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Nr. 220. Sächsische Volkszeitung. Seite 4 Vrssclvn treibenden, wnndelschönen Lücl^vest-Lockssn l ^us cisr I.ousitL Zum Feueranmachen nimmt nian Kien Nicht Sprit, Petroleum und Venzint einzelnen Studenten einsetzen, der mit allen Mitteln von Angeboten, Vergünstigungeil usiv., die nicht national sozialistischen Motiven entspringen können, durchgeluhrt werden muß. Die Leidtragenden wären die jungen Stu denten. Diese Grüilde machen es notwendig, ordnend e i n z u g r e i s e n. Das Konkursverfahren wird über den Nachlaß des am 1. Juli 1034 verstorbenen Stiibelallee 77,11. wohnhaft ge wesenen Zahnarztes Dr. med. Joachim Schroedter eröffnet. Konkursverwalter ist der Aiiroinhaber Walter Schulz, Dres- den-A. 1, Lothringcrstr. 8. Konknrsforderungen find bis 13. Oktober 1934 bei dem Gericht anzumeldcn. Termin siir die Bestellung eines Gläubigerausschusses am 19. 10. 1934, oorm. 9 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen 2. No vember 1934, vorm. 9 Uhr beim Amtsgericht Dresden, Lothrin- gerstraße 1,1., Saal 118. Vie Silfe der NSV für die LltiwettergeMdlaten (Lpr.) Wie bereits gemeldet, hat die NS-Volkswohl- fahrt aus die Kunde von den schweren Wetterschäden, die die sächsischen Volksgenossen im Oestlichen Erzgebirge ge- trosfen haben, sofort 20 000 RM zur Verfügung gestellt. Durch diese rasche Hilfe hat die NSV bewiesen, daß sie ihre große, vom Führer ihr übertragene Aufgabe zu erfüllen versteht und zupackt, wo Not am Mann ist. Diese Gabe ist keine mitleidig gegebene Unterstützung sondern selbstver ständliche Hilfe als Dienst am Einzelnen für das Wohl aller, wie es oberste nationalsozialistische Richtschnur ist. Ihrer großen Ausgaben kann die NSV nur gerecht werden, wenn alle in dieser Organisation zusammenslehen, ein einziger hilssbund aller sür alle. Gerade in diesen Tagen in denen die großen Vorbereitungen sür das Winterhilsswerk getroffen werde», ist es darum doppelt nötig, daß jeder Volksgenosse sich seiner Pflichten geaeniiber der Alloemein- beit erinnert tz. Zwickau. Kraftwagen rast gegen ein Haus. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Donnerstag früh am „Weihen Roh" in der Hauplstrahe fStadlteil Schedewitz). Beim Befahren der dort befindlichen Rechtskurve raste ein Personen kraftwagen gegen die Hauswand. Der Fahrer erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, der Beifahrer wurde in hohem Bogen auf die Strahe geschleudert und trug einen Schädelbruch davon. tz. Limbach. Ter G c m e i n d e v e r e i n Hoffnung hielt am Mittwoch, dem 19. September, seine diesjährige Haupt versammlung im Gemeinoesaal ab. Stach Erledigung des Ge schäftlichen berichtete der Borlrag eines Vereinsmilglieds über das Mönchstum uno r^rdenswesen der kalh. Kirche in seiner geschichtlichen Entwicklung und religiösen Bedeutung. Eine an schließende Aussprache erstreckte sich außerdem aus verschiedene Angelegenheiten des Vereins- und Gemeindelebens. Zwickau. Zwei Sch w e r v e r l e tz t e. In einer Kurve der Hauptstraße in Schedewitz fuhr ein Personenkraftwagen gegen die Hausmauer des Gasthofes „Weißes Roß". Der im Wagen sitzende Fahrgast wurde in weitem Bogen auf die Straße geschleudert, wo er besinnungslos liegen blieb. Der Führer wurde besinnungslos im Wagen vorgefunden. Die Schwerverletzten hatten Srbädelbrüche bezw. Gehirn erschütterungen erlitten und mußten ins Krankenstift ge bracht werden. Amtliche VelannlmachukMN Versteigert sollen an der Gerichtsstelle, Lothringerstr. 