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sich den Zeniralverbaud. veranlaßl sic!) ebenfalls mit die ser Rcsarmfrage sür die Ziuswirlschrst zu öeschüst'.gen. Wir erfahren ir-eitcr, das; die nächsten Wochen be reits positive Maßnahmen aus dem Gebiet der Zins- scn'n n' bringen werden. Aber wie wir bereits früher miNe'lten, wird es sich bei den bevorstehenden Maßnah- incn ! ' ncsiveas um Zivangseinqriffe handeln sondern die Ncc) ernng will vor allem erst einmal den Boden sür die organische Zinsscniiuiig vorlx'reiten. Für diese Ent- scheidun reir wird es dann lehr wichtig sein, mit welchen Eindrücken und Ergebnissen Rcicksbankpräsident Dr. Schacht von Washington zurückkehren kann, denn sür die Politik der Zinssenkung wird in erster Linie die Rcichsbank führend zu bleiben haben, damit etwas Gesundes gesct-aslen wird und auch die leisesten Schwankungen auf dem Gebiete der Währung vermieden werden. Vor dem Prozetz gegen Gereke Beginn: 18. Mat Berlin, 4. Mai. Am 18. Mai werden sich vor der Groszen Strafkammer in Berlin der frühere Reichslwm» misiar für Arbeitsbeschaffung Dr. Gereke und der Ver bandsvertreter Freigang unter der Anklage des Be truges und der Untreue bzw. der Beihilfe zu diesen De likten zu verantworten haben. Der Angeklagte Dr. Gereke soll als Geschäftsführer des Verbandes der preu ßischen Landgemeinden den Vorstand dieses Verbandes durch falsche Vorspiegelungen veranlaßt haben, ihn im Jahre 1928 eine Aufwandsentschädigung von etwa 7500V Mark auszuzahlen. Ferner wird ihm vorgeworfen, daß er durch Samm lungen aufgebrachte Wahlgelder von mehreren 100 000 Mark als Bevollmächtigter des bei der Reichspräsidenten wahl im Jahre 1932 gebildeten Hindenburg-Komitees durch Vorweisung falscher Quittungen an sich gebracht habe. Schließlich soll er über die Ver bandszeitschrift „Die Landgemeinde" unwahre Angaben bezüglich ihrer geringen Ertragfähigkeit ge macht und dadurch den Verband zur Zahlung eines Zu schusses von etwa 29000 Vtark veranlaßt haben. Auch soll er die Zeitschrift auf sich persönlich iibertragen und dadurch seit dem Jahre 1925 jährliche Einkünfte von etwa 100000 Mark erzielt haben. Wirtschaft-Verhandlungen mit derTschechollowalei Berlin, 4. Mai. Gelegentlich vorausgegangener Be sprechungen in Prag, die zu einer Vereinbarung über die Regelung des deutsch-tschecheslowakischen Zahlungsver kehrs geführt hatten, waren von der tschechoslowakischen Regierung Wünsche über die Zollsätze bestimmter Waren, vorwiegend auch solcher im Grenzverkehr, geäußert wor den. Hierüber haben Verhandlungen in Berlin stattge- funde», die heute zum Abschluß einer weiteren Zusatz- Vereinbarung zum deutsch-tschechoslowaki schen Wirtschaftsabkommen von 1920 geführt haben. Dabei sind der Tschechoslowakei für einige Waren Zollermäßigungen gewährt worden, wogegen die Tsche choslowakei die wohlwollende Behandlung von Anträgen auf Einfuhrbewilligungen von gewissen deutschen Bau stoffen zugesichert hat. Es handelt sich in dem Zusatzabkommen nicht um landwirtschaftliche Fragen. Es sind lediglich Zollermäßi gungen geringeren Umfanges für gewisse Textilien, Spe zialpapiere, uaturfnrbiges Hohlglas, gewisse Küchengeräte und Schotter zugestanden worden, die sür Deutschland durchaus tragbar sind. Die Entwickelung in Oesterreich Neuvereidigung der Beamten? Wien, 4. Mai. fE. M.) Die Ncichspost bringt an erster Stelle in Petit-Schrift eine Alarmmeldung, in der behauptet wird, amtliche Erhebungen hätten ergeben, daß an der bayrisch österreichischen Grenze von nationalsozialistischer Sei te Stimmung gemacht werde sür einen Putsch, der sich gegen die Souveränität Oesterreichs richte. Die Reichspost will sogar missen, daß in Kufstein der Vertreter der nationalsozialistischen Partei in einem amtlichen Verhör bereits weitgehende Einge