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Sächsische Volkszeitung : 23.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193408230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340823
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-08
- Tag 1934-08-23
-
Monat
1934-08
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.08.1934
- Autor
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Nr. 1V4- Sächsilche Volkszeitung Seite 4 Zeitung lese. sind An- die Stiegen, will ich das Wünsche an die ZeitvnMäaertn Was alles von ihr verlangt wird. Manäxr mag sich denken, das, das Leben und di« Arbeit <rn<r I^rnu. i N eüttönig und ohne ix-sondere Anforderung an sie verlauf. Sehen wir einmal von der physischen Bean^rucyung ab, die der 4^eruf einer Zeitungsträgerin oder eines Tra^rers ersorder , so bleiben noch recht oielgestaltige Wunsche und «nsorderungen. die sie erfüllen so» Hier eine Blutenlese aus der Wunsch mappe der Leserschaft: „Die Trägerin soll immer läuten, wenn sie kommt, damit ich die Zeitung sofort l>abe. Die Trägerin soll nie läuten, weil unser Kind um diese Zeit schläft. Ich wünsche die Zeitung stets vor die Tür gelegt, ich hole sie mir schon Meine Zeitung muh in di« Diele hi ne ing« schoben werden, sonst wird sie mir gestohlen. Zu was ist mein Briefkasten da im Hausgang? Die Zeitung muh hineingestecht werden. Hundertmal sclzon habe ich der Trägerin gesagt, dah die Zeitung nicht ganz in den Kasten gestecht werden so». Ich ziel» sie Ix-im Hereingel)«» heraus. Den Brieskastenschlüssel ha Ix- ich nie bei mir. Dreimal in der Wocl>c ist mir die Zeitung schon ent- ivendel worden, weil sic oben aus dem Briefkasten heraus schaute. Der Briefkasten im Hausgang ist nicht Mr die Zeitungs trägerin bestimmt. Ich will meine Zeitung in die Wohnung gebracht haben. Die Trägerin bringt mein Blatt öfters die Treppe herauf. Sieht sie denn den Briefkasten im Hausflur nicht? Von der Trepl>e hebe ich meine Zeitung nicht auf! Die Trägerin so» die Zeitung nur auf die Treppe^ legen, das viele Laufen auf den Treppen beschmutzt Ich bin erst um Uhr dal-eim. vorl,er Blatt nicht. Mein Mann darf nicht wissen, dah ich diese .. Bringen Sie also das Blatt erst, wenn er fort ist." Lieber Leser! Begreifst Du nun. wie schwer es ist. allen Wünschen nachzukommen? Betrachte es darum nicht als Man gel an gutem Willen, wenn einmal nicht alles genau nach Vor schrift ausgefiihrt wird. Auch die Zeilungsträgerinnen Mensel)«», die irren können und gleich anderen, einigen spruch auf Rücksichtnahme haben. Sie tun ihr Mögliches. vpssclVN Zahresschau 19Z4 wird um eine Woche verlängert Letzter Tag: Sonntag, der 9. September. Die Iahresschau 1931 ist ungeachtet der Eil«, mit der sic in nur wenigen Wock-en geschaffen wurde, zu einem ersolgrei- ci>cn Werber für die Kunst- und Blumenstadt Dresden gewor den. Einhetinisclic und fremde, Schaulustige und sachlich In- tcrcssicrtc, haben zu vielen Tausenden die Ausstellungshallen prüfend rind lernend durchwandert, sich an den schönen Gar- Icnaulagen erfreut und die künstlerischen Konzert-Darbietungen genossen. Aus aller Herren Länder, aus allen Berufen und Volkskreisen kamen die Besucl>er. Neben der Einioolmerschaft Dresdens kamen einzeln rind in Rcisegemcinsclmften Amerika ner. Schweden. Zinnen. Polen und Franzosen, kamen Künstler rmd Kaufleute, kamen die Arbeiter der Stirn und der Zaust, die in ganzen Sonderzügen der Reichsbahnverwaltung und des Amtes Kraft durch Zreude aus Sachsen und dem Reich nach Dreien gebracht wurden Di« ausstellenden Zirmen der Halle „Industrie und Handwerk" lmben vielfach G.