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Nr. 226. Sächsische Volkszeitung Seite 6 I-siprig Firmung in St. Bonifatius Leipzig Ein Gnadenlag von reichster Fülle war für die St. Boni- satius-Geineinde Leipzig-Süd der 27. September, an dem der Hochw. Herr Bischof Petrus Legge 79 Firmlinge durch Ausspendung des Sakramentes der HI. Firmung zu „Streitern für Christi Recht, sür Christi Reich" machte. Um 8 Uhr wurde der Hochw. Herr, begleitet von General vikar Dr. Soppa, in das raumschöne, würdig geschmückte, von einer erwartungsfrohen Gläubigcnschar gefüllte Gottes haus geleitet und mit einem gregorianischen „Ecce sarcerdos magnus", gesetzt von Joses Schwinn, vom Kirchenchor unter Kantor Schwinns Leitung feierlich beglicht. Während der stil len hl. Messe, die der Bischof zelebrierte, sang der Kirchenchor das Graduale „Deine Hilfe bin ich, o Herr, in Ewigkeit" von Bruckner, sang die Gemeinde deutsche Kirchenlieder und trat dann in erhebend zahlreicher Menge an die Kommunionbank, um voin Bischof selbst das Sanktissimum zu empfangen. Nach der hl. Messe stieg Pfarrer Röns ch aus die Kanzel, um den Firmlingen seiner Psarrgemeinde noch einmal die tiefe Bedeutung des hl. Sakramentes eindringlich ins Herz zu schrei ben. Dann traten die Firmlinge, jeder begleitet von seinem Firmpaten, an die Altarstufen und empfingen aus geweihter Bischosshand die Gnadengaben des hl. Geistes. Eine kurze Ka techese folgte. Darauf wandle sich der Hochw. Herr in packender An sprache an die Gemeinde. Der Geist des hl. Bonifatius, dessen Namen das Connewitzer Gotteshaus trägt, soll in der Gemeinde wirksam sein und aus der noch kleinen Schar eine grotze Ge meinschaft machen, auf die Welt schaut. Sodann richtete er an die Gläubigen einen flammenden Appell zum Eintritt in den grotzen Bonisatiusvercin, von dessen segensreicher Tätigkeit in der Diaspora, auch in der sächsischen, der Bischof ein leben diges Bild zeichnete. Ohne den Bonifatiusverein sei die Er richtung der Diözesen Meisten und Berlin unmöglich gewesen. Nachdem noch die Firmpaten aus ihre hohe Würde und Ver- antwortung den Firmlingen gegenüber hingewiescn worden wa ren, endete mit Te deum und sakramentalem Segen die er hebende Feier. Danach unter den Iubelklängcn des Liedes: „Ein Haus voll Glorie schauet", unter Fahnengeleit und Glockenslurm fei erlicher Auszug des Hochw. Herrn Bischofs, der brausten vor dem Gotteshause alsbald von der ganzen Gemeinde umringt war. Hier waren cs besonders die Kleinen, die er durch Zu spruch auszeichncle lind segnete. Anschliestend erfolgte im Pfarr haussaal Vorstellung der Leiter der Pfarreivereine und des Kirchenvorstandcs, wobei der Hochw. Herr sich eingehend über Ausbau und Leben der Gemeinde, Verbreitung der kath. Presse unterrichten liest lind aus oberhirtlichem, von Güte getragenem Verantwortungsgefühl heraus Richtlinien zum Wohle der Psarr- gemcinde gab. Ein solcher Firmungstag. geeignet, dem ganzen Gemeinde leben neuen religiösen Auftrieb zu geben, must mit Gottes Segen gute Früchte zeitigen. —tz. ) Beratungsstelle für Siedlungslustige. Es ist wiederholt die Erfahrung gemacht worden, dast Siedlungslustige weitab von bebauten Stadtteilen sich Gelände Kausen oder pachten, sür das kein Bebauungsplan besteht, sür das erhebliche Aufwen dungen an Strasten- und Schleusenbaukosten, sowie sür die Einlegung von Versorgungsleitungen zu machen sind. Sehr oft werden Grundstücke angeboten, für die alle Voraussetzungen für eine geordnete und sür die einzelnen Siedler mit einer erträglichen Belastung mögliche Siedlungstäligkeit