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Nr. 177. Sächsische Dolkszeltimg Seite 7 ^08 OL^k 8^OL^I.^I>IO von varlo sNachdiu« »«rtotail Sb. Fortsetzung. Hildegund beobachtete sie mit Sorge. Sollte sie «..er aber- nzckligei» Enttäuschung entgegensehen, dann mar ihre Le- venskraft ausgezeyrt. Sie sllyite die Tränen in «yre Angen ttzlgen, als sie die von Sehnsucht nach ihrem Kinde verzehrte Kelche Frau in den Kissen des Wagens ruhen sah. Wer Htte diese Wendung vorausgesehen! Jörg der Sohn des grafen Heinrich H. von Sayn, nicht mehr der ungeachtcte Falkner. Sie durfte wieder glücklich sein, durfte hoffen. Md doch bangte ihr so sehr. Konnte sie die Gröhe ihres Glücks nicht fassen? Die Gräfin fuhr empor. „Hörst dn's läuten, Hildegund?" Sie horchten in den stillen Abend hinaus. Don nah and fern tönten die Glocken Uber die tauige Flur. „Gottessriede!" murmelten dankerfüllt die Frauen. Jene vier Tage der Woche wurden eingcläutet, an welchen die Fehde ruhen sollte. So kamen sie eben recht in den Friedenstagcn, wo der Elockenmund weit und breit den Gottesfrieden verkündete, nm auch ihn, den Heimat- und Friedlosen, heimzusühren zum häuslichen Glück. In nebelgrauer Ferne stiegen bereits die Türme von Burg Altena empor. Die Gräfin lehnte sich durch das Wagenfenstcr und sandte ihre Blicke suchend aus. „Heinrich, Heinrich!" flüsterte sie, „dein Sohn steht neben dir und du kennst ihn nicht." Sie hatten den Burgabhaug erreicht Spuren des Kampfes waren noch sichtbar, Steine aus der Mauer ge rissen, niedergctretenes Gras und entwurzelte, über den Graben gelegte Baumstämme. Hildegund richtete sich empor und sah die Mauer hin auf. Da schmetterte des Türmers Horn, und die bewaffne ten Zugführer schlugen die Waffen zusammen. Hinter den Mauern wurden Stimmen laut. Die Zugbrücke rasselte herab, der schwere Neisewagen rollte darüber und in den Burghof hinein. Welch beängstigende Stille! An das Fenster des Nittergemaches trat der Burg graf und schaute, von dem Geräusche des heranrollenden Wagens anfgeschreckt, in den Vurghos hinunter. „Die Gräfin von Sayn!" rief er staunend aus und konnte sich deren unerwartete Ankunft nicht erklären. Ehe er indessen hinuntereilen konnte, wurde der Türvorhang hastig zurückgeschoben, und von Hildegund gefolgt trat die Gräfin über die Schwelle. „Gras — meinen Gatten suche ich und — meinen Sohn!" nek sie i« zitternder Erregung, >uid ihre Aiigen durchflogen ängstlich' forschend das teere wemacy. wer Burggraf führte die völlig erschöpfte Gräfin zu dem Sessel des Kamins und drückte sie sanft nieder. „Lasst uns in Ruhe reden," sagte er, der der Sache verständnislos gcgenüberstand, „was bringt Ihr für neues Unheil, Gräfin?" „Ich soll ruhig sein? Graf, schon der Anblick Euerer Ruhe tötet mich! Wo ist mein Gemahl? Wo ist mein Sohn?" — „Wo ist Jörg?" flüsterte Hildegund und ergriff des Paters Arm. Dessen Brauen zogen sich zusammen; aber Hildegund sah sein Erbleichen. „Vater", fragte sie dringender, „weiht du, das; Jörg in der Waldklause ist?" Der schüttelte sie heftig von sich ab. „Was kümmert dich der Falkner? Der soll deine Wege nicht mehr kreuzen!" „Ich gehöre zu ihm, Vater. Wir sind gekommen, uns nimmermehr zu trennen!" „Unglückliche!" herrschte sie der Erzürnte an, „nenne mir den Knecht nicht mehr, der es gewagt, seine Augen zu der Tochter des mächtigsten Ritters zu