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Besuch in (Lastet Gandolfo Ale Alumnen des Lollegs der -.Propaganda Aide" werden vom Papst empfangen Die Alumnen des Tollegs der „Propaganda Fide", die ihren Ferienaufenthalt in der Ortschaft Taste! Gon- dolfo jährlich nehmen, besuchten in Begleitung des Kar dinals Peter Fumasoni Biondi, des Protektors der Pro paganda, und des Sekretärs der Kongregation der Pro paganda, Msgr. Carlo Salotti die päpstliche Sommervilla und wurden vom Heiligen Vater in Audienz empsangen. Es waren unter ihnen Vertreter von 34 Nationen, deren schola cantorum dem Heiligen Vater das „tu es Petrus" vortrug. Stach dem Gesänge sprach Kardinal Protek tor Fumasoni Biondi eine Begrüßung an den Heiligen Vater, in der er aus das Gewand der Alumnen anspielte und die Smnbolik des Propagandakleides: die Glaubens- und die Märtprerbereitschaft, darlegte. Zum Schllis; wünschte er dem Heiligen Vater eine Kräftigung und Stärkung in den balsamischen Lüften von Taste! Gandolfo und eine Wiedergeburt und neue Jugend, die ihm der Aufenthalt bringen möge. Von Taste! Gandolfo aus erinnert der weite Blick auf das blaue Tyrrhenische Meer und das grüne Meer der Campagna an ihren festen Entschluß, jcßt bald über die Meere dahin zu eilen auf das große Erntefeld, wo die Ernte schon reif sei und ihrer warte, und wo sie dann als getreue Wachen der heiligen Kirche wie tapfere Soldaten auf ihrem Posten aushielten. Der Heilige Vater antwortete bald mit großem Ernst, bald wieder mit güti ger Laune auf diese Ansprache und dankte zunächst für das schöne Geschenk ihres Besuches. Sie seien ihm nicht nur im Vatikan so sehr nahe, sondern auch hier in Taste! Gandolso. Er dankte für die schönen Gesänge und Lieder. die wie ein Echo aus fernen Laichen an sein Ohr drängen und die eine so herrliche Verschmelzung von Musik und Technik sei, ein treffliä)es Symbol für den Gleichklang der Herzen und der Geister. Dann dankte er für den Wunsch einer guten Erholung. Aber sie wären noch junge Pflanzen und Menschengewächse in voller Blüte und Ent wicklung, er sei ein altes Holz, dessen Wachstum zum Stillstand gekommen sei. Und wenn alle die Wünsche, die ihm noch auf ein langes Leben und viele Jahre hin aus gedrückt wurden, erfüllt werden sollten, so müsse er noch eine ganze Ewigkeit leben. Aber alle ihre Wünsche erwidere er alsVater und als P a p st. AlsVater : denn sie alle wären die Söhne einer einzigen großen Familie, weit hergekommen. Dar um ihm auch so lieb und so teuer, weil sie hier am Zen trum der Religion nach den Schätzen des Apostolats, des Glaubens und der christlichen Liebe ausschauten. A l s Papst: Kraft des höchsten Amtes, das Gottes Barmher zigkeit ihm anvertraut haln:. Heute teilten sie mit ihm die balsamischen Liifte der Albanerberge, morgen stünden sie an der Front, lägen in den Schützengräben der Vertei digung des Glaubens lind des Evangeliums der Erlösung, deren Träger und Diener sie seien. Und in der väterlichen Zuversicht des Guten, das sie einmal in der Welt stifteten, und im Anblick einer leuch tenden Vision erteilte er ihnen allen, ihren Angehörigen, ihrer Heimat seinen besonderen väterlichen Segen. Die Worte des Heiligen Vaters wurden mit großer Begeisterung ausgenommen, und zahlreiche Wünsche für langes Leben und Gesundheit'des Heiligen Vaters wur den ihm aus ihrer Mitte noch einmal entgegengebracht. Der