ihre Mit glieder von dieser Möglichkeit reicl)en Gebrauch mnci-en. : Der Reichsminlster des Innern Hal aus Vorschlag des Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages Fiehler den Ober bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden Zörner zum Mitglied des Vorstandes der L a n de s d i e n fi stelte Sachsen des Deutschen G e me i n ü e l a ge s berufen. : Studentische Kundgebung. Wie an ollen deutschen Hochschulen, sand am Sonnabend auch in der Aula der Tech nischen Hochschule zu Dresden eine grosse Protest kundgebung gegen die Vorgänge in Prag statt. Der Führer der Dresdner Studentenschaft, Slarcke, betonte, datz diese bereits durch ihren Bries an den tschechoslowakischen Ministerpräsidenten ihrer Meinung unzweideutig Ausdruck ver liehen habe. Seine Worte leiteten über zu der Rundfunküber tragung der grotzen Berliner Protestkundgebung. : Aus der Wintertagung der Landesgruppc Sachsen der Vereinigung deutscher Kommunal-, Schul- und Fürsorgeärzte sprach am Sonntag in Dresden Negierungsinedizinalrat Dr. Schulz-Leipzig insbesondere über die Frage der Zusammen arbeit von Schulärzten und Lehrern bei der Durchführung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Er behan delte das Thema vom Standpunkte des Psychiaters besonders aus Grund seiner praktischen Erfahrungen an der Landcsheil- uird Pflegeanstalt in Leipzig-Dösen. Der Redner hob die Schwierigkeiten hervor namentlich bei der Beurteilung des sogenannten angeborenen Schwachsinnes. Es müsse in jedem Falle die Gesamlperjönlichkeil beurteilt werden. Es komme ivesentlich daraus an, das unerwünschte Erbgut schon bei seiner Entstehung zu erfassen und auszumerzen. Hier arbeiten Schul ärzte, Bezirksfürsorgcrinnen, Jugend-, Fürsorge- und Wohl fahrtsämter zusammen. Neuerdings gehe nun das Bestreben dahin, auch die Lehrerschast namentlich der Hilfsschulen zur Mitarbeit heranzuziehen. Das Hauptproblem liege darin, datz di« Träger des unerwünschten Erbgutes von vornl)«rein syste matisch und restlos erfaßt würden. Hierbei verspreche die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Aerzte und Lehrer gute Erfolge. Das positive zu erflebende Ziel sei in jedem Falle die Erhaltung und Hebung der Arbeitsfähigkeit, der Wehrfähig keit und der Ehetauglichkeit der deutschen Jugend. — Der Ta gung, die von dem Landesführer der Vereinigung Stadtrctt Dr. Beusch geleitet wurde, wohnten auch Vertreter der interes sierten Ministerien, des Reichs- und Lairdesgesundheilsamles sowie der Stadt Dresden bei. : 14 Kyffhäuserfahnen werden geweiht. In Anwesenheit des Landesführers im Ncichskriegcrbund Kyfshäuser, General a. D. Schubert, wurden am Sonntag in der Himmelfahrtskirche in Dresden-Leubcn 14 neue Fahnen der Kriegcrvereine des Bezirksverbandes Loschwitz-Blasewitz geweiht. Tie Weiherede hielt Pfarrer Kaiser. Bei einer anschließenden Feier sprach der Landessührer, General a. D. Schubert, über die Aufgaben der Kriegervereine im neuen Staat. : Gala-Abend bei Busch! Das Pressebüro des Zirkus I. Busch, der im Sarrasani-Gebäude mit stetig steigendem Er folge gastiert, teilt mit: Dienstag abend 8.15 Uhr gelangt, wie täglich, das grandiose Premiörenprogramm ohne Einschränkung zur Vorführung. Der Abend wird als Gala-Abend besonders prunkvoll ausgestaltet werden. Alle Artisten und Dompteure treten in ihren Gala-Kostümen und Gala-Unijormen aus; die Pserde tragen Gala-Geschirre. Dieser seitliche Nahmen wird sich sicl-er besoirders