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Sächsische Volkszeitung : 26.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193409269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-09
- Tag 1934-09-26
-
Monat
1934-09
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.09.1934
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Nr. 223. Sächsische Volkszeitung. Seite 4 Ostsächsisches Zungmännerirefsen Dlözesannachrlchten Erntedankfest am 30. September Die hochiviirdigen Herren wollen in der Predigt auf das Erntedankfest Hinweisen. Nach dem Haupt- gotdesdienst darf das Ailerheiligste feierlich ausgesetzt und Tedeuin gesungen werden. Anregungen zur Ausge staltung der religiösen und weltlichen Feier enthält eine Mappe» die zum Preise von 8ö Pf. beim Deutschen Laritasverband, Abteilung Dorscaritas, Freiburg, zu be ziehen ist. Der Grnledanltag in Dresden Die Feier des Erntedanktagcs in Dresden soll diesmal, wie bereits berichtet, in besonders feierlicher Weise gestaltet werden. Als Festwiese ist die weiträumige Wiese im Großen Garten zwischen Karcher- und Stübelallee zur Beifügung ge stellt worden. Dort wird am Sonnabend Nachmittag der Maibaum aujgerichtet und der Erntekranz hoä)gezogen n-evden. Gesänge eines Massenchors und Volkstänze iverden die Feier umrahmen. Jin Mittelpunkt der Hauptseier, die am Sonn- >tag stattsindet, ivird die Uebertragung der Rede des Kanzlers stehen. Vorher gelangt ein chorisches Spiel zur Aufführung, dos im Wechsel von Sprechchören, die Arbeiter, Bauern, Sol daten, Arbeitsdienst ujf. darstellen, di« Verbundenheit von Ltadl und Land zeigt. Dem Reichsstatlhalter werden in feier licher Weise, wie es am Erntetag Brauch ist, Gaben des Feldes .überreicht werden. Der Verbundenheit von Stadt und Land wird auch der Festzug Ausdruck geben, der am Sonntag sich nach der Festwiese bewegen wird und in buntem Wechsel von Festwagen und Festgruppen außerordentlich sehenswert sein wird. Aus den Güntzwiesen wird sich gleichzeitig ein srohes Festtreiben entfalten. Hier wird am Erntedanklag ein Ok to b e r s e st im MünchnerStil abgehalten. Bewußt wird dabei alles serngehalten, was deutscher Art nicht entspricht. Di« Buden der Okloberwiese werden im Münchner Stil ge staltet und kreisförmig ungeordnet, so daß der Eindruck eines Dorsplaßes entsteht. In der Mitte dieses Platzes wird sich «in Tanzplan befinden. Aus der Okloberwiese wird keine der üblichen Volksbelustigungen guter alter Art fehlen. Die Wiese soll während der ganzen ersten Oktoberwoche ossengeh'alten werden. Durch ein wechselvolles Programm wird dafür gesorgt, daß die Anziehungskraft erhalten bleibt. So wird am Mittwoch ein Kindcrlrachtensest, am Donnerstag ein Ricsenkonzert von Reichswehrkapellen, am Freitag ein bayri scher Abend stattfindcn. Sonntag, 7. Oktober, bringt nochmals «inen großen Aufmarsch der Trachtengruppen. y. Sine pilgerwallsahrt zu Fuß von Gleiwlh nach Rom und zurllü Am Freitagabend beherbergte das Katholische Pfarramt zu Dresden-Löbtau einen seltenen Gast, eine fromme Pilgerin aus Gleiwitz in Oberschlesicn, die »ach beschwerlicher Rückreise aus der hl. Stadt nach ihrem Heimaisort hier kurze Rast gehalten hatte. Fräulein Susanne N i e d z w i e d z — das ist der Name der mutigen Pilgerin — wußte äußerst interessant von ihrer F u ß Wanderung nach Rom und zurück zu erzählen. Als Beweis ihrer säst unglaublichen Berichte ivies sie ein kleines Büchlein vor, in dem cs von Pfarrstempeln mit sremdklingenden Namen nur so wimmelte. Sie hatte