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Nr. 194. Sächsiscl-e Volkszeitung Seite 6 I.sipLig Was bringt die Leipziger Herbstmesse? Leipzig, 22. August. Anläßlich der Leipziger Herbstmesse 1934 wird der mit der Führung des Reichswirtschaftsminilte- riums beaustragte Reichsbankpräsident Dr. Schacht über „Notwendigkeiten deutscher Außenwirtschaft" sprechen. — Erst malig wird sich der Reichsnährstand, und zwar seine Hauptabteilung 4 mit einer Vertretung von Landhandel und Lebensmittelindustrie im Rahmen der Nahrungs- und Genuß- mittelmcssc an der Leipziger Messe beteiligen. — Am Montag, den 27. August, 18 Uhr, wird im Ring-Meßhaus eine Arbeits tagung „Deutsche W i r t s ch a s t s w e r b u n g aus der Leipziger Messe" von der Nationalsozialistischen Reichs fachschaft Deutscher Werbefachleute (NSRDW.) in Gemeinschaft mit dem Leipziger Meßamt durchgeführt. Aus einer besonderen B a u in e s s e t ag u n g wird am Montag, den 27. August Dr. ing. Ludovici, Leiter des Reichsheimstättenamts, einen Vortrag über die Organisation, die Ausgaben und die Arbeitsweise sei nes Amtes halten. In anschließenden Vorträgen werden die wichtigsten Vaustosse sür Wohn- und Siedlungsbauten behandelt. — Am Messe-Dienstag findet eine Besichtigungsfahrt sür Baufach le ute statt, die zu neuzeitlichen Bauten und Baustellen des Siedlungsbaues sowie des Wasser- und Straßen baues führt. — Die N « i ch s e r s i n d e r m c s s e wird in we sentlich vergrößerter und verbesserter Form staltsinden. ) Feierlich« Einholung der Polizeifahne. Am Dienstag abend 18 Uhr fand am Völkerschlachtdenkmal die Uebcrnahme der neuen Polizeifahne für Leipzig durch die Leipziger Polizei statt. Mit klingendem Spiel ging es durch die von dichten Menschenmasscn besetzten Straßen der Stadt zur Polizeikaserne in Möckern. Hier endete die feierliche Einholung mit einem Vorbeimarsch. ) Die Leipziger Strecke der Saartreue-Stasfel. Am Frei tag, den 24. August wird Leipzig von dem Hauptlauf II und dem Haupllaus III der Saarlreucstasfcl durchquert. Der Haupt laus III, der auf dem Oybin beginnt, kommt von Borsdors durch die Wurzcncr, Dresdner Straße, Iohannisgasse, Roß platz, Martin-Luther-Ring, Harkortstraße nach dem Reichsge- richtsplatz und wird nach der 21 Uhr stattsindenden Saartreue- Kundgebüng durch die Dufour-, Kaiser-Wilhelm-, Brand-, Pe gauer-, Coburger Straße nach Zwenkau weitergcsührt. Der Hauptlauf II kommt von Norden bei Wiederitzsch über die Gau grenze und berührt die Delitzscher-, Eutritzscher-, Aster-, Pfas- fendorfer Straße, Flcischerplah, Dittrichring, Harkorstraße, Ncichsgerlchtsplatz. Dieser Lauf verläßt Leipzig in der Richtung nach Lützen durch die Harkort-, Hindenburg-, Frankfurter, Lü tzener Straße. Ein Lauf, der als Nebenlaus auf dem Rcichsge- richtsplatz endet, beginnt im Erzgebirge und kommt von Chem- 5ücjv/esf-5ocjis6n tz. Plauen. 35 Opfer des Pantherpilzes. Ins gesamt sind in den letzten Tagen 35 Personen wegen Pilzvergif tung in das Plauener Staütkrankenhaus eingeliefert worden. Als großes Glück ist es zu betrachten, daß die Erkrankten als bald in die Hände erfahrener Aerzte kamen, da andernfalls ein qualvoller Tod ihr Ende gewesen wäre. Die Vergiftungen sind auf den Genuß von Panlku'rpilzen zurückzuführen, den die Pilzsucher mit dem ähnlich aussehenden Perlpilz verwechselt haben. Da die Unterscheidungsmerkmale beider Pilz« so unbe deutend sind, daß selbst erfahrene Pilzkenner sich sehr leicht ir ren können, empfiehlt es sich für all« Pilzsuclu'r auch für die jenigen. die den Perlpilz genau zu kennen glauben, ihre Hand von diesem Pilz wcgzulassen. tz. Oelsnitz