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Sächsische Volkszeitung : 27.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193410272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19341027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19341027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-10
- Tag 1934-10-27
-
Monat
1934-10
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.10.1934
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«r. 250. Sächsische Volkrszeititng Seite « K0N10 6761 Reichsstatthalter Martin Mutschmann, Winterhilfswerst de» deutschen Volkes 1934 35 bei der Sächsischen Staats bank Dresden — das ist das Konto des Winterhilsswer- kesl Gib auch du deine Spende! I.ousi»r SolKmIIsioii in Wittichenau l. Wittichenau. Vom 20. bis 29. Oktober wird in der prächtig renovierten Pfarrkirche unter Leitung des Parochialpsarrers Volks Mission abgehalten, dem in brüderlicher Weise benachbarte wendische Geistliche be hilflich sind, auch einige geistliche Herren aus Dresden. So ist für Wenden und Deutsche in gleicher Weise gesorgt. Tagtäglich eilen die frommen Gläubigen zu den Gottes diensten und Andachten, früh und abends. Sehr stark sind die abendlichen Veranstaltungen besucht, so daß das geräumige Gotteshaus bis auf den letzten Platz besetzt ist. Allabendlich werden wendische und deutsche Predigten gehalten, vielfach Standesansprachen. Der Christ königssonntag wird besonders festlich ausgestaltet. Nachmittags 5 Uhr wird das Missionskreuz geweiht, dem Weiheakt folgt Echlutzandacht mit Predigt, Erneuerung der Taufgeliibde und päpstliä)er Segen. Am Montag früh wird eine heilige Messe für die Verstorbenen gehalten, insbesondere für die gefallenen Krieger, daran schließt sich Prozession auf den Friedhof mit Predigt. Die Missionare besuchen Kranke und Gebrechliche, die nicht der Mission beiwohnen können. Für die ganze Kirchgemeinde und darüber hinaus sind es Tage des Heils. Möge aus ihnen Gottes reichster Segen für Haus und Familie, für Kirche und Gemeinde erwachsen! G. M. l. Schirgiswalde. Zu einem seltenen Genuß gestaltete sich die Wanderung, die der hiesige Gcbirgsverein am Mitt- wochnachmittag bei außergewöhnlich starker Beteiligung »ach dem schönen Iütclsberge aussührte. Nach einer kurzen Anfahrt bis Grenz-Schöne führte eine knapp zweistündige Fußwanderung durch de» herrlichen, in den wunderbarsten Herbstfarben pran genden Wald am Grcnzsteig entlang zur Iütelsbaude hinauf. Wie angenehm saß cs sich da bei Mutter Bogels vorzüglichem Kaffee. Ten Rückmarsch wählte die eine Abteilung über Schluckenau, die andere über Fngau; beide schieden nur ungern von den freundlichen Stammesbrüdern jenseits der Grenze. Am 14. November geht es zur Besichtigung der neuen Pirsken- baude, von der man bisher viel Rühmenswertes hörte. I. Bischofswerda. Ein „vielseitiger" Schwind- l e r. Tas Schöffengericht Bischofswerda verurteilte den 1898 in München geborenen Friedrich Maximilian Eichenseher wegen zahlreicher Belrugsfälle zu zwei Jahren acht Monaten Gefäng nis und drei Jahren Ehrverlust. Eichenseher, dessen Strafre gister zahlreiche Vorstrafen wegen Betrugs und Diebstahls auf weist, war im September 1933 nach Neustadt gekommen und hatte sich dort als angeblicher Musiklehrer niedergelassen. Sei nen Schülern, meist Kindern, ivolltc er Musikinstrumente ver