sich auf' ihrer Rückreise nämlich überall bei ihrer Einkehr in Pfarrhäusern oder Klöstern ihren Aufenthalt kurz bescheinigen und durch das Siegel und die Un terschrift des Pfarrers beglaubigen lassen. Namen, die dem gläubigen Katholiken so bekannt und vertraut sind, ziehen da in langer Reihe vorüber. Assisi — das kleine Kirchlein von Por- tiuncula, das Heiligtum des hl. Franz — Loretto, die berühmte Gnadenstätte Italiens, — ja selbst Lourdes und Ars, die Hei mat des hl. Pfarrers Vianney — 'Nevers mit dein Katafalk der hl. Bernadette— Mariae Einsicdeln, bayrische Wallfahrts orte sahen den Besuch dieser einfachen Frau. Aus den abge griffenen Blättern des Pilgerbiichleins mit seinen teilweise rüh renden Eintragungen weht nicht nur der Weihrauchduft der Gnadenortc unser hl. Kirche, sondern auch der Hauch der Pal men der Revicra, des weichen Windes von Siidsrankreich, der Gletscher der Schweiz und der deutschen Alpen. Diese unge zählten Stempel und Namen sprechen von mühsamen Tag- und Nachtwanderungen, erzählen von fremden Ländern und Men schen, von christlicher Hilfsbereitschaft und der Liebe der Glau bensbrüder und singen nicht zuletzt das hohe Lied eines kind lichen Glaubens und eines felsenfesten Gottvcrtrauens, gepaart mit männlichem Mute. Seit dem 2. Juli 1933 ist die Pilgerin allein unterwegs. Zu Fuß, mit geringen Geldmitteln, mit einem schwere» Ruck sack, mit einem Paar fester Stiefeln, ohne Kenntnis fremder Sprachen außer Deutsch und Polnisch, ging der Marsch von Gleiwitz aus durch die Tschechoslowakei über Preßburg nach Jugoslawien und von Triest ans auf italienischen Boden, lieber die Gnadenstältcn von Padua und Assisi erreichte sie die hl. Stadt, wo sie 7 Monate verweilte und Gelegenheit halte, an 3 Selig- und Heiligsprechungen teilzunehmcn. Auch ihren sehn süchtigsten Wunsch, den Statthalter Jesu Christi begrüßen zu dürfen, sollte sie hier erfüllt sehen. Der Hl. Vater erkundigte sich interessiert nach den Ereignissen ihrer Reise und gäb ihr seinen besonderen Segen. Den Erzbischof ihrer Heimaldiözese Kardinal Bertram konnte sie ebenfalls in der ewigen Stadt be grüßen, wobei der Kirchensürst den Wunsch aussprach, sic bei ihrer Rückreise in Breslau empfange» zu können, was die Pilgerin in den nächsten Tagen zu verwirklichen gedenkt. In 7 Wochen hatte sie von Deutschland aus Rom erreicht, wobei sie täglich eine Wanderung von teilweise bis 50 Kilometer auf sich nahm. Nachtruhe sand sie dabei ost auch im Freien. Tagtäg lich trachtete sie in einer kath. Kirche die hj. Messe zu hören, tagtäglich empfing sic die hl. Kommunion. In Rom wohnte sie bei den Mainzer Schwestern auf der Via Aurelia 10. machte sich dort den Winter über nützlich und trat erst iin Frühjahr 1031, am 18. April, nachdem sie ihr Vorhaben dem Schutze des hl. Josef empfohlen hatte, die Rückreise an. Von da an berichtet das kleine Pilgerbüchlcin mit seinen Stempeln und Auszeich nungen getreulich Tag für Tag. Auch ihm können wir entneh men, wie die Reise von Rom aus über Florenz, Genua nach der schönen Revicra ging. Vorüber an den Luxusstätten der vor nehmen Welt wanderte die schlichte Pilgerin, mit leichtem Beu tel, aber mit einem goldenen Gottverlraucn, fröhlich und be scheiden Wasser und Brot verzehrend über Bordighera, Nizza ins schöne Frankreich hinein, ohne Kenntnis der französischen Sprache, nur angewiesen auf ein kleines Zettelchen in drei Sprachen, das — von einem Prälaten in Rom aufgesetzt — ihre wichtigsten Bitten enthielt. Ueber Marseille ging die Wan derung