stimmungsvoll auswirken. Propaganda-Karlen sind auch heute gültig. Dresdner polizeiderilbt Dreiste Uebecsälle. Am Sonnabend gegen 17.15 Uhr wurde aus der Radeberger Straße in der 'Nähe des Fischhauses ein Mädchen von einem 'Mann überjallen und ihrer Handtasche beraubt. Die Tasche enthielt außer Schlüsseln einen kleinen Geldbetrag. Ehe sich die Uebersallene von ihreür Schreck erholt hatte, war der Unhold im Walde verschwunden. Am gleichen 'Abend gegen 20 Uhr wurde ein weiterer Ueberfall in der Reichenbachslratzc verübt. In dem Grundstück Nr. 1 entriß ein junger Mann plötzlich einer Frau di« Handtasche und ergriff die Flucht. Er wird beschrieben: Etiva 18 Jahre alt, ca. 165 Zentimeter groß, bekleidet mit Hellem, graublauem Anzug. Sachdienliche Mitteilungen, die aus Wunsch vertraulich behan delt werden, erbittet das Kriminalamt nach Zimmer 132. Reisende Einbrecher am Werk. Am Sonntag wurden an verschiedenen Stellen der Stadt jchivere Wohnungseinbrüche verübt. Aus der Art und Weife der Ausführung mutz geschlos sen werden, datz reisende Einbrecher am Werke waren. Sie haben die Wohnungstüren entweder in rücksichtslosester Weise ausgcsprcngt oder mit Nachschlüsseln geössnet. An Wertsachen haben sic mitgenommen, was ihnen in die Hände siel. Aus einer Wohnung in der Ringstraße entwendeten die Diebe fol gende Schmucksacl)en: 1 goldene Brosche mit einem Brillanten und einem Saphir; 1 goldenes Halskeltchen mit stcrnensörmi- gem Anhänger, der mit Brillanten und Brillantspliltern be sitzt ist; 1 goldenes Gliedcrarmband mit einem Brillanten und zivei roten Steinen; d goldene schmale Damenringe mit je einem Brillanten und 1 großen goldenen Siegelring mit Familienwappen (3 Querbalken mit darausstehenden Lilien). — Vor Ankauf der Diebesbeute wird dringend gewarnt. Sach- dienliä)« Mitteilungen erbittet das Kriminalamt nach Zim mer 86. : Todesfall. Nach langer schwerer Krankheit ist am Sonntag Dr. med. Friedrich Lahmann, der jüngste Sohn des Gründers von Dr. Lohmanns Sanatorium, in Dresden- Aad Weitzer Hirsch gestorben. Er hat ein Alter von II Jahren erreicht. : Tas konnte böse ablausen. Am Sonnabend rutschte auf der Staalsstratze Dresden — Freiberg ein 5000-Liter-Tnnkwa- gen der Deutschen Gasolin AG beim Ausweichen seitlich in den Straßengraben und stürzte um. Die zu Hilfe gerufene Feuer- wehr mußte mit Hilfe von Zugvorrichtungen und Winden den Wagen wieder aus die Straße ziehen und ausrichten. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Der Wagen wurde stark be schädigt, konnte jedoch mit eigener Krast wcitcrfahrcn. : Schankbetricb ohne Erlaubnis. Vom städtischen Ge- wcrbeamt wird folgendes mitgetcilt: In letzter Zeit ist e» wiederum vorgekommen, datz Gastwirte bestehende Gaststätten übernommen und den Schank dort ausgeübt haben, «chne daß sie Schankerlaubnis eingeholt hatten. Es wird deshalb noch mals darauf hingewiesen, daß dieses Verfahren nicht geduldet werden kann. In Zukunst haben Zuwiderhandelnde außer ge richtlicher Strafe die sofortige zwangsweise Schließung der Gast stätte zu gewärtigen. -»»pllihrlltlell«, Geor, ISliIel, Vertreter D». Gerd»»» veionlworllich sür »rn polUgchk» und »laldrlchtenteN: <b«or, Winkel; tllr Lokal», und geullleton: Dr. Gerhard veoczul, lilnrIUch l» vreode» U»rantwoNU<der <lnt»Igr»l«Iler: Ideodor Winkel, vreoderr Dru« »»» Verl»,! »erm-nt« v»<d»r»««ie> rr«»»«» GrUoriNitz« n. D. A. X. 34: Ü30S
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