kaufen. In 21 Fällen »ahm er Bestellungen entgegen, lieferte jedoch die Instrumente nicht. Die Anzahlungen verwendete er zu seinem Nutzen. Bei seinem Vermieter hinterließ er nach seinem Verschwinden eine Mietsschuld von 57 Mark. In Seb nitz und Neukirch beging er mehrere Zechprellereien und Be trügereien bei Handwerkern. In Dittersbach kaufte er ein Fahrrad aus Abzahlung, verkaufte es aber sofort weiter. Eine Musikinstrumentensirma wurde durch Eicheuscher um 499 M. betrogen. In der Urteilsverkündung brachte das Gericht zum Ausdruck, daß Eichensehcr bei einer erneuten Verfehlung be stimmt mit Zuchthaus und Sicherungsverwahrung zu rechnen habe. Bautzen. D o p p e l s e l b st m o r v. Die auf dem Holz markt zusammen wohnenden Schwestern Schneider im Alter von 47 bezw. 31 Jahren schieden durch Einatmen von Leucht gas gemeinsam aus dem Leben. Die ältere der beiden Schwestern war seit längerer Zeit nervenkrank. Riesa. Neuer Brandgrabfund. Bei Ausschach tungsarbeiten in Pausitz wurde in geringer Tiefe ein Urnen grab gefunden, das aus der jüngeren Bronzezeit (1200 bis 800 v. Ehr.) stammt. Es enthielt außer der Haupturne drei Gefäße. Das Grab gibt bis jetzt die nördlichste Ausdeh nung des vor rund 3000 Jahren von den Illyriern angeleg ten bronzezeitlichen Urnenfriedhofs an, der sich an der Fund- stelle befindet. Tridulim in der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk Zwlikau Zwickau. Di« Psarrgemeinde Zwickau St. Johann Nepo muk will sich auf das Christkönigssest durch ein Triduum vor bereiten. Am Donnerstag, dem 25. dieses Monats war der erste Tag. Pater Dr. Benedikt Götz O. F. M., Provinzial des Klosters Fulda, hat die Predigten übernommen. Sctpm am ersten Abend nmr die Kirche voll. Das Thema der ersten Predigt ist: „Das Königsrecht Christi". Der Prediger führt di« Leute zum Fest und will seine Reden als Vorbereitung aus dieses schöne Fest halten. Wir feiern das Christkönigsfest, das unser Heiliger Vater Pius XI. uns geschenkt hat. Wir fragen uns woraus gründet sich eigentlich das Königsrecht Christi. Drei Antworten gibt der Prediger. Es gründet sich erstens aus die heilige Schrist. Im Psalm 2, bei Jeremias, spricht das Wort Gottes von dem Königtum des Niessias. Jin Neuen Te stament ist es Lukas, der uns bei der Verkündigung der Ge burt des Erlösers auch sein Königtum zeigt. Großartig führt Johannes im Prolog zu seinem Evangelium das Thema über die Herrschaft des Sohnes Gottes durch. — Eine weitere Be gründung der Königsrechte liegt in der wahren echten Gott heit Christi. Ein« Hauptfrage sür uns Menschen ist es: Ist Christus nur ein Mensch, vielleicht ein großartiger, besonderer 'Mensch? Er ist mehr. Schon im 3. Jahrhundert sagt das Konzil von Nicäa: Gott von Gott, Licht von Licht. Christus ist wahrer Gott. Darin liegt aber auch sein Königsrecht. Chri stus läßt das Bekenntnis des Petrus: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" gelten und unterstreicht die Worte des Apostels noch. Dieses Selbstzeugnis wird nach gestützt durch feine Heiligkeit: Wer kann mich einer Sünde zeihen? durch die Erhabenheit seiner Lehr« und seine Auferstehung. Eine dritte Grundlage ist die Geschichte der Kirche, seines Reiches. So viele irdische Reiche sind vergangen, aber das Reich Christi wächst aus einem Häuslein von 12 Aposteln zu einem Reich von mehr als 369 Millionen. Christus ist König. Uns obliegt nun die Pflicht der Treue, und dies« wollen wir ihm zeigen. Die weiteren Predigten sind heute Freitag und morgen Samstag 19.39 Uhr. Am Sonntag 20 Uhr findet eine Ge meindeversammlung im „Deutschen Kaiser" statt, zu der Pater Dr. Benedikt Gölz die Festrede hält. sc. VeschWe der Chemnitzer Stadtverordneten Chemnitz. Das Stadtverordnetenkollcgium stimmte in seiner Donnerstagsitzung einer Erhöhung der an die NS.