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Nr. 234. Sächsische Volkszeitung Seite 5 ^lotirsn Vie VermNKIung von Lkpistentum un6 Oeutscktum im Leugn!» «iei» Koppen Die tiefe Gläubigkeit des deutschen Menschen im Mittelalter kommt auch in der Wahl der Wahrzeichen, die er seinen städtischen Siedlungsgemeinschaften gab, zum Ausdruck. Das bürgerlich-völkische, das öffentliche Leben wurde immer wieder, wie die Wappensymbole be zeugen, in den Schutz heiliger Zeichen gestellt; ein Be weis dafür, wie innig und selbstverständlich die Vermäh lung von christlichem und deutschem Wesen ist. Wir bringen im folgenden einige Beispiele christ licher Stadtwappenbilder aus dem nördlichen Preutzen, aus Brandenburg, Pommern und Posen. Die Stadt Ger- dauen z. B. führt in ihrem Wappenfeld die heiligen Apostel Petrus und Paulus, Heilsberg ein silbernes Lamm mit goldenem Bischofsstab, Saalseld den Apostel Johannes, wie er geläutert aus lodernden Flammen steigt, Allenstein den Apostel Jakobus mit Stab und Mu schelhut, Hohenstein den Apostel Petrus mit Stab und Schlüssel, Johannesburg das Haupt des heiligen Johan nes des Täufers auf einer goldenen Schüssel, Passenheim die Muttergottes mit dem Jesuskind und goldenem Zepter, Wartenburg zwei Engel, eine Bischofsmütze tra gend, Christburg die heilige Katharina, Löbau einen Bi schof mit Schwert und Krummsiab, Lessen einen goldenen Kelch, über dem das Haupt Johannes des Täufers schwebt, Tuche! die heilige Margarete mit dem Lind wurm, Stuhm die Muttergottes, Freyenstein in der Provinz Brandenburg die Muttergottes mit dem Jesus kind, Luckenwalde zwei gekreuzte Bischofsstäbe, darunter eine goldene Bischofsmütze, Wittstock einen Mönch nut Gebetbuch und Bischofsstab, Dobrilugk in der Lausitz eine Dornenkrone unter sonnendurchstrahlten Wolken, Mün cheberg einen Zisterziensermönch mit Adler, Schild und Krummstab. Sehr viele religiöse Symbole zeigen die pommerschen Städte. Freienwalde z. B. zeigt auf seinem Wappenschild einen goldenen Bischofsstab neben einem silbernen Stern, Bahn an der Thun die heilige Maria Magdalena mit dem Salbgefätz, Kammin einen betenden Bischof zwischen zwei aufgerichteten Bischofsstäben. Wer ben Jesus als Weltenrichter, Bublitz den heiligen Johan nes den Täufer mit dem Gotteslamm, Köslin das Haupt Johannes des Täufers, Damgarten die gekrönte Gottes mutter. Weniger häufig finden sich religiöse Motive in den Wappen der Städte des ehemaligen Posen. Schwetz- kau führt als Wappenzeichen den Heiland als den Schmer zensdulder mit Geisel und Rute, emporsteigend aus dem geöffneten Grab, Wollstein die Muttergottes mit dem Jesuskinde, Gonsawa einen Augustinermönch mit Mitra und Hirtenstab, Tremessen den heiligen Adalbert mit Wurfspeer und Patriarchenkranz, Schulitz den heiligen Stanislaus, Witkowo das Auge Gottes usw. Sckeuttllckkeiien Das Organ des Ncichsverbandes der Deutschen Presse geißelt die Unsitte, den Inhalt der Tageszeitungen durch Fremdwörter und Wortverstümmelungen zu verhunzen. Es heißt da: Ich wende mich nicht gegen unentbehrlich oder schiver entbehrliche Facl-ausdrücke; was ein „k.-o.