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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160107015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916010701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916010701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-07
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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Freitag, 7. Januar LSI« 8 Leipziger Tageblatt Nr. S. Morgen-Ausgabe. Seite S Bewachung vorgesehen. Etwaige Ausreiher müßten von ihren I Staatenzurückgeliefert werden und kommen dann in Gefangen- , lager. Die Kosten für die Verpflegung der Kriegspalienten in der Schweiz tragen Deutschland und Frankreich fe für ihre Staatsangehörigen. Leider hat die französische Regierung ihre vor behaltlose Zustimmung zu dem Versuch noch nicht er teilt, so daß er am IS. Januar 1916, wie von der deutschen Regierung vorgeschlagen, noch nicht zur Ausführung kommen kann. Graf Tisza über Saloniki vtb. Budapest, 6. Januar. 2m Abgeordnetenhause richtete Graf Andrassy eine Interpellation an die Regierung wegen der Ver haftung der Konsuln der Mittelmächte. Es scheint, daß die Entente griechisches Gebiet nur besehe, um es gewisser maßen als Faustpfand zu erwerben, um es bet Friedensschluß zu verwerten. Redner fragte, was der Ministerpräsident dem in Sa loniki verübten Aechtsbruch gegenüber zu veranlassen beabsichtige. Graf Tisza antwortete, die gewaltsame Wegführung von Per sonen, die unter dem Schutze eines neutralen Staates internatio nalen Rechtsschutz genießende Funktionen ausübken, sei ein solcher Vorfall, der gegen die elementarsten Regeln der internationalen Ehrever stoße. (Lebhafte Zustimmung.) 2n erster Reihe bildete die Verhaftung der Konsuln eine brutale Verletzung der griechischen Souveränität. Griechenland sei ent schlossen, einen Zustand zu schaffen, in dem es seine Verpflichtungen erfüllen kann gegen die Staaten, mit denen es in Freundschaft lebt. Wir waren bereit, Griechenland in den Bestrebungen zur Wahrung feiner Souveränität wirksame Unterstützung zu gewährleisten. (All gemeine, lebhafte Zustimmung.) Die Antwort wurde zur Kenntnis genommen. Das .Deutsche Volksblatt' meldet indirekt aus Paris: General Sarratl erhielt für sein entschlossenes Handeln im Interesse der fran zösischen Balkanarmee eine Belobigung durch den französischen Ober befehlshaber General 2 offre. Die Geheimnisse des Depeschenfacks Telegraphischer Bericht rvtb. London, 6. Januar. Dem Reuterbureau zufolge dementiert der Athener Mitarbeiter der .Daily Mail' den von österreichisch-ungarischer Seite verbreiteten Bericht, nach dem bei Oberst Napier, der an Bord des griechischen Dampfers .Spehai' verhaftet wurde, ein Brief deS Sekretärs der britischen Gesandtschaft in Athen an den britischen Staatssekretär des Aeußeren gefunden worden sei, in dem die Errich tung einer griechischen Republik mit Benizelos an der Spitze vorgeschlagen worden wäre. Alle Sekretäre der britischen Gesandtschaft hätten dem Korrespondenten übereinstimmend erklärt, daß sie keinen solchen Brief geschrieben haben. Der britische Gesandte in Athen tzcliot habe ferner dem Korrespondenten mitgeteilt, daß er die ihm zugeschriebenen Worte: .Ich habe wenig Sympathie mit den Serben, meine Gefühle sind mehr auf bulgarischer Seite' nie geäußert habe. Weder von österreichischer noch von deutscher Seite ist er wartet worden, daß man in England die Richtigkeit der aus dem aufgcfangenen Depeschensack zutage geförderten englischen Lie benswürdigkeiten gegen Griechenland zugeben werde. 