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Dresdner Peri Nummer SS 7. Jahrgang Dresden, Freitag den 1Z. Mai 1931 SW mit der Kultmreaktion olkszeitung: Hofft aus Brüning» „große Lat"! Barrikaden gegen Militör in Kairo London, 14 Mai zurückgeschlagen Regiervngsterror gegen Spaniens Volk Mittwoch, 20. Mai spricht Vertreter der spanischen Arbeiter in Dresden In l.ebeai kerieliu"' aus M ^USluKriL l. Teichäitoftell» und jeckkoat«: Dreien IS tret Hau, moneiNch 2^0 RM lzahlbi-c im voraus), sur» Im Zusammenhang mit den Wahlen erfolgten viele schwere Zusammenstöße in Kairo und in den größeren Provinzort«» Aegyptens. In Kairo wurden 1« Personen getötet und 1.73 Personen verletzt. ägyptische Natiaualbourgeaisie, die durch die Wasd-Partei re präsentiert ist, schwankt stets zwischen Furcht vor England und höherer Kewali besteht kein Zurückzahlung des Bezugspreise». Straps. Kunsttz- Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Änternatiotz Verbreitungsgebiet Oftsachsen / Beilagen: Der rate Stern / M»no GrbbaN / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Fr, 7 Diese alarmierende Mitteilung wird ergänzt durch die «ußerung, die der Finanzminister Dietrich am 12. Mai in einer Wahlversammlung in Barel (Oldeudurg) machte. Dietrich igte wörtlich: Kolomalhenker Doumer ist Präsident von Frankreich Die Brüning-Negierung, bas Organ der kapitalistischen ?irtschastssührcr sdas wcisz jedes Kind!) soll sich also gegen - die W i r t f cha s t s f ü h r e r, die ihn gerade beauftragt llben, „durchsetzen"?! Mit diesem verräterischen Schwindel bc- igt die Bolkszcitung ihre Leser. Und wenn Brüning sich nicht -urchsetzt", dann nicht weil er eben Beauftragter der Eroßin- chtrie ist, sondern weil — so schliess« die Volkszeitung — weil sm „Führcrqualitiitcn fehlen". Brünings Politik ist keine ^assensragc, sondern eine Zähigkeitsfrage, lügt das Dresdner iPD-Blatt. Die SPD „wartet aus die erste große Tat" Brünings. Die Iideiter, auch die sozialdemokratischen, und die Angestellten, Be ¬ vern. schcinrcvolutionären Gesten und — Karabincrtugeln ab speisen, es stellt seine Forderungen und ihr Sprachrohr ist die Kommunistische Partei. Das beweisen die Ereignisse der letzten Woche Bekanntlich enthält die zweite Notverordnung, die die Brüning-Regierung Anfang Juni, nach dem SPD-Par itag veröffentlichen wird, n. a. eine „Reform" d. h. einen Abbau der Arbeitslosenversicherung. Wie wir erfahren ird ein Abbau der Ermerbsloscnunterstiitzung von nicht weniger als .10 Prozent geplant! Außerdem ist eine Dcr- ingerung der Wartezeit um das Doppelte und eine Verkürzung der Unterstützungsdauer vorgesehen. amten, Mittelständler warten nicht. Sie wissen schon mehrere Dutzend „großer Taten" Brünings, die die SPD unterstützte: von der Ncgcrstcuer bis zur Brotpreiserhöhung, vom Panzer kreuzer 8 bis zur Artikel-48-Notoerordnung, und jetzt kommt die 2. Hunger-Verordnung. Die Bolksmassen kehren mit Verach tung der SPD und ihren Nazi-Freunden den Nücke» und kämp fen unter KPD-Führung rücksichtslos gegen Brüning und Schieck, für Brot, Arbeit und Freiheit. Lesetrunjj eines 2 uüe 8 in Kairo >Verl<tätiAe unci Uitgliscier cier V^ak6-?srtei kesetrten gewaltsam einen um ihn ru einer H^itationskskrt ins l.av6 ru benutzen Rau» Si .... M, den dreypattigen Teil einer Wochentag, von » Uhr an tn der „Noch warten wir mit vielen Millionen Deutschen auf di« erste große Tat des Reichskanzlers. Schlimm für ihn, und leider nicht nur für ihn, wenn sie ausbleibcn sollte, weil ihm und seinen Ministern die Fiihrerqualitätcn fehlen, die man ihnen nachrühmt." von Arbeitern und Studenten bewarf eine Reihe von Polizei stationen mit Steinen, wobei 1 Offizier und 1 Polizisten ver letzt wurden. Die Polizei er öffnete sofort das Feuer und tö tete einen Demonstranten. Zwei Demonstranten wurden ver wundet. Der Kamps setzte sich in den Hauptstraßen fort und die Polizei wurde mehrere Male Am Mittwoch dem 2ll.