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2)/e non? ^e/c/e/ro/ Ko/nan von Aennette «K/'er/ vrdol», Kreuz gekriegt seinen Vauern- Ehrung Labsal 28. Fortsetzung. Die beiden stellten eifrig ihre Mutmaßungen an und redeten sich heiß« Köpfe. „Na, dal werde ick ja bald erfahren", schloß Lisbeth bei der sechsten Tasse. „Wo ick doch der Hanne vom Heide hof ihre Patin bin! Sonntag nach der Kirche paß ick sie auf. Za." — Sie brauchte aber nicht bis Sonntag zu warten — schon am Abend wußten es alle in Dorf, daß auf dem Hetdehof eitel Freude herrschte, weil Bernd, der Erb«, filr sein tapferes Verhalten das Eiserne Kreuz bekommen hatte. „Ja, ja — mein Junge! Mein Bernd..." murmelte der alte Heidger und las immer wieder den Bericht, den der Pfarrer ihm dagelafsen hatte — am liebsten hätte er ihn eingerahmt! „Das ist so recht ein Stückchen für Bernd! So 'ne Erkundigung, so 'n sachtes Anschleichen — nee, da hat er recht, da könnten sie ihn nicht für brauchen. Aber so 'n wilder Ritt durch dick und dünn! Mit den Pferden hatte er's ja immer! Da war ihm kein Hengst zu wild." Und Mutter und Schwestern waren gleich stolz aus ihn. Nur — von den Frauen ging wohl bei aller Freude ein stiller Seufzer zu dem einen Fernen: Ach, du armer verstoßener Heidehofsohn — nun bist du erst recht aus gelöscht * War das Sonntags ein Beglückwünschen und Fragen und Erzählen im Dorf. Der Bauer vom Heidehof saß mit stolz geschwellter Brust beim Männertrunk unter seinen Nachbarn und Dorfgenossen und nahm ihre Huldigungen entgegen wie ein kleiner König. , Nach all der Kränkung und — nun ja, Schande konnte man's ruhig nennen, was der ein« ihm angetan — nach alldem, was sein Selbstgefühl und stolz so tief verwundet hatte, war diese für ihn. Zwei Tage darauf kam Bernds Karte. „Teile euch mit, daß ich das Eiserne hab, für eine Meldung zu bringen. Bi» noch gesund. Euer Bernd." Das war alles. Sie schauten sich an — erst waren sie ärgerlich . . . » dann lachten sie . . . dann überkam sie eine Rührung vor der Schlichtheit und Selbstverständlichkeit, mit der dieser junge Held sein« kühn« Tat ansah. , Kurz darauf erhielt Bernd acht Tage Urlaub. Und nun stieg der frohe Stolz der Heidger auf den stattlichen Sohn und Bruder noch um ein Beträchtliches. Köstliche Tag« waren das. Wieder daheim! Oh, daheim! Aus Mord und Grauen und Blut und Brand entronnen. Den Hauch des Friedens atmen dürfen! Bernd dehnt« die breite Brust und schritt durch die noch winterlichen Felder und Wiesen, die schon den ersten Anhauch des Vorfrühlings spürten, schritt durch Ställe und Scheunen — schritt am öftesten nach dem Brinkhof, wo die blonde Trina vor Glück und Stolz wie eine Psingst- rose blüht« und glühte. Aber ein wenig enttäuscht war der Bauer doch: Bernd wollte kaum einmal mit ihm zum Bier gehen oder sonst zu den Nachbarhöfen. Umd doch brannten alle darauf. Er sollte erzählen, erzählen. Aber Bernd erzählte nicht viel. „Da läßt sich nix erzählen, das kann man bloß erleben", sagte er kurz. Und staunte, daß sie all« „so'n Wesens machten" aus seiner „Heldentat". . . Du lieber Himmel — das war doch nix Besonderes! Einfach so'n Ritt! Nee, nee, dat ick dafür et Kreuz ge. kriegt hab, das wundert mich heute noch. Ta is so'n Bajo nettangriff doch ganz wat anderes!... Dunnerkiel, wenn man so schwarz« Teufel vor