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-lr. 192. Sächsische Volkszeitung Seite 5 Primizseier in Leipzig-Reudnitz Das war ein Festtag für die ganze Gemeinde, wie sie ihn in den 4t fahren ihres Bestellens bisher nur einmal erlebt hat Im 'Namen der Laurenliusgemeinüe hieß Psarrer Ioh. Erdlel den Primizianten P. Ansaar Merten O. S. B. als Salm der Gemeinde lzerzlich willkommen. Kindermund sprach dem Neupriester in gebundener Form noch einmal die Glückwünsche aller aus. Darauf cze le steten die Geistlichkeit, die Eltern und Geschwister, die Clzargierten des Studentenvereins tlnitas. die Pereinssahnen der Gemeindevereine. Ministranten und Diumen- streumädclien den Primizianten in sestliclzem Zuge vom Psarr- haus ins reich aeschmückte Heimatkirchlein zum ersten HI. N!:tz- opser. Das Gotteshaus mar überfüllt. Der Kirclzenchor griitzle den Neupriester mit dem achlstimmiaen jubelnden ..Hochpreiset" von I. Kromolicki, um nach den liturgischen ('Gebeten den kl. Geist im zmeistimmiaen „Veui creatur spiritus" op. bl v. Michael Haller auf P. Ansaar herabzuflelien Nunmckr bcsteiat der Ordensbruder des Neugeweihien P. Dr. Benno Roth die Kanzel, um der Gemeinde in zündenden Worten einige Ge danken am Ehrentage des Primizianten vorzutraaen. Der erste Mönchs-Priester in der Diasporagemeind« der Großstadt! Das ist ein Ehrentag aller. Und heute wieder arükt es den Neu priester vom Altarbogen herab, wie cs ihm entgegenleuchtete am Tape der hl. Taufe, am Taa« der ersten hl. Beicht und Kommunion, am Taae der Firmung, die den Neunriester mit der Kirche St Laurentius verbinde: „Ich will hintreten zum Altäre Gottes, zu Gott, der meine Iuaend erfreut". Dem Prie ster sind pro he Gewalten gegeben, aber auch große Opfer aus erlegt. Selig aber, die Verfolgung leiden, um der Gerechtigkeit willen. Wenn auch nicht alle zum lxsonderen Priestertum be rufen sind, so haben doch alle Anteil nm allgemeinen Priester tum Kraft der hl. Firmung. So nehmen auch alle teil am Erst- lingsouser ihres Sohnes im Gewand des hl. Balers Mncüiktus. Der Prediger schliesst mit einem Wort Leos d. Gr.: Empfange Deine Würde, erkennt aber auch ihr. geliebte Christen, euere Würde. Loh mich Herr der Ewigkeiten, freudig zum Altäre schreiten! Angetan mit den priesterlicl-en Gewändern schreitet P. Ansgar nunmehr zum Altäre, um dem Allmächtigen sein erstes hl. Opfer darzubringen. Mim feierlichen Hochamt assistieren ihm der Ortspsarrer und Erzvikar Iah. Erdtel als Presbnterassistens. P. Dr. Benno Roth und Rektor Theo N e u I e r Elberfeld als Dkl Kon und Eubüiakon Der Kirciienchor unter der sistieren Stabführung von Lehrer Wolf Hal sich mit der Ausführung der ..Missa solemnis" op 4 von Markus Koch selbst übertroffen. An der Orgel begleitete in gewohnter Mei sterschaft Kantor Oberlehrer P Pischel. Zum Ossertorium erklingt das ,.Ave Maria" aus der Lorettomesse von B. Goller. In tiefer Ergrissenl-eü neigt sich die Gemeinde vor dem hoch würdigsten Gut zum Lob- und Dankaeliel bei der hl. Wandlung. In der hl. Kommunion empfangen Eltern. Verwandte und Ge meinde aus der gatpreweihten Hand ihres priesterlichen Sohnes den Heiland und Schöpfer aller Dinge. Nach Schlug des feier lichen Amtes erfüllt es mächtig das Haus des Herrn: Te üeum laudamus. Zum sakramentalen Segen singt der Kirchenchor das „Tantum ergo" von Franz Schubert. Nastidem der Neupriester der ltzemeinüe noch den Prinüzscgen erteilt bat. geleitet ihn der gleich: feierlich Zug zum