Volltext Seite (XML)
^IvtlLSN Anrüglickkeiten eines Lreises Der über 70 Jahre alte französische Außenminister Barthou hat auf einem Frühstück der Völkerbundsjaur- nalisten eine Rede gehalten, die ossenbar auch nach der rein persönlichen Seite beweisen sollte, wieso der Autzen- politiker der ,,allerchristlichsten Nation" heute der Freund und Protektor des Bolschewickenministers ist. Mit dem Hinweis auf eine vor ihm liegende Speisekarte führte er aus: „Wenn ich diese Meniikarte betrachte — sie stellt Litwi now als General dar, wie er mit Miß Geneve einen russischen Tanz aussührt — so sehe ich ein Mädchen, das schon sehr viele Berührungen hinter sich hat und das, wie mir scheint, vielen Angriffen nur schlecht widerstand und deren Jugend nicht gerade als beispielhaft angesehen werden kann. Ich sehe dieses Mädchen in Besitz genommen von einem tapferen General. Er sagt: Mitz Geneve, ich will Dich und Du wirst mir gehören. Und dieses eine Mal, vielleicht zum ersten Mal, hat Mitz Ge- ncve, diese alte ermüdete Jungfrau Widerstand geleistet und es ist notwendig gewesen, datz eine bestimmte Anzahl von Per sonen. die verschiedenen Ländern angehören, cingeschritten sind, um wieder dieses Mädchen zu besitzen. Ich nehme es an, wenn man sagt, datz ich als Pate fungiert habe. Ich will nicht sagen als Zwischenhändler, aber doch als Botschafter zwischen der ermüdeten Iungsrau, die Mitz Geneve ist, und meinem Freund Litwinow. Ja, das habe ich getan! Ich bin daraus nicht eitel, aber ich empfinde auch keine Scham. Ganz im Gegenteil! Ach, wenn mein Freund Motta Litwinow jetzt sehen könnte! Be trachten Sie ihn gleichzeitig mit mir! Er macht den Eindruck eines ausgezeichneten Menschen und wirklich nicht den Ein druck eines Banditen. Er hat eine rundliche Figur, eine mäch tige Stirne, seine Haare allerdings sind wenig vollzählig. Er stellt das Russland von heute dar. Hat Litwinow ausgehärt, Kommunist zu sein? Sicherlich nicht. Sagen wir es noch ein mal sehr einfach und sehr höflich, datz niemand von Litwinow verlangen konnte, sein Programm auszugcbcn. Wir alle müssen den Ereignissen Rechnung tragen, sowie der Aenderung der Tatsachen und der Ideen!" Zoten sind im Munoe eines Politikers immer eine bedenkliche Sache, aber Zoten im Munde eines Greifes... sogar die Ponlevardpresse hat sich teilweise für Barthou geschämt! Verhaftungen und Haussuchungen in Wien Wien» 24. September. Wie hier verlautet, soll der ehemalige nationalsozia listische Bundesrat und Hauptschriftleitcr der Deutsch- Oesterreichischen Tageszeitung, Schattenfroh, unter der Anschuldigung des Hochverrates verhaftet worden sein. Außerdem sollen in Wien eine Anzahl Verhaftun gen von Nationalsozialisten — man spricht von 15 Perso nen — erfolgt sein. Bei dem Staatsopernsänger Ham mes und bei der Staatsopernsüngerin Ursuleae sol ¬ len Hausdurchsuchungen vorgenommcn worden sein. Später eingelaufeac Meldungen bestätigen die Tat sache der Haussuchung bei Frau Ursuleae und Hammes. Die „Reichspost" teilt mit, daß beide Künstler national sozialistischer Betätigung verdächtig sind. Biorica Ucsu» leac ist in Dresden keine Unbekannte. Sie fang bei der Urausführung von Strauß' „Arabella" die Titelpartie. Kammersänger Hammes war früher in Wien Potizei- oeamter. HZ-Mitgliedschafi kein Garantieschein für spätere Versorgung Valdur v. Schirach gegen falsche Auffassungen über den Begriff „Staatsjugend" Reichsjugendführer Baldur v. Schirach sprach am i Sonnabendabend im Festsaal des Oberprüsidiums in Königsberg I vor den Führern der HI. des Gebietes Ostland. Er sührte da bei aus: Das Wort „Staatsjugend" und