sich hat! Da müßte man schon eher «t Eiserne Kreuz für kriegen", meinte er treuherzig. Aber seiner Trina gestand er heimlich, daß ihn ein mal herzbrechendes Heimweh gepackt habe. Das war, als sie an einem verlassenen Gehöfte vorbeizogen, und ein paar Kühe darin, die seit Tagen nicht gemolken waren, in ihrer Qual schrieen und brüllten — so jammervoll und käglich . . . fast menschenähnlich — so Mark und Stein durchschneidend, daß ihnen allen ein Frösteln über den Rücken lief —. Und die harte Soldatenpslicht trieb vor- rvärts, ohne den gequälten Geschöpfen Erlösung bringen zu können! Da hatte ihm der Jammer der vernunftloscn Kreatur ans Herz gegriffen — ach und all der Jammer dieses er barmungslosen Krieges. Und vor seiner Seel« stand, wie ein unerreichbar fernes Märchenland, die geliebte Heimat im wohlbehüte- ten Frieden — das Elternhaus, der Heidehof mit seinen reichen Ackerbreitcn, seinen gepflegten Rindern, seinem Arbeitsfeld voll Mühe und Schweiß und köstlichem Se gen . Heimat! Heimat! . . . Und der Hüne mit dem Kindergemiit biß die Zähne zusammen und umfaßte mit heißem Abschiedsblick den teuren Fleck Erde, der sein eigen, fein dereinstiges Väter- erbe war. * Der Frühling hatte sich in diesem Jahre unbedingt ganz gewaltig verspätet — darüber war die arme Heide sich nicht im Unklaren. Oder hatte er sic etwa ganz ver gessen? Zuzntrauen war's ihm schon, dem wetterwen dischen, übermütigen Junker Lenz! Wo mochte er sich jetzt so lange herumtreibcn? Ach, der hatte wohl Wichtigeres und Angenehmeres zu tun, als an das bescheidene Heidekind zu denke»! Der hielt jetzt überall seine Triumphzüge und ließ sich feiern und ansingen und anjubilieren. Der schüttete mit beiden Händen seine Köstlichkeiten und schimmernden Gaben aus über Flur und Feld und Tal und Höhe. Der ließ seine Freudenbanner wehen und steckte überall seine grün weißen Siegesfahnen auf die Bäume, überschüttete die Dörfer mit Blütenschnee, daß sie fast erstickten in der Fülle von Schönheit... Ja, der junge Lenz hatte alle Hände voll zu tun. Er konnte wahrhaftig kaum zu Atem kommen. In Nord und Süd, in Ost und West begehrte man sein. Ueberall zu gleich sollte er seine holden Wunder wirken. Da konnte man's ihm wirklich nicht verdenken, wenn er die stille, reizlose braune Heide vergaß — die Heide, die doch so treu und dankbar war, so geduldig wartete... wartete. Die Heide atmete schwer vor verhaltener Sehnsucht. Sie konnte die ringenden Kräfte in sich kaum noch zurück drängen — und sie harrte alle Nächte aus des Lenzes Vrautkutz, der il)rer schöpserischen Lebenskrast ein neues „Werde" sprechen sollte... Doch das war vergebliches Warten. Junker Lenz vagabundierte derweil noch ganz vergnügt den Rhein ent lang, wo di« sieben Berge sich im grünsilbernen Strom spiegeln, und weiter hinaus und herunter. Hier weilte er ja immer am liebsten und längsten, hatte sein strahlendes Lächeln, blies die Schalmei und sang seine schönsten Lieder. Und ließ aus seinem Füllhorn einen wahren Blütenrausch von Duft und Farbe niederriejeln. — Und all die lieben Städtchen und Nester, die wie auf gereihte Perlen des Rheines Silberband säumten, sah er mit verliebten Blicken an und wußte nicht, welches am schönsten war. Und konnte sich nicht genug tun, sie bräutlich zu schmücken und ihnen zarte Spitzenichlcier