nach dem Gnadenort von Lonrdcs, wo der Bischof selbst ihr einen Segen in ihr Büchlein schrieb. Nun trieb es sie nach Ars an die Wirkungsstätte des frommens Pfarrers Vianney, dessen Haus sic besuchte, nach Nevers, zur Grabstätte der hl. Bernadette und durch Slldostsrankreich nach der Schweiz. Der Stempel einer Freiburger Pfarre bezeugt ihren »rsten Aufent halt dort. Am Tage von Mariae Himmelfahrt kniete sie in der Gnadenkirche von 'Mariae Einsiedcln und wohnte dort auf freiem Felde der Krönung der Gnadenstatue bei. Dann betrat sie in Lindau wieder deutschen Boden. Hier erwartet« sie die erste Der Katholische Iungmänneroerband hatte für Sonn abend-Sonntag, den 22 /23. September, seine ostsächsische Iung- niannschnst zu einem Treffen in Haus Hoheneiche» bei Dresden zusammengerufen. „Unsere Fahne ist die Treue", so heißt das neue Lied der Iungmannschast und so kamen sie so zahlreich, daß. um sie für die Nacht alle unterzubringen, Haus, Scheune und zahlreiche Privatquartiere der gastlichen Pillnitzer in Anspruch genommen iverden mußten. Den Mittelpunkt des frischen und lebendigen Gemein schaftslebens bildete ernste Schulung. Der Sonnabend begann mit einem Vortrage Ida F. Cou - den Hoves über „Die Begegnung von Christentum und Ger manentum". Es erstand ein Bild vom Leben der Germanen vor ihrer Begegnung mit dem Christentum, dem Werdegang der Missionierung und zum Schluß von der Bedeutung der Be kehrung für den einzelnen und für das Volksleben in den fol genden Jahrhunderten. Vesser, eindringlicher und lebendiger konnte man sich diese Fragen gar nicht behandelt wünschen und so sand der zweite Vortrag Ida F. Coudenhoves über „Die deutsche Glaubensbe- megung" gleich gute Aufnahmebereitschast, die sich zum Schluß in lauten und Hellen Beifall steigerte. Der Beginn des Refera tes machte mit den verschiedenen Strömungen und Inhalten der deutschen Glaubensbewegung bekannt, um dann im zweiten Teil in eine große Auseinandersetzung mit der deutschen Glau bensbewegung überzugehen. Im weiteren Verlauf sprach dann Kaplan Pfeiffer über „Natur und Gnade, dogmatische Fragen um die Erlösung". Vortragsabend der Nordischen Gesellschaft Die Nordische Gesellschaft, Sachsenkonlor, veranstaltete ain Montag in dem bis aus den letzten Platz gefüllten großen Fest saal des Neuen Rathauses einen Vortragsabend. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Reichsgeschästssührers der Nordischen Gesellschaft wies Reichsstatlhalter Mutschmann in einer Ansprache auf die Bedeutung des Nasscgedankens hin. Der Rasse nach stünden uns Deutschen die nordischen Völker, die ja auch während des Weltkrieges ihre Neutralität bewiesen hätten, am nächsten. Wir wollen nicht ein auserwähllcs Volk sein, wir wollen nicht die Völker beherrschen, sondern wir wol len mit unserem Gedankengut aus den Erfahrungen unserer Rasse heraus der Welt Heil bringe». Und so sehen wir die Aufgabe vor uns, die 'Verbindung mit den nordischen Völkern zu suchen und zu fördern. Gesandter Werner Daltz, Amtslciter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP., führte u. a. aus: Tie aus der neuen deutschen Volksgemeinschaft or ganisch herauswachscndcn nationalsozialistischen Formen des Staats, der KuUur und -der Wirtschaft passen nur kür die deutsche Volksgemeinschaft. Anderen Völkern können die glei chen Formen nicht zwangsweise übcrgezogen werden Die na tionalsozialistische Weltanschauung und damit ihre politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zielsetzungen sind daher von Grund