- Sieg" ist, hat sich allmählich herumgesproäzen, den „Up percut" wage ich nicht abzudrchen, den „Endspurt" nicht auszuhalten, und selbst einem „speedigen" Pferd möchte ich nicht In die Zügel fallen, aber so überflüssig der „Re turn", der .Drive" und das „Service" beim Tennis ist, so wenig gehört beim Fußball der .Hat-Trick", der selbst mancl)em Fachmann unverständlich bleibt, in den Sport bericht einer Tageszeitung. Ein „getimter Rechter" läht sich auch ganz deutsch ausdrücken, und ein „vorbildlich er barmungslos nachsetzender Gegner" ist eine vorbildlich er barmungslose Vergewaltigung guten dcutsäjen Ausdrucks. Wenig schön ist auch „ein zu erwartendes (Seliger Oster- mann — amandus, a, um!) „slugger-Fest" sowie eine „Dy namitrechte", die scheinbar (es mutz natürlich l)eitzen: an scheinend) seit zwei Jahren schläft". Mit einiger Phantasie rät der Leser, Latz mit „Carratsch" der deutsche Meister fahrer Caracciola gemeint, und daß „Maxie" Schine- ling ist. Schwieriger ist schon die Gleichung „Burg" — Lmggaller zu lösen, und „Rrldis" gibt es ein halbes Dut zend i» deutschen Sport, u. a. wird auch Caracciola so bezeichnet. Dann marschieren in langen, langen Reihen neben den vier Musketieren Hanne, Ivan, Lily, Cilly, Helen, der fliegende Schullehrer, die verschiedenen mehr oder weniger blonden Hanse und der mankiller auf. Wenn diese Ehrentitel gelegentlich im Zusammenhang an- geivandt werden, wird man nicht viel dagegen einzuwen- den hoben; wenn sie aber in Schlagzeilen erscheinen oder ihre Anwendung zur Manie wird, wendet sich der nor male Leser mit Grausen und wünscht sich Berichte, die ohne „Angeberei" lesbar sind. Ser tschechische Anteil -es VreStauer Erzbistums Prag. Der Breslauer Kardlnal-Erzblschof Bertram weilt im Teschener Gebiet, um den noch zur Erzdiözese Bres lau gehörenden tschechoslowakischen Pfarrgemeinden die apost. Visitation abzustatten und hier die Firmung zu spenden. Die ser Besuch wird dahin gedeutet, daß Kardinal Bertram vom tschechischen Teil seines Bistums persönlichen Abschied nehmen möchte. Bekanntlich schweben seit längerer Zeit Verhandlungen zwischen dem Hl. Stuhl und der Prager Regierung, um die Staats- mit den DIözcsengrenzen In Ucber- cinstlmmung zu bringen Es ist geplant, im Zuge einer end gültigen rechtlichen Bereinigung der kirchenpolitischen Verhält nisse in der Tschechoslowakei das Teschener Gebiet mit der Diö zese Olmütz zu vereinigen. Aushebung -es kostenlosen Schulunterrichts ln Polen Warschau, 8. Okt. Die polnischen Oppositionsblätter rich ten scharfe Angriffe gegen beabsichtigte Sparmaßnahmen auf dem Gebiete des Volksschulweseno und behaupten, daß die all- Rede Mussolinis vor 300000 Menschen Zn Miiant» Rom, 8. Okt. Mussolini hielt Samstag nachmittag 4 Uhr zum Abschluß seines Besuches in der Lombardei eine bedeut same Rede aus dem Mailänder Domplatz. Die Zuhörerzahl, die sich dort versammelt hatte, wird aus 30V OVO Menschen geschätzt- — Bei seinem kurzen Rückblick über die internationale Situa tion sand Mussolini, uni das vorauszuschicken, auch sür Deutsch land ein verständnisvolles Wort, als er versicherte, Europas Entwicklung sei ohne Deutschland nicht denkbar und nur mit Deutschland zu vereinbaren. Mussolini begann mit einer kurzen Darstellung der sozia len Struktur Italiens, verkündigte nochmals das Ende des liberalen Wirtschaftssystems, das unter der Weltkrise begraben worden sei, lehnte die Verstaatlichung der Wirtschaft aber voll kommen ab und schlug als einzige Lösung die bekannte kor porative Wirtschaftsform vor. Das Ziel des korporativen Re gimes, das er in dieser Rede, ausdrücklich an die Mailänder Arbeiter gerichtet, als Grundziel angab, sei die Verwirklichung einer gröberen sozialen