die Meinung, die HI. habe im Bestehen dieser Staatsjugend ihre Ausgabe erreicht, veranlaßt mich, mich heute mit dem Begriff „Staatsjugend" auseinanderzusetzen. Es ist notwendig sestzustellen, datz, wenn man heute von der Staatsjugend spricht, wir innerlich ebenso die Volksjugend sind. Die Verbindung dieses Nachwuchses und dieser Jugend zur Führung des Staates soll nun nicht so aus sehen, datz jeder, der mit zehn Jahren in das Jungvolk eintritt, einen Garantieschein in der Tasche hat für seine spätere Versorgung, für sein späteres Auskommen. Ich möchte mich ganz entschieden zur Wehr sehen gegen eine solche Auffassung. Ich will nicht, datz nun alle Eltern in Deutschland meinen, und vielleicht mit ihnen auch ihre Kinder, durch die Zugehörigkeit zu dieser riesigen Jugendorganisation, die den Nachwuchs aller Organisationen in Deutschland stellt, sei nun die wirtschaftliche Frage des Lebens gelöst. Für uns war die wirtschaftliche Frage des Lebens nie die ausschlaggebende, und wird nie die aus schlaggebende Frage dieses Lebens werden. In den Jahren, in denen wir die nationalsozialistische Bewegung ausbauen halsen, hat keiner an diese wirtschaftliche Versorgung gedacht. Wir haben uns zum selbstverständlichen Dienst in diese Bewegung gestellt und haben die Mühen und die Nöte dieser Bewegung initgetragen als etwas Selbstverständliches. Wir sammeln nicht die Massen, wir sammeln nicht diejenigen, die versorgt sein wollen, wir sammeln genau so wie in den vergangenen Jahren und im vergangenen Jahrzehnt die selbstlosen Menschen. Wehe uns, wenn wir einmal von dieser Haltung abgehen sollten. Und aus dieser Verantwortung für das Reich, für die Zukunft, für das Kommende heraus möchte ich gerade euch Führer und Führerinnen eines sehr wichtigen Gebietes der HI ans Herz legen, datz ihr niemals vergessen möget, datz die Selbstlosigkeit unserer Kameradschaft zugleich auch die Größe der HI. aus machen mutz und datz die Selbstlosigkeit dieser Kameradschaft auch den Bestand des deutschen Volkes in der Zukunft aus macht. Es ist so, datz hin und wieder von dem Recht der jungen Generation geredet wird. Es gibt kein Recht der jungen Gene ration. Es gibt nur eine Pslicht dieser Jugend. Es gibt in Deutschland eine Generation von Frontsoldaten. Es gibt eine Generation von Menschen, die den Kamps als Nationalsozialisten ans ihren Schultern getragen haben, und es gibt eine Genera tion, die beides in sich verkörpert. Wie kann da unsere Gene ration diesen anderen gegenüber, die ein Primat der Leistung haben, sagen, sie hätte ein Recht? Nein. Ihr habt, verglichen mit allen diesen, eine zehnlansendfach grötzere Pslicht. Reprä sentiert wird eure einzigartige Stellung dadurch, datz ihr ein gemeinsames Volk darstellt, datz ihr auswachsen dürst in einer Gemeinschast, die alle diese Trennungen und Hemmnisse nicht kennt, unter denen die anderen einst leben mutzten. „siiietnanilslanrl" Der Ausdruck „No-man's Land", Niemandsland ist aus der englischen Kriegsterminologie bekannt. Mit diesem Wort wurde im Weltkrieg der Bodenstrich bezeich net, der zwischen den beiden Schützengräben lag. So wurde das Wort zu einem inhaltsschweren Symbol: es bezeichnete den ganzen moralischen Abgrund, der zwischen den Kriegführenden sich auftat und die Idee menschlicher Solidarität für vier Jahre verschlang. Jetzt sind wir mitten in der Friedenszeit diesem Wort bei einem Bürgerkriegsbericht aus England begeg net. Eine photographische Ausnahme in einer illustrier ten Zeitung zeigte die große saschistisclje Versammlung im Hyüe Park mitsamt der antifaschistisch-kommunisti schen, die