Pfarrhaus zurück Zur feierlichen Venter am Nachmittag, die der Neoprcsbyter unter Assistenz hält, ist die Gemeinde wieder im Goiteshaus versammelt, um nach der Andacht, die mit dem .Gebet" von Ferd. Hiller für Solosopran schliesst, noch den besonderen Pri mizsegen an der Kommunionbank zu empfangen Der Ehrentag ist vorüber. Möge der reiche Segen dieser Pkimizfeier bei allen Gliedern der Kemeindeiamilie recht lange wirksam bleiben Dem H. H. Neupriesler P Ansgar lei von Herzen Dank! Unsere Wunsch' treuesten ihn nun im Gebe! in sein priesterliches Wirken hinaus. Ad multos annos. Iotwe. Ravag-Putfchansührer hingerichtet Alle anderen Angeklagten lebenslänglich Kerker kine xvli-kllcke Sensation „Ein Rintelcn begeht keinen Selbstmord", so er klärte Hauptmann von Rintelen in einem vom „Daily Telegraph veröffentlichten offenen Bries und behauptet, das; sein Vetter, Dr. Anton von Rintelen, der frühere österreichische Gesandte in Nom, keinen Selbstmordver such begangen habe. „Man kennt noch nicht genau", so wird in dem Bries erklärt, „die Urheber des Mordversuchs an meinem Vet ter, aber ich bin der Meinung, das) ich unter den gegen wärtigen Umständen die Pflicht habe, seinen Namen und seine Ehre zu retten. Er wäre der letzte Mann, seinem Leben ein Ende zu setzen und zu vergessen, das; er ein Katholik ist und das; er saft 70 Jahre zählt. Vielleicht werde ich bald mehr sagen können, ohne die gerichtliche Untersuchung über die Rolle Dr. Rinte- lens bei den letzten Ereignissen zu beeinträchtigen. Wel ches auch diese Rolle sein mag, sie trug den Stempel der grössten Würde und hatte nie etwas mit jener merk würdigen „Ministerliste" zu tun, die bei ihm gesunden worden sein soll; auch hat er nichts mit dem verab scheuungswürdigen Verbrechen an Dr. Dollfus; zu tun. In Wirklichkeit könnte Major Fey selbst bezeugen, das; die letzten Worte des ermordeten Bundeskanzlers waren: „Nur Rintelen kann den Frieden herbeiführen." Diese Worte können als ein wahrheitsgetreues Testament be trachtet werden, das vom politischen Standpunkt aus vielleicht das wichtigste für Mitteleuropa ist." vnoueklun» on«1 Sierllung Die Aufmerksamkeit weiter Kreise konzentriert sich heute in besonderem Matze auf das Sicdlungswerk, das mit seinen vielversprechenden Anfängen auch alles Inter esse verdient. Soll doch die bevölkerungspolitische Ent wicklung des letzten Jahrhunderts eine vollständige Kor rektur erfahren durch einen Generalumzug des deutschen Volkes, der eine harmonische Kräfteverteilung zwischen Stadt und Land, zwischen Ost und West erreichen will. Datz durch diesen Umschichtungsprozetz tiefgreifende Folge erscheinungen ausgelöst werden, erscheint selbstverständ lich, denn ohne Zweifel handelt es sich bei der Umsiedlung stets um eine Lpsung aus dem bisherigen Raum, aus der Bindung an überkommene Gegebenheiten und um Ver pflanzung in einen neuen, fremden Wurzelboden. Ganz besonders stark wird das bei der ländlichen Siedlung — dem Neubau des deutschen Bauerntums — empfunden. Aus dem Lebensbercich im Schatten des Kirchturmes führt die Siedlung in eine noch unbekannte, neue Heimat, deren Raumgliederung, Klima und Bodenbeschaffenheit fremd ist. Doch bedeutungsvoller als diese natürlicl)en Wesens züge der Wahlheimat sind die mit dem Boden verwur zelten Menschen, deren Sprache und Gebärde, Brauchtum >lnd Sitte eine Landschaft seit undenklichen Zeiten ge formt hat, verschieden im Osten von dem Westen oder Süden. Aber nicht nur