Gerechtigkeit. Siäzere Arbeit, lebens würdiger Lohn, menschenwürdige Wohnungen, das bedeute das Versprecl)en der größeren sozialen Gerechtigkeit. Die moderne Wissenschaft habe den Reichtum zu vervielsacl)en gewußt. Jetzt müsse sie unter Leitung des Staates den Weg zur gerechteren Verteilung der Güter zeigen, damit das grausame Elend der Massen gehoben werde. Von diesem Standpunkt der sozialen Reform ebenso von dem der internationalen Politik aus wünsche Italien nichts anderes als in Ruhe gelassen zu werden. In dieser internatio nalen PPitik könne man nicht eine Haltung der Gleichgültig keit annchmen, sondern entivcdcr der Feindschaft oder der Freundschaft. Er beginnt mit dem Orient. Es seien keine gro ßen Möglichkeiten, die Beziehungen mit den Nachbarn jenseits der Adria zu verbessern (gemeint ist Jugoslawien, und die Masse aus dem Platz bricht in Demonstrationen aus). Denn sie haben, fährt der Duce fort, uns zu ties in unserer Ehre ver letzt. Wir aber, sagt er, die mir uns stark fühlen, können trotz dem nochmals die Möglichkeit einer Verständig»»« ausproben auf Grund der tatsächlichen Bedingungen. Von Oesterreich sagt Mussolini: Wir haben jederzeit die Unabhängigkeit Oesterreichs verteidigt und werden es weiterhin tun. Diese Unabhängigkeit, die geweiht ist von dem Blute eines Kanzlers, der klein von Statur, aber groß von Herzen war. Dann sagt er jene Worte über Deutschland, die wir schon zitiert haben. Mit der Schweiz erklärte er die Beziehungen sür freundschaftlich. Die Worte über Frankreich sind besonders bemerkenswert. Seit einem Jahre seien die Beziehungen zu Frankreich bemerkenswert verbessert (eine große Beifallsdemonstration erhebt sich aus dem Platze). Wenn wir zu einem Akkord kommen können, was wir selber wünschen, so wird das sehr nützlich sür beide Länder und die allgemeinen Interessen Europas sein. All das wird man zu Ende Oktober und Anfang November sehen. Die Verbesserung der Beziehungen zwischen den Völkern Europas ist uin so wich tiger, als die Abrüstungskonferenz völlig Bankerott gemacht hat. Kein Zweifel, daß dem Bürger Henderson trotz seiner Zähigkeit es in keiner Weise gelingen wird, diese Kon ferenz wieder zum Leben zu bringen, denn sie ist unter den Kanonen begraben. Da die Dinge so stehen, richten wir unsere volle Aufmerksamkeit aus die integrale militärische Vorbereitung Italiens." Das geschehe ebenfalls aus der Möglichkeit des korporati ven Systems heraus, und er verlange — aus diesem System her aus — die höchste soziale Gerechtigkeit für das Volk, das ein Volk in Massen sein muh. Wir sind überzeugt, dah der Faschismus die Zivilisation dieses Jahrhunderts sein wird. Der wahre Frieden, der von Gerechtigkeit begleitet wird, kann auf den Gewehrläufen auch den Oelzwcig tragen. Aber wir Mensäzcn, die im Klima des Faschismus erzogen sind, werden unsere Bajonette immer dann, wenn nötig, mit den Lorbeeren neuer Siege zu schmücken wissen." Mit dieser Fanfare schloß Mussolini unter dem Beisall der Menge seine Rede. Telegrammwechsel Mssolinl-Gömbös Budapest 8. Okt. Ministerpräsident Mussolini hat am Sonntag an den ungarisclzen Ministerpräsidenten Göm- bös folgendes Telegramm gerichtet: „Es ist mein Wunsch, Ihnen mitzuteilen, daß ich am Schluss« meiner Rede, als ich über den Frieden und die ihn begleitende Gerechtigkeit sprach, an Ungarn gedacht und aus dasselbe angespielt habe." — Ministerpräsident Gömbös antwortete