- Volkswohlfahrt zu gewährenden Beihilfe von 4900 RM. zu. Ferner wurde der Ankauf der „Sachsenhalle" durch di« Stadt Chemnitz zu einem Betrage von 225 000 RM. beschlossen. Dieser Ankans bedarf noch der Genehmigung durch das Reichssinanz- ministerium. — Für das kommende Jahr wurde die Bürger steuer unverändert aus 600 v. H. des Reichssatzes festgesetzt. Der Chemnitzer Bürgermeister Dr. Härtwig gibt in einem längeren Bericht eine Uebersicht über die Aufbauarbeit der Stadt Chemnitz, aus der hervorgeht, daß sich die Arbeitsbe- sci-asfungsmaßnahmen aus dem Gebiet der Wohnungs- und Siedlungspolitik besonders erfolgreich gestaltet haben. So konnten insgesamt 1501 Wohnungen durch Zuschüsse städtischer Mittel neu gewonnen werden. Was die übrigen Arbeitsbeschaf fungsmaßnahmen betrifft, so wurden sür die Verbesserung der Verkehrswege und des Schleusennetzes, zur Instandsetzung von Brücken, für die Chemnitzflußregulierung usm. große Nüttel aufgewendct. Die Stadt Chemnitz hat im vergangenen Jahre insgesamt 18 Ntillioncn RM., das ist etwa die Hälfte des Gesamtetats des Jahres 1914, für Arbeitsbeschassungsmaßnah- men aufgewandt. tz. Plauen. Die kath. Filmstelle Dresden gab am 23. und 24. Oktober drei Vorführungen, die dank der guten Or ganisationsarbeiten durch Herrn Kaplan Kewenig und Schmalzl ausverkaust waren. Ueber die Ausführungen war nur eine Stimme — und zwar die des Lobes zu hören. Die kath. Film stelle ist der Plauener Gemeinde ein lieber Gast geworden, dessen Besuch mit Freude erivartet wird. Darum wird es wohs zu verstehen sein, wenn der Wunsch laut wurde, das nächste Mal drei Tage zur Aufführung zu verwenden. Gezeigt wurde der erschütternde, der Heldenhafte Film, der uns erleben läßt, wie der kath. Priester das Beichtgeheimnis bewahrt. Alle Zuschauer waren von der Aufführung erschüttert. Das kleine Beiprogramm brachte zwei Tonfilme, die dank der modernsten Apparatur ganz ausgezeichnet zum Vortrag kamen. Chemnitz. Die Reichsbahnstelltaus. Am Sonn abend, 27. Oktober, wird in der früheren Aktienipiunerei am Schillerplatz eine Retchsbahnausstellung durch den Neichsbahndirektionspräsidenten Dr. Domsch eröffnet wer den. Zur Landestagung der Reichsmusikkammer Am 26. und 27. Oktober findet in Dresden die erste Landestagung der Reichsmusikkammer statt, die von dem Leiter der Landesstelle Sachsen des Reichsministeriums für Voksaufklärung und Propaganda, Salzmann, mit fol genden Worten begrüßt wird: Musik ist die hinreißende und eindrucksvollste Form der Sprache. Unvermittelt quillt sie aus den geheimnisvollen Tiefen eines Volkes und trägt seine Rassenmerkmale. Solche aus dem Volk geborene Musik ist daher allen Volksgenossen zu jeder Zeit verständlich, und nie hat sie dazu mißbraucht werden können, Gedanken zu verbergen; sie ist wahr aus innerstem Grunde. Wie das neue Denken in neuer Sprache spricht, so wird auch die Musik dem neuen