aus antiimperialistisch. Ausführlich erörterte der Vor tragende dann die nationalsozialistische Wirtschastsaussnssnng und kam u. n. zu folgenden Schlußfolgerungen: Jede Volks gemeinschaft muß ihre Wirtschaftsführung so disziplinieren, daß sie die eiserne Ration an Nahrungsmitteln und gewerblichen Rohstoffen stets innerhalb ihrer Mauern hat. Erst bei einer solchen Steuerung der Wirtschaft wird dann wieder aus dem internationalen Händler der ehrbare hanseatische Kaufmann. Die Hanse war nicht eine Krämcrangelegcnheit, sondern eine Opfer- und Speisegcmeinschaft. Der deutsche Außenhandel hatte zu jener Zeit seine höchste Blüte, weil nicht jeder Kaufmann für sich oder aus eigene Faust Geschäfte zu machen versuchte, sondern weil der Geist gemeinsamen genossenschaftlichen Wirt schaftens völlig im Vordergrund stand und zu einer Entfaltung schöpferischer Kräfte auf allen Gebieten der Kultur, der Kunst und der Wirtschaft führte. Als im Westen ein neuer freier, scheinbar unbegrenzter Raum — Amerika — entdeckt wurde und sich der neue Seeweg nach Indien erschloß, zerbrach die alte natürliche Ordnung. Bindungen und Satzungen wurden zerstört und eine ungehemmte Produktion, die sog. „freie Wirtschaft", entfaltete sich. 300 Jahre lang taten sich immer neue Märkte auf. Seit dem Weltkrieg aber haben sich diese freien Märkte im fernen Westen und fernen Osten verschlossen. Nun hat es auch ein Ende mit der freien Wirtschaft. Nunmehr stehen wir überall in der Welt vor der Tatsache, daß die Weltwirtschaft heimatliche Post. Nun ging es über Oberammergau, wo sie cme Freikarte zu den Spielen erhielt, über Weilheim, München, Freising, Konnersreuth, Hos der sächsischen Grenze zu. Vom Aufenthalt in unserem Lande sprechen die Stempel der Pfarren von Plaue», Reichenbach, Zwickau, Chemnitz, Freiberg. Nun hat sie Dresden erreicht, ivo sie einige Tage bei Verwandten bleiben will, um dann die Heimreise fortzusetzcn. Gleiwitz hofft sie in cliva 14 Tagen iviederzulehen. Es war fast wie eia Wunder, das kleine, durchaus nicht robult gebaute Frauchen von den Beschwerden ihrer Reise »nd den Schönheiten der Wallfahrt erzählen zu hören. Alle Gefahren besiegte ihr schlich ter Glaube. So ist ihre Reise für uns alle eine lebendige Pre digt des Glaubens, der die Welt überwindet und deshalb soll von ihr hier erzählt werden. Dr. Z. K. : Kind tödlich überfahren. Am Monlagnachmitiag gegen 18 Uhr wurde Ecke Großenhainer- und Kanöncnstraßc ein sie ben Jahre alter Schulknabe belm Ucberschrcitcn der Fahrbahn von einem Personenauto überfahren. Der Junge wurde so schwer verletzt, daß bald darauf der Tod eintrat. Die Schuld an dem Unfall soll den verunglückten Knaben selbst treffen. Amtliche Velanntmachungen In das Handelsregister ist eingetragen worden: Blatt 48 623 Saxonia Dental-Verkaussgcsellschast: Die Gesellschaft ist laut Beschluß vom 25. 8. 1034 aufgelöst worden. Der Kauf mann Werner Heckmann ist Liquidator. — Blatt 22 090 Uebigau Gesellschaft für Baggerbau, Maschinenbau und Schiff bau in. b. H. Die Firma lautet künftig: Gesellschaft „Uebigau" für Baggerbau, Maschinenbau und Schiffbau m. b. H. — Blatt 23 037 Kakao- und Schokoladenfabrik Carasan G. m. b. H.: Direktor Gottlieb E. Schirpk« ist ausgcschieden, Prokura ist er teilt dem Kaufmann Kurt Johannes Hahn in Dresden. — Blatt 19 322 Gesellschaft Brcnnstosjkontrolle Dresden in. b. H. Der Gescllschaflsvcrtrag. vom 10. 12. 1924 ist in 8 15 abge ändert worden. Die Dauer der Gesellschaft ist unbeschränkt, jc-dcr Gesellschafter hat jedoch das Recht, die Gesellschaft mit dreimonatiger Frist zum Ablauf eines Geschäftsjahres, also am 31. 