2m Gegen teil mußte von vornherein damit gerechnet werden, daß jenseits des Kanals der Versuch gemacht werden würde, sich durch Ab leugnung der von Wien vekanntgegebencn peinlichen Tatsachen aus der Verlegenheit zu ziehen. Wenn die amtlichen Kreise in Wien trotzdem von der Veröffentlichung nicht Abstand nahmen, so ist das ein sicherer Beweis dafür, daß sie in der Lage find, die nüchstinteressierten Stellen — die politischen Kreise Athens — von der Richtigkeit der Enthüllungen durch Vorlage der Original schriftstücke zu überzeugen. Die Veröffentlichungen aus den abgefangenen Briefen eng lischer Amtspersonen haben übrigens, wie aus Athen gemeldet wird, dort das größte Aufsehen hervorgerufen. Die Presse ist entrüstet. «Embros' schreibt, es gäbe nichts Schlimmeres, als diese zivilisierten Barbaren, welche die Stimme der von ihnen Erwürgten ersticken wollen. König Peters nächste Pläne Eigener Drahkberlcht (r.) Basel, 6. 2anuar. Wie dem .Temps' aus Saloniki gemeldet wird, hak eine Z u- sammenkunft zwischen König Peter und den Generalen Sarrail und Ma hon stattgesunden. Aus Mailand melden Schweizer Blätter, die griechische Zei tung .Heslia* berichte aus offizieller serbischer Quelle, weder König Peter, noch die serbische Regierung gedächten, dauernd in Saloniki zu bleiben. König Peter werde schon in den nächsten Tagen dorthin reisen, wo sich das serbische Heer reorganisiere. Wie Japan über den kommenden Frieden denkt Bon unserem Sonderberichterstatter (r.) Stockholm, 6. Januar. Ich hatte vor kurzem eine Unterredung mit dem Direktor Klsuye der großen japanischen Schiffahrtsgesellschaft Nippon Busen Kaisha. Direktor Kisuye ist Mitglied des japanischen Parlaments und gehört der großen Partei an, die Loslösung des japanischen Bündnisses von England und Befestigung der Beziehungen mit Rußland forderte. Direktor Kisuye, der von Petersburg über Stockholm nach London reiste, äußerle über die Friedensaussichten folgendes: Daß der Frieden in absehbarer Zeit kommen wird, steht ganz außer Zweifel, und zwar ist das Friedensbcdürfnis in Ruß land am dringendsten, wo die reaktionäre Partei allmächtig ge worden ist und aus lnnerpolitischen Gründen den Krieg so schnell wie möglich beendigen wird. Es ist anzunehmen, daß Rußland noch mehrere Offensiven großen Stils unternehmen wird, doch dos geschieht nur, um sich einen guten Abgang vom Kriegsschauplatz zu sichern. Tatsächlich wird die Fortsetzung des Krieges in Rußland nur von den liberalen Parteien gefordert, die zu stürzen und unschädlich zu machen die jetzige Regierung alt ihre Aufgabe betrachtet. Die jetzige Regierung weiß, daß der Umsturz, die Revolution unausbleiblich sind, daß sie selbst durch «ine siegreiche Beendigung des Krieges, da die Versprechungen des kZorcn nicht ieingelöst werden sollen, nicht vermieden werden kann. Darumbesteht begründe te Aussicht, daß sich Rußland von dem Londoner September-Abkommen 1914 los lösen wird, umsomehr, da die Bedingungen, unter denen es sich über haupt zu dieser Verpflichtung entschloß, nicht erfüllt wurden. Die Verpflichtung war, daß Englands und Frankreichs Schiffe Rußland den Weg durch di« Dardanellen bahnen sollten. Schon einmal drohte Rußland mit Sonderfrieden, da schickten England und Frankreich «ine halbe Million Soldaten an die Dardanellen. Wieweit sich Japan an da« September Abkommen holten wird, ist noch unbestimmt. Sicher aber ist, daß Japan noch vorFrie- denSschluß für seine Teilnahme am Krieg von Eng land ho heEntschadigunqsordernwird. Das ist in England bereits bekonnl, und Iap-'n bat bereits mehrere Win^e mit dem Zom- psahl erhallen, do.jz es bereits durch Kiaulschau entschädigt sei. Dem gegenüber halt di« japanische Regierung noch an der Meinung fest, daß Klautschau wohl besetzt, ober keineswegs erworben sei. Japan hat sein« Wünsche schon