gleichzeitig neben der ersteren abgehaltcn wurde. Zwischen beiden Lagern zog sich ein schmaler Erdstrich hin, Niemandsland. Jur Niemandsland stand berittene Polizei bereit, um etwaige Feindseligkeiten zu verhüten. Das Wort „Niemandsland" erweckt bedenkliche Analogien. Ist etwa auch England schon in zwei feind liche Lager zerfallen, zwischen denen es keine Verbindung als den Kamps bis aufs Messer gibt? Hat auch das klas sische Land der Demokratiee die Tradition des friedlichen politischen Mcinungskampfes verlassen? Einst gab es auch in Deutschland zwei solche feindliche Fronten. Ta bvach die rechte Front durch, setzte die Führer der Gegen- sront fest, und nun gelang es in Jahresfrist, aus den bei den Heerlagern eine große gemeinsame Front des Auf baues zu schmieden. Wird sich auch in England so diese Frage lösen lassen? Wohl liebt die Weltgeschichte keine Doubletten; aber die von Tag zu Tag wachsende Front des Faschistenführers Mosley läßt erwarten, daß auch er sich jenes Vertrauen erringt, um den breiten Graben des „Niemandslandes" zuzuschütten. Wann find kirchliche Sammlungen erlaubt? Grundsätzliche Entscheidungen des Relchsschaßmeisters der NSDAP. Obwohl von dein reichsgesetzlichen Verbot össentlicher Sammlungen Kollekten in Kirchen ausdrücklich ausgenommen sind, haben sich in der Praxis vielfach Unklarheiten über die Zulässigkeit kirchlicher Sainmlungen ergeben. Es haben sich deshalb verschiedene kirchliche Verbände an den Neichsschatz- meister der NSDAP, gewandt, der im Austrag des Stellver treters des Führers ermächtigt ist, aus Grund des Gesetzes vom 3. Juli Ausnahmen von dem allgemeinen Sammelverbot zu- »ulassen. In der Frage der Sammlungen bei Mis- sion» festen hat der Neichsschatzmeister der NSDAP, fol gende grundsätzliche Entscheidung gefüllt: Die Bedeutung der Missionsarbeit für die Stärkung des Auslanddeutschtums ist mir bekannt, so datz ich im Rahmen des gesetzlich Möglichen für die Misfionsseste folgendes be stimme: Geldopser vei Mijsionsveranstaltungen lm Freien sind dann gestattet, wenn diese Veranstaltungen Gewähr bieten, datz cs sich absolut um eine kirchliche Feier handelt, die lm Nahmen der Gottesdienstordnung de» Dienst am Altar und die Predigt vorsieht. Nach Beendigung dieser Freiaoltcsdicnste, die aus einem cngbcgrenzten Raum stattsinden müssen, ist jedes Sammeln von Geldspenden oder der Verkauf von Gegenstän den strengstens untersagt. Die sich an den Gottesdienst an- schlletzcndcn Kasseetafeln habe» in allen Fällen geselligen Charakter und sind vom Gottesdienst streng zu trennen. Daher ist aus Anlah dieser Nachfeiern jede Sammlung von Geld oder Sachspenden verboten. Von allgemeinem Interesse Ist gegenwärtig auch die Frage, wie weit Ernledankfestspcnden der Kirchengemclnden unter das Sammelverbot sollen. In einem Erlatz weist der Ober- präsldent von Ostpreußen darauf him datz die üb ticken Erntcdankspenden, zu deren Hcrgabe in den Kirä)en aus- gesordert wird, und die dann den Bedürftigen unmittelbar zu gute kommen, gestattet sind. Aus gleicher Linie liegt ein Be- sä-eid des Reichsschatzmeisters an die Innere Mission, wonach Sach, und Naturalspenden der Bauer» für Anstalten der Inneren Mission genehmigt sind. Lin-bergh-Ermittlungen in Sachsen Der Verfasser des Geheimbriefs — Heue Verdachtsmomente gegen den Erpreffer Hauptmann Ncwyork«, 24. Sept. Im Zusammenhang mit der Untersuchung gegen den Er presser Hauptmann teilte der Ausseher des Zuchthauses Ko lumbus sOhio), Thomas, mit, datz Ende 1031 oder Anfang 1032 ein Sträfling einen Brief erhalten habe, in dem ihm in Ge heimschrift mitgeleilt