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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160107015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916010701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916010701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-07
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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Kriegserinuerungs-Tafel 7. Sa«»«, LUL Nördlich Ar rat staden erbittert« Kampfe,« bl« Schlitzen- grüben statt. lieber Calais und Graveline« wurden Zeppelin-Luftschiff« und aber Dünkirchen Flieger beobaLtet. Im 0 sten leidet di« Fortführung der Operationen unter ber denkbar ungünstigsten Witterung. Nach englischen Meldungen haben die Austen bei Arbagan einen grohen Steg über die Türken errungen. der preahifcheIt Wahlrechts alt die elgenlllche innerpoN- tische deolsch« Frag«. 3m vorigen Winker ist, sobald sie ange- meldek word«, die preutzisch« Regierung an ihr zumeist in einer Art vorübergegangen, von d«r man nicht behaupten bann, daß sie immer von Glitch und Geschich begünstigt war. Hier bliebe manches Mißtrauen aaSznräamen, manchem Uebelwollen die Quelle za ver stopfen. Soweit wir unterrichtet zu sein glauben, wird das am kommenden Donnerstag auch geschehen. Amerika und der „Perfia '-Tall Telegraphischer Bericht <u. New Vorb, g Januar. Präsident Wilson beratschlagt mit dem Vor - sitzenden des auswärtigen Departements im Kon gresse, und zwar zum erstenmal seit dem Kriegsausbruch. DaS Staatsdepartement erklärte, das; die Frage der Versenkung deS Dampsers .Persia" eine ernste Angelegenheit sei, aber daß sie verschoben werden müsse, bis alle Einzelheiten bekannt seien. Der Eindruck in politischen Kreisen ist, daß eine gleichlautende Note an die kämpfenden Ak ächte ausgegeben werden soll, die festzuslcllen hat, Amerika könne nicht dulden, daß Passagierschisfe versenkt werden, ohne das; eine vor herige Warnung abgegeben worden sei, wie dies vermutlich bei der Torpedierung der .Persia" der Fall sei. Fernerhin sei zu ver langen, daß erst olle Passagiere gerettet werden müßten, bevor irgendein Dampfer torpediert wird. Der Zweck dieser gleich lautenden Note würde sein, das; sie die Kriegführenden verhindern würde, sich auf ihre Ankenntnis deS amerikanischen Standpunktes herauszureden. Demgegenüber wird erwartet, daß Oe ster- reich-Ungarn volle Genugtuung gibt, falls ein öster- reichisch-nnaarischeS Torpedoboot die .Persia" tor pediert hat. Die Presse gebärdet sich im allgemeinen ziemlich aufgeregt, aber der Abbruch der diplomatischen Beziehungen wird nicht erwartet. vtb. London, 4. Zannar. Die .Times" melden auS Washington, die amerikanische Negierung wünsche an scheinend eine friedliche Beilegung des .Persia'- Falles in der Art, wie der Untergang der .Arabic" und des „Hesperian" beiqelegt wurde. Der Washingtoner Korrespondent der .New Narb Sun" meint, daß es vielleicht unmöglich sein werde, zu beweisen, daß die .Persia" durch einen Torpedo und nicht durch eine Mine zum Sinken gebracht worden sei. Der Korrespondent der .New Bork Times weist darauf hin, daß die .Persia" Geschütze an Bord führte. Der Korrespondent fährt fort, daß im Westen wenig Interesse für maritime Fragen herrsche, unddaßdaS dentscheArgument, daßameri- kanische Reisende ans eigene Gefahr handeln, wenn ste auf englischen Schiffen fahren, auf die Massen Eindruck mache. Der Korrespondent zollt sodann dem deut schen Botschafter Derst storsf eine widerwillige An erkennung für die ausgezeichnete Leistung, wie er seit dem .Lofitania" - Zwischenfall tätig gewesen sei, Gras Bernstorfs habe nicht nur verstanden, sich in einem großen Teile der Press« ein sympathisches Gehör zu verschaffen, sondern seine persön- lichen Beziehungen zu den amtlichen Kreisen in Washington seien überraschend gut, und seine Stellung sei durch die Abberufung der beiden Attaches keineswegs beeinträchtigt worden. Graf Bernstorff