nachdrücklicher betont, al« den Engländern lieb ist. Tat sächlich Haden die großzügigen Pläne Japans keinen Zweck, solange wir nicht Herren la unserem Meer« sind. Wir sind groß jährig geworden und besorgen unsere Politik allein. So wird auch Eng land über kurz oder lang Friede» schließen müssen, wenn es vermeiden will, daß a»t seine» Verbündeten offeae Feind« «erden. England ist besiegt, wen» man -»fängt, et nicht «ehr z» fürchten. Und man fürchtet sich vor England nicht mehr. Politische Nachrichten Kapltaltslerrrng von Krieg-beschädlgkenrente. Die teilweise Kapitalisierung der KriegSbes chä- diglenrente wird von den Rentenlnhabern und von sozialpolitischen Fachleuten unter gewissen EicherungSbedingunacn gefordert. Insbesondere vertreten der tzaupkausschuß für Kriegerheimstätten und alle an der Ansiedelung von Kriegsbeschädigten interessierten Kreise diesen Gedanken, um die Möglichkeit einer größeren Anzahlung zum Erwerb eines AentengütmenS für den Kriegsbeschädigten zu schaffen. Eine solche Kapitalnbfindung kennt bereits das deutsche Mannschafts- versorgunasgesetz, da Kapitulanten für den Verzicht auf den Ztvilversorgungsschein und die ZivilversorgungSrente eine ein malige Abfindung von 1500 Mark gewährt werden kann. Es handelt sich also nur darum, diesem Grundsatz eine den durch den Krieg geschaffenen neuen sozialwlrtschaftlichen Erfordernissen an gepaßte praktische Gestaltung zu geben, die den Gefahren einer unglücklichen oder mißbräuchlichen Verwirtschaftung des Renten kapitals vorbougt. Die Reichsregterung hat sich, wie die .Soziale Praxis' berichtet, dem Gedanken freundlich gegen übergestellt, und beabsichtigt ihn demnächst in gesetzgeberischer Fassung dem Reichstage zu unterbreiten. Naturgemäß ist dabei auf die geldliche Tragweite solcher größerer einmaliger Kapital ausschüttungen für die Reichsfinanzen Rücksicht zu nehmen. * Bundesratsbeschlüsse. 2n der gestrigen Sitzung des Bundesrates gelangten zur Annahme: der Entwurf einer Bekanntmachung betreffend Saatkartoffeln, der Entwurf einer Bekanntmachung wegen Ergänzung der Verordnung über die Preise usw. für Kraftfuttermlttel vom 19. August 1915, der Entwurf einer Bekanntmachung über das Verbot der Verwendung von tierischen und pflanzlichen Oelen und Fetten zu technischen Zwecken, der Entwurf einer Be kanntmachung über vorübergehende Zollerleichterungen, der Entwurf einer Bekanntmachung über die Geltendmachung von Ansprüchen von Personen die im Ausland ihren Wohnsitz haben, und der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechks für Elsaß- Lothringen. Die Verordnung über das Verbot der Verwendung von pflanzlichen und tierischen Oelen und Fetten zu technischen Zwecken bezweckt in Ergänzung bereits ergangener Verord nungen, die Verarbeitung der für menschliche Ernährung in Betracht kommenden Oele und Fette zu technischen Zwecken zu beschränken. --- Fleisch- und Fettversorgung. Man schreibt uns: Die von der preußischen Staatsregterung durch Abschluß von Mästungs verträgen für 500 000 Stück Schweine angestrebke Verbesserung derFleisch - und F ettversorgung stellt zunächst, wie wir erfahren, eine erste Maßnahme dar. Sofern weitere Futtermittel beschafft sein werden, soll auch eine Vermehrung der Schweine mast über die obenbezeichnete hinaus erfolgen. Von den 500 000 Stück sind bereits 75 000 Stück von der Rheinprovinz, 50 000 Stück von den Schweinezüchtern Westfalens übernommen worden. Auch in den anderen Provinzen vollzieht sich der Abschluß von Mästungsverträgen im vollen Umfange des .zugewiesenen Kontingents. Wie der Vorsitzende der Rheinischen Landwirt- schafkskammer feststellke, hat neuerdings die Schweinehaltung all gemein sehr zugenommen, so