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in den verschiedenen Tiefen und den unterschiedlichen Salz gehalt seslgcstellt. Daneben bemüht sich die Wissenschaft um die Erkenntnis der Lebensbedingungrn für das viel gestaltige Leben in den verschiedensten Gewässern, denn im Grunde sind die Forschungen nicht etwa Liebhabereien der For scher, sondern Untersuchungen, dte durchaus wirtschaftlich« Hintergründe haben. In der jüngsten Zeit haben sich noch zwei Forscher um die Erkenntnis der Geheimnisse des Meeres bemüht. Bekannt sind die sensationellen Untersuchungsmethoden de» amerika nischen Tiesseeforschers Dr. William Be«b«, der sich in «lner Stahlkugel bis in die Tiefen von mehreren hundert Me tern hinabläßt. Seine Taucherglocke, die ein Quarzsenster ent hält und so stark konstruiert ist, das, sie dem in solchen Tiefen herrschenden ungeheuren Wasserdruck standzuhalten vermag, hat es dem Gelehrten ermöglicht, die eindrucksvollsten Bilder von der Tiessee zu gewinnen und in photographischen Ausnahmen und zahlreichen Beschreibungen seiner Mitwelt zu vermitteln. Interessant sind seine jüngsten Veröffentlichungen über di« Lichtverhältnisse in der Tiefe des Meeres. Er erzählt, daß er zwischen den Korallenriffen der Vermudainseln bis in eine Tiefe von 180 Metern tauchte und dort interessant« Beobachtungen über die Lichtverhältnisse machen konnte. Die ganze Umgebung der Kugel war in ein volles blaues Licht getaucht, in dessen Schein er die Umrisse der Lebewesen des Meeres deutlich erkenne» konnte. So stark war das blaue Licht, Vie liekses enthüllt ilire (rel>eimm88e Wie arbeitet nun das Echolot? Dom Expeditionsschiff wird an der Meeresoberfläche eine Patrone zur Explosion ge bracht, und man errechnet nun die Zeit, die der Schall braucht, um als Echo wieder an die Oberfläche zu kommen. Aus der Anzahl der Sekunden läßt sich dann leicht die Tiefe errechnen. Man steht, diese Methode ist bedeutend einfacher und weniger zeitraubend als das Messen mit dem Senklot. Das neue Ver fahren ermöglicht es dem Schiff, während der Fahrt eine Reihe solcher Messungen anzustellen, ohne dabei an Geschwindigkeit oder an Zeit zu verlieren. Sogenannte Sertenmessungen in regelmäßigen, ganz kurzen Abständen ergeben ein genaues Bild von der Beschaffenheit des Meeresbodens. Und nicht nur die Tiefe, sondern auch die Bodenverhältnisse auf dem Meeresgründe lassen sich aus dem Echolot erschließen. Je nach der Beschaffenheit des Bodens, je nachdem also, ob er schlammig, sandig oder felsig ist, ändert sich auch die Farbe des Klanges, niit dem das Echo hcraufkommt. Mit Hilfe dieser Meßmethode ist also eine ganz genaue Erforschung und Kartographierung des befahrenen Meeres möglich. Mit welch ungeheurem Vorteil Der 8tapeIIauk „Cior^li kock" Das Schiff gleitet unter dem Jubel der Menge ins Wasser. Die letzten Jahrzehnte haben aus dem Gebiete der Tiessee« sorschung neue Erkenntnisse gezeitigt, die für die noch ver hältnismäßig junge Wissenschaft von allergrößter Bedeutung sind. Da ist zunächst einmal die Frage nach der größten ! TiesederWeltmeere.dieder Beantwortung harrte. Ob die jüngste Antwort, die die Forschungsexpedition unter Leitung von Dr. Paul Bartsch erteilt hat, endgültig ist, läßt sich ; naturgemäß nicht sagen. Doch