gebe sich die größte Mühe, den Frieden zu erhalten. wtd. London, 5. Januar. Der Dampfer .Rotterdam" mit dem deutschen Marlneattach^ Boy - Ed an Bord ist auS New Vork in Falmouth angekommen. Lanfings Rotstift und die „Perfia"-Kanone >vtd. Rotterdam, 6. Januar. Der .Rotterdamfche Lourant" meldet aus New Tr> rk: Ein vemerkcnSwerker Vorfall wird anläßlich derVersenkungder .Persia" von der deutschfreundlichen Preße viel besprochen. Die Associated Preß veröffentlicht eine amtliche Mittei lung aus Washington, worin ber Bericht des amerikani schen Konsuls Garrels in Alexandrien zitiert wurde, aber die von Garrels mltgeteilke Tatsache, daß die .Persia" eineKanone anBord führte, verschwiegen wurde. Als dies in Privat berichten der New Yorker Blätter gemeldet wurde, ersuchte die Associated Preß das Staatsdepartement um ein Dementi, erfuhr jedoch, daß die Erwähnung der Kanone in dem der Asso ciated Preß zur Verbreitung übergebenen amtlichen Be richte weggelassen wurde. Die Associated Preß veröffenk- lichte diese Information. Die deutschfreundlichen Blätter machen nun dem Staatssekretär Lansing erbitterte Vorwürfe, daß er versucht habe, durch Unterdrückung dieser Tatsache, welche die in U-Boolskreifen entstandene Spannung hätte vermindern können, die Voreingenommenheit gegen die Zentralmächte zu verstärken. Die Blätter erinnern daran, daß Professorvon Nasch vor einiger Zeit das Staatsdepartement beschuldigte, Berichte deS amerikanischen Botschafters in London zurackgehalten zu haben, worin erklärt wurde, daß keine amtlichen Beweise für die Berichte über die angeblichen deutschenGreueltaten in Bel- gien gefunden seien. Wie die „Persia" uitterging Telegraphischer Bericht "ib. Alexandrien, 2. Januar. (Reuter.) Die Geretteten -er .Persia" können nicht viel erzählen, da sich der Vorgang des Sinkens so rasch abspielte, daß ste kaum etwas vom Hergang misten. Man hatte eben mit dem Frühstück begonnen, als eine heftige Explosion stattfand. DaS ganze Schiff wurde stark erschüttert und neigte sich sogleich nach Backbord. Die von den Stühlen aufgestanden waren und die sich noch nicht im Salon de- fanden, hatten einige Aussicht zu entkommen. Viele andere waren wie gelähmt. Ste blieben sitzen, olS ob sie an den Stühlen festgenagelt wären. Einige, die das Deck erreichten, konnten sich nicht aufrecht erhalten, sondern glitten in die See, während andere durch die Wellen weggespült wurden. Keine Panik entstand. Der gerettete Amerikaner Grant er- zählte, er wurde in die Tiefe gezogen und geriet mit den Schuhen in Tauwcrk, kam jedoch los und gelangte an die Oberfläche. Er klammerte sich an einige Mrackstücke. Das letzte, was er von der .Persia" sah, war, daß der Bug hoch aus dem Wasser ragte, und .zwar schon fünf Minuten nach der Explosion. Als die .Persia" sank, sah man, Grant zufolge, ein schreckliches Schauspiel. DaS M as s r rvHr s ch « a r z wie Tinte. Englands Wehrpflichtnot Die Iren stimmen gegen da» Wehrpflichtgesetz Telegraphischer Bericht , «rb. London, S. Januar. Reuter meldet ergänzend über die gestrige Unlerhaut- sitz»ng: Der Liberale Hobhouse, der ein überzeugter An hänger de« Freiwilligensystems ist, erklärte, er werde die Vorlage annehmen, da die Negierung sie für notwendig halte; er wünsche aber die Versicherung zu haben, daß da« Gesetz nur für die Dauer de« Kriege« gelle. Der frühere KrlegSsekretär Seely fehle sich mit Nachdruck für di« Dienstpflicht ein. Der Führer der Iren, Nedmond, erinnerte daran, daß seine Partei die Regierung bisher in allem unterstützt habe, daß sie zu jedem Opfer bereit sei, da« notwendig wäre, um den Krieg zu gewinnen. Dl« Iren fühlten sich in diesem Kriege eins mit dem Reich, waS bei früheren Kriegen nicht der Fall war. Wenn ASquiih bewiesen hätte, daß der Dienflzwang da« einzige Mittel sei, um den Krieg zu gewinnen, so würde sicherlich niemand dagegen sein. Asquith habe jedoch die Vor lage nicht mit Gründen militärischer Notwendigkeit