Volkserleben im Dritten Reich neue Ausdrucksmöglichkeiten, einen eigenen Stil, geben. Denn das tiesste Fühlen wird am reinsten ver mittelt durch die Allmacht der Töne. So ist die Musik im neuen Deutschland bevorzugt berufen, der neuen Wandlung der Geister Ausdruck zu geben. Was man einmal den Stil unserer Zeit wird nennen, wird in der Musik am unmittel barsten zu spüren sein. Der totale Staat, besten Kraft ganz im Instinktgeleiteten Gefühl ruht, muß sich daher auch um die Erziehung der Musikausübenden kümmern. Wie die Sprache tot ist, die kein Ohr findet, so ist auch die Musik tot, die im Volk keine Resonanz hat. Die Resonanzfähigkeit des Volkes hat der Führer neu geschaffen, und es kommt jetzt nur noch daraus an, daß die Musiker im rechten Sinne gut musizieren. Sie werden den rechten Ton finden, wenn ihr Herz erfüllt ist von dem, auf was deutsche Art und deutsches Wesen an- ^Ich begrüße die Sächsische Landesmusikerschaft in der deutschen Mufitstadt Dresden. Die Landestagung der Neichs- muiikkammer muß Erfolg haben, wenn die Musiker die Er ¬ kenntnis mit yelmnehmen, daß das Gewaltige, dem vie nationalsozialistische Revolution im Volk jetzt den Durchbruch ermöglicht hat, in seiner Auswirkung und Zielrichtung auf die Einheit des deutschen Gefühls hinstrebt. Es kommt nicht allein auf eine klare Stimmführung der Solisten an sondern auch darauf, daß der Klangkörper des Volkes in Unter- und Obertönen die Grundmelodie erfaßt und harmonisch mit- schwingt. Auch der Landesleiter in der Landesmusikerschaft Sach sen, Bruno C. Schestak, heißt im Namen der Landes- musikerschaft die Träger und Betreuer des musikalischen Kulturlebens Sachsens zur Tagung der Neichsmusikerkam- mer in der Landeshauptstadt willkommen. Er gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Tagung wertvolle Anre gungen zur weiteren Förderung der herrlichen deutschen Tonkunst und ihrer Vertreter geben werde. * Die Musikstadt Dresden sieht mit besonderer Freude die erste sächsiscl)« Landestagung der Reichsmusikkaininer in ihren Mauern. Wichtigste Kulturfragen auf dem Gebiete der Musik iver- den im Kreise der sächsischen Musikerschast unter Mitwirkung der Musilrbeaustragten der sächsiscl)«» Städte zu erörtern sein. An allen diesen Fragen nimmt die Landeshauptstadt nicht nur den lebhaftesten Anteil, sondern sie ist auch der schönste Rah men für eine solche Tagung. Mit einer saft zur Musik ge wordenen Harmonie ihres Stadtbildes und ihrer Bauten ver binden sich die stolze Tradition der hier seit Jahrhunderten in edelster Weise gepflegten n-eltlichen und geistlichen Musik, der Geist L. M. v. Webers und Richard Wagners. Möge durch diese Tagung der sächsiscl)« Musikerstand den vom Führer vor gezeichneten hohen Zielen näherkommen! Dieser Wunsch sei mein herzlicher Willkommensgruß an die erste sächsiscl)« Landestagung der Reichsmusikkammerl Heil Hitler! Oberbürgermeister Zoerner. Dresdner pollzetberlcht Zu dem Mord ln Mockritz. Der zu dem Mord an der Wirtschaftsgehilfin Kuhnert als Täter in Frage gezogene 19 Jahre alte Friedrich Martin, wurde auf Grund der von der Mordkommission eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen am 24. d. M. von der Kriminalpolizei in Nürnberg ermittelt und fest genommen. Am 25. 10. 