1,1-, Saal 69, solgcnde Grundstücke werden: Mittwoch, den 7. No vember 8.3V Uhr Blatt 719 des Grundbuchs sür Anlonstadt B. Das Grundstück besteht aus Vorder-, Seiten- und Hinterwohn gebäude, sowie Schuppen und Hos und liegt in Dresden-N., Schanzenstr. 3. Der Verkehrswert wird aus 4190V Mark ge schätzt, die Brandversichcrungssumme betrügt 51V70 Mark. — Sonnabend, den 1v. November 1934, vorm. 9 Uhr, Blatt 215 des Grundbuchs sür Dresden-Blasewitz. Das Grundstück liegt in Tresdcn-Blasewitz, Reinhold-Vecker-Str. 3, und besteht aus einem Einfamilienhaus mit Nebengebäude, Schuppen, Garten und Hosraum. Es ist 7,0 Ar groß, wird nach dem Verkehrs- ivert aus 15VVV Mark geschätzt, die Brandversichernngssumme beträgt 15 350 Mark. Am Mittwoch, den 10. Oktober, vorm. 9 Uhr, das im Grundbuche sür Räcknitz Blatt 31 eingetragene Grundstück Alträcknitz 13, bestehend aus drei Wohngebäuden, 8 Klein- und Schnppenbauten, Hosraum und Kleingarten anlagen. Das Grundstück ist 18,4 Ar groß und wird nach dem Verkehrswert aus 24 VVU Mark geschätzt, die Brandversichc rungssumme beträgt 18 780 Mark. Die Einsicht der Mitteilun gen des Grundbuchamts ist jedem gestaltet (Zimmer Nr. 114 und 122). . Aus dem Dresdner Kunstleben : Der Präsident der Rclchstheaterkammer kommt nach Dresden. Zur Uraufführung des Schauspiels „Opfergang" von Felix Lütz Kendo rf, die am Donnerstag, dem 27. Sep tember, unter der Spielleitung von Georg Kiesau stattfindet, wird außer dem Reichsdramaturgcn Dr. Rainer Schlösser auch der Präsident der Reichstheaterkammer, Ministerialrat Laubin ger, anwesend sein. Oswald Hempels Kasperle ist wieder im Rahmen der Veranstaltungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz ins Kurlünder Palais eingezogen und es ist erfreulich zu sehen, wie beliebt dieser Kasperle ist und wie stark seine Vorstellun gen trotz des geradezu ins Freie " ' . ' ''/ Spätsommerwetlers besucht werden. Ich sah mir gestern eine Nachmittagsvorstellung an und konnte dabei rührende Beobach tungen machen. Kaspers kleine Hörerschar legt eine Begeiste rung an den Tag, wie sie kaum bei einer Thcaterpremiöre der großen „Konkurrenz" je vorkommen kann. Sogar Blumen spenden sie ihrem vergötterten Kasper und Päckchen zum Will kommen. Aber der versteht'-» auch mit ihnen, Ser Kasperle Oswald Hempel. Alle kennt er sie noch von der letzten Vor stellung, dort das Evchen und die kleine Helga, hier Karl Heinz mit Mucki und wie sie alle heißen. Der Kontakt mit dem „Publikum", das ist eine der liebenswürdigsten Eigenschaften Hempels, die er vortrefflich ins Feld führt. „Hänsel und Gre tel" oder „Die armen Besenbinder" oder „Der Schutzengel be hütet kleine Kinder", so hieß das gestrige Nachmittagsspiel. Mit Hurra wurde die Hexe verbrannt, der Hexenknecht Urian verprügelt und innige Frende prägt sich auf den Gesichtern der Kleinen aus über die glückliche Heimkehr Hänsels und Gretels. In den Pausen wurden Kindcrlieder im gemeinsamen Chor ge sungen und am Schluß holt sich Kasper sogar einige Kinder auf die „Biikne", um mit ihnen zu den Klängen eines Ban- doniums einmal rundum zu tanzen. Man war restlos be friedigt.... Zck. Central-Theater. Die Ausstattungsoperette „Polenblut" von Oskar Nedbal bleibt auch in der kommenden Woche all abendlich 8 Uhr auf dem Spielplan. Aus das dreimalige Gast spiel der Max-und-Moritz-Bühne mit dem Stück „Max und Moritz", sechs lustige Bubenstreiche nach Wilhelm Busch von Scheibach, am Sonnabend, den 22. September nachm. 