der Boden hat der angestammten Dauernsäzaft ein eigenes Gepräge verliehen, weit stärker waren oft die tätigen Kräfte, die eine Einheit von Reli gion und Volkstum darstellten. Es ist nicht zu leugnen, datz eine lebendige, religiöse Haltung des bäuerlichen Menschen im Süden oder Westen in ganz besonderer Weise Brauchtum und Gewohnheit beeinflusst haben und das Landschaftsbild wesentlich gestaltet haben. Wege kreuze, Bildstöcke, Kapellen und Kirä-en gelten dem gläu bigen Bauern als Zeichen einer erdnahen und gottgläubi gen Dorfgcmcinsä)ast,da die derbe, schwielige Hand, die den Pflug anfatzt, sich auch zum Beten falten kann, so wie es die Eltern und Ahnen getan haben. Slne Mlllon beim Rennen erschwindelt Durch ein untergeschobenes Pferd. Paris, 20. August. Die Pariser Kreise, die an den Rennen interessiert sind, haben In dieser toten Saison ihr« Sensation. Am Donnerstag erhielt nämlich als ersten Preis in Enghien den Palais Bourbon-Preis das Pferd ..Hallencourl". Da es sich um «in absolut unbekanntes Pferd handelte, auf das keine Met ten alcgeschlosscn wurden, ivaren die Gewinne außerordentlich hoch. Es haben auch einige unbekannte Leut«, die wahrsci>einlich verabredet ivaren, auf dem Rennplatz mehr als eine halbe Mil lion Franken in bar ausgezahlt bekommen, naclHem sie vorher «ine Zahlung durch Sstzecks abgelehnt lzatlen. Nach Ansicht der Sachverständigen gewannen dies« Leut« bei den Pariser Book makers mehr als eine NIiIlion Franken. Auffällig ist der Umstand, datz das gewinnende Pferd plötz lich verschivand und nicht ,zu finden war. Die Unlersuchungs- bommifsion stellte fest, datz der mutmatzliche Besitzer des Pferdes dieses vor einer Wostzc einem Pferde schlästster verkauft hatte. Bei diesem Pscrdeschlächter wurde das unter dem oben ange führten Namen bekannte Pferd tatsächlich noch lebend vorge sunden. Es besteht der Verdacht, datz unter einem unbekannten Namen «in bekanntes Pferd startete; denn ähnliche Schwinde leien ereigneten sich bereits einmal in Marseille. Die Leitung d<s Rennplatzes in Enghien gab nachmittags «inen amtlichen Bericht aus. wonach das Werd „Hallencourt" distanziert und sein Besitzer zu 1000 Franken Strafe verurteilt wurde. Di« Gewinner sind allerdings nicht mehr zu finden. Scheidemann wandert nach Amerika aus Warschau, 20. August. An Bord des polnischen Dampfers „Koseiuszko" hat sich am Freitag der erste Reichskanzler der deutschen Republik Philipp Scheide mann mit seiner Frau von Gdingen nach Amerika be geben. Schuschnlaa Dienstag zu Mffolinl Paris, 20. August. Der „Paris Soir" veröffentlicht ein Schreiben seines römisstzen Berichterstatters ül»er den Besuch des Bundeslranzlers Schuschnigg, der nach den bislzerigen Dispositio nen mit Mussolini am 21. d. Ni. Zusammentreffen soll. Es sol len Perlzandlungen mit dem Bundeskanzler Schuschnigg statt- stnden. weil Italien sclzon längere Zeit einen Plan vorln?reite, «der den es vor allem mit Oesterreich als dein am «neisten in teressierten Staat vcrlzandeln will. Wien, 20. August. Im Ravag-Prozetz vor dem Wiener Militärgerichtshos wurde Sonnabend nachmittag das Urteil verkündet. Der Haupt angeklagte Domes wurde zum Tod durch den Strang verur teilt. alle übrigen Angeklagten zu lebenslänglichem schweren Kerker. Domes wurde, nachdem sein Begnadigungsgesuch abgelehnt worden war, um 7.30 Uhr abends hingerichtet. Die letzten Villen der Angeklagten Im Verlauf der letzten Mrlzandlung im Ravag-Prozetz richtete der Vorsitzende au die Angeklagten die Frage, ob sie noch etwas zu sagen hätten. Domes erklärt, sichtlich bewegt: „Ich bitte den Gerichts hof. aus das. was auch in allen Plädoyers zum Ausdruck ge kommen ist. Rücksicht zu nehmen, datz auch 'ck nur ein un tergeordnetes Mitglied gewesen bin. Paul: Was im ersten Protokoll steht. >st wahr. Müller: Obwohl mir eigentlich kein Zeuge etwas Be lastendes nachgesagl hat. ha!