umzuhängen — hier einen lichtgrünen, dort einen blütenweißen oder gar einen hauchfeinen pfirsichfarbenen. Erst als er seine reichsten Gaben und seine leuchtend sten Farben schon verschenkt hatte und mit fast leeren Hän den stand da fiels dem Lenz plötzlich mit Bestürzung ein: „Tie Heide! Die Heide wartet auf mich!! Wie konnte ich das nur vergessen!" ... Schnell raffte er den spärlichen Nest seiner Herrlich keiten zusammen, turnte mit Siebenmcilenstieseln über die sieben Berge, setzte sich rittlings ans die starken Flügel des Südwindes und sprang noch in derselben Nacht mitten ins Land, lFortletzung folgt ! Russisches, allzu Russisches. Die Leitung einer russischen Fabrik benötigte, wie „Prowda" berichtet zuverlässige Angaben über die Verar beitung von Zinkerzen. Sic richtete eine entsprechende An frage an das „Zentralinstitut für technische und wirtschaftliche Auskünfte" in Moskau. Nach dem Grundsätze aber: „Doppelt genäht — hält besser!" wandte sie sich gleichzeitig auch an ein ähnliches Institut in England. Die Engländer nun erwiderten auf die Anfrage binnen drei Wochen. Die erteilte Auskunft enthielt alles Wissenswerte. Von einer Anrechnung von Ge bühren mar nicht die Rede. Das Moskauer Institut dagegen lieh erst nach 6 Wochen van sich hören: es konnte die gestellten Fragen nicht beantworte», sondern teilte lediglich mit. daß es zur Zeit bemüht sei, die zur Erledigung des Ersuchens not wendigen Unterlagen zu beschaffen. Sobald diese eingegangen seien, würde die endgültige Auskunft erfolgen. Die russische Fabrik nahm sich daraufhin vor, dein Moskauer Institut die Unbrauchbarkeit seiner Arbeitsweise in der Praxis vorzusüh- rcn. Sie übermittelte ihm eine Uebersetzung der englische» Auskunft. Wie groß war aber das Erstaunen der Wcrkslei- tung, als nunmehr aus Moskau eine Mitteilung eintraf, die sich Wort für Wort mit dein Schreiben des englischen Instituts deckte. Obendrein erhielt die Fabrik eine Rechnung über 15 Rubel für entstandene Unkosten. Der Amtsschimmel hat in Sowjetruhland offenbar eine ganz besondere Gangart. Glück und Ende der „Königin der Jeuerwanzen". Die Polizei von Chicago setzte die 57jährige Bertha Nar- schomsln) hinter Schloß und Riegel, die in ihrer Eigenschnst als „Königin der Feucrwauzcn" zahllose Brandstiftungen auf dem Gewissen hat. die verschiedene Versicherungsgesellschaften weit über eine Million Dollar gekostet haben. Die fünf Kinder und neun Enkelkinder der Narschomsky konnten nicht genug verdienen, um ihr das Leben angenehm zu gestalten, so daß sie beschloß, selbst ein gewinnbringendes Geschäft aufzuinache». Sie lieh sich In eine Brandstifterbande als Mitglied ansnch- men, wo sie sich schon nach kurzer Zeit so gelehrig zeigte, daß sie weit bester arbeitete als irgendein Mitglied der Bande. Im ganzen hat sie zwölf große Gebäude in Brand gesetzt, um die Versicherungssumme einsteckcn zu können. Sic galt als die unbestrittene Königin der „Feuermanzcn", bis sie jetzt von der Polizei gefotzt werden konnte. Die „Marina"-Frisur. Führende Londoner Damenfriseure haben eine neue Fri sur zu Ehren der Prinzessin Marina „kreiert". Die Braut des Prinzen Georg hat bereits formell die Erlaubnis erteilt, die neue Haartracht nach ihr zu benennen. Diese Haarmode ähnelt der „Alexandra"-Frisur, die die jetzige Königin ebenfalls