erheben! Der sich mit verräterischen Plänen auf meine Burg eingejchlichen." „Höre auf — Vater, es ist Unrecht —" „Unrecht? Welches Recht hat jener Knecht denn zu be anspruchen?" „Ich beschwöre dich! Er ist nicht das, was er schien." „Ein Schurke ist er, ein Verräter —" „Er ist mein Sohn!" Stolz und ruhig stand Mechthild von Sayn vor ihm. Er wich betroffen zurück. „Fran Gräfin, wer lenz Euch dieses?" „Mein Herz und meine Liebe!" sprach sie mit einem verklärenden Lächeln, das in diesem Augenblick ihrem Wesen etwas Engelhastes gab. Da trat Hildegund vor. „Er floh von der Hohensybnrg", fügte sie erklärend bei, „erst von der Gräfin erfuhr ich. das; dorthin der letzte Fehdezug sich gerichtet. Seine Lebcnsgeschichte stimmt auf fallend mit den »ns bekannten Tatsachen. Es besteht kein Zweifel mehr; er ist's!" „Eilt, Graf, führt uns zur Waldklauss", drängte Gräfin Mechthild. Der Burggraf war erdsahl geworden. „Euer Sohn?" stammelte er und stützte sich schwer auf die Lehne des Sessels, „der Falkner Euer Sohn?" Hildegunds Blicke hingen mit ängstlichem Forschen an ihm, und es entging ihr der jähe Farbenwechsel aus seinem Gesichte nicht. Namenlose Angst schnürte ihr Herz zu sammen. Welche neue Unruhe harrte ihrer!? Befremdet, bestürzt wollte die Gräfin mit weiteren Fragen in ihn dringen, da schmetterte abermals des Tür mers Horn, und Signalhörner wurden vor den Mauern laut. Der Burggraf fuhr empor. „Der Graf von Sayn!" sties; er schreckensbleich hervor, „Graf von Sayn, der zurückkehrt von der Versolgnng des schwarzen Ritters." — Doch gleich darauf prallte er zurück Es war ein Trauerzug, der nahte, mit düsterm Schweigen! Gräfin Mechthild stand schon am Fenster. Ihr spähendes Auge tras das reichgejchirrte Pjerd, aus welchem der Reiter fehlte. „Wo ist mein Gatte?" rief sie, und in ihren Augen glühte die tödlichste Angst, „ich sehe den Fürsten nicht!" Hildegund führte sie mit sanfter Gewalt vom Fenstei hinweg; ihr Blick hatte den Kriegcrtrupp wahrgenommeu der eine unbewegliche, mit dem Neitermantel bedeckte Gestalt daherbrachte. „Fasse dich, Teuere", redete sie sanft und mit Gewalt ihre eigene Fassung bewahrend, „schon ist mein Vater hin ab, um Nachricht zu bringen." „Meine Kraft ist zu Ende", hauchte die Gräfin, „Herr, mein Gott, mach es kurz mit mir!" Da kehrte der Burggraf zurück. Krampfhaft richtete sich die Gräfin empor. Hildegund- Atem stockte. Was sollte sie jetzt hören? Ter Burggraf atniete auf. „Frau Gräfin", sprach er schnell, „der Graf verlangt nach Euch. Er ist verwundet. Des Ritters Lanze traf ihn am Fuss und durchschnitt ihm eine Sehne. Gefahr ist aus geschlossen." Und er leitete die bleiche Frau hinunter. Hildegund sah sich allein; nun war es auch mit ihrer Fassung zu Ende. Schluchzend sank sie auf den Divan nieder und schlug beide Hände vor's Gesicht. Mit wieviel Hoff nungen war sie heimgekehrt, nun sah sie alle vernichtet. Eie wusste noch immer nichts über Jörgs Verbleib; aber dass er nicht mehr in der Waldklause war, sagte ihr ihres Vaters Erbleichen. „Hildegund!" Sie sah empor. Ihr Vater stand vor ihr, bleich — ein Schuldiger! „Eine härtere Strafe konnte mich nicht treffen, als dass dieser Falkner des Waldenburger Grasen Sohn ist." Sie sah ihn fest und ernst an. „Du hast ihn getötet, gestehe es nur. Verschone mich nicht", rief sie in ausbrechendem Eeelcnschmerz, „mit seinem Leben