-le-.zenl)eit gehabt, ausslchtsreiclie auswärtige Geschäftsverbindungen anzuknüpfen. Im Hinblick auf di« bislzerigen Erfolg« und auf zahlreiche auswärtige Anfragen und Anmeldungen künftiger Ttesucher hat der Oberbürgermeister angeordnet, dah die Iahressclzau 1934 verlängert wird. Sie wird demnach bis einschlishlich 9. Sept, dein öffentlichen Besuch zugängiq sein und in dieser Zeit noch verschiedene besondere Veranstaltungen bringen, die demnächst bekanntgcgeben werden. : Zur Leiterinnen der Katt). Pfarrhanshatte. Diens tag, 28. August, nachnt. 8.80 Uhr, in der Kapelle der grauen Schwestern, Käusferstr. 2, Andacht mit Ansprache für die Leiterinnen der kath. Psarrhaushalte. Sank de- Rates Bei der Volksabsti in in ung am 19. August 1984 hat uns «ine grohe Anzahl Volksgenossen in bereitwilliger Weis« als AlbstimmungsVorsteher und -stellverlreter. Schrift führer und Beisitzer unterstützt. Wir fpr«cl>en ailen diesen pflichteifrigen Mitarbeitern für ihr« wertvolle Hilfe den Dank der Stadtverwaltung aus. Dresden, am 20. August 1934. Der Rat zu Dresden: Oberbürgermeister Zocrner. : Oberbürgermeister Zoerner empfing am Montag die Weltmeisterin im Kurzstreckenlaus, Frl. Käthe Krantz, und die Deutsche Meisterin im Speerwerfen, Frl. Krüger, die bekannt lich bei den Frauenwettspielen in London die deutsclprn Farben mit hervorragendem Ersolg vertreten haben. Beide Sportlerin nen gehören dem Dresdner Sport-Club an. Der Oberbürger meister überreichte ihnen mit herzlichen Glückwünschen je ein Bild der Stadt Dresden mit einer Widmung des Rates. : Aus der Kraftomnibus»»!« E wird wegen geringer Be nutzung der Strcckenteil Waldschlötzchen bis Mordgrundbrücke werktags nicht mehr befahren. Sonntags fährt der erste Wagen nach der Mordgrundbrückc 12.36 Uhr ab Mockritz. Verkchrsunsälle und kein Endel Am Dienstag haben sich im Dresdner Stadtgebiet wiederum zahlreiche Verkehrsunfälle ereignet. Gegen 9 Uhr kam aus der Vernhardstratze eine 16- jührige Radfahrerin dadurch zu Fall, dah ihr ein Hund ins Rad lief. Mit einer schweren Gehirnerschütterung mutzte sie ins Friedrichstädter Krankenhaus gebracht werden. — Bei einem Zusammenstotz zwischen 2 Lastautos, der sich gegen 16 Uhr Ecke Wittenberger und Paul-Gerhardt-Strntze ereignete, entstand er heblicher Sachschaden. — In der 12. Mittagsstunde fliehen Ecke Sidonien- und Wiener Stratze zwei Kraftwagen zusammen, wo bei eine mitsahrende 56jährige Kausmannschcsrau erhebliche Kops- und Halsverletzungen erlitt. — Ein Radfahrer, der in der Mittagsstunde auf der Leipziger Stratze van einem Personen auto angefahren worden war und ein . Radfahrer der auf der Bautzner Stratze in den Slratzenbahnschiencn hängcngebliebcn war, wurden ebenfalls erheblich verletzt. — Schwere Verletzun gen erlitt ein 59 Jahre alter Musiker, der gegen 13 Uhr Ecke Lüttichaustratze/Biirgerwirse von einem Personenauto umge- sahren worden war. — Gegen 18 Uhr wurde am Waldschlötz chen eine 29jährige Baumeistersehefrau von einem Lastauto überfahren. Ter Frau wurden beide Oberschenkel zerquetscht. Es besteht die Befürchtung, datz ihr beide Beine abgenommen werden müssen. — Schlietzlich ereignete sich nm Dienstagabend am Terassenufer ein Zusammenstotz zwischen einem Krasldreirad und einem Motorradfahrer. Letzterer mutzte mit schweren Ver letzungen ins Rudals-Hetz-Krankenhaus gebrächt werden. Er soll das Krastdrcirad falsch überholt haben. : Verunglückter Futzballspieler. Auf dem Sportplatz an der Reicker Stratze kam am