fortschrittliche Papst Durch den Druck auf einen Knopf wird der Papst am 12 Auglist die am äußersten Ende des Hafens von Mes sina errichtete Muttergottesstatue illuminieren. Vorher wird er durch den Rundfunk den Segen erteilen. Freudiges Ereignis im Sause Mussolinis und des italienischen Kronprinzen Nach einer römischen Meidling des Radio-Bureaus sieht die Gattin des Duce in einigen Monaten einem freu digen Ereignis entgegen. Frau Mussolini ist Mutter von fünf Kindern Auch de italienische Kronprinzessin, eine belgische Königstochter, erwartet in vier Wochen ein freudiges Ereignis. Dieses Ereignis wird um so freudi ger begrüßt, als man schon geglaubt hatte, dem Kron prinzenpaare bliebe der Nachwuchs versagt. Die lang jährige Kinderlosigkeit hatte aus diese Liebcsehe bereits einige Sclzatten geworfen. Der epem. Bürgermeister von Wien, Seid, entlasten Weiter unter Polizeiaufsicht, zunächst in einem Sanatorium. Wien, 10. August. Gestern um 8.30 Uhr wurde der ehemalige Bürgermeister von Wien Seitz aus der Haft entlassen und in das Sanatorium Auersperg gebracht. Er bleibt zwar weiter unter Polizeiaufsicht, und ein Krimi nalbeamter ist mit seiner Ueberwachung betraut morden Seitz wird sich aber nach seiner Erholung im Sanato rium, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird, frei bewegen können. Gömbös nach Warschau elnaeladen Budapest, 10. August. Der polnische Gesandte in Wichtige Beschlüsse -er evangelischen Nationalsynode Budapest hat soeben dem Ministerpräsidenten Gömbös eine Einladung der polnischen Regierung zu einem Besuch in Warschau überreicht. Gömbös hat die Einladung an- Das „Deutsche Nachrichtenbüro" berichtet über die Tagung der evangelischen Nationalsynode wie folgt: Die in Berlin zusammengetretcne Deutsche EvcmyeUsche Nationalsynode verabschiedete eine Reihe wichtiger Kirchen- gcsctzc. Reichsbischof Müller erklärte in seinen einleiten den Worten: Wir müssen dem Führer für die Aufgaben der Zukunft eine wirklich geschlossene und starke Evangelische Kirche bauen. Er hat sich zu uns bekannt und anerkannt, was bisher gehhassen ist, und seine Zustimmung zu dem gegeben, was werden soll. Mein Wunsch geht dahm, daß wir uns unserer -Verantwortung gegen Gott bewußt sind, daß wir aus seine Stimme, die wir aus dem Geschehen un erer Zeit erkennen, hören und alles tun für unser Volk, für unser Vaterland, tär die neue Deutsche Evangelische Kirche." Die neue Geschäftsordnung der Nationalsynode, die Im wescnüiäM bestimmt: „Der Reichsbischof eröffnet, leitet und vertritt die Deutsche Evangelische Nationalsynode. Er voll zieht gemeinsam mit dem Nechtswalter die Ausfertigung ihrer Beschlüsse" wurde ohne Aussprache genehmigt. Ministerialdirektor Jäger als Nechtswalter der Deut schen Evangelischen Kirche ging ausführlich aus die Ein gliederung der Landeskirchen em und stellte fest, daß die Auffassung, das Leben der Gemeinden könne durch unifor mierende Hemmungen von ober her zerbrochen werden, grundsätzlich fehlgehe. Die Kirche werde ihre Aufgabe im Dritten Reich nur erfüllen können, wenn es gelingt, sie zu einem lebensvollen Organismus auszubauen. Er gab die Zusicherung, daß die volksverbundene Deutsche Evangelische Kirche nicht daran denke, die Wurzel ihrer Kraft dadurch zu zerstören, daß sie die Bedingungen einer wirklichen Entfal tung kirchlichen Lebens zerbreche. Die Nationalsynode nahm das Kirchengesetz über die Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche und der Landes kirchen an, das im wesentlichen bestimmt: Die kirchl'che Gesetzgebung wird von der Deutschen Evangelischen Kirche allein ausgeübt. Soweit nur Bekenntnis und Kultus m Frage kommen, ordnen die Landeskirchen ihre Angelegen heiten selbst. Die kirchengesehe der Deutschen Evangelischen Kirche und der Landeskirchen werden vom Geistlichen Mini- slerium der Deutschen Evangelischen Kirche beschlossen. Da« Geistliche Ministerium kann die Nationalsynode, oder, wenn es sich um kirchengesehe für die Landeskirchen handelt, die Landessynode beteiligen. Weiter gelangte zur Annahme da, Kirchengesetz über den Diensteid der Geistlichen und der Beamten der Deutschen Evangelischen Kirche. Zustimmung fand ferner das Kirchengesetz über die Rechtmäßigkeit von gesetzlichen und V er w a lt u ng s m a ß n a h m en, das u„ a. bestimmt: Die gesetzlichen und Venvaltungsmaßnahmen, die der Reichs- bischof oder das Geistliche Ministerium oder der Reichsbischof als Landesbischok der Evangelischen Kirche der Altpreu ßischen Union bisher insbesond-re zur Ordnung der Deutschen Evangelischen Kirche oder einzelner Landeskirchen und zur Regelung de» Verhältnisses der Deutschen Evangelischen Kirche zu den Landeskirchen getroffen haben, werden in ihrer Rechtmäßigkeit bestätigt. Schließlich wurde noch das Kirchengesetz über die B e- flagaung von Kirchen und kirchlichen Gebäuden ver abschiedet, das u. a. besagt: In allen Fällen, in denen die Beflaggung der Dienstgebäude de» Deut chen Reiches oder der staatlichen Dienstaebäude angeordnet wird, sind auch die Kirchen und die kirchlichen Gebäude entweder nur mit den beiden Flaggen de» Reiche» in gleicher Gröhe oder daneben auch mit der Landesflagge zu beflaggen. Andere Alaggen dürfen in Zukunft auf den Kirchen und kirchlichen Gebäuden nicht mehr gehißt werden. Die von der Reichsklrchenleitung auf Grund eingehen der theologischer Erörterungen gemäß Anregung des Ver- fossungsausschusses vorgelegten beiden theologischen Denk schriften über „Kirche und Bekenntnis" und „lieber das grundsätzliche Berhältnis von evangelischem Christentum »nd politischer Bewegung" wurden von der Nationalsynode dankbar zur Kenntnis genommen in der Hoffnung, daß sie Kn weiteren Klärung der theologischen und kirchlichen Lag« oeiiraaen werden- Reichsbischof Müller schloß die Nationalsynode In der Ueberzeugung, daß die Tagung dazu beigetragen habe, zu einer brüderlichen Gemeinschaft zu kommen, um das hohe Ziel erfüllen zu können. Er brachte ein freudig aufgenomme nes Sieg-Heil auf das deutsche Volk und Vaterland und auf den Führer und Reichskanzler aus. Ein ev. Landesjuaendpfarrer für Berlin DNB. meldet: Durch den evauaeliscl>en Reichsiugendpfarrer wurde im Einvernehmen mit dem Provinzialkirclzenrat Pfarrer Gar te n schlüge r zum Landessugendpfarrer für M-rlin und Brandenburg bestellt. Pfarrer Garten schlüge ist aleichzeitig Be vollmächtigter des Reichsjugendpfarrers für das Ok'ergebiet Ost der HF. Er hat zu Beginn dieses Wahres die Eingliederung der Mitglieder des evangelischen Fugendmerkes der Deutschen Evaiyzclisch'n Kirci>e im Gebiet von Berlin und Brandenburg vorbereitet. Stliullaauna sudetendeutscher Katholiken Reichenberg. Anschließend an die fünfte Haupttaguna des „Hilfsoerbandes der deutschen katholisch'» Erziehungs- und B'l- dungsanstalten in der C. 2. R." die