^kai wird ein spanischer Arbeiterführer in Dresden imKe g l e rh )rim sprechen übet: „Die Bottsrevolution in SpaNlen und die Nolle der Kymmuniltischen Partei in der spanischen Reoo, lution." Die Dresdner Arbeiterschaft wird dort Gelegen, hcit nehmen, den kämpfenden Arbeitern ihre Solidarität zu beweisen! :bsnlt diih tgUNgtz! UNI z Berta« daktion Sprech? betrieb! „Nur wenn der Reichskanzler Brüning den Mut, den Willen und di« Kraft hat, sich gegen die Bankrott politik der deutschen Wirtschastssührcr zu behaupten und durchzusetzen, hat «r Anspruch auf di« Anerkennung, etwas ge leistet zu haben." „Wenn der vorige Sommer noch glimpflich überwunden wurde und das Reich seit November keinen Pfennig Kredit mehr braucht, so ist die Lage jetzt da durch erschwert, daß die Arbeitslosigkeit in er warteten» und erhofftem Umfange nicht zurück ging. Ein endgültiges Urteil ist natürlich zur Zeit nicht möglich, aber man muß sich daraus einstellen, daß der schlimmste Fall eintreten kann." Schein-Rücktritt Briands / Verschärfung für Gens Bei der Präfidcntschastswahl, die in Frankreich durch die Abgeordneten erfolgt, erhielten im 1. Wahlgang: Doumer 412, briand 101, Cachin (Kandidat der KPD) 10, Hcnneffq 15, die indercn 2 bis 0 Stimmen. Da die absolute Mehrheit von -149 klimmen von keinem erreicht war, erfolgte der 2. Wahlgang, vorher gab Briand die Erklärung ab, daß er nach der 1. Ab- timmung seine Kandidatur nicht nusrechtcrhaltc. Im 2. Wahl- ang erhielt dann Doumer 501 Stimmen, Marraud (der Ersatz kandidat für Briand) 004, Cachin 11 Stimmen. Doumer ist somit als Staatspräsident gewählt. — Gestern erklärte Briand such feinen Rücktritt vom Posten des Außenministers, hat sich fber „bereit erklärt, diesmal noch" zur Genfer Völkerbunds- sonserenz zu fahren . . . Doumer ist ein berüchtigter ehemaliger Gouverneur van ^ndochina. Bei der Wahl riesen unsere französischen Genossen mm zu: „Nieder mit den Kolonialuntcrdriickcrn! Es lebe das lndochinesische Volk!" Die Wahl und der „Rücktritt" Briand ist eine (wohl mit Linverständnis Briands) vurchgcsührtc Demonstration des fran- wsischen Imperialismus. Mit der Wahl Doumcrs bekundet das ranzösische Kapital, daß es gewillt ist, imperialistisch schärfer oorzugehen gegen die Pläne der deutsch-österreichischen Zoll union, über'die in Genf gesprochen wird. Briand tritt als f,' ntgegenlammcnder auf und wird d i e- Linie versuchen, letzten Endes gewisse Konzessionen an den' deutschen Imperialis mus zu machen für Gegenkonzessionen eines gemeinsamen Vor gehens gegen die UdSSR. So steht die Genfer Konferenz im Zeichen der verschärften imperialistischen Gegensätze, Spannungen bnd des Kampsgegensatze» des Weltimpcrialismu» gegen die Lowjetunion, , , > " Und weil die Erwerbslosigkeit geblieben ist, weil die tiefe Lirtschastskrisc nach wie vor herrscht, sollen ihre Auswirkungen >en Volksmassen ausgebürdct werden, soll den Erwerbslosen d Prozent ihrer Hungerunterstützung noch genommen werden, ffo will es das deutsche Kapital, so plant es die Vrüning- Aktatur. Sie wird nach wie vor unterstützt von der SPD. Wie schäm- >s, beweist wieder einmal di« Dresdner SPD-Volkszeitung von Mittwoch. Als Leitartikel bringt sie eine Zuschrift der SPD- Mubstagsfraktion, in der es heißt: „Kampf gegen den