schien. Siedlungslustigen wird dringend empsohlen, rechtzeitig, d. h- vor Abschlust eines G r u n d st ü ck s k a u s e s, mit der sür die Klärung solcher Fragen eingerichteten Beratungsstelle sür Bauanträge beim Stadteriveircrungsamt, Neues Rathaus, 2. Obergeschoß, Zimmer 415, in Verbindung zu treten. ) Dr. Torpmüller besichtigt die Arbeiten der Auto bahn Halle — Leipzig. Im Anschluss an die Bereisung der Strecke Bayreuth — Halle am 20. September besichtigte am 27. September Generaldirektor Tc. Dorpmüller, vom Direktor der Neichsautobahn Hof und Neichsbahnoberrat Dr. Hardt begleitet, dis Arbeiten an der Autobahn Halle — Leipzig, welche ebenfalls zum Bereich der Obersten Bauleitung dec Kraftsahrbahnen in Halle gehört. Als Teilstrecke der durchgehenden West-Oslstrecke Hildesheim — Dresden — Breslau kommt der Autobahn Halle — Leipzig wegen ihrer Kreuzung mit der großen Nord-Süd- Linie Berlin — München besondere Bedeutung zu. Autzer- dem ist sie als Zubringcrstrecke sür den Neiseslugvcrkehr der Städte Leipzig und Halle von und zum Flughafen künftig eine wichtige Verbindung. So sah «s in Sollschwltz aus. Ein Blick aus eines der drei nicdergebrannte« Gehöfte, die ein Grostfeuer vernichtet hat. ) Aus der Studentenschaft. Der vom Reicl-ssührer des NSDStB, Derichsweiler, zum Gaustudentenbund- sührer Sachsen vorgeschlngene Führer der Leipziger Stu dentenschaft, cand. Phil. Erich Hengelhaupt, wurde vom Reichsstatthalter Mutschmann bestätigt und gehört damit der Gauleitung Sachsen als Abteilungsleiter an. Das Schulungsamt im Gaustuüentenbund wird von den, bisherigen stellvertretenden Kreisschulungsleiter cand. math. Kurt Wagner verivaltet. Zum kommissarischen Gaustudentenbund-Pressewart wurde der bisherige Kreispressewart IV, cand. phil. Karl Kurth, ernannt. )Verdunl,elungsübung. Am Mittwochabend wurde in Leipzig-Stadt und in der gesamten Kreishauptmann schaft die angeordnete Berdunkelungsübung durchgesührt. Sowohl ein Blick vom Nathausturm über die Stadt wie auch ein Gang durch die Straßen lies; erkennen, das; die Leipziger Bevölkerung in vollem Verständnis für Sinn und Wesen dieser Uebung der Forderung zur Abblendung der nach aussen führenden Fenster lückenlos nachgekom- men war. Von 22.15 Uhr an war die Verdunkelung voll ständig: die Strassenbeleuchtung war abgedreht. Die öffentlichen Gebäude, Theater, Hauptpost, Bahnhof usw. lagen in undurchdringlichem Dunkel, obwohl der Betrieb in diesen Gebäuden wie auch in allen Gaststätten ohne Einschränkung aufrecht erhalten wurde. Die ganze Uebung kann als wohlgelungen bezeichnet werden. Leipzig ist die erste Großstadt im Innern des Deutschen Reiches, in der eine solche Uebung durckjgcführt wurde. In der Nacht vom 26. zum 27. September fand im Anschluß an die Berdunkelungsübung in der Stadt Leipzig eine mili- «ivr l-ousiltr Aus dem Leben der kath. Fugend Vauhens Die DIK.-Abteilung versammelte sich am 25. d. M., um Abschied zu nehmen von ihrem verdienstvollen Tnrnwart Ober gefreiten Herbert Letschert. Seit der Gründung vor fünf Jah ren hat er in vorbildlicher Treue die Ideale der katholischen Sportjugend verteidigt. Herr Abteilungsleiter Weih entrollte das Bild der jungen Geschichte der Bewegung, die so eng mit der Person Letscherts verbunden ist und sprach dem scheiden den Turnwart den Dank der Jugend aus. Ein nettes Anden ken wird sich Herr Letschert an seine neue Wirkungsstätte von seinen jungen Freunden mitnehmen können, das ihm sichtliche Freude bereitete. Einen besonderen Dank widmete dem schei denden Gemcindemitglicd Herr Pfarrer Sprentzcl. Graste Begeisterung löste cs