in Reich»berg stattfanü hielt der Biologe der Deulschn Technik in Brünn Professor De. Oswald Richter einen sehr stark besuchten naturwissenschaft lichen Fortbildungskurs. Das Thema der Borträg« lautete: „An den Gren.zen des Lebens". Zu den theoretisch.'» Ausführungen traten Versuch mit Rcinkulluwn non Bakterien und Leucht körpern. Es gelang Prof. Richter der Nachweis, daß zwischen den Ergebnissen der neueste» Forschung und der Lehre der Kirch gerade in der Frmze der Entstehung und des Vergehens des Lebens keinerlei Widerspruch besteht. Seine Ausführungen und seine Persönlichkeit erinnerte an Bacon of Verulams Wort: „Das kzalbe Denken kann zwar von Gott wegsühren, tiefstes Forsch» aber führt immer wieder zu ihm zurück." Elli Beinhorn In San Iosö de Eostarlea. San Iosä d« Eostarlea. 10. August Die deutsch Fliegerin Elli Beinhorn traf am Donnerstag auf ihrem Amerikaflug hier ein und wurde von der gesamten deutschn Kolonie begeistert empfangen. Am Dienstag nahm die deutsch Fliegerin in Cri stobal (Kanalzone) an einer Trauerfeier der deutschn Kolonie anläßlich des Todes des Reichspräsidenten von Hindenburg teil, di« außerordentlich eindrucksvoll verlief. genommen und wird anfangs September die polnisch Hauptstadt besuchen. Ale Dominikaner in Areibnra i. Br. Freiburg i. Vr., 10. August. Am Festo ihres Ordens stifters sind die Dominikaner wieder in die alte Universi tätsstadt Freiburg i. Br. eingezogcu Als .Heim dient ihnen die kleine Kirche an der ehemaligen Villa Schöneck am Schloßberg und das Haus des srüheren Hngienikers Prof. Dr. Schottelius. das sich gegenwärtig in einen Kon vent verwandelt, dessen Superior Paler Hubert Vogt ist. Das erste Dominikanerkloster wurde schon im Jahre 1237 in Freiburg gegründet und stand im Mittelalter in hoher Blüte. Noch im letzten Jahrhundert zeigte man in der Universität den Lehrstuhl, auf dem der heilige Kir chenlehrer Albert der Große dozierte. Während der Auf klärung l1704) ging das Kloster unter. Länger hielten sich die Dominikanerinnen im Kloster Adelshausen Erst 1807 zogen sie nach Bregenz am Bodensee, wo sie heute noch im Kloster Marienberg die Erinnerungen an ihre Freiburger Vergangenheit ^'wahren. Der päpstliche Leimt für Mria-Einstedeln Die Melüuna. daß Kardinal Erzbischof FIdefons S ch u- ste r von Mailand zur Tausendjahrfeier am I I. Auaust nach Maria Einsiedel» abreisen wird, hat in der Schweiz arosze Freude l)«rvorgerufen. Der püpstliclze Legat wird mit seinem ganze" Nos feier lich von Mailand abfahrcn und sich dem Zuge von Pihzern aus Mailand anschließen. Fn diesem Zuge sind beionders die Mitglieder der Katholisch», Aktion und das Patriziat Mailands stark vertreten. Am Bahnhof wird in Mailand eine Ehren kompagnie auszielzen und auch an der italienifch-schweizerisctzen Grenze wird der Kardinal noch die Huldiguna der Behörden und des Volkes entgegennehmen. Der Zua kommt abends in Einlledesn an. Untern'egs be rührt er Gotthard Göschenen ArtlpGoldau. Fn Einsiedeln wird der Legal von den Schn»eizer Behörden empfangen werden. Am Mariä-Himmelfahrls-Tag feiert er um 10 Uhr in der Basilika das feierlich Pontifikalamt. Auch In Italien Trauer- gottesdienft für Hindenburg. Vertreter der italienischn Regierung und Mitglieder der deutschn Kolonie nach dem Gottesdienst, der in der deutschen Kirche zu Rom anläßlich des Heimganges des Reichspräsidenten von Hindenburg abgeholten wurde