12. zum 31. 3. des folgenden Jahres zu kündigen. — Blatt 9451, Kommanditgesellschast I. A. Henckels, Niederlage Dresden: Die Prokura für Kaufmann Richard Pfeil ist er loschen, Prokura ist erteilt worden dem Kaufmann Dr. Walter Das Referat bedeutete eine Antwort auf viele brennende Fra gen, die unsere Iungmannschast heute bewegen. Es wurde zu nächst der Begriff der Erlösung erklärt, dann setzte Kaplan Pfeiffer sich mit den verschiedene» Erlösungsirrtiimern ausein ander, sprach über Ursiinde und Sündensall, zeigte Notwendig keit und Ordnung der Erlösung und Auswertung und Erhöhung der menschlichen Natur durch die Gnade. Das Schlußreserat hielt Diözesanpräscs Pfarrer Sprentzel über das Thema „Der religiöse 'Mensch in der Gegenwart". Er stellte die Forderung nach der Ganzheit des religiösen Menschen, den die Gegenwart fordert und der die Gegenwart formt. Schließlich und endlich sei die Liebe die eigentliche For derung an den religiösen Menschen dieser Zeit. An die Referate schloß sich noch eine Besprechung verbandlicher Angelegenheiten über einen stärke ren Zusammenschluß der Iungmannschast untereinander. Die Tagung war begleitet von frohen Stunden geselligen Beisammenseins, frisch und lebendig, mit Sang und Klang, wie es Iungmännerart ist und Gerh. Pätzolds immer neuen Einfällen, wie von Stunden echter religiöser Feier und Gemein schaft, beim kirchlichen Abendgebet, der Coinplet, dem Morgen gebet, der Prim, den liturgischen Tischgebeten, der Gcmein- schastsmcsse und dem gemeinsamen Gang zum Tisch des Herrn. Den Abschluß bildete ein Aufruf des Diözesanleiters Ioh. Henke an die Iungmannschast. Am 13./14. Oktober findet dieselbe Tagung für die west sächsische Iungmannschast auf der Rochsburg statt. Anfragen und Anmeldungen an das Kath. Jugendsckretariat, Dresden-A. 1, Taschenberg 3.. sich' wiederum auf ihre natürlichen Grundlagen, nämlich die Volkswirtschaften, besinnt. Das Chaos der zerfallenen Welt wirtschaft ordnet sich so allmählich wieder zu einem Kosmos von Volkswirtschaften und diese treten wieder in geordnete Beziehungen zueinander. Eine Epoche imperialistischer Ideolo gien gelangt zum Abschluß. Wenn das alte Europa nicht zer drückt iverden ivill zwischen den transozeanischen Großgebielen, dann müssen die kontinental-europäischen Völker wirtschaftlich wieder näher zusammenrücken und auf der Grundlage kamerad schaftlicher Zusammenarbeit und Ergänzung einen konti nental-europäischen W i r t s ch a f t s k r e , c- l a n f in moderner Form wieder errichten, wie er schon einmal zur Zeit der Hanse existierte. Sein Schwerpunkt wird dann allerdings nicht im Mittelmeerkreis ruhen, sondern im Ostseekreis, denn die jedem Imperalismus abgeneigten föderalistischen Staats und Wirtschaftsanschauungen der Völker des Ostseekreises kön nen eine neue europäische Arbeits- und Kuliurgemeinschaft er richten, in der die Freiheit, die Ehre und die Selbständigkeit des Volkes und jeder Volkswirtschaft das unverrückbare eherne Fundament bilden. Wirtschastsminlster Lenk stellte die wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands und vor allem Sachsens zu den nordischen Völkern in den Vordergrund. Die noch immer große sächsische Erwerbslosigkeit könne in erster Linie nur durch erhöhten Export behoben iverden. Wenn auch der deutsche Außenhandel mit den nordischen Ländern gegen über dem englischen in den letzten Jahren zurückgeblieben sei, so könne