i. E. Die Kohlenförderung betrug im Monat Juli 1834 132 522 Tonnen (Juni 128 525 Tonnen) die Arikettherstellung 3791 Tonnen <Iuni 2899 Tonnen). Die Be legschaft zählte 7151 Mann. Das Geschäft war der Jahreszeit entsprechend ruhig. Es wurden aus den einzelnen Werken 1 bis 4 Feierschichten eingelegt. Lhemnih. Liebespaar will aus dem Leven gehen. Ein Landarbeiter sah bei Drebach an einem Feld weg einen jungen Mann und ein junges Mädchen liegen, die an den Pulsadern schwere Verletzungen auswiesen. Der 18 Jahre alte Mann aus Chemnitz hatte seiner gleichaltrigen Freundin aus Drebach mit deren Einverständnis und dann sich tiefe Schnittwunden beigebracht. Der Lebensmüde wies außerdem eine Schußverletzung an der rechten Stirnseite auf. Während das junge Mädchen bei den Eltern Aufnahme fand, mußte der junge Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Grund zur Tat ist in Liebeskummer zu suchen. Stollberg. Drei Personen verunglückt. In einer Kurve unterhalb der Goldenen Höhe fuhr ein mit drei Personen besetztes Kraftrad in großer Geschwindigkeit gegen einen Baum. Durch den. Anprall wurden die Fahrer bis 34 Meter weit vom Motorrad sortgeschleudert. Außer Arm- und Beinbrüchen erlitten sie schwere innere und Kopf verletzungen. Dem Führer des Kraftrades mußte im Kran kenhaus ein Bein abgenommen werde». . I.ousi»r l. Bernstadt-Kunnersdorf. Kinderfest. Um unseren diesjährigen Erslkommunikanten eine kleine Freude zu berei ten, wurde aus Anregung des H. H. Pfarrers Rheda beschlossen, mit den Kindern eine Halbtagcstour nach dem „Russen" zu unternehmen. Allerlei Ueberraschungen gab's und bei Spiel und Sport verging rasch die Zeit. Auch die Eltern der Erstkommuni kanten und viele ändere Gcmeindemitglicdcr waren anwesend, um den Knillern ihre Verbundenheit und Liebe zu zeigen Ein Vergcll's Goll denen, die das „Werk" finanziert haben, ebenso der freiwilligen Bedienung und der gesamten Spielleitung! — Unsere katholische Gemeinde rüstet auch aus die 700-Iahr- feier „Bernstadts a. d. Erdachse", um etwaigen Besuch zu dieser Feier <8.-12. 9. einschließlich) in jeder Weise entgegen zu kommen. Wollte doch auch unser verstorbener Prälat Fr. Mul ler nach hier kommen, um ein feierliches Lcvitenamt ain Kirch weihlag NO. 9.) zu ermöglichen! In dem Ratschluß des Allwis senden war's anders beschlossen. — Zu der lange angesagten Kirchweihe unserer Nnchbargcmeinde Ebersbach <22 Kilo meter von hier) erscheint auch Kunnersdors, um die romantisch gelegene Bergkirchc zu schauen. lbe— Rumburg i. V. Tod eines sudetendeutschen Heimatforschers. Im Krankenhaus starb im 78. Le bensjahre der Oberlehrer i. R. Johann Görlich. der von 1870 bis 1919 an den Schulen in Alt- und Niederehrenberq gewirkt hatte. Er war auch Ehrenchormeister des Niederehrenberger Gesangvereins und ein eifriger Förderer der Heimatsorschung. nih durch die Preußen-, Reitzenhainer, Hospitalstraße, Johannis- > gasse, Roßplatz, Martin-Luther-Ring, Harkort-Straße, Reichsge- I richtsplatz. ) Am Tage des deutschen Volkstums, dem 16. September, werden die für eine ganze Anzahl anderer Städte vorbildlich gewesenen Leipziger Schulmeisterschaften im Rahmen eines großen Iugendsportsestes, das werbenden Charakter hat, abge schlossen werden. An diesem Sportfest beteiligen sich die gesamte Leipziger Schuljugend und die Jugend der Turn- und Sportver eine. Das Fest wird unter der Schirmherrschaft von Kreis hauptmann Dönicke durchgesührt werden. s Colbitz. Neue Verwendung des Schlosses. In dem seit einiger Zeit freistehenden Colüitzer Schloß ist neuer dings ein« Gauvorschule eingerichtet worden. Diese Gauvor schule kurt den