< ich doch auch von Anbeginn e.n- gestanden. datz ich mich an dieser Aktion beteiligt habe. Ich kann nur darauf Hinweisen, datz in dem ganzen Prozess mein Name aufzer beim Namensaufruf von niemandem ge il annI wurde. Müh leisen: Ich erkläre, datz meine Ausführungen als Angeklagter bis auf einige Kleinigkeiten der Wahrizeit «nt- sprastzen. Schart: Ich setze ein. datz wir. allerdings in Unkenntnis über die wirklistzen Zusammenlzänge. gefehlt haben. Ich bitte den hohen Gerichtshof, auch im Namen meiner Kameraden, uns Gelegenheit zu geben, zu beweisen, datz wir unser Volk über alles lieben und für unsere Heimat das Beite nwll- ten. Winkler: Ich bereue meine Tat nicht erst setzt, sondern ich lzabc sie schon bereut, als mir Schredl die Pistole in die Hand drückte. Datz ich sie damals nicht gleich zurückgewiesen habe, damit beginnt meine Tat. Kallinger: Ich bekenne mich schuldig, datz ich mit der Waffe in der Hand in der Ravag drinnen ivar. Weil ich unter Zwang gehandelt habe, bitte ich. auch darauf Rücksicht zu nelz- men. Ebenso bitte ich. auch für meine anderen Kamerrden, die gleich mir doch bestimmt nicht wussten, wofür und für wel- chen Zweck wir dorthin gerufen wurden. Viirüel und die „Gottlosenliste" Die Saarbrücker Landeszeitunsi schreibt: Ein sogenanntes autonomistisches Blatt, das sich anmaßf, die katholischen Interessen im Sanrgebiet zu ver treten, behauptet in einem aus N o m datierten und angeb lich von dort stammenden Bericht, die Ernennung des Gauleiters Bürckel zum Saarbevollmächtigten der Neichsregierung habe in katholischen Kreisen Roms einen sehr ungünstigen Eindruck gemacht. Um diese Lüge glaub haft erscheinen zu lassen, behauptet das Blatt weiter, der Gauleiter Vürckel stehe nämlich „auf der Gott los e n l i st e, die dem Vatikan als Material für eine spä tere Publikation gegen den Nationalsozialismus vor liege". Ferner verbreitet das Blatt die Lüge, die „Prie- stcrdrangsalierungen des Gauleiters Vürckel und sein un heilvoller Einfluß antikalholischer Art im Saargebiet seien in Rom vollauf bekannt". Dazu erfahren wir vom Bischöflichen Ordi nariat in Speyer als der zuständigen Stelle für die Verbindung mit dem Heiligen Stuhl, daß es eine „Gott losenliste" überhaupt nicht gibt. Diese existiert nur in der Phantasie des angeblich katholischen Blattes. In das gleick)« Gebiet der Zwecklüge gehört auch die Behauptung des autonomistischen Blattes von den angeb lichen „Priesterdrangsalierungen und dem unheimlichen Einfluß antikatholischer Art des Gauleiters Vürckel", denn die wiederholt gegebnen mündlichen und schrift lichen Erklärungen des Bischöflichen Ordinariats Speyer bringen die Anerkennung zum Ausdruck, daß gerade Gauleiter Vürckel stets streng die Bestimmungen des Kon Hofbauer: Ich bereue meine Tot. Ick bitte 'iir mich und meine Kameraden um möglichste 'Milde. Papetz: Ick bereue meine Tat. Ick möchte nur l-etonen, datz ick nur im P f l i ch t be w u tz I s e i n als SS - ManN gehandelt habe und dem Befehl nachaekommen bin Licwehr: Ich bereue die Tal. ich lwreuc alles, was