doch z. B. erfreulicherweise sestgestellt iverden, daß die Zahl der skandinavischen Einkäufer und Aussteller ans der Leip ziger Messe im letzten Jahre ganz erheblich im Wachsen begrif fen sei. Der Hauptanleil der sächsischen Ausfuhr nach Skandi navien entfalle aus die Textilindustrie im Chemnitzer Bezirk. Aber auch Rauchwaren. Musikinstrumente, Bücher und Musika lien würden in erheblichen Mengen nach dem Norden ausge- führt. Sachsen sei also ganz besonders stark an einem Aus bau der Handelsbeziehungen zu Skandinavien interessiert. — Zum Schluß erörterte der Rcichogeschästssührer der Nordischen Gesellschaft Dr. Ernst Timm die Ziele und Aufgaben der Gesellschaft. Sie beständen einmal in der Pflege des Rasscgedankens, vornehmlich aber in der Er örterung der Frage der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands in Europa und Europas in der Welt In dieser Hinsicht decke sich die Arbeit der Gesellschaft durchaus auch mit den Gedanken gängen der sächsischen Wirlschastsvertrcter. Es müsse angestrebt werden, daß Deutschland wieder in die Weltwirtschaft als eines der größten und mächtigsten Völker eingeschaltet werde. Lei der sei es nicht zu verkennen, daß in dieser Hinsicht gerade in Skandinavien große Schwierigkeiten zu überwinden teien. Wir müßten versuchen, das Mißtrauen und die Skepsis der Nordländer gegenüber Deutschland zu überwinden und ihr Vertrauen wiederzugewinnen. Krähe in Solingen. — Blatt 18 333 Kommandilgcsellschast May u. Edlich: Der Kommerzienrat Curl Berger und der Kaufmann Dr. Gerhard Silbermann, beide in Leipzig, sind als persönlich hastende Gesellschafter in die Gesellschaft ein getreten. Erloschen sind die Prokuren der Kaufleute Franz Menzel, Otto Zelle und Dr. Gerhard Silbermann. Dresdner Lichtspiele. Capitol: Der verlorene Sohn. — Universum: Maskerade. — Ufa-Palajt: Sie spiel:n mit dem Feuer. — UT.: Die große Zarin (Marlene Dietrich) - Zentrum: Ein Walzer für dich — Prinzcß-Thenter: Frasquita. - Kam« mer-Lichlspiele: Der Herr der Welt. — MS.: Schuß im Morgen grauen. — FüLi.: Musik im Blut. — Gloria: Die Csardas fürstin. — LiMu.: Krach um Jolanthe. - Lichtsviele Freiberger Platz: Karneval und Liebe. — Faun-Palast: Ein Mann will nach Deutschland. — Schauburg: Die Csard-wsücstin. Prograivmänderungen des Reichssenders Leipzig. Mitt woch, den 26. September: 17,15: Aorck von Wartenburg (zum 175. Geburtstag), Dr. Otto Görner; ab 17,30 programmäßig. (Der Funkbericht aus Sebnitz fällt aus!). Freitag, den 28. Sept.: 12 Mittagskonzcrt, veranstaltet von der NS.-Gcmcinschaft „Kraft durch Freude", ausgesührt voi» Musikkorps des 8. Batl. des 11. (Sachs.) Inf.-Rgts.: ab 13 programmgemäß. (Das Schall« platten-Konzert „Johann Strauß spielt aus!" fällt aus.) Heidenau. Todessturz mit dem Kraftrad. Nachts geriet in der Güterbahnhosstratze ein mit zwei Per« sonen besetztes Kraftrad durch eine auf der Strotze befind« liche Oelpfütze ins Schleudern und rannte gegen einen Baum. Während der Fahrer mit leichteren Verletzungen davonkam, erlitt seine mitsahrende Pflegemutter, die Laden« Inhaberin Büttner von hier, beim Sturz einen schweren Schädelbruch, dem sie Im Krankenhaus erlog. Sebnitz. Ohne Licht! — Zwei Schwerver letzte. Auf der Staatsstratze nach Neustadt stietzen nachts die Krastradfahrer Maaz von hier und Wobst aus Lang- burkersoorf zusammen. Maaz erlitt einen Schädelbruch und brach die rechte Hand. Wobst trug Arm- «nd Bein- büche davon. Maaz soll ohne Licht gefahren sein.
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