mit folgendem Telegramm an Mussolini: „Ich bin dankbar für Ihr Telegramm." Oie Eröffnung -es Winierhiffswerkes Re-en von Hitler un- Goebbels — Rechenschaftsbericht über die Arbeit des Vorjahres gemeldet, in der Kroll-Oper das Winterhilfswerk 1934 im Ncichstagssitzungssaal durch den Führer eröffnet. Neben dem Führer wird auch der Reichsminister sür Volksauftlärung und Propaganda Dr. Goebbels sprechen. Mit der Eröffnung des Winterhilsswerks 1934/35 beginnt der diesjährige Kämpf' gegen Hunger und Kälte. Außer den Mitgliedern des Beirats sind zu dieser Versammlung im Reichs- tagssitzungssaal fast ausnahmslo.- diejenigen Volkskreise durch Delegationen geladen worden, die in unmittelbarer Beziehung zum Winterhilfswerk stehen Es werden also außer sämtlichen Gauamtswaltern der NSV, die mit ihren engsten Mitarbeitern aus dem ganzen Reich zu einer ersten Besprechung über das Winterhilfswerk 1934/35 zusammentrcten, zahlreiche freiwillige Helfer und Sammler aus den Berliner Ortsgruppen geladen. Auch aus den Kreisen der vom Winterhilfswerk betreuten Arbeitslosen, Kleinrentner und sonstigen Unterstützungsbedürf tigen werden aus jeder Gruppe einige Vertreter hinzugc,zogen. Schließlich werden auch die Beamten, Angestellten und Arbeiter, die durch ihre Spenden zum Gelingen des Winterhilsswerks erheblich beitragen, durch Delegationen vertreten sein. Fer ner sind, wie wir von privater Seite erfahren, die Vertreter des Deutschen Caritasverbandcs zur Eröffnungs feier geladen. Die Eröffnung des Winterhilfsu-erks 1934/35 ist keine Feier und keine Festlichkeit, sondern eine ernste Arbeitstagung. Denn noch viel mehr als im letzten Jahr muß in den bevorstehenden schweren Monaten das Winterhilfswerk zur tiefempfundenen Herzenssache des ganzen Volkes werden. Nicht durch Druck oder Zwang, nicht aus lästiger Verpflichtung soll geopfert werden. Vielmehr wird der vom Führer ausgesprochene Ge danke der nationalen Solidarität des ganzen deutschen Volkes, durch den der klassenkämpferischc Begriff der sogenannten tnternatlonalen Solidarität des Proletariats ersetzt worden ist, zum Leitgedanken des neuen Winterhilsswerks gemacht werden. Der tiefe Gehalt und Sinn vieler richtig verstandenen und er lebten nationalen Solidarität muß jedem Volksgenossen im Laufe der Wintermonate in Fleisch und Blut übergehen. Dann braucht uns um das Winterhilfswerk 1934/35 nicht bange sein. Zugleich mit dem Auftakt zum Winterhilfswerk 1934 wird, wie wir weiter hören, auch der Rechenschaftsbericht über die Arbeit de- «r^anuencn Jahres er stattet. Dr. Ley in Wiesbaden Wiesbaden, 8. Oktober. Ter Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, sprach hier am Sonntag vor 80000 Amtswaltern, Unternehmern und Vertrauensleuten der DAF. Dr. Ley weihte 114 Fahnen und konnte dabei er klären: „Es gibt kein Land der Erde, wo Klassenhatz, Standesdünkel und Vorurteile derart ausgemerzt und ausgerottet sind, wie in Deutschland. Täuschen'wir uns aber nicht darüber, datz cs bei vielen nur eine Aeutzerlich- keit ist, vnd datz wir darum ununterbrochen darüber wachen müssen, daß diese äußere Form, in die wir nun die Menschen hincingebracht haben, auch zum Lebens inhalt dieser Menschen wird. Tie frühere Gesell schaftsform hat das gesamte Volk an den Bettelstab ge- bracht und Deutschland und damit jedem einzelnen seine Ehre genommen." — Weiter erklärte Tr. Ley, cs zeige sich heute, daß wir aus fast allen