verteidigt, sondern damit, daß er c« sür notwendig halte, sein Ver- sprechen einzulösen. Redner glaube, daß mehr Männer zur Verfügung ständen, al- die Regierung «»«bilden könnte. Seine Partei könne daher nicht für die Vorlage stimmen. Bonar Law sagte» da« KriegSaml Halle die Vorlage für not wendig» um den Krieg siegreich zu beenden. Die Verantwortung der Gegner der Dienstpflicht sei ebenso groß wie die der Regierung. ^-td. Rotterdam, 5. Januar. Wie der .Rotterdamfche Lourant" au« London berichtet, erregte ASguith« Mitteilung, daß die Rekru tierung nach dem Derbyschen Gruppensystem von neuem eröffnet werden solle, und di« Unverheirateten sogar jetzt noch Gelegenheit haben sollten, freiwillig einzutreten, Heiterkeit. Jemand rief dazwischen: Dann ist ja da« ganze Gesetz überflüssig. Die Debatte wurde vertagt. Die bedrohliche Stimmung unter den englischen Arbeitern Telegraphischer Bericht rvtb. London, 8. Januar. Die gestrige Debatte des Unterhauses über die Unter drückung deS schottischen SozialistcnblatteS .Forward' war, nach dem Bericht der .Morning Post", die hitzigste seit Beginn d«S Kriege«. Die dabei zutage tretende Erbitterung gab dem Hause einen Vorgeschmack von der Haltung, die die Sozialisten bei ter Debatte über die D i e n st p f l i ch t - B i l l einnehmen werben. Als Asquith sagte, er habe von der Unterdrückung des BlatteS soeben erst erfahren, rief der radikale Abgeordnete Outhwatte tn den allgemeinen Lärm hinein: Ls wäre Zeit, daß Sie zurücktreten. Bei der Debatte über die Novelle zum Munitionsgeseh sagte Pringle (liberal), die Lage im Llydcgebiet grenze an Revo lution. Die Regierung verheimliche der Oefsentlichkeit die Zustände systematisch; die Arbeiter mehrerer Munitionswerke hätten sich geweigert, Lloyd George bei dem jüngsten Besuch an- z u h ö r e n. Lloyd George stellte dies in Abrede und wandte ein, die Be richte über die vertraulichen Besprechungen seien entstellt worden. Hodge sagte, die Arbeiter )eS LlydegebieleS hätten sehr berech. ttgte Beschwerden: wenn diese nicht bald abgestellt würden, würden sehr ernste Schwierigkeiten entstehen. C u r r 1 e (Unionist) führte aus, die Arbeiter des Clydegebietes fänden et schwer, dl« gegenwärtig« Hattnng Lloyd Georges mit seine, früheren Anschauungen zu Vereinig«», Vaß sel der Hauptgrund der Schwierigkeiten. Lloyd Gearg« erklärt«, «1 sel «otwendtg, dl« Arbeiter und Arbeitgeber unter ein« gewiße mllllärlsch« Kontrolle zu stellen, damit sie nicht die Umstände gegeneinander auSnutzten. Dl« Unzufriedenheit der Arbeiter sei nicht al« Revolt« gegen di« N«gi«rung, sondern gegen die Führer der Gewerkschaften anzusehen. Dies« Entwicklung hätte bereits vor dem Kriege eingesetzt. Ein« sehr starke Organi sation bestehe, die gegen die Arbeiterführer arbeite; aber doch müße die Arbeit organisiert werden, wenn der Krieg gewonnen werden solle. Outhwatte sagte, al« di« Bergleute von Südwaler ohne Zustimmung ihrer Führer streikten, bewilligte Lloyd George alle ihre Forderungen. Es sei nicht elnzusehen, weshalb schottische Arbeiter anders behandelt werden sollten, al« Waliser. Der hier geschilderte Verlauf der gestrigen UnterhauSdedatte über die Beschwerden der Arbeiter im Llyde-Gebtet verrät mehr als alles andere, in welchen Schwierigkeiten sich die englische Re- glerung befindet, und wie wenig rosig trotz aller beschönigenden Reden englischer Minister -er politische Ausblick für das Briten reich ist. Bereits gestern haben die «Times" et ausgesprochen, daß die Stimmung unter den Arbeitern sich tn einigen Bezir ken verschlechtert habe und daß keine Gewähr dafür bestehe, daß sich die Arbeiter an die Abkommen kehren werden, die ihre Führer mit der Regierung getroffen haben. Der gestrige Sturm gegen Lloyd George beweist, wie sehr ste mit ihrer Befürchtung recht hatten und daß mit der Annahme der Wehrpflichtsblil die Hauptschwierigkeiten für die englische Regierung erstbeginnen dürften. Die Maßregelung