Zweck, Partei- und Volksgenossen aus sämtlichen Formationen der NSDAP., aus den verschiedenen Verbänden und Vereinen, sowie Beamte, Lehrer und Angestellte der einzel nen Behörden politisch zu schulen. Die Teilnehmer des ersten Lehrganges sind bereits eingetroffen. f Penig. Infolge stark zugenommener Diphterie- erkrank ungen unter der Schuljugend mußte vom Dienstag ab auf Veranlassung des Bezirksarztes die Schule aus 14 Tage geschlossen werden. Da das Krankenhaus nicht aus reicht, hät man verschiedene Räume der ehemaligen Vogelschen Fabrik als Krankenstation mit eingerichtet. Vom Stadtrat sind bis aus weiteres alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte von Jugendorganisationen untersagt. Gleichzeitig hat der Stadtrat einen Ausruf an die Peniger Bevölkerung erlassen, in dem er därauf hinweist, daß für die Bekämpfung der Krankheit die geeigneten Maßnahmen ergriffen worden sind. Löcksisckss Der RelchsstatHalter dankt DnS sächsische Volk hat immer schon in der deutschen Geschichte seine Trene bewiesen; so anch bei der Volksabstimmung am Sonntag. Die Schlange der Niedertracht und der Gemeinheit richtete nmsvnst ihr bösartiges Haupt gegen den Führer und die von ihm geschaffene Einheit des Reiches. Das deutsche Volk hat in einem heroischen Beispiel diese Absicht zunichte gemacht «nd mit überwältigender Geschlossenheit in der Treue zum Führer ein crnentcS Beispiel nationaler Einheit Europa und der Welt gegeben. Das millionenfache „Ja" mich und wird einen Widerhall finden, der Miseren Volksgenossen die Herzen höher schlagen lassen nnd bei unseren Neidern seine Wirkung nicht verfehlen wird. Volksgenossen, Parteigenossen des Gancs Sachsen! Euer Einsatz für die Bewcgnng nnd für den Führer hat herrlichen Löhn erhalten und tausendfältige Früchte ge tragen. Ihr könnt mit Stolz auf einen Erfolg blicken, der Euch würdig in die gewaltige Einheit reiht, die unser Volk nnd Vaterland hcnte mehr denn je darstcllcn. Ihr könnt mit Genugtuung ans einen Sieg blicken, der Euere früheren Erfolge krönt, den Ihr mit Zähigkeit und Anddancr er fochten habt. Wieder ist eine Etappe auf dem Weg zum ge steckten hohen Ziel erreicht. Doch nicht rasten, sondern sofortige Wei terarbeit in der bisherigen Weise ist das Gebot der Ankunft. Daö Leben selcmcnt des Nationalsozia lismus ist und bleibt in schlechten nnd guten Zeiten der Kampf. In der Kampfzeit haben wir jahrelang damit zu tun gehabt, Faules nnd Morsches, Schutt und Asche aus dem Weg zu räumen. Im Verlauf der letzten eineinhalb Fahre wurde unter der Leitung unseres Führers Adolf Hitler zunächst daS Organisationsgcbäude des Dritten Reiches errichtet. Nun wurde mit der Volksabstimmung der Schlnsistein in das Gebäude der Einheit eingefügt. Mit frohem KampfcSmnt und mit flatternden Siegesfahnen erfolgt der Einzug in das deutsche Han 8 der Einheit, der Kraft und der Arbeit. Es gilt, dieses Hans von innen heraus mit unserem Geiste seelisch zu beleben. Jeder ein zclnc Volksgenosse must daran gestaltenden Anteil nehmen. Mit dem Führer und Eurer Hilfe must dies gelingen! ES geht auch weiterhin nur um Euch und um Deutschland! Heil Hitler! gez. Martin Mntschmann, Rcichsstatthalter in Sachsen. Regelung des Absatzes von Kartoffeln (lpr.) Der Ncichsbeauftragte für die Regelung des Absatzes von Kartoffeln hat auf Grund der Verordnung über die Regelung des Absatzes von Kartoffeln vom 31. Juli 1934 wichtige Einzelheiten über den Kartoffel absatz bekanntgcgcbcn: Für das Gebiet einer Landcsbancrnschaft wird ein Gebietsbcanftragter, für bestimmte Bezirke werden Be zirksbeauftragte, für eine oder mehrere Gemeinden Orts- beanftrtgte