Gebieten viel zu we nig Facharbeiter hätten. Dr. Ley schloß mit einem lebhaften Appell zu vertrauensvoller Zu sammenarbeit zwischen Unternehmern und Ar beitern. gemeine Schulbildung In ihren Grundlagen durch die bevor stehenden Sparmaßnahmen bedroht würde. Demgegenüber wird halbamtlich erklärt, daß das Kultusministerium im Rah men der allgemeinen notwendigen Sparmaßnahmen die Aus gaben sür das Schulwesen zivar um 18 Millionen Zloty senken müsse, daß aber weder die Zahl der Lehrer, noch deren Besol dung verringert werden solle. Es werde notwendig sein, sür alle Schule» geringe Beiträge von den Schülern zu erheben, doch würde sich das bei den Volksschulen aus eine Abgabe von wenigen Zloty jährlich beschränken. Hohe Sowjet-eamte wegen Sabotage verhaftet Reval, 8. Okt. Wie aus Moskau gemeldet wird, ha ben die sowjctrussischcn Behörden im Einverständnis mit den kommunistischen Partciinstanzcn den Sekretär der Parteiorga nisationen im Alma-Ata-Gebiet (südlich Turkestan), Schauutdl- jew, den Chef der Politischen Abteilung der sowjetrussischcn Staatsgüter, Iusupow, und den politischen Leiter in Haft ge nommen. Dem Sekretär der Parteiorganisationen, Schanutdi- jew, wird vorgeworscn, daß er den Befehl erteilt habe, kein Getreide an den Staat abzulicfcrn, weil cs die Bevölkerung »selbst benötige. Außerdem wurden weitere Personen verhaftet, die dafür verantwortlich sind, daß auf verschiedenen Landwirl- schaftsgütern des Alma-Ala-Gebietes die Ernte nicht rechtzeitig eingebracht wurde und das Getreide teilweise verfaulte. Es sind 23 Sowjetbcamte in Haft genommen worden. Das deutsche pjlgerschiff Der deutsche Kongreßdampfer „Madrid" ist jetzt auf halbem Wege nach Argentinien. Unterivcgs an der spanischen Küste an- legend, nahm er noch mehrerc spanische und philippinische Bi schöfe und zahlreiche spanische Pilger an Bord. Die Pilger karawane nach Argentinien erfreut sich nach Funkmeldung vom Deck der „Madrid" des besten Wohlbefinden». Roch immer Mnschenopser Ei,, ganz schauriger Full von Menschenopfer ereig nete sich jüngst in der Provinz Owerri. Tas Opfer, ein lOjähriger Knabe einer armen Familie, war vom Stamms der Iu-ju für 12 Pfund Sterling gekauft worden. Als das Kind die Gefahr erkannte, in der es sich befand, lief es zu seinem Herrn, der sich auf dem Marktplatz aujhielt, umklammerte ihn mit den Armen und beschwor ihn, ihm das Leben zu retten. Der Herr suchte den Knaben durch das Angebot von 24 Pfund Sterling zu retten. Aber sofort stürzte ein Iu-ju-Mann auf das Kind zu und schnitt ihm ein Ohr ab. Damit machte er jeden Loskauf unmöglich, da nach Landcsbrauch ein begonnenes Opfer nicht unter, brachen werden durfte. Man ließ das Kind verbluten; sein Blut wurde rings um die Häuser der Iu-ju gesprengt, sein Körper für die vier Dörfer des Stammes in vier Teile zerteilt und seine Gebeine auf die vier Straßen verteilt, die zu den Dörfern führen. Die Polizei hat natürlich sofort die Suche nach den Schuldigen ausgenom men, sie bereits erwischt und einer strengen Strafe aus geliefert. Aarenminister erschießt sich aus Rot Paris. Im Alter von 72 Jahren verübte Basil Kolokolt- zew, der trotz seines hohen Alters als Arbeiter in den Renault- Automobilwerken tätig war, wegen vollständiger Verarmung Selbstmord. Basil Kolokoltzcw ist unter dem zaristischen Re gime in Rußland mehrmals Landwirtschaftsministcr gewesen. Er war tn Emigrantenkreisen sehr bekannt.