des «Forward', durch die Oel inS Feuer gegossen wurde, war unter diesen Umständen ein verhäng nisvoller Mißgriff, der sich aller Voraussicht nach bitter rächeo wird. „Der meistgehaßte Mann am Lyne" Eigener Drahtberlcht kr. Von der holländlfchen Grenze, 6. Januar. In dem Eingesandt eines .GlaSgower Arbeiters" an die Zeitung .New Stalesman" finden sich einige Worte über den Empfang, den Lloyd George am Tage vor Weihnachten bet seinem Erscheinen in der Versammlung fand, über die das Arbeiterblatt .Forward' in der Weise geschrieben hatte, daß es sich die Ungnade des GeschoßmtntsterS zuzog. Der Inhalt der Zuschrift ist folgender: In der Weihnachtsversammlung ließ sich bi« Abneigung der Vorstandsmitglieder und Werkmeister gegen den Munitions minister deutlich empfinden. Man ließ ihn nur unter der Bedin gung reden, daß nach ihm einer der Werkmeister zu Worte kommen würde. Als es jedoch soweit war, weigerte sich der Vorsitzende Hen derson, da« Wort zu erteilen, und die Versammlung löste sich in Un ordnung auf. Die Mehrzahl fang ein Lied auf die rote Fahne. Später veranstalteten die Arbeiter eine Sinspruchsversammlung unter freiem Himmel, an der 2000 Vorstandsmitglieder teil nahmen. Von all dem steht nicht« in dem amtlichen Bericht, der auck nicht erwähnt, daß Lloyd George bet seinem Erscheinen im Saal mit mehr Geheul al« Jubel empfangen wurde. Der Aufruf zu drei Hurras für MacDonald fand in der Versammlung reichen Bei fall. Ls liegt apf der Hand, daß sich eine Gegnerschaft gegen den Minister gebildet hatte, al« eine Folge des Munitions gesetze«, das ihn zum meist gehaßten Manne am Tyne ge macht hat. Der Minister machte alsdann einen Aundgang durch die Fabrik, allein von den 3000 Arbeitern nahm keiner auch nur im gering sten Notiz von ihm. . Ein englisches Tauchboot gesunken Telegraphischer Bericht vtd. Haag, S. Januar. Wie das Marinedepartemenl mltkellt, kraf das niederländische Kriegsschiff «Noord-Brabant" heute in der Näh« von Texel außerhalb der territorialen Gewässer ein britisches Unter- seeboot, das Notsignale gab. Die ganze Besatzung von 32 Mann wurde durch den niederländischen Kreuzer gerettet. DaS Anlerfeeboot istgefonken. Ein Armeebefehl Josfres Drahtberlcht rvtb. Paris, 6. Januar. DaS «Militärblatt' veröffentlicht folgenden Armee- befehl der Generals Ioffre: Soldaten der Republik! In dem Augenblick, wo dieses Kriegs- lahr zu Ende geht, könnt Ihr alle Euer Werk mit Stolz betrachten und Euch -er Größe der von Euch ausgeführten Kraftanstrengungen erinnern. Im Artoi«, in der Champagne, im Woevre und in den Vogesen habt Ihr dem Feind« gewaltig« Niederlagen und blutige Verluste, die unvergleichlich stärker sind als die unsrigen, beigedracht. Das deutsche Heer hält sich noch immer, steht aber, wie täglich seine Truppenbestände und seine Hilfsmittel sich vermindern. Gezwungen, das schwankend« Oesterreich zu unterstützen, muß eS auf nebensächlichen Kriegsschauplätzen leichte und vorübergehend« Erfolge suchen, die eS auf den Hauptfronten zu erringen verzichtet. Sämtliche deulschen Kolonien sind entweder von der Welt abge schnitten oder in unser« Hände geraten. Dagegen verstärken sich die Alliierten fortwährend. Unbestrittene Herrscher der See, können sie sich leicht verproviantieren, während die Mittelmächte finanziell und wirtschaftlich erschöpft, darauf angewiesen sind, nur noch auf unsere Zwietracht oder unsere Müdigkeit zu rechnen. AIS ob die Alliierten, die geschworen haben, biS zum Acußersten zu Kämpfen, geneigt wären, ihren Schwur zu brechen, im Augenblick, wo sür Deutschland die Stunde der Sühne schlagen wird: als ob die Soldaten, die di« schwersten Kämpfe durchgesochten, nicht imstande wären, durchzuhaiten, trotz Kälte und Morast. Selen wir stolz aus unsere Kraft und unser Recht, denken wir an die Vergangenheit nur, um in ihr ZuverstchtSgründe zu schöpfen! Denken wir an unsere Tölen nur, um zu schwören, sie zu rächen! Während unsere Feinde