als Braut In England eingeführt hatte. Der Haupteffekt besteht In den Zöpfen, die, mit Locken kombiniert, auf dem Kopf ar rangiert werden. (Immerhin eine freudige Nachricht für Fri seure, die mit falschen Zöpfen handeln.) Ein Irrtum hinter Trauerrand. Vor einigen Tagen erschien in einer Tageszeitung In St. Gallen (Schweiz) eine Todesanzeige, unterzeichnet von der ganzen Verwandtschaft, in der das Ableben einer „lieben, her zensguten, treubcsorgten Gattin, Mutter, Tochter, Schwieger mutter und Tante" gemeldet wurde, die im 52. Lebensjahr an einem Schlaganfall verschieden sein sollte. Gleichzeitig wurden auch Tag und Stunde der amtlich festgesetzten Beerdi gung mitgeteilt. Am Tage der beabsichtigten Beisetzung brachte dasselbe Blatt eine zweite, wieder mii Trauerrand versehene Verlaut barung aus der gleichen Quelle, „allen Bekannten zur freund lichen Kenntnisnahme", daß die gemeldete liebe Tote nicht gestorben und die Todesanzeige von den tiestraucrnden Hinter lassenen auf Grund eines Irrtums aufgcgebcn worden sei. Weiter wurde den zahlreichen Kranzspendcrn gedankt mit dem Bemerken, dah es der Familie nicht möglich gewesen sei. diese Spenden anzunchmcn: „Wir bitten um Entschuldigung für die gehabten Auslagen." Wie man hört, soll die voreilige Totsagung auch noch ein sehr lebendiges Nachspiel zur Folge haben. Eine ungeschminkte Schönheitskönigin. Die Jury im englischen Badeort Hastings hat bei der Wahl der Schönheitskönigin gegen die Schininkkünste der Damenwelt geradezu demonstriert. Sie hat nämlich einer jungen Dame aus Finnland namens Esther Toivonen, den Ehrentitel „Miß Europa" verliehen, und zwar mit dem besonderen Hinweis darauf, dah diese Schönheitskönigin weder Sckininke noch Lippenstift, ja nicht einmal Puder verwende. Ob diese De monstration eine Aendcrung in der internationalen Schmink mode hcrbeiführen wird, bleibt abzuwartcn. Liller Polizeiinspektor als Führer einer Verbrechcrbande. In Lille (Nordsrankreich) ist eine Verbrecheibande ermit telt worden, deren Raubzüge um so größeres Aussehen erregen, als ein in der Stadt sehr bekannter Polizeiinspektor das Haupt der Bande ist. Seinem Vorgesetzten ist der noch im jugend lichen Alter stehende Inspektor durch sein feudales Auftreten und gewisse Gepflogenheiten, die Unsummen verschlangen, aus gefallen. Nach längeren Bemühungen gelang es, seinem Trei ben auf die Spur zu kommen. Mit Hilfe einer Reihe von Freunden hatte er eine regelrechte Bande zusammengcstellt, die in der Hauptsache Kokainschiebungen vornahm und auch auf 5>U5 dem Lsutrner vomsrcliiv ^Ungebührliche Schriften" „Des Tecani Praecedenz bei denen Landtagen" spielte seit Brückner von Vrückensteins Dekanat eine große Rolle. Dabei war der Begriff „Praecedenz" eigent lich nicht ganz scharf gefaßt. Es handelte sich eher um die Frage, wer beim großen Landtagsessen, das der König- Kurfürst gab, unmittelbar rechts oder links von diesem sitzen sollte. Die rechte Seite beanspruchte der jeweilige „Standesherr auf Königsbrück", aber auch der Dekan V. C. B. Mit dem üblichen Aufgebote „uhralter documenta" fochten beide Parteien ihren guten Kampf, solange die jeweiligen Standesherren in den Schranken der Höflich keit blieben. Aber leider tanzte einer von ihnen pein lich aus der Reihe: Graf Neder-Königsbrück. Sein Geg ner war der