ein Vergleich der in den letzten ! Jahrzehnten von verschiedenen Expeditionen ermittelten ! „größten Tiefen" läßt erkennen, daß mit der Messung von - Dr. Bartsch das Problem um einen wesentlichen Schritt voran gekommen ist. Die von dem Gelehrten ermittelte Tiefe findet sich nordöstlich von Portorico, und sie beträgt rund 13 800 Meter. Noch vor 120 Jahren, als man zum ersten Male daranging, überhaupt die Tiefe der Meere zu erforschen, nahm man all gemein an, daß die größte Tiefe um 2000 Meter liegen würde. Für die damaligen Meßmethoden und Erfahrungen war dieses Maß ziemlich hoch gegrisfen, und man glaubte, damit die Frage nach der größten Tiefe biete kein Geheimnis mehr. Wie er staunt aber war man, als in den vierziger Jahren in der Nähe der brasilianischen Küste eine Tiefe von 8-100 Metern sestgestellt wurde. Damals fehlte es nicht an Stimmen, die die Zu verlässigkeit der Maßmethoden anzweifelten. Die Gelehrten waren voller Zweifel über die Richtigkeit der Messungen. Gerade diese Tatsache brachte es mit sich, daß man sich mit der Frage wieder eingehender beschäftigte. Es setzte ein fried licher Wettstreit der wissenschaftlich interessierten Völker ein, die Geheimnisse des Meresgrundes und seiner Tiefen zu erforschen. Planmäßig wurden die Weltmeere von den Forschungsschisfen befahren und vermessen und so allmählich im Laufe der Jahr zehnte die tiefsten Stellen der einzelnen Meere sestgestellt. Es stellte sich heraus, daß nicht der Atlantische Ozean, sondern der Stille Ozean die größeren Tiefen auszuweisen hat. Das so genannte „A ldrich - Tie s", nördlich von Neuseeland, war bis in die jüngste Zeit hinein das größte bekannte Tief im süd lichen Teil des Stillen Ozeans. Im Indischen Ozean hat man als tiefste Stelle das „Wha r t o n -T i e s" südlich von Java mit etwas über 7400 Metern ermessen. Im SUdatlantik maß das deutsche Vermessungsschiff „Meteor", das einen hervor ragenden Anteil an der Erforschung der Meerestiefen hat, als tiefste Stelle 8050 Meter. Sir Milkins hat im nördlichen Eismeer als größte Tiefe ungefähr 6000 Meter ermittelt, wäh rend im südlichen Eismeer etwas über 4700 Meter gemessen wurden. Lange Zeit hindurch galt das „P l a n e t - T i e s" als die größte Meercstiese. Auch seine Feststellung war wieder ein Er folg der deutschen Wissenschaft, denn seinen Namen hat es von dem deutschen Vermessungsschiff Planet, das durch eine ganze Reihe systematisch durchgesührter Vermessungen auf einer Fahrt zwischen der Siidsee- und Hongkong einen tiefen Einschnitt im Meeresgründe entdeckte, der in der Wissenschaft unter dem Namen „P h i l i pp i n e n g r a b e n" bekannt geworden ist. Und dieser Philippinengraben ist dann auch immer wieder der stärkste Magnet für die Vermessungsschiffe geworden, der gerade der Meeresforschung immer wieder neue Erkenntnisse ver mittelte. Hier war es auch, wo der deutsche Kreuzer „Emde n" einen schönen Erfolg im Kampf um die größte feststellbare Mcerestiese erringen konnte und eine Tiefe von fast 10 800 Metern ermittelte. Dieses Maß galt bis jetzt als das größte, das je gemessen wurde. Nun ist es durch den Erfolg von Dr. Bartsch algelöst worden. Wie mißt man nun die Tiefe der Meere? Früher mar man aus das Senklot angewiesen, das ins Meer hinabgelassen