ständnisse gemacht habe. Von den österreichischen Behörden wür den bereits die erforderlichen Gegenmaßnahmen getroffen. Nach einer weiteren Information der Reichspost soll außer den anderen von Dr. Dollfuß angekiindigtcn Maßnahmen gegen regicrungs- und staatsfeindliche Elemente auch geplant sein, den Beamten einen neuen Diensteid abzunehmen. Mit diesem Eide würden sich die Beamten zur Treue gegenüber der legalen Regierung und zum selbständigen österreichische» Staat zu bekennen haben. Beamte, die diesen Eid nicht ab legen wollten, würden dadurch bekunden, daß sie auf eine gegen Staat und Regierung gerichtete politische Tätigkeit größeren Wert legten als aus die Fortsetzung ihres Dienstverhältnisses, Gleichheit zur See! Japans Forderungen auf der nächsten Jlottenkonserenz. London, 4. Mai.. Wie der Times-Korrespoudent in Tokio meldet, hat der Wortführer des japanischen Außenministeriums gestern sehr deutlich zu verstehen ge geben, daß Japan beabsichtige, aus der nächsten Flotten konferenz im Jahre 193!) grundsätzlich Parität mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten zu fordern. Der Wortführer erinnerte bei seinen Aus führungen an Deutschland, das — sowohl es im Kriege unterlegen sei, — jetzt Gleichberechtigung fordere. — Die internationale Gleichheit auf einem Gebiete — so fuhr er fort — das so innig mit der nationalen Würde verbunden Aus aller Well Deutsch-amerikanischer Priestergelehrter gestorben.. Cleveland (USA ), Anfang Mai. <E. M.) Die Wissenschaft von der Erdbeben- und Wetterkunde und die Astronomie haben in den Bereinigten Staaten einen schweren Verlust in dem Tod des dcutschstämmigen Icsuitenpatcrs Friedrich Odenbach zu beklagen. Der Verstorbene galt als der erste amerikanische Gelehrte, der sich in Nordamerika als Spezialwissenschastlcr mit der Erdbebenforschung beschäftigte. Er hat 40 Jahre lang an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität John Caroli in Cleoeland gelehrt und mar Jahrzehnte hindurch Direktor des Seismologischen und Astronomischen Observatoriums dieser Hochschule. Ein französischer „Schienenzepp" — 171 Kilometer Stundengeschwindigkeit. Paris, 4. Mai. Zwischen Connerie und Le Mans wurde gestern eine Probefahrt mit einem neuen von Bugatti herge- stelllcn Tchicnenauto unternommen. Dabei soll eine Stunden geschwindigkeit von 171 Kilometer erreich! worden sein. Da durch sei die «Seschwindigkcit des auf der Strecke Berlin—Ham burg verkehrenden Schienenzepps von 180 Kilometer verbessert worden. Grotesker Kommunal-Konflikt in Straßburg. Paris. Im Verlause eines Konfliktes zwischen der medi zinischen Fakultät der Universität und den Krankenhäusern Straßburgs sperrte die Verwaltung der Krankenhäuser den wissenschaftlichen Instituten Wasser und Elektrizität. Neue Studentenstrelks ln Frankreich. Paris. Vor den Osterferien war cs an den französischen Universitäten zu einer Streikbewegung gegen den numcrus clausus sur die Einstellung von Beamten, der noch unter dem Oie Neuordnung -er Wirischasisminisierien Das preußische Landwlrtschaftsmtnifteriunr soll aufgelöst werden Berlin, 4. Mai. Jin Zusammenhang mit der bisher nicht erfolgten endgültigen Ernennung des preußischen Ministers sür Landwirtschaft und für Wirtschaft und Ar beit wird die Frage einer Neuorganisation der großen Wirtschastsressorts im Reich und Preußen erörtert. Unter Hinweis auf das von der netten bmzerischen Regierung sür Bai)ern geschaffene Wirtschastsministerium wird die Vermutung geäußert, daß auch für Preußen an Stelle der bisherigen beiden Ministerien für die Landwirtschaft und für Wirtschaft und Arbeit in Zukunft nur noch ein Wirtschaftsministerium als besonderes Wirtschaftsressort bestehen bleiben solle. Das preußische Ministerium sür Landwirtschaft, Domänen und Forsten würde danach auf