5 Uhr nnd am Sonntag, den 23. September nachm. 2.30 und 5 Uhr wird nochmals hingcwiesen. Landesbischof Loch im Vnweltergeblek Landesbischof Coch besuchte in Begleitung des stellver tretenden Superintendenten, Pfarrer Fügner-Possendorf, das Uinvettergebiet in Reinhardtsgrimma und Frauendorf. Der Landesbischof suchte dabei die geschädigten Familien auf und nahm an ihrem Unglück lebhaften Anteil. Zur un mittelbaren schnellen Unterstützung stellte er eine größere Summe zur Verfügung. Im ganzen Kirchenbezirk Dippoldiswalde, in dem die betroffenen Gemeinden liegen, wird außerdem am kommenden Sonntag eine allgemeine Kirchenfammlung sür die Unwctetrgeschädigten veranstaltet. l. Schirgiswalde. In den letzten Tagen wurde in den hiesigen Schulen die Anmeldung der Schulneulinge durchgesührt. Demnach treten im Jahre 1935 in der katholi schen Schule 23 Knaben und 34 Mädchen, und in der evan gelischen Schule 5 Knaben und 8 Mädchen ein. — Der hiesige Albert-Zweigverein beschloß am 'Mittwoch abend im Erbgerichl durch eine in vollster Einmütigkeit verlaufene Hauptversammlung das 50. Jahr seines Bestehens. Nach kur zen Erössnungsworlen gab die Vereinsvorstchcrin Fran Lies beth Kloß den Bericht über die umsangreiche segensvolle Tätig keit der Borromäcrinnen-Krankenpslegestation. Von den Schwestern wurden im Jahre 1933 geleistet: 5973 Krankenbe suche, 124 ganze Tagpslegen, 68 Nachtwachen, 1190 Verbände nnd Massagen. Ucber die Arbeit der evangelischen Gemeinde pflegerin berichtete Herr Pfarrer Franke: 1392 Krankenbe suche, 29 Nachtwacljen, 550 'Massagen und 44 Verbände. Die von Herrn Bürgermeister Vogt gcsührlc Bereinskasse wurde in bester Ordnung besunden. Herr Vogt schloß seinen Kassen bericht mit einem Ausblick auf die künftig wesentlich anders geartete Vereinsbelütigung. Der hiesige Zweigverein zählt zur Zeit 177 Mitglieder. Die Hauptversammlung beschloß, aus An laß des 50jährigcn Bestehens die Vereinsmitglieder Anfang November zu einer schlichten Jubelfeier einzu laden. a. l. Schirgiswalde. Landaufenthalt kath. Schul kinder. Wie im vorigen Jahre, so hat auch diesmal oer hochiv. Herr Kaplan Bester seine eigenen Ferien benutzt, um Kindern unserer Psarrgcmeinde in seiner badischen Heimat die Wohltat eines mehrwöchigen Landaufenthaltes zu verschaffen. Dank seiner Bemühungen und mit besonderer Unterstützung der hiesigen Ortsgruppe der NS.-Volkswohlsahrt, des Caritasver- bandes und des Bonisatiusvercins traten gestern abend 20 Kinder (darunter 16 aus der Diaspora) die lange Reise bis Offenburg an. Von dort aus sollen sic auf verschiedene Land gemeinden verteilt werden. Möge aus diesem hochherzigen Werke Gottes reichster Segen ruhen! — Anläßlich seines 7 5. Geburtstages ließ die hiesige Kolpingssamilie ihrem Eh- rcnmitgliede Herrn Limus Herold eine seltene Ehrung zuteil werden. In seiner Wohnung wurde dem Jubilar ein Ständchen gebracht. Der Präses sprach herzliche Geburtstagswünsche aus und der Senior überreichte eine sinnige Geburtstagsgabe. In der darausfolgenden Versammlung