von Frieden sprechen, denken wir nur an Krieg und Sieg! Am Anfang eines JahreS, welches Dank Euch ruhmreich für Frankreich sein wird, übermittelt Euch Euer Befehlshaber von tiefstem Herzen seine herzlichsten Wünsche. Dieser Ausruf ist eine geradezu ungeheuerliche Ver gewaltigung der Wahrheit. Soviel Morte, soviel Unrichtigkeiten! Im ArtoiS, in der Champagne und in den anderen Kampf abschnitten sollten nach Josfres früheren Armeebefehlen unseren Truppen vernichtende Schläge bcigebracht werden. Aber die deutsche Mauer steht stärker denn je, und deutsche Soldaten halten Nordfrankreich und Belgien fest in ihrer Hand. Sie haben aus dein „nebensächlichen" russischen Kriegsschauplatz eine ganz er kleckliche Anzahl von feindlichen Festungen erobert, den größten Teil Galiziens von den Russen befreit, und trotzen kühn allen Offensivversuchcn des Feindes. Sie haben auf dem natürlich gleichfalls .nebensächlichen" serbischen Kriegsschauplatz glatte Bahn nach Konstantinopel geschaffen und damit den AuShunge- rungsplan des Dlerverbandes zuschanden gemacht. Die .unbe strittenen Herrscher zur See" setzen hohe Preise auf die Unschädlich machung von deutschen Tauchbooten auS. So könnte man Worl für Wort Josfres Redeschwall mit nüchternen, harten Tatsachen widerlegen, und auch denkende Franzosen werden für diese Stil übungen ihres Generalissimus nur ein Kopfschütteln übrig haben. Französischer Generalstabsbericht Amtliche Meldung rvtb. Pari«, 6. Januar Amtlicher Bericht von Mittwoch nachmittag: In der Nacht unter nahmen die Deutschen nach starkem Artilleriefeuer «inen ziemlich heftigen Angriff auf unsere Schützengräben zwischen der Höhe 103 und T a - hure; sie wurden zurückgeschlagen. An der übrigen Front kein Er- eignit von Bedeutung. Amtlicher Bericht von Mittwoch abend: Zwischen Solssons und Reims nahm unsere Artillerie die feindlichen Batterien unter Feuer und verursachte erheblichen Schaden in den feindlichen Werken tn der Gegend nordöstlich von Dallly. In der Champagne richteten wir auf mehrere empfindliche Punkte der feindlichen Front «in ZerstörungS- feuer, da« di« deutschen Gräben zuschüttete und in einem Munitionslager ein« Explosion hervorrief. Belgischer Bericht: Während die belgische Artillerie die deutschen Batterien östlich vonDixmulden unter Feuer nahm, beschoß der Feind da« Dorf NeuveChapelle. Im Abschnitt Steen- st rate wurde der Bombenkampf mit Heftigkeit wieder ausgenommen Haigs Bericht Amtliche Meldung vtb. London, 6. Januar. Amtlicher Heeresbericht. Normale Artillerietätigkelt. Ein feind licher Angriff auf unsere Vorposten bei Marlcourt wurde durch unser Gewehifeuer abgeschlagen. Mehrer« llnserer Flugzug« belegten mit gutem Erfolge Douai mit Bomben. Sin deutsches Flugzeug überflog Boulogne und warf einig« Bomben ab, ohne Schaden an. zurichten. Die Schweiz als Erholungsstätte für Kriegsgefangene Telegraphischer Bericht >vtd. DavoS, 6. Januar. Die seit langem schwebenden Unterhandlungen über dir Unterbringung erholungsbedürftiger Kriegs- gefangencr tn der Schwetz sind so weit gediehen, daß vor bereitende Schritte getan werden konnten. In einer Versamm lung von Hotelsanakorien und Pensionstnhabern teilte Sanitäts oberstleutnant NienhanS im Auftrage deS schweizerischen Armeearztes mit, daß vorerst ein Versuch mit je 1000 deut schen und französischen Kriegsgefangenen ge- macht werden soll. Als JnkernierungSorte sind für tn Deutschland Kriegsgefangene Franzosen die Kurorte Montana und Leystn im Kanton Wallis, für die in Frankreich Kriegs gefangenen Deutschen Davos tn Aussicht genommen. Es wird sich dabei nur um Lcichkerkrankte handeln. Schwerverletzte wer den, wie bisher, ausoetauscht werden. Unterkunft und Ver pflegung sollen einheitlich nach den sür schweizerische Militär patienten geltenden Grundsätzen erfolgen. Die Internierten wer den nntrr Kontrolle stehen, indessen ist keine militärische
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