gelöst werden. Ob und welche organisatorischen Aenderungen dar über hinaus noch in bezitg auf das Reichsernährungs- und das Neichswirtschnftsministerium erfolgen iverden, kann zur Stunde nicht gesagt werden. Es ist jedoch mit einer Entscheidung über diese Dinge schon in kurzer Zeit zu rechnen. Dann wird sich auch sehr bald die Erneuung des preußisclzen Wirtschaftsministers ergeben. Chefbesprechung über -le berufsständische Sozialordnung Berlin, 4. Mai. (E. M.) Wie wir von zuständiger Seite erfahren, wird heute nachmittag um 4.1S Uhr eine Ehefbesprechung unter Vorsitz des Reichskanzlers stattslnden, die sich mit Len Richtlinien für die berufsständische Sozial ordnung befassen wird. An der Besprechung werden teilnehmen: Vizekanzler von Papen, Reichsarbeits- minister Seldte, Reichsfinanzminister Gras Schwe- r l« von Krosigk, Ler Ernährungv- und Reichswirtschafts minister Dr. Hugenberg, Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Riibenach sowie der preußische Innenminister und der preußische Finanzminister. sei, bilde die Grundlage sür Vereinbarungen, die heutzu tage von einer Nation akzeptiert werden könne. Sei erst einmal die Gleichberechtigung als Prinzip anerkannt, dann werde Japan bereit sein, mit Großbritannien und Amerika über die praktische Ausgestaltung zu verhan deln. Zentrum und Beamtenschaft Von der Parteileitung des Zentrums wird uns ge schrieben: Aus dem Lande ergehen Anfragen an die Reichs parteileitung, ob die Zugehörigkeit von Beamten und Ve- hördenangestellten zur Zentrumspartei Nachteile in sich schließt. Demgegenüber ist auf die bestimmten Zusicherun gen zentraler Stellen der Reichsregierung und von Län derregierungen hinzuweisen, wonach die Zugehörig keit eines Beamten oder Angestellten zur Zentrumspartei allein nicht Grund zu einer Schlcchterstellung ist. In der Zugehörigkeit zur Zentrumspartei kann eine nationale Unzuverlässigkeit umso weniger erblickt wer den, als die Partei in ihrer praktischen Haltung und Be tätigung an der nationalen Erneuerung positiv mit arbeitet. Berlin. Die langjährige sozialdemokratische Abgeordnete im Preußischen Landtag, Frau Oberschulrätin Dr. Wegschei del, hat ihr L a n d t a gs in a n d a t n i c de rg e l e g t. früheren Finanzministcr Ch-'ron beschlossen worden war, ge kommen. Diese Bewegung hatte kurz vor Ostern einen ge wissen Stillstand erreicht, lebt jedoch jetzt wieder aus. So haben die Studierenden sämtlicher Fakultäten der Straßburger Uni versität beschlossen, in den Proteststreik zu treten. Aus Dijon und Bordeaux wird dasselbe gemeldet. 200 Jahre Landeshauptstadt Neustrelitz. Neustrelitz. Neustrelitz, die Landeshauptstadt von Mccklen- burg-Strelitz, wird in den Tagen vom IS. bis 21. Mai in groß zügiger Weise das städtische Jubiläum feiern. Die Stadt wurde im Jahre 1733 von Herzog Adolf Friedrich III. als Residenz des im Jahre 1701 durch den sogenannten Hamburger Vergleich geschossenen Staates Mccklcnburg-Strclih gegründet und blickt somit in diesem Jahre auf ein zwcihundcrtjähriges Bestehen zurück. Wolkenbruchkatastrophe in Hadamar. Hadamar ^Nassau), 4. Mai. Die Stadt Hadamar ist gestern abend von einer schweren Wolkenbruchkatastrophc hcimgcsucht worden. Gewaltige Wassermassen strömten von den Bergen durch die Stadt. In zwei mächtigen meterhohen Strömen wälz ten sich die Fluten durch die Straßen. Die Keller der Häuser standen im Augenblick unter Wasser. Die Dämme im Erdge schoß wurden überschwemmt, Gärten verwüstet und die Bäume entwurzelt. Der Flurschaden ist außerordentlich groß. Eisenbahnunfälle durch Blitzschlag. Augsburg, 4. Mai. Während eines Gewitters schlug zwi schen Maisach und Nannhofen aus der Augsburger Strecke ein Blitz in den von München' abacgangenen Schnellzug 107. Es entstand in der Lokomotive Kurzschluß. Eine Ersatzmaschine eines zufällig in Nannhofen stehenden Güterzuges brachte den Schnellzug nach Augsburg. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde auch der Triebwagenzug Augsburg -München bei Nannhofen vom Blitz getrosten. Die Sicherungen wurden durchschlagen. Der Zug konnte mit 20 Minuten Verspätung seine Fahrt nach München sortsetzcn. Personen wurden nicht verletzt. Innenpolitische Chronik Berlin. Der Vorsitzende des Ausschusses Deutscher Verbände Dr. Draeger ist auf Veranlassung des Reicl-saußenministers zum Studium derantideut- schen Propaganda im Auslände in die Presseabtei lung des Auswärtigen Amtes berufen morden. Beidin. Der preußische Innenminister hat die Ver ordnung über neu zu errichtenden Scl)ankwirtscl)aften ab geändert. In den Aenderungen wird vor allem verfügt, daß bis zum 1. Oktober 1934 Erlaubnisse für neu zu er richtende Schankwirtschaften grundsätzlich nicht erteilt werden dürfen. Der evangelisch« Bischof von Mecklenburg-Schwerin Mitglied der NSDAP. Schwerin, 4. Mai. sE. M.) Der Landesbischos der evange lisch-lutherischen Kirche von Mecklenburg-Schwerin, Dr. Rcndtorss, übergibt der Oefseutlichkeit die Erklärung, daß er seine Ausnahme in die NSDAP, erbeten habe, nachdem vom Reichskanzler die innere Unabhängigkeit der Kirche zugesichcrt worden sei. Ole evangelische Ktrchenreform Berlin, 4. Mai. Die Bevollmächtigten des Deutsche» Evangelischen Kirchenbundes haben in den letzten Tagen eine Reihe wichtiger Beratungen abgehaltcn. Die Ausarbeitung eines neuen Bersassungsentwurses ist in Angriff genommen worden. Die notwendige Neuordnung der Verfassung und Verwaltung in den einzelnen Kirchengebieten dürste etwas zurücktreten hinter der zentralen Ausgabe der Schaffung der „Deutschen Lounge- tischen Kirche", die das Kernstück der gesamten kirchlichen Neugestaltung sei. Dabei handele es sich zunächst um den engeren Zusammenschluß der lutherischen Kirche einerseits und des reformierten Kirchen- tums andererseits. Eine Auslösung der Allpreußischcn Union dürste nicht in Frage kommen. Dresdner Börse vom 4. Mai Aktien schwächer, Renten fester. Der Aktienmarkt an der Dresdner Börse zeigte heute eine durchweg schwächere Grund stimmung. Das hcrauskommcnde Material fand nur zu ge drückten Kursen Unterkunft Die Rückgänge erstreckten sich auf alle Marktgebiete und betrugen im allgemeinen 2 bis 3 Proz. Darüber hinaus verloren Dittersdorser Jilztuch 9 Proz., Kulm bacher Nizzi 5 Proz., Radeberger Exportbier 514 Proz., Je 3 Proz. schwächer notierten Aktiensärberci Münchberg, Mimosa und Thode Papier, bis 214 Proz. verloren Fritz Schulz, Gebr. Hörmann, Vereinigte Zünder, Reichsbank, Sächs. Bodcncrcdit- Änstalt, Keramag, Rosenthal, Steatit und Gorkaucr Brauerei. Gebessert gingen einige Brauereien um: Aschaffenburger Braue rei -l- 3 Proz.. Dortmunder Ritter -s- 2 Proz., Feisenkcller -s- 114 Proz., ferner Deutsche Eisenbahnbetriebsgesellschast ck 1!- Proz. — Im Gegensatz zum Aktienmarkt lagen Renten fester. Reichsanleihe Altbesitz gewannen 2 Proz.. Stadtanlcihcn profitierten bis 2 Proz., Pfandbriefe ebenfalls freundlich. Kursnotierungen. Reichsanleihe Altbesitz 74)4; Reichsan- lcihe Neubesitz 13,8; Reichsbank 13114; Sächs. Bodcncredlt-An- stalt 88; Chem. Fabr. v. Heyden 72; Them. Jabr. Heisenberg 8314; Dresdner Gardinen 27,9; Elektra 12814; Erste Kulmbacher 6214; Felscnkeller 8414; Kulmbacher Rizzi 110; Mimosa 817; Peniger Patenpapier 24; Polyphon 3814; Radeberger Expori bier 165,; Reichcibräu 154; Schubert n. Salzer 191; Soc.-Braue« rci Waldschlößchcn 100; Wanderer 10514; Zeih-Ikon 68. Witterungsaussichien der Dresdner Wetterworte Witlerungsaussichten DorübergeheriL auffrischende Winde au» Süd bis Ost. Meist geringe Bewölkung. Tcinperaturverhältnisse nicht wesentlich Ge ¬ witterneigung, sonst höässtens leich'e "