worden sei, datz der Briesschreiber das Kind Lindberghs entführen wolle. Der Sträfling habe ihm, Thomas, den Brief mit abgerissener Unterschrift gezeigt. Aus Befragen habe er erklärt, datz die Unterschrift Bruno Haupt mann gelautet habe. Kurz nach der Entführung des Liudbergh- kindes sei er, Thomas, mit dem Sträfling nach Jem Jersey ge fahren. Die dortigen Behörden hätten jedoch die Angelegenheit nicht weitervcrfolgt. Thomas teilte weiter mit, datz er dem Sträfling ein Bild des verhafteten Hauptmann aus der Zei tung gezeigt habe. Der Sträfling habe daraus gesagt, das sei der Maun, der den Geheimbrief geschrieben habe. Der Sträf ling bcsinde sich seit Januar 1025 wegen eines Naubübcrfalles auf den Staatsanwalt von Broux im Zuchthaus. Ter seinerzeit für Lindbergh als Vermittler tätige Dr. Condon äußerte nm Sonnabend die Ansicht, datz wenigstens drei Personen an dem Entsührungsplan beteiligt gewesen seien und datz eine davon spater ermordet worden sei. Condon erklärte, datz der bereits mehrfach erwähnte IsidorFisch ein anderer Mann und eine Frau sich von den Vereinigten Staaten nach Deutschland begeben hätten. Nach Amerika zurückgekehrt seien jedoch nur die Frau und der andere Manu. Fisch sei in Deutschland gestorben und liege auf dem Leipziger Friedhof. Condon regt an, die Leiche Fischs wieder auszu graben, um die Todesursache sestzustellen. Im übrigen hätten Hauptmann, Fisch und der andere Alaun in unmittelbarer Nach barschaft im Stadtteil Brom gewohnt nud seien häufig zum Kartenspiel zusammengekommen. Lindbergh hat seine Rückkehr von der Pazifikküsle ange kündigt, um im Falle Hauptmann vor der Polizei auszusagen. Ein gegenwärtig dienstlich in Wien weilender dcutschspre- chendcr Newyorker Detektiv wurde telegraphisch angewiesen, nach Kamenz in Sachsen zu fahren, um Besprechungen mit den Polizeibehörden auszuuehmen, da man annimmt, datz ein Teil des Lösegeldes von Hauptmann möglicherweise an Ange hörige in Kamenz geschickt worden ist. Seligsprechung von Dollfuß? Ter ,, P e st e r Lloyd" verbietet sokznide Mel dung: „Meldungen Uber Seligsp echung des Vundcskanzlcr- Märtyrero Tollsutz. In den letzt u Wochen macht sich in matz gebenden kirchlichen Kreisen Oesterreichs die Tendenz bemerk bar, eine Seligsprechung des ermordeten Kanzlers Dollsutz herbeizujühren. Die Seligsprechung soll aus dem Grunde er folgen, weil Dr. Tollsutz, ivie aus Wien initgeteilt wird, als Märtyrer sür die Enzyklika Ouadragesima anno auzuschen ist. Die entsprechenden Schritte sind bereits in Rom eingeleilet worden und werden von allen matzgebcnden Kreisen Oester reichs und Italiens unterstützt." Es erscheint nngezeigt, dieser Meldung mit aller größter Vorsicht und einem hohen Matz Skepsis zu be gegnet«. Wohl mag die Verehrung sür den so tragisch ge storbenen Bundeskanzler in gewesen Kreisen grotz sein. Aber die Begründung, datz er als Märtyrer der ermähn ten Enzyklika anzusehen sei, reicht für eins Seligspre chung nicht aus. Tollsutz mutzte um seiner politischen Ueberzeugung und nicht nm seines katholischen Glaubens willen sterben. Die Frage jedoch, ob die Voraussetzungen sür eine Seligsprechung (heroische Tugenden, Wunder, Verehrung usw.) vorliegen, liegt jenseits jeder politischen Debatte. Sine perverse Welt Kaum glaublich, zu welchen Ucberspanntheiten das durch Langeweile gestörte Luxuslcben verleiten kann. Man lese nur den folgenden Bericht aus Nizza: Nach den zahlreichen Konkur renzen in der äutzerst wichtigen Frage, welche Frauen die schönsten Beine haben, hat nunmehr im Kurort Iuan-les-Pins an der Cote d'Azur der erste Wettbewerb der schönsten