34 erfolgte seine Ueberführung nach Dresden. Martin bestreitet zunächst ganz entschieden, der Mör der der Kuhnert zu sein. Bisher wurde er überführt, in dem Gute, in dem er und die Kuhnert beschäftigt waren, einen schweren Diebstahl verübt und zwei Fahrräder gestohlen zu haben. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Falschmünzerwerkstatt ausgehoben. Ein 20 Jahre alter Mann, der sich durch sein Verhallen verdächtig gemacht batte, ivurde außerhalb Dresdens von einem Beamten der Landgen darmerie gestellt und einer Durchsuchung unterzogen. Hierbei wurde ein Klischee gesunden, das bei der Herstellung falscher 20-RM.-Scheine Verwendung finden sollte. Die Festnahme des Burschen führte die Kriminalpolizei auf die Spur eines 28 Jahre alten Mannes, der sich in der Südvorstadt eine Jalsch- münzerwerkstatt eingerichtet hatte. Er wurde sestgenommen und umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt. Bei seiner Vernehmung gab er zu, daß er sich mit der Anfertigung falscher Banknoten seit etwa Jahresfrist befasse, bisher aber nur eine Note zu 20 RM. ausgegeben habe, da ihm die Fälschungen bisher nicht gut genug erschienen. Zur Zeit war er damit be schäftigt, eine neue Ausgabe von 20-RNI.,Scheinen anzufertigen, oic er im Frühjahr 1935 in größeren Mengen absetzen wolste. Beide Männer wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Auf frischer Tat. In der Nacht zum 21. 10. gegen 8 Uhr nachm. wurde bei einer Firma in der Waisenhausstraße em Einbruch veriibt. Die Diebe, die sich mit Nachschlüsseln Zu gang zu den Räumen verschafft hatten, erlangten einen Betrag Bargeld. Offenbar bei einem weiteren Einbruchsversuch wur den die Täter, zwei 38 und 39 Jahre alte Männer, von einem Beamten der Wach- und Schließgesellschaft überrascht und der Polizei übergeben. 9>ach langem Leugnen haben die Festqe- nommenen bei der kriminalpolizeilichen Vernehmung schließlich zugegeben, den Einbruch verübt zu haben. Die Dicbesbcule wurde zum Teil wieder horbeigeschafst. Schlägerei, Zeugen gesucht. In der Nacht zum 26. 9. d. I. gegen 1 Uhr hat auf dem Postplatz eine Schlägerei stattgesun den. Der Urheber hatte vor dem Eintreffen der Polizei in einer Kraftdroschke die Flucht ergriffen. Er soll von zwei Männern auf einem Kraftrad verfolgt worden sein. Diese Zeugen und andere Personen, die Angaben über den Flücht ling machen können, werden gebeten, sich zum Zwecke der Klä rung der Sache umgehend im Zimmer 86 des Kriminalamtes zu melden. : Spenden fürs Winterhilsswcrk. Der Kreissührung Dr«sden des Winterhilsswerks wurden durch die Firmen Mende-Radio Dresden und Seidel u. 'Naumann A.-G je 10 000 RM. und durch die Firma Loden-Frey 2000 RN!, überwiesen. : 420 Holzarbeitcrjubilare werden geehrt. Der Kreis Dresden der Reichsbetriebsgemeinschast „Holz" in der DAF. veranstaltete am Donnerstagabend im Ausstellungspalast eine Feier, di« der Ehrung von 420 Arbeitsjubiiaren des Holzge werbes galt. Der Kreiswalter der DAF., Schmid, sprach über die historisch-politische Entwicklung des deutschen Arbeiterlums und bezeichnete als eine der Hauptaufgaben des Nationalsozia lismus die Schaffung einer neuen Gesellschaftsordnung. Der Kreiswalter der Reichsbetriebsgemeinschast, Kolb, überreicht« so dann den Iubilaren, die 25, 30, 40, ja sogar 50 Jahre im Be- ruse stehen, ein Diplom. Die Feier war umrahmt von Darbie tungen einer Musikkapelle und zweier Sprechchöre. : Im Tierschutzverein Dresden hielt