daß die Beschickung der Märkte wieder steigen wird. * Die Schonzeiten für MUd. Der .Reichsanzeiger' ver öffentlicht eine Verordnung betreffend die Abänderung einiger gesetzlicher Bestimmungen über die Schonzeiten des Wildes und den Verkehr mit Wild aus eingefriedigten Tiergärten. Danach werden die Oberprästdenten unter anderem ermächtigt, nach vorhergegangener Prüfung des Bedürfnisses für den Umfang der Provinz oder einzelner Telle desselben im 2ahre 1916 die Schonzeiten für Hasen auf den 1. Februar und für Fasanenhennen auf den 1. März dieses 2ahres festzusetzen. * Der Provinziallandlaq der Provinz Sachsen ist zum 5. März dieses 2ahres einberufen worden. Die Eröffnung des Pro- vlnziallandtages wird an diesem Tage mittags 12 Uhr im Stände haus zu Merseburg erfolgen. 2hr wird in der Schloß- und Domkirche um 10 Uhr ein Gottesdienst vorangehen. AuS dem LandeSkulturrale. Der Landeskulturrat teilt unserer Dresdner Echriftleitung mit, daß sich die landwirtschaftliche Bevölkerung noch vielfach darüber in Besorgnis befindet, ob daS Verbot der soge nannten Hausschlachtungen auch auf den Hausbedarf d«r Land wirte ausgedehnt werden soll. Das ist nicht derFall. Das Verbot der HauSschlachlungen soll nur die sogenannten wilden Schlachtfeste in Schankwlrtschaslen und anderen ähnlichen Unternehmungen treffen. Die Landwirte können aber unbesorgt für ihren Hausbedarf auch ferner- bin Schweine mästen und sollen keinesfalls unreife Schweine in der Be- sürchtung einer Beschränkung htnschlachten. — Weiter wird vom Ständigen Ausschüsse des Landeskulturratss dean- tragt, daß diL sächsische Regierung auf Erlaß von Höchstpreisen für Leguminosen hinwirken soll, da für dieses wichtige Futtermittel jetzt Echwindelpreise gefordert werden. Auch soll der Fälschung von Futtermitteln entgegengetreten werden. -- Falsche Nachrichten über den Prinzen zu Wied. Römische Blätter enthalten Telegramme aus Saloniki, denen zufolge Prinz Wilhelm zuWied samt Gemahlin inPrlzrend eingetroffen sei, wo der Fürst mit albanischen Führern längere Be sprechungen hakte. — Diese italienischen Meldungen sind voll kommen grundlos. Prinz Wied befindet sich überhaupt nicht auf dem Balkan. Die 6. Generalversammlung deS Katholischen Frauenbundes Deulschlands wurde gestern im Reichstagsgebäude im Beisein der Kronprinzessin eröffnet. Zahlreiche Mitglieder der deutschen und österreichisch-ungarischen Frauenorganisalionen waren anwesend. Der Fürstbischof von BreSlau, Dr. Bertram, hieß den Frauenbund willkommen. Geheimrat Laß überbrachte Grüße und Wünsche des Reichskanzlers und Staatssekretärs Dr. Delbrück. An den Kaiser, die Kaiserin, den Kronprinzen und den Papst wurden Hul dig naSdepeschen abgesandt. Ein ..Eiserner Hindenburg' für Insterburg. Dem Schöpfer des .Eisernen Hindenburg' von Berlin, dem Maler und Bild hauer Georg Marschall, ist durch einstimmigen Beschluß des Kreis- a Sschusses von Insterburg der Auftrag zuteil geworden, ein Hindenburgstandbild, ganz wie das in Berlin befindliche, zu schaffen. Deutsch-englischer Zlvilgesangenen-AuSlausch. .Rieuwe Courant' meldet aus Dlissingen: Heul« werden hier 60 deutsche Zivilisten aus England erwartet. Freitag sollen IW Engländer aus Deutschland in die Heimat zurückbcsördert werden. Rückkehr belgischer Flüchtlinge. Nach Brüsseler Meldungen sind Im Monat Dezember wettere rund 10000 Flüchtling« nach Belgien zurückgekehrk. Ein französischer Transportdampfer gesunken. Die .Süd slawische Korrespondenz' meldet aus Athen, daß ein leerer französischer Transportdampfer bei Malta mit einem englischen Dampfer zusam men stieß und sank. Die Besatzung wurde von dem engli schen Dampfer gerettet, ebenso die Gemahlin des französischen