Männe rbeine stattgefunden. Auf einer Estrade unter freiem Himmel nahm das Richtcrkollcgium unter dem Vorsitz der Sbjährigcn Mistinguett, die noch heute Besitzerin der schön sten Beine Frankreichs sein soll, Platz. Unter den Klängen der Jazzkapelle schritten nun die Bewerber im Gänsemarsch an der Estrade vorbei. Ais Sieger ging aus der Konkurrenz Sir Henry Bird, der Adjutant des Prinzen von Wüles her vor. Der junge englische Offizier stand im Mittelpunkte stür mischer Ovationen. ZeilungSveränderungen ln Danzig Die „Danziger Allgemeine Zeitung" wird mit dem 1. Ok tober ihr Erscheinen einstellen. Vor dem Krieg stand sic der Landwirtschaft nahe und war konservativ. Nach der Gründung der Freien Stadt wurde sie das Organ der Deutschnationalcn, vermochte aber keinen nennenswerten Bezieherkreis an sich zu fessel», obwohl die Deutschnatiouale Partei damals die stärkste in der Regierung vertretene Partei war. Nach der Machtergrei fung durch den Nationalsozialismus richtete sich der Kampf gegen die hier noch bestehende Deuljchnationale Partei und naturgemäß auch gegen ihre Zeitung. Gleichzeitig geht auch eine Veränderung mit der katho lischen „D a n z i g e r L a n d c sz e i l u n g" vor. Das Blatt war seinerzeit das Zentrumsorgan, zuletzt galt cs nur noch als Organ der Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher. Diese Arbeitsgemeinschaft besteht in Danzig weiter, obwohl sie in Deutschland bekanntlich ausgelöst worden ist. Das Platt will jetzt den Versuch machen, als einzige Morgenzeituug vom 1. Oktober an zu erscheinen. Wie man hört, sollen sich land wirtschaftliche Kreise dafür interessieren. Sin „heldenhafter" Mnöveraeneral Aus London wird berichtet, datz am Schlutz der jetzt durch geführten großen Landungsüb igen der englischen Armee der Oberbefehlshaber der Truppen des fiktiven Staates Britania, Lindsay, angenommenerweife tödlich verwundet werden sollte, worauf die Schiedsrichter ihm naheleglen, sich sofort in sein Todesschicksal zu fügen. Der General wies aber ein ärztliches Zeugnis vor, wonach seine Verletzung erst in fünf Stunden zum Tode führen könne, weshalb er auch noch auf seinem „Sterbebette" seine Truppen weiter führte und die Wafsenstill- standskonvention „sterbend" unterzeichnete. Wenn reiche Leute fterben Der englische Fiskus ist im Begriff, über 8 Millionen Pfund Erbschaftssteuer auf die Hinterlassenschaft zweier reicher Männer einzukafsieren, die kürzlich das Zeitliche segneten. Lord Devonport, Tcegrohhündler, während des Krieges Nah rungsmittelkontrolleur und Vorsitzender der Londoner Hasen behörde, hinterlietz ein Vermögen, das auf 4 400 080 geschützt wird; davon sind an die Steuerbehörde rund 2 Millionen Pfund abzuführen. Das Vermögen des im vorigen Jahre verstor benen Reeders John John Ellerman war ursprünglich auf 30 Millionen Pfund veranschlagt worden, beträgt aber tatsächlich 40 Millionen, so datz die Erben neue Millionenzahlungen a» Erbschaftssteuer zu leisten haben. Nachwuchs der evangelischen Pastoren. Während im Wintersemester 1033/34 an allen deutschen Universitäten insgesamt 7148 Studierende der evangelischen Theologie immatrikuliert waren, sind es, wie sich jetzt heraus stellt, im Sommer 1034 nur noch 8373 gewesen. Das ist ein Rückgang von 10,8 Prozent. Zunahme an evangeli schen Theologicstudenten hatten nur die Universitäten Tübingen, Rostock und Königsberg. Greifswald und Münster haben ihre Zahlen gehalten. Am stärksten ist der Rückgang In Göttingen 25 Prozents, Berlin s— 28 Prozents und Erlangen (— 31 Prozents. Uebcr die Anmeldungen zum Wintersemester ist noch nichts bekannt.