ernannt; diese Beauftragten sind für die Dnrch- führnng der von dem Reichsbcanftragtcn veranlaßten Maßnahmen verantwortlich. Für Speisckartoffeln werden Mindestpreise festgesetzt, die nicht unterschritten werden dürfen. Der Ankans von Speisekartoffeln seitens der Händlerschaft (einschließlich der Genossenschaften) bei Erzeugern darf mir auf Grund eines Schlnßscheines erfolgen, der für das ganze Reich Gültigkeit hat. Der Schlnßschcin wird vom Käufer aus gestellt. Der Käufer ist verpflichtet, den Kaufabschluß dem Gebietsbeauftragten zu melden; zn diesem Zweck muß eine Durchschrift des Schlnßscheines an den Gebietöbeanf- tragten eingesandt werden. Schlnßschcinheste sind von aem Händler bei der zuständigen Landesbanernschast Sachsen, Hauptabteilung IV, Dresden-A. 1, Biirgerwicse 22, Ruf 15 301, und von der Landwirtschaftlichen Genossenschaft bei der Landesbanernschast Sachsen, Dresden-A. 1, Haupt abteilung III, Sidonienstraße 13, Nnf 27 447, zn beziehen Der Abschluss von Kommissionsgeschäften nnd der waggonweise Versand nnverkanfter Kartoffeln ist verbo ten. An den Hauptverbranchsplätzen werden durch die Gebietsbeauftragten Meldestellen errichtet, an die in das Gebiet der Meldestellen eingeftthrte Speisckartoffeln von den Käufern (Händlern und Genossenschaften) täglich ge meldet werden müssen. Der An- und Verkauf der Kartoffeln für die indu - strielle Verarbeitung wird bis zum 1, Septem ber 1934 verboten, jedoch können unter besonderen Ilmständen Ausnabmen aestattet werden. Kartoffeln rn Karl Bosch 60 Jahre alt. Geheimrat Dr. Ing. h. c. Karl Bosch. der Vorsitzende des Vorstandes der I. G. Farben, vollendet am 27. August dos 60. Lebensjahr. Als Chemiker hat er sich außer ordentlich große Verdienste technisch-wissenschaftlicher Art er worben, namentlich durch die wirtschaftliche Ausgestaltung des Haberschen Verfahrens der Ammoniaksynthese aus Luft-Stick- stosf. Nnnernngszwccren surfen nnr nuer der Bezeichnung „Futterkartoffcln" gehandelt werden. Feldkartosfeln" nnd „unsortierte Kartoffeln" dürfen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Die durch die Absatzrcgelnug entstchcnden Kosten werden durch eine Umlage je Zentner gedeckt. Die Vorschriften der Anordnung sind seit dem 16. August 1934 in Kraft getreten. Die Regelung des gesamten Geschäftsverkehrs in Speisckartoffeln ist in der „Regelung des Absatzes von Kartoffeln im Gebiet der Landesbaucriischast Sachsen" zu- sammcngestellt worden, die in der Ausgabe des „Sächsi schen Bauer" Nr. 33 vom 19. August 1934, S. 6,1 fvlg., bekanntgcgcbcn und außerdem in Form eines Merkblattes sämtlichen Amtshauptmannschasten nnd Gemeinden zn- gcsandt worden ist. Rundfunlwortrag über Conrad von Hötzendorf Am 28. d. M. hält Hauptmann Czimatis einen Rundsunk- vortrag über das Thema: „Conrad von Höhendors im Spiegel der Erinnerungen deutscher Heerführer". Die zwanzigjährige Wiederkehr der Tage des Kriegsausbruchs zieht unseren Blick wieder auf den deutschen Schicksalskamps, der damals anhob und heute noch alle Kräfte des Geistes und der Seele erfordert. Die militärische und politische Verbundenheit des Schicksals der Mittelmächte und die vielseitige Wechselwirkung der kriegeri schen Entschlüsse der verbündeten Armeen ließ die Leitung der deutschen Operationen und viele deutsche Heerführer in enge dienstliche Beziehungen treten zu dem bedeutendsten General der östereichisch-ungarischen Monarchie, dem Generalstabschef Conrad von Höhendors. Die kriegsgeschichtlichen Erinnerungen deutscher Führer geben uns von Conrad von Hötzendorl das Bild eines klugen, hochbegabten Strategen von überlegenem Können und