hielt Herr Lehrer Prescher einen Lichtbildervortrag über seine Reise nach Oberammergau und durch Oberbayern. W. l. Bautzen. Die Stadtverordneten stimmten in ihrer Sitzung am Donnerstag einem Ratsbeschluß zu, nach dem die Siedlungen der Ortsgruppe Bautzen der Technischen Not- hilse und am angrenzenden Herrenteich, insgesamt 92 Siedler stellen, Gasversorgung erhalten sollen. Da man eine baldige Rentabilität dieser neuen Gasleitung erhosst, sollen die An- lagekostcn, die sür jede Sicdlerstclle 68 Mark ausmachcn, den Rücklagen des Städtischen Gaswerkes entnommen werden. : Im Rahmen der Feuerschutzwoche findet am Sonn abend, dem 22. September, 17.30 Uhr, eine Groß übung auf der Eibe zwisck)en König-Friedrich- August- und Carolabrückre statt. Der Uebung liegt die Annahme zu Grunde, daß auf einem Passagierdampser ein Brand ausgebrochcn ist. Die Berufsseuerivehr wird den Brand mit zwei Löschzügen und dem Feuerlöschboot bekämpfen. Außerdem wird ein Ponton eingesetzt. Das Rote Kreuz, die Technische Nothilse und die SA. werden nach der Annahme der Uebung zur Rettung der Passa giere und zur Absperrung der Unfallstelle verwendet. Von der Vrühlsck)en Terrasse und vom Neustädter Ufer aus wird die Uebung gut zu beobachten sein. Das Terrassen ufer ist ab 17 Uhr für jeden Verkehr gesperrt. : Vorbercitungskurse aus die Handwerksmeister prüfung. Der Innungsausjchuß des Handwerks zu Dres den veranstaltet seit nunmehr zivei Jahren in regelmäßi gen Abstanden Vorbereitungskurse, die die Anwärter aus die Handwerksmeisterprüjungen in theoretischen Fragen vorbereiten. Es muß jestgestellt werden, daß die bisher abgehaltenen Kurse sich recht erfreulich ausgewirkl haben. Deswegen werden sür die Frühjahrsmeislerprüsungcn, die von den Gewerbekommern abgchalten werden, er neut solche Vorbereitungskurse durchgesührt, die am 26. Oktober mit einer Besprechung beginnen. Es werden von de» theoretischen Stoffgebieten hauptsächlich Rechts kunde und Staatsbürgerrecht, Steuerivesen, Genossen- sck)«ftswesen, Sozialversicherung, Arbeitsrecht, Gewerbe recht, Organisation des Handwerks, Wechscllehre, Buch führung und Kalkulation gelesen. Auskunft wird in der Geschäftsstelle des Innungsausschusses, Dresden-A., Gr. Zwingerstraße 8, 2. (Ruf 18251) erteilt. Außerdem wer den nach gewerblick)e Förderkurse (Skizzieren, gewerb liche Buchführung und Steuerpraxis) durchgesührt. Nähe res ebenfalls in der obengenannten Stelle. : Photo-Wettbewerb des städtischen Verkehrsamtes und des Dresdner Verkehrsoereins. Ueber den Anfang Juli aus geschriebenen Photo-Wettbewerb „Bildmcrbnng von Dresden" scheinen noch einige Unklarheiten zu bestehen, obwohl die Aus- schreibungsbedingüngen hierüber hinreichend Ausschluß geben: „die Bilder sollen so gestaltet sein, daß sie Anziehungskrast ausüben, daß sie in dem Beschauer den Wunsch erwecken, die berühmten Dresdner Stätten einmal aus eigener Anschauung kennen zu lernen". Architektur und Landschaft sind doch ge rade in Dresden so glücklich miteinander verbunden, daß es nicht schwer fallen dürste, eindrucksvolle Motive zu ersaßen. Charalcristik und Eigenart von Dresden und seiner Um gebung müssen erkennbar bleiben, anders ansgcdriickl: das Bild darf nichts üarslcllen, was ebenso gut aus eine andere Stadt oder Landschaft zntresseu würde. Wen die Geldpreise im Ge samtbeträge von 1000 