aus, als Herr Letschert erklärte, dast er weiter Mitglied der Abteilung bleiben wird. Allerlei heitere Darbietungen der DIKler versüstten den herben Abschieds schmerz des Abends. Zum neuen Turnwart wurde Herr Ku li i tz ernannt. — Am Mittwoch fand im Kolpinghause ein sehr insseressantcr Licht bi'dcrvortrag statt, der sich eines grasten Besuches seitens der Jugend und der Eltern erfreute. Franziskanerpater Joseph Kira, Feldgeistlicher ehemals in der deutsch-türkischen Armee, führte die Versammlung in das Mär chenland des Euphrat und Tigris. An die Schilderung der un geheuren Strapazen der Froutkümpfer im Orient schlossen sich herrliche Bilder aus der deutschen Heimat. Der Singsang der Jungen flocht in den Vortrag die frohe Wanderlust katholischer Jugend. l. Schirgiswalde. Der Ferien Kindertransport, der unter Leitung des hochw. Herrn Kaplan Bester am vorigen Donnerstag Schirgiswalde verliest, ist glücklich an seinem Be stimmungsziel angelangt. Die Reise ging zunächst nur bis Of fenburg (Baden). Unvorhergesehener Umstände halber konnten die Kinder aber nicht in Oberschopfheim untergcbracht werden. Durch sreuudliche Vermittlung ist es nun am Sonntag gelungen, König Fuad schwer erkrankt. Fuad I. von Aegypten soll nach Berichten englischer Blätter so ernstlich erkrankt sein, dast bereits das Schlimmste befürchtet werden must. tärlische L u f t s ch u tz ll b u n g unter zweimaligem Einsatz eines Löschzuges der Leipziger Feuerwehr statt, und zwar unter der Annahme, daß feindliche Flieger die Kasernen der Leipziger Truppenteile mit Braichbomben belegt hätten. alle Kinder In dem 8 Kilometer von Offenburg entfernten schönen Dorfe Durbach unlerzubringcn. Sie wohnen durchweg bei Bauernfamilicn, und die derbe Bauernkost in Verbindung mit den Reizen, die die herbstliche Natur ihnen dort bietet, wird sie sicher alle wohlgestärkt und erholt in die Heimat zu rückkommen lassen. W. l. Zittau. Von der Zugmaschine überfahren. Am Donnerstag abend wurde in Niederodcrwitz der 24 Jahre alte Baugeschästsinhaber Kurt Kriesing von dem Anhänger einer Zugmaschine überfahren und aus der Stelle getötet. l. Zittau. Günstiger Saisvnabschlu s;. Die Kurorte des Zittauer Gebirges haben in diesem Jahre dank des günstigen Wetters eine überaus erfreulicl-e Entwicklung des Fremdenverkehrs zu verzeichnen. Ss wurden bis zum 19. September im Kurort Jonsdorf 5258 sim Vorjahre bis zum 13. September 3950), im Kur ort Oybin 4536 (3520), in, Luftkurort Mückendors 1797 (1432) und in Waltersdorf 1834 (868) Kurgäste gezählt. Insgesamt wurden demnach 13425 Kurgäste gegenüber 9770 im Vorjahre in den Kur- und Fremdenlisten ver zeichnet. l. Neugersdorf i. Sa., Hochzeit mit Hinder nissen. Im nahen Leutersdorf spielte sich ein aus regender Vorfall ab. Bei einem Landauer, der mit einem Brautpaar besetzt war, gingen die Pjerde durch, und der Wagen geriet durch Zerbrechen der Deichsel bedenklich ins Schleudern, wobei der Kutscher die Gewalt über das Gefährt verlor. In ihrer Aufregung sprang die Braut aus dem Wagen und wurde durch den Aufschlag verletzt. Endlich gelang es durch das beherzte Zugreifen eines Handwerkers die scheugewordcnen Pferde zu bändigen und so größeres Unglück zu verhüten. Nach diesem noch glücklich verlaufenen Zwischenfall konnte die Trauungs feier dann durchgeführt und glücklich beendet werden. 