ist auch das ineinige verwirkt. Lu tannsr uns das gemeinschastliche Grab gönnen." (Fortsetzung folgt.) Der verbannte Rassehund Man versichert, diese Geschichte fcl restlos wahr. Und He sei in unseren Tagen geschehen. Da habe ein bekannter Chinese eine Reise durch England unternommen. Er habe bei einer Gelegenheit den Hund des Gastgebers so bewundert, das; K?r Gastgeber seinem chinesischen Freund eine Freude machen -rollte. Er schickte ihm den Hund als Geschenk zu. Schon hatte er den Fall vergessen, als er einen Brief des Chinesen erhielt: „Verehrter Herr! Nehmen Sie meinen besten Dank sür den mir zugesandten Hund. Ich weiss Ihre Aufmerksamkeit sehr zu schätzen. Nur — ich selbst habe schon seit einigen Jahren yavan Abstand genommen, Hunde zu essen. Ich musste des halb das Tier, um es seinem Zweck zuzusühren, meinem Kam merdiener und den übrigen Hausangestellten überreichen. Diese versicherten mir, dass der Hund von einer ausgezeichneten Qua lität gewesen sei. Ich möchte nicht versäumen, Ihnen das zur Kenntnis z» bringen!" . . . Das ist die Geschichte des verkannten Rassehundes. Ansektenschwärme greifen London an Die furchtbare Hisse der letzten Wochen hat London auch ,noch eine schwere Insektenplage gebracht. Riesige Wolken von aeslügeitcn winzigen Tierchen schwirren über den Parks, zer lesten die Blätter der Bäume, fliegen über die Wiesen und machen dort den Aufenthalt unerträglich. Vor allem haben es He riesigen Insekteisschwärme aus den Hydepark abgesehen. Die berühmte Rednerecke im Hydepark, wo sonst Apostel der Heilsarmee und Weltbeglücker aller Spielarten in mehr oder minder schwungvollen Reden ihre Ideen zu entwickeln pflegen. Ist jesst verödet, weil die Insekten die Mcnschhcitsbcglücker -nd ihre Zuhörer in die Flucht getrieben haben. Die Insekten- Waige hat einen solchen Umfang angenommen, dass umfassende Vorkehrungen gegen diese Luftgefahr, die eine schwere Gc- Khrdung der Volksgesundheit bedeutet, getroffen werden sollen. Wo wurde in Deutschland der erste Kaffee gekocht? Das durch seinen Dom und die „Zaubcrsprüche" berühmte vierte bürg darf den Ruhm für sich beanspruchen die erste Mutsche Stadt zu sein, in der schon 1637 echter Bohnenkaffee jKköcht und getrunken wurde. Dass dieser erste Versuch miss glückte, weil die damit betraute Merseburger Hausfrau statt Kes Wassers — Fleischbrühe nahm, Hal die Einbürgerung des schwarzen Trankes zunächst in Sachsen, dann in Deutschland Überhaupt nicht aushaltcn könne». Schon zehn Jahre später ltvurde in Hamburg die erste Kassccstube nach holländischem Mu- ftzer eröffnet. Und 1694 össnete jenes andere Kasscchaus in Leipzig seine Pforten, das unter dem Namen „Zum arabisclu'n Aoffe Baum" noch heute besteht und bereits von August dem Marken besucht wurde. Wie es zu )enem ersten Kctsfcekochversuch In Merseburg Ham, ist merkwürdig genug. Im Mai 1687 schickte der hol ländische Kaufmann van Smitcn in Amsterdam seinem 'Merse burger Geschäftsfreund Hervano eine Probe des damals noch neuen „Kosseyi" mit der Bitte um Aeusscrung, wie er geschmeckt habe. Die Antwort muss wenig freundlich ausgefallen sein. Herr Hervano schrieb nämlich einen groben Bricj nach Amsterdam und verlaiigte Rückerstattung von 16 guten Groschen, die er nach dem Genuss des Kaffees für Purgiermittcl habe ttusgcben müssen. Worauf Herr van Smitcn zurückschrieb, der Kcsssce sei