RM. oder die von Dresdner Firmen gestifteten wertvollen Sachpreise reizen, der beeile sich und schicke seine Arbeiten an das Verkehrsamt, Neues Rathaus, 2. Obergeschoß, Zimmer 230, ein. Alles 'Nähere ist aus den Wettbewerbs-Bedingungen ersichtlich, die im Verkehrsamt —Reisebüro Altmarkt, beim Dresdner Verkchrsvcrcin (Haupt- bahnhoss und in allen Fachgeschäslen kostenlos zu haben sind. Schluß der Einsen du ugssri st 1. Oktober 1934. : Pros. Dr. Ssymank, ein Dresdner, 60jährig. Der haupt sächliche Vertreter sür deutsche Studentengeschichie und Hoch schulkunde, Paul Ssymank, wurde am 19. September 1874 in Dresden geboren. Er mar als Gymnasiallehrer in Pirna, Dies- d.n, Posen und Göttingen tätig; in Göttingen war er gleich zeitig Dozent an der Universität sür Hochickulkunde; er Hütt dort jetzt noch Vorlesungen. Zahlreiche Werke, zumal über Sludcnlengeschichle werden ihm verdankt Ec hat das beson dere Verdienst, die Bücherei sur Hoc.umutkunde nnd Studeuten- geschichle gesammelt zu haben: sic umfaßt 17 000 Nummern und ist die größte ihrer Art: sie ist der Universität Göttingen als wissenschaftlicher Apparat eiugcgliedert. : Bezirkskonserenz der Iungsrauenvereine am Dienstag, dem 25. September, 20 Uhr, Schloßstraße 32, 2. Etg. (leere Wohnung neben der Hauskapelle). : Stubenbrand. Am Donnerstagabend wurde die Feuer wehr nach der Blumenstraße alarmiert. Dort war in einem Schlafzimmer im ersten Obergeschoß aus unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen, durch das erheblicher Sach- und Gebüude- schaden verursacht wurde. Tie ganze Ausstattung des Zimmers, Möbel, Schränke, Betten, Tische, Stühle. Wüsche und Klei dungsstücke sielen den Flammen zum Opscr. Die Feuerwehr konnte nach einstündiger Arbeit die Gefahr beseitige». Men schen sind nicht zu Schaden gekommen. Dresdner poltzeiberlcht Der „gute Bekannte" ein Betrüger. Seit Anfang Januar dieses Jahres tritt hier ein Schwindler aus, der vornehmlich auswärtige Personen anspricht und ihnen einredct, daß er sie oder ihre Familienangehörigen als alter Bekannter gut kenne. In den meisten Fällen ist er über die Familienverhältnisse seiner Opser so gut unterrichtet, daß angenommen werden muß, daß er sic in geschickter Weise ausgesragt oder längere Zeit beobachtet hat. Sobald die Angesprochenen aus seine Gespräche eingchcn, erklärt er, daß er mlt seinem Kraftwagen Schaden erlitten habe und nicht in der Lage sei, die Reparaturkosten zu bezahlen, oder daß ihm der Betriebsstoss ausgegangen sei. In verschiedenen Fällen hat er in der Nähe stehende Kraslsahr- zeuge als sein Eigentum bezeichnet. Dem Schwindler ist es bisher gelungen, Geldbeträge bis zu 180 RM. zu erhalten. Das Kriminalamt bittet um scharse Milsahndung nach dem Betrüger und erbittet sachdienliche 'Mitteilungen nach Zim mer 88. Silberkästen prüfen! Vor einigen Tagen wurde von der Kriminalpolizei ein Mann sestgenommen, der Taselsilber zum Kauf anbot, dessen Erwerb er nicht Nachweisen konnte. Der Festgcnommcne ist als diebischer Bettler und Hausierer hin reichend bekannt. Es muß jedoch angenommen werden, daß er das Silber bei seinem Handel oder aus Bclllersahrt gestohlen hat. Sichcrgestcllt wurden echtsilberne Eßgubcln, Fischgabeln und -mester, die sämtlich 800 gestempelt sind und zum Teil die Buchstaben F. P. Z. oder H. 2. mit Zwstlingssigur tragen. Er hatte