Dienstagabend ein 24 Jahre alter Futzballspieler so unglücklich zum Slurz, dah er sich eine Rück gralverletzung zuzog. Er wurde dem Ruüols-Hetz-Krankcnhaus zugefiihrt. Dresdner Polizeibericht Edelpelze gestohlen. In der Nacht zum Millwoch zertrüm merten Einbreä-cr die Schaufenstersä;eibe eines Pelzwarenge- sämilcs in der Marsclmllslratze und stahlen von der Auslage 2 Bündel mit je 26 schwarzen Persianersellen. Tie Zelle sind etwa 46 mal 35 cm grotz, ohne Hals- und Beinstücks. Auf der Rück seite befinden sich iveihe Zarbstempel mit den Aufschriften ..Thorrersarbc Leipzig" bzw. „Bearbeitet" lmi! Widderkops. 2 Ringen und 7 Sternen) sowie Lochstempel. Zahlen und Buchsta ben darstellend. Die Bündel sind ferner mit weihen MetaU- blamben mit den Bezeichnungen „H. E. S. Leipzig" und „A. L" versehen. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Kriminalamt nach Zimmer 88. Kleingärtner, Vorsicht! Verschiedene Kleingartenanlagen wurden in der lctzlen Zeit wiederholt von Einbrechern lzeimge- sucht. In rücksichtsloser Weise wurden Lauben erbrochen und ihres Inhaltes beraubt. Mitunter haben die Diebe die gesamte Einrichtung mitgenommen. Anher Geschirr. Tischwäscl*.'. Klei dungsstücken. Liegestiihlen, einer Fruchtpresse. Hängematten usw haluui sie aus einer Lanl>c ein 3!eiligcs Sonnenzelt, bestehend aus 27 m grau-weihem Schneiderleinen. entwendet. Die einzel nen Bahnen sind I II III gezeichnet. d. Grotzenhain. Unjälle beim Sch ii tz cnsc st. Beim Zapfenstreich nnlählich des diesjährigen Grohenhaincr Schützen- und Volksfestes kam eine Frau dadurch zu Schaden, datz ihr glühendes Feuerwsrk aus den Kops siel. Die Haare der Fräu singen Feuer. Die Bedauernswerte erlitt eine Kopswunde. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich beim Abbrcnnen des Feuerwerks auf dem Zcstplatze. Auch hier erlitt eine Frau durch einen Zeucrwerksleil eine Wunde am Kops. Die Verletzten mutzten sich in ärztliche Behandlung begeben. ro.Zahrfeier der Genfer Konvention Die Geburtsstunde des Roten Kreuze,. Sieben Jahr,zehnte sind verflossen, seit sich in Genf ein menschl)eitsgeschichtliä)er Akt vollzog, der heute in seinen Aus wirkungen den ganzen Erdkreis umsatzt. Am 22. August 1864 wurde in Genf das Abkommen geschlossen, das den inmitten der Schrecken der Schlacht von Solserino geborenen Gedanken des Schweizers Henri Dunant verwirklichte: Die Unverletzlich keit der Verwundeten und Kranken im Kriege einschlietzlich der Feldlazarette und des Pflegepersonals wurde den beteiligten Stationen zur Pflicht gemacht. Als schützendes Symbol dieser Forderung wurde das Rot« Kreuz auf weitz em Grunde anerkannt. Mit der Genfer Konvention, di« im Laufe der Zeitereignisse durch zwei Revisionen l1906 und 1929) ergänzt und eriveitert wurde, sieht datier auch das Note Kreuz auf 76 Jahre seines Bestellens zurück. Mit ihr erlangte es Völkerrecht»«!)«» Schutz. So bildete seitdem auch das Wirken des Deutschen Roten Kreuzes in drei Kriegen ein ruhmvolles Blatt in seiner Geschichte. Ungezählten verwundeten oder er krankten Kriegern ist cs — bereit zu gleiä>em Dienst an Freund und Feind — in Kriegs- und Nachkriegszeiten zum Heile und zur Rettung geworden. Doch auch mit Werken des Friedens will das Rote Kreuz neben seinen durch das Genfer Abkommen vorgczcichnetcn Ur sprungsausgaben seinem Volke dienen. Unter seinem Zeichen hielten auch in der Zeit des N.ederbruches und der Zerrissenheit unseres Vaterlandes deutsche Männer und Frauen zusammen, um aus ihrer Arbeit die grotze Volksgemeinschaft gegenseitigen Helfens erwachsen zu lassen. Und so ist das Rote Kreuz von jeher mit allen Bevölkerungskrcisen aufs engste verbunden und mit den Lebensformen unseres Volkes verkettet. Bereits bei der Gründung des Deut schm Reichs 1871 wurde ihm die Anerkennung, dah durch sein ganz Deutschland erfassendes Wir ken .die deutsch Einheit auf dem Gebiete der Humanität lrc- reits vollzogen war, als die politisch Eiichit sich noch im Kreise der Wünsch bewegte." Indem es sich lzeute bemüht, alles, was an lebendiger Kraft aus seiner reich beweg!