gestern abend der Privatgclehrte Alfred G. R a d t k c einen hochinteressanten Vor träg über „Tier-Tragödien". Mit Hilfe eines Kurzfilms über den Stierkampf in Barcelona und zahlreicher wertvoller und technisch vorzüglicher Lichtbilder über Stierkämpfe, insbeson dere in Palma de Mallorca zeigte der Redner die wirtschaft lich-egoistischen Hintergründe dieser Kämpse: daß zum Beispiel heute 112 Züchtereien sür Kampsstiere in Spanien vorhanden sind mit einem Ticrbestand von etwa 38 000 Stück. Ganz ab gesehen von den geradezu surchtbaren Tierquälereien seien diese Kümpfe insofern eine Komödie, als sich die Toreros, Picadores und Banderilleros deshalb mit einer scheinbar beispiellosen Sicherheit und Tapferkeit und Kaltblütigkeit in den „Kamps" stürzen, iveil mannigfache Sicherungen einen tragischen Aus gang sür die Menschen zu einer Seitenheit machen Daß den bedauernswerten Pferden, die 10, 15 und noch mehr Jahre dem Mensci)en treu gedient haben, als Dank ein so grausamer Tod bereitet wird, daß man ihnen die Ohren mit Draht zubindet, damit sie durch den ohrenbetäubenden Lärm der edlen Spanier nicht scheu gemacht werden und die Augen mit einem Tuch bedeckt, damit sie den angreifvnden Stier nicht sehen und den Reiter nicht aus dem Sattel werfen sollen, wurde mit sichtliä>er Erschütterung von den Zuhörern ausgenommen. Der Vortra gende erklärte dann noch Sinn bzw. Unsinn der anderen von Menschen veranlaßten Ticrkämpfe und zeigte Filme über Stier rennen auf Madura, Hahnenkümpse in Indien, Widderkämpse auf Java und Grillenkäinpse auf Bali. Der reizende Film von Dr. Doolittle und seinen Tieren, der auch ernsten künstlerisch- ästhetiscl)en Ansprüchen genügt, beendete den interessanten Vortragsabend. küssen uncl ^ärlrts Leipziger Börse vom 25. Oktober. Das Geschäft blieb recht klein; die Kurse konnten sich gut halten. Chromo Nasork und Thüringer Gas gewannen je 2 Prozent. Leipziger Feuer. Rbihr 3, 5 RM. Reichsanleihe Altbesitz 0,75 Prozent fester. Leipziger Schlachtviehmarkt vom 25. Oktober. Auftrieb: Ochsen 64. Bullen 100, Kühe 70, Färsen 55. Kälber 612, Schaf« 260„ Schweine 1766, zusammen 2933 Tiere; außerdem wurden dem Markt direkt zugenihrt: Rinder 3, Kälber 24, Schafe 8, Schweine 137. Preise: Ochsen und Färsen ohne Notiz; Bullen! b 30-33, c 25-20, d 22-24; Kühe: c 22-28. d 18-21; Käl- der: A. Sonderklasse —; B. andere Kälber: a 46—50. b 40—45, c 28-35, d 20-27; Schafe: b2 40-43, c 35-39, e 30-35, s 30—31, Schweine: al, a2 und b je 53, r 50—53, d 48—51, e 45—48 f 40—44, gl 53, g2 45—51. Geschäftsgang: Rinder und Kälber schlecht. Schafe langsam, Schweine gut. Ueberstanv: Ochsen 32, Bullen 35, Kühe Ä. Färsen 29, Kalber 14, Schaf« 96, Schweine 25. Chemnitzer Schlachtviehmarkt vom 25. Oktober. Auftrieb: Rinder (Großvieh) 83, Kälber 2. Schafe 36; Geschäftsgang: be langlos. Preise ohne Notiz. Ueberstanv: Rinder 72, Schaf« 9, Klsiokrvrlite rler üvrliosr Pins nouorliedo prdoduns «kor kntorvssongomoin- sodatt clor llorlinvr privatbankkirmsn Ust vrgodon, claü cli« von clvn dkitglioäorn cloi Intsrossongoinelnsedakt go- rväkrton lil.oinkrociitv ln voträgon dis ru 20000 IM. sied von änkang pvdruar dis Anfang Ssptsmdor «I. um 18 proront «rdükt davon. vlo stärkste 8tol- «vrun« kkibon üls Uroclits rvisckon 5000 uncl 10 000 Ubk. vrtakron. 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