außerdem ein Opernglas mit Perlmutter besetzt in feinem Besitze. Die Eigentümer der Sachen werden gebeten, sich umgehend im Zimmer 88 des Kriminalamtcs zu melden. Ferner wurde den Stadtverordneten die Jahresabrechnung 1933/34 der städtischen Kassen vorgelegt, die erfreulicherweise einen Ueberschuß von rund 30 600 Mark verbucht. Der Ueber- schuß soll aus das neue Rechnungsjahr vorgetragen werden. Es wurde weiter beschlossen, die Parkstraße, sür die bereits ein teilweiser Ausbau bewilligt ivokden war, vollständig mit einem Kostenausivand von 52 000 'Mark auszubauen. l. Bautzen. Ausrottung der „Laus". Einer An ordnung des Reichspostministeriums ist zu entnehmen, daß die vor einigen 'Monaten eingesührten Abkürzungen Laus., Ober laus. und Niederlaus, wieder abgeschasjl werden und an ihre Stelle die vollen Bestimmnngsangaben Lausitz, Oberlausitz und Niederlausitz treten. — Bohrmaschine stürzt ans Ar beiter. Auf dem .Holzmarkt stürzte am Donnerstag eine bei Schleusenarbeiten verwendete etwa drei Zentner schwere Bohrmaschine in den Schacht und streifte den Gehilfen Richard Sleinborn. Stcinborn erlitt schwere innere Verletzungen und mußte sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Er war von einem Arbeitskameraden, der sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, im letzten Augenblick gewarnt worden. l. Zittau. Ueber einen Schmuggel von Rausch gift über die tschechoslowakische Grenze wird bekannt, daß bisher zwei Personen, ein Geschäftsmann aus dem Zittauer Gebirge und ein Apotheker aus Nordböhmen fcstgeuommen worden sind, die im dringenden Verdacht stehen, Dicodit-Ta- blettcn über die Grenze gebracht zu haben. Die Sache ist in Fürstenwalde ausgedeckt worden, wo ein Mädchen unter Ver giftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliesert wurde. Die Patientin gestand ein, die Tabletten, ein Opiumpräparat, von dem Zittauer Geschäftsmann zugeschickt erhalten zu haben. Die Angelegenheit wird von der Nauschgistzentrale in Berlin weiter verfolgt. l. Hirschfelde. Ein Stückchen unterirdisches Hirschseide ist bei den Ausschachlungsarbciten sür die Beschleusung der Rascngasse, die von der Firma Zaspel, Hirschselde, ausgesührt wird, zum Vorschein gekommen. Daß die alte Abwässer-Kanali sation entfernt wird, ist sür die Anlieger nur gut, da sich an manchen Stellen in dem alten Gemäuer Ratten eingeschlichen hatten. In einer Tiefe von ungefähr 2,50 Meter stieß man aus der Rosengasse wiederum aus die alte Kanalisation, die aber mit gewaltigen bis zehn Zentner schweren Steinen zugedcckt war. Die Steine sind sechseckig und dürften aus de» Witt gendorfer Steinbrüchcn stammen. Die Annahme, daß die Ka näle erst 50 Jahre alt mären, dürste irrig sein, da ältere Leute sich auf entsprechende Arbeiten nicht besinnen können. l. Löbau. Keine Verlängerung der Polizei« stunde. In der gestrigen Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Löbau wurde mitgctestt, daß sich das Ministerium mit der verlängerten Polizeistunde sür die Gast wirtschaften in de» Grenzbezirken Löbau und Zittau nicht ein verstanden erklärt habe. Mit Ende September muß daher die in den Grenzbezirken beschlossene allgemeine Verlängerung der Polizeistunde fallen. Sie war aus Wunsch der Gastwirte ein geführt worden, um einer Abwanderung der Biertrinker nach der Tschechoslowakei zu begegne«».