«-», segens reich» Vergangenheit Zukunftswcrt hat. zu pflegen und zu er halten und bei der Durchführung seiner Aufgaben alle seine Glieder mit dem Geiste unseres Volkskanzlers zu erfüllen, ist das Role Kreuz nach den Worten des Stellvertretero des Führers. Rudolf Hetz: ein nolivendiger, zu schützender und zu fördernder Bestandteil des nationalsozialistischen Staates. Amtliche Bekanntmachungen Bebauungsplan Lockwitz-Nickern. Für das van Dohnaer, Büttigstrah« einschl. der daran gelegenen Flurstücke 6 und 6a, Langobarüenstrahe und Flurgren.ze Prohlis/Lockwitz-Nickern be grenzte Gebiet ist «in Bebauungsplanentwurf ausgestellt wor den, der bis zum 11. September 1934 im Neuen Rathaus, Ring strasse 19. 4. Obergeschoss. Zimmer 434, zur Einsicht für jeder mann ausliegt. Widersprüche sind lx-i Verlust des Widerspruchs- rechtes bis zum 11. September 1934 beim Sladtplanungs- und Hochbauamt als Baupolizeibehürde zu erlzeben. Bebauungsplanänderung Mickten. Für die Slernstratze zwischen Flutrinne und Kötzsä)«nbrodaer Stratze mit einer Platz- anlcuze an der Kreuzung Slernslrntze/Kötzsäienbroüacr Stratze ist ein neuer Vebauungsplanentwurf aufgestellt worden Dieser sieht auherdem die Avflzebung der Strahenjluchtlinie» im Ge biet zwifchen Stern-, Kötzsä-enbrodaer-, Böcklinstratze und Zlut- rinnc sowie zwischen Kötzschenbrodaer-, Slernstratze, Flulrnine und Stratze A svinschl. dieser) vor. Ter neue Planentwurs liegt bis zum 16. September 1934 im Neuen Rathaus Ring- stratze 19. 4. Obcrgeschoh, Zimmer 434. zur Einsicht für jeder mann aus. Widerspiüä.-e sind bei Tterlust des W'derspruchs- rechtes bis zum 10. September 1934 beim Sladtplanungs- und Hochbauamt zu erheben. lpr. Erbbiologisch-rassenhygicniscker Schulungskurs««.. Taz Neichsminislerium des Innern beabsichligt. zum Zweck« erbbio logischer und rassenhnoienischer Ausbildung und Schn' n.g sür Aerzte einen einjährigen Kursus am Kaiser Wilhelm Institut -n Berlin-Dahlem zu veranstalten. Die Dauer des Kursus ist vom 1. Oktober 1934 bis 1. August 1935 fest-.gesetzt In Frage kom men in erster Linie jüngere Mediziner in Assistenten»«»«» oder Aerzte im kommunalen Dienst. Das Sächsisch« Ministerium des Innern hat die in Betracht kommenden kommunalen Stellen einem Wunsche des Reichsministeriums des Innern entivrechend ersucht. Anträgen auf Gewährung von Urlaub zur Teilnahme an dem Schulungskursus unter Weiterzahlung des Gehaltes nach Möglichkeit stattzugeben. bö. Rübenau lErzgcb.) M o t o r r a d u n s a l l durch flüchtende Hirsche. Auf der Fahrt nach Rübenau verun glückte am Sonnabend ein Zöblitzer Einwohner mit seinem Mo torrad dadurch, datz plötzlich vier stattliche Hirsche aus dem dicht angrenzenden Wald kommend über den Weg sprangen. Einer sprang direkt in das Motorrad, wodurch der Fahrer aus die Stratze geschleudert wurde und erhebliche Verletzungen er litt. Eine Pilzgängerin mar Zeugin dieses Unfalls Christophorus heule Von Dr. jur., Tr. rer. pol. H. Rommen. Einer der Heiligen, die dem Herzen des deutschen Volkes besonders