ich getan habe, ich bitte den holpui Mililär.zerichlshof. uns zu ver- stelzen, warum wir das taten. Seper: Ich habe ausgesaat. was ich gemutzt habe. Ich war ganz ahnungslos und bitte für meine Kameraden und für mich um ein gerechtes Urteil. Werdinig: Ich schlietze mich den Ausführungen meines Kameraden Liewehr an und bitte um ein mildes Urteil für meine Kameraden und mich. Maumer: Ich bedauere, was ich getan habe." Heimwehr gegen Begnadigung Die Führerschaft des Heimatschutzverbandes Nied- rösterrestch hielt gestern eine Sitzung ab. worin folgende Forderungen auf gestellt wurden: Die rücksichtslose und brutale Säuberung aller öffentlichen Aemler und Privatbetrieb« von Staatsscinden aller Art. die Wiedergutmachung aller Sstza- den der Revolte aus dem Vermögen der Staatsfeinde und keine Begnadigung der vom Mstitärczeristzt zum Tode verurteilten Personen Zwei Todesurteile in Innsbruck Innsbruck, 20. August. Das Standgericht verurteilte am Sonnabend nach dreitägiger Mrhandlung die Angeklagten Aberger und Hagen aus Saalfelden wegen Mrbrestzens gegen das Sprengstossgcsetz zum Tode durch den Strang. 'Das Verfahren gegen 18 weitere Angeklagte wurde abgelrennt und dem ordentlistzen ('Bericht in Salzburg überwiesen Die Mrurteillen nahmen das Todesurteil gefasst out Sie erbaten sich eine dritte Gnadenslunde, die ihnen auch gewährt wurde. Die Mrtcidiger richteten sofort Gnadengeiustze an den Bundespräsidenten Eine halbe Stunde vor Ablauf der Gna denfrist traf vom Bundespräsidenten öle Nachrich' e>n datz Joies Aberger zu lebenslänglichem schweren Kecker und Bruno H a ge n zu z wanzig Jahr e n schweren Kerkers be gnadigt morden sind. kordats eingehalten Hot und siir dos gute Einvernehmen zwischen dem nationalsozialistischen Staat und der Kirche erfolgreich bemüht war. Gauleiter Vürckel stand immer auf dem Standpunkt, daß das Christentum die Grundlage des nationalsozialistischen Staates bilden muß. Das haben sogar dem autonomistischen Blatt sehr nahestehende deutschfeindliche Blätter, wie zni» Beispiel die „Straßbur ger Neuesten Nachrichten" dem Gauleiter der Pfalz an läßlich seiner Ernennung zum Saarbevollmächtigten be stätigt. Wäre das autonomistische Platt darüber noch im Zweifel gewesen, so hätte es sich über die Einstellung des Gauleiters Dürckel und sein Verhältnis zur katholischen Kirche durch eins Anfrage beim Bischöflichen Ordinariat in Speyer jederzeit unterrichten können, wenn es ihm um die Wahrheit und nicht viel mehr um Greuclpropagrmdcr zu tun gewesen wäre. Internationaler Kongreß der Seemannsmission Vom 23. bis 27. August 1934 In Hamburg In Homburg, dem Sitz der Deutschen Katholischen See- mnnnomission, findet zum erstenmal der Internationale Kon greß für Seemannsmission vom 25. bis 27. August statt. Der Kongreß tagt unter dem Protektorat Seiner Exzellenz, des Hoch würdigsten Herrn Bischofs von Osnabrück, Dr. Wilhelm Ber ning. Führende katholische Geistliche des Apostolates des Meeres, unter anderem der Erzbischof von Edinburgh. Dr. McDonald, haben ihr Erscheinen zugesagi und werden aus der Tagung zu aktuellen Problemen das Wort ergreifen. Der Höliepunkt der Tagung ist als öffentlistzc Versammlung im Cu- riohaus Hamburg vorgesehen, wobei Se. Exzellenz Dr. Wil helm Berning, Bischof von Osnabrück, die Festan sprache halten wird. Die Tagung findet in den Räumen des katholischen Seemannshcims Hamburg statt, das vor einem Jahr trotz größter Schwierigkeiten erössnet werden konnte.