Dekan Martinus Ruck, durchaus kein Hän den Rennplätzen eine nicht einwuudfreie Tätigkeit entfaltete. Die Angelegenheit dürile in Nordsroukreich noch weitere Kreise ziehen, da bekannte Persönlichkeiten es nicht verschmäht haben sollen, die Dienste dieser Bande in Anspruch zu nehmen. Der Sohn eines bekannten Industriellen, dessen Name noch ver schwiegen wird, soll Mitglied dieser Bande gewesen sein, die bis auf drei Personen, die im Augenblick der Verhaftung ent weichen konnten, dingfest gemacht wurde. Wenn die Kaiserin den Sultan besucht... 'Als die Kaiserin Eugeuie ans ihrer Rue!:reise von Aegnp- ten, ivo sie der Einweihung des Suezkanals beigewohnt hatte, am Goldenen Horn Halt machte, erschien der Sultan persön lich am Bahnhof, um seinen hohen Gast abzuholen. Er beglei tete sie zum Bosporus, wo sic in ein Boot stiegen, um ans an dere Ufer zn gelangen Aber es stellte sich heraus, dah in die sem Boot nur ein Platz, und zwar der siir den Sultan, vor handen war. Dieser setzte sich ohne weiteres und ersuchte die Kaiserin, sich auf seinen Knien nicderzulassen! Eugenie. die darüber einigermaßen erstaunt war wagte jedoch keinen Wider spruch und nahm die Einladung an. Im Verlaus des Besuchs kam ihr der Geddulrc, daß sie sich wohl nach der Lieklingssrau des Sultans erkundigen müsse, und sie äußerte den Wunsch, die Gemahlin ihres Gastgebers kcnnenzulerncn. Der Sultan schien von dieser Bitte nicht sonderlich entzückt. aber er mochte feinem Gast die Erfüllung nicht abschlagen. Man begab sich also zum Harem. Als die Kaiserin der Sultanin, die auf einem Divan lagerte, ansichtig wurde, ging sie rasch auf sie zu. um ihr die Hand zu geben. Da geschah etwas Unerwartetes Die Fa voritin konnte offenbar ihre Eifersucht nicht verbergen; sie sprang auf und versetzte der Kaiserin einen Stoß in die Magen grube. daß Eugenie nmzusinkcn drohte Der Sultan fing lle noch rechtzeitig auf und wurde nicht müde, sich zu entschuldigen. Mit der eifersüchtigen Gemahlin entspann sich ein hitziges Ge spräch in türkischer Sprache, während goldstrotzeude Eunuchen auf silbernen Platten schwarzen Kaffee anboten. Dann reichte der Sultan wider alle Sitte, der Kaiserin den Arm und be schwor sic, dem Kaiser von diesem Zwischenfall nichts mitzu teilen .... delsüchtiger Mann. Als er seine „Praecedenz" verfocht, „inainkenircte" er nnr die „habenden privilegia". Aber Graf Nedcr fuhr schweres Geschütz auf. In einer „de- dnctio" an den König-Kurfürsten verflieg er sich zu der Behauptung, ein Dekan des V. C. B. könne „nicinahlcn" die Praecedenz haben, da dieses „ein bürgerliches Capi- tul", der Dekan Ruck aber gar von „bäurisä;er Her- kunffl" sei. Dies« freundlich« Wendung kam „copcylich" dem Dekane unter die Augen, xnd man konnte es ihm kaum verargen, daß er gegen den Grafen einen „Injurienpro- ceh" „intendirete". Er mußte nicht allein seine, sondern auch des „Eapituls" „Ansehung" verteidigen. Nicht um sonst regierte damals Friedrich August der Gerechte, und die sächsischen Gerichte wußten ganz genau, daß er Gleich heit aller vor dem Gesetze wünschte. Der Graf redete sich umsonst dahinaus, er habe dabei keine „iniuriösen In tentionen" gehabt, sondern allein „facta referiret". Das Gericht verurteilte ihn zu 30 Thlr. Geldstrafe „wegen un- gebührlichen Echrissten", zweifellos d« iure... Rt.