gut, das hätten ihm im übrigen auch seine Leipziger Kunden schon bestätigt. „Jeder, der dort davon getrunken hat, lobt ihn — ein Beweis, dass die Leipziger einen feineren Geschmack haben als Ihr groben Merseburger!" Freilich hatten die Leip ziger den Kaffee wohl auch nicht mit Fleischbrühe gekocht . .. Die grössten Geschütze besitzt heute Frankreich. Das französische Mchnmut-Steilfeuer- geschüss ist eine 52-ZentimcIcr-Hnubitze. Sic schleudert Ge schosse von mehr als 82 Zentnern, bei einer Reichweite von et wa 8V Kilometern. Es sind vier solche Geschütze vorhanden, die aus 86 'Meter langen Eisenbahnwagen montiert sind. Auch das grösste Ferngeschütz besitzt Frankreich. Es ist eine 2l Zentimeter- Kanone. Die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses beträgt 1569 Nieter, die Fernleistung 126 Kilometer. Es können also mit diesen Geschlissen noch deutsche Städte wie Konstanz. Sig maringen, Reutlingen, Stuttgart, Heilbronn, Darmstadt, Aschaf fenburg, Mainz, Rüdesheim, Wiesbaden und fast das ganze Moseltal von der sranzösischen Grenze aus unter Feuer genom men werden. iNur steht die praktische Wirkung solcher Fern geschütze in keinem Verhältnis zu den aufgcwendcten Kosten.) Ei« schwedischer Robinson aus Spitzbergen Die schwedischen Zeitungen haben den 76fährigen Jäger und Kohlengrubenangesteilten aus der Arktis, Andreas Ovarn- ström, interviewt, der nach einer Abwesenheit von 25 Jahren zu einem Besuch in seiner Heimat ausgetaucht ist. Tie letzten Jahre hat er die Sommermonate als Wachtmann aus den Kohlengruben in Spitzbergen verbracht und im Winter ein Trapperleben geführt. In den langen Wintermonaten ist er mit keinen, menschlichen Wesen zusammengekommen. sondern hat den Eisbären und Polarsüchsen nachgestellt. indem er sie teils erschossen, teils in Fallen gefangen hat. Er glaubt, allein gegen 266 Bären erieat und ihr Fell erbeutet zu haben. Eines Winters bekam er Sehnsucht nach mcnschiicher Gesellschaft zum Weih- nachlsseste und verlies; seine Hütte sür ein paar Tage Da wurde er vom Schneesturm überrascht und musste in einer leeren v>ütte an, Wege Schutz suchen. Eine gan;e Wach- musste er dableiben, ohne Möglichkeit, Feuer zu machen. Auch sein Pro viant war nur sür vier Tage berechnet. Qvarnström hat einst im Eismeer Schiffbruch erlitten. Als sein Boot verwnk. ichwamm er im eisigen Wo Mr. bis er sich aui eine feste Eisscholle retten konnte. Baid sroren aber seine Glieder fest, und um seine Glieder überhaupt rühren zu können, musste er sich wieder ins Wasser stürzen, damit seine Kleider auitauten. Trotz seines hohen Alters und der Strapazen, die er ertragen hat. befindet er sich bei bester Gesundheit. Noch immer empfindet er den Lockruf der Wildnis und will wieder zu seinem einsamen Leben in den unwirtlichen Gegenden der Arktis zurückkehren. Dillinger-Familie als Bariet'-Attraktion! Die gesamte Familie des vor einigen Tagen erschossenen Massenmörders Dillinger, bestehend aus seinem 76fährigen Vater, einem Bruder, einer Schwester und dem Schwager, haben soeben mit einem Varietä in Indianapolis einen Vertrag abgeschlossen, wonach sie ab Sonntag dort als in sondere Attrak tion aus der Biihne auftreten. Echt Amerika . . ! Prozeß wegen der Tötung des SA-Mrers Mlzahn Bor dem Stettiner Sondergericht begann am Dienstag ver Prozess gegen den Stahthelmmann Ernst Kummrow aus