nahestehen, dessen Leben die deutschen Heiligcnlegcn- den mit immer neuen Zügen erzählen und dessen riesige Ge stalt mit dem Jesuskind aus den Schultern so viele deutsche Kirchen ziert, ist der hl. Christophorus, einer der 14 Nolheljer. Bon ihm, der unter Kaiser Tecius den Nlarlyrertod starb, xr- zählt die Legende, datz er, ein Niese von Gestalt, aus den Rat eines Mönches sich am Ufer eines reihenden Flusses nieder- lietz um Pilger und Wanderer sicher und gefahrlos von Ufer zu Ufer zu tragen. Einmal kam nun, so erzählt die Legende, ein kleiner Knabe und bat, über den Flutz getragen zu werden. Mit ten im Flutz aber wurde ihm das Kind ungeheuer schwer, so datz er alle Kräfte ausbieten mutzte, um an das andere Ufer zu kommen. Aus sein Wundern und Nichtbcgrciscn-Können aber sagte ihm der Knabe, er habe doch den Herrn der Welt ge tragen, das Christkind. So war denn der fromme Riese Christüs- Trager geworden. Im christlichen Mittelalter, das den hl. Christophorus sehr verehrte wurden deshalb nicht selten in Gegenden mit grotzen Verkchrsschwicrigkciten unter seinem Schutzpatronat Bruderschaften gestiftet, die cs sich zur Ausgabe machten, Reisende, Pilger vor aliem und Priester, über gefährliche Ge birgszüge durch Moor- und Sumpsgebicte sicher zu geleiten. So gab cs. um nur eine zu nennen, eine Christophorus-Bruder schaft im Vorarlberger Land in Tirol, deren Mitglieder sich ver pflichteten, Reisende und Pilger über den namentlich im Win ter äutzcrst gesährlichen Arlberg sicher zu geleiten. Heute braucht cs solches Bruderschaften in der Heimat kaum noch. Notwendig aber sind ähnliche Einrichtungen sür die Missionen. Denn dort sind noch viele unwegsame Gebiete, Flüsse, über die keine Brücken, weite Steppen, durch die keine Eisenbahnen, dichte Urwälder, durch die keine Stratze» den Missionar schnell und gefahrlos und ohne zu grotzen Strapazen von Missionsstation zu Mijsiansstation führen kann. Tas wäre also noch ein grotzcs Feld für Christophorus-Arbeit. Freilich braucht sic nicht mehr so wie im Mittelalter getan zu werden. Heute hat uns die moderne Vcrkchrstechnik Flugzeug, Krast- wagen und Motorboot geschossen. Das sind namentlich auch die sür die Missionen geeigneten Ucberwinder der ungeheuren Ver- kehrsschwierigkcitcn, die sich dem Missionar cnlgcgcnstcllcn, seine Kräfte schnell verzehren, seine Zeit so stark beanspruchen, ost sogar sein Leben ernst bedrohen. Es ist deshalb eine Wieder ausnahme der Arbeit jener Christophorus-Bruderschaften des srommen Mittelalters, wenn wir den Missionaren, den Missions ärzten, den Krankcnfchwcstern durch moderne Verkehrsmittel, die wir den Missionen zur Verfügung stellen, helfend zur Seite stehen. Das aber will die MIVA. <Missions-Verkchrs-Ar- beitsgcmeinschast Aachen). Sie Int also eine echte, aus unsere Zeit eingestellte Christophorus-Arbeit. Das Scherslein oder den Mitgliedcrbcitrag. die der Christ der Miva gibt, dient ja nichts anderem als der Beschaffung moderner Verkehrsmittel für die Missionen. Viele kleine Spenden ergeben einen Kraftwagen, der die Missionare viel schneller als Tragtierkarawanen — und gefahrlaser durch wasserlose Steppen trägt, der durch seine Schnelligkeit den Arbeitserfolg vervielfacht. Und was vom Krnstwagen gilt, das gilt vom Flugzeug, und für Flüsse, Meere und Seen vom Motorboot. Tag für Tag kommen aus den Missionen aller Weltteile Nachfragen nach modernen Verkehrs mitteln. Wer also der Miva hilft, ihr als Mitglied beitritt, der hilft mit an einer gerade im deutschen Volkstum überlieferten Christophorus-Arbeit