reinem Wollen. Sein Ruhm und seine Persönlich keit behalten trotz des tragischen Endes seines Lebenswcrkes ihren ehrenvollen Platz in der Kriegsgeschichte. Mtilterschulungssturse In Verfolg der parteiamtlickien Bekanntmachung betr. „Fachlick-e Schulung", in der erneut festgestellt wird daß auch die Durchführung sachliclu'r Schulungsveranstaltunqen jeglicher Art dem Gauschulungsamt rechtzeitig unter Beifügung von voll ständigen Lehrplänen und Personalbogen der Referenten anzu melden sind, wurde zwisäu'N der NS -Frauensclulll. Gau Sachsen, und dem Gauschulungsamt Sachsen folgende Vereinbarung ge troffen: Der Reichsmiitlerdienst im deut selben Frauenwerk wird künf tig im Gau Sachsen in jedem Kreis Mütterschulungskurse ocr- anstalten. Durch diese Lösung erübrigen sich alle Schulungs veranstaltungen. die das Gebiet der Frau lull reffen. und sind somit verboten. Spezielle Fachschulkurse iverden entspreck>c id der oben angeführten Anordnung jeweils wie bisher vom Gau schulungsamt genehmigt werden. Gauleitung Sachsen, gez. Martin Mulsclnnann, Gauleiter; Gauschulungsamt Sachsen, gez Sludentkowski. Gauschulungs leiter; NS-Frauenschaft, Gau Sachsen gez. Lotte Rühlemann, Gaufrauensämftsleiterin. Zst der Rame Schall und Rauch? Ein kleines Erlebnis zuvor! Ein« kluge Hausfrau schnitt vor kurzem einmal ein Thema an. das gewiß schon manchen beschäftigt hat. Sie sagte: „Ist es nicht ein Unfug, daß man nicht mehr, wie es seich-r war. Briefpapier oder Schuhcrem, Zahnpasta oder Seidenstrünipfe im Geschäft fordert, sondern statt dessen ein P. O Panier oder einen Schuherem ans „..al" oder „-.in" oder Marabu-Strümpfe oder dergleichen, also Wa ren unter einem bestimmten Namen, bei dem sich meistens gar nichts denken läßt? Diese Frage blieb zunächst unbeantwortet, a'-er einige Mi nuten später erkundigte sich iemand aus der Runde bei der Sprecherin, womit sie ihre Tlesteck« so schön blank bekäme. Die Antwort war: „Ich nehme immer Ixolin dazu" Der Name war ein anderer, aber das tut nichts zur Sach. — Tatsach war, daß dies« Zweiflerin für fast jeden Artikel ihres Bedarfs eine ganz bestimmt« Marke bevorzugte, daß sie in keinem Fall ein namenloses Erzeugnis kaufte. Und warum? Weil sie mit der Ware unter dem stressenden Namen gute Erfahrung gemacht hatte, weil sie wußte, sie kxzahlt in allen Geschsten denselben Preis dafür, und iveil sie kein« Neigung liaft« sich auf Experi mente und Versuch einzulassen, die vielleicht Enttäuschung und unnütze Geldausgaben bedeuten würden, kurz, weil die „nichts sagenden" Namen ihr doch allerlei zu sagen hatten. Diese kleine Episode ist schlagender als ein langatmige choretisch Auseinandersetzung über Begriffe. Wesen und Vor züge des „Markenartikels". Was hier die praktische Hausfrau ohne gelehrte mirtschstswissenschastlich Belastung fast unbewußt tut. sollte Anregung und Lehre sein. Es ist schon etwas daran, wenn ein Fabrikant mit seinem guten Namen, mit dem fest eingcfiihrten Namen und der Marke seiner War« vor den Käufer tritt. Es muß dahinter das gut« (gewissen stelum, die fest« Ueberzeugung, daß die Ware ihrem Hersteller keine Schande mnchn wird. Der Markenartikel-Fa brikant hat beträchtlich Summen daran gesetzt, sein Produkt auf dem Markt einzuführcn; stellt sich nun heraus, daß di« Käufer den Artikel für schlecht lullten, so Ist ihm mit einem Schlage der Markt versperrt. Der einaefiihrte Name dient dann für den Käufer geradezu als Warnung. Wer also lull seinen Käufen lu-stimmte Marken fordert, sichrt sich vor Enttäuschungen, den» Name und Marke sind nicht „Schall und Rauch", sie silD Bürgschaft für Qualität und reellen Preis.