Qnctziii, der angcschuldigt ist, den SA-Stnrmsührer Fritz Mol zahn aus Henlen ha gen nach der Sonncuwendseier am 23. Juni ans politischen Gründen getötet zu haben. Der Angeklagte, der 49 Jahre alt ist, den Krieg mitgcmacht hat, verwundet und ausgezeichnet worden ist, gehört dem Stahl helm seit 1982 an. Bei der Schilderung der Tat erklärt er, dass er am 23. Juni die Sonnenwcndfeier als Zuschauer besucht habe. Nach der Feier sei Molzahn an ihn herangekommcn und habe ihn wegen eines Dorsklatsches zur Rede gestellt und dann mit der Faust auf ihn e i n g e s ch l a g e n. Kummrow habe zur Abwehr seinen Stock erhoben, doch sei ihm dieser von Molzahn entwunden worden. Im gleichen Augenblick seien mehrere SA-Leute aus ihn cingcdrungen. Er habe sich, um sich zu schützen, gegen den Körper Molzahns gestemmt und ihn mit beiden Händen umklammert. Molzahn habe seinen Dolch ge zogen, den er, Kummrow, ihm jedoch entwinden konnte. Beide seien dann zu Fall gekommen. Er habe nicht die Absicht gehabt, zu stechen und könne sich nicht erklären, wie Molzahn die Ver wundung erhalten habe. Molzahn hatte dagegen bei seiner Vernehmung Im Kranken haus ausgesagt, dass politisch« Gründe die Ursache des Streites gewesen seien. In der Nachmlltagssilzung wkrden einige Tatzengcn ver nommen, aus deren Aussagen sich jedoch kaum der Vorgang ein- lvandsrci klarstcllen liess. Mer zuerst angegrissen hatte, darüber gehen die Meinungen der Zeugen stark auseinander. In dar Mittwochsitzung wurde SA Grupw-nführer Friedrich vernommen. D?r Zeuge äusser! sich über di« tslerson des verstorbenen Sturmsührers Molt; a h n . den er als einen offenen, wahrhaften Charakter und mutigen und guten Nationalsozialisten bezeichnet. Der Zeuge verwahrt sich mit aller Schärte gegen die am Dienstag zutage gekommene Auf fassung. a>s ob die Schuld an den ganzen Zustande» nun den früheren Gruppenführer von Hegdebreck treffe. Zwar hät ten Mreinbarungen zwifciren ihm und dem früheren Stahllwlm- führer von Pommern, von Wolf, statlgefunden. in denen man sich über di« Eingliederung des Stahlhelms in die SA völlig einig geivesen sei. Trotzdem sei diese Eingliederung nicht rei bungslos vor sich gegangen, da «zewisse Unterführer sich dem entgegcngestemmt hätten. Die diese grossen Schwierigkeiten ge macht haben, das sind die wahren Schuldigen an der Mistetat des Kummerow.. Der Zeuge wandte sich auch weiter dagegen, dass die ganze Angelegenheit so dargestellt werde, als handele es sich um ein« rein persönliä)« Sacl;e Moltzahns, die keine politischen Hinter gründe habe. Grup<>e»sichrer Friedrich sagte dann wörtlich: „Ich iverde mich mit aller Mach! da-xgen stemmen, das; die Kleinen sich zerschlagen, mährend die Olceren sich uneinig sind. Ich stelle mich mit meiner ganzen Persönlichkeit hinter die Ehre meines gefallenen Kameraden. Moltzahn war der Tun des SA- Mannes. der sich sür den Führer in Stücke zerreissen lässt". Der Zeuge kommt im Lause seiner Vernehmung auch auf den Putschversuch vom 80. Juni zu spreclx'n und l-etoute, dass er keinesfalls annehmc, dass Moltzahn zu den Vertrauten Hevde- brecks gehört habe. Röhm und die. die mit ihm gingen, wollten damals verbreiten, dass die Reichsivehr den Führer verhaftet hal>e. Das wäre etwas geivesen, wogegen jeder SA-Mann an- gerannt wäre. Bei der Vernehmung weiterer Zeugen wird die O* ksen I- lichkeit ausgeschlossen.