wurde und das so aus die einfachste, aber langwierigste Art und Weise die Tiefe feststellte Man bedenke, wieviel Zeit eine solch« Messung beanspruchte Das Schiss mußte seine Fahrt natürlich unterbrechen, und es dauerte eine gute Weile, bis das Lot wie der vom Meeresboden heraufgeholt worden war. Das neuere Hilfsmittel für die Messung der Meerestiesen ist das E ch o l o t, ein Verfahren, das von einem Kieler Forscher ausgearbeitet wurde. Es nimmt zur Messung die Geschwindigkeit des Schalles zur Hilfe. Dieser Methode mußten natürlich erst genaue Experi mente vorausgehen, die die Geschwindigkeit des Schalles im Meereswasser scststellen sollten. Auf Grund von Versuchen glaubte man, daß sich der Schall im Mcereswasser mit einer Ge schwindigkeit von 1470 Metern fortpflanze. Neuere Unter suchungen von Professor Maurer von der deutschen Marine leitung ergaben aber einen Irrtum in dieser Berechnung. Er stellte fest, daß sich der Schall bei zunehmender Tiefe und größe rem Salzgehalt des Masters erheblich schneller sortpflanzt. So kam man nach langen Messungen auf eine Durchschnitts- geschwindigkeit von et - über 1550 Metern In der Sekunde, die heute allgemein bet Tiefenmessungen mit dem Echolot zugrunde gelegt wird. von der modernen Wissenschaft heute das Echolot angewendet wird, zeigen die Erfolge der letzten großen Excpeditionsfahrt des deutschen Vermessungsschiffes „Meteor", das in den Jahren 1925 bis 1927 im Südatlantik aus einer Fahrt von 67 000 See meilen nicht weniger als 474 000 Messungen mit dem Echolot durchsührte. In der gleichen Zeit hätte es nach dem alten Meß verfahren mit dem Senklot vielleicht 800 Messungen vornehmen können. Nun ist die Erforschung der Tiessee nicht allein auf die Messung der Tiefe beschränkt. Das Forschungsschiff „Meteor" z. B. hat nicht allein Tiefenmessungen vorgenommen, sondern auch — was vielleicht noch wichtiger ist — die S t r ö m u n g s« Verhältnisse im Meere, die Temperatur des Wassers daß eine 250-Matt-Lampe, die er durch sein Fenster in die vläu« hinausstrahlen ließ, kaum eine Veränderung des Lichtcharakters bewirkte. In noch größerer Tiefe färbte sich die Umgebung leuchtend gelb, während sie einige zwanzig Akctcr tiefer wie der ins Blaue hinüberstrahlte. Ein französischer Ticsseeforscher erzählt, daß er in einer Tiefe von 32 Metern unter dem Wasser spiegel die Sonne wie eine rötliche Kugel wahrgenommen habe, und daß er an manchen Tagen, wenn die direkte Sonnen bestrahlung etwa durch einen Felsen oder ein Riss ausgeschaltet war, am hellichten Tage durch das Meerwasser hindurch di« Sterne beobachten konnte. Er erzählt auch von einem Erlebnis, wo er auf dem Grunde des Meeres auf seinem, weißem Sand stand, der das einsallende Licht der S.onn« so brach, daß der ganze Boden golden erstrahlte. Oer Lauernwein Ma» sollte das einmal ausdrücke», das Hitzige und Jähe, das im Pfälzer Wein ist und das Einfache, Dünne, das Ein- ! sättige, ich möchte sagen, das Ncckarhaste und dann das sehr Blumige wiederum der größeren Kreszenzen. Aus dem Wein versteht man am Besten den Menschenschlag. Der Pfälzer Wein ist «ine Schaukel, und eine Schaukel an Temperament ist auch der Pfälzer, Heiterkeit mit Gift, aber ein Gift, das eigentlich mehr von einem Abführmittel hat. Denn wo