5ü«1wssk-§ocksen Familienabend der KolplngSfamilie Plauen Ter Präses des Plauener Katholischen Gesellenvcr- eins, Herr Kaplan Essel, ist der besorgte Nachlaßhüter des vcrantwortungswerten Erbes, das der Landesselrretär Kaplan E,dle im Hausgrundstück des Kolpingsl)eimes der Plauener Gemeinde hinterlassen hat. Es war eine Stunde ernster Besinnung und opferwilliger Entschlie ßung, die aus dem Rückolick auf das vierjährige Beste hen, aus dem ungeschminkten Rechenschasts- und Wirt schaftsberichte, sowie aus den, Appell an alle Kreise der Gemeinde — an der Erhaltung mitzutragen — heraus gearbeitet wurde. Denn trotz seines Charakters als Gaststätte ist das Heim jederzeit bewußt als eine ideale Erziehungsstätte sür die katholische Jugend Plauens und darüber hinaus in die Kreise der Kvlpingsfamilie heinein neben dem Gol- teshause eingestellt worden. Darum kam im Lause der Ausführungen des Ge sellenpräses klar, weglrundig und willensstark in dem Kreise der Interessenten, Freunde und Förderer des Hau ses der unbeugsame Wille und die betonte Möglichkeit der Unterhaltung und Erhaltung dieser Erziehungsstätte vom Gesichtspunkte des unermüdlichen Seelsorgers zum Ausdruck. Eine seltene Ehrung wurde zwei verdienten Alt mitgliedern des Gesellenvereins zuteil. Herrn Kaufmann Leopold Gushurst und Herrn Schuhmachermeister Schrei vogel konnte Herr Kaplan Essel für ihre 50jährige Mit gliedschaft als Zeichen des Dankes für diese Treue je eine goldene Mitgliedsnadel überreichen, wofür Herr Gushurst zugleich für beide Herren sichtlich gerührt dankte. tz. Chemnitz. Der Mordprozest Steinbach — Gutzsche. Im Mordprozeh gegen den Kommunisten Link wegen Erschießung der beiden SS.-Männer Steinbach und Gutzsche wurden bis Donnerstagmittag die geladenen Zeugen vernommen. Ein klares Bild der damaligen Vorgänge können die meiste» Zeugen heute nicht mehr geben, da die Tat über drei Jahre zurückliegt. Während einige Zeugen Linke als den jenigen bezeichnen, der die verhängnisvollen Schüsse abgegeben habe, können andere Zeuge» den Angeklagten nicht als Täter wiedererkennen. Eine gewisse Rolle spielt in.der Verhandlung der nach Rußland geflüchtete Kommunist Tuchscherer, der auch von einigen früheren Kommunisten als Täter genannt wird. Am Donnerstag nachmittag will das Gericht eine Orlsbesich- tigung vornehmen. tz. Annaberg. Der neue B ii r g e r m e i st e r. Als Nach folger des mit Ende dieses Monats in den Ruhestand tre tenden Ersten Bürgermeisters Dr. Krug ist der Kaufmann Max Dietzc zum Ersten Bürgermeister gewählt worden. Er hat die Wahl angenommen und wird das Amt ehrenamtlich verwalten. Läcksisckss Versauf von Kleie durch die Mühlen Es besteht Veranlassung, erneut daraus hinzuweisen, daß sür Roggen- und Weizenkleie durch die Anordnung 1 des Getreidewirtschastsverbandes Sachsen (Freistaat) vom 22. August 1934 Höchstpreise festgesetzt worden sind. Die Mühlen, die beim Verkauf selbsthergestellter Kiele sich an die Anordnung nicht halten und die Höchstpreise überschrei ten, setzen sich der Bestrafung, unter Umständen durch Ent zug des Kontingentes, aus. «> 7S. Geburtstag der Gründerin der Landesfrauenbewegung Am Donnerstag feierte Frau Elisabeth Boehm, die Gründerin der Deutschen Landfrauenbewegung, ihren 75. Geburtstag. Aus diesem Anlaß gingen ihr zahllose Glückwünsche von Landfrauen aus dem ganzen Reich und auch ein Handschreiben des Reichsmintsters Darrü zu. Auf Anordnung des Landesbauernführers Körner fand der Bedeutung dieses Tages entsprechend ein festliches Zusammensein der Krcisabteiluugsleiterinnen mit der Jubilarin tu Dresden statt. Dle St. Sophlenkirche in Konstantinopel wird Museum Der türkische Kultusminister hat beschlossen, die St. Sophien-Moschec, die bekanntlich ursprünglich eine christliche Basilika war. in ein Museum sür byzantinische Kunst umzu- wandelw