in neuer Form aber im alten, ehrwürdigen Sinne des christlichen Mittelalters. Dem Andenken an Josef Renner. Die .zahlreichen Besu cher der vormittägigen Sonntagsfeier im Dom zu Regensburg müssen von jetzt an vermissen das geistreich« improvisierende Spiel des lrerühmlen Meister an der shinter dem Altar« auf gestellten) Orgel. Meister Josef Renner, der hier 41 lange Jahre das Amt des Domorganistcn versah, erlag am 17. Juli einem Schlaganfall. — Er darf als einer der fähigsten, begab testen Organisten seiner Zeit gelten. Grotz sind seine Verdienst« als Lehrer für Orgel an der Kirclienmusikschule zu Regens burg. — Ein Schüler von Joses Rheinberger wutzle er sich durch starke Selbstzucht und wohltuende künstlerische Eigenart einen ehrenvollen Platz im Bercielx: der katholiscl-en Kirclien- musik zu sick-ern. Das Grotze an ibm war, datz er — ganz lm Sinn« eines Franz Witt lgcst. 1888) — in seinem reiclzen, be deutungsvollen künstlerisches Schassen den geistigen Zusammen hang mit der allgemeinen Musik zu wahren wukte. El wutzle durch seine bedeutsamen Werke su. a 10 Messen 14 Neguiem-Werke. zahlreicl)« Motetten. Sonaten für Orgel. C- u. G-moll. ein grotzcs Te dem». Praeludien für Orgel) durch sein« Orgelphantasien sich eine geistige Stellung zu sichern, di« seinen Tod als «inen schweren Verlust empfinden iätzt. H. L. Aus dem Dresdner Kunstleben Fericnschlutz im Opernhaus Das Opernhaus eröffnet am Sonntag, den 26 August die neu« Spielzeit mit einer Ausführung von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg" unter musikalischer Leitung von Dr. Karl Böhm. Ter Verknus der Eintrittskarten zn dieser Vorstellung beginnt an der Opcrnhauskasse am Donnerstag, den 23. August sKassenstunden 16—3 Uhr). Die Anrcchtkasse des Opernhauses ist von Montag, den 20. bis mit Donnerstag, den 23. August sür die Einlösung der Anrechtkarten der neuen Spielzeit gcössnct. Neue Anrechte werden ab Freitag, den 24. August ausgegeben. Dio Anrecht kasse des Schauspielhauses ist von Montag, den 27. bis mit Donnerstag, den 30. August sür die Einlösung der Anrechtkarten der neuen Spielzeit geöffnet. Neue Anrechte werden ab Frei tag, den 31. August ausgegeben. Kassenständen in beiden Häu sern vormittags 10 bis nachmittags 2 Uhr. Central-Theater Dresden. Zur Aufführung in -er kom menden W i n t e r s p i e l ze i t wurden folgend« Werke erwor ben: „Polenblut", Operette von Oskar Nedbal, .Die Dollar- prin,zessin", Operette von Leo Fall. „Die Kaiserin", Operette mit Benutzung des Franz von Sclzöntl-an s<l»en Lustspiels „Ma ria Theresia" von Leo Fast. „Die Kaiserin" wurde in der ver gangenen Winterspiel,zeit in Berlin mit grötztem Erfolg aus« geführt. — Am Sonntag, dem 26. August, nachmittags 4 Uhr, - findet ein« Familien- und Fremdenvorstellung der Schlager operette „Die Katz im Sack" mit Maria Paudler statt. Am 1. Septemlicr Beginn der Winterspielzeit mit der Orierett« „Polenblut" von Oskar Nedbal. KomSdlenhaus. Allabendlich: „Frischer Wind aus Kanada", musikaliscl>cr Schivank von Hans Müller. Musik von Herbert Walte». Spielleitung: Heinz Pabst. Dresdner Lichtspiele. Kammer-Lichtspiele: Der Dopziel- bräutigam. — Prin.zetz: Der Schrecken vom Heidekrug. — Ufa- tzlalast: Ein Mann will nach Deutschland. — Universum: Musik im Blut. — UT.: Eine Nacht ln Venedig. — Zentrum: Pat und ljkrtachcm schlagen sich durch. — Capitol: Krach um Iolantl)«. — FüLl.: Bei der blonden Kalhrein. — LiMu.: Abenteuer lm Süd- expretz. — MS.: Dl« Flucht vor dem Gestern.
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