wäre sonst so etwas möglich wie diese Eeschicht« vom Vaucrnwein. Die Pest hatte stark gewütet im Jahre des Unheils 1539, und es gab kein Dors in der Pfalz, das nicht angestcckt war, und die Sonnenfinsternis vom 7. April war nur der folgerichtige Ausdruck für Pestilenz und Untergang. Und darnach kam er dann auch, dieser Psälzer Sommer, der so heiß war, daß die Brunnen austrocknelen allenthalben, daß Waldbrände ent standen unter der Hitze, daß das Futter im Feld wie das Gartengewächs verdorrte, daß aber das Getreide und sonderlich der Wein so wohl gerieten wie noch nie, so daß „die Faß mehr kosteten denn der Wein; auch soffen sich viele Leute zu tode", soweit sie von der Pest verschont geblieben waren. Fürwahr ein pfälzischer Weltuntergang. Aber niemand hätte nun gedacht, daß der Wein nnno 1540 noch besser würde als der Jahrgang 1539, so daß die Nach- srage nach Fässern ins Ungcmesjcne stieg, um den Vierziger zu bergen. Was wollte er machen, der Psälzer Edelmann? Und was blieb den armen leibeigenen Psälzer Bauer anders übrig, als alle Woche dreimal zum Wein auss Schloß zu gehen, woselbst sie nur Käs und Brot bezahlten, des Wein war Pflicht. Die Bauern tranken, was das Zeug hielt, nicht umsonst sind noch heute die Nachfahren so geeicht und jedem überlegen. Aber der Psälzer Wein hitzt und geht ins Blut, und so endete die Weinprobe jedesmal mit einer Mordskeilerei. „Wann nun die Bauern voll waren, schlugen sic einander tapfer herum, da strafte sie der Edelmapn und bekam so mehr siir seinen Wein, als wenn er ihn verkauft hätte", erzählt die Chronik und fährt fort: „Im Herbst aber sande man nahe Key Alberschweiler unweit Landau Trauben, so einen Bart hatten, sie wurden unserm Chursiirsten präsentiert, hernach aus dem Reichstag zu Speyer vom Römischen König Ferdinand und ändern Fürsten als ein Wunder beschauet, und von Heinrich Vogther eigentlich abgemahlet." pliilanclor. Bei Taucherarbeiten, die jüngst an der Küste von Vir ginia vorgenommen wurden, hat man Einwirkungen de» Sonnenlichtes bis in einer Tiefe von 63 Metern wahr nehmen können, doch reichten sie nicht mehr aus, um die Umrisse der Gegenstände erkennen zu lassen. Bei Arbeiten in der Tief« nimmt der Mensch deshalb künstliche Lichtquellen zu Hilfe. Für den „Nautilus", der bekanntlich vor einigen Jahren eine Unter« wasserexpedition zum Nordpol versuchte, halt« man besonder» starke Unterseescheinwerser konstruiert mit einer Lichtstärke von 5000 Watt. Mit den gleichen Lampen arbeiten auch di« Taucher, die die Schätze der „Lusitania", die etwa in einer Tiefe von 72 Metern liegt, bergen wollen. Man hofft, mit diesen Lampen ein genügend starke» Licht zu erzielen, um da» Wrack in dieser Tiefe zu filmen. Die Schwierigkeit bei der Konstruktion dieser Lampen lag natürlich darin, sie genügend widerstandsfähig gegen den ungeheuren Wasserdruck, der in solchen Tief» herrscht, zu gestalten. Versuche mit einer Be lastung von 750 Pfund haben die Lampen glänzend überstanden. Damit haben sie den gleichen Druck ausgehalten, wie sie in einer Tiefe von 450 Metern ausgesetzt sind. Der andere Erforscher der Tiessee, der in jüngster Zeit von sich hat reden machen, ist der deutsch-amerikanische Ingenieur Dr. Han» Hartmann. Sein Hilfsmittel ist ein ähnliches In«