Kulturbolfchewismu-" — da« V d" Scklachtgeschrei, das gegenwärtig durch den ganzen kap'.taufkschsrr Blätterwald hallt und auf dessen Boden alle Parteien, von de» Nazis bis zur SPD., alle Kirchen, alle Mucker. ustd Betschwyter« vereine sich zu einer großen „nationalen Einheitsfront" «-ge» d« Werktätigen Massen und ihre revolutionäre Vorhut zusammen- geschlossen haben. Wie die Bourgeoisie auf wirtschaftlichem und politischem Gebiete mit dem Mittel der faschistischen Diktatur hre Herrschaft vor dem revolutionären Kampf der Massen pl retten versucht, so versucht sie es auch auf kulturpolitischem Gebiet. Der Kulturfaschismus feiert seine Triumphe. Und warum? Weil di« kapitalistische „Kultur" heute in ihren Grundfesten erschüttert ist. An Aegypten herrscht seit Jahresfrist die Diktaturregierung Sedky-Pajchas, die die Geschäfte des englischen Imperialismus besorgt. Do das englische Kabinett des Sozialdemokraten Mac- donald die englische Kolonialunterdriickuna gern „demokratisch" Es bildeten sich wiederholt riesige Demonstrationen, an de nen sich z. B. auch die Staats arbeiter beteiligten, die von Po lizei und Militär attackiert wur- den. An verschiedenen Stellen der Stadt, insbesonders im Fa brikviertel, wurden Straßen bahnwagen und Autobusse um gestürzt und Barrikiden gebaut. Das Militär ging wiederholt mit Maschinengewchrfeuer und Flammenwerfern gegen die Volksmafsc vor. In der Stadt herrscht ungeheiirc Aufregung. Vor einigen Tagen kam es auch in Port Said zu ernsten Kämpsen. Line große Menge Furcht vor den ägyptischen Volksmassen, und mußte diesnurl den Massen stärker Rechnung tragen und den Boykott der Diktatur. „Wahlen" erklären, aber sie führen ihn schwächlich durch Aber die Massen, die städtischen Werktätigen und die Fellachen (armen Bauern), die unter dem Druck der tiefsten Wirtschaftskrise stehen, machen Ernst. Trotz aller Diktaturmaßnahmcn Sedky Paichas und SPD-Macdonalds, deren Hände vom Blute des ägyptischen Volkes triefen, steigert sich der revolutionäre Volkssturm gegen den englischen Imperialismus und sein«, ägyptischen Lakaien. Madrid, 14. Mai. (Eig. Bericht.) Die Empörung der Bevölkerung in Spanien gegen die monarchistische Konterrevolution hält an. Die spanische Regierung ver sucht ein Ventil zu öffnen, um die Empörung abzulenkcn. So hat sie eine Verordnung herauvgebracht, wonach das gesamte Ver, mögen des Königs Alfons von Spanien beschlagnahmt werden soll. Dies ist selbstverständlich nur eine Geste, da der König den größten Teil seines Vermögens mit ins Ausland genommen hat. und auch später große Verschiebungen seines Vermögens vorge- nouunen worden sind. Sehr interessant und bedeutungsvoll ist die Meldung, daß die Negierung sämtliche Disiriktspolizeikommisfare Madrids sowie mehrere Polizeikommandcure der Provinz ihrer Poste» enthoben hat weil sic bei Ausbruch der Volksbewegung nicht sofort hallen schießen lassen. Damit ist der Wille der republikanischen f^egie- rnna. die, oniimonarchisiische Masicubewcgung ün Blute zu er sticken.' (enntlich. Diese eindeutige Tatsache illustriert »reffend die verlogene Stellung»«!»»«' der deutschen iozialdcmattotischen Presse, die als Lakai der .sozialistischen" Minister den unleugbaren Er folg der revoluiionoren Boltsmasie» auf den „mohlmeisen Verzicht der Regierung ans llnierdiückungsmoßnahmen" zurückzusühren ver sucht. Das spanische arbeitende Volk- läßt sich nicht mit Mono- «»»: dt* »««moot gelvolien« NonpareilleieU« oder deren ir gamIUeaanzeigen L0 Pf., für dl« Sieilamezeil« (aolchlletzevd - " ^0 RM. Sn»«Iöen.rkn»ahm» k«r >re^>«n-S. 1, Giuerbabnhosstraffe 2