Gesandten in Athen, die nach Paris reiste. Mit dem Dampfer gingen viele Schriftstücke der französischen Ge sandtschaft verloren. — Der Kopenhagener Dampfer United States', der Montag New *Dork verlieh, meldet draht los, daß er Dienstag früh auf einen Notruf des griechischen Dampfers .Thessaloniki* seinen Kurs verließ und dem Dampfer zu Hilfe eilte. Letzte DlllhtMlWten Der amerikanische Senat über Reisen aus Schiffen der Kriegführenden Telegraphischer Bericht >vtd. New Dork, 8. Januar. .Corning Post' berichtet auS Washington: Senator Gore (demo krotische Partei) brachte zwei Beschlußanträge eln zur Verhinde rung der Ausgabe von Pässen an Amerikaner zu Reisen auf Schiffen der Kriegführenden und zur Einschränkung deS Passagierverkehrs aus Schiffen mit Kriegtmuni- tion. In der sich anschließenden Beratung trat die Tatsache stark her vor, daß die Senatoren über die Reisen von Amerikanern aus Schissen der Kriegführenden nicht einer Meinung sind. Während Senator Oven dafür war, daß die Regierung Maßnahmen treffe, damit nicht amerika nische Bürger ihre Regierung durch Reisen aus Schiffen Kriegführender ungerechtferligterweise in Verwicklungen brächten, war Senator Bora der Ansicht, daß Amerikaner daS Recht Höllen, nuf solchen Schissen, wenn sie nur unbewaffnet wären, ebenso zu fahren wie auf neutralen Schif fen. SenatorIoreS forderte, die Bürger sollten sich auS einfacher Ver nunft und Taktgefühl abseltS vom KriegSgebiet halten. Senator Works meinte, die Regierung habe selber eln Versäumnis begangen, alt sie bei der Abreise der .Lusitanla' und in anderen Fällen die Amerikaner nlcht warnte, sich von Schiffen fcrnzuholien, die zugestandenermaßen KriegSmunitlon führen. Senator Robinson erklärte, wenn eine solche Warnung ergangen wäre, so würde sie Zweifel erweckt haben, ob nach dem Völkerrecht das vorerwähnte Recht überhaupt bestehe. Senator O. Gorman lenkt die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß seiner zeit die Amerikaner aufgefordert worden seien, Mexiko zu verlassen, obgleich niemand die Tatsache bestritten habe, daß Ame rika der Meinung war, die Amerikaner hätten ein Recht, sich nach Mexiko zu begeben. Redner wies darauf hin, daß wenn die Regie rung eine Warnung unter dem gleichzeitigen Vorbehalt ihrer Rechte und der Rechte ihrer Bürger erlassen hätte, dadurch dem von Robinson erhobenen Einwand begegnet werden konnte. Türkischer Tagesbericht Amtliche Meldung >vtb. Konstantinopel, 5. 2anuar, abends. DaS Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellen- frontam 4. 2anuar vormittags ziemlich lebhaftes Artillerie- duell uzrd Bombenwerfen. Der Feind richtete hauptsächlich gegen unser Zentrum und den rechten Flügel sein Feuer, an dem ein feindlicher Kreuzer und ein Panzerschiff teil nahmen. Am Nachmittag beschossen ein Panzerschiff und ein Monitor heftig dieselben Stellen. Sie verursachten dabei nur in einem sehr kleinen Teil unserer Gräben unbedeutenden Schaden. Unsere Artillerie erwiderte energisch und beschoß sebr wirksam die Landungs st eilen bei Seddil Bahr und Tekke Burun, sowie eine Truppenansammlung. Unser Feuer erreichte einmal einen feindlichen Kreuzer, der daraufhin das Feuer einstellte. Am 3. 2anuar beschossen unsere anatolischen Batterien heftig die Landungsstellen bei Seddil Bahr und Tekke Burun. Die Erwiderung des Feindes blieb unwirksam, obwohl er eine erhebliche Menge Munition ver schwendete. Am 4. 2anuar beschossen dieselben Batterien feind liche Truppen, die bei Seddil Bahr und in der Umgegend von Seddil Bahr, sowie bei Tekke Burun arbeiteten, und er zielten gegen sie erhebliche Wirkung. Eins unserer Wasserflug zeuge unternahm einen gelungenen Erkundungsflug in Richtung 2 mbros und über Seddil Bahr. Es schleuderte dabei drei Bombvn auf eine Landungsstelle nördlich von Seddil Bahr rurd auf dort liegende Schiffe. Unsere Beute bei Ari Burun hat sich um 2000 K istey Handgranaten, eine Feldküche mit vollständigem Material und eine Menge Kisten mit Artillerie munition erhöht. Sonst ist nichts zu melden. Allgemeine Wehrpflicht in China Telegraphischer Bericht ntb- Frankfurt a. M., 6.2anuar. Die .Franks. Ztg.' meldet: Die chinesische Re- gierung beschloß nach dem .Ostasiatischen Lloyd' in vier auf einanderfolgenden Zeitabschnitten, die sich auf insgesamt 10 2ahre verteilen, mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht zu beginnen. Zunächst wird die Wehrpflicht in den Provinzen Tschile, Honan und Schantung einge führt werden; unter die zweite Zeitgruppc fallen: Fengtien, Ki rin, Schansi, Schonst und Kansuh, unter die dritte: Kiangsu, Tschekiang, Anhui, Hunar, Hupeh, Fukicn, Kwangtung, Ka- ranasi, Szetchuan, unter die letzte: «Mnnan, Ehinesisch-Turkestan, Heilungkiang sowie die Grenzverwaltungsbezirke 2chol, Chebar Sulyran und Kokunur. Russischer Seneralstabsbericht wtb. Petersburg, 6. Januar. Amtlicher Kriegsbericht vom Mittwoch: Westfront. Südlich bet Prypec in der Gegend von Kuchocka-Wola (34 Kilometer nordöstlich Rafalowka) warfen wir die Deutschen zurück. In der Gegend der mittleren Strypa befestigten wir daS gewonnene Gelände. Die gegnerischen Versuche, die verloren gegangenen Befestigungen zurückzucrobcrn, wurden mit großen Verlusten sür den Feind zurück- geschlagen. Nordöstlich von Czernowitz dauert der er- bitterte Kampf an. Unsere Abteilungen besetzten von neuem einen Teil der feindlichen Stellung. Einen Gegenangriff deS Feindes waifen wir durch unser Feuer zurück, das ihnen große Verluste zu fügt«. In dieser Gegend nahm eine unserer Abteilungen 18 Offiziere und 1043 Mann gefangen und erbeutete vier Maschinengewehre. Kaukasusfront: In der Küstengegend, am Arkhava- fluh zerstreute unser Feuer türkische Abteilungen: in mehreren Ab schnitten zerstörten wir befestigte Häuser der Türken. Italienischer Generalstabsbericht Amtliche Meldung vvtb. Rom, 8. Januar. Im Laufe des 5. Januar flogen zwei österreichische Flugzeuge in Richtung Verona, wurden durch daS Feuer unserer Batterien ge troffen, noch bevor sie daS Ziel erreichten, und flohen gegen Norden, wobei sie einige Bomben fallen ließen, die keinen Schaden anrlchteten. In Gegend des Kreuzberges bei Comellco zwang da« wohlgezlelte Feuer unserer Artillerie gegen ein feindliches Lager im Fi sch lein- t a l eine starke feindliche Abteilung, auf Moos zu fliehen. Ebenso zer störte an verschiedenen Stellungen in Kärnten daS Feuer unserer Batterien die feindlichen Verschanzungen und jagte deren Verteidiger in di« Flucht. Auf dem Karst griff der Feind neuerlich unsere Stet- lungen am Monte San Michele an und wurde wiederum mit Ver lusten zurtlckg«schlagen. Kühne Unternehmungen unserer Patrouillen erlaubten, etwa 30 Gefangene zu machen. Die vorliegende Nummer umfaßt 10 Seiten. Hauptschriftleiker: Hans Schaack. B»,»nloorlllch<« chchrltll«ll»r: ftr Volllid vr. Arn» vlln!h«r. flr dl» v«nd«I»i»tiin» Mnllder Schln»l«r. t«' k«l»zig»r ind jllchfllch» Ani«l,a«nd»Il»n Arnold Zilnd«, s», K»»!l »n» Mlsi»n!ch«si vr. Irlrdrtch S«di«chl, >dr Most» <r»a«n S»gnltz, für v.rlchl, v»»r«, N»Ü«. Ad»«, in» D«ri«»r 2. H««rs«l», slr D«rmllchs»d in» »ii chchl»tz»l««ft v«»r, MU«,. Hihi. - Flr »<n Anz«Ii>«nI<II -«Inr. A«ll«r. — B«rII«»r SchrlslllUlI, vr. Aich«,» Badr. 2« »«n Z<ll«n 17. tz»rnI»r«ch-AnIch>it! 0«»l« An